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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 15/143 setz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844, 15/4302, 15/4304 bis 15/4315, 15/4318 bis 15/4320, 15/4322, 15/4323, 15/4324, 15/4325) . . . . . . Manfred Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart (FDP) . . . . . . . . . . . Walter Schöler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Walter Schöler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ Operation Althea zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf der Grundlage der Resolu- tion 1575 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 2004 (Drucksachen 15/4245, 15/4256, 15/4258) . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marianne Tritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 13286 D 13287 A 13288 B 13289 D 13290 A 13293 A 13294 D 13295 A 13295 B 13314 A 13314 C 13315 C 13317 B 13317 D Deutscher B Stenografisch 143. Sitz Berlin, Freitag, den 26 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes IV . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Schöler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Tagesordnungspunkt II: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsge- H D D M R N E T B w d s 13281 A 13281 B 13281 B 13282 C 13283 D 13284 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13296 A 13299 A undestag er Bericht ung . November 2004 t : ans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . artin Hohmann (fraktionslos) . . . . . . . . . . . onald Pofalla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt III: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- ärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bun- esregierung: Beteiligung bewaffneter deut- cher Streitkräfte an der EU-geführten 13300 C 13303 B 13305 B 13307 D 13308 C 13309 A 13311 A 13311 B Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) 13319 A 13320 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- derung des Berufsbildungsgesetzes (Drucksache 15/4112 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmit- tel- und des Futtermittelrechts (Drucksachen 15/3657, 15/4244) . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zu- rückweisung des Einspruchs des Bun- desrates gegen das Gesetz zur Neuord- nung des Gentechnikrechts (Drucksachen 15/3088, 15/3344, 15/3586, 15/4159, 15/4277) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zu- rückweisung des Einspruchs des Bun- desrates gegen das Haushaltsbegleitge- setz 2005 (HBeglG 2005) (Drucksachen 15/3442, 15/3755, 15/3946, 15/4160, 15/4278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zu- rückweisung des Einspruchs des Bun- desrates gegen das Siebente Gesetz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksachen 15/3168, 15/3838, 15/3867, 15/3947, 15/4161, 15/4279) . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z a b N E N A L A E C M H K H B K P A ( E ( S E d j n A E J N d s H ( A A 13322 B 13322 C 13323 A 13323 D 13327 C 13324 A 13324 B 13324 C 13325 D 13329 B 13330 D 13331 C 13332 C 13334 A 13335 D 13334 B 13334 C 13334 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zu- rückweisung des Einspruchs des Bun- desrates gegen das Gesetz zur Anpas- sung der Finanzierung von Zahnersatz (Drucksachen 15/3681, 15/3834, 15/3865, 15/4162, 15/4286) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zu- rückweisung des Einspruchs des Bun- desrates gegen das Gesetz zur Berück- sichtigung der Kindererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversi- cherung (Kinder-Berücksichtigungsge- setz – KiBG) (Drucksachen 15/3671, 15/3837, 15/4176, 15/4287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten hristian Lange (Backnang), Andreas Weigel, artin Dörmann, Rolf Stöckel, Walter offmann (Darmstadt), Gabriele Frechen, erstin Griese, Swen Schulz (Spandau), Dr. ans-Peter Bartels, Astrid Klug, Sabine ätzing, Carsten Schneider, Dr. Hans-Ulrich rüger, Dr. Erika Ober, Dr. Carola Reimann, etra Heß, Marco Bülow, Kurt Bodewig, Dr. xel Berg, Andrea Wicklein, Silvia Schmidt Eisleben), Karsten Schönfeld, Hubertus Heil, rnst Kranz, Ute Berg, Michael Hartmann Wackernheim) und Lothar Ibrügger (alle PD) zur namentlichen Abstimmung über den ntwurf eines Gesetzes über die Feststellung es Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- ahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Tagesord- ungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten utta Krüger-Jacob (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) zur namentlichen Abstimmung über en Entwurf eines Gesetzes über die Fest- tellung des Bundeshaushaltsplans für das aushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) Tagesordnungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13334 C 13334 C 13335 A, C 13338 D, 13341 A 13343 D 13351 D 13353 A 13353 B 13353 C 13354 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13281 (A) ) (B) ) 143. Sitz Berlin, Freitag, den 26 Beginn: 9.0
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      Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist eröffnet. Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbundene Tagesordnung um die erste Beratung des Gesetzent- wurfs des Bundesrates zur Änderung des Berufsbil- dungsgesetzes – Drucksache 15/4112 – zu erweitern. Der Punkt wird nach dem Tagesordnungspunkt IV ohne Debatte aufgerufen. Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen. Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, müssen wir einen Geschäftsordnungsantrag behandeln. Die Frak- tion der FDP hat beantragt, die dritte Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung über die Fest- stellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2005 von der heutigen Tagesordnung abzuset- zen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sehr gut!) Das Wort hat Kollege Jürgen Koppelin. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Jürgen Koppelin (FDP): 1 s d m W s 1 n s s z r 5 i D n h E c Redet Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Haushalt 2005 ist nach der bisherigen Beratung nicht be- schlussfähig. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD) Er ist nicht beschlussfähig und er ist verfassungswidrig. Deshalb beantragt die FDP-Bundestagsfraktion, die dritte Lesung abzusetzen (Lachen bei Abgeordneten der SPD) und den Haushaltsentwurf wieder an den Haushaltsaus- schuss zu überweisen. Der Haushalt 2005 enthält unrea- listische Haushaltsansätze und Haushaltsrisiken in Milli- ardenhöhe; all das hat mit Haushaltswahrheit nichts zu tun. (Beifall bei der FDP und der CDU/CS (C (D ung . November 2004 0 Uhr Im Haushalt sind Privatisierungserlöse in Höhe von 7,2 Milliarden Euro eingestellt, die über die KfW reali- iert werden sollen. Das ist nach Auffassung des Bun- esrechnungshofes eine verdeckte Kreditaufnahme und it der Bundeshaushaltsordnung nicht zu vereinbaren. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es!) enn Sie von der Koalition jetzt von der Möglichkeit prechen, Privatisierungserlöse in Höhe von 7,2 Milliarden Euro zu erzielen, darf ich Sie daran erin- ern, dass Sie uns vor einem Jahr im Vermittlungsaus- chuss noch gesagt haben, mehr als 3 Milliarden Euro eien durch Privatisierungen nicht zu erzielen. – So viel u Ihrer Haushaltswahrheit und -klarheit. Mit dem Haushalt 2005 wollen Sie Ihren Finanzie- ungsanteil an den Pensionslasten der Post um ,45 Milliarden verringern. Dafür muss dann der Bund n den folgenden Jahren höhere Zahlungen erbringen. iese Verpflichtungen sind im Haushalt 2005 überhaupt icht berücksichtigt worden. Der Bundesrechnungshof at das in dieser Woche überprüft und kommt zu dem rgebnis: Ihrer Trickserei fehlt die Etatreife. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Die FDP hat Ihnen vorgeschlagen, noch in dieser Wo- he darüber zu beraten, damit zumindest die haushalts- ext rechtlichen Bedenken des Bundesrechnungshofes besei- tigt werden. Sie von den Koalitionsfraktionen haben das abgelehnt. Sie haben das natürlich bewusst abgelehnt, weil sonst noch deutlicher geworden wäre, dass Sie ge- gen Art. 115 des Grundgesetzes verstoßen. Sie haben im Haushalt 2005 eine globale Minder- ausgabe von 2 Milliarden Euro vorgesehen. In der Debatte in dieser Woche erklärte Staatssekretär Diller, diese globale Minderausgabe würde überhaupt nicht be- nötigt, da im Einzelplan 60 noch genügend finanzielle Polster seien. Bei der bisherigen Haushaltsberatung war davon nicht die Rede. Mit Haushaltsklarheit hat das überhaupt nichts zu tun. i der FDP und der CDU/CSU – uk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: das nicht verstanden!) überhaupt U) (Beifall be Anja Hajd Sie haben 13282 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Jürgen Koppelin Sie kassieren bei der Landwirtschaftlichen Renten- bank ohne Rechtsgrundlage ab. Sie kassieren 2 Milliarden Euro beim ERP-Sondervermögen ab. Ob durch die LKW-Maut wirklich 3 Milliarden Euro herein- kommen, ist ebenfalls zweifelhaft. Ihre Ansätze für Steuereinnahmen sind wieder einmal nicht realistisch. Die Höhe der Ausgaben für den Arbeitsmarkt ist nicht realistisch; das Gleiche gilt für die Höhe des Zuschusses an die Rentenversicherung. Die FDP fühlt sich verpflichtet, einen verfassungsge- mäßen Haushalt zu verabschieden. Er würde zwar nicht unsere politische Zustimmung finden, aber er wäre ver- fassungsgemäß. Die FDP hat mit 437 Anträgen Kürzun- gen in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro vorgeschla- gen. Das sind unsere Vorschläge gewesen. Alle diese Vorschläge sind von Rot-Grün abgelehnt worden. Auch das muss hier heute einmal festgehalten werden. Unsere Kürzungen sind realistisch und überprüfbar. Deswegen haben wir auch dem Bund der Steuerzahler unser Sparpaket überreicht, damit er es überprüfen kann. (Joachim Poß [SPD]: Das ist ja auch die rich- tige Adresse!) Wir sind fest davon überzeugt, dass es realistisch ist. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zu- ruf des Abg. Franz Müntefering [SPD]) – Ach, Herr Müntefering, Sie sollten hier nicht so laut rufen; Ihre lauten Rufe sollten Sie sich lieber für die Ge- spräche mit dem Kanzler aufheben. Wenn Sie schon nicht auf uns hören wollen, dann hö- ren Sie doch zumindest auf einen Ihrer Parteigenossen, den Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Er erklärte vor wenigen Tagen, die Lage der Bundesfinanzen habe sich in diesen Wochen nochmals erheblich verschlech- tert, Finanzdefizit und Nettoneuverschuldung stiegen weiter und die Hoffnung auf eine Wende zum Besseren sei gering. Angesichts des Nachtragshaushalts 2004 mit einer Schuldenaufnahme von über 43 Milliarden Euro hätten der Koalition doch die Augen aufgehen müssen. (Franz Müntefering [SPD]: Jetzt wiederholen Sie sich nicht! Sagen Sie, was Sie wollen, dann ist es gut!) Der Präsident des Bundesrechnungshofes fordert eine Wende zum Besseren und die FDP ist dazu bereit. Wir sind bereit, dazu beizutragen. Wir unterstützen den Prä- sidenten des Bundesrechnungshofes. Deshalb stimmen Sie bitte unserem Antrag auf Aus- setzung der dritten Lesung zu! Bewahren Sie auch sich selber vor einem Verfassungsbruch! Überlassen Sie nicht dem Bundesverfassungsgericht, Ihnen nachzuweisen, dass der Haushalt 2005 verfassungswidrig ist! Vielen Dank. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) F g A P p d J I w D H B d V s s l h g s i m b I n n d h n s R t N r b B d (C (D Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Kollegen Walter Schöler, SPD- raktion. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Walter Schöler (SPD): Herr Präsident! Meine liebe Kolleginnen und Kolle- en! Das gleiche Prozedere wie im letzten Jahr? – Die mtssprache ist schließlich Deutsch. – Ja, das gleiche rozedere wie im letzten Jahr. (Jürgen Koppelin [FDP]: Sie haben Recht!) Es ist schon bemerkenswert: Bereits letzte Woche fiffen es die Spatzen von den Dächern des Reichstages, ass die FDP wieder den gleichen Antrag wie im letzten ahr stellen würde. Bloß mit der Begründung hat es bei hnen noch gehapert. Sie haben auf die vorläufige Be- ertung des Rechnungshofes warten müssen. (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Wieso ist die vorläufig?) iese soll jetzt für Sie Anlass sein, die dritte Lesung des aushaltes 2005 zu vertagen. Wir machen das nicht mit; denn wir sehen sowohl die ewertung, die im Übrigen eine vorläufige ist, als auch en gesamten Vorgang ganz anders. Wir bewerten den organg des Verkaufs der Forderungen der Postunter- tützungskasse und auch die haushaltsmäßige Veran- chlagung sowie die Abwicklung anders. Bei der Kapita- isierung dieser Verpflichtungen handelt es sich um eine aushaltsrechtlich einwandfreie Maßnahme. Sie ist an- esichts der schwierigen Umstände auch haushaltswirt- chaftlich vertretbar. Das haben wir Ihnen in der Debatte n dieser Woche auch dargelegt. Sie wollen mit Ihrem Antrag jetzt nur Fleisch an das agere Gerippe Ihrer angekündigten Verfassungsklage ringen. Denn Sie wissen ganz genau, dass Sie sich mit hrer Argumentation auf sehr dünnem Eis befinden. Ei- es zeigt Ihre Klageankündigung auf: Sie haben die ächste Bundestagswahl schon heute verloren gegeben; enn sonst würden Sie einen solchen Antrag mit Sicher- eit nicht stellen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Dieser Antrag – das sage ich Ihnen voraus – wird icht erfolgreich sein, vor allem nachdem der Sachver- tändigenrat in seinem jüngsten Jahresgutachten unserer eformpolitik zugestimmt und insbesondere vor res- riktiver Haushaltpolitik gewarnt hat. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt wird es satirisch!) un suchen Sie Ihr Heil beim Bundesverfassungsge- icht. Ich sage Ihnen voraus, dass Sie auch dort Schiff- ruch erleiden werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir beraten den undeshaushalt 2004 nunmehr seit dem 7. September in iesem Haus. Ich konstatiere: Im Gegensatz zum Vorjahr Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13283 (A) ) (B) ) Walter Schöler hat die Union dieses Jahr wenigstens mehr geliefert als nur 300 leere Seiten. Sie haben Anträge eingebracht, (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Und was habt ihr daraus gemacht?) die aber längst noch keine bessere Qualität haben. Das gilt im Übrigen auch für die Anträge der FDP. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist unter Ihrem Niveau, Herr Schöler, was Sie da vortra- gen!) Sie wollen einfach davon ablenken, dass Sie Ihrer Auf- gabe als Opposition nicht im Mindesten nachgekommen sind. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Ihre Anträge verletzen weitgehend geltendes Recht oder zwischen dem Bund und anderen Institutionen ge- schlossene Verträge. Die Oppositionsanträge sind es, die zu einem verfassungswidrigen Haushalt führen würden. Schon deshalb mussten wir alle Ihre Anträge im Haus- haltsausschuss ablehnen. Viele dieser Anträge hätten im Übrigen negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die anziehende Konjunktur. Das ist das beschämende Fazit der oppositionellen Beteiligung an den Beratungen des Haushalts für das kommende Jahr. Die Union wollte die Mittel für die Arbeitslosenhilfe um 1 Milliarde Euro kürzen, sodass im Januar nur ein Drittel des Arbeitslosengeldes II hätte ausgezahlt wer- den können. Auch den Bundeszuschuss an die Bundes- agentur für Arbeit wollten Sie um 1 Milliarde Euro kür- zen. Tausende von Familien würden Sie damit im Regen stehen lassen. Mit uns, sage ich Ihnen, ist das nicht zu machen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Wenn es nach der Union ginge, würden einfach mal so 100 000 Arbeitsplätze bei der Kohle und deren Zulie- ferindustrie sofort über die Klinge springen. Im Übrigen muss man sagen, dass rund 25 000 davon in Bayern sind. Auch das sollten Sie wissen. Trotz des von Ihnen selbst beschlossenen Kohlekompromisses wollen Sie in Ihrem Antrag die Förderung von 1,6 Milliarden Euro auf Null setzen. Das wäre glatter Vertragsbruch. Wir machen das natürlich nicht mit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Nach Ihren Vorstellungen soll der Bund auch ver- tragsbrüchig werden, was die Zahlungsverpflichtungen bei Schuldzinsen angeht. Da wollen Sie – trotz bestehen- der Verträge – einfach kürzen. Sie gefährden die Sicher- heit in Deutschland. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sagen Sie mal was zum Geschäftsordnungsantrag!) Denn wenn, wie in Ihrem Antrag gefordert, die Perso- nal- und Sachkosten um bis zu 2 Milliarden Euro ge- kürzt würden, dann hätten wir die Situation, dass der Verteidigungsminister 700 Millionen Euro einsparen m M b 7 5 s A t h P W N b w a i A h g i g g g h C H d s R d (C (D üsste. Sie weinen Krokodilstränen über eine globale inderausgabe in Höhe von 250 Millionen Euro, aber eantragen selbst eine Kürzung in Höhe von 00 Millionen Euro. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Wenn es nach Ihnen ginge, müsste der Innenminister 200 Grenzschützer und Kriminalbeamte nach Hause chicken. Denn Sie wollen in Millionenhöhe kürzen. (Franz Müntefering [SPD]: Unverantwort- lich!) uch das ist mit uns nicht zu machen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Dass Sie selbst nicht an die Wahrhaftigkeit Ihrer An- räge glauben, belegen Sie auch noch selber. Denn Sie aben bisher an keiner Stelle gesagt, wofür Sie diese seudoeinsparungen einsetzen wollen. (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Weniger Schul- den!) ollen Sie Privatisierungserlöse senken? Wollen Sie die ettokreditaufnahme senken? Eventuell von jedem ein isschen? Wie viel darf es bei Ihnen denn sein? Ich frage eiter: Wo sind Ihre Vorstellungen und Anträge? – Fehl- nzeige! Der von der Regierung aufgestellte Entwurf war und st verfassungsfest. Er hält auch die EU-Kriterien ein. (Beifall bei der SPD – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Das glaubst du wohl selber nicht!) n dieser Feststellung haben die Beratungen im Haus- altsausschuss und in dieser Woche im Plenum nichts eändert. Wir haben eine solide Finanzierung für die nzwischen eingetretene Verschlechterung durch niedri- ere Steuereinnahmen, einen verminderten Bundesbank- ewinn und höhere Aufwendungen für den Arbeitsmarkt efunden. Wir lehnen Ihren Antrag ab. Wir werden den Haushalt eute in dritter Lesung verabschieden. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Kollegen Steffen Kampeter, DU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU) Steffen Kampeter (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Das Abstimmungsverhalten unserer Fraktion zu em hier vorliegenden Geschäftsordnungsantrag lässt ich von folgenden Erwägungen leiten: Nach dem Schuldenrekord des Jahres 2004 legt ot-Grün mit dem Haushalt 2005 erneut einen Etat vor, er die Verfassung bricht, der den europäischen 13284 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Steffen Kampeter Stabilitätspakt verletzt, der mit 45 Milliarden Euro of- fen oder verschleiert ausgewiesener Verschuldung er- neut einen Nachkriegsrekord bei den Schulden aufstellt und der ein Angriff auf die zukünftigen Generationen ist. Außerdem handelt es sich um einen Etat, bei dem das Haushaltsrecht mit Füßen getreten wird, weil Aus- gaben in Milliardenhöhe gegen das Prinzip von Haus- haltsklarheit und Haushaltswahrheit etatisiert werden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Der Bundesrechnungshof hat insbesondere erhebliche Kritik – das war ein beispielloser Verriss der schlampi- gen Politik der Bundesregierung – an den angeblichen Einnahmen aus der Verwertung der Postpensionen in Höhe von rund 5 Milliarden Euro geäußert. Auch nach Ansicht des Rechnungshofes bestehen haushaltsrecht- liche Zweifel an diesem Geschäft hinsichtlich der Etatreife und seiner Vollständigkeit. Der Rechnungshof beschreibt glasklar, dass durch dieses Geschäft im nächsten Jahr – das ist kaum zu fassen – die Liquidität der Postpensionskassen erheblich gefährdet ist. Das heißt, Hunderttausende von Menschen werden hinsicht- lich ihrer Pensionen verunsichert. Das ist unglaublich. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist doch blanker Unsinn!) Das Ziel dieser Finanztricks ist doch klar: Es soll die Schuldengrenze des Grundgesetzes umgangen werden; die Schuldenschleuse in diesem Land soll noch weiter geöffnet werden. Das ist keine vernünftige, keine anstän- dige und vor allen Dingen keine nachhaltige Politik für Deutschland. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Man muss sich das einmal bei einem privaten Unter- nehmen vorstellen: Bei einer Summe von 5 Milliar- den Euro ist unklar, wie sie erlöst werden soll, mit wes- sen Hilfe sie erlöst werden soll und ob sie überhaupt er- löst werden kann. Das Schlimmste aber ist, dass jeder, der dieses Geschäft mit der Bundesregierung macht, weiß, dass sie dieses Geschäft im ersten Quartal in einer Größenordnung von 5 Milliarden Euro machen muss – um jeden Preis und zu jedem Preis. Dies ist verantwor- tungslos. Wir können es nicht hinnehmen, dass ein sol- cher Bundesetat verabschiedet wird. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Sehr treffend hat heute die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in Bezug auf den Bundesfinanzminister getex- tet, dass er als haushaltspolitischer Erweckungsprediger begonnen habe und längst zum Totengräber solider Staatsfinanzen geworden sei. Dies ist die Wahrheit. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wir müssen uns eines vor Augen halten: Wenn einer falsch parkt, dann bitten wir ihn zur Kasse. Wenn eine Steuererklärung Lücken aufweist, dann holen wir den Betroffenen vor den Kadi. Den Managern, die die Anle- ger falsch informieren, klopfen wir auf die Finger. Aber die Regierung kann doch nicht allen Ernstes erwarten, dass die Bürger in diesem Lande rechtstreu sind, wenn s w f z z e w W t w L n W h d n s g k J s D G h A w s m e m n d D K J G s w p (C (D ie sich sehenden Auges und von uns heute darauf hinge- iesen anschickt, die Verfassung zu brechen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Deswegen werden wir als CDU/CSU-Bundestags- raktion den Antrag der FDP unterstützen. Wir unterstüt- en ihn im Interesse der Steuerzahlerinnen und Steuer- ahler. Die müssen nämlich die Milliardenverluste aus inem solch unsoliden Geschäft ausbaden. Das wollen ir verhindern. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Heuche- lei ist das! – Weitere Zurufe von der SPD) ir unterstützen den Antrag der FDP-Bundestagsfrak- ion im Interesse der Regierung. Denn wir als Union erden nicht tatenlos zusehen, wie die Regierung dieses andes sehenden Auges in einen Verfassungsbruch hi- einläuft. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) ir unterstützen diesen Antrag im Interesse dieses Ho- en Hauses, da Tricks, Täuschungen und getarnte Kre- itaufnahmen mit der Würde eines Parlamentes und sei- em Budgetrecht keinesfalls zu vereinbaren sind. Wir fordern die rot-grüne Bundesregierung daher auf, ich an das zu halten, was Gerhard Schröder in seinem estern in unserem Büro angekommenen Nachhaltig- eitsbericht fordert. Dort schreibt der Bundeskanzler: ede Generation muss ihre Aufgaben lösen und sie darf ie nicht den nachkommenden Generationen aufbürden. as ist der Grundgedanke nachhaltiger Entwicklung. Das im Hinblick auf die Postpensionen vorgesehene eschäft ist ein grundlegender Verstoß gegen das Nach- altigkeitsprinzip. Wenn Sie sich schon nicht unseren rgumenten öffnen, dann halten Sie sich bitte an das, as der Bundeskanzler von Ihnen fordert. Halten Sie ich an eine solide, nachhaltige Haushaltspolitik! Stim- en Sie, damit in diesem Hause in der Haushaltspolitik ndlich wieder Recht und Ordnung in Sichtweite kom- en, für den heute Morgen gestellten Geschäftsord- ungsantrag! (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Kollegin Anja Hajduk, Fraktion es Bündnisses 90/Die Grünen. Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! as war ja wieder ziemlich laut gedröhnt, Herr ampeter. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) edenfalls hat Ihnen diese Geschäftsordnungsdebatte die elegenheit zu einem Beitrag zu einer Tageszeit ver- chafft, wie Sie sich das so sehr wünschen. Inhaltlich ar er deswegen keineswegs gut. Die Absetzung der dritten Beratung des Haushalts- lans 2005 wird von uns wie im Vorjahr, Herr Koppelin Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13285 (A) ) (B) ) Anja Hajduk – da haben Sie dies ebenfalls beantragt –, selbstverständ- lich abgelehnt werden müssen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Ich will darauf inhaltlich eingehen. Sie begründen Ih- ren Antrag mit der vorgesehenen finanziellen Transak- tion bei den Postunterstützungskassen. Es ist keine Frage, dass dies inhaltlich ein kritischer Punkt ist und dass man diesen Schritt unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Haushaltspolitik eher nicht gehen sollte. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Das hat der Finanzminister gesagt und das haben wir ge- sagt. Im Verlauf dieser Woche ist aber mehr als deutlich ge- worden, dass die Verpflichtung für eine nachhaltige Haushaltspolitik bei Bund und Ländern, im Bund und im Bundesrat, liegt. Sie sind leider verantwortlich dafür, dass wir eine Blockadelücke von 17 Milliarden Euro ha- ben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Widerspruch bei der FDP) Ich werde Ihnen auch am Ende dieser Woche dieses Ar- gument nicht ersparen. Sie nehmen für sich eine nachhaltige Finanzpolitik in Anspruch. Herr Kampeter, Sie sprachen von der Ver- pflichtung gegenüber nachfolgenden Generationen. Ihre Partei muss erst einmal die Politik der Generation Kohl verkraften. Daran kranken wir haushaltspolitisch noch heute. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Schauen Sie nach vorne!) Das wissen Sie. Gehen Sie also an dieser Stelle in sich! Es ist eine Unverschämtheit, dass Sie mit der Un- wahrheit vor die Öffentlichkeit treten und behaupten, dass die gesetzlichen Ansprüche der Versorgungsemp- fänger bei der Post und der Telekom infrage stünden. Das ist eine ganz freche und verlogene Darstellung, die Sie hier gewählt haben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) Ich sage Ihnen noch etwas: Die Art und Weise, in der Sie den Bundesrechnungshof missbrauchen, (Jürgen Koppelin [FDP]: Was? Wir doch nicht!) ist billige Polemik. Er kritisiert uns; das ist auch seine Aufgabe. Wenn Sie aber behaupten, er habe festgestellt, dass diese Veräußerung nicht etatreif sei, dann zitieren Sie den Bundesrechnungshof falsch. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Das steht da doch drin!) – Ich habe den Bericht hier. – Sie verstecken sich doch hinter den Argumenten anderer und verfälschen sie, weil Sie keine eigenen Argumente haben. Das ist billig! – z – n W – ä m R a S s – D p (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Vorlesen! Lesen Sie das doch mal vor!) Ich habe den Bericht hier. (Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN] holt Unterlagen von Ihrem Platz – Hei- terkeit und Beifall – Jürgen Koppelin [FDP]: Das hat es noch nie gegeben!) Hinsichtlich der Etatreife – darauf habe ich mich be- ogen – sagt der Bundesrechnungshof: Die Absenkung des im Haushaltsentwurf 2005 … ich lese jetzt nicht die einzelnen Kapitel- und Titel- ummern vor – veranschlagten Bundeszuschusses an den Bundes- Pensions-Service für Post und Telekommunika- tion e.V. … von 5,45 Milliarden Euro auf Null ent- spricht nur dann (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aha!) dem Haushaltsgrundsatz der vollständigen Veran- schlagung …, wenn aus der Verwertung der Pen- sionsforderungen gegen die Post-Aktiengesellschaft spätestens bis zum März 2005 (Zurufe von der SPD: Aha! – Genau!) entsprechende Einnahmen erzielt werden können. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Beifall bei der der CDU/ CSU und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Weiterlesen!) enn man die Einschätzung teilt – das ist nichts Neues – (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Lesen Sie doch mal weiter!) jetzt hören Sie mir doch mal zu! –, dass man diese Ver- ußerung bis März 2005 durchführen kann, dann muss an feststellen, dass der Bundesrechnungshof auf ein isiko hinweist; (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was soll er denn auch sonst machen?) ber keinesfalls hat er festgestellt, das sei nicht etatreif. ie müssen zubilligen, dass es hier einen Interpretations- pielraum gibt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) Ich sage Ihnen noch einmal (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Lesen Sie doch mal weiter!) hören Sie doch bitte einmal zu, Herr Kampeter! –: (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Weiterle- sen!) ies ist ein neues Instrument. Es ist unter dem Gesichts- unkt der Nachhaltigkeit zu kritisieren. 13286 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Anja Hajduk (Jürgen Koppelin [FDP]: Das steht da doch al- les drin!) Aber es hält sich an den Rahmen des Haushaltsrechts. Ich will Ihnen noch etwas ganz deutlich sagen. (Zuruf von der CDU/CSU: Weiterlesen!) Sie finden es vielleicht schön, wenn Sie feststellen kön- nen, dass wir an einem Punkt in Schwierigkeiten geraten sind. Das ist augenscheinlich so. Sie von der CDU/CSU sagen, dass Sie nicht tatenlos zusehen wollen, wenn wir das Haushaltsrecht nicht einhalten, und dass Sie sich verpflichtet fühlen, einen verfassungsgemäßen Haushalt aufzustellen. (Zuruf von der SPD: Ha, ha!) Ich darf Ihnen sagen: Die Summe der Unterveranschla- gung beträgt in den Anträgen der FDP 5,5 Milliar- den Euro und in denen der CDU/CSU 6 Milliarden Euro. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört!) Können Sie mir einmal erklären, wie das zusammen- passt? In dem Brief, den Sie von der FDP zur Begrün- dung der Absetzung des Tagesordnungspunktes III ge- schrieben haben, (Walter Schöler [SPD]: Aus dem Daumen ge- lutscht ist das!) heißt es: Daher ist der Haushaltsgesetzgeber in der Pflicht, Unter- oder Nichtveranschlagung von Ausgaben zu vermeiden … (Walter Schöler [SPD]: Aus dem Daumen ge- lutschte Zahlen!) Das sollten Sie sich hinter die Ohren schreiben; denn in Ihren Anträgen findet man eine Unter- und Nichtveran- schlagung. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP]) Ich komme zu Ihrem Brief zurück. Darin wird festge- stellt – das bezieht sich wiederum auf Ihre Begrün- dung –, dass erhebliche Risiken in Milliardenhöhe bei den Arbeitsmarktausgaben „ein wesentliches Haus- haltsrisiko“ darstellen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!) Trotz der genannten Risiken im Arbeitsmarktbereich wollen Sie genau dort selber 2 Milliarden Euro kürzen. Sie stellen Risiken fest, (Jürgen Koppelin [FDP]: Weil Sie eine falsche Politik machen!) sind aber unfähig, eine konsistente Politik zu machen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) S d v m h I h W b t A t E d g t d s b g b (C (D ie leugnen die schwierigen Realitäten. Deswegen wer- en wir unseren Haushaltsplan ohne Ihre Unterstützung erabschieden. Präsident Wolfgang Thierse: Frau Kollegin, Sie müssen bitte zum Schluss kom- en. Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ich komme sofort zum Schluss. Sie haben angekündigt, gegen den Nachtragshaus- alt 2004 zu klagen. (Jürgen Koppelin [FDP]: Ja, das wollen wir!) ch sage: Klagen Sie ruhig auch gegen den Haus- alt 2005! (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Der ist doch schon verfassungswidrig, bevor er beschlossen wird!) ir werden noch sehen, ob Sie bei Ihrer Ankündigung leiben. Ich glaube nämlich nicht, dass Sie sich das zu- rauen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) Präsident Wolfgang Thierse: Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen zur bstimmung. Wer stimmt für den Geschäftsordnungsan- rag der Fraktion der FDP? – Wer stimmt dagegen? – nthaltungen? – Der Geschäftsordnungsantrag ist mit en Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ge- en die Stimmen von CDU/CSU und FDP abgelehnt. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sehr gut!) Ich rufe den Tagesordnungspunkt II auf: Dritte Beratung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) – Drucksachen 15/3660, 15/3844, 15/4302, 15/4304 bis 15/4315, 15/4318 bis 15/4320, 15/4322, 15/4323, 15/4324, 15/4325 – Berichterstattung: Abgeordnete Dietrich Austermann Steffen Kampeter Walter Schöler Anja Hajduk Dr. Andreas Pinkwart Es liegen mehrere Entschließungsanträge der Frak- ion der CDU/CSU und der Fraktion der FDP vor, über ie wir nach der namentlichen Schlussabstimmung ab- timmen werden. Nach einer interfraktionellen Verein- arung sind für die Aussprache eineinhalb Stunden vor- esehen. – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist so eschlossen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13287 (A) ) (B) ) Präsident Wolfgang Thierse Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kollegen Manfred Carstens, CDU/CSU-Fraktion, das Wort. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Manfred Carstens (Emstek) (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und Kol- legen! Nach dieser Geschäftsordnungsdebatte möchte ich Ihre Aufmerksamkeit kurze Zeit in Anspruch nehmen. Ich möchte belegen, ja beweisen, dass der Finanzminister und die gesamte Bundesregierung die Hauptverantwor- tung dafür tragen, dass wir diese miserable Finanzlage haben, und sie tragen auch die Hauptverantwortung für die anhaltend zu hohe Arbeitslosigkeit. Ich habe mir vorgenommen, den Finanzminister dafür sozusagen als Zeugen aufzurufen – und als Kronzeugen den Bundes- kanzler –, wenn Sie so wollen: gegen sich selbst. Bevor ich aber dazu komme, möchte ich noch ein paar Sätze zu den Beratungen im Haushaltsausschuss sagen; das ist üblich. Sie haben gesehen, dass die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des Haushaltsausschusses zwischenzeitlich eingetroffen sind und auf der Bundes- ratsbank sitzen. Meine Damen und Herren, Sie haben großes Lob verdient. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Beifall bei der SPD) Ich selbst habe den Ausdruck einer Vorlage gesehen: Darauf war eine Computerzeit von 4.43 Uhr ausgewie- sen, nicht 16.43 Uhr, sondern 4.43 Uhr! Hoch qualifi- zierte Leute, sehr arbeitsam und jederzeit bereit, unsere Arbeit zu unterstützen! Noch einmal danke schön dafür! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der SPD und der FDP) Ein Wort zu den Kolleginnen und Kollegen; es ist ja eine schwere Arbeit, die da geleistet werden muss; alle, die das ein bisschen kennen, wissen das. Auch bei den jetzigen Beratungen ist es einmal bis in die Nacht gegan- gen: bis 2.45 Uhr. Ich will dazu sagen, dass das zwi- schenmenschliche Klima, obwohl Hunderte von Anträ- gen der Opposition von der Koalition nicht hinreichend gewürdigt wurden, (Lachen bei der SPD) doch so in Ordnung war, dass ich es loben kann. In die- sem Sinne sollten wir die Beratungen in den nächsten Monaten weiterführen. Darüber hinaus bedanke ich mich bei den Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern der Ministerien, insbesondere bei denen vom Bundesfinanzministerium. Ich bedanke mich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesrechnungshofes, die uns stets gut zur Seite stehen und gut zuarbeiten. In diesem Zusammenhang möchte ich eines ganz be- sonders erwähnen: Wir haben vor einigen Tagen etwas erlebt, was nicht alltäglich ist – ich meine, dass wir das gemeinsam würdigen sollten, ob es einem passt oder nicht –: die öffentlichen Erklärungen des Präsidenten des Bundesrechnungshofes, der auf eine Art und Weise S i I B g h n g t d a M J M g „ a H s h k D b W d u A e t k D d Ö u c i f d h w (C (D tellung genommen hat, wie es ihm zukommt und wie es hm geziemt. Das war dringend notwendig. (Beifall bei der CDU/CSU) ch möchte dem Präsidenten Engels und dem ganzen undesrechnungshof an dieser Stelle aufrichtig Dank sa- en und hohen Respekt zollen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) Nun zu dem Zeugen, von dem ich eben gesprochen abe. Herr Finanzminister – den Bundeskanzler kann ich icht mit einbeziehen, weil er nicht anwesend ist –, es ibt einige Dinge, die belegen, dass nicht die Opposi- ion, nicht der Bundesrat, nicht in erster Linie die Bun- esländer, sondern die Bundesregierung die Hauptver- ntwortung für die miserable Lage, in der wir uns im oment befinden, trägt. Ich weise auf die Entwicklung der Wirtschaft in den ahren 1997, 1998 und 1999 hin. (Hans Eichel, Bundesminister: Plus 2000!) an erinnert sich an die gute Entwicklung und dass so- ar der Kanzler bereits in der Zeit von Helmut Kohl von seinem“ Aufschwung sprach, weil sich die Leute schon uf sein Kommen freuten. So hat er sich in seinem ochmut, wie ich damals gemeint habe, ausgedrückt. Das Besondere war, dass der Bundesfinanzminister ehr schnell eine mittelfristige Finanzplanung aufgestellt at, die schon im Finanzbericht 2000 für das Jahr 2006 eine Neuverschuldung mehr vorsah. (Otto Fricke [FDP]: Märchenbuch!) ieses Werk hat er 2001, 2002 und 2003 fortgeschrie- en; es galt also für insgesamt vier Jahre. Ein solches erk wird von den Ministerien erarbeitet. Es ist durch- acht, überlegt, aus der Situation heraus geschrieben (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Inhaltlich war nichts Richtiges drin!) nd es enthält die Vergangenheit und die Gegenwart. uf der Grundlage dessen schätzt man dann die Zukunft in. Die Bundesregierung hat prognostiziert, dass man es rotz der Belastungen aus der Vergangenheit schaffen önnte, ab 2006 keine Schulden mehr zu machen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sehr lo- gisch!) er Kronzeuge Bundeskanzler hat das dadurch belegt, ass er in der Mitte der ersten Legislaturperiode vor der ffentlichkeit angekündigt hat – auch das war überlegt nd durchdacht und aus der Situation heraus war das si- herlich auch verständlich –, die Zahl der Arbeitslosen n der ersten Legislaturperiode auf 3,5 Millionen zurück- ühren zu können. Das ist ein Beleg dafür, dass man in er damaligen Phase noch die Voraussetzungen dafür atte, dieses Werk wirklich zu realisieren. Ansonsten äre das nicht gesagt worden. 13288 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Manfred Carstens (Emstek) Nun kommt das Problem: Danach holten die Bundes- regierung ihre schlimmen Fehler ein, die sie Jahr für Jahr und Monat für Monat gemacht hat. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Andreas Pinkwart [FDP]) Durch diese schlimmen Fehler ist all das, was man für Deutschland erwarten konnte, zunichte gemacht worden. (Lothar Mark [SPD]: Der 11. September wurde aber nicht durch uns verursacht!) Diese Politik hat es nicht geschafft, den erfolgreichen Kurs fortzuführen. Hier hilft auch der Hinweis auf den 11. September nicht, weil die Fortschreibung über dieses Datum hinausgegangen ist. Beim Finanzbericht 2004 hörte man dann damit auf. Herr Eichel, zu diesem Zeitpunkt war auch bei Ihnen von der Eigenheimzulage und von der Verhinderung im Bundesrat überhaupt noch nicht die Rede. (Hans Eichel, Bundesminister: Stimmt doch gar nicht!) Das heißt, Sie sind hier in einem Zusammenhang er- wischt worden, der deutlich belegt, dass die Bundesre- gierung die Hauptverantwortung dafür trägt, dass wir diese miserable finanzielle Lage und diese dauerhaft zu hohe Arbeitslosigkeit haben. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lothar Mark [SPD]: Die Konjunkturprobleme wurden nicht von uns verursacht!) Ich muss hier zum Ausdruck bringen, dass diejenigen, die diese Lage herbeigeführt haben, im Volk nicht mehr das Vertrauen dafür haben, die Wende zu schaffen. Des- wegen ist es unserem Land nur zu wünschen, dass sich die Politik möglichst bald ändert, damit wir wieder bes- seren Zeiten entgegengehen können. Schönen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Kollegen Joachim Poß, SPD- Fraktion. Joachim Poß (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst dürfen wir Sie, lieber Herr Kollege Carstens, wie jedes Jahr sicherlich parteiübergreifend dafür loben, dass Sie im Haushaltsausschuss auch in schwierigen Zeiten im- mer wieder ein hervorragendes zwischenmenschliches Klima hergestellt oder zumindest einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Ich will hinzufügen, dass sich das offensichtlich ganz stark von den zwischenmenschlichen Verhältnissen in den Führungen von CDU und CSU unterscheidet. I v h T – l a F – t d H D T r t d s d d d C s r H G D n w C g g m d s t a w g t (C (D (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das können Sie gar nicht beurteilen! – Otto Fricke [FDP]: Jetzt versucht er wieder abzulenken!) m Unterschied zu den Verhältnissen in den Führungen on CDU und CSU ist eine Schlangengrube ja noch armlos, wenn man die Berichterstattung der letzten age zum Maßstab nimmt. (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Lafontaine! – Lachen bei der SPD) Das war jetzt ein starkes Gegenargument, Herr Kol- ege Fuchtel. Zunächst möchte ich den Haushaltspolitikern der Ko- lition für ihre anstrengende und auch in den eigenen raktionen nicht immer leichte Arbeit danken. (Otto Fricke [FDP]: Das gilt auch für die ande- ren!) Das gilt auch für die anderen, aber ich darf als Vertre- er der Koalition in besonderer Weise denen danken – an er Spitze Walter Schöler und Anja Hajduk –, die diese aushaltsberatungen hervorragend durchgeführt haben. as mache ich hiermit. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Der Bundeshaushalt 2005 ist durch zwei wesentliche atbestände geprägt. Der erste Tatbestand ist, dass sich seit dem Jah- e 2001, lieber Herr Kollege Carstens, alle Industriestaa- en Europas in einer wirtschaftlichen Stagnation befin- en. Es ist kein deutsches Spezifikum, dass wir im We- entlichen nicht durch den 11. September, sondern durch en Crash an den Finanzmärkten im Frühjahr 2001, urch das, was man das Platzen der Blase nannte, in iese Situation gekommen sind. Das, lieber Kollege arstens, hat niemand prognostiziert: kein deutsches In- titut, kein IWF und keine OECD. Das war für alle über- aschend. Die Prognosen, die Sie Gerhard Schröder, ans Eichel und anderen vorwerfen, wurden auf der rundlage von Schätzungen aus dem Jahre 2000 erstellt. amals hieß es, es würde in Europa auf lange Zeit zu ei- em starken wirtschaftlichen Wachstum kommen. Des- egen zielt Ihr Vorwurf ins Leere, Herr Kollege arstens; das muss man eindeutig sagen. (Beifall bei der SPD) Erst in diesem Jahr hat die Wirtschaft wieder angezo- en, was sich aber bekanntermaßen noch nicht in gerin- erer Arbeitslosigkeit und damit sinkenden Arbeits- arktausgaben niederschlagen kann. Das gilt auch für en Anstieg der Steuereinnahmen. Die Zunahme der Be- chäftigung folgt der Konjunktur, sodass sich die Situa- ion auf dem Arbeitsmarkt im laufenden Jahr und leider uch im Jahre 2005 noch nicht entscheidend verbessern ird. Die von uns realisierten strukturellen Veränderun- en, die zur Bewältigung des demographischen und echnologischen Wandels unverzichtbar sind, können Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13289 (A) ) (B) ) Joachim Poß zwar nicht in kurzer Zeit ihre Wirksamkeit entfalten. Aber Sie werden sehen, meine Damen und Herren von der Opposition: Bereits im Jahre 2006 wird sich am Wirtschaftswachstum und an der Beschäftigung deutlich zeigen, dass das von uns umgesetzte Erneuerungspro- gramm genau die richtige Antwort auf unsere ökonomi- sche Lage gewesen ist. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Im Übrigen spüren die Menschen immer stärker, dass SPD und Bündnis 90/Die Grünen für die Erneuerung in sozialer Verantwortung stehen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Müdes Lächeln bei der SPD!) Was erklären dagegen CDU und CSU? Diese Maßnah- men – Stichwort „Agenda 2010“ – seien allenfalls ein erster kleiner Schritt und die eigentlich nötigen Eingriffe müssten noch kommen. Infolgedessen fordern Sie die Abschaffung aller Arbeitnehmerrechte und damit die Schleifung des Sozialstaates. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf!) Ich sage Ihnen: Die Menschen in Deutschland können zwischen zwei Alternativen wählen, nämlich unserer Po- litik der sozialen Verantwortung und Ihrer Politik der Verantwortungslosigkeit. Das sind die Alternativen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Der zweite prägende Tatbestand dieses Bundes- haushaltes 2005 ist Ihre zweijährige Verweigerung zur Zusammenarbeit über Ihre Mehrheit im Bundesrat. Sie haben den Verlust der Wahl im Herbst 2002 nicht ver- winden können. (Otto Fricke [FDP]: Und Sie die Verluste der Wahlen danach nicht!) Daraus folgte Ihr verantwortungsloses Handeln. Sie ha- ben sich allen sinnvollen Schritten zur Einnahmeverbes- serung, nicht nur im Interesse des Bundes, sondern auch der Länder und Kommunen, in verantwortungsloser Weise widersetzt. Das ist Ihre Verantwortung für die Si- tuation der öffentlichen Haushalte und auch für den Haushalt 2005. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Sie haben es über Ihre relative Mehrheit im Bundesrat in der Hand, wie man die allmähliche Stabilisierung der Steuereinnahmen steuert und wie man mit dem Abbau steuerlicher Subventionen und Vergünstigungen umgeht. Unsere Vorhaben haben Sie blockiert. Sie haben das auch bei der von uns vorgelegten Neukonzipierung der Gewerbesteuer gemacht, die Sie im letzten Jahr abge- lehnt haben. Sie fordern noch immer die Abschaffung der Gewerbesteuer. Ohne Ihre Verweigerung in den letz- ten beiden Jahren wäre die Lage aller öffentlichen Haus- h a s s V w w V s V z B G B v k g D S d s b M W K g n c (C (D alte zwar nicht ohne Probleme, aber erheblich besser ls jetzt. Das müssen alle hören, ob in Schleswig-Hol- tein oder in Nordrhein-Westfalen. Das müssen auch alle chwarzen Bürgermeister zur Kenntnis nehmen. Die erbesserungen, die es in den Kommunen gab, haben ir gegen Ihren Widerstand durchgesetzt. Das werden ir auch weiterhin so halten. (Beifall bei der SPD) or diesem Hintergrund war vorgezeichnet, dass nur be- timmte Maßnahmen ergriffen werden konnten, um die erfassungsmäßigkeit des Bundeshaushalts 2005 sicher- ustellen; denn ein Subventionsabbau kam wegen Ihrer lockadehaltung nicht zustande. Deswegen will ich zur eschäftsordnungsdebatte und der Feststellung des undesrechnungshofs zu dem Bundes-Pensions-Ser- ice für Post und Telekommunikation e. V. eine Bemer- ung machen. Der Bundesrechnungshof kommt zu fol- enden Ergebnissen: Auf der Grundlage der bislang vorliegenden Infor- mationen kann der Bundesrechnungshof eine Etatreife der Absenkung des Haushaltsansatzes auf Null nicht beurteilen. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: So ist es!) ann tun Sie doch nicht so, als ob er sie beurteilt hätte. ie täuschen doch die Öffentlichkeit systematisch an ieser Stelle. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie müssen weiterlesen!) Weil der zu beobachtende wirtschaftliche Auf- chwung nicht frei von Risiken ist, war darüber hinaus ei unseren Beratungen zu beachten, dass wir nicht aßnahmen ergreifen, die Gift für Konjunktur und achstum wären. Präsident Wolfgang Thierse: Kollege Poß, gestatten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Pinkwart? Joachim Poß (SPD): Aber natürlich. Dr. Andreas Pinkwart (FDP): Vielen Dank, Herr Kollege Poß. – Ich möchte Sie fra- en, ob Sie bestätigen können, dass der Bundesrech- ungshof zu dem Sachverhalt, den Sie eben angespro- hen haben, zum Ausdruck bringt: Allerdings müsste der Bund in den kommenden Haushaltsjahren höhere Zahlungen erbringen, als sie dem Grunde nach im Postpersonalrechtsgesetz festgelegt sind. Insbesondere zur Wahrung des par- lamentarischen Budgetrechts sollte eine Verpflich- tungsermächtigung im Bundeshaushalt 2005 für diese zusätzlichen Zahlungsverbindlichkeiten aus- gebracht werden. (Otto Fricke [FDP]: Wo ist die?) 13290 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Joachim Poß (SPD): Herr Kollege Pinkwart, ich habe das überhaupt nicht dementiert. Ich habe hier nur die Schlussfolgerung des Bundesrechnungshofes zitiert, die vorhin in der Ge- schäftsordnungsdebatte nicht deutlich genug zum Aus- druck kam. Sowohl Walter Schöler als auch Frau Hajduk haben zum Ausdruck gebracht, dass sie diese Finanzie- rung nicht für ideal halten. Aber auch Sie von der FDP haben sich an der Blockade beteiligt. Es waren nicht nur die CDU und die CSU. (Otto Fricke [FDP]: Aha!) Insofern fehlt Ihnen die moralische Rechtfertigung zu solchen Feststellungen und Fragen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Präsident Wolfgang Thierse: Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Schöler? Joachim Poß (SPD): Ja, natürlich. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hilf mal dem Poß!) Walter Schöler (SPD): Herr Kollege Poß, wären Sie bereit, dem Kollegen Pinkwart mitzuteilen, dass nach der Bundeshaushalts- ordnung Verpflichtungsermächtigungen notwendig sind, wenn neue Rechtspflichten begründet werden sollen, (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist eine unzulässige Zwischenfrage!) und dass jetzt keine neue Rechtspflicht begründet wird? Joachim Poß (SPD): Ich kann dem Kollegen Pinkwart noch ergänzend mit- teilen, dass sich der Bundesrechnungshof mit diesen Aussagen, mit dieser Expertise auf sehr dünnes Eis be- geben hat. Wir werden das gründlich nachbereiten. (Beifall bei der SPD – Zurufe von der FDP: Oh!) Der wirtschaftliche Aufschwung muss gefestigt und verstetigt werden. Die wirtschaftliche Perspektive für In- vestoren, aber auch für Konsumenten muss sich aufhel- len. Dazu ist es notwendig, dass der von uns eingeschla- gene Weg breite Unterstützung findet. Hier sind die Arbeitgeberverbände und die Unternehmen angespro- chen. Einzelne Unternehmen, die ihre Gewinne erheb- lich verbessert haben, was wir jeden Tag den Medien entnehmen können, müssen jetzt für mehr Arbeitsplätze sorgen. Da liegt die Verantwortung von Unternehmen und Arbeitgebern für die Unterstützung dieses Kurses. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Natürlich sind auch Gewerkschaften und Arbeitneh- mervertretungen angesprochen, die ganz wichtig für den Erneuerungsprozess sind. Ich sage aber auch deutlich: D J S Z a v d a k e s n B V S h m l n R S d l s ü u D d n s s u k h s g d s B b (C (D ie haben Vorleistungen erbracht. Das war in diesem ahr sichtbar. Sie haben Vorleistungen bis an die chmerzgrenze erbracht. Das ist die Wahrheit. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) ur politischen Unterstützung sind auch die Parteien ufgerufen, die hier im Bundestag nicht in Regierungs- erantwortung stehen, (Otto Fricke [FDP]: Die, die in Regierungsver- antwortung stehen, aber auch!) ie aber über den Bundesrat zum Schaden Deutschlands, ber auch zum Nutzen Deutschlands Einfluss nehmen önnen. Nachhaltige Finanz- und Haushaltspolitik bedarf in rster Linie eines stetigen wirtschaftlichen Wachstums. Unverzichtbar ist ein striktes Maßhalten bei der taatlichen Ausgabenentwicklung. Hier hat der Bund achweislich seine Aufgaben gemacht. Auch der undeshaushalt 2005 weist geringere Ausgaben als der orjahreshaushalt aus. Unverzichtbar ist aber auch die bereits angesprochene tabilisierung der Steuerbasis der öffentlichen Haus- alte, die bisher nicht zu erreichen war, weil Sie nicht itgespielt haben. Hier zeigt sich, was von Ihren jahre- angen Lippenbekenntnissen zum Abbau von Subventio- en und Vergünstigungen zu halten ist. In der politischen ealität stellen sich diese Bekenntnisse als bloße prechblasen heraus. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Sie werden heute im Bundesrat sehr wahrscheinlich ie Abschaffung der Eigenheimzulage für Neufälle ab- ehnen, sodass dieses Thema in den Vermittlungsaus- chuss gehen wird. Da es für diese Ablehnung keine berzeugenden Gründe gibt, handelt es sich auch hierbei m eine rein parteitaktische Blockade. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) as ist umso bedauerlicher, als es bei der Abschaffung er Eigenheimzulage für Neufälle darum geht, ab dem ächsten Jahr – und dann Jahr für Jahr ansteigend – zu- ätzliche Mittel für Bildung, Forschung und Wissen- chaft bereitzustellen (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Entweder für die Haushaltssanierung oder für Forschung und Bildung! Zweimal können Sie das Geld nicht ausgeben!) nd damit unsere eigentliche Standortschwäche zu be- ämpfen, die nämlich ihre Ursache in diesem Bereich at. Unsere Standortschwäche geht nicht auf die Steuer- ätze zurück, die wir in den vergangenen Jahren kräftig esenkt haben; sie liegt vielmehr in den Bereichen Bil- ung, Forschung und Entwicklung. Diese Standort- chwäche müssen wir bekämpfen, und zwar gemeinsam: und und Länder. Daran müssen Sie im Interesse der Ar- eitsplatzchancen unserer Kinder und Enkel mitwirken. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13291 (A) ) (B) ) Joachim Poß Sie haben mit Ihrem Verhalten auch eine Generationen- verantwortung wahrzunehmen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der ge- samtwirtschaftlichen Entwicklung hat festgestellt, dass die von der unionsgeführten Ländermehrheit im Bundes- rat durchgeführte „Blockade eines weiteren Abbaus von Steuervergünstigungen“ im kommenden Jahr aufgege- ben werden müsse. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Weil auch eine Reihe von Bundesländern Probleme ha- ben, für das nächste Jahr verfassungsgemäße Haushalte aufzustellen, hat der Bundesfinanzminister den Ländern noch einmal angeboten, mit ihm über den weiteren Ab- bau von Steuersubventionen zu verhandeln. Die SPD- Bundestagsfraktion begrüßt diesen Vorstoß und hofft, dass auch die unionsgeführten Bundesländer endlich be- reit sind, parteitaktische Bestrebungen – insbesondere der CDU-Spitze in Berlin – hintanzustellen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Otto Fricke [FDP]: Von ihnen ist keiner hier!) – Das ist nicht schlimm. Es gilt für alle Parteien. – Die Ministerpräsidenten von Sachsen, dem Saarland, Thürin- gen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und auch von Baden-Württemberg sind schließlich nicht ge- wählt worden, um die Karrierewünsche ihrer Parteivor- sitzenden zu erfüllen. Sie sind vielmehr gewählt worden, um ihre Länder voranzubringen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Hinzu kommt, dass die Länder genau wie der Bund verpflichtet sind, für die Einhaltung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu sorgen. Deswegen erwarte ich, dass auch die unionsgeführten Länder den von ihnen mitgetragenen Beschluss des Finanzplanungs- rates vom 18. November ernst nehmen, der lautet: „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zu ihrer Verantwortung zur Einhaltung des europäischen Stabili- täts- und Wachstumspaktes (Otto Fricke [FDP]: Nehmen Sie das in die Verfassung auf!) und führen das Defizit im Jahr 2005 auf 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zurück.“ Alles in allem muss die Union jetzt den Schalter um- legen. Sie muss endlich mit ihrer destruktiven Finanz- und Haushaltspolitik aufhören und konstruktiv mit uns an der Lösung der Probleme der öffentlichen Haushalte arbeiten. Wir reichen Ihnen dazu nach wie vor die Hand. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie lehnen doch jeden Vorschlag ab!) Der Rücktritt von Herrn Merz aus der Fraktionsspitze der Union ist vielleicht der passende Anlass für die drin- gend notwendige Umkehr. Die Zeit der Attacke um der Attacke willen sollte endlich vorbei sein, meine Damen und Herren von der Union. E w d D d u S k h n d r d W D f a s E D i K d s h g K H M e I w d (C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dann hören Sie doch auf zu reden!) s reicht nicht, von Werten, Patriotismus und Verant- ortung für das Vaterland zu reden. Sie müssen auch ementsprechend handeln. Die Umfragen zeigen es: (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Ja!) ie Menschen nehmen immer stärker die Unglaubwür- igkeit wahr, die in Ihrem Handeln steckt, meine Damen nd Herren von der Opposition. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) ie müssen endlich mit Ihren Spielchen aufhören! (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie müssen endlich regieren!) Was wollen Sie eigentlich mit den von Ihnen ange- ündigten Verfassungsklagen gegen die Bundeshaus- alte 2004 und 2005 erreichen? Die Nettokreditaufnahme 2004 des Nachtrags wäre ur dann vermeidbar gewesen, wenn wir in diesem Jahr ie Steuern – zum Beispiel die Mehrwertsteuer um meh- ere Prozentpunkte – erhöht oder massive Einschnitte bei en öffentlichen Investitionen vorgenommen hätten. ollen Sie das? (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben un- sere Anträge wieder einmal nicht gelesen!) iese Maßnahmen hätten nur zu einem Ergebnis ge- ührt: Der wirtschaftliche Aufschwung wäre umgehend bgewürgt worden. Die Beschäftigungslage wäre noch chwieriger und die staatliche Kreditaufnahme wäre im rgebnis um keine Milliarde geringer. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Vulgärer Keynesianismus!) ie Oppositionsklage gegen den Bundeshaushalt 2004 st somit ökonomisch verfehlt. Mit einer Klage, die im ern auf eine Verschärfung unserer Probleme zielt, wer- en Sie in Karlsruhe keinen Erfolg haben; da bin ich mir icher. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die trauen sich gar nicht!) Genauso wird es mit einer Klage gegen den Bundes- aushalt 2005 sein. Da der Etat 2005 die Kreditober- renze nach Art. 115 GG klar einhält, hat eine solche lage reinen Showcharakter. Nach Medienberichten hat err Merz am Dienstag zur Klage der Union nicht die einung der Fraktion wiedergegeben, sondern nur seine igene. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Quatsch!) hm war offensichtlich der Effekt einer forschen Rede ichtiger als die seriöse Prüfung, ob eine Klage gegen en Bundeshaushalt 2005 überhaupt Sinn macht. 13292 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Joachim Poß (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Otto Fricke [FDP]: Sie haben ja noch nie gegen den Bundeshaushalt geklagt!) Was ist denn nun der Stand Ihrer Überlegungen? Wol- len Sie klagen oder nicht? Sollten Sie klagen, dann wird das Bundesverfassungsgericht bedenken, dass bei einem anderen, nämlich konstruktiven Verhalten der Kläger im Bundesrat eine andere Struktur des Haushaltes 2005 ohne weiteres möglich gewesen wäre (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Jetzt hör doch mal mit dem Schmarren auf!) und dass Ihre Konsolidierungsvorschläge, wie heute Morgen schon ausgeführt wurde, samt und sonders sol- che sind, die gegen bestehendes Recht und gegen ver- tragliche Verpflichtungen verstoßen. So unseriös sind Sie! (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Deswegen sage ich: Mit uns ist eine solche Politik des Wortbruchs nicht zu machen. Ein letzter Punkt, an dem ebenfalls klar wird, dass sich die CDU/CSU-Fraktion eigentlich ganz neu aufstel- len müsste, sind die so genannten Reformkonzepte der Union. Der Rücktritt Seehofers war unausweichlich und kon- sequent, weil er zeigt, welche Operation hier läuft. Mit dem Gesundheitsreformkompromiss verabschiedet der Parteivorsitzende Stoiber die CSU von ihrem „S“ und ordnet seine CSU dem Modernisierungsökonomis- mus der Merkel-CDU unter. Diese „Vermerkelung“ der CSU konnte und wollte Seehofer nicht mitmachen. Das ehrt ihn, auch wenn er dabei feststellen musste, dass er das Stehvermögen seines Parteivorsitzenden Stoiber ge- genüber Frau Merkel gewaltig überschätzt hatte. Ich kann den Kolleginnen und Kollegen von der CSU hier nur zurufen: Viel Spaß in der modernistischen Welt von Frau Merkel, Ihrer großen Schwester! Wie wird sich die CSU eigentlich wiederfinden in einer Welt der sozialen und politischen Kälte? An dieser Stelle sei nur kurz daran erinnert, wie Frau Merkel mit Herrn Merz und Herrn Schäuble umgegan- gen ist. Es sei daran erinnert, dass Herr Schäuble nicht bereit war, Frau Merkel bei der Merz-Nachfolge aus der Patsche zu helfen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sagen Sie doch mal was zum Haushalt!) Andererseits sind die Mitglieder des „Andenpaktes“ auch nicht gerade zimperlich mit Frau Merkel umgegan- gen, wie wir gestern in der „Welt“ ausführlich nachlesen konnten. Das sind die Zustände in Ihrer Führungsebene, meine Damen und Herren. Solche Zustände darf man ei- gentlich keiner Partei wünschen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) s w m I s u S Ü s k z b f w m J V F D t r Z m D S D d P u S F (C (D Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel eine neue oziale Marktwirtschaft will, weil sie von der alten, be- ährten sozialen Marktwirtschaft nichts hält und sie so- it offensichtlich auch nicht versteht. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was für ein dummes Zeug!) hr Politikverständnis lautet offensichtlich: Wer war chon Ludwig Erhard gegenüber Angela Merkel? Herr Seehofer hat treffend die gesundheitspolitischen nd die großen verteilungspolitischen Defizite und chwächen des Merkel/Stoiber-Modells benannt. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt ist Herr Poß völlig durchgeknallt!) ber die Finanzierbarkeit brauchen wir ja gar nicht zu prechen. Den lächerlichen Vorschlag, auf die Absen- ung des Spitzensteuersatzes zu verzichten, um Finan- ierungsmasse zu haben, hat doch Erwin Huber plastisch eschrieben. Er sagt, das sei so, als ob jemand im Schau- enster ein Luxusauto für 300 000 Euro sehe und glaube, enn er auf den Kauf verzichte, habe er 300 000 Euro ehr in der Kasse. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD) etzt werden 7 Milliarden Euro aus Steuermitteln für die ersicherung der Kinder eingesetzt. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Kein Wort zum Haushalt!) aktisch sind diese 7 Milliarden Euro aber gar nicht da. as heißt, Sie bestellen einen Rolls-Royce auf Pump, auschen ihn gegen einen Golf aus und behaupten da- aufhin, man habe Geld eingespart, das man für andere wecke ausgeben könne. Pump bleibt Pump, meine Da- en und Herren! (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) as kennzeichnet sozusagen die Qualität Ihrer Politik. Das Gleiche gilt natürlich auch für das Bierdeckel- teuerreformkonzept von Herrn Merz. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Eine Spitzen- rede! Ein Feuerwerk!) as alles sind unseriöse Reformvorschläge, denn sie fin- en nur in einer virtuellen Welt statt. Es sind lediglich hantomvorschläge, das ist Phantompolitik. Kehren Sie m, meine Damen und Herren von der Opposition, denn ie gehen in die Irre! (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort dem Kollegen Otto Fricke, FDP- raktion. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommt mal Sachlichkeit und Kompetenz in die De- batte!) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13293 (A) ) (B) ) Otto Fricke (FDP): Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie es sich für eine Schlussdebatte gebührt, geht mein Dank als Erstes an diejenigen, mit denen man zusammengearbeitet hat. Neben den Kollegen – es ist ein wirklich kollegiales Verhältnis, auch wenn man sich in der Sache streitet – gebührt insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern des Sekretariats Dank. (Beifall im ganzen Hause) Wenn wir morgens um 2.45 Uhr aufhören, arbeiten sie noch weiter. Das zeigt Leistungsbereitschaft und Leis- tungswillen, den wir alle angesichts der Haushaltslage brauchen und haben sollten. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Wenn wir über einen Haushalt reden, dürfen wir nicht vergessen, warum er so wichtig ist. Wenn man mit Bür- gern spricht – das wissen wir alle –, bekommt man oft zu hören, dass man über den Haushalt nichts hören wolle, weil das eine trockene Materie sei. Das stimmt aber nicht; denn jeder Haushaltsentwurf ist immer ein Zu- kunftsentwurf unseres Landes. Er ist zwar auf ein Jahr begrenzt. Er zeigt aber, wohin es in Zukunft in unserem Land geht und – das ist unser aktuelles Hauptproblem – wie die heutigen Generationen auf Kosten zukünftiger Generationen leben. Hier liegt unsere Verantwortung. (Beifall bei der FDP) Ich bin im Jahr 1965 geboren. Damals habe ich von den vorangegangenen Generationen 45 Milliarden Euro Schulden übernommen. Jetzt, im Jahr 2004, ist allein die Neuverschuldung des Bundes genauso hoch wie die Gesamtverschuldung in meinem Geburtsjahr. Wir haben 865 Milliarden Euro Schulden. Kaum jemand weiß, wie viele Nullen diese Zahl hat. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wie viel hat die FDP mit zu vertreten?) – Herr Schmidt, kommen Sie mir nicht mit der berühm- ten Frage, wer daran schuld ist und wer nicht. Ich sage Ihnen ganz klar: Wer ohne Schuld in diesem Hause ist, der werfe den ersten Stein. Wir alle haben Ver- antwortung. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- geordneten der SPD) Das haben wir Ihnen immer gesagt. Ich sage Ihnen, meine Damen und Herren von der Koalition, deutlich: Es geht nicht darum, ständig den Schuldigen zu suchen, sondern darum, unsere Probleme zu lösen. Daran muss man den Haushalt messen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Im Endeffekt kommen Sie bei der Problemlösung nicht voran. Ich gestehe Ihnen als Allererstes ein: Mit Hartz IV sind Sie auf dem richtigen Weg und haben Sie h W T n b r Z B P b S z s k s W w D n b C l s C n s S S d s A h g L m h e n M n k m h l d v u J (C (D offentlich ein Problem – zumindest teilweise – gelöst. ir haben dabei mitgemacht. Aber wie viel Blut und ränen Sie das gekostet hat, wissen wir noch ganz ge- au. Hartz IV allein reicht allerdings nicht. Die Pro- leme der Rentenversicherung und der Pflegeversiche- ung haben Sie nicht gelöst. Ich nenne in diesem usammenhang immer gerne die Künstlersozialkasse als eispiel. Selbst in diesem kleinen Bereich haben Sie die robleme noch nicht gelöst. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Die Beratungen darüber, wie man die Haushaltspro- leme lösen kann, laufen immer ritualisiert ab. Die eine eite macht Vorschläge und die andere Seite sagt: Unso- ial, das geht nicht! Dann macht die andere Seite Vor- chläge und die eine Seite sagt: Auf gar keinen Fall! Das önnt ihr nicht machen. – Wie sieht die Kompromisslö- ung aus? Man erhöht die Ausgaben und zahlt später. ir sagen aber nicht: Hier gibt es Probleme, die gelöst erden müssen. – So wie bisher geht es nicht weiter! ie Bürger sind schon viel weiter und wissen, dass es so icht weitergehen kann. Die Bürger sind zu viel mehr ereit, als Sie von der Koalition sich gegenwärtig trauen. (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP]) Nehmen wir als Beispiel die Vorschläge der CDU/ SU zu einer Gesundheitsreform. Herr Merz hat natür- ich Recht: Die FDP wird dafür sorgen, dass diese Vor- chläge nicht umgesetzt werden. Immerhin legt die DU/CSU etwas Konkretes vor. Aber Sie sagen dazu ur: Das alles ist schlecht und schlimm. Ihr Modell einer o genannten Bürgerversicherung, die zu einer erneuten teuererhöhung führen wird, ist nicht durchgerechnet. ie haben dazu bislang nichts Konkretes vorgelegt. Mit ieser Versicherung werden sich keine Probleme im Ge- undheitswesen lösen lassen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Zu unseren Sparvorschlägen möchte ich an die dresse der CDU/CSU ebenfalls deutlich sagen: Mich at in Kopie ein Brief von einem CDU/CSU-Haushälter, eschrieben an einen unserer Fraktionsvorsitzenden im andtag, erreicht. Dieser Kollege schreibt – seinen Na- en möchte ich nicht nennen, weil ich das für unfair ielte –, es sei ganz schlimm; seine Partei, die FDP, habe s im Bundestag glatt gewagt, bei einer Ausgabe, die die euen Bundesländer betreffe, 20 Prozent einzusparen. an sei sich doch sicherlich darüber einig, dass so etwas icht gehe. In der Schule hätten wir gesagt, dass er eine leine Petze ist. Aber es ist das typische Spiel: Obwohl an behauptet, man wolle sparen, versucht man hinten- erum, wieder alles zu verhindern, und beklagt sich, al- es sei ganz schlimm. So kann es nicht funktionieren. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Manfred Carstens [Emstek] [CDU/CSU]) Zum Thema Ost-West. Ich sage als klassischer Wessi och auch nicht: „Um Gottes willen, ihr müsst die Sub- entionen für die Steinkohle erhalten!“, obwohl es sich m eine Westsubvention handelt. Ost gegen West oder ung gegen Alt auszuspielen, das alles funktioniert nicht. 13294 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Otto Fricke Wir müssen den Mut zur Lösung dieser Probleme haben. Mit Verlaub, das kann ich bei diesem Haushalt noch nicht erkennen. (Beifall bei der FDP) Die FDP-Bundestagsfraktion hat – das können Sie ei- ner Opposition mit Sicherheit nicht vorwerfen – alles versucht. Wir haben Gesetzentwürfe vorgelegt, zum Bei- spiel das Subventionsbegrenzungsgesetz – abgelehnt! Wir haben den Vorschlag gemacht, die Stabilitätskrite- rien in die Verfassung aufzunehmen – abgelehnt! Ich weiß, dass Minister Eichel das, was er in der Föderalis- muskommission einbringen wird, bei uns abgeschrieben hat. Ich hoffe, dass er damit auch Erfolg hat. (Beifall bei der FDP) Sie haben die von uns eingebrachten Vorlagen abge- lehnt und das werden wir Ihnen auch in den kommenden Wochen immer wieder vorhalten. Wir haben damit etwas gemacht, was Sie in Ihrer Oppositionszeit nie gemacht haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie bis 1998 100 Einsparvorschläge gemacht haben. Sie haben damals eher Erhöhungsvorschläge gemacht, und zwar nach dem Ritual „Überall ein bisschen mehr“. Meine Fraktion – das gilt auch für die der CDU/ CSU – stellt sich der Kritik des Bürgers, der Unterneh- men und all derjenigen, die hier Geld empfangen. Wir sagen: Ja, wir haben das gemacht; aber wir haben es bei allen gemacht. Nur so werden wir unseren Haushalt auf Dauer auf gesunde Beine stellen können. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Heute Morgen haben wir einen Geschäftsordnungs- antrag gestellt. Dazu kann man sagen, das sei ein Ritual. Aber wir würden unsere Aufgabe als Opposition nicht wahrnehmen, wenn wir nicht auch diesen letzten Ver- such machten, Ihnen die Möglichkeit zu geben, das klar- zustellen. Sie hatten diese Möglichkeit. Sie konnten sa- gen: Es stimmt; da ist irgendetwas noch nicht in Ordnung; wir können das noch nicht; das ist uns zu risi- koreich. Im Übrigen war bisher doch keiner von Ihnen bereit, zu sagen: Es bleibt bei der Neuverschuldung, so wie sie im Etat vorgesehen ist; vielleicht steigt sie minimal an. Keiner von Ihnen wird bereit sein, sich hierhin zu stellen und zu sagen: Wenn wir uns höher verschulden, dann passiert dieses oder jenes. Das werden Sie nicht tun, weil Sie es nicht können. Wir haben uns dann an den Bundesrechnungshof ge- wandt. Mir ist völlig egal, welcher Partei sein Präsident angehört. Der Bundesrechnungshof ist wie ein Gericht eine unabhängige Instanz, die uns allen hilft. (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie Sie die vereinnahmen, das ist schon ziem- lich bedenklich!) Zu sagen, dass man auf seine Hinweise keine Rücksicht nimmt, halte ich für falsch. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) g l g s s g H V g m ü s r e K i m w u u K g F s b s A Z s h t b e s d m s g s (C (D Da das alles nicht geholfen hat, da Sie immer Nein esagt haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als den etzten Schritt zu tun und zum Bundesverfassungs- ericht zu gehen. Herr Poß, Sie haben es früher doch elber gemacht: Als Sie noch in der Opposition waren, ind Sie doch ebenfalls zum Bundesverfassungsgericht egangen, weil Sie der Auffassung waren, dass der aushalt unverantwortlich ist. Als Sie dann selbst in der erantwortung waren, haben Sie die Klage zurückgezo- en. Ich sage Ihnen von dieser Stelle aus – das wird doku- entiert –: Wenn wir im Jahre 2006 die Regierung mit bernehmen werden, dann werde ich mich immer und tetig dagegen aussprechen, dass wir unsere Klage zu- ücknehmen. Ich möchte, dass es in diesem Land endlich ine klare Regelung gibt, die verhindert, dass wir alle auf osten zukünftiger Generationen leben. Die Risiken im Haushalt sind hoch. Das Zinsrisiko st riesig. Wenn sich Herr Eichel anschaut, was im Mo- ent auf der Ebene der Zinsen passiert, dann erkennt er, elche riesigen Gefahren, die von Amerika kommen nd sich auf die Europäische Zentralbank auswirken, ns noch drohen. Präsident Wolfgang Thierse: Kollege Fricke, gestatten Sie eine Zwischenfrage der ollegin Hajduk? Otto Fricke (FDP): Eine Zwischenfrage der Kollegin Hajduk gestatte ich erne. Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Herr Fricke, der Redner kann die Beantwortung einer rage immer dazu nutzen, sich selbst geschickt darzu- tellen. Trotzdem frage ich Sie ganz ernsthaft – Sie ha- en gerade gesagt, es gebe im Haushalt ein hohes Zinsri- iko –: Können Sie mir einmal erklären, warum Sie die nträge Ihrer Fraktion und die der CDU/CSU, dieses insrisiko zu erhöhen, indem unsere Zinsansätze ge- enkt werden, für sinnvoll halten? Otto Fricke (FDP): Frau Kollegin Hajduk, diese Anträge der CDU/CSU alte ich nicht für sinnvoll. Sie wissen, dass wir den An- rag der CDU/CSU abgelehnt haben. Unser Antrag ewegt sich im Rahmen dessen, was uns in den Bericht- rstattergesprächen darüber gesagt wurde, wie Zinsein- parungen möglich sind. (Joachim Poß [SPD]: Dann arbeitet die Opposition ja gar nicht zusammen an dieser Stelle!) Frau Kollegin Hajduk, ich bestreite doch gar nicht, ass es ein Risiko gibt. Ich bestreite ebenfalls nicht, dass öglicherweise auch wir einmal Fehler machen. Ich be- treite allerdings, dass Sie versuchen, den Haushalt auf esunde Beine zu stellen. Wir dagegen unternehmen die- en Versuch. (Beifall bei der FDP) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13295 (A) ) (B) ) Präsident Wolfgang Thierse: Kollege Fricke, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Kampeter? Otto Fricke (FDP): Auch gerne. (Walter Schöler [SPD]: Nicht mehr ganz so gern!) Steffen Kampeter (CDU/CSU): Herr Kollege Fricke, sind Sie bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Kollegin Hajduk offenbar nicht weiß, dass die Zinszahlungen für das kommende Jahr wegen der abgeschlossenen Verträge bereits feststehen? Das heißt, dass es erst ab dem folgenden Haushaltsjahr ein Zinsrisiko gibt. Sie haben das künftige Zinsrisiko offen- bar völlig zutreffend beschrieben, während die Kollegin Hajduk die Anträge für das Haushaltsjahr 2005 hier in Unkenntnis der Schuldenaufnahmepolitik des Bundes kritisiert hat. Otto Fricke (FDP): Herr Kollege Kampeter, manchmal passiert auch ei- ner fleißigen Haushälterin der Grünen solch ein kleiner Lapsus. Aber auch wir wissen ja: Das passiert uns allen einmal. Ich bin mir sicher, dass die Kollegin Hajduk das mittlerweile verstanden hat. Im nächsten Berichterstat- tergespräch oder wenn wir uns über die Kreditfinanzie- rung unterhalten, dann werden wir bestimmt noch ein- mal ordentlich diskutieren. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU) Präsident Wolfgang Thierse: Kollege Fricke, gestatten Sie noch eine Zwischen- frage? Otto Fricke (FDP): Herr Präsident, ich gestatte sie gern. Die Leute schei- nen ja so begeistert zu sein, dass sie mehr von mir hören wollen. Präsident Wolfgang Thierse: Bitte schön, Kollege Schöler. Walter Schöler (SPD): Kollege Fricke, wären Sie bereit, dem Vorsitzenden des Gremiums zur Kreditfinanzierung des Bundes, dem Kollegen Kampeter, mitzuteilen, dass nicht sämtliche Zinsleistungen im Jahr 2005 feststehen, sondern dass der Bund im Laufe eines Jahres aus seiner Kreditverpflich- tung um die 200 Milliarden Euro, manchmal etwas mehr, umschuldet, wobei immer neue Zinssätze auszu- handeln sind, die dann auch schon für das laufende Jahr Anwendung finden? Otto Fricke (FDP): Der Kollege Kampeter h a H F e E U d – A S n h h f d Z w – l s m r g i m i w k D E t b s o (C (D (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was meinen Sie denn nun? Besteht ein Zinsri- siko oder nicht?) at, wie ich aus dem Augenwinkel gesehen habe, sehr ufmerksam zugehört und stellenweise auch genickt. err Kollege Schöler, ich glaube, wir können uns auf olgendes einigen: Es besteht ein Zinsrisiko. Wir kennen s nicht genau. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das war jetzt aber etwas anders als vorher!) s nützt uns wenig, hier zu überlegen, wie hoch es ist. nser Antrag bezog sich auf einen kleinen Prozentsatz er Gesamtzinsausgaben. Er war vorsichtig. (Walter Schöler [SPD]: Die haben 2 Milliarden beantragt!) Mit Verlaub, ich habe schon gesagt: Dem CDU/CSU- ntrag haben wir nicht zugestimmt. Herr Kollege chöler, Sie wollen aber doch nicht bestreiten, dass nicht ur Minister Eichel, sondern wir alle vor dem Risiko ste- en, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen er- öht und die Europäische Zentralbank im Geleitzug olgt, was dann entsprechende Auswirkungen hat. Auch er Bundeskanzler hat etwas zu bestimmten Risiken im usammenhang mit Währungsrelationen gesagt. Das irkt im Zweifel jedenfalls eher gegen uns. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das war ein typisches FDP-„Sowohl als auch“! – Zuruf von der FDP: Deshalb haben wir unseren Vor- schlag gemacht!) Ja. (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP]) Ich komme zum Schluss meiner Rede. Wir alle haben angfristig Verantwortung. Wir können nicht immer nur chauen, wie wir es bis 2006 hinbekommen, sondern wir üssen über einen Zeitraum von 30 Jahren, den Zeit- aum einer Generation, denken. Wir tun es aber nicht. Es eht nicht darum, ob man mit 40 Jahren im Zweifel rgendeinen kleinen politischen Erfolg hat, sondern es uss uns allen doch darum gehen, ob wir mit 70 Jahren n die Augen unserer Kinder und Enkel schauen können, enn wir ihnen sagen: Das hinterlassen wir euch. Damit önnt ihr das noch gute Niveau unseres Landes erhalten. ie Schulden sind nicht so hoch, dass ihr damit auf das nde unseres Staates als eines prosperierenden demokra- ischen Staates zugeht. Eines noch zum Schluss: Machen Sie beim Haushalt itte nicht so weiter! Tun Sie nicht so, als würden Sie chwimmen, obwohl Sie in Wirklichkeit schon tauchen, hne zu merken, dass Ihnen die Luft ausgeht! Herzlichen Dank. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Wie ist das in den schwarz-gelben Ländern?) 13296 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Präsident Wolfgang Thierse: Das Wort hat nun Kollege Alexander Bonde, Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen. Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir debattieren jetzt am Ende von schwierigen Haushaltsbe- ratungen, in denen wegen der engen Haushaltslage eine hohe Verantwortung des Parlaments besteht. Auch wenn wir hier und heute hauptsächlich über die großen Linien reden, kann ich doch sagen: Es ist uns von Rot-Grün im Kleinen gelungen, in diesem Haushalt viele wichtige Prioritätensetzungen abzubilden. (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD]) Das betrifft den Bereich Bildung und Forschung, die Entwicklungszusammenarbeit, die Krisenprävention und den Bereich der Außenpolitik insgesamt. (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD]) Wer die Haushaltsdebatte dieser Woche oder über- haupt die Beratung des Haushalts seit September be- obachtet hat, dem fällt vor allem eines auf: Die Opposi- tion ist primär mit sich selbst und ihren Machtkämpfen beschäftigt. (Otto Fricke [FDP]: Wo denn?) Wenn sie zwischendurch kurz aufwacht, geißelt sie eine angebliche Rekordneuverschuldung im Nachtragshaus- halt 2004, regt sich darüber auf, dass im Haushalt 2005 enorm hohe Privatisierungseinnahmen von 17 Milliar- den Euro veranschlagt sind, und geißelt die Kapitalisie- rung der Verpflichtungen der Postnachfolgeunternehmen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Was bleibt uns als Regierungsfraktionen, die wir in der Verantwortung stehen, anderes übrig, als Ihnen im- mer wieder deutlich zu machen, was davon Ergebnis Ihrer Blokkadepolitik im Bundesrat ist? Trotz Mehrbe- lastung von 8 Milliarden Euro gegenüber dem Regie- rungsentwurf haben wir es geschafft, die Nettokreditauf- nahme unter die Summe der Investitionen und damit unter die in Art. 115 des Grundgesetzes festgelegte Ver- schuldungsgrenze zu bringen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Durch unseriöse Tricks und Täuschung der Öffentlichkeit!) Ich gehöre zu einer Generation, die viele der Maßnah- men, die wir heute ergreifen, oder eben das Nichtergrei- fen von Maßnahmen zu spüren bekommt. Ich muss schlukken, wenn ich sehe, welche finanziellen Bedarfe auf die Jungen zukommen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Im Kern stim- men Sie also unserem Antrag zu!) Umso mulmiger wird mir, wenn ich sehe, dass wir heute das Tafelsilber verkaufen müssen, weil Sie von der Union uns im Bundesrat blockieren, uns dazu zwingen und keinen anderen Ausweg lassen, um diesen Haushalt verfassungsfest zu machen. D g i D t S c a V i r d t d d d S r n L – D H d D n e (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Schon was von Ausgabenreduzierung gehört?) Frau Merkel, erzählen Sie uns nichts vom Wachstum. as einzige Wachstum, zu dem Frau Merkel jemals bei- etragen hat, ist die unglaubliche Vermehrung der Zahl hrer stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) as ist im Übrigen ein interessantes Phänomen: quanti- atives Wachstum bei gleichzeitiger qualitativer chrumpfung. Das muss Ihnen erst mal jemand nachma- hen. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Wie viele Minister habt ihr schon rausgeschmissen?) Dass Union und FDP jedes Mittel recht ist, um 2006 n die Macht zu kommen, nehmen wir zur Kenntnis. Mit erantwortung hat das wenig zu tun. Herr Merz hat uns n seiner Abschiedsrede vorgeworfen, auf Kosten unse- er Kinder zu wirtschaften. Er hat das trotz der Blocka- ehaltung im Bundesrat getan, in dem die unionsregier- en Länder den Subventionsabbau verhindert haben, urch welchen den öffentlichen Haushalten 17 Milliar- en Euro zur Verfügung gestanden hätten. Sie verhin- ern, dass in die künftigen Generationen investiert wird. ie sind der Steinmetz, der den Mühlstein nach 16 Jah- en Arbeit hinterlassen hat. Nehmen Sie das zur Kennt- is, Herr Merz. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ein Mühl- stein wird nicht von einem Steinmetz bearbei- tet! Damit das klar ist!) Die Auswirkungen Ihrer Blockadehaltung auf die änderhaushalte sind schlimm. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Fragen Sie einen Müllermeister, der kann Ihnen das erklä- ren! – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ein Mühlstein wird nicht von einem Steinmetz be- arbeitet!) Der Müllermeister, den Sie hier zitieren, hat in dieser ebatte schon genug Schaden angerichtet. Lassen Sie errn Glos aus dieser Debatte heraus, das ist für Sie von er CSU wesentlich besser. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Peter Ramsauer [CDU/ CSU]: Der kapiert nicht einmal das!) Betrachten wir einmal die Situation in den Ländern. ie Folge Ihres Verhaltens im Bundesrat ist, dass kaum och ein Bundesland – egal ob schwarz oder rot regiert – inen verfassungsgemäßen Haushalt aufstellen kann. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der Metzger war wenigstens gut!) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13297 (A) ) (B) ) Alexander Bonde Sie von der CDU müssen sich jetzt einmal entschei- den, (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir wollen wie- der Metzger hören!) wohin und mit wem an der Spitze die Reise gehen soll. Seehofer und Merz sind vom Spielfeld. Die Schachspie- ler unter uns kennen die Situation: Wenn man ein Damenopfer vorbereitet, müssen zwei bis drei Figuren vom Feld. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie könnten der nächste sein!) Dazu, dass Sie die Sparpakete medienwirksam in di- cken Büchern vorstellen, kann ich Ihnen nur sagen: Wie wäre es denn, wenn einmal nicht nur „Sparvorschlag“ draufstehen würde, sondern welche drin wären? Wie wäre es, wenn Sie in Ihrer Finanzpolitik einmal die Frage der unterschiedlichen politischen Ebenen im Blick hätten? Trotz dieser Diskussion haben wir von Rot-Grün un- ser Versprechen in diesem Haushalt wahr gemacht, wir werden die Kommunen in 2005 um 5 Milliarden Euro entlasten. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) Obwohl die Steuereinnahmen des Bundes gesunken sind, sind die Steuereinnahmen der Länder in 2004 um 2,5 Milliarden Euro aufgewachsen. Natürlich zollen die Haushalte aller drei Ebenen der dreijährigen Stagnation ihren Tribut. Die Steuereinnahmen von heute liegen um 25 Milliarden Euro unter denen des Jahres 2000, es geht also um mehr als einen Prozentpunkt Maastrichtdefizit. Das beunruhigt uns. Das ist nicht nur Folge der wirtschaftlichen Entwick- lung, sondern auch Folge der Steuerreform, die wir ge- meinsam mit der Union und der FDP – sie gaben ihre Zustimmung im Bundesrat – durchgeführt haben. Inso- fern ist es unredlich, wenn Sie diesen Aspekt in der Schuldendiskussion völlig verdrängen. Auf der anderen Seite der Medaille der Steuerreform – bei der Verbreite- rung der Bemessungsgrundlage – stellen Sie einen Teil der Lobbyverbände und der Blockade im Bundesrat dar. Sie haben bis heute verhindert, dass die Verbreiterung der Bemessungsgrundlage vollzogen werden konnte. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Reduktion der Steuerprogression nicht die erhofften kurzfristigen Erfolge in der wirtschaftlichen Dynamik ausgelöst hat. Wir finanzieren die Steuersenkungen im Ergebnis auf Kredit. Deshalb müssen wir an dieser Stelle deutlich festhalten: Es gibt keinen weiteren Spielraum für Netto- entlastungen. Die Steuern auf Pump weiter zu senken ist unverantwortlich. Genau deshalb sind auch die Steuerkonzepte, die Sie von CDU/CSU und FDP vorlegen und die Steuerausfälle in Milliardenhöhe beinhalten, unverantwortlich und ge- hören zurück in die Mottenkiste. e d i H m z u s l s v V a h u h r a Z b s 1 S li d d p d p t 6 t m h h w M w t h s E (C (D (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD) Herr Merz hat für sein Rücktrittsschreiben mehr als ine DIN-A4-Seite gebraucht. Wer soll da noch glauben, ass eine Steuererklärung auf dem Bierdeckel möglich st? (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD]) ören Sie auf, als Don Quichotte gegen das Schulden- achen zu agieren und gleichzeitig die Lasten auf die ukünftigen Generationen zu verschieben. Die unseriöse nd unsolide Finanzpolitik zeigt sich auch in Ihren Ein- parvorschlägen. Die Union verkündet Einsparmög- ichkeiten in Höhe von 8 Milliarden Euro, die FDP ver- ucht sogar, höher zu springen. Diesmal redet sie nicht on 18 Prozent, sondern von 12,5 Milliarden Euro. Mit erlaub: Ihre 18 Prozent waren realistischer (Beifall des Abg. Otto Fricke [FDP]) ls die 12,5 Milliarden Euro, die Sie uns jetzt präsentiert aben. Was haben Sie genau beantragt? Die Wählerinnen nd Wähler haben ein Recht darauf, das zu hören. Sie aben beantragt, die Entwicklungszusammenarbeit zu asieren und sich aus Deutschlands internationaler Ver- ntwortung herauszustehlen. Sie haben beantragt, den uschuss an die Bundesanstalt für Arbeit und die Ar- eitslosenhilfe deutlich zu kürzen. Die FDP hat den Zu- chuss an die gesetzliche Krankenversicherung um Milliarde Euro kürzen wollen. (Otto Fricke [FDP]: Das ist Ihr eigener Gesetz- entwurf!) ie wollten in die Zinsausgaben eingreifen: minus 2,4 Mil- arden Euro die CDU/CSU; minus 1,1 Milliarden Euro ie FDP. Sie haben bei all dem völlig vergessen, dass en Ausgaben im Bundeshaushalt auch gesetzliche Ver- flichtungen zugrunde liegen. Man muss einmal eines eutlich festhalten: Wären wir den Vorschlägen der Op- osition gefolgt, dann hätten wir allein in diesen Posi- ionen eine Unterveranschlagung zwischen 5,5 und Milliarden Euro. Wenn man sich dazu noch Ihr gesam- es Verhalten in den Haushaltsberatungen anschaut, uss man deutlich sagen: Die Bilanz dessen, was Sie ier beantragt haben und was als schwarz-gelber Haus- alt herausgekommen wäre, hätten Sie eine Mehrheit, äre niemals verfassungsfest. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) it solider und nachhaltiger Haushaltspolitik hat das enig zu tun. Insofern wäre es konsequent gewesen, hät- en Sie, wie es die CDU/CSU im letzten Jahr praktiziert at, nur einen Stapel leere Blätter eingebracht. Das wäre eriöser gewesen. (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) Wir können ja die Seriosität Ihrer Vorschläge bei den inzelplänen auf die Probe stellen. Nehmen wir dazu 13298 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Alexander Bonde einmal den Bereich der Bundeswehr. Da haben Union und FDP ein Einsparvolumen von 1,2 Milliarden Euro gefordert; das entspricht 5 Prozent dieses Haushaltes. Das ist das, was Edmund Stoiber ja zu Beginn dieser Haushaltsberatungen an Weisheiten aus München hat verkünden lassen. Wären Sie die PDS, könnte ich diesen Ansatz ja nachvollziehen. Aber wir reden über die zwei Fraktionen, die mich als Berichterstatter für diesen Ein- zelplan seit Jahren mit dem Vorwurf geißeln, für die Bundeswehr werde zu wenig ausgegeben. Was denn jetzt, meine Damen und Herren? Wie hätten Sie es denn gern? (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Beides gleichzeitig!) Der Kollege Austermann hat in der gesamten Woche darauf hingewiesen, wie heiß er darauf ist, endlich einen Amtseid leisten zu dürfen. Dazu kann ich nur sagen: Wenn das Ihre Vorschläge sind, mit denen Sie Schaden vom Volk abwenden wollen, dann nur weiter so! Dazu fällt mir nur der neue Werbespruch vom Media Markt ein, den ich jetzt allerdings nicht zitieren will. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Die kann- ten deine Rede doch gar nicht! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Keine verbotene Werbung da vorn!) Es ist lächerlich, wenn Sie auf der einen Seite den Bundeshaushalt 2005 vor das Bundesverfassungsgericht zerren wollen und auf der anderen Seite Vorschläge ma- chen, die massiv dazu beitragen würden, dass dieser Haushalt in eine Schieflage kommt. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Quatsch! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist purer Unsinn, was Sie da sagen!) Bei aller Auseinandersetzung mit Ihnen darf man eines nicht vergessen: Der Bundeshaushalt 2005 ist ein Kon- solidierungshaushalt. Wir haben mit dem Regierungsent- wurf rund 4,5 Milliarden eingespart. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Kollege Bonde ist der Auffassung, dass Einsparungen verfassungswidrig sind! Das ist falsch!) Trotz der in den Haushaltsberatungen zutage getretenen Zusatzbelastungen haben wir eine weitere Milliarde ein- gesammelt. Wir bleiben weiterhin bei unserem Ziel der Konsolidierung, (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wissen Sie noch nicht einmal, was das ist, geschweige denn, dass Sie es machen!) jedoch im Rahmen des Machbaren. (Jürgen Koppelin [FDP]: Kommen Sie doch mal auf Frau Künast!) Leider ist das Machbare aufgrund Ihrer Interventionen deutlich geringer als das Wünschbare; das muss ich Ih- nen sagen. g v e m w s s W n u e P l Q i p h w g S R t m d s t s C f s d v s v g S W r g d w b h s H (C (D (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN) Sie haben uns in den vergangenen Tagen immer vor- eworfen, wir hätten unsere Idee der Nachhaltigkeit erraten. Dazu kann ich Ihnen sagen: Selten habe ich so inen Quatsch gehört. Wenn diese Kritik dann auch noch it der Situation der Alterssicherungssysteme begründet ird, dann muss ich Ihnen ehrlich sagen: Hier versucht ich der Bock zum Gärtner zu machen. Diese Kritik tammt von einer Partei, die ausdrücklich das Ziel des iedereinstiegs in die Atomenergie verfolgt und die achhaltigen ökologischen Landbau für eine Bedrohung nd nicht für eine vernünftige und konsequente Weiter- ntwicklung der Landwirtschaft hält. Sie stammt von der artei, die Michel Glos in aller Weisheit hat verkünden assen, die erneuerbaren Energien seien ideologischer uatsch. Von Nachhaltigkeitspharisäern lassen wir uns n dieser Haushaltsberatung nichts sagen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) Wenn wir über die Rente als den größten Ausgaben- osten reden, dann tun wir das zu Recht. Man muss aber inzufügen: Bei einem so lange existierenden System ie der Rentenversicherung kann man sehr genau bele- en, an welcher Stelle versagt wurde und an welcher telle nicht. Wenn Sie heute angesichts der notwendigen eformen bei der Rentenversicherung nichts anderes zu un haben, als einem Populismus zu frönen, dann kann an sagen: Von Adenauers Zeiten bis heute führen Sie ie Menschen hinters Licht. Bei all den Verdiensten, die ich Norbert Blüm erworben hat: In seiner Amtszeit hät- en Sie bei den Problemen der Rentenversicherung an- etzen müssen, meine Damen und Herren von der CDU/ SU; da hätten Sie beweisen können, ob Sie Kämpfer ür Generationengerechtigkeit sind oder nicht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD) Ich komme zum Schluss. Es macht wahrlich nicht be- onders viel Spaß, diesen Bundeshaushalt zu verabschie- en. Aber Rot-Grün handelt in der Verantwortung, einen erfassungsgemäßen Haushalt aufzustellen. Bessere Lö- ungen dafür liegen auf dem Tisch; allein, sie werden on Ihnen nach wie vor verweigert. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie haben ein bisschen wenig zum Thema Postunterstüt- zungskassen gesagt!) Werden Sie von der CDU/CSU Ihrer Verantwortung erecht! Wann wachen Sie auf? Wann sind Sie bereit, bei ubventionsabbau und Strukturreformen mitzumachen? ir merken, Sie werden immer dann wach, wenn es da- um geht, irgendwelche Patriotismusdebatten in den ei- enen Reihen zu führen. Wachen Sie auf und zeigen Sie, ass Sie wahre Patrioten sind. Auch Sie tragen Verant- ortung für diesen Bundeshaushalt. Rot-Grün hat sich emüht, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Wir ätten gerne einen wesentlich solideren Haushalt aufge- tellt. Das Problem war, dass die rechte Seite dieses auses und der Bundesrat das verhindert haben. Machen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13299 (A) ) (B) ) Alexander Bonde Sie endlich mit und beenden Sie dieses unwürdige Spiel zum Schaden unseres Landes. Herzlichen Dank. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Kollegen Hans Michelbach, CDU/CSU-Fraktion. Hans Michelbach (CDU/CSU): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Früher versprach die Zukunft in Deutschland besser zu sein als die Vergangenheit. Der expandierende Staat war ein Synonym für Sicherheit, Stabilität und Kontinuität. „Weiter so!“ bedeutete jahr- zehntelang: weiter aufwärts. Heute bedeutet „Weiter so!“ für Deutschland: weiter abwärts. Diese Bundesregierung hat Deutschland in die Schulden- und Steuerfalle ge- führt. Das bedeutet für Deutschland, dass es in Zukunft abwärts geht. Dass so etwas in unserem Land passiert, darf dieses Haus nicht zulassen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Tatsache ist doch, Deutschlands Wohlstand sinkt. Vor 20 Jahren war Deutschland das reichste Land in Europa. Heute liegt es unter dem Durchschnitt. So stehen beim Pro-Kopf-Einkommen nur noch vier Staaten schlechter da als wir. Deutschlands Schulden explodieren. (Lothar Mark [SPD]: Kohl hat doch 1,2 Billio- nen Schulden gemacht!) Wir waren einst europäische Musterknaben in Sachen Staatsfinanzen. Wir haben in Europa einen völkerrechtli- chen Vertrag, den Stabilitäts- und Wachstumspakt, durchgesetzt. Heute unternehmen Sie alle Anstrengun- gen, um diesen Pakt auszuhebeln. Damit wollen Sie letz- ten Endes nur noch mehr Freiraum für weitere Verschul- dung erreichen. So sieht die Situation aus. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Das Staatsdefizit liegt kontinuierlich über der Defizit- grenze von 3 Prozent und es ist keine Besserung in Sicht. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt soll jetzt auch noch gefügig gemacht werden. Ich habe die Aussage des Staatssekretärs Koch-Weser im Ohr, die er im Finanz- ausschuss gemacht hat; dort hat er gesagt: „Wir dürfen keine mechanische Anwendung der Kriterien von Maastricht mehr vornehmen. Wenn sich eine Bundesre- gierung nicht einmal mehr an die völkerrechtlichen Ver- träge, die sie selbst abgeschlossen hat, halten will, dann bleibt uns nur übrig, festzustellen, dass nicht nur Zu- kunftsfähigkeit verschleudert wird, sondern sich auch an der Zukunft der Menschen in unserem Lande vergangen wird.“ (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Meine Damen und Herren, die Generationenbilanz ist in Schieflage geraten. So hat der Gesamtschuldenstand d W k 1 1 A k k D b F w d n p d ti h r b J te la A tr D B s d s b S P n e m A E f r s (C (D er öffentlichen Haushalte 1,4 Billionen Euro erreicht. ürde man die öffentliche Hand verpflichten, ab sofort eine Schulden mehr zu machen und jeden Monat Milliarde Euro zu tilgen, so dauerte es, Herr Eichel, 10 Jahre, um diesen Schuldenberg abzutragen. (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Davon gehen 108 Jahre auf Kohls Konto!) ngesichts dessen muss ich Ihnen deutlich sagen: Das ann so nicht weitergehen. Es ist unsere Aufgabe umzu- ehren. Letzten Endes muss ein Politikwechsel in eutschland stattfinden; diesen brauchen wir dringend. Deutschland ist mittlerweile auch zur Wachstums- remse in Europa geworden. (Zuruf von der SPD: Geschieht hauptsächlich im Bundesrat!) rüher waren wir die Wachstumslokomotive, heute be- egen wir uns im Schlafwagentempo vorwärts. Ganz an er Spitze der Schuldigen steht der Schlafwagenschaff- er Hans Eichel. Tatsache ist: Die Arbeitslosigkeit ex- lodiert. Herr Eichel, es verhält sich doch so: Sie sind as Synonym für den Vertrauensverlust und die Konzep- onslosigkeit dieser Bundesregierung geworden. Ich abe noch in Erinnerung, wie Sie in dieser Woche bei Ih- en Genossen Platz genommen und Fragen gestellt ha- en. Das war nur noch peinlich. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Die Arbeitslosigkeit explodiert. Noch Mitte der 90er- ahre lag die Arbeitslosenquote in Deutschland klar un- r dem EU-Durchschnitt. Mittlerweile liegt Deutsch- nd auch in dieser Statistik im unteren Drittel. Meine Damen und Herren, was muss geschehen? (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Regierung muss weg!) m Standort Deutschland muss wieder eine neue Ver- auensbasis hergestellt werden. (Beifall bei der CDU/CSU) as ist die Aufgabe. Wir brauchen mehr Wachstum und eschäftigung. Dauerhaftes Wachstum und mehr Be- chäftigung können in Deutschland nur entstehen, wenn ie angebotsseitigen Rahmenbedingungen der Wirt- chaft in Ordnung gebracht werden. Da fehlt es. Sie ha- en kein Konzept für die Arbeitsplätze in Deutschland, ie haben kein Konzept für die Wirtschaft. Das ist das roblem, das Sie haben. (Lothar Mark [SPD]: Und wie sieht Ihr Kon- zept aus?) Wir müssen deshalb deutlich machen, dass es hier ei- en konzeptionellen Ansatz geben muss. Wir brauchen in Aktionsprogramm für die deutsche Wirtschaft. Es üssen Steuerentlastungen vorgenommen werden, der rbeitsmarkt muss flexibilisiert werden, der Anstieg der nergiepreise muss gestoppt werden, wir müssen über- lüssige Bürokratie abbauen, wir müssen die Finanzie- ungsbedingungen für die Betriebe verbessern, wir müs- en Innovationen für die Zukunft sichern, 13300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Hans Michelbach (Lothar Mark [SPD]: Das sind alles Floskeln, was Sie da bringen!) wir müssen Qualifizierung fördern, wir müssen die Bin- nennachfrage stärken (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) und wir müssen insbesondere dem Mittelstand in diesem Land eine angemessene Bedeutung zurückgeben. Das ist die Situation. Wirtschaft ist sicher nicht alles, meine Damen und Herren, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Die rot- grüne Bundesregierung hat das bis heute nicht begriffen und wird es auch nicht mehr begreifen. Sie hat durch eine Politik der Irrungen und Wirrungen – in der Steuer- politik, im Arbeitsrecht, bei der betrieblichen Mitbestim- mung –, durch mangelnde Stetigkeit und Berechenbar- keit sowie permanente Nadelstiche jedes Vertrauen der Wirtschaft verspielt. Deutschland befindet sich nach der EU-Osterweite- rung nun einmal in einem verschärften Steuerwettbe- werb. Andere Länder haben darauf bereits reagiert und senken ihre Unternehmensteuern. Sie machen das Ge- genteil. Sie machen immer wieder Nadelstiche, Herr Eichel. Das Hauptproblem ist, dass Sie zum Beispiel im- mer wieder neue Omnibusgesetze machen, die weitere versteckte Belastungen enthalten. Eine Steuerreform, die Entlastungen bringen soll, muss einhergehen mit ei- ner Verbreiterung der Bemessungsgrundlage. Aber Sie verbreitern laufend die Bemessungsgrundlage, ohne zu- sätzliche Tarifentlastungen vorzunehmen. Das ist die Si- tuation. Meine Damen und Herren, den Einwand, Deutsch- land könne sich keine Steuersenkungen leisten, lasse ich nicht gelten. (Lothar Mark [SPD]: Wieso können acht Mi- nuten so lang sein?) Wenn wir im Steuerwettbewerb nicht mitziehen, können wir uns bald gar nichts mehr leisten. Sie können die Spi- rale nicht aufhalten, indem Sie immer wieder versteckte Steuererhöhungen vornehmen. Dadurch schwächen Sie unsere Position immer mehr. Sie müssen bei der Ein- kommensteuer Vereinfachungen durchführen. Sie müs- sen eine Aussage für die Erbschaftsteuer treffen: die Be- triebsvermögen im Sinne einer Generationenbrücke in einem Zehnjahresrhythmus von der Erbschaftsteuer frei- zustellen. Sie müssen die Betriebe erhalten. Sie dürfen nicht immer mehr Betriebe in die Insolvenz führen; es sind schon 40 000. Sie müssen eine Generationenbrücke schaffen. Sie müssen bei der Gewerbesteuer endlich etwas unternehmen. Sie müssen eine klare Vertrauensbasis schaffen, indem Sie auch im Bereich der Vermögensteuer endlich Klarheit schaffen. Das wäre vertrauensbildend. Sie schaffen in der Steuerpolitik keine vertrauensbilden- den Maßnahmen. Sie haben die Verlustverrechnung ab- geschafft. Das schadet der Liquidität der Betriebe. Damit gehen unsere Betriebe und die Arbeitsplätze verloren. Angesichts dieser Steuerpolitik wird deutlich, dass es einen klaren Politikwechsel braucht, meine Damen und Herren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) H S m d t l b h V k R R u m z n e g w t g d w n d d K b a d d I s B S t (C (D Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile das Wort Bundesminister Hans Eichel. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Hans Eichel, Bundesminister der Finanzen: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Zunächst möchte auch ich mich – trotz allen treits, den es gegeben hat, und unabhängig davon, ob an mit dem Ergebnis zufrieden ist – bei den Mitglie- ern des Haushaltsausschusses, in besonderem Maße na- ürlich bei denen der Koalition – das werden Sie sicher- ich verstehen –, (Lothar Mark [SPD]: Das ist auch begründet!) ei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haus- altsausschusses und auch bei Ihnen, Herr Carstens, als orsitzenden recht herzlich für die enorme Arbeit bedan- en, die geleistet worden ist. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Weiterhin möchte ich sagen, dass ich mich über eine ede aus den Reihen der Opposition, nämlich über Ihre ede, Herr Fricke, gefreut habe. Sie war in der Sache nd in der Tonlage angemessen. Auf dieser Basis kann an Brücken finden, unabhängig davon, ob man im Ein- elnen übereinstimmt. Dies wird ein wenig den Ton mei- er Rede bestimmen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP) Bei der Schlussberatung vor einem Jahr waren wir in iner Situation der Stagnation. Etwas später haben wir ewusst, dass der Aufschwung ganz leicht im Gange ar. Aber das Jahresschlussergebnis wies beim Wachs- um ein Minus von 0,1 Prozent auf. Wir haben damals esagt: Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, ass der schon drei Jahre anhaltende Stagnationsprozess eitergeht. Wir müssen alles daransetzen aus der Stag- ation herauszukommen. Die Wahrheit ist – Sie haben unsere Erfolge im Bun- eshaushalt der Jahre 2000 und 2001 verschwiegen –, ass wir in Zeiten des Wirtschaftswachstums sehr große onsolidierungserfolge hatten. Auf der einen Seite ha- en wir die Ausgaben strikt zurückgeführt und auf der nderen Seite gab es ein Wirtschaftswachstum. Nur bei ieser Kombination hat man eine Chance, aus der Schul- enfalle herauszukommen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Falsch!) n der Stagnation hat man diese Chance nicht. Wir haben damals weiterhin gesagt, dass wir aus die- er Falle nur herauskommen können – das war unser eitrag –, wenn wir eine Politik des Dreiklangs von trukturreformen, Haushaltskonsolidierung und Wachs- umsimpulsen machen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13301 (A) ) (B) ) Bundesminister Hans Eichel (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ein Miss- klang war das!) Wir konnten das nicht in dem Umfang durchsetzen, in dem wir das wollten. Wir wollten die Wachstumsim- pulse mit dem kompletten Vorziehen der Steuerreform und die Konsolidierungsimpulse mit einem größeren Subventionsabbau sehr viel mehr stärken. Bei beiden Prozessen haben Sie gerade einmal halbherzig mitge- macht. (Beifall bei der SPD) Der wesentliche Erfolg unserer Politik ist – dazu hat auch die Entwicklung der Weltwirtschaft beigetragen –: Wir sind aus der Stagnation herausgekommen. Wir ha- ben in diesem Jahr wieder richtiges Wachstum. (Lachen bei der CDU/CSU – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Richtiges? Euphemis- mus des Jahres!) Allerdings ist das Wachstum im Wesentlichen auf den Export zurückzuführen. Das führt zu Konsequenzen auf der Einnahmeseite. Wenn das Wachstum im Wesentli- chen auf den Export zurückzuführen ist, dann ist es so wie in jeder Aufschwungphase: Die Steuereinnahmen verharren auf einem unteren Level und die Entwicklung am Arbeitsmarkt läuft dem Wachstum hinterher. Die Steuereinnahmen des Bundes gehen aufgrund der beson- deren Entwicklung bei der Tabaksteuer und bei der Mi- neralölsteuer sogar noch etwas zurück. Am Arbeitsmarkt ist der Aufschwung sozusagen nur am Rand angekom- men, aber noch nicht in der Mitte, also bei den sozialver- sicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. (Ronald Pofalla [CDU/CSU]: Die Arbeitslo- sigkeit steigt!) Das hat Konsequenzen für die Haushaltsgestaltung. Die entscheidende Frage in diesem Augenblick ist: Ma- chen wir eine Haushaltspolitik, mit der wir den Auf- schwung stützen, (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein!) oder machen wir eine Haushaltspolitik, mit der wir ihn gefährden? Die Antwort lautet: Wir müssen eine Politik machen, mit der wir den Aufschwung stützen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Das ist schon wahr! Aber das machen Sie ja nicht!) Deswegen müssen wir mit diesem Haushalt selbstver- ständlich weiter konsolidieren. Das tun wir. Denn wir machen – anders als in vielen Länderhaushalten – weni- ger neue Schulden, als wir Geld für Investitionen ausge- ben. (Otto Fricke [FDP]: Noch! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aber wer hat denn die Steuer- kompetenz? Der Bund oder die Länder?) Dieser Haushalt ist – so stellt es auch der Sachverständi- genrat fest – eine geeignete Grundlage – wir haben außer- dem noch zusätzliche Maßnahmen angekündigt –, n g s d W a e m d w a g z v e a D d s b e D J z d k e p ü d d – p D k A d (C (D ächstes Jahr wieder unter die Maastrichter Defizit- renze von 3 Prozent zu kommen. In den letzten Jahren haben wir auf der Ausgaben- eite konsolidiert. Das hat der Sachverständigenrat ein- eutig festgestellt. Sie zitieren immer nur die Hälfte. (Otto Fricke [FDP]: Sie auch!) ir haben bis zu dem Punkt konsolidiert – von Details bgesehen, die Sie immer finden werden; aber diese be- influssen die Haushaltsprobleme nicht –, an dem nicht ehr herauszuholen war. Ihre Anträge haben bewiesen, ass Sie dazu nicht fähig sind. Es war schon bemerkens- ert – Herr Fricke, Sie wissen, dass ich in diesem Punkt nderer Meinung bin als Sie –, wie Sie Schlangenlinien efahren sind, als Sie Ihren Vorschlag, die Zinsausgaben u senken, begründet haben. Sie sagen uns die ganze Zeit, man dürfe nicht unter- eranschlagen. Der Haushalt sei verfassungswidrig, weil r unterveranschlagt sei. Sie aber kürzen bei den Zins- usgaben. Das sollten Sie einmal erklären. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) ie ganze Zeit sagen Sie uns – darin bestehen Risiken –, ie Mittel für den Arbeitsmarkt seien nicht richtig veran- chlagt. Wir haben sie höher veranschlagt. Sie kürzen ei den Arbeitsmarktausgaben. Das sollten Sie einmal rklären. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Schauen Sie sich einmal die Debatte dieser Woche an! ie Koordinierung hat nicht geklappt; das ist ja jedes ahr so. In der Generaldebatte, dann, wenn Sie es mit mir u tun haben, sagen Sie, wir sollten viel weniger Schul- en machen. Damit bin ich sehr einverstanden; ich omme darauf gleich zurück. Aber fast jede Debatte zu inem Einzelplan war in dieser Woche wieder davon ge- rägt – Sie haben keine Anträge gestellt, damit Sie nicht berführt werden können –, (Otto Fricke [FDP]: Das haben wir gerade nicht gemacht!) ass die Fachsprecher aus der Opposition gesagt haben, a müsse eigentlich mehr geschehen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Quatsch! – Otto Fricke [FDP]: Nein!) Genauso ist es gewesen. Nur: Sie haben es nicht zu Pa- ier gebracht. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Sie haben wohl die entwicklungspoliti- sche Debatte nicht mitbekommen!) amit ist der Fall klar. Bei den Finanzhilfen, dort, wo wir alleine entscheiden onnten, werden wir auf 6 Milliarden Euro zurückgehen. ls ich das Amt übernahm, haben wir mit 11,4 Milliar- en Euro angefangen. 13302 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Bundesminister Hans Eichel (Volker Kauder [CDU/CSU]: Totengräber!) Das hatten wir von Ihnen übernommen. Man muss einmal festhalten, wo Ihre Verantwortung liegt. Wir haben, wo wir alleine entscheiden konnten, konsolidiert. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Quatsch!) Wir werden im Zuge der Rentenreform – das war eine langfristige Entscheidung – Jahr für Jahr 20 Milliarden Euro einsparen. (Otto Fricke [FDP]: Aber das reicht nicht!) Das ist eine gewaltige Entlastung in Bezug auf den Nachhaltigkeitsfaktor. Zum Arbeitsmarkt. Die hier getroffene Entscheidung ist unter Umständen erst einmal ein Risiko, wird aber langfristig eine positive Wirkung entfalten. Dasselbe gilt für die Gesundheitspolitik. Nun kommt der zentrale Punkt. Das föderale System in Deutschland ist so gestaltet, dass zwar über die Aus- gabenseite zu einem großen Teil jeweils vom Bund und den Ländern bestimmt werden kann, dass aber über die Einnahmeseite nicht allein bestimmt werden kann. Das geht nur gemeinsam mit Bund und Ländern, mit der Mehrheit des Bundestages und der Mehrheit des Bun- desrates. Es ist einfach festzustellen – dazu brauche ich keine Polemik –, dass ich seit Herbst 2002 versucht habe, (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das glaubt doch kein Mensch mehr!) genau an dieser Stelle anzusetzen. Denn auf der Ausga- benseite ist in Bezug auf die Finanzhilfen all das, was möglich ist, getan worden. Dies wird auch fortgesetzt. Es besteht jetzt nur noch die Möglichkeit, die im Steuer- system bestehenden Subventionen anzugehen. Meine Vorschläge dazu haben Sie verhindert bzw. nicht übernommen. Ich sage ganz ruhig: Ich bin einver- standen damit, dass jemand sagt: Diese Vorschläge will ich nicht. Aber dass Sie in dieser dummen Art einfach nur sagen, ich will das nicht, ohne etwas anderes mit gleicher Wirkung an diese Stelle zu setzen, ist das wirk- liche Problem. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU) Darüber könnte man ja reden. Sie aber verweigern sich einfach. Dabei geht es nachhaltig um 17,5 Milliarden Euro pro Jahr. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Der Kanzler schaut schon ganz deprimiert!) In dieser Wahlperiode, in den Jahren 2003 bis 2006, machen wir rund 35 Milliarden Euro mehr Schulden, weil Sie den steuerlichen Subventionsabbau in dieser Größenordnung blockiert haben. D a A d h t I c – d d S s D i e d D r b s te D H m p m D S w S (C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD) as betrifft nicht nur die Schulden des Bundes, sondern uch die der Länder und Kommunen. Nun komme ich zu einem sehr interessanten Thema. n dieser Stelle kann ich es Ihnen nicht ersparen, sehr eutlich zu werden. Herr Merz, das, was Sie da gemacht aben, war möglicherweise Ihr Niveau; aber es war un- er Ihrem intellektuellen Niveau. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD) ch will Ihnen das anhand dieser Darstellung verdeutli- hen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Herr Eichel hat Bilder mitgebracht!) Ja, damit das jeder sieht. – Sie haben hier so wirksam ie Schulden vorgerechnet. Daran habe ich nichts zu än- ern, bis auf einen Punkt: Sie haben mir gleich noch die chulden der Länder und Kommunen in die Schuhe ge- choben. (Zurufe von der SPD: Oh!) as war schon etwas merkwürdig; das war unter Ihrem ntellektuellen Niveau. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Jetzt will ich Ihnen aber den „merzschen Mühlstein“ rklären. Zwei Drittel der Schulden, von denen Sie gere- et haben, sind Schulden aus Ihrer Regierungszeit. (Beifall bei der SPD) er kleine rote Kasten dort oben sind die Schulden unse- er Regierungszeit. Das sind auch mir zu viele; darüber rauchen wir nicht zu reden. Herr Fricke, ich hätte das auch ein bisschen anders chraffieren können; denn Ihre Partei war fast immer be- iligt, nur an den letzten Schulden nicht. (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN) as ist die Wirklichkeit, mit der wir es zu tun haben. Ich möchte den jüngeren Kollegen, Herrn Fricke und errn Bonde, sagen: Ich finde es sehr gut, dass die The- en Verschuldung und Generationengerechtigkeit die olitischen Reden erreicht haben. Aber diese Themen üssen auch die politische Praxis erreichen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) as geht aber nicht, wenn wir nicht dazu bereit sind, den teuerdschungel von Subventionen zu befreien, (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Hilfe, ich bin der Finanzminister! Holt mich hier raus!) as übrigens auch die eigentliche Vereinfachung des teuersystems ist. (Otto Fricke [FDP]: Also auch die Sonn- und Feiertagszuschläge?) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13303 (A) ) (B) ) Bundesminister Hans Eichel – Es darf hier keine Tabus geben; man muss sich anei- nander annähern. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bitte gehen Sie nicht in den Dschungel! Wir warnen Sie davor!) Nun will ich Ihnen, Herr Michelbach, Folgendes sa- gen: Sie haben ausgerechnet – das ist schon eine tolle Sache –, man brauche 110 Jahre, wenn man jeden Monat 1 Milliarde Euro Schulden abbauen wolle. Ich habe das nicht nachgerechnet, aber wissen Sie was? Von diesen 110 Jahren brauchen wir 74 Jahre, um allein die Schul- den zurückzuzahlen, die in Ihrer Regierungszeit entstan- den sind. Das ist der wirkliche Sachverhalt. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Wo waren denn Ihre Alternativen zur Finan- zierung der deutschen Einheit?) Hören Sie auf, diese Debatte weiterhin auf diese Art und Weise zu führen, und beteiligen Sie sich dort, wo Sie Verantwortung haben, nämlich im Bundesrat, endlich konstruktiv an der Lösung der Probleme! (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Allerdings! Da haben wir Verantwortung!) Dann können wir diese Debatte führen. Mit mir jeden- falls lasse ich sie so nicht führen, Herr Merz. Das sage ich Ihnen, damit das ein für alle Mal klar ist. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Ein Fälscher ist das!) Nun komme ich auf Ihre Verfassungsklage zu spre- chen. Präsident Wolfgang Thierse: Herr Eichel, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Fricke? Hans Eichel, Bundesminister der Finanzen: Ja. Otto Fricke (FDP): Herr Minister Eichel, Sie wissen, dass ich immer an der konstruktiven Lösung von Problemen interessiert bin. Man muss aber auch die Fakten nennen. Sie gehen nach einem einfachen Schema vor und fragen nur, wer wann die Bundesregierung gestellt hat; das ist in Ord- nung. Aber ich frage Sie: Ist es nicht ein Widerspruch, wenn Sie sagen, dass der Bundesrat schuld ist, da Sie wissen, dass Sie, der Bundeskanzler und viele andere in den Jahren zuvor genau dieselbe Position im Bundesrat vertreten haben und dass Sie und der Bundeskanzler im Bundesrat stets an der Ausgabenerhöhung – ich nenne nur das Beispiel Rente – beteiligt waren? (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Ein föderales Konsolidierungspro- S S d – s s a d A W r v t D m d t D a i d w n V f t a v i m g s (C (D gramm, Herr Eichel! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Stabilitäts- und Wachstumspakt!) chlägt dieses Argument daher nicht letztendlich gegen ie selbst zurück? Hans Eichel, Bundesminister der Finanzen: Herr Fricke, ich habe gerade nicht auf Ihre Rede, son- ern auf die von Herrn Merz geantwortet. (Lachen bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Ausrede!) Doch. Sie haben gesagt, dass wir alle ein Stück weit Sünder ind; das ist richtig. Denn wenn ich mir die finanzpoliti- che Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland nsehe, stelle ich fest: Es gibt seit 1949 kaum ein Jahr, as wir nicht mit Schulden abgeschlossen haben. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: 1969! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Franz Josef Strauß!) uch haben wir diese Schulden niemals zurückgezahlt. ir haben die ganze Zeit nur umgeschuldet. Einmal wa- en wir an der Regierung, ein anderes Mal Sie. Aber Sie on der FDP waren die längste Zeit an Regierungen be- eiligt. (Zuruf von der FDP: Und was ist mit dem Bundesrat?) as ist der Sachverhalt. Deswegen, Herr Fricke, bin ich it Ihnen einer Meinung: Es muss endlich klar werden, ass wir in dieser Hinsicht eine gemeinsame Verantwor- ung und auch eine gemeinsame Vergangenheit haben. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der Schul- denminister eiert herum!) enn das bedeutet, dass wir heute die gemeinsame Ver- ntwortung haben, dieses Problem zu lösen. Das fordere ch ein. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Nun zu Ihrer Verfassungsklage. Das wird eine wun- erliche Veranstaltung. Ich will Sie auf Folgendes hin- eisen: Sie sagen, wir hätten im Haushalt 2004 mehr eue Schulden gemacht als Investitionen getätigt. Die oraussetzung dafür war das Vorziehen der Steuerre- orm. Das ist zwar nicht so geschehen, wie wir es woll- en, (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sie haben eine Fälschung gemacht!) ber Sie haben dem zugestimmt. Daraufhin haben die on Ihnen regierten Länder dasselbe getan. Ihr Plädoyer n Karlsruhe wird wunderlich; denn Sie werden erklären üssen, dass Sie zugestimmt und die Voraussetzungen eschaffen haben, um nicht gegen Art. 115 des Grundge- etzes zu verstoßen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist eine neue Fälschung!) 13304 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Bundesminister Hans Eichel Ohne Ihre Zustimmung wäre das gar nicht gelungen. Das ist der Sachverhalt. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) In der Tat wollte ich in diesem Jahr keine die Binnen- nachfrage schwächenden Sparmaßnahmen durchführen, weil die Binnennachfrage noch zu schwach ist; dabei bleibe ich auch. Ich glaube, das wäre nicht verantwortbar gewesen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die ist doch nicht schwach!) Subventionsabbau hätte man an vielen Stellen betreiben können, ohne Schaden anzurichten. Steuererhöhungen und Kürzungen bei den Investitionen oder den Pro- grammhaushalten hätte man allerdings nicht durchfüh- ren können. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das haben Sie doch gemacht!) Das ist meine klare Antwort; das ist auch so gewollt. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Sie haben Steuererhöhungen gemacht und die Investitionen gekürzt! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Er kennt seinen eigenen Haushalt nicht!) Nun wird es noch wunderlicher. In der Union muss offenbar erst einmal geklärt werden, ob Herr Merz, wenn er von 2005 spricht, zu weit vorgeprescht ist oder ob es ein Versprecher war. (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie trauen sich nicht!) Das ist Ihre Sache. Aber ich will Sie auf Folgendes hin- weisen – auch das ist eine Konsequenz dessen, dass Sie Ihren Teil der gesamtstaatlichen Verantwortung nicht wahrnehmen –: (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bei den Post- pensionen hat der Bundesrat gar nichts zu sa- gen!) Nicht nur der Bund befindet sich in einer äußerst schwie- rigen Haushaltslage, sondern auch die Länder. Mit Ihrer Taktik wollten Sie erreichen, dass der Bund vor die Wand fährt; das wird Ihnen allerdings nicht gelingen. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist eine ganz böswillige Unterstellung! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: 9 Milliarden Euro!) Das beziehe ich jetzt nicht auf Sie, Herr Fricke. Stattdessen haben Sie erreicht, dass eine Reihe der von Ihnen regierten Länder dabei sind, an die Wand zu fahren: Das reiche Hessen ist – anders als der Bund – nicht mehr in der Lage, für das nächste Jahr einen Haus- halt vorzulegen, der die Grenzen von Art. 115 Grundge- setz einhält. Das reiche Hessen, nicht Niedersachsen oder das Saarland! A M s h h s v n r n u g d d S h n d t l t G g B m m F p g d d w l M n w a V s S w n d c (C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie haben das Land an die Wand gefahren!) uch Baden-Württemberg ist hart an der Grenze. Die aßnahmen, die Sie bei uns kritisieren, führen Sie doch elbst durch. Da muss ich sagen: So gut sich das alles an- ört, verehrter Herr Fricke, Sie haben doch die Gelegen- eit, in den Koalitionsregierungen, an denen Sie beteiligt ind, zum Beispiel in Baden-Württemberg, so etwas zu erhindern. Wenn ich lese, dass, um den Haushalt gerade och verfassungsmäßig hinzubekommen, die Zinsforde- ungen bis 2017 veräußert werden – Forderungsverkauf ennt man das –, (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das haben Sie am Dienstag schon erzählt!) m Geld für zwei Jahre zu erkaufen, dann ist das – ich ebe das ausdrücklich zu – prinzipiell nichts anderes als as, was bei der Postunterstützungskasse läuft. Das ver- ient keinen Schönheitspreis, weiß Gott nicht; da haben ie völlig Recht. Aber es ist doch nicht glaubwürdig, das ier zu kritisieren und in den Landesregierungen, in de- en Sie sitzen, dasselbe mitzumachen. Wie wollen Sie a in Karlsruhe klagen? (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Es gibt doch nur eine einzige Antwort auf diese Situa- ion: Sie müssen endlich einsehen, was mit dem Födera- ismus gemeint ist. Wir können viel tun, um zu entflech- en – hoffentlich schaffen wir das –, aber es gibt eine rundlage, bei der ich nicht sehe, wie wir die Beziehun- en entflechten können: Auf der Einnahmenseite sind und und Länder aneinander gekettet. Das ist nun ein- al so und dieser Verantwortung müssen Sie gemeinsam it uns gerecht werden; das ist die Grundlage unseres öderalismus. (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Ich habe einen Vorschlag zum nationalen Stabilitäts- akt gemacht; ich bin da sehr gespannt. Der Vorschlag eht von der ganz einfachen Tatsache aus: Wenn wir auf er Einnahmenseite aneinander gekettet sind und nur auf er Ausgabenseite allein entscheiden können, dann sind ir auch aneinander gekettet, was die Ergebnisse der Po- itik betrifft. (Otto Fricke [FDP]: Ja!) an kann über eine verschuldungsabhängige Kompo- ente reden. Damit habe ich überhaupt kein Problem; ich eiß nur nicht, ob sich die Länder einigen. Aber es muss uch eine Komponente geben, die unsere gemeinsame erantwortung betont: Diese liegt auf der Einnahmen- eite. Das muss sich auch abbilden, damit das komische piel „Lassen wir doch den anderen an die Wand fahren, ir retten unsere Haut“ aufhört. Sie sehen doch: Sie kön- en Ihre Haut nicht retten. Das ist die Lage. Deshalb enke ich, es gibt eine Chance. Ich höre auch entspre- hende Stimmen. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Regie- rungswechsel! – Lachen bei der SPD) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13305 (A) ) (B) ) Bundesminister Hans Eichel – Abgeschmackt. – Ob das zum Ziel führt, weiß ich nicht. Herr Kauder rennt ja wie ein Hirtenhund um die Mi- nisterpräsidenten der CDU und der CSU herum, damit um Gottes willen keiner nach den Interessen seines Lan- des handelt, sondern nach Ihrer parteipolitischen Strate- gie. Das ist das, was gegenwärtig im Bundesrat abläuft. (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: So ein Blödsinn!) – Das werden wir ja sehen. Die Chance besteht – das Angebot der Bundesregie- rung, unser Vorschlag liegt auf dem Tisch –, dass wir an dieser Stelle endlich weiterkommen. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie müssen zu- rücktreten, dann wäre es besser in unserem Land!) Ich will zum Schluss vorlesen, was der neue Chef des VDMA, Herr Dr. Brucklacher, nach seiner Wahl erklärt hat – ich glaube, davon kann man viel übernehmen –: Vielleicht stellen wir ja auch unser Licht zu oft un- ter den Scheffel. Gerade wir Maschinenbauer haben doch einiges zu bieten: Wir sind Export- und Pa- tentweltmeister. Wir haben selbst im fernen China einen Anteil an Maschineneinfuhren von 19 Prozent. Wir haben gut ausgebildete und moti- vierte Mitarbeiter und eine unternehmensnahe For- schungs- und Ausbildungsstruktur, um die uns viele beneiden. Wir haben, und das ist mir besonders wichtig, noch immer einen breit aufgestellten Mit- telstand, der viel beweglicher und erfolgreicher ist als manches Großunternehmen. Er schließt die Rede: Wir in Deutschland stehen vor gewaltigen Verände- rungsprozessen. Wir können diese Prozesse erfolg- reich bewältigen und Deutschland wieder eine Zu- kunft geben, wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren: unternehmerisches Engagement, In- novationsführerschaft, bessere Nutzung der Kreati- vität und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter. Meine Damen und Herren, wenn etwas von dieser Hal- tung – in diesem Falle über die Parteigrenzen hinweg – bei denen einzöge, die gemeinsam die Verantwortung im Bundestag und Bundesrat haben, dann könnten wir auch im Staat unsere Probleme lösen. Dazu müssen aber auch Sie Ihren Teil beitragen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Präsident Wolfgang Thierse: Ich erteile Kollegen Michael Meister, CDU/CSU- Fraktion, das Wort. (Beifall bei der CDU/CSU) Dr. Michael Meister (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Herr Bundesfinanzminister hat uns eben e E S D m n w b d 3 w A S H h h i s I h n h w d s h G d P E t s l W r g l V z t d (C (D ine Grafik gezeigt, die ein Spiegelbild seiner Politik ist. s ist die reine Selbsttäuschung. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ja!) Wenn Sie sich diese Grafik anschauen, dann erkennen ie, dass in dem schwarzen Teil die Altschulden des eutschen Reiches, die Kosten des Bankrotts der ehe- aligen DDR und die Kosten für den Wiederaufbau der euen Länder enthalten sind. Wir sind stolz darauf, dass ir den Wiederaufbau der neuen Länder begonnen ha- en. Wir wären noch stolzer darauf, wenn auch Sie sich as zu Eigen machen und mit Ihrem Vorschlag, den . Oktober als Feiertag zu verlegen, nicht demonstrieren ürden, dass Sie damit überhaupt nichts am Hut haben. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zu- rufe von der SPD: Oh!) uch mit den Buchungen, die Sie hier zeigen, machen ie deutlich, dass das nicht Ihre Sache ist. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Herr Finanzminister, ich habe übrigens eine Grafik zu essen vermisst. Sie waren dort Ministerpräsident und aben hier über die Situation in Hessen gesprochen. Sie ätten einmal zeigen sollen, wie viele Schulden die SPD n den 48 Jahren angesammelt hat, in denen sie in Hes- en Verantwortung trug. (Hans Eichel, Bundesminister: Gerne, das können wir machen!) ch hätte an dieser Stelle gerne eine Grafik dazu gese- en. (Beifall bei der CDU/CSU – Hans Eichel, Bundesminister: Sie würden sich wundern! Das können wir machen!) Die Politik der Bundesregierung und des Bundesfi- anzministers, die in diesem Gesetzentwurf zum Haus- alt 2005 zum Ausdruck kommt, ist unsolide und verant- ortungslos. Sie ist unsolide, weil die Annahmen, die iesem Haushalt zugrunde liegen, nicht zutreffen, und ie ist verantwortungslos, weil diese Politik nicht nach- altig ist. Ihre Politik schadet nachweislich künftigen enerationen und Sie verstoßen damit gegen den Geist es Grundgesetzes. Der Bundeshaushalt 2005 ist das in Zahlen gegossene rogramm dieser Bundesregierung für das nächste Jahr. s ist ein Programm, mit dem Sie Deutschland immer iefer in die Schulden führen. Mit dem heutigen Be- chluss werden Sie die Staatsverschuldung zu Ihrem po- itischen Programm für das nächste Jahr erklären. Diesen eg werden wir nicht mitgehen. (Beifall bei der CDU/CSU) In den Jahren 1999 bis 2004 – also in nur sechs Jah- en – haben Sie über 100 Milliarden Euro neue Schulden emacht. In der gleichen Zeit haben Sie über 90 Mil- iarden Euro an Einmalerlösen durch den Verkauf von olksvermögen erzielt. Statt in dieser Zeit einen Beitrag ur Lösung der Strukturprobleme in Deutschland zu leis- en, vergrößern Sie mit Ihrer Verschuldenspolitik und er Verschleuderung von Volksvermögen die Probleme 13306 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Dr. Michael Meister noch weiter; denn die Schulden von heute sind nach Ih- ren eigenen Worten die Steuern von morgen. Ich darf Sie aus der ersten Lesung des Bundes- haushalts 2003 zitieren, in der Sie an dieser Stelle gesagt haben: Deshalb bleibt es bei dem eingeschlagenen Kon- solidierungskurs mit dem Ziel, im Jahre 2006 einen Haushalt ohne neue Schulden vorzulegen. – Das haben Sie vor zwei Jahren hier erklärt. Davon war in Ihrer heu- tigen Rede kein Wort mehr zu hören. In den Jahren 2002, 2003 und 2004 lag die Neuver- schuldung jeweils oberhalb der Investitionssumme. In allen drei Jahren haben Sie die Verfassung missachtet und auch europäisches Recht gebrochen, von Ihrem Amtseid ganz zu schweigen. Als Sie das Amt angetreten haben, haben Sie bei Ihrer Vereidigung geschworen, Ihre ganze „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu wid- men, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden“. Was Sie in der Vergangenheit getan haben und was Sie für das nächste Jahr planen, ist das glatte Gegen- teil. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Herr Bundesfinanzminister, Sie mehren nicht den Nutzen, sondern die Schulden des deutschen Volkes. Wir haben eben wieder hören können, dass immer nur die allgemeinen Umstände oder gegebenenfalls andere Men- schen, zum Beispiel die Opposition, schuld an dieser fi- nanziellen Entwicklung sind. So geht es nicht. Sie wur- den 2002 in die Verantwortung gewählt. Sie treffen mit Ihrer Mehrheit im Hause die Entscheidungen. (Hans Eichel, Bundesminister: Wenn das im- mer so wäre!) Deshalb tragen Sie und nicht die Opposition auch die Verantwortung für die Entscheidungen, die Sie treffen, Herr Bundesfinanzminister. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Mit Ihrer Vorlage und durch Ihre Abstimmung ent- scheiden Sie sich heute dafür, im kommenden Jahr 43,5 Milliarden Euro neue Schulden zu machen. Das sind täglich 120 Millionen Euro neue Schulden. Die Ge- samtverschuldung des Bundes wird bis zum Jahresende auf 860 Milliarden Euro ansteigen. Jeder Bürger in unse- rem Land bekommt also 550 Euro neue Schulden aufge- laden. Deshalb glaube ich, dass das Bild des Kollegen Merz vom Mühlstein richtig ist. 550 Euro neue Schulden für jeden Menschen in diesem Land sind ein riesiger Mühlstein, der allen Menschen in diesem Land – auch den Kindern – um den Hals hängt und sie in Zukunft be- lastet. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zu- ruf des Abg. Jörg Tauss [SPD]) – Herr Tauss, Lautstärke ist in dieser Debatte nicht unbe- dingt ein Qualitätsmerkmal. – Diese Politik sollte dem Wohle des deutschen Volkes dienen. Kein Mensch in dieser Republik, der ernst genommen werden will, wird dies behaupten können. Sie missachten die Verfassung und verursachen einen bleibenden Schaden. n s g e d S m s d T g B W e n H z s d H h v D s h 1 v b v u tä p N w I w (C (D Ich darf Sie fragen: Was haben Sie dagegen unter- ommen? Maßnahmen zur Begrenzung der Staatsver- chuldung? Fehlanzeige! Warum haben Sie nichts dage- en unternommen? Sie sind nicht in der Lage, in der igenen Koalition die notwendigen Sparbeschlüsse urchzusetzen. (Hans Eichel, Bundesminister: Welche meinen Sie?) ie sind nicht in der Lage, sich gegen die Gesundheits- inisterin durchzusetzen, beispielsweise bei der Tabak- teuer. Ein Grund für das Defizit von 1,4 Milliar- en Euro im laufenden Jahr ist, dass Sie sich bei der abaksteuer gegen die Gesundheitsministerin in Ihrer ei- enen Fraktion nicht durchsetzen konnten, um nur ein eispiel zu nennen. Das ist das Problem. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) ir brauchen einen Finanzminister, der tatsächlich von iner Mehrheit getragen wird. Es reicht nicht, nur als Fi- anzminister aufzutreten, aber für seine Politik hier im ause keine Mehrheit zu haben. Sparanstrengungen auf der Ausgabenseite? Fehlan- eige! Mit unserem Gang nach Karlsruhe wollen wir chlicht und ergreifend Folgendes erreichen: Das Bun- esverfassungsgericht soll, weil die Mehrheit dieses auses dazu nicht bereit ist, endlich die Notbremse zie- en und diese fatale Finanzpolitik stoppen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Ich will Ihnen ein paar Sätze aus dem Plenarprotokoll on vor zwei Jahren vorlesen: Zukünftige Generationen werden eigene Herausfor- derungen zu meistern haben, die vor allem aus einer alternden Bevölkerung und aus sinkenden Bevölke- rungszahlen resultieren. Wir können den zukünfti- gen Generationen nicht auch noch unsere Lasten aufbürden. Deshalb wird es mit uns keine Schul- denlösung geben. as hat der heute amtierende Bundesfinanzminister ge- agt. Schauen wir uns an, was Sie in diesen Jahren getan aben: Wir sind bei einer Neuverschuldung von über 00 Milliarden Euro angelangt. Wie ist das mit dem zu ereinbaren, was Sie damals angekündigt haben? Sie ha- en die Menschen im Lande über das getäuscht, was Sie orhaben. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Deutschland braucht wieder eine stabile, verlässliche nd berechenbare Finanz- und Haushaltspolitik. Stabili- t, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit müssen die Eck- feiler einer neuen Politik sein. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aber doch nicht mit Eichel!) ur so werden wir das Vertrauen der Bürger zurückge- innen. Dadurch wird es wieder zu einem Konsum- und nvestitionsklima im Lande kommen, das dafür sorgen ird, dass die Binnenkonjunktur angeschoben wird und Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13307 (A) ) (B) ) Dr. Michael Meister der bestehende Attentismus überwunden werden kann. Konsolidierung der Staatsfinanzen und Wirtschafts- wachstum sind keine Gegensätze. Die Alternative, Herr Eichel, die Sie aufgezeigt haben, ist falsch. Ihre Alterna- tiven sind entweder Konjunktur- und Wirtschaftswachs- tum oder Stabilität. Das Gegenteil ist richtig: Stabilität und Wirtschaftswachstum gehören zusammen und be- dingen einander. Deshalb brauchen wir sowohl Stabilität als auch Wirtschaftswachstum. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Der Bundeshaushalt 2005 knüpft nahtlos an die Haus- haltsgesetze der Vorjahre an. Formal halten Sie in die- sem Jahr die Vorgaben von Art. 115 Grundgesetz ein. Aber materiell ist auch dieser Bundeshaushalt eine Farce. Er ist mit dem Geist des Grundgesetzes nicht ver- einbar. Ich will Ihnen dafür zwei Gründe nennen. Erste Begründung: Die Nettokreditaufnahme liegt nur deshalb unter der Investitionssumme, weil Sie hohe Pri- vatisierungserlöse und Forderungsverkäufe in dem Haushalt gebucht haben. Der Sachverständigenrat hat dazu in seinem Jahresgutachten festgestellt: Der ökonomische Sinn von Artikel 115 Grundge- setz wird verfehlt; denn am Ende steht ein höherer Schuldenstand nicht einmal einem gleich bleiben- den, sondern einem geringeren staatlichen Vermö- gen gegenüber. Tatsächlich müsste die Verschuldungsgrenze um die Pri- vatisierungserlöse reduziert werden. Dies fordert auch der Bundesrechnungshof in seiner Stellungnahme. Das wäre der richtige Weg, nicht Ihr Vorgehen, Erlöse formal zu verbuchen, die aber nichts an der Lage ändern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Zweite Begründung: Der Bundeshaushalt 2005 ist wie die Haushalte 2003 und 2004 wieder auf dem Prin- zip Hoffnung aufgebaut. Überhöhte Einnahmeerwartun- gen stehen zu geringen zu leistenden Ausgaben gegen- über. Sie verstoßen gegen die Prinzipien der Klarheit und Wahrheit bei der Aufstellung des Haushalts. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Schon Ihre Annahme über das Wirtschaftswachstum ist falsch. Berufen Sie sich dabei bitte nicht immer auf die Experten, die Ihrer Meinung nach immer falsch schätzen. Nein, Sie legen falsche Annahmen zugrunde. Die Experten sagen ein Wachstum von 1,5 Prozent bzw. 1,4 Prozent voraus. Trotz dieser Expertenschätzung ge- hen Sie in Ihrer Planung von einem Wirtschaftswachs- tum von 1,7 Prozent aus. In dem Fall sind nicht die Ex- perten, sondern Sie schuld, da Sie den Einschätzungen der Experten nicht gefolgt sind, sondern von zu hohen Einnahmen ausgehen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Natürlich werden wir nicht nur geringere Steuereinnah- men, sondern aufgrund Ihrer Methode auch höhere Aus- gaben für den Arbeitsmarkt haben, übrigens nicht durch unsere Vorschläge, zum Beispiel durch den, einmal zu ü A v w d b l D r s v b b k h W e e s w S b r n i n g c b A D b d w D V s S l D C (C (D berdenken, ob die Maßnahmen der Bundesagentur für rbeit richtig sind, sondern durch eine zunehmende Zahl on arbeitslosen Menschen in Deutschland. Dadurch erden die Ausgaben steigen. Auch das muss einmal eutlich gemacht werden. (Beifall bei der CDU/CSU) Das Prinzip Hoffnung alleine reicht nicht. Wir räuchten einen aktiven Bundesfinanzminister, der end- ich die strukturellen Probleme des Haushalts anpackt. azu gehört auch eine Steuerreform, die das Steuer- echt einfacher und gerechter macht und die Steuersätze enkt. Ich will noch auf etwas hinweisen, was Sie nicht erstehen. Steuerreform bedeutet nicht alleine eine Ver- reiterung der Bemessungsgrundlage; denn dies würde edeuten, dass wir die Steuern erhöhen. Sie können aber einem Menschen in Deutschland erklären, wie Sie mit öheren Steuern die Binnenkonjunktur beleben und die irtschaft anschieben. Nein, das, was wir brauchen, ist ine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage zur Ver- infachung des Steuerrechts; aber die Einnahmen müs- en den Menschen über niedrigere Tarife zurückgegeben erden. Nur in dieser Einheit macht eine Steuerreform inn. Sie denken nur an Steuererhöhungen. Bei der Ta- aksteuer, bei der Mineralölsteuer und bei der Versiche- ungssteuer erleben Sie doch, dass diese Philosophie icht funktioniert, weil wir nicht in einer Plan-, sondern n einer Marktwirtschaft leben und alle Marktteilnehmer atürlich auch auf politische Rahmenbedingungen rea- ieren. Nehmen Sie das doch einmal zur Kenntnis und versu- hen Sie, endlich strukturelle Reformen auf den Weg zu ringen, und ruhen Sie sich nicht in der Hängematte genda 2010 für die nächsten zwei Jahre aus! (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch. Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten amen und Herren! Liebe Mitarbeiterinnen und Mitar- eiter des Haushaltsausschusses! Ich bin Abgeordnete er PDS. (Zurufe von der SPD) Sowohl in der Generaldebatte als auch heute wieder ar viel von Patriotismus die Rede. Das hat mich an eine ebatte erinnert, die wir im Zusammenhang mit der EU- erfassung geführt haben. Damals wurde das Spiel ge- pielt: Wer ist der beste Christ? Jetzt haben wir das piel: Wer ist der beste Patriot? Wir sollten lieber sach- ich über den Haushalt diskutieren. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Fangen Sie doch mal an!) arum, meine Damen und Herren von der CDU und der SU, finde ich es auch nicht gut, dass Sie dem armen 13308 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Dr. Gesine Lötzsch Hans Eichel ständig alte Zitate aus seiner Zeit als Kasse- ler Oberbürgermeister um die Ohren hauen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Na gut, wir wollen gnädig sein und nennen ihn jetzt Ober- bürgermeister a. D.!) Ich sage Ihnen auch, warum ich das nicht gut finde. Ich habe Herrn Eichel einmal hier im Parlament aufgrund dieser Vorwürfe weinen sehen. Das hat mir gereicht. Ich finde, er soll seine Kraft und seine Energie lieber dafür einsetzen, endlich mit einer gerechten Steuerpolitik zu beginnen. (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos]) Meine Damen und Herren von der CDU/CSU, Sie ha- ben zu Recht die Schuldenpolitik kritisiert, aber Sie ha- ben keinerlei Lösungsvorschläge gemacht, wie mehr Geld in die Staatskasse kommen soll. Das ewige Lied von der Steuersenkung ist doch wohl nicht im Ernst eine Lösung. Sie haben doch gesehen, was die Politik dauern- der Steuersenkungen gebracht hat: Die Reichen werden reicher und Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert. Das kann die Lösung nicht sein. Finanzminister Eichel hat den Vorschlag gemacht bzw. uns geradezu beschworen, wir alle sollten doch aus Dankbarkeit für die deutsche Einheit mehr arbeiten. Er meinte etwas anderes: länger arbeiten für dasselbe Geld. Das ist nichts anderes als Lohnsenkung und Lohnsen- kung heißt Schwächung der Binnennachfrage. Wir können uns beweihräuchern und uns immer wieder sa- gen, wie gut Deutschland im Export dasteht, aber wenn das zweite Standbein, die Binnennachfrage, nicht kräftig genug ist, dann wird es mit mehr Arbeitsplätzen und der Schließung der Schuldenlücke nichts werden. (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos]) Hartz IV tritt am 1. Januar in Kraft. Ich möchte noch einmal die Zahlen nennen. Hartz IV bedeutet, dass Emp- fänger des Arbeitslosengeldes II im Osten 331 Euro und im Westen 345 Euro erhalten. Das ist ein weiterer Schritt zur Schwächung der Binnennachfrage. Das ist die fal- sche Politik. Darum muss Hartz IV weg. Hartz IV ist kein Schritt zur Schließung der Gerechtigkeitslücke. (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos]) Meine Damen und Herren von Rot-Grün, Sie sind einmal gewählt worden, um die Gerechtigkeitslücke in diesem Land zu schließen. Das haben Ihnen die Men- schen geglaubt; sie haben geglaubt, dass Sie es ernst mit dem Versprechen meinen, mehr Gerechtigkeit für alle herzustellen. Darum sollten Sie den Weg zu einer ge- rechten Steuerpolitik beschreiten. Ein erster Schritt, den wir Ihnen bereits am Dienstag empfohlen haben und zu dem wir Anträge gestellt haben, ist: Korrigieren Sie die Senkung des Spitzensteuersatzes zum 1. Januar. Das wäre ein erster Schritt in Richtung einer gerechten Poli- tik. Es ist doch geradezu zynisch, dass an demselben Tag, an dem Hartz IV in Kraft tritt und Bezieher von Arbeitslosengeld II im Osten nur noch 331 Euro und im Westen 345 Euro erhalten, der Spitzensteuersatz gesenkt w s v g h d 2 c 6 d H d S M E A W s t f H m n A d r S d g M v l s p z r d m z f W s z E d S G (C (D ird und dass die Leute, die schon viel Geld in der Ta- che haben, noch mehr bekommen. Das ist das Gegenteil on Gerechtigkeit. Korrigieren Sie diese Politik! (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos]) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Martin Hohmann. Martin Hohmann (fraktionslos): Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle- en! Bundesminister Eichel hat sich bemüht, die Haus- altszahlen ins Lot zu bringen. Es hat nicht geklappt, je- enfalls nicht ohne eine Neuverschuldung in Höhe von 2 Milliarden Euro. Die Gesamtschulden der öffentli- hen Hände liegen bei 1,4 Billionen Euro. Seit den 0er-Jahren – das will ich betonen – wurden auf Schul- enberge neue Schulden aufgehäuft. Auch in diesem aushalt wurde nicht einmal ansatzweise deutlich, wann er stetige Schuldenzuwachs gestoppt und wie der chuldenberg abgetragen werden soll. Das macht den enschen große Sorge. Die Menschen denken an das nde der DDR. Es besteht Ungewissheit bis hin zur ngst vor dem Zusammenbruch der Staatsfinanzen. ann können wir als gewählte Volksvertreter den Men- chen diese Sorge nehmen? Betrachten wir das Problem aus der Sicht der nächs- en Generation, der jungen Menschen. Sie werden uns ragen: Habt ihr in den guten Zeiten etwas zurückgelegt? abt ihr für schlechte Zeiten Reserven gebildet? Dann üssen wir antworten: Private Vorsorge haben wir wohl och getroffen. Im eigenen Bereich hat es geklappt. ber in den öffentlichen Haushalten haben wir Schul- enberge angehäuft. – Damit sprechen wir ein deprimie- endes Urteil über uns selbst. Diese Schuldenberge lasten auf immer schmaleren chultern. Die Generationen werden kleiner. Sie wer- en auch deswegen kleiner, weil wir falschen Rezepten efolgt sind. Wenn jährlich unter Einsatz öffentlicher ittel rechtswidrig, aber straffrei eine sechsstellige Zahl on Kindern im Mutterleib umgebracht wird, dann feh- en diese Menschen auch als Verbraucher. Der Wohl- tand in unserem Land hängt auch vom Verbraucher- otenzial ab. Hier wird ein direkter Zusammenhang wischen christlicher Ethik und wirtschaftlicher Prospe- ität deutlich. Statt auf eigene Kinder zu setzen, haben wir Zuwan- erung aus fremden Kulturen zugelassen. Wie proble- atisch diese sein kann, hat Altbundeskanzler Schmidt u Recht betont. Das Menetekel von Amsterdam ist in rischer Erinnerung. Was ist also nötig? Wir müssen Abschied nehmen von ohlstandsillusionen zulasten unserer Kinder. Wir müs- en umsteuern, und zwar lieber freiwillig früher als ge- wungenermaßen später. Das Umsteuern wird wehtun. s wird Opfer verlangen. Besonders aber müssen wir en Wert des menschlichen Lebens wieder an die erste telle setzen. Leben ist unantastbar. Es ist ein Geschenk ottes. Die Abtreibungsmentalität muss gebrochen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13309 (A) ) (B) ) Martin Hohmann werden. Dann bin ich für unser Land optimistisch. Dann wird Deutschland wieder gesunden. (Beifall des Abg. Ernst Hinsken [CDU/CSU] – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Herr Hinsken klatscht! Das ist ja sehr merkwürdig!) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Ronald Pofalla, CDU/CSU- Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU) Ronald Pofalla (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Der vorgelegte Entwurf für den Haushalt 2005, der gleich in dritter Lesung zur Ab- stimmung ansteht, verstößt ganz eindeutig gegen die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das wird auch durch Wiederholungen nicht besser!) Er hält zwar formal die Beschränkung der Kreditauf- nahme, die in Art. 115 des Grundgesetzes festgeschrie- ben ist, ein. Aber der Sachverständigenrat, auf den der Bundeskanzler am Mittwoch dieser Woche immer wie- der zur Begründung seiner Politik Bezug genommen hat, deutet an – ich möchte aus dem Gutachten zitieren –: ... in dem Umstand, dass diese Einhaltung nur durch Privatisierungserlöse erreicht werden kann, kann durchaus ein Verstoß gegen den ökonomischen Sinn dieser Vorschrift gesehen werden. Der ökonomische Sinn von Art. 115 wird verfehlt. Deut- licher kann die Verfassungswidrigkeit in einem solchen Gutachten nicht festgestellt werden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wir prüfen daher, ob wir die Bundesregierung vor dem Verfassungsgericht in Karlsruhe zwingen müssen, von diesem verfassungswidrigen Verhalten, das sie auch wie- der bei der Aufstellung des Haushalts 2005 an den Tag legt, endgültig Abstand zu nehmen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Unklar ist auch, wie das Defizitverfahren gegen Deutschland nach dem Urteil des Europäischen Ge- richtshofs weitergeführt wird. Der Sachverständigenrat favorisiert zu Recht die Einhaltung der Defizitgrenze des Maastricht-Vertrages im kommenden Jahr. Wenn dies nicht gelingt, sollte Deutschland das Sanktionsverfahren akzeptieren. (Joachim Poß [SPD]: Dann müssen Ihre Län- der mitmachen!) – Herr Poß, der Sachverständigenrat sagt, Sie sollten dann das Sanktionsverfahren akzeptieren. Der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt muss nach unserer Auffassung unbedingt eingehalten und seine Glaubwürdigkeit, die die Regierungsmehrheit i s D h d g d W U l g m v D h W D h b B D s F D a s m h h m m z g z k g d (C (D n diesem Hause seit Jahren verletzt, muss wieder herge- tellt werden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Unsinn! Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Aufgeplustert!) ass dies, was als selbstverständlich anzusehen ist, über- aupt gefordert werden muss, zeigt, wie sehr dieser Bun- esfinanzminister alle rechtlich verpflichtenden Überle- ungen außer Acht lässt. Es zeigt, wie sehr er zum Bruch es Grundgesetzes und zum Bruch des Stabilitäts- und achstumspaktes bereit ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) m es deutlich zu sagen: Die Bundesrepublik Deutsch- and hat diesen Bundesfinanzminister, der das Grund- esetz und den Stabilitätspakt bricht, nicht verdient. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Die Haushaltspolitik der Bundesregierung ist ökono- isch verfehlt, perspektivlos und auf der ganzen Linie erfassungswidrig. (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Quatsch!) as gilt auch für den Haushalt 2004 und den Nachtrags- aushalt 2004, den die Regierungsmehrheit in dieser oche beschlossen hat. Der Nachtragshaushalt, der am ienstag dieser Woche verabschiedet wurde, ist ein aushalts- und finanzpolitisches Desaster und ein Offen- arungseid dieser rot-grünen Mehrheit im Deutschen undestag. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) ie Verfassungswidrigkeit steht ihm auf der Stirn ge- chrieben. Deshalb werden die Unionsfraktion und die DP-Fraktion das Bundesverfassungsgericht noch im ezember dieses Jahres bezüglich des Haushalts 2004 nrufen. Wir sind nicht bereit, permanenten Verfas- ungsbruch dieser Bundesregierung weiter hinzuneh- en. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Zum dritten Mal in Folge verstößt der Bundeshaus- alt eklatant gegen elementare Grundsätze des Haus- altsrechts. Der Sachverständigenrat merkt dazu an, dass an allenfalls in der Entwicklung auf dem Arbeits- arkt eine Fehlentwicklung sehen könnte, die als ein- elne Komponente das gesamtwirtschaftliche Gleich- ewicht verletzt. Er führt dann aber aus – das möchte ich itieren –: Ob dies allerdings eine den Kriterien des Bundes- verfassungsgerichts entsprechende ernsthafte und nachhaltige Beeinträchtigung des gesamtwirtschaft- lichen Gleichgewichts darstellt, dürfte strittig sein. Bei einem Wachstum von 1,8 Prozent in diesem Jahr önnen Sie doch nicht allen Ernstes eine Störung des esamtwirtschaftlichen Gleichgewichts feststellen. Da ies Ihnen, der Bundesregierung und der rot-grünen 13310 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Ronald Pofalla Mehrheit im Bundestag, bewusst ist, verletzen Sie wis- sentlich die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Um es deutlich zu sagen: Das hat noch keine Vorgänger- regierung der Bundesrepublik Deutschland gemacht. Die wissentliche Verletzung des Grundgesetzes ist ein ein- maliger Vorgang. Dafür ist Herr Eichel verantwortlich. Herr Eichel, geben Sie endlich zu, dass Sie mit Ihrer ka- tastrophalen Haushalts- und Finanzpolitik am Ende sind! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Herr Eichel, wenn ich das noch anmerken darf: Mit Ihnen ist auch der Bundeskanzler am Ende, der Sie nur deshalb nicht entlässt, weil dann jeder Bürger die Ver- antwortung des Regierungschefs für die Wirtschafts- und Finanzmisere unseres Landes erkennen würde. Nur damit das nicht passiert, werden Sie vom Bundeskanzler nicht entlassen. Wenn Sie damit zufrieden sind und im Amt bleiben, ist das Ihre Sache. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Der Sachverständigenrat bringt es in seinem Jahres- gutachten auf den Punkt: Es bestehen Zweifel, dass die Überschreitung der verfassungsmäßigen Defizitbegrenzung in diesem Jahr zulässig ist. Wenn selbst der neutrale und von der Bundesregierung eingesetzte Sachverständigenrat dieser Meinung ist, se- hen wir dem Ausgang unserer Verfassungsklage – ich wiederhole mich –, die wir Mitte Dezember dieses Jah- res zusammen mit der FDP gegen den Haushalt 2004 einreichen werden, sehr gelassen entgegen. Meine Damen und Herren von der rot-grünen Mehr- heit, ich sage Ihnen dazu noch eines: Wenn Sie im Jahre 2006 nicht mehr die Mehrheit haben werden, werden wir uns anders verhalten als Sie. Sie haben eine Klage gegen die damalige Bundesregierung eingereicht und sie zu- rückgezogen, als Sie die Mehrheit hatten. Wenn wir im Jahre 2006 die Mehrheit haben, werden wir unsere Klage gegen den Haushalt 2004 nicht zurückziehen; denn wir sind der Meinung, dass das Bundesverfas- sungsgericht deutlich machen muss, wo die verfassungs- rechtlichen Grenzen sind, die Sie seit Jahren verletzen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wi- derspruch bei der SPD und dem BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) Herr Eichel, Sie sind gescheitert. Ersparen Sie uns, dass wir uns mit Ihnen, Ihrer verfassungswidrigen Poli- tik, Ihren Täuschungen und Ihrem rechtswidrigen Ver- halten weiter auseinander setzen müssen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Das glauben Sie doch selber nicht!) Die Wirtschaftsweisen haben Rot-Grün wegen der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik eine schallende Ohrfeige verpasst. Ich möchte ein paar wenige Zitate aus ihrem Jahresgutachten vortragen. Die Wirtschaftsweisen s – l – S v d g f t v s l i L h t m B ü z D w s J lo lo g I z H 1 1 § (C (D prechen davon, dass die deutsche Wachstumsschwäche hören Sie gut zu! – „ihre Ursache in binnenwirtschaft- ichen Fehlentwicklungen und Versäumnissen“ hat. (Zuruf von der SPD: Und im Miesreden der CDU!) Nein, Sie zitieren ständig aus dem Jahresgutachten des achverständigenrates. Ich halte Ihnen die Zitate nur or, um Ihnen deutlich zu machen, dass nach Auffassung es Sachverständigenrates ausschließlich die Bundesre- ierung und die rot-grüne Mehrheit die Verantwortung ür die derzeitigen binnenwirtschaftlichen Schwierigkei- en tragen. Daraus können Sie nicht entlassen werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP – Zuruf von der SPD: Das steht da nicht drin! – Joachim Poß [SPD]: Sie täu- schen!) Die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt wird om Sachverständigenrat – hier sollte der Bundeswirt- chaftsminister ganz genau zuhören – unmissverständ- ich als „desolat“ bezeichnet. Aber der Bundeskanzler ist n dieser Woche in seiner Rede mit keinem Wort auf die age in den neuen Bundesländern eingegangen. Ich alte das für skandalös. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Chefsache!) Der Sachverständigenrat hat darüber hinaus prognos- iziert, dass die Zahl der Arbeitslosen im Februar kom- enden Jahres zum ersten Mal seit dem Bestehen der undesrepublik Deutschland die 5-Millionen-Grenze berschreiten wird. Die Bundesregierung hat das nicht ur Kenntnis genommen. Die rot-grüne Mehrheit im eutschen Bundestag ist nicht gewillt, daraus die not- endigen Konsequenzen zu ziehen. Ich halte es für chamlos, dass Sie hinnehmen, dass im Februar nächsten ahres 5 Millionen Menschen in unserem Land arbeits- s sind, und dass Sie nichts machen, um diese Arbeits- sigkeit substanziell zu beseitigen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Deutschland braucht jetzt Wachstum und Beschäfti- ung. Handeln Sie endlich! Wenn nicht – das sage ich hnen voraus –, werden wir Sie in den nächsten Monaten um Handeln zwingen. Herzlichen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP – Zuruf von der SPD: Das war mehr als schwach! – Wilhelm Schmidt [Salz- gitter] [SPD]: Schwache Rede in der Funk- tion!) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Ich schließe die Aussprache. Wir kommen zur Schlussabstimmung über das aushaltsgesetz 2005, Drucksachen 15/3660, 15/3844, 5/4302, 15/4304 bis 15/4315, 15/4318 bis 15/4320, 5/4322 bis 15/4325. Dazu liegen mir Erklärungen nach 31 unserer Geschäftsordnung des Kollegen Christian Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13311 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Drucksache 15/4358. Wer stimmt für diesen Entschlie- beginnen. Das Ergebnis der namentlichen Abstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben. Jetzt bitte ich die Kolleginnen und Kollegen, die Plätze wieder einzunehmen, weil wir weitere Abstim- mungen vornehmen müssen. Wir kommen zu den Abstimmungen über die Ent- schließungsanträge. Abstimmung über den Entschlie- ßungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Druck- sache 15/4331. Wer stimmt für diesen Entschließungsan- trag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Ent- schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition ge- gen die Stimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 15/4337. Wer stimmt für diesen Entschlie- ßungsantrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Ent- schließungsantrag ist ebenfalls mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 15/4352. Wer stimmt für diesen Entschlie- ßungsantrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Ent- schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt. Wir kommen zum Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 15/4359. Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? – Gegenprobe! – Enthal- tungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und Enthaltung der FDP abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 15/4363. Wer stimmt für diesen Entschlie- ßungsantrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Ent- schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt. a d E D a C D ß s G D ß D a C D ß D a a g f a A m m 1) Anlage 2 2) Anlage 3 Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 590; davon ja: 302 nein: 288 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer R H E D D E (D bgelehnt. Wir kommen zum Entschließungsantrag der Fraktion er FDP auf Drucksache 15/4360. Wer stimmt für diesen ntschließungsantrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – er Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Ko- lition gegen die Stimmen der FDP bei Enthaltung der DU/CSU abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf rucksache 15/4361. Wer stimmt für diesen Entschlie- ungsantrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Ent- chließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei egenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf rucksache 15/4362: Wer stimmt für diesen Entschlie- ungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – er Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Ko- lition bei Gegenstimmen der FDP und Enthaltung der DU/CSU abgelehnt. Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf rucksache 15/4364: Wer stimmt für diesen Entschlie- ungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – er Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Ko- lition bei Gegenstimmen der FDP und der CDU/CSU bgelehnt. Ich unterbreche die Sitzung bis zum Vorliegen des Er- ebnisses der namentlichen Abstimmung. (Unterbrechung von 11.30 bis 11.31 Uhr) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schrift- ührern ermittelte Ergebnis der namentlichen Schluss- bstimmung über das Haushaltsgesetz 2005 bekannt. bgegebene Stimmen 590. Mit Ja haben gestimmt 302, it Nein haben gestimmt 288. Der Gesetzentwurf ist da- it angenommen. ainer Arnold ermann Bachmaier rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels ckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Abstimmung und bitte die Schrift- führerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu ßungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Ko- alition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP Lange (Backnang), weiterer der Abgeordneten Jutta Krüger nen der SPD und des Bündniss gen namentliche Abstimmung. rinnen und Schriftführer, d einzunehmen. – Sind die Plätze Das ist der Fall. Dann eröffne i 26 Abgeordneter1) sowie -Jacob2) vor. Die Fraktio- es 90/Die Grünen verlan- Ich bitte die Schriftführe- ie vorgesehenen Plätze an den Urnen besetzt? – ch die Abstimmung. u d E S C Entschließungsantrag der F nd der FDP auf Drucksache iesen Entschließungsantrag? – nthaltungen? – Der Entschlie timmen der Koalition bei G SU und der FDP abgelehnt. Entschließungsantrag der (Craktionen der CDU/CSU 15/4366. Wer stimmt für Wer stimmt dagegen? – ßungsantrag ist mit den egenstimmen der CDU/ Fraktion der FDP auf 13312 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Martina Eickhoff Marga Elser Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Lilo Friedrich (Mettmann) Iris Gleicke Günter Gloser Uwe Göllner Renate Gradistanac Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Karl Hermann Haack (Extertal) Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Monika Heubaum Gisela Hilbrecht G S G J W Ir F E K C L R J K J U D U H K H A D D W F K R A E N V D A H H U D C C C W E G G E D D T L C H M U P U A U M C G F D V D D H abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg erd Höfer elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober olger Ortel H J J D F D K G D C W R R D K M G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J einz Paula ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester einhold Robbe ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss J D W F H R S J U D H H A P R G G D D H L In D A J H D B E B D V W H U M D B G K M V C B M G A E D J F D H J K A W A P U T M J F (C (D ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert utta Dümpe-Krüger ranziska Eichstädt-Bohlig r. Uschi Eid ans-Josef Fell oseph Fischer (Frankfurt) atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt utta Krüger-Jacob ritz Kuhn Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13313 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Christa Nickels Friedrich Ostendorff Simone Probst Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Rezzo Schlauch Albert Schmidt (Ingolstadt) Werner Schulz (Berlin) Petra Selg Ursula Sowa Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Hans-Christian Ströbele Jürgen Trittin Marianne Tritz Dr. Antje Vogel-Sperl Dr. Antje Vollmer Dr. Ludger Volmer Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) Nein CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Altmaier Artur Auernhammer Dietrich Austermann Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Dr. Rolf Bietmann Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Dr. Wolfgang Bötsch Klaus Brähmig Dr. Ralf Brauksiepe Helge Braun Monika Brüning Georg Brunnhuber Verena Butalikakis Hartmut Büttner (Schönebeck) Cajus Julius Caesar Manfred Carstens (Emstek) P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E P R K J H eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe S D D B S I B S V G E J J K M N T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G D F M E usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B C A D D B U W H K M M H B T J J E C G A M M T L M A E D A V A G M P (C (D ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner atthias Sehling arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann deltraut Töpfer r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arko Wanderwitz eter Weiß (Emmendingen) 13314 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Dr. Rainer Stinner Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) päische Union übergeben. Die bisher sehr erfolgreiche NATO-Operation SFOR wird beendet und nahtlos durch die EU-geführte Operation Althea abgelöst, die am gemäß § 96 der Geschäf – Drucksache 15/4258 – Berichterstattung: Abgeordnete Alexander Lothar Mark Herbert Frankenhauser Dietrich Austermann Jürgen Koppelin Über die Beschlussempfehlu mentlich abstimmen. Nach einer interfraktionellen Aussprache eine Dreiviertelst höre keinen Widerspruch. Dann tsordnung Bonde ng werden wir später na- Vereinbarung ist für die unde vorgesehen. – Ich ist das so beschlossen. 2 S b f n E w s g p . Dezember beginnt. Die NAT arajevo präsent bleiben und ei ihrer Verteidigungsreform ührung von Bosnien und Her ahme der militärischen Ve uropäische Union ausdrück eiterer Beweis für die Leistun chen Union im Bereich der S ungspolitik. (Beifall bei der SPD und DIE GRÜNEN sowie be CDU/CSU und der FDP) Die Übernahme der Verantw äische Union ist deshalb eine O wird auch weiterhin in die bosnische Regierung unterstützen. Die Staats- zegowina hat die Über- rantwortung durch die lich begrüßt. Das ist ein gsfähigkeit der Europäi- icherheits- und Verteidi- dem BÜNDNIS 90/ i Abgeordneten der ortung durch die Euro- sehr logische Entwick- Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Matthias Wissmann Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Elke Wülfing Wolfgang Zeitlmann Wolfgang Zöller Willi Zylajew FDP Dr. Karl Addicks Daniel Bahr (Münster) Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Helga Daub Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Rainer Funke Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Joachim Günther (Plauen) Dr. Karlheinz Guttmacher Dr. Christel Happach-Kasan Ulrich Heinrich Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Michael Kauch D H G J S H I S M D G H E D C (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ich rufe Tagesordnungspunkt III. auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Be- richts des Auswärtigen Ausschusses (3. Aus- schuss) zu dem Antrag der Bundesregierung Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Althea zur weiteren Stabilisierung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf der Grundlage der Resolution 1575 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 2004 – Drucksachen 15/4245, 15/4256 – Berichterstattung: Abgeordnete Detlef Dzembritzki Dr. Friedbert Pflüger Dr. Ludger Volmer m H E t w d e g i u D d t g (C (D r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger arkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) etlef Parr ornelia Pieper Gisela Piltz Dr. Andreas Pinkwart Dr. Hermann Otto Solms Dr. Max Stadler Dr. Rainer Stinner Carl-Ludwig Thiele Dr. Dieter Thomae Jürgen Türk Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Fraktionslose Abgeordnete Martin Hohmann Dr. Gesine Lötzsch Petra Pau Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Bundes- inister der Verteidigung, Dr. Peter Struck. (Beifall bei der SPD) Dr. Peter Struck, Bundesminister der Verteidigung: Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Der Bürgerkrieg in Jugoslawien ist 1995 zu nde gegangen und seit diesem Zeitpunkt gibt es eine in- ernationale Friedenstruppe in Bosnien und Herzego- ina. Das ist knapp zehn Jahre her. Natürlich hat sich ieser Staat zu einem stabilen und lebensfähigen multi- thnischen Staat entwickelt. Es hat große Fortschritte ge- eben. (Beifall bei der SPD) Trotzdem ist eine internationale militärische Präsenz n Bosnien und Herzegowina nach wie vor erforderlich, m Stabilität aufrechtzuerhalten und sie zu verbessern. erzeit sind fast 8 000 Soldaten aus 28 Nationen bei em Mandat SFOR eingesetzt, davon über 1 100 Solda- innen und Soldaten der Bundeswehr. Die Verantwortung für diesen Einsatz wird in weni- en Tagen, am 1. Dezember, von der NATO an die Euro- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13315 (A) ) (B) ) Bundesminister Dr. Peter Struck lung. Damit wird das bestehende umfangreiche zivile Engagement der EU in Bosnien und Herzegowina sinn- voll um eine militärische Komponente ergänzt. Althea – so der Name der Operation – ist übrigens die griechi- sche Göttin der Gesundheit, so hat man mir berichtet. (Detlef Dzembritzki [SPD]: Ach so!) – Ich kenne sie nicht persönlich. (Heiterkeit) Ich wusste das nicht, weil ich keinen Griechischunter- richt hatte. Althea ist die bislang größte militärische Operation, die die Europäische Union im Rahmen ihrer neuen Si- cherheits- und Verteidigungspolitik durchführen wird. Wir haben die Operationen Concordia in Mazedonien und Artemis im Kongo durchgeführt. Diese neue Opera- tion ist ein weiteres deutliches Zeichen für die europäi- sche Handlungsfähigkeit. Bei der Führung dieser Opera- tion werden wir auf NATO-Fähigkeiten und -Mittel zurückgreifen. Das ist ein Beweis dafür, dass die NATO und die Europäische Union gut zusammenarbeiten kön- nen, wenn sie es denn wollen. Wir wollen, dass das so bleibt. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Wir wollen der bosnischen Bevölkerung das gleiche Sicherheitsgefühl vermitteln, das sie bisher gehabt hat. Das heißt, der Umfang von Althea wird bei dem Umfang von SFOR liegen. Der deutsche Beitrag wird unverän- dert aufrechterhalten. Wir haben im Kabinett eine Ober- grenze von 3 000 Soldaten für dieses Mandat festgelegt; der Bundestag ist dem dankenswerterweise gefolgt. Wir gehen jetzt davon aus, dass wir bei 1 100 Soldatinnen und Soldaten in Bosnien-Herzegowina bleiben. Die Fle- xibilität, für deren Gewährleistung die hohe Zahl der Soldaten nötig ist, ist erforderlich, falls besondere Situa- tionen eine größere Präsenz verlangen. Deutschland und die Bundeswehr handeln in Solidari- tät mit unseren Verbündeten und Partnern auf der Grund- lage von Beschlüssen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Wie alle anderen europäischen Staaten haben auch wir ein großes Interesse an der Sicherheit und an ei- ner friedlichen Entwicklung in Bosnien-Herzegowina. Wir stehen in voller Verantwortung zu der Friedenspoli- tik der Vereinten Nationen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen – das gilt für jedes Mandat, auch für das Mandat Althea, das im Grunde eine Tradition, die seit über zehn Jahren be- steht, fortführt –, dass das keinesfalls eine Routineent- scheidung der Bundesregierung gewesen ist und es nie- mals eine Routineentscheidung des Parlaments sein darf, nach dem Motto: Das machen wir mal eben. Vielmehr wissen wir: Es werden deutsche Soldatinnen und Solda- ten in nicht ungefährliche Situationen entsandt. Wir ha- ben die Verantwortung, genau zu prüfen, ob wir das tun können. Die Bundesregierung und auch das Parlament h r F ( H d l A c e d s B s s k e D s e H t w d s d g n c g N U w z S t p i (C (D aben das geprüft. Wir können diesen Einsatz im Inte- esse der europäischen Sicherheit verantworten. Ich bitte deshalb sehr um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Nächster Redner ist der Kollege Karl-Theodor reiherr von und zu Guttenberg, CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU) Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Herr Bundesminister, die heutige Debatte über ie EU-geführte Operation Althea dokumentiert tatsäch- ich eine neue Dimension europäischen Handelns. Sie ist usdruck einer Notwendigkeit, die gelegentlich wu- hernden europäischen Vorgaben mehr und mehr in die igene Pflegebereitschaft zu überführen, einer Notwen- igkeit, der wir uns mit Blick auf die Region mit wach- ender Intensität stellen müssen. Wir dürfen uns den lick nicht durch andere Brennpunkte dieser Erde ver- tellen lassen: Der Balkan muss weiterhin unsere inten- ive Aufmerksamkeit haben. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU so- wie der Abg. Uta Zapf [SPD]) Der Eindruck einiger, die Entwicklung auf dem Bal- an lasse ein Zurücklehnen angemessen erscheinen, ist in gefährlicher, ein verwässernder Trugschluss. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) emzufolge muss die Übernahme der Sicherheitsprä- enz in Bosnien-Herzegowina neben dem Ausdruck uropäischen Handelns auch Ausdruck europäischer andlungsfähigkeit sein, was bedeutet, dass ab nächs- er Woche, ab dem 1. Dezember, Herr Bundesminister, ir alle als Europäer den Beweis erbringen müssen, dass ie EU dieser neuen Verantwortung tatsächlich gewach- en ist. Dieser wichtigen Verantwortung sind unsere Sol- aten bereits in der Vergangenheit in vorbildlicher Weise erecht geworden. Ihnen sei an dieser Stelle – Herr Ge- eralinspekteur, Sie sind heute anwesend – unser herzli- her Dank für die Arbeit ausgesprochen, die sie bisher eleistet haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP) Die Anzeichen stimmen insgesamt optimistisch. Die achfolge der UN-Polizeimission durch die Europäische nion seit 2003 hat sich grundsätzlich bewährt. Ferner ar der mittlerweile beendete Concordia-Einsatz in Ma- edonien durchaus erfolgreich, auch wenn wir weiterhin chwierigkeiten in Mazedonien beobachten und beach- en müssen. In letzterer Mission wurde allerdings auch ein Kern- roblem deutlich, von dem Althea ebenfalls betroffen st, nämlich das Wechselspiel – Herr Bundesminister, Sie 13316 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg haben es angesprochen – zwischen ESVP und NATO. Althea könnte hier zum Vorbild erwachsen, nicht nur in Bezug auf die Übernahme von NATO-Verantwortung, sondern auch in Bezug auf zielgerichtete und zielfüh- rende Zusammenarbeit mit der NATO. Hierfür bieten die Berlin-plus-Vereinbarungen grundsätzlich einen geeig- neten Rahmen. Zum einen werden so Duplizierungen vermieden, zum anderen wird es so möglich, auf NATO- Fähigkeiten bzw. -kapazitäten zurückzugreifen. Der Schlüsselbegriff hierbei ist allerdings die Komplemen- tarität zwischen NATO und ESVP. Alles, was im Hin- blick auf den notwendigen Ausbau der europäischen Verteidigungskapazitäten gemacht wird, ist zu begrüßen, solange es in keiner Weise zu einer Schwächung der In- stitution NATO führt. Sie bleibt für uns entscheidend; die NATO ist für uns das tragende transatlantische Bündnis. (Beifall bei der CDU/CSU) Es ist insgesamt zu begrüßen, dass die Übernahme von Verantwortung durch Europa in diesem Fall nicht als Vorwand für die Unterfütterung unsäglicher Gegenge- wichtsfantasien dienen kann, sondern ein positives Bei- spiel setzt. In diesem Kontext darf auch daran erinnert werden – Herr Bundesminister Struck hat das bereits ge- tan, aber ich will das noch einmal unterstreichen –, dass wir es auch den Vereinigten Staaten sowie dem massiven Einsatz und der Sicherheitspräsenz vieler anderer Länder und der Allianz auf dem Balkan zu verdanken haben, dass Bosnien-Herzegowina überhaupt den Kriegswirren entkommen konnte und Perspektiven für Demokratie und Stabilität eröffnet werden konnten. Von daher sei an dieser Stelle den Vereinigten Staaten und unseren Part- nern, die bisher mit uns auf dem Balkan gearbeitet ha- ben, für ihren Einsatz gedankt. In gleicher Weise werden wir mit unseren Partnern auch in Zukunft Verantwortung auf dem Balkan übernehmen. Meine Damen und Herren, seit 1995 gibt es in Bos- nien-Herzegowina erhebliche Fortschritte zu verzeich- nen: Ich denke an die Rückkehr einer großen Zahl an Flüchtlingen und an die Schaffung von Möglichkeiten, Eigentumsansprüche geltend zu machen. Ein Staatsge- richtshof wurde eingerichtet. Wir beobachten den Auf- bau einer eigenen Armee in der Zuständigkeit eines eige- nen Verteidigungsministeriums. Der Umstand, dass wir heute nicht über 60 000 Soldaten, sondern über 7 000 Soldaten zu entscheiden haben, ist Ausdruck einer gewachsenen Sicherheit in der Region und insofern – auch das bitte ich zu beachten – positiv zu bewerten. Diese Erfolge dürfen nicht kleingeredet werden. Den- noch gilt: Unsere Soldaten und Polizeikräfte in Bosnien- Herzegowina flankieren lediglich einen Prozess, den wir auch weiterhin politisch unterfüttern müssen. Unsere Soldaten sind nicht verantwortlich für das, was dort noch politisch geleistet werden muss. Hier erwächst eine be- sondere Aufgabe für die Bundesregierung und auch für die Europäische Union. Meine Damen und Herren, es ist auch festzustellen, dass bald neun Jahre nach dem Abkommen von Dayton in der Entwicklung von Bosnien-Herzegowina noch er- hebliche Defizite vorhanden sind. So sind die Ergeb- nisse beim Aufbau eines sich selbst tragenden Staates unbefriedigend. Die gesamtstaatliche Entwicklung wird w n t A n I v p g r a a p t n H d S e R d a A t e d K g n w k i E s a z s d i e a k i n n m I z S t n g (C (D eiterhin durch gegenläufige Vorstellungen von Bos- iern, Serben und eben auch Kroaten über das zukünf- ige politische System eher erschwert denn erleichtert. ußerdem ist ein gesamtbosnisches Staats- oder Natio- albewusstsein genauso marginal ausgeprägt wie die dentifikation der Bürger, aber insbesondere auch der erantwortlichen Politiker, mit dem Gesamtstaat. Das olitische Leben in Bosnien ist einerseits durch überwie- end monoethnische und nationalistische Parteistruktu- en, die kaum ein gemeinsames staatstragendes Projekt uf den Weg bringen können, gekennzeichnet und wird ndererseits durch den für die Umsetzung der zivilen As- ekte von Dayton verantwortlichen Hohen Repräsentan- en Paddy Ashdown geprägt, der fast ausschließlich die otwendigen Reformschritte auf seine Person vereinigt. ieraus erwächst ein unguter Teufelskreis mit mangeln- er Ownership – ein grauenvolles neudeutsches Wort –, elbstverantwortung, die dort unten zu übernehmen ist, inerseits und einem wachsenden Einfluss des Hohen epräsentanten andererseits. Ebenfalls ist mittlerweile als ein Konstruktionsfehler es Dayton-Abkommens zu werten, dass das Land zwar ls Einheitsstaat konzipiert ist, gleichzeitig aber eine ufteilung in weitgehend selbstständig definierte Entitä- en stattgefunden hat, was die ethnischen Differenzen her wieder stärkt als schwächt. Meine Damen und Herren, warum sind die Defizite in ieser Klarheit zu benennen? Damit wir nicht, wie im osovo geschehen, den politischen Prozess in dieser Re- ion, in diesem Staat vernachlässigen, uns nicht ein er- eutes Mal einlullen lassen und damit wir hieraus er- achsend die Möglichkeit haben, unseren Soldaten eine lare Perspektive mitzugeben. Das ist entscheidend; das st einer der Punkte, auf die wir Wert legen müssen. Ebenso entscheidend ist es, dass insgesamt, auch in rgänzung zu dem militärischen Aspekt von Althea, ein tärkeres europäisches Engagement – sowohl in Bosnien ls auch in der gesamten Region des Balkans – zu ver- eichnen ist. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Darüber hinaus bedürfen wir in Bosnien eines sich elbst tragenden Verfassungsprozesses, dessen Ergebnis ann auch das Daytoner Abkommen abzulösen imstande st. Die Bundesregierung sollte hierbei ein Konzept mit- ntwickeln, wie politische Entscheidungsverantwortung uf die Verfassungsorgane in Bosnien übertragen werden ann und die Kompetenzen des Hohen Repräsentanten m Zuge dessen reduziert und europäisiert werden kön- en. Ebenso müssen wir mit unseren europäischen Part- ern die bosnische Seite nachdrücklich dazu bringen, ehr Engagement und mehr Eigenverantwortung bei der mplementierung von wichtigen Reforminitiativen zu eigen. Das sind neben der Stärkung der staatlichen trukturen die Bekämpfung der organisierten Kriminali- ät, die Reform der Finanzstrukturen und der Aufbau ei- es einheitlichen Wirtschaftsraumes für Bosnien-Herze- owina. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13317 (A) ) (B) ) Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg All dies sind unverzichtbare Voraussetzungen, um auf dem Weg der Anbindung an die Europäische Union überhaupt voranzukommen. Der erste Schritt sollte der Abschluss eines Stabilisierungs- und Assoziierungsab- kommens mit der Europäischen Union sein. Meine Damen und Herren, niemand von uns kann ein Interesse daran haben, dass sich Bosnien-Herzegowina zu einem „schwarzen Loch“ mit einer Sogwirkung für den gesamten Balkan entwickelt. Von daher noch ein- mal: Die militärischen Maßnahmen, die wir heute verab- schieden, sind ein gewichtiger, weit reichender Schritt. Wir müssen sie durch politische Konzepte flankieren. Hier sind wir alle gefragt, in besonderer Weise die Bun- desregierung. Die CDU/CSU stimmt dem Antrag zu. Ich weise al- lerdings, Herr Bundesminister, noch einmal auf die Be- deutung der von uns erbetenen Protokollnotiz hin, dass auf Wunsch einer Fraktion gegebenenfalls der Bundes- tag nach zwölf Monaten damit zu befassen ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Es ist an Ihnen und an uns allen, dieser neuen Dimen- sion europäischer Verantwortung letztlich die Prägung zu geben, dass hieraus eine Perspektive erwächst. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich mache Sie da- rauf aufmerksam, dass interfraktionell vereinbart wor- den ist, den Tagesordnungspunkt IV, nämlich die Bera- tung der Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung zum Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Sudan, von der Tagesordnung abzusetzen. Sind Sie damit einver- standen? – Das ist der Fall. Dann ist das so beschlossen. Ich weise Sie des Weiteren darauf hin, dass damit alle nachfolgenden Abstimmungen, auch die, die die Kanz- lermehrheit erfordern, um circa eine halbe Stunde nach vorne rücken. Als Nächste in dieser Debatte hat die Kollegin Marianne Tritz, Bündnis 90/Die Grünen, das Wort. Marianne Tritz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern, als in mei- nem Jugoslawien, das mir durch zahlreiche Reisen so sehr ans Herz gewachsen war, der Krieg ausbrach, als die Spannungen unter den einzelnen Ethnien, die jahr- zehntelang unterdrückt worden sind, sich in einem furchtbaren Krieg entluden, als auch meine Freunde, die den verschiedenen Bevölkerungsgruppen angehörten, in entsetzlicher Weise übereinander herfielen, viele von ih- nen getötet wurden oder einfach verschwanden. In Bos- nien ist jeder 16. Einwohner im Krieg ums Leben ge- kommen. Ein Drittel der Bevölkerung wurde vertrieben oder ist geflüchtet. s u z R h O b g g b c a G s P n R V s s b l e l d H r S d a I z K d d n d F D D H z (C (D Die Grünen haben damals in der Öffentlichkeit und tellvertretend für diese die selbstquälerische Diskussion m die Notwendigkeit und Legitimität von Militäreinsät- en geführt. Nach den Bildern von Srebrenica und einer eise des damaligen Fraktionsvorstandes in die Region aben sich dann auch die Grünen, damals noch in der pposition, das erste Mal entschieden, einem friedens- ewahrenden Einsatz zuzustimmen. Unsere Befürchtun- en, in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang hinein- ezogen zu werden, haben sich Gott sei Dank nicht estätigt. Aber wir alle mussten auch die Erfahrung ma- hen, dass uns der Balkan weit länger beschäftigen wird ls damals angenommen. Wir werden der Mission Althea heute zustimmen. Die ründe für die Notwendigkeit dieses Einsatzes sind eben chon mehrfach genannt worden. Ohne die militärische räsenz der Nato hätte man das Abkommen von Dayton icht umsetzen können. Auch wenn es Fortschritte in der egion gibt, so ist doch das Zusammenleben der drei olksgruppen in einem Staat immer noch mehr als chwierig. Wir wollen Bosnien und Herzegowina dabei unter- tützen, einen stabilen multiethnischen Staat aufzu- auen. Unsere militärische Präsenz dient einzig und al- ein der Absicherung dieses Zieles. Zusätzlich hat die uropäische Gemeinschaft ein umfangreiches finanziel- es und politisches Hilfsinstrumentarium entwickelt, um iesem Land eine friedliche Perspektive aufzuzeigen. Das militärische Engagement Europas in Bosnien- erzegowina sichert die zivilen Prozesse ab. Dazu gehö- en unter anderem der Aufbau von rechtsstaatlichen trukturen, der Versöhnungsprozess unter den verschie- enen Gruppen und sichtbare Leistungen wie Wieder- ufbau und Minenräumung. In der Öffentlichkeit droht Bosnien im Schatten von rak und Afghanistan leider manchmal in Vergessenheit u geraten. Ein Vertreter des Internationalen Roten reuzes hat kürzlich Folgendes gesagt: Wir haben zwar en Krieg überlebt, aber jetzt müssen wir auch den Frie- en überstehen. – Dazu braucht das Land Hilfe. Mit dieser Mission wollen wir diese Hilfe gewähren, icht nur um den Frieden zu sichern, sondern auch um ie Zukunft zu gestalten. Danke. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Dr. Rainer Stinner, FDP- raktion. Dr. Rainer Stinner (FDP): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ie FDP-Fraktion wird heute diesem Antrag zustimmen. ie heutige Abstimmung ist bedeutsam für Bosnien- erzegowina. Wenn wir aber ehrlich sind, müssen wir ugeben, dass diese Abstimmung für die Länder der 13318 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Dr. Rainer Stinner Europäischen Union bedeutsamer ist. Denn was wir heute beschließen, ist ein Meilenstein in der jungen Eu- ropäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Erstmals traut sich die Europäische Union zu, ein wirklich großes Mandat, das den Einsatz von 7 000 Sol- daten umfasst, selbst zu übernehmen. Wir Europäer zei- gen damit, dass wir Konzepten und Reden endlich auch Taten folgen lassen. Wir zeigen damit auch, dass wir nicht nur von anderen erwarten, regionale Verantwor- tung zu tragen – wie zum Beispiel von der Afrikanischen Union im Falle von Darfur –, sondern dass wir bereit und in der Lage sind, selbst regionale Verantwortung zu übernehmen. Das ist richtig und wichtig und das müssen wir unterstützen. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Karl- Theodor Freiherr von und zu Guttenberg [CDU/CSU]) Ohne jeden Zweifel ist die militärische Präsenz in Bosnien-Herzegowina nach wie vor notwendig. Darin sind wir uns alle einig. Aber genauso dringend notwen- dig ist es, dass wir das politische Konzept für dieses Land weiterentwickeln. Das sind wir auch den Soldaten schuldig. Denn Militär darf und kann Politik nur ergän- zen, aber auf Dauer nie ersetzen. Deswegen sind wir als Politiker gefragt, dabei zu helfen, ein politisches Kon- zept für dieses Land zu entwickeln. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Karl- Theodor Freiherr von und zu Guttenberg [CDU/CSU]) In Thessaloniki hat die Europäische Union im Jahre 2003 ein deutliches Signal an alle Staaten Südosteuropas und des westlichen Balkans und damit auch an Bosnien- Herzegowina gegeben, dass die europäische Perspektive im Raum steht, wenn diese Staaten die Bedingungen und die Voraussetzungen dazu erfüllen. Schauen wir heute in das Land Bosnien-Herzegowina, so ist ohne jeden Zwei- fel richtig, dass dieses Land heute noch nicht als ein selbstständiges, stabiles Staatswesen gelten kann, das diese Bedingungen erfüllt. Wir haben gemeinsam noch einen weiten Weg vor uns. (Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Aber es gibt große Fortschritte!) Fast zehn Jahre nach der Friedensvereinbarung von Dayton müssen wir uns alle fragen: Was müssen wir an- ders machen? Herr Pflüger, zehn Jahre sind eine lange Zeit. Erinnern Sie sich bitte an die zeitlichen Perspekti- ven, mit denen wir in Afghanistan und im Irak rechnen, was die Übernahme von politischer Verantwortung be- trifft. Im Gegensatz dazu sind zehn Jahre eine verdammt lange Zeit. Wir müssen uns nach diesen zehn Jahren fra- gen, welches neue Konzept wir entwickeln können. Bosnien-Herzegowina ist heute de facto immer noch ein Protektorat. Die politische Klasse versteckt sich häu- fig hinter der Allmacht des High Representative, der tat- sächlich viel Macht ausübt. Dies führt eben nicht dazu, dass in der politischen Diskussion das übliche politische Spiel der Kompromissfindung, des Gebens und Neh- mens sowie des Ausgleichs eine Rolle spielt, weil die P g t i t K a w t P m d m d s s m ß d r s D R h U v r d d g l M s g d D B d F (C (D olitiker dort sehr genau wissen, dass am Ende des Ta- es ein anderer für sie entscheidet. Das sollten wir in Be- racht ziehen. (Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Aber re- den Sie doch auch einmal über die Fort- schritte!) Die Friedensvereinbarung von Dayton – Herr Pflüger, ch will über das Positive nicht hinwegreden – hatte na- ürlich eine ganz wichtige friedensstiftende Funktion. eine Frage, es gibt erhebliche Fortschritte. Wir stehen ber heute, im November 2004, vor der Frage: Was tun ir in der Zukunft? Hierzu sollten wir jenseits von Day- on neue Überlegungen anstellen. Wir müssen, Herr flüger, politische Überlegungen anstellen. Dazu gehört eines Erachtens: Wir müssen dringend die Funktion es Hohen Repräsentanten neu definieren. Wenn es nach ir ginge, müsste der europäische Hut riesengroß wer- en und der andere ganz verschwinden. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Wir müssen uns auch überlegen, ob die Bonn Powers, o wichtig und so richtig sie vielleicht eingangs gewesen ind, heute noch zeitgemäß sind. Wir müssen deutlich achen, dass die Politiker in Bosnien-Herzegowina grö- ere Verantwortung übernehmen müssen. Sie werden abei Fehler machen. Aber dass Politiker auch in ande- en Ländern Fehler machen, haben wir in dieser Woche ehr deutlich sehen und diskutieren können. (Beifall bei der FDP) ie Politiker Bosnien-Herzegowinas müssen eine große olle spielen. Die internationale Gemeinschaft muss elfen. Dabei muss insbesondere die Europäische nion – da stimme ich meinem Vorredner von der Union öllig zu – eine tragende Rolle spielen. Die heutige Entscheidung stellt eine Zäsur im militä- ischen Engagement in diesem Lande dar. Nehmen wir och bitte diese Zäsur zum Anlass, ein neues Kapitel in er politischen Konzeption dieses Landes aufzuschla- en! Nehmen wir doch bitte den heutigen Tag zum An- ass, darüber nachzudenken, wie wir durch politische ittel dafür sorgen können, dass die militärische Prä- enz endlich auch in diesem Lande früher oder später ab- ebaut werden kann! Das sind wir den Soldaten schul- ig. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Detlef Dzembritzki [SPD]) azu tragen wir bei, indem wir das Interesse des Landes osnien-Herzegowina und damit auch unsere eigenen eutschen und europäischen Interessen befördern. Vielen Dank. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Detlef Dzembritzki, SPD- raktion. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13319 (A) ) (B) ) Detlef Dzembritzki (SPD): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Stinner, ich stimme Ihnen voll zu: Mit dem Antrag, den wir heute zu verabschieden haben, mit der Zustimmung zu der EU-geführten Operation Althea die- nen wir einerseits dem Land Bosnien-Herzegowina. Wir übernehmen aber andererseits aus europäischer Sicht eine weitaus stärkere Verantwortung. Wir signalisieren damit zum einen unsere Verantwortung, zum anderen aber auch ein Stück weit Normalisierung in Bosnien- Herzegowina. Es ist gut – das hat sich in den bisherigen Reden ge- zeigt –, dass hier im Haus ein wirklich großer Grundkon- sens in dieser Frage besteht. Ich finde es gut, dass alle Fraktionen diesem Antrag der Bundesregierung zustim- men werden. Das ist auch gut für die Soldatinnen und Soldaten, die in Bosnien-Herzegowina und an anderer Stelle im Einsatz sind. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP) Die Übernahme einer NATO-Balkan-Mission in euro- päischer Verantwortung ist – darauf wurde schon ver- wiesen – mit der Operation Concordia in Mazedonien erfolgreich durchgeführt worden. Ich denke, alle Voraus- setzungen sprechen dafür, dass die Operation Althea ebenfalls erfolgreich sein wird. Sie ist – das haben meine Vorredner ebenfalls schon erwähnt; hier unterstreiche ich das, was Minister Struck gesagt hat – ein Fortschritt in der Zusammenarbeit innerhalb der EU für eine Ge- meinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Dennoch findet diese bisher erfolgreiche Arbeit ange- sichts der gegenwärtigen Fokussierung der öffentlichen Wahrnehmung auf andere Krisenregionen kaum Beach- tung. Manchmal ist es bedrückend, dass diese Aufmerk- samkeit nur dann, wenn Krisen ausbrechen, vorhanden ist, die Aufmerksamkeit gegenüber Operationen, durch die Krisen verhindert werden, allerdings sehr gering ist. Gerade das Land Bosnien-Herzegowina vereinigt in exemplarischer Weise die Probleme dieser Region. Hier zeigen sich Licht- und Schattenseiten. Die Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft in Bosnien-Her- zegowina waren in besonderer Weise notwendig, weil die massiven Auseinandersetzungen und Konfliktsitua- tionen gerade im auseinander fallenden Jugoslawien der 90er-Jahre besonders spürbar geworden sind. Weil der Konflikt kein externer, sondern ein Bürger- und Brüder- krieg war, fällt die Versöhnung besonders schwer. Des- wegen hoffe ich – ich denke, das hoffen wir alle –, dass sich die Operation Althea in diesen Heilungsprozess, der weiterhin notwendig ist, einbringen kann. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir dürfen nicht vergessen – deswegen sind wir für diesen Fortschritt auch besonders dankbar –, dass der damalige Konflikt in besonderer Weise die Konzept- und Hilflosigkeit sowohl der Vereinten Nationen als auch Europas aufgezeigt hat und dass erst der organisierte Massenmord von Srebre- nica – das darf nicht vergessen werden – zum Eingreifen der NATO geführt hat. Dieser militärische Einsatz war n E D g l k t u S w s h N s g i h r w c d d J D V a m e e S m m k g H m P u N v s i m g (C (D otwendig, um Mord und Vertreibung zu beenden. Das rgebnis dieses NATO-Einsatzes war der Vertrag von ayton, der diesem unerträglichen Bürgerkrieg ein Ende esetzt hat. Diese EU-Mission dient der Implementierung der mi- itärischen Aspekte des Dayton-Abkommens und nüpft damit nahtlos an die erfolgreiche SFOR-Opera- ion in Bosnien und Herzegowina an. Ich finde es gut nd wichtig, dass die NATO mit ihrem Hauptquartier in arajevo auch künftig eine gewichtige Rolle spielen ird, zumal auch dieses Land eine Perspektive für eine pätere Mitgliedschaft im nordatlantischen Bündnis er- alten soll. Militärische und zivile Expertenteams der ATO werden der örtlichen Regierung zur Verfügung tehen, um die Mitgliedschaft im Rahmen des Pro- ramms „Partnerschaft für den Frieden“ vorzubereiten. Was ich allerdings ausdrücklich begrüße – das will ch hier unterstreichen –, ist, dass sich die NATO weiter- in für die Unterstützung des Internationalen Strafge- ichtshofes für das ehemalige Jugoslawien engagieren ill. Das heißt, sie will dabei helfen, dass die tatsächli- hen Kriegsverbrecher ergriffen werden. Es ist bitter, ass die Hauptverantwortlichen dieser Kriegsverbrechen em Internationalen Gerichtshof auch nach so vielen ahren immer noch nicht übergeben werden konnten. as ist eine große Bürde für die Glaubwürdigkeit der ersöhnungs- und Normalisierungsbemühungen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU) Die EU und die internationale Gemeinschaft haben us den Erfahrungen, die sie in und nach dem Krieg ge- acht haben, Lehren gezogen und Handlungsansätze ntwickelt. Krisenprävention und Kriseneinsätze haben inen weitaus höheren Stellenwert bekommen. Mit dem tabilitätspakt für Südosteuropa wurde ein effektives ultilaterales Instrument entwickelt, durch das seit nun- ehr über fünf Jahren viel Gutes geleistet werden onnte und das sicher ein Modell für andere Krisenre- ionen darstellt. An dieser Stelle will ich dem Special Coordinator, errn Busek, für die enge und vertrauensvolle Zusam- enarbeit danken; denn ich glaube, es liegt auch an den ersonen, ob multilaterale Zusammenarbeit funktioniert nd klappt. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU) Ich will an dieser Stelle ausdrücklich nicht nur die ichtregierungsorganisationen erwähnen, die sich im zi- ilen Bereich einbringen, sondern insbesondere auch un- ere politischen Stiftungen. Jeder weiß, was diese dort n den zurückliegenden Jahren geleistet haben. Ich will ich für ihren Einsatz und ihr unermüdliches, geduldi- es Engagement bedanken. (Beifall im ganzen Hause) 13320 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Detlef Dzembritzki Ich will auch ein dankendes Wort unserem ehemali- gen Kollegen Schwarz-Schilling sagen. Er wird am 3. bzw. 4. Dezember die Mediationsarbeit, die er in Sarajevo geleistet hat, einstellen. Ich will hier noch ein- mal betonen, wie erfolgreich diese Arbeit war. Ich per- sönlich werde leider nicht nach Sarajevo fahren können, aber ich glaube, es steht uns gut an, wenn wir von dieser Stelle aus dem Kollegen und seinen Mitarbeitern Dank sagen. (Beifall im ganzen Hause – Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Vielen Dank, Herr Kol- lege!) Trotz aller Schwierigkeiten sind dadurch in der ge- samten Region beachtliche Fortschritte erzielt worden – natürlich gilt das auch für Bosnien-Herzegowina –: Die Demokratisierung dieser Länder ist klar erkennbar. Wiederholt haben demokratische Wahlen stattgefunden, Regierungswechsel haben sich in gewaltloser und rechtsstaatlicher Weise vollzogen. Die Aufarbeitung der Vergangenheit als Voraussetzung für die Versöhnung fin- det statt. Dazu gehört auch, dass die Verantwortlichen der Republik Srpska den Massenmord in Srebrenica als solchen anerkannt haben; ich glaube, das ist eine Voraus- setzung dafür, dass man in Zukunft überhaupt zusam- menkommen kann. Dessen ungeachtet – darin unterstütze ich Ihre Aus- führungen, Herr Kollege Dr. Stinner – bleibt es weiter so, dass wir ein lang anhaltendes Engagement vor uns haben. Dieser Prozess muss natürlich überwiegend zivile Aspekte haben. Ich denke, dass der Ansatz der EU und der Bundesregierung, den Aufbau sowohl demokrati- scher staatlicher Strukturen, des Sicherheitsbereichs, ei- nes funktionierenden Rechtssystems mit unabhängigen Gerichten als auch der wirtschaftlichen Basis der Länder des Stabilitätspaktes zu unterstützen, richtig und not- wendig ist. Zugleich muss in der gesamten Region mit hoher Prio- rität und über die Landesgrenzen hinaus die Bekämp- fung der organisierten Kriminalität und Korruption vorangebracht werden. Die Arbeit der UN-Mission beim Aufbau der Polizei hat durchaus Erfolge gezeigt. Aber sie muss intensiv fortgesetzt werden; jetzt durch die Eu- ropäische Union. Denn es kann nicht so sein, dass Kor- ruption und organisierte Kriminalität immer wieder so- fort mit dieser Region verbunden werden. (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Harald Leibrecht [FDP]) Die Aufgabe der EU-Militärmission wird es sein, ein sicheres Umfeld zu schaffen, damit die Bemühungen Bosnien-Herzegowinas zur Erreichung des langfristigen Ziels einer EU-Mitgliedschaft zum Erfolg führen. Diese Perspektive ist in der Region zum wichtigsten Motor für Reformen geworden. Diese Staaten sind umgeben von der Europäischen Union. Deshalb ist eine friedliche und sichere Entwicklung dieser Region für uns wichtig. Deswegen ist es wichtig, dass das Dayton-Abkom- men weiterentwickelt wird; ich denke, wir können da nicht stehen bleiben. Sie haben zu Recht darauf hinge- w d d k a s R D r g g k P z n n k E D s h m e c a P s C A i f H (C (D iesen, Herr Dr. Stinner, dass der Hohe Repräsentant er internationalen Gemeinschaft dort nicht weiterhin ie oberste legislative und exekutive Gewalt ausüben ann. Auch Paddy Ashdown selbst findet, dass es nicht ngehen kann, dass er als Hoher Repräsentant die kriti- chen Entscheidungen treffen muss – denken Sie an die eform der Kommunalverwaltung in Mostar oder an die urchsetzung der künftigen landesweiten Polizeistruktu- en – und sich diejenigen, die mit ihren Extremforderun- en nicht durchgekommen sind, ihrem Wählerklientel egenüber hinter dem Hohen Repräsentanten verstecken önnen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Deshalb ist addy Ashdown nur zuzustimmen, dass diese Funktion urückgebaut werden muss – sicherlich behutsam, um icht destabilisierend zu wirken. Auf Dauer kann es so icht bleiben. Das Land muss sich jedoch selbst dazu be- ennen – davon bin ich überzeugt –, dass die parallelen ntitäten nicht auf Dauer bestehen können. Schauen Sie sich die Konstruktion an, die durch das ayton-Abkommen mit geschaffen wurde. Damals war ie notwendig, um Mord und Totschlag zu beenden; eute hat sie zum Ergebnis, dass es in 13 Regierungen ehr als 100 Ministerinnen und Minister gibt und dass in Großteil des Bruttosozialprodukts durch die entspre- henden Verwaltungskosten aufgezehrt wird. Das kann uf Dauer nicht akzeptiert werden. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Herr Kollege Dzembritzki. Detlef Dzembritzki (SPD): Ich kann auf Dauer nicht hier reden. (Heiterkeit im ganzen Hause) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das ist richtig, Herr Kollege. Detlef Dzembritzki (SPD): Deswegen bedanke ich mich für den Hinweis, Frau räsidentin, und freue mich über den wirklichen Kon- ens in dieser für uns so wichtigen Frage. Vielen Dank. (Beifall im ganzen Hause) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Dr. Karl Lamers, CDU/ SU-Fraktion. Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! uch seitens meiner Fraktion, der CDU/CSU, möchte ch unserem langjährigen Kollegen Schwarz-Schilling ür seine ganz hervorragende Aufbauarbeit in Bosnien- erzegowina danken. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der SPD und der FDP) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13321 (A) ) (B) ) Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Ich danke Ihnen, verehrter Herr Vorredner, dass Sie dies über alle Fraktionsgrenzen hinweg hervorgehoben haben und dass Sie trotz schwieriger Haushaltslage das für die- ses Projekt notwendige Geld eingestellt und zur Verfü- gung gestellt haben. Herzlichen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP und des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]) Mit der Operation Althea macht Europa jetzt wirklich Ernst mit der gemeinsamen Verantwortung für die Si- cherheit in der Welt. Das ist es doch, was wir uns von Europa immer gewünscht haben: ein Europa, das auch in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik aktiv und handlungsfähig ist. Mit der Übernahme der NATO-Frie- densmission SFOR am 2. Dezember 2004 zeigt Europa erstmals in größerem Rahmen sicherheitspolitisch Flagge. Das ist ein unübersehbarer Meilenstein. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, zunächst ein- mal der NATO zu danken. Wir danken den Soldaten, die in den vergangenen neun Jahren den IFOR- und den SFOR-Einsatz durchgeführt haben. Ich meine, sie haben ihre Mission sehr gut erfüllt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP und des Abg. Detlef Dzembritzki [SPD]) Wer zurückschaut und die furchtbare Zeit des Bür- gerkriegs in der ehemals jugoslawischen Republik Bos- nien-Herzegowina an seinen Augen vorübergehen lässt, der kann ermessen, was unsere NATO-Soldaten hier seit 1995 geleistet haben. Wer erinnert sich nicht an die schrecklichen Vorkommnisse damals, als vor laufenden Filmkameras unter den Augen der Schutzmacht der Weltgemeinschaft – der Soldaten der UNPROFOR – Tausende nicht serbische Bosnier von den Serben in den Tod getrieben wurden! Das war die Stunde der NATO. Die Soldaten des Nordatlantischen Verteidigungs- bündnisses haben auf der Grundlage des Vertrages von Dayton sehr schnell erreicht, dass das Treiben der Ag- gressoren beendet wurde. Dafür gebührt ihnen auch heute noch Dank und Anerkennung. Gewiss, von einem echten und dauerhaften Frieden kann auch heute noch nicht gesprochen werden. Die Narben des Krieges sind noch längst nicht verheilt. Die Stabilität, die von der NATO geschaffen und seither gesichert wurde, war und ist eine grundlegende Voraussetzung für den Frieden zwischen den ethnischen Gruppen und für den Weg hin zu einer friedlichen und wirtschaftlich prosperierenden Region. Das war das Ziel der NATO und das ist auch das Ziel der Europäischen Union, wenn sie in der nächsten Woche, am Donnerstag, am 2. Dezember 2004, die Ver- antwortung für Stabilität und Frieden in Bosnien-Herze- gowina übernimmt. Der Begriff „Althea“ wurde ja nicht zufällig gewählt; er kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „die Heilende“. Diese Operation soll die Wunden des Krieges heilen und den Menschen ein Leben in Frieden und Frei- heit ermöglichen. Ich sage auch: Alle Europäer – insbe- s r d r B D s k c I r e m e u S R k s g „ s z u to M te c t M d u S u D s A f g I te e n L g r li (C (D ondere auch wir Deutsche – haben ein ureigenes Inte- esse daran, dass dieser Prozess der friedlichen und emokratischen Entwicklung fortgesetzt wird. In den Köpfen der Menschen gibt es nicht nur struktu- elle Schwächen, sondern auch Probleme, Sperren und lockaden. Das ist menschlich auch ganz verständlich. iese Sperren müssen aufgelöst werden, bevor die Men- chen wieder wirklich zusammenfinden können. Nur so ann sich ein stabiler und lebensfähiger Staat entwi- keln, ein Staat, der sich unumkehrbar in Richtung einer ntegration in europäische und euroatlantische Struktu- en bewegt. Thomas von Aquin sagte im 13. Jahrhundert: Ver- inte Kraft ist zur Herbeiführung des Erfolges wirksa- er als zersplitterte oder geteilte. – Recht hat er. Ver- inte Kraft muss in Zukunft die Europäische Union sein, nd zwar auch und gerade im Rahmen der Europäischen icherheits- und Verteidigungspolitik mit einer starken olle in Europa und in der Welt. Vereinte Kraft darf ünftig nicht mehr nur der kleinste politische Nenner ein. Die Devise, die in vielen europäischen Ländern ilt, „Union fait la force“, „Unity makes us stronger“, Einigkeit macht stark“, muss die Devise der Europäi- chen Union sein. (Beifall bei der CDU/CSU) Die Europäische Union engagiert sich schon in vielen ivilen Projekten. Althea zeigt, dass wir zur Erfüllung nd Verwirklichung der militärischen Aspekte des Day- n-Abkommens auch militärisch präsent sein müssen. it Althea macht Europa mit einer gemeinsam gestalte- n Außen- und Sicherheitspolitik wirklich Ernst. Con- ordia machte den Anfang, dann kam die Operation Ar- emis in Bunia und nun steht Althea an. Diese drei issionen stehen ganz im Sinne der EU-Verfassung, in er ausdrücklich von einer „gemeinsamen Sicherheits- nd Verteidigungspolitik“ die Rede ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Die NATO hat über Jahre hinweg mit zunehmender tabilität eine Reduzierungsstrategie umgesetzt. Aus rsprünglich 60 000 Soldaten sind jetzt 7 000 geworden. as zeigt den Erfolg. Natürlich stellt sich bei jedem Ein- atz die Frage einer weiteren Reduzierung oder gar des usstiegs. Ich warne jedoch vor einer Diskussion zum alschen Zeitpunkt. Aussteigen kann man erst, wenn die estellte Aufgabe gelöst ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) n Bosnien-Herzegowina muss man sehr genau beobach- n, ob die Ruhe, die wir seit Jahren feststellen, eine chte oder vielleicht nur eine trügerische ist. Ich sage ur: Kosovo. (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sehr wahr!) esson learned? Ich empfehle, uns auf die jetzige Auf- abe zu konzentrieren und einen Zustand herbeizufüh- en, in dem wir eines Tages ohne Stabilitätsverlust wirk- ch aussteigen können. 13322 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Mit Althea wird jetzt praktisch zum ersten Mal richtig erprobt, was in der so genannten Berlin-plus-Vereinba- rung vom März 2003 geregelt wurde: keine Doppel- strukturen, Rückgriffsmöglichkeit der EU auf NATO- Kommandostrukturen und NATO-Ressourcen, wenn die EU in eigener Verantwortung tätig wird, Einrichtung des EU-Operation-Headquarters beim Deputy SACEUR der NATO. Wir erleben hier ein Paradebeispiel dafür, wie eine Zusammenarbeit zwischen NATO und EU effizient gestaltet werden kann. Dies ist ein markantes Signal da- für, dass die Europäische Union militärisch in Position gebracht wird, ohne dass sich die Amerikaner, unsere Freunde, und die NATO zurückziehen. So muss es sein. Althea ist die Bewährungsprobe. Lassen Sie mich abschließend sagen: Der Friede wird uns nicht geschenkt, nirgendwo auf der Welt und schon gar nicht auf dem Balkan. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) John f. Kennedy hat einmal richtig gesagt: Für den Frie- den gibt es keinen einfachen Schlüssel, keine magische Formel … Der echte Frieden muss das Produkt vieler Nationen sein, er ist die Summe vieler Maßnahmen. Frieden und Freiheit müssen Hand in Hand gehen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Genau darum geht es bei dieser Mission. Wir sind stolz darauf, dass die Soldaten unserer Bun- deswehr hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten. Dazu wünschen wir ihnen Glück, Erfolg und eine ge- sunde Heimkehr in die Heimat. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN] – Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Frohe Weihnachten hätte er noch wünschen können!) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat die Kollegin Petra Pau. Petra Pau (fraktionslos): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor über einer Woche hat Bundeskanzler Schröder dem bosnischen Ministerpräsidenten mitgeteilt: Deutschland beteiligt sich an der EU-Militäroperation Althea. Heute soll der Bundestag entscheiden, ob sich Deutschland be- teiligt. Allein die Abfolge zeigt: Es soll Vollzug be- schlossen werden. An dieser Degradierung des Parla- ments wird sich die PDS nicht beteiligen. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak- tionslos]) Althea ist die Folgeoperation des SFOR-Einsatzes un- ter NATO-Kommando. Die PDS hatte den SFOR-Ein- satz abgelehnt. Es gibt für uns keinerlei erkennbaren Grund, warum wir nunmehr Althea zustimmen sollten. Der Bundestag und die Bundesregierung machen sich nicht einmal die Mühe, eine fundierte Analyse vorzule- g S b A k t S A v W F t k f g r c s D e M k v l k u f i o h u s g s d g n (C (D en, warum die Lage in Bosnien nach neun Jahren FOR so ist, wie sie beschrieben wird. Ich finde: Das ist lamabel. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak- tionslos]) Althea ist aber nicht nur die Nachfolge von SFOR. lthea ist zugleich der Vorläufer der Interventions- ampftruppen, auf deren Aufstellung sich die EU-Ver- eidigungsminister Anfang dieser Woche geeinigt haben. ie wissen: Die PDS lehnt die Militarisierung der EU- ußenpolitik ebenso ab, wie sie gegen weltweite Inter- entionen der Bundeswehr ist. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak- tionslos]) ir stimmen folglich zu 100 Prozent mit Nein. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak- tionslos] – Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So kann man zu 100 Prozent falsch liegen!) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Bundesaußenminister Joschka ischer. Joseph Fischer, Bundesminister des Auswärtigen: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Gestat- en Sie mir eine Vorbemerkung. Abgeordnete Pau, ich ann nicht verstehen, wie Sie die Fakten, die nun alle of- en auf dem Tisch liegen, weiter ausblenden können. Es ibt nicht nur die Srebrenica-Urteile des Haager Ge- ichtshofs, sondern mittlerweile auch einen Untersu- hungsbericht einer Kommission, die die bosnisch-serbi- che Seite eingerichtet hat. (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben!) ie kommt zu identischen Erkenntnissen, nämlich dass s sich damals im bosnischen Srebrenica um das größte assaker an Zivilisten seit dem Ende des Zweiten Welt- rieges gehandelt hat. Genau dagegen hat sich die Inter- ention der NATO gerichtet. Ich weiß beim besten Wil- en nicht, wie man heute noch eine Position vertreten ann, die diese Intervention, die Menschenleben gerettet nd die ein Stück weit Frieden auf dem Balkan geschaf- en hat, ablehnt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP) Diese Mission zeigt auch – diese Bemerkung richte ch vor allen Dingen an die Opposition, mit der wir uns ft streiten –, dass es im außenpolitischen Handeln ein ohes Maß an Kontinuität gibt. Diese Mission wurde nter Ihrer Regierung als NATO-Mission beschlossen, ie wurde als NATO-Mission unter der rot-grünen Re- ierung fortgesetzt und sie wird jetzt zu einer europäi- chen Mission. Ich denke, das ist das Entscheidende; enn wir sehen zugleich, dass die Europäische Union an- esichts der Transformation dieser eingefrorenen kanto- alen Strukturen eine immer größere Bedeutung be- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13323 (A) ) (B) ) Bundesminister Joseph Fischer kommt, vor allen Dingen angesichts der Tatsache, dass sich Kroatien energisch in Richtung Europäische Union entwickelt. Die Rückkehr der Flüchtlinge, die Überstel- lung von Kriegsverbrechern an den Haager Gerichtshof, aber auch das Festhalten an den notwendigen ökonomi- schen Reformen und Rechtsstaatsreformen über den Re- gierungswechsel in Zagreb hinaus haben eine sehr posi- tive Wirkung auf die Köpfe in Bosnien, und zwar auf allen Seiten. Insofern glaube ich, dass die kroatische Entwicklung und die Übertragung der Sicherheitsverant- wortung auf die Europäische Union mit der Mission Al- thea eine gewisse Parallelität zum Ausdruck bringen. (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wies- loch] [SPD]) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Herr Minister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Schmidt? Joseph Fischer, Bundesminister des Auswärtigen: Aber gerne. Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU): Herr Minister, Sie haben über die Erfolge der Mis- sion, die wir alle mittragen, berichtet und die Frage hin- sichtlich der Kriegsverbrecher, die dem Tribunal in Den Haag zu überstellen sind, angesprochen. Wie haben Sie sichergestellt, dass die neue Mission Althea die unerle- digten Aufgaben der SFOR, nämlich die beiden Haupt- kriegsverbrecher Mladic und Karadzic ihrer gerechten Verurteilung zuzuführen, was Frau Carla del Ponte im Sicherheitsrat als offenen Posten ansprechen wird, fort- führt? Wie werden die Europäer in ihrer Verantwortung mit dieser Frage umgehen, die für die friedliche Zukunft der Region ganz entscheidend ist? Joseph Fischer, Bundesminister des Auswärtigen: Herr Abgeordneter Schmidt, Sie werden verstehen, dass ich hier keine Details darstellen kann. (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wies- loch] [SPD]) Eines unterstreiche ich ganz klar: Die Bundesregierung war und ist entschlossen, alle Beiträge, die sie leisten kann, zu leisten, damit diese ihrem Richter, nicht ihrer gerechten Verurteilung zugeführt werden. Das ist das Entscheidende. Das unabhängige Gericht hat dann die Vorgänge zu bewerten und sofern sie schuldig gespro- chen werden – wovon ich angesichts dessen, was uns be- kannt ist, ausgehe –, haben sie dann die Strafe zu erhal- ten, die sie verdienen. Ich gehe davon aus, dass wir und auch die europäische Mission eng mit den anderen Part- nern zusammenarbeiten werden. Denn – darin stimme ich Ihnen zu – das Problem muss gelöst werden. Zu den Details kann ich zwar keine Stellung nehmen, aber ich unterstreiche nachdrücklich: Das Problem muss gelöst werden. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD) O p D z d a A s s W a t t l a E B d i d I b M d u p f z d g s m d e s B E f E K z a n n F (C (D Die Zukunft des Balkans ist eine Zukunft in Europa. hne die regionale Orientierung in Richtung eines Euro- as der Integration wird eine Lösung nicht möglich sein. abei handelt es sich aber um einen langfristigen Pro- ess, der mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten urchlaufen wird und in dem Sicherheit noch lange von ußen garantiert werden muss. Ich möchte nochmals unterstreichen, was auch der bgeordnete Lamers meines Erachtens sehr gut darge- tellt hat, nämlich dass sich alle Ängste, dass sich zwi- chen den EU-Missionen und den NATO-Missionen ein iderspruch ergeben könnte, im Lichte der Erfahrungen ls irrelevant erwiesen haben. Tatsächlich ist das Gegen- eil der Fall. Auch hier wird seitens der europäischen Al- hea-Mission auf die Mittel und Fähigkeiten der transat- antischen Allianz zurückgegriffen werden. Ich sehe uch hierin eine sehr gute Partnerschaft zwischen der uropäischen Union und der NATO und ein weiteres eispiel dafür, dass diese Zusammenarbeit funktioniert, ass beide Organisationen aufs Engste kooperieren und n politischer Hinsicht zusammengehören. (Beifall des Abg. Winfried Nachtwei [BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN] und des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]) Deswegen wünsche ich unseren Sicherheitskräften in iesem Einsatz alles Gute und eine gesunde Rückkehr. ch möchte mich bei diesem Haus für das Verständnis edanken, das es für die Notwendigkeit nicht nur dieses andats und dieser Mission aufbringt. Ich sichere aus- rücklich nochmals zu, dass wir, sofern dies gewünscht nd von einer Fraktion beantragt wird – seitens der Op- osition wurde dies betont –, einen erneuten Beschluss assen, obwohl dieses Mandat in der Vergangenheit so- usagen zeitlich unbegrenzt erteilt wurde. Aber ich enke, es dient der Zusammenarbeit über die Fraktions- renzen hinweg und es liegt auch im Interesse der einge- etzten Kräfte und der Bundesregierung. Ich möchte ich bei Ihnen allen nochmals für die Unterstützung be- anken. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Ich schließe die Aussprache. Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss- mpfehlung des Auswärtigen Ausschusses auf Druck- ache 15/4256 zu dem Antrag der Bundesregierung zur eteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der U-geführten Operation Althea. Der Ausschuss emp- iehlt, den Antrag auf Drucksache 15/4245 anzunehmen. s ist namentliche Abstimmung verlangt. Ich weise die olleginnen und Kollegen darauf hin, sorgfältig darauf u achten, dass die Stimmkarten, die sie verwenden, uch ihren Namen tragen. Ich bitte die Schriftführerin- en und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzu- ehmen. Sind alle Plätze an den Urnen besetzt? – Das ist der all. Dann eröffne ich die Abstimmung. 13324 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stimme nicht abgeben hat? – Ich glaube, jetzt sind alle Stimmen abgegeben. Ich schließe die Abstimmung und bitte die Schriftfüh- rerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin- nen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben.1) Ich weise alle Kolleginnen und Kollegen nochmals darauf hin, dass wir Tagesordnung IV nach interfraktio- neller Vereinbarung abgesetzt haben und sich dadurch die Abstimmungen um eine halbe Stunde nach vorne verschieben. Ich bitte jetzt die Kolleginnen und Kollegen, ihre Plätze einzunehmen oder die Gespräche außerhalb des Plenarsaals fortzusetzen, damit wir in der Tagesordnung fortfahren können. Ich rufe Zusatzpunkt 4 auf: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes – Drucksache 15/4112 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (f) Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Kultur und Medien Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent- wurfs auf Drucksache 15/4112 an die in der Tagesord- nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt V auf: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts – Drucksache 15/3657 – (Erste Beratung 126. Sitzung) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus- ses für Verbraucherschutz, Ernährung und Land- wirtschaft (10. Ausschuss) – Drucksache 15/4244 – Berichterstattung: Abgeordnete Gabriele Hiller-Ohm Ursula Heinen Ulrike Höfken Hans-Michael Goldmann Es liegt je ein Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU und der Fraktion der FDP vor. s m a i k A k g h t t t d D d t F m – t D P l V s G w n h B e e w o k c m z m p s S U P h s K s 1) Seite (Man. Seite Seite 453) (C (D Ich weise darauf hin, dass zur Annahme dieses Ge- etzentwurfes, über den wir später namentlich abstim- en werden, nach Art. 87 Abs. 3 des Grundgesetzes die bsolute Mehrheit – das sind 301 Stimmen – erforderlich st. Sie benötigen zur Abstimmung außer Ihrer Stimm- arte auch Ihren Stimmausweis in der Farbe Rosa. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die ussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre einen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kolle- in Gabriele Hiller-Ohm, SPD-Fraktion. Gabriele Hiller-Ohm (SPD): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Heute aben wir die Gelegenheit, gemeinsam ein wirklich gu- es Gesetz auf den Weg zu bringen. Worum geht es? Wir beschließen in zweiter und drit- er Lesung die Neuordnung des Lebensmittel- und Fut- ermittelrechts. Futtermittel und Lebensmittel bilden ann eine Einheit. Gut so, meine Damen und Herren! enken Sie nur an BSE, Nitrofen oder, wie zuletzt, an as Dioxin in Holland. Stets war es verunreinigtes Fut- ermittel, das uns Angst davor machte, in Steaks und ritten zu beißen. Wir erreichen mehr Sicherheit erstens durch Zusam- enführung und Transparenz auf gesetzlicher Ebene das machen wir mit dem neuen Gesetz – sowie zwei- ens durch Vereinheitlichung der Zuständigkeiten bei der urchführung der Kontrollen. Hier liegt der Hase im feffer. Unser föderales System, also die Aufgabentei- ung zwischen Bund und Ländern, hat unbestritten seine orteile. Beim gesundheitlichen Verbraucherschutz toßen wir aber im wahrsten Sinne des Wortes auf renzen. Wie, so frage ich Sie, sollen Lebensmittelüber- achung und Krisenmanagement reibungslos funktio- ieren, wenn sich die Bundesländer nicht an bundesein- eitliches Vorgehen halten müssen? Zurzeit kann der und nur mit so genannten Verwaltungsverordnungen inheitliches Verwaltungshandeln der Landesbehörden rreichen. Doch dieses Steuerungsinstrument steht auf ackeligen Beinen; denn die Länder müssen den Ver- rdnungen des Bundes im Bundesrat zustimmen. Das ist eine gute Ausgangssituation für eine bundeseinheitli- he Lebensmittelsicherheit in Deutschland. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Es muss deshalb Bund und Ländern gelingen, im Rah- en der Bundesstaatskommission dauerhafte Lösungen u finden, die bundesweit gute Standards in der Lebens- ittelkontrolle sichern und europafest sind. Warum euro- afest? In Brüssel ist man unseren föderalen Schwach- tellen bereits auf die Spur gekommen. Nach dem BSE- kandal Ende der 90er-Jahre hat uns die Europäische nion immer wieder aufgefordert: Kommt endlich in die uschen und schafft ein staatliches Lebensmittelsicher- eitssystem, das auf allen Ebenen funktioniert! Ich hoffe ehr, dass die Bundesstaatskommission den Knoten im ompetenzwirrwarr zwischen Bund und Ländern durch- chlagen wird. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wo denn?) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13325 (A) ) (B) ) Gabriele Hiller-Ohm Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf zeigen wir, in welche Richtung es gehen muss. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Zu Recht!) Wir führen die Gesetze in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel und Bedarfsgegenstände zusammen, ver- schärfen die Regeln im Sinne des Verbraucherschutzes dort, wo es notwendig ist, und verbessern Verbraucherin- formationsrechte. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Stimmt ja nicht! Das ist falsch, was Sie sagen!) Was macht die CDU/CSU? Sie hat einen Antrag vor- gelegt, der deutlich macht, dass sie das alles nicht will, weil es angeblich zu kompliziert und nicht sachgerecht ist und weil es zu viele Verordnungsermächtigungen gibt. Auch mit den Verbraucherinformationsrechten, die das neue Gesetz enthält, ist sie nicht einverstanden. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, Sie machen es wie immer: Sie lehnen sich bequem in den Sessel zurück und sagen Nein. Das war es. Sie haben keine Alternativen. So sieht Ihre Politik aus. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der CDU/ CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Dass Sie so schlecht über uns reden, macht mich trau- rig!) Kolleginnen und Kollegen von der Union, das, was Sie hier machen, ist wirklich der Gipfel der Unverfrorenheit. Es könnte einem glatt die Sprache verschlagen, worauf Sie bei mir allerdings lange warten müssen. Mit dem neuen Gesetz können wir aber nicht warten; denn am 1. Januar kommenden Jahres treten wichtige neue Regelungen der EU in Kraft: das Verbot, unsichere Lebens- und Futtermittel in Verkehr zu bringen, Rege- lungen betreffend die Rückverfolgbarkeit sowie Melde- und Rücknahmeverpflichtungen. Wir müssen deshalb unser Lebensmittel- und Futtermittelrecht unbedingt bis zum 1. Januar 2005 reformieren und unsere nationale an die europäische Gesetzgebung anpassen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Wenn wir das nicht schaffen, drohen Lücken in der Strafbewehrung. Findige Betrüger könnten die Lücken im Recht nutzen und würden ungestraft davonkommen. (Zuruf von der CDU/CSU: Ein Wahnsinn!) – Richtig, ein Wahnsinn! – Das wären dann die Folgen Ihrer Blockadepolitik, meine Damen und Herren von der Opposition. Zu Ihrer Kritik an der Verbraucherinformation: Natür- lich wollen wir Verbraucherinformationsrechte stärken. Deshalb haben wir in der letzten Legislaturperiode auch für ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz gekämpft. Meine Damen und Herren von der CDU/CSU, haben Sie schon vergessen, dass Sie es waren, die dieses Gesetz verhindert haben? Sie haben es abgelehnt und h g b a b n s T d d I s C L g t t d v n n e v H c h (C (D eute werfen Sie uns vor, dass es kein solches Gesetz ibt. (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Jetzt hat sie es uns aber gegeben! – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Es war ein schlechtes Gesetz!) Sich jetzt hierhin zu stellen und zu behaupten, wir gä- en ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz uf, ist schlichtweg die Unwahrheit. Das ist unverfroren. Ich fasse zusammen: Mit der Neuordnung des Le- ensmittel- und Futtermittelrechtes passen wir das natio- ale Recht an das EU-Recht an. Wir verankern die Philo- ophie der Lebensmittelsicherheit vom Stall bis zum eller. Wir fassen elf Gesetze zusammen und wir leisten amit einen Beitrag zur Entbürokratisierung. Wir stärken ie Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher auf nformation. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen. Gabriele Hiller-Ohm (SPD): Das waren viele gute Gründe, diesem Gesetz zuzu- timmen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Nächste Rednerin ist die Kollegin Ursula Heinen, DU/CSU-Fraktion. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Ursula Heinen (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! iebe Kollegin Hiller-Ohm, was Sie uns in den vergan- enen Minuten hier präsentiert haben, war schon aben- euerlich. Kollegen von mir haben schon gesagt, Sie soll- en noch länger reden, (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) amit die Wähler in Schleswig-Holstein wissen, was sie on Ihrer Politik zu halten haben, nämlich überhaupt ichts. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Lassen Sie mich die wesentlichen Gründe dafür nen- en, dass wir, CDU und CSU, den vorliegenden Gesetz- ntwurf ablehnen werden: Erstens. Dieses Gesetz ist völlig unübersichtlich. Zweitens. Dieses Gesetz gibt der Bundesregierung zu iele Ermächtigungen. Es entmachtet das Parlament. Ihr inweis auf den Bundesrat war da wenig hilfreich. Drittens. Die Regelung des Anspruchs der Verbrau- her auf Information durch die Behörden ist mit der eißen Nadel gestrickt worden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) 13326 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Ursula Heinen Lassen Sie mich zum ersten Punkt, zum Thema Un- übersichtlichkeit, kommen. Die Struktur dieses Gesetzes muss redaktionell grundlegend überarbeitet werden. So begrüßenswert die auch von Ihnen angesprochene Zu- sammenführung von Lebensmittel- und Futtermittelrecht in einem Gesetzbuch ist: Die jetzt vorgelegten Maßnah- men führen dennoch zu einem unüberschaubaren Regel- werk, das der Rechtsanwender kaum versteht. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich will Ihnen ein kurzes Beispiel dafür geben, wes- halb auch die ständigen Verweise auf EU-Recht über- haupt nicht weiterhelfen – ein normaler Mensch jeden- falls kommt damit nicht mehr klar –: In Art. 1 § 3 – „Weitere Begriffsbestimmungen“ – dieses Gesetzent- wurfs heißt es: 6. Futtermittel-Zusatzstoffe: Futtermittelzusatz- stoffe im Sinne des Artikels 2 Abs. 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1831/2003 des Europäi- schen Parlaments und des Rates vom 22. Sep- tember 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung (ABl. EG Nr. L 268 S. 1) … Wissen Sie jetzt, was Futtermittelzusatzstoffe sind? (Martin Dörmann [SPD]: Natürlich wissen wir das! Das ist doch klar!) Ich weiß es nicht. Sie wissen es wahrscheinlich auch nicht. Aber Frau Hiller-Ohm kann dazu gerne noch et- was sagen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Die Anhörung zu diesem Gesetz im Oktober hat deut- lich gezeigt: Der überwiegende Teil der Experten hat sich für eine grundlegende Überarbeitung ausgespro- chen. Der überwiegende Teil der Experten hat auch ge- sagt, dass wir das Lebensmittelrecht und das Futtermit- telrecht trennen müssen: Wir könnten es zwar sehr wohl in einem Gesetzbuch regeln, aber in zwei getrennten Be- reichen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Jetzt behaupten Sie, Sie sorgten mit diesem Gesetz für eine Vereinfachung. Für das Futtermittelrecht galten bis- lang 25 Paragraphen. Nach dem vorliegenden Gesetzent- wurf gibt es in Zukunft über 50 futtermittelrelevante Pa- ragraphen. Kann man da von Vereinfachung sprechen? Nein, es wird mehr geregelt und es wird komplizierter. Lassen Sie mich zum entscheidenden Punkt kommen, nämlich zum Anspruch der Verbraucher auf Information durch die Behörden. Um es einmal etwas salopper aus- zudrücken: Das war jetzt wirklich eine coole Nummer. In der ersten Lesung dieses Gesetzentwurfs war von ei- nem Anspruch der Verbraucher auf Information über- haupt keine Rede. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Nicht einmal in der Anhörung!) Dann hat das Land Baden-Württemberg einen Vor- schlag zur Risikokommunikation gemacht. Das hat Sie e in w ü tu Ä v in f u g d v f D im d c S u in f w k r s – g b D im h E n I (C (D rst überhaupt nicht interessiert. Noch in der Anhörung, der der Vertreter aus Baden-Württemberg anwesend ar, haben Sie nur gesagt, das sei nett; aber es wurde berhaupt nicht weiter diskutiert. In der Ausschussbera- ng haben Sie uns dann plötzlich einen Riesenbatzen nderungsanträge vor die Füße geworfen und haben ersucht, ein komplettes Verbraucherinformationsgesetz s Fachrecht hineinzuschmuggeln – um es einmal so zu ormulieren –, (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Unerhört ist das!) nd zwar nach dem Motto: Jetzt machen wir es doch ir- endwie. Etwas verstehe ich überhaupt nicht: Wir haben Ihnen och einen Antrag zum Verbraucherinformationsgesetz orgelegt. Gerda Hasselfeldt hat das vor über einem Jahr ormuliert und gezeigt, wie man so etwas machen kann. iesen Antrag haben Sie in der letzten Sitzungswoche Ausschuss abgelehnt. Das zeigt doch ganz deutlich, ass Sie gar kein Interesse an einer wirklichen Verbrau- herinformation haben. (Martin Dörmann [SPD]: Wir machen ein Ge- setz, keinen Antrag!) ie fangen jetzt an, reine Klientelpolitik zu betreiben, m diesen Verbraucherinformationsanspruch irgendwie das Gesetz hineinzufummeln. Wie Sie da arbeiten, ist, inde ich, eine Unverschämtheit. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Es ist auch deshalb eine Unverschämtheit, finde ich, eil Sie den Experten und den Bundesländern überhaupt eine Gelegenheit gegeben haben, sich in einer Anhö- ung mit diesen gravierenden Veränderungen des Ge- etzentwurfs auseinander zu setzen. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist Ex- pertenverarschung und sonst gar nichts! – Ge- genrufe von der SPD – Gegenruf des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wenn man mit Ihnen so umgehen würde, wie Sie mit Wis- senschaftlern umgehen, würden Sie denen das um die Ohren hauen! Eine Unverschämtheit ist das und sonst gar nichts! – Gegenruf des Abg. Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Melden Sie sich doch!) Danke schön. – Das muss jetzt der Bundesrat erledi- en. Wir müssen dieses Gesetz über den Bundesrat bear- eiten. Ich finde es ziemlich schofelig, wie Sie mit dem eutschen Bundestag umgehen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Sie wissen genau, dass der Anspruch, so wie Sie ihn Gesetzentwurf formuliert haben, überhaupt nicht andhabbar ist. Er ist für die Behörden nicht handhabbar. r ist für die Verbraucher nicht handhabbar. Er wird so icht funktionieren. Ich kann Ihnen zum Abschluss nur Folgendes sagen: ch bin wirklich dankbar dafür, dass es den Bundesrat Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13327 (A) ) (B) ) Ursula Heinen (Hildesheim) Hubertus HeilReinhold Hemker Götz-Peter Lohmann Dr. Hermann Scheer Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Monika Heubaum Gisela Hilbrecht Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Gerd Höfer Jelena Hoffmann (Chemnitz) Walter Hoffmann (Darmstadt) Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) E D D T L C H M U P U A U rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg Horst Schild Otto Schily Horst Schmidbauer (Nürnberg) Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Dagmar Schmidt (Meschede) Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider Walter Schöler Olaf Scholz Karsten Schönfeld Hans-Günter Bruckmann Rolf Hempelmann Gabriele Lösekrug-Möller Siegfried Scheffler gibt. Ich setze darauf, dass wir z genden Überarbeitung des Gese handwerklich gearbeitet haben wird das nicht zu einem bessere termittelrecht führen und wird besseren Verbraucherinformati enttäuscht darüber, dass Sie nic tive ergriffen und den Gesetzen ben, um ihn neu zu überarbeite (Beifall bei der CDU/CSU u Dörmann [SPD]: Kro Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 590; davon ja: 583 nein: 7 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann S S H M M G P K A E G R G D L Ir G U R A D M K G A W K H B K A M N u einer wirklich grundle- tzes kommen. So wie Sie , ist das völlig daneben, n Lebensmittel- und Fut- das auch nicht zu einer on führen. Ich bin nur ht von sich aus die Initia- twurf zurückgezogen ha- n. nd der FDP – Martin kodilstränen!) T S n e t d A 1 s B ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel artina Eickhoff arga Elser ernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag ilo Friedrich (Mettmann) is Gleicke ünter Gloser we Göllner enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus arl Hermann Haack (Extertal) ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer E K C L R J K J U D U H K H A D D W F K R A E N V D A H H U D C C C W E Vizepräsidentin Dr. h. c. S Liebe Kolleginnen und K agesordnungspunkt III zurück chriftführerinnen und Schriftf is der namentlichen Abstimm mpfehlung des Auswärtigen A rag der Bundesregierung zur eutscher Streitkräfte an der lthea bekannt; das sind die D 5/4256. Abgegebene Stimme timmt 583, mit Nein haben ge undesregierung ist damit ange ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn ckhart Lewering M C G F D V D D H H J J D F D K G D C W R R D K M G O M T A A G R B (C (D usanne Kastner: ollegen, ich komme zu und gebe das von den ührern ermittelte Ergeb- ung über die Beschluss- usschusses zu dem An- Beteiligung bewaffneter EU-geführten Operation rucksachen 15/4245 und n 590. Mit Ja haben ge- stimmt 7. Der Antrag der nommen. ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester einhold Robbe ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen 13328 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Fritz Schösser Wilfried Schreck Ottmar Schreiner Gerhard Schröder Brigitte Schulte (Hameln) Reinhard Schultz (Everswinkel) Swen Schulz (Spandau) Dr. Angelica Schwall-Düren Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Erika Simm Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast Wolfgang Spanier Dr. Margrit Spielmann Jörg-Otto Spiller Dr. Ditmar Staffelt Ludwig Stiegler Rolf Stöckel Christoph Strässer Rita Streb-Hesse Dr. Peter Struck Joachim Stünker Jörg Tauss Jella Teuchner Dr. Gerald Thalheim Wolfgang Thierse Franz Thönnes Hans-Jürgen Uhl Rüdiger Veit Simone Violka Jörg Vogelsänger Ute Vogt (Pforzheim) Dr. Marlies Volkmer Hans Georg Wagner Hedi Wegener Andreas Weigel Petra Weis Reinhard Weis (Stendal) Gunter Weißgerber Gert Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker Dr. Rainer Wend Hildegard Wester Lydia Westrich Inge Wettig-Danielmeier Dr. Margrit Wetzel Andrea Wicklein Jürgen Wieczorek (Böhlen) Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Brigitte Wimmer (Karlsruhe) Engelbert Wistuba Barbara Wittig Dr. Wolfgang Wodarg Verena Wohlleben Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Heidi Wright Uta Zapf Manfred Helmut Zöllmer Dr. Christoph Zöpel C U Il P A D N G E V D O D C R P A D J W D K D H M G V H C P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier rtur Auernhammer ietrich Austermann orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt r. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos R D J P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E P R K J H S D D B S I B S V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G D F M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B (C (D r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13329 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Winfried Hermann Antje Hermenau Daniel Bahr (Münster) Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Dr. Volker Wissing Fraktionslose Abgeordnete Martin Hohmann Antje Tillmann Edeltraut Töpfer Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marko Wanderwitz Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Matthias Wissmann Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Elke Wülfing Wolfgang Zeitlmann P U T M J F R M U D A J K W C F S C Wir fahren in der Debatte fo legin Ulrike Höfken, Bündnis 9 Ulrike Höfken (BÜNDNIS Sehr geehrte Frau Präsidenti Kollegen! Diese Haltung der C Symbol für die traurige Situati Blockadepolitik betreibt, (Widerspruch bei de selbst bei Gesetzen, bei denen Auffassungen und die Kritikp sind. Es ist eine Unverschämth und mit den Bürgerinnen und B (Beifall des Abg. Hans-Jose DIE GRÜNEN] – Beif eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt utta Krüger-Jacob ritz Kuhn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) r. Reinhard Loske nna Lührmann erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei hrista Nickels riedrich Ostendorff imone Probst laudia Roth (Augsburg) H J U O R D H J D D U B D M D H G S rt. Das Wort hat die Kol- 0/Die Grünen. 90/DIE GRÜNEN): n! Liebe Kolleginnen und DU/CSU ist wirklich ein on, dass die Union reine r CDU/CSU) die Unterschiede in den unkte doch nur marginal eit, so mit dem Parlament ürgern umzugehen. f Fell [BÜNDNIS 90/ all bei der SPD) V s g S M w t r P M p t l s u elga Daub örg van Essen lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ibylle Laurischk N C D W M W F J F D P Die Situation ist wie folgt: D erbraucher sehen nach wie vo ie sich vernünftig informieren erade erlebt: bei Pestiziden coubidous – das sind die Ding ädchen immer so gern spiele ie denn gesundheitsbezogene eln begründet sind. Solche A innen und Verbrauchern, üb resse und der Verbraucherze assen. Was tun wir? Wir mü eace oder an die Stiftung War en der zuständigen Überwach ässig, loyal und neutral Ausku ie gar nichts. Das ist deswegen so, weil d nterhalb der festgelegten Gren (D ein DU/CSU r. Wolf Bauer olfgang Börnsen (Bönstrup) anfred Carstens (Emstek) illy Wimmer (Neuss) DP ürgen Koppelin raktionslose Abgeordnete r. Gesine Lötzsch etra Pau ie Verbraucherinnen und r ziemlich alt aus, wenn wollen. Das haben wir in Weintrauben, giftigen er, mit denen die kleinen n – und Anfragen dazu, Angaben bei Lebensmit- nfragen von Verbrauche- rigens auch gerade der ntralen, erreichen uns in ssen die Leute an Green- entest verweisen. Vonsei- ungsbehörden, die zuver- nft geben könnten, hören ie Belastungen zum Teil zwerte liegen, weil keine Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Horst Seehofer Kurt Segner Matthias Sehling Marion Seib Heinz Seiffert Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Wolfgang Zöller Willi Zylajew BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Matthias Berninger Grietje Bettin Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Jutta Dümpe-Krüger Franziska Eichstädt-Bohlig Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Joseph Fischer (Frankfurt) K C I R A W P U R S H J M D D D J M F D (Crista Sager hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk ezzo Schlauch lbert Schmidt (Ingolstadt) erner Schulz (Berlin) etra Selg rsula Sowa ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele ürgen Trittin arianne Tritz r. Antje Vogel-Sperl r. Antje Vollmer r. Ludger Volmer osef Philip Winkler argareta Wolf (Frankfurt) DP r. Karl Addicks Harald Leibrecht Ina Lenke Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Markus Löning Dirk Niebel Günther Friedrich Nolting Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Eberhard Otto (Godern) Cornelia Pieper Gisela Piltz Dr. Andreas Pinkwart Dr. Hermann Otto Solms Dr. Max Stadler Dr. Rainer Stinner Carl-Ludwig Thiele Dr. Dieter Thomae Jürgen Türk Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein 13330 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Ulrike Höfken Informationspflicht besteht, weil die Gesundheitsgefär- dung nicht akut ist, weil die wissenschaftlichen Erkennt- nisse in den Schubladen schlummern, weil von den 16 Bundesländern, die eigentlich zuständig sind, nur vier eine vernünftige Regelung zum Zugang der Verbrauche- rinnen und Verbraucher zu Informationen geregelt haben und weil die Opposition im Jahr 2002 den Entwurf des Verbraucherinformationsgesetzes abgelehnt hat. Dieser vorsintflutliche Zustand muss endlich beendet werden. Dazu beschließen wir den jetzt vorliegenden Gesetzentwurf, nehmen einen zweiten Anlauf und ver- bessern gleichzeitig das Lebensmittel- und Futtermittel- recht. Der Gesetzentwurf entspricht der EU-Systematik und deckt das gesamte Lebensmittelspektrum vom Acker bis zum Teller ab. Genau deswegen werden Futtermittel und Lebensmittel zusammen behandelt. Die meisten Exper- ten haben dieses Vorgehen in der Anhörung gutgeheißen und keinesfalls laute Kritik daran geäußert. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie waren doch dabei, Frau Höfken!) Die Anträge, die die Opposition vorlegt, sind im ver- braucherpolitischen Sinne keine besondere Glanzleis- tung. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Lächerlich!) – Herr Goldmann, da Sie gerade dazwischenrufen, möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen, dass ich die Vorstellungen der FDP in Zeiten ansteigen- der BSE-Gefahr gewagt finde. Ich verweise auf die Meldung aus Frankreich. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Die seit zwei Jahren tote Fliege!) Dort ist der zweite Creutzfeldt-Jakob-Krankheitsfall in- nerhalb von zwei Monaten aufgetreten. Und Sie fordern im Zusammenhang mit der Debatte über das Lebens- und Futtermittelrecht die Aufhebung des Verbots der Verfütterung von Tiermehl. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Die haben nie Tiermehl bekommen!) Das finde ich wahrhaftig gewagt. Die Union will vor allem redaktionelle Verbesserun- gen am Gesetz. Das ist eine Vorgehensweise, über die man reden kann. Das haben wir auch getan; wir haben auch lange geprüft, ob es weniger kompliziert geht. Aber, Frau Heinen, Sie hätten genauso gut die Paragra- phen aus den bisherigen Lebensmittel- und Futtermittel- gesetzen vorlesen können; Sie hätten überhaupt keine Änderungen gefunden. Das geltende Recht besteht aus einzelnen Gesetzen, die zusammen mit dem EU-Recht eine komplexe Materie umfassen und deren einzelne Pa- ragraphen leider Gottes für den Verbraucher nicht in Form eines Handbuchs abzufassen sind. Dafür sind sie aber auch gar nicht gedacht, weil sie in erster Linie dem Vorgehen der zuständigen Behörden dienen sollen. Inso- fern ist Ihre Argumentation eine vorgeschobene. a d u h g s a A N d o s s g a k b k t g z n n F l c w r l D m m g g z 6 b s n n g d M f S E t f (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD) Wenn das Ihre gesamte Kritik ist – sie bezieht sich nur uf die Definition von Begriffen wie beispielsweise den er Information –, erwarte ich, dass der Gesetzentwurf nterstützt wird. Darin ist das Recht der Behörden ent- alten, auf bundeseinheitlicher Grundlage schon vorbeu- end Informationen an den Verbraucher bzw. an die ent- prechenden Vertreter zu geben und über Risiken ufzuklären. Er enthält das Recht des Verbrauchers, die kten bei den Überwachungsbehörden einzusehen. atürlich – das war Anliegen des Hauses – sind dabei ie Wahrung betrieblicher Geschäftsgeheimnisse und ein rdentliches Verfahren sichergestellt. Das heißt, der Ge- etzentwurf gibt der Wirtschaft mehr Sicherheit vor den chwarzen Schafen, von denen sie sich jetzt deutlich ab- renzen können. Ich erwarte, dass die CDU/CSU den Widerspruch ufgibt und endlich Farbe in der Verbraucherpolitik be- ennt. Sie haben immer gesagt, Sie seien für ein Ver- raucherinformationsgesetz. Das wollen wir jetzt kon- ret sehen. Wir fordern die CDU/CSU-Fraktion auf, die aktischen Spielchen zu beenden und zu einer vernünfti- en Lösung für die Verbraucherinnen und Verbraucher u kommen. Ansonsten wissen die Verbraucher auch och einmal, warum sie die CDU in Schleswig-Holstein icht wählen sollen. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Hans-Michael Goldmann, DP-Fraktion. Hans-Michael Goldmann (FDP): Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kol- egen! Ich habe drei Minuten Redezeit und will versu- hen, ruhig zu bleiben, Herr Müller. Es geht um ein ichtiges Gesetz und ich finde es gut, dass wir heute ein zufällig in so großer Anzahl im Plenarsaal sind. Vie- en ist, glaube ich, gar nicht klar, um was es hier geht. as Futtermittelrecht wird auf das Niveau des Lebens- ittelrechts gehoben. Das ist eine absolut einmalige Di- ension, die hier in einem einzigen Gesetzeswerk Platz reift. Wissen Sie, Herr Müller, was mich aufregt und är- ert? Wir haben eine sehr gute Anhörung durchgeführt, u der wir Experten eingeladen haben, die uns 50, 0 Seiten lange exzellente Ausarbeitungen vorgelegt ha- en. Leider fand diese Anhörung zu einem Zeitpunkt tatt, zu dem ein wesentlicher Punkt des Gesetzentwurfs, ämlich die Information des Verbrauchers, noch gar icht Gegenstand der Anhörung war. Wenn man so vor- eht, muss man sich fragen: Was sagen die Experten azu, die nach Berlin gekommen sind und vorher ihre itarbeiter mit Zuarbeiten beschäftigt haben, um uns achlich gute Arbeit zu liefern? Wenn man an dieser telle etwas gründlicher nachdenkt, kommt man zu dem rgebnis, dass man, wenn man ein Verbraucherinforma- ionsgesetz will, ein ordentliches parlamentarisches Ver- ahren wählen muss. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13331 (A) ) (B) ) Hans-Michael Goldmann (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Das hatten wir schon!) – Frau Höfken, dann darf man eben nicht einen Tag vor der Abstimmung noch 27 Seiten in das Verfahren ein- bringen. Das ist der Knackpunkt. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Wir hatten die Anhörung doch schon!) – Frau Höfken, erzählen Sie hier nichts vom Pferd. Jetzt komme ich ganz konkret zu Ihnen, Frau Höfken. Wir hatten eine Begegnung mit Südafrikanern, die uns gesagt haben: Bei Ihnen reiht sich ein Skandal an den anderen. – Mir tut es weh, wenn in einer derart diskrimi- nierenden Weise über unsere Lebensmittelwirtschaft oder Ernährungswirtschaft gesprochen wird. Dann haben Sie, Frau Höfken, von dem Dioxinskan- dal gesprochen. Dabei hat das Gesetz, das jetzt vorgelegt worden ist, gar nichts mit den Dioxinen zu tun. Eine Rolle in dem Dioxinskandal spielte der Kleieboden, der gar nicht zum Lebensmittel- bzw. Futtermittelsektor ge- zählt wird und daher bei der Betrachtung auch nicht er- fasst wird. Man muss sich mit der Sache also fachlich et- was intensiver auseinander setzen. Daran mangelt es bei Ihnen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Friedrich Ostendorff [BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen redlich bleiben!) Das ist es, Frau Höfken, was mich daran ärgert. Tun wir doch nicht so, als wenn diese Erkenntnisse aus der neueren Zeit stammen würden! Jeder, der ein Tier füttert, weiß über das Tier, dass das Futtermittel teil- weise auch in die Lebensmittel eingeht. Wir müssen doch mit dieser Einsicht vernünftig umgehen und uns fragen: Ist die einheitliche Betrachtung des Lebensmit- tel- und des Futtermittelsektors die Lösung? Stellen Sie sich vor, wir würden diese Vorgehensweise auf andere Lebensbereiche übertragen. Wollen Sie etwa den gesam- ten Lebensweg eines Menschen von der Krippe bis zur Bahre in ein einziges Gesetz fassen? Wäre es nicht viel- leicht klüger, für die jeweilige Situation entsprechend unterschiedliche fachliche Gesetze auszugestalten? Auch wir sind dafür, dass der Futtermittel- und der Le- bensmittelbereich gesetzlich erfasst werden. Wir sind aber ebenfalls dafür, dass man auf die Experten hört. Die Experten, die sich mit diesem Thema befassen, haben gesagt: Wir haben ein gutes Futtermittelgesetz und ein hervorragendes Lebensmittelgesetz. Ich bin dafür, dass wir die Bestimmungen beider Gesetze miteinander in Einklang bringen. Lassen Sie mich zum Abschluss noch ein Wort zum Verbraucherinformationsgesetz sagen. Ich glaube, dass sich viele in diesem Hause, auch die Kolleginnen und Kollegen der Sozialdemokratischen Partei, nicht darüber im Klaren sind, was in diesem Verbraucherinforma- tionsgesetz steht. Dort gibt es einen § 62, der Unterneh- men verpflichtet, ihre Rezepturen im Ernstfall offen zu legen. Davor kann ich nur warnen. Den Unternehmen ist s d a t I r s d F M r v b g S I n s R g v s S V v g w n L d g B F o n b a m (C (D o etwas eigentlich nicht zuzumuten. Wenn sie bei uns azu gezwungen werden, werden sie in andere Länder bwandern und es werden bei uns Arbeitsplätze vernich- et. Das kann überhaupt nicht in unserem Interesse sein. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) ch bitte Sie ganz herzlich: Schauen Sie einmal in unse- en Antrag! Er ist wirklich gut. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Sie müssen jetzt zum Schluss kommen. Hans-Michael Goldmann (FDP): Frau Präsidentin, in diesem Sinne bitte ich um Zu- timmung zu unserem Antrag. Sie werden verstehen, ass wir Ihr Gesetz ablehnen. Herzlichen Dank. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat der Kollege Martin Dörmann, SPD- raktion. Martin Dörmann (SPD): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! it der Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittel- echts in einem modernen und einheitlichen Gesetzbuch ollziehen wir einen wichtigen Schritt hin zu mehr Le- ensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Die rot- rüne Koalition will dabei an einer ganz entscheidenden telle einen besonderen Akzent setzen. Wir wollen eine nformationsoffensive zugunsten der Verbraucherin- en und Verbraucher. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Im Lebensmittel- und Futtermittelrecht sollen umfas- ende Informationsrechte eingefügt werden: erstens das echt der Verbraucherinnen und Verbraucher auf Zu- ang zu Informationen, die bei den Behörden bereits orliegen, und zweitens das Recht der Behörden, ihrer- eits in bestimmten Fällen über verbraucherrelevante achverhalte aktiv zu informieren, auch und gerade im orsorgebereich. Es soll transparent gemacht werden, ob on bestimmten Erzeugnissen Gesundheitsgefahren aus- ehen. Wir wollen dem gestiegenen Gesundheitsbe- usstsein und Informationsbedürfnis der Verbraucherin- en und Verbraucher gerade im Bereich des ebensmittelrechts nachkommen. Wenn der Verbraucher beispielsweise Anhaltspunkte afür hat, dass bei einem bestimmten Fleischprodukt ir- endetwas nicht stimmt, kann er sich bei der zuständigen ehörde gezielt erkundigen, wann bei dem betroffenen leischer oder Unternehmen die letzte Kontrolle war und b es Auffälligkeiten gab. Liegen bei Behörden Erkennt- isse über bestimmte Inhaltsstoffe vor, kann der Ver- raucher diese abfragen, etwa: Wie hoch ist der Acryl- mid-Wert in den Chips? Oder: Ist das Milchpulver für eine Kinder unbedenklich? 13332 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Martin Dörmann Die rot-grüne Koalition hätte dies alles gern bereits in der vergangenen Legislaturperiode in einem umfassen- den Verbraucherinformationsgesetz geregelt. Das ist an der Opposition gescheitert, an Ihnen hier im Bundestag und den von Ihnen geführten Ländern im Bundesrat. Warum wollen wir dieses jetzt und hier im Lebens- mittel- und Futtermittelgesetzbuch regeln? Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: Erstens. Trotz intensiver Bemühungen ist es in den vergangenen Monaten nicht gelungen, mit der Opposi- tion, insbesondere mit der Union, zu einer Einigung über ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz zu kommen. Wir wollen hier aber endlich einen entschei- denden Schritt nach vorne gehen. Zweitens. Der vorliegende Gesetzentwurf bietet sich schon deshalb an, weil er nunmehr alle Erzeugnisse er- fasst, die bereits im alten Verbraucherinformationsge- setzentwurf enthalten waren, (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Warum war das nicht Gegenstand der Anhörung?) nämlich Lebensmittel, kosmetische Mittel, Bedarfsge- genstände und Wein. Zusätzlich werden jetzt sogar noch Futtermittel erfasst. Es ist deshalb nahe liegend, den um- fassenden Ansatz des vorliegenden Gesetzentwurfs durch eine ebenso umfassende Regelung von Verbrau- cherinformationsrechten zu ergänzen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Der Bundesrat hat sich ein Stück weit bewegt. Wir werden ausloten, wie ernst dieses Angebot an dieser Stelle gemeint ist. Wir wollen die Chance nutzen, indem wir noch darüber hinausgehen. Mit dieser Position, Herr Goldmann, befinden wir uns übrigens auch im Einklang mit den Ergebnissen der Anhörung. Es war gerade der Experte der Verbraucher- zentralen, der uns ausdrücklich bestätigt hat, dass es sinnvoll ist, bereits in dieses Gesetzbuch möglichst viele Informationsrechte zu integrieren. Die Opposition wird an dieser Stelle endlich Farbe bekennen müssen. Von der FDP haben wir da zwar nicht allzu viel zu erwarten, aber die Union redet immer wie- der gerne über zusätzliche Verbraucherinformations- rechte; doch dann, wenn es zum Schwur kommt, ver- steckt sie sich. Bildlich gesprochen verhält sich das so: Wir könnten Ihnen hier die leckerste Torte vorsetzen, sie mit Zuckerguss garnieren und mit Kerzen vorweihnacht- lich illuminieren. Sie würden sich immer noch mit Ab- scheu abwenden und sagen: Die Farbe der Kerzen gefällt uns nicht. – So verhält es sich. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Ich will zitieren, was Sie, Frau Kollegin Heinen, ges- tern in der Haushaltsdebatte auf eine Zwischenfrage meines Kollegen Zöllmer ausdrücklich bestätigt haben. Sie haben gesagt, dass hier „ein komplettes Verbraucher- informationsgesetz ins Fachrecht eingefügt“ werde. Richtig, genau so ist es. Stimmen Sie also zu. Mit Ihrer a e n l F A e g d m C H P W d g V l a E R e u N G c s A l E d b (C (D blehnenden Haltung zeigt die Opposition aber, wie rnst es ihr wirklich mit den Rechten der Verbraucherin- en und Verbraucher auf mehr Information ist. Der vor- iegende Gesetzentwurf ist deshalb in der vorliegenden assung genau der Nadelstich, der die Seifenblase der rgumentation der Union zum Platzen bringt. Sie haben s nur noch nicht erkannt. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Hans- Michael Goldmann [FDP]: Es geht um Fachli- ches, nicht um politische Späßchen!) Das Ganze lässt sich auf einen einfachen Nenner brin- en: Die Opposition redet, die rot-grüne Koalition han- elt. Anders ausgedrückt: Es gibt nichts Gutes, außer an tut es. Wir tun es. Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Das Wort hat die Kollegin Marlene Mortler, CDU/ SU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU) Marlene Mortler (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Die letzte Rede hat deutlich gemacht: Rot-grüne olitik steht symbolisch für Verbrauchertäuschung und ettbewerbsverzerrungen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Auch wenn Sie dieses Gesetz seit Monaten schönre- en, wird es dadurch nicht automatisch besser. Im Ge- enteil: Sie haben mit der Einfügung des so genannten erbraucherinformationsgesetzes noch einmal nachge- egt. Hier entsteht wirklich ein ungerechtfertigter Mehr- ufwand für die Rechtsanwender in der Futtermittel- und rnährungsindustrie sowie in der Verwaltung. Meine Damen und Herren, das Gesetz macht deutlich: eden und Handeln fallen bei Ihnen immer weiter aus- inander. Das verhält sich fast so wie mit dem Teufel nd dem Weihwasser. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) atürlich klingt es gut, wenn ich elf Gesetze in einem esetzbuch zusammenfasse. Ich begrüße den ganzheitli- hen Ansatz, der dem zugrunde liegt, nämlich die ge- amte Warenkette vom Acker bis zum Teller zu erfassen. (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer) ber wie soll sich der Verbraucher, der ja uns allen hei- ig ist, in diesem Labyrinth zurechtfinden, wenn schon xperten stöhnen und nur den Kopf schütteln? (Beifall bei der CDU/CSU) Zur Wahrheit und Klarheit gehört auch, dass Sie mit iesem Gesetz weiterhin gespaltenen Verbraucherschutz etreiben. Wie kann es sein, dass zum Beispiel für Erd- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13333 (A) ) (B) ) Marlene Mortler beeren aus EU-Mitgliedstaaten unsere strengen Verbrau- cherschutzvorschriften nicht gelten, während Erdbeeren aus Deutschland ebendiese Vorschriften haarklein einzu- halten haben? (Beifall bei der CDU/CSU) Das ist unfair gegenüber dem deutschen Verbraucher und gegenüber dem deutschen Erzeuger. Ich fordere Sie auf, diesen Missstand zu beseitigen und eine EU-weite Vereinheitlichung anzustreben bzw. durchzusetzen. (Beifall bei der CDU/CSU) Wenn Ihre „Klasse statt Masse“-Politik, Frau Künast, wirklich ehrlich wäre, wenn Ihre Politik wirklich nach- haltig wäre, dann dürften Produkte, die den Bestimmun- gen in unserem Land nicht entsprechen, in Deutschland überhaupt nicht mehr in Verkehr gebracht werden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Ich gehe aber fest davon aus, dass die EU im Bereich Verbraucherschutz keine Gefährdung unserer Bürgerin- nen und Bürger hinnehmen würde. Was spricht also da- gegen, die schärferen und überzogenen deutschen Be- stimmungen der EU-Ebene anzupassen? Das wäre ein Beitrag für mehr Wettbewerbsfähigkeit und für die Stär- kung unseres Wirtschaftsstandortes. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Ein Musterbeispiel für Verbrauchertäuschung ist übri- gens der § 53 Abs. 4 Ihres Gesetzentwurfes. Ich zitiere: Weichen Lebensmittel – also Lebensmittel aus Drittländern oder anderen Mit- gliedstaaten – von den Vorschriften dieses Gesetzes oder der … erlassenen Rechtsverordnungen ab, sind die Abwei- chungen angemessen kenntlich zu machen, soweit dies zum Schutz der Verbraucher oder Verbrauche- rinnen erforderlich ist. Ich übersetze: Hat ein eingeführtes Lebensmittel niedrigere Standards als in Deutschland, soll man dies kennzeichnen, um den Verbraucher zu schützen. Das ist ein absoluter Verdummungsparagraph. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Denn nach Deutschland eingeführte Lebensmittel haben zwar in der Regel niedrigere Standards, aber sie müssen Mindestvorschriften erfüllen, um unsere Verbraucher nicht zu gefährden. Warum dann noch kennzeichnen? Meine Damen und Herren, Wirtschaftsminister Clement hat uns wiederholt vorgeworfen, den Wirt- schaftsstandort Deutschland schlechtzureden. (Ute Kumpf [SPD]: Recht hat er! Ihr Miesepe- ter!) In meinen Augen haben Sie, Frau Ministerin Künast, das Prädikat „Oberschlechtrednerin“ verdient. S t u I S t s l g a l s S U U b s w G d n D s n G I s H D S d w u G a l S k k S v S (C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) eit Ihrem Amtsantritt machen Sie unser hohes Produk- ions- und Qualitätsniveau in der Land-, Ernährungs- nd Futtermittelwirtschaft in Deutschland schlecht. Mit hrem heute vorliegenden Gesetzentwurf produzieren ie weitere Wettbewerbsnachteile. Sie untergraben un- ernehmerische Freiheit und Eigenverantwortung mit achlich ungerechtfertigten und unangemessenen Rege- ungen sowie mit einer Unzahl von Verweisungen auf eltendes EU-Recht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Meine Damen und Herren, wenn der Bundeshaushalt uf dem letzten Loch pfeift, wenn die Arbeitslosenzah- en steigen, wenn das Wirtschaftswachstum lahmt, dann etzt Frau Künast ohne Rücksicht auf Verluste weiter auf trangulierung und Überreglementierung. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) nsere Wirtschaft läuft aber dann am besten, wenn ein nternehmer mehr investiert, als er müsste, und ein Ver- raucher mehr kauft, als er brauchte. Die Grundvoraus- etzung ist Vertrauen und Verlässlichkeit. Darauf setzen ir von der CDU/CSU und deshalb lehnen wir diesen esetzentwurf ab. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: Danke schön. – Ich schließe damit die Aussprache. Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun- esregierung eingebrachten Gesetzentwurf zur Neuord- ung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts, rucksache 15/3657. Der Ausschuss für Verbraucher- chutz, Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt in sei- er Beschlussempfehlung auf Drucksache 15/4244, den esetzentwurf in der Ausschussfassung anzunehmen. ch bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Aus- chussfassung zustimmen wollen, um das andzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – er Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den timmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen ie Stimmen von CDU/CSU und FDP angenommen orden. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Nach Art. 87 Abs. 3 des rundgesetzes ist zur Annahme des Gesetzentwurfs die bsolute Mehrheit – das sind 301 Stimmen – erforder- ich. Es ist namentliche Abstimmung verlangt. Sie benötigen außer Ihrer Stimmkarte auch Ihren timmausweis in der Farbe Rosa. Den Stimmausweis önnen Sie, soweit noch nicht geschehen, Ihrem Stimm- artenfach entnehmen. Bitte achten Sie darauf, dass timmkarte und Stimmausweis Ihren Namen tragen. Be- or Sie Ihre Stimmkarte in die Urne werfen, übergeben ie bitte den Stimmausweis einem der Schriftführer an 13334 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer der Urne. Sie müssen also Ihre Stimmkarte und Ihren Stimmausweis abgeben. Die Schriftführerinnen und Schriftführer bitte ich, darauf zu achten, dass Stimmkar- ten nur von Kolleginnen und Kollegen in die Urnen ge- worfen werden dürfen, die vorher ihren Stimmausweis in der richtigen Farbe, also in der Farbe Rosa, abgegeben haben. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. Sind alle Plätze an den Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich die Abstimmung. Weil so viele Kolleginnen und Kollegen nachfragen, möchte ich mitteilen: Wir stimmen jetzt nacheinander ab. Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stim- mkarte noch nicht abgegeben hat? – Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann schließe ich jetzt die erste Abstim- mung und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis der na- mentlichen Abstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben.1) Wir setzen nun die Abstimmungen fort und kommen zur Abstimmung über die Entschließungsanträge. Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 15/4252? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen gegen die Stimmen der CDU/CSU bei Enthaltung der FDP abgelehnt. Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Frak- tion der FDP, Drucksache 15/4253? – Wer stimmt dage- gen? – Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stim- men der FDP bei Enthaltung der CDU/CSU abgelehnt worden. Interfraktionell ist vereinbart, die heutige Tagesord- nung um die Beratung der Anträge der Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückwei- sung von Einsprüchen des Bundesrates auf den Drucksachen 15/4288 und 15/4289 zu erweitern und diese jetzt als Zusatzpunkte 5 a und 5 b zusammen mit den Tagesordnungspunkten VI a bis c aufzurufen. – Ich sehe, Sie sind damit einverstanden. Dann ist so beschlos- sen. Ich rufe somit die Tagesordnungspunkte VI a bis c so- wie die Zusatzpunkte 5 a und 5 b auf: VI. a) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Gesetz zur Neuordnung des Gen- technikrechts – Drucksachen 15/3088, 15/3344, 15/3586, 15/4159, 15/4277 – Z Z t s H z G s d c d E t k m A g B B 3 a R d t1) Ergebnis Seite 13335 D (C (D b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Haushaltsbegleitgesetz 2005 (HBeglG 2005) – Drucksachen 15/3442, 15/3755, 15/3946, 15/4160, 15/4278 – c) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Siebente Gesetz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes – Drucksachen 15/3168, 15/3838, 15/3867, 15/3947, 15/4161, 15/4279 – P 5 a)Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Gesetz zur Anpassung der Fi- nanzierung von Zahnersatz – Drucksachen 15/3681, 15/3834, 15/3865, 15/4162, 15/4286 – P 5 b)Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der Kindererziehung im Beitragsrecht der sozia- len Pflegeversicherung (Kinder-Berücksichti- gungsgesetz – KiBG) – Drucksachen 15/3671, 15/3837, 15/4176, 15/4287 – Der Präsident des Bundesrates hat schriftlich mitge- eilt, dass der Bundesrat beschlossen hat, gegen das Ge- etz zur Neuordnung des Gentechnikrechts, gegen das aushaltsbegleitgesetz 2005, gegen das Siebente Gesetz ur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes, gegen das esetz zur Anpassung der Finanzierung von Zahnersatz owie gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der Kin- ererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversi- herung Einspruch einzulegen. Es liegen fünf Anträge der Fraktionen der SPD und es Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung der insprüche des Bundesrates vor. Bevor wir gleich zur Abstimmung über die fünf An- räge kommen, bitte ich nochmals um Ihre Aufmerksam- eit für einige leider notwendige Hinweise zum Abstim- ungsverfahren. Es ist jeweils namentliche bstimmung verlangt. Nach Art. 77 Abs. 4 des Grund- esetzes ist für die Zurückweisung eines Einspruchs des undesrates die Mehrheit der Mitglieder des Deutschen undestages erforderlich. Das sind mindestens 01 Stimmen. Sie benötigen außer Ihren Stimmkarten uch Ihre Stimmausweise in den Farben Weiß, Blau, ot, Gelb und Grün. Die Farben werde ich jeweils vor er Abstimmung bekannt geben. Sie sollten darauf ach- en, dass Ihre Stimmkarten und die Ausweise Ihren Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13335 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Neu- Abstimmung und bitte die Schriftführerinnen und ordnung des Gentechnikrechts. Sie benötigen Ihren Stimmausweis in der Farbe Weiß. Ich bitte die Schrift- führerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. Sind alle Plätze besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich die Abstimmung mit dem weißen Stimmausweis. Ich sage noch einmal: Wir führen alle Abstimmungen hintereinander durch. Das bedeutet, dass Sie sich kon- zentrieren müssen, damit wir die einzelnen Abstimmun- gen sauber voneinander unterscheiden können. Das ist, auch was die Auszählung betrifft, recht schwierig. Des- wegen bitte ich Sie, dabei zu helfen, dass wir das hinbe- kommen. Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stim- mkarte und seinen weißen Stimmausweis noch nicht ab- gegeben hat? – Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann schließe ich die Abstimmung und bitte die Schriftführe- rinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin- nen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben.1) Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen, sich zu kon- zentrieren. Es kann relativ leicht geschehen, dass man eine Abstimmung verpasst; das kann allerdings große Auswirkungen haben. Wir kommen zur zweiten namentlichen Abstimmung zu Einsprüchen des Bundesrates, Tagesordnungs- punkt VI b: Abstimmung über den Antrag der Fraktio- nen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zu- rückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das S E g f z A u d s t d h A S g d S g f n G F 5 s m d 1) Ergebnis Seite 13338 D 2) 3) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 304 nein: 283 enthalten: 2 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold H E D D E K S (D chriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das rgebnis der Abstimmung wird Ihnen später bekannt egeben2). Wir aber setzen die Abstimmungen tapfer ort. Wir kommen zur dritten namentlichen Abstimmung u Bundesratseinsprüchen, Tagesordnungspunkt VI c: bstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD nd des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung es Einspruchs des Bundesrates gegen das Siebente Ge- etz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes. Sie benö- igen jetzt Ihren Stimmausweis in der Farbe Rot. Sind ie Schriftführerinnen und Schriftführer an den vorgese- enen Plätzen an den Urnen? – Dann eröffne ich jetzt die bstimmung. Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine timmkarte und den roten Stimmausweis noch nicht ab- egeben hat? – Das ist nicht der Fall. Damit schließe ich en Wahlgang und bitte die Schriftführerinnen und chriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das Er- ebnis wird Ihnen später mitgeteilt.3) Ich kann Ihnen zwischendurch das von den Schrift- ührerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der amentlichen Abstimmung über den Entwurf eines esetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des uttermittelrechts bekannt geben. Abgegebene Stimmen 89. Mit Ja haben gestimmt 304, mit Nein haben ge- timmt 283, Enthaltungen 2. Der Gesetzentwurf ist da- it mit der erforderlichen Mehrheit angenommen wor- en. Ergebnis Seite 13341 A Ergebnis Seite 13343 D ermann Bachmaier rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels ckhardt Barthel (Berlin) laus Barthel (Starnberg) ören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Wir kommen jetzt zur ersten dieser namentlichen Ab- stimmungen, zu Tagesordnungspunkt VI a, zur Abstim- mung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stimmkarte bei dieser Abstimmung – blauer Stimmaus- weis – noch nicht abgeben hat? – Ich schließe damit die Namen beinhalten. Bevor Sie Urne werfen, übergeben Sie Schriftführer an der Urne. Die Schriftführerinnen und darauf zu achten, dass Stimmka und Kollegen in die Urnen gew vorher ihren Stimmausweis in geben haben. Ihre Stimmkarte in die den Stimmausweis dem Schriftführer bitte ich, rten nur von Kolleginnen orfen werden dürfen, die der richtigen Farbe abge- H S U s s S e aushaltsbegleitgesetz 2005. J timmausweis in der Farbe Bla rnen von Schriftführerinnen etzt? – Das ist der Fall. Dann timmung. Bitte werfen Sie noch einm timmausweise, ob Ihr Name inen Austausch zwischen zwe (Cetzt benötigen Sie Ihren u. Sind alle Plätze an den und Schriftführern be- eröffne ich jetzt die Ab- al einen Blick auf Ihre darauf steht; es hat eben i Fächern gegeben. 13336 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Martina Eickhoff Marga Elser Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Lilo Friedrich (Mettmann) Iris Gleicke Günter Gloser Uwe Göllner Renate Gradistanac Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Karl Hermann Haack (Extertal) Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Monika Heubaum Gisela Hilbrecht Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Gerd Höfer J W Ir F E K C L R J K J U D U H K H A D D W F K R A E N V D A H H U D C C C W D E G G E D D T L C H M U P U A U M C G F D V D D H H J elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn r. Elke Leonhard ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug J D F D K G D C W R R D K M G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J J D oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester einhold Robbe ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner r. Gerald Thalheim W F H R S J U D H H A P R G G D D H L In D A J H D B E B D V W H U M D C E B G K M V C B M G A E D J F D H J K A W A P U T M (C (D olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel DU/CSU deltraut Töpfer ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert utta Dümpe-Krüger ranziska Eichstädt-Bohlig r. Uschi Eid ans-Josef Fell oseph Fischer (Frankfurt) atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13337 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Jutta Krüger-Jacob Fritz Kuhn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Christa Nickels Friedrich Ostendorff Simone Probst Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Rezzo Schlauch Albert Schmidt (Ingolstadt) Werner Schulz (Berlin) Petra Selg Ursula Sowa Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Hans-Christian Ströbele Jürgen Trittin Marianne Tritz Dr. Antje Vogel-Sperl Dr. Antje Vollmer Dr. Ludger Volmer Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) Nein CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Altmaier Artur Auernhammer Dietrich Austermann Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Dr. Rolf Bietmann Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Dr. Wolfgang Bötsch Klaus Brähmig Dr. Ralf Brauksiepe Helge Braun Monika Brüning Georg Brunnhuber Verena Butalikakis Hartmut Büttner (Schönebeck) C M P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E P R K ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer J H S D D B S I B S V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke D F M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B C A D D B U W H K M M H B T J J E C G A M M T L M A D A V (C (D r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner atthias Sehling arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel 13338 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Klaus-Peter Willsch Werner Wittlich Otto Fricke Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Günther Friedrich Nolting Wir kommen jetzt zur fünften namentlichen Abstim- mung über Anträge auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates. Zusatzpunkt 5 b: Abstimmung über den auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates ge- gen das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts. Abgegebene Stimmen 589. Mit Ja haben gestimmt 305, Antrag der Fraktionen der SPD Die Grünen auf Zurückweisung desrates gegen das Gesetz zur B 1) Ergebnis Seite 13346 C Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 304 nein: 284 J S D G In und des Bündnisses 90/ des Einspruchs des Bun- erücksichtigung der Kin- m g g 2) a PD r. Lale Akgün erd Andres grid Arndt-Brauer R H E D D E it Nein haben gestimmt 284. en. Der Antrag ist mit der erf enommen worden. Ergebnis Seite 13349 C ainer Arnold ermann Bachmaier rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels ckhardt Barthel (Berlin) K S S U K D Es gab keine Enthaltun- orderlichen Mehrheit an- laus Barthel (Starnberg) ören Bartol abine Bätzing we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg Dagmar Wöhrl Elke Wülfing Wolfgang Zeitlmann Wolfgang Zöller Willi Zylajew Joachim Günther (Plauen) Dr. Karlheinz Guttmacher Dr. Christel Happach-Kasan Ulrich Heinrich Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer H E C G D Wir kommen jetzt zur vierten namentlichen Abstim- mung über die Bundesratseinsprüche, Zusatzpunkt 5 a: Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Anpassung der Finanzierung von Zahnersatz. Sie benöti- gen jetzt Ihren Stimmausweis in der Farbe Gelb, passend zum Thema Zahnersatz. Sind die Schriftführerinnen und Schriftführer an den vorgesehenen Plätzen? – Das klappt ja vorzüglich. Dann eröffne ich jetzt die Abstimmung. Kann ich jetzt den Wahlgang schließen? Ist ein Mit- glied des Hauses anwesend, das seinen gelben Stimmaus- weis in diesem Wahlgang noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich den Wahlgang und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis wird Ihnen später bekannt gegeben.1) d c D n w v D S d S l u c s n (D ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) ornelia Pieper isela Piltz r. Andreas Pinkwart Enthalten Fraktionslose Abgeordnete Dr. Gesine Lötzsch Petra Pau ererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversi- herung. Das ist die letzte namentliche Abstimmung. anach müssen wir kurz unterbrechen, um die Ergeb- isse zu ermitteln. Sie benötigen jetzt Ihren Stimmaus- eis in der Farbe Grün. Sind die Schriftführerinnen und Schriftführer an den orgesehenen Plätzen an den Urnen? – Das ist der Fall. ann eröffne ich die Abstimmung. Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine timmkarte noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht er Fall. Dann schließe ich den Wahlgang. Ich bitte die chriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszäh- ung zu beginnen.2) Ich kann Ihnen schon drei von den Schriftführerinnen nd Schriftführern ermittelte Ergebnisse der namentli- hen Abstimmungen über die Anträge auf Zurückwei- ung der Einsprüche des Bundesrates mitteilen. Zu- ächst das Ergebnis der Abstimmung über den Antrag Willy Wimmer (Neuss) Matthias Wissmann Rainer Funke Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Markus Löning Dirk Niebel Fraktionslose Abgeordnete Martin Hohmann Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marko Wanderwitz Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Annette Widmann-Mauz F D D R A E H U DP r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher elga Daub lrike Flach M D H G J S H I ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke D D C D J D D D (Cr. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Dieter Thomae ürgen Türk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13339 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Martina Eickhoff Marga Elser Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Lilo Friedrich (Mettmann) Iris Gleicke Günter Gloser Uwe Göllner Renate Gradistanac Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Karl Hermann Haack (Extertal) Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Monika Heubaum Gisela Hilbrecht G S G J W Ir F E K C L R J K J U D U H K H A D D W F K R A E N V D A H H U D C C C W D E G G E D D T L C H M U P U A U M C G F D V D D abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg erd Höfer elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn r. Elke Leonhard ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober H H J J D F D K G D C W R D K M G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss J D W F H R S J U D H H A P R G G D D H L In D A J H D B E B D V W H U M D B G K M V C B M G A E D J F D H J K A W A P U T M J F (C (D ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert utta Dümpe-Krüger ranziska Eichstädt-Bohlig r. Uschi Eid ans-Josef Fell oseph Fischer (Frankfurt) atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt utta Krüger-Jacob ritz Kuhn 13340 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Christa Nickels Friedrich Ostendorff Simone Probst Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Rezzo Schlauch Albert Schmidt (Ingolstadt) Werner Schulz (Berlin) Petra Selg Ursula Sowa Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Hans-Christian Ströbele Jürgen Trittin Marianne Tritz Dr. Antje Vogel-Sperl Dr. Antje Vollmer Dr. Ludger Volmer Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) Fraktionslose Abgeordnete Dr. Gesine Lötzsch Petra Pau Nein CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Altmaier Artur Auernhammer Dietrich Austermann Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Dr. Rolf Bietmann Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Dr. Wolfgang Bötsch Klaus Brähmig Dr. Ralf Brauksiepe Helge Braun Monika Brüning Georg Brunnhuber V H C M P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken P R K J H S D D B S I B S V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) H M G D F M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B C A D D B U W H K M M H B T J J E C G A M M T L M A (C (D enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner atthias Sehling arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13341 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Dr. Hans-Peter Bartels Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Peter Dreßen Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Hubertus Heil Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Gerd Höfer Ernst Kranz Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann A E G R G D L Ir G U R A D M K G A nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag ilo Friedrich (Mettmann) is Gleicke ünter Gloser we Göllner enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann J W I F E K C L R J K J U D U H elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper C W D E G G E D D T L C H M U P U hristine Lehder altraud Lehn r. Elke Leonhard ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Martina Eickhoff Marga Elser R D G P M G olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß onika Heubaum isela Hilbrecht Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Horst Kubatschka Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Lale Akgün Elvira Drobinski-Weiß Reinhold Hemker Nicolette Kressl Edeltraut Töpfer Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marko Wanderwitz Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Matthias Wissmann Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Elke Wülfing W W W F D D R A E H U O R D H Das von den Schriftführerinn mittelte Ergebnis der Abstimm Zurückweisung des Einspruch das Haushaltsbegleitgesetz 200 Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 304 nein: 285 Ja SPD E M U D H M D D K M olfgang Zeitlmann olfgang Zöller illi Zylajew DP r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher elga Daub lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann J D D U B D M D H G J S H I S en und Schriftführern er- ung über den Antrag auf s des Bundesrates gegen 5 ist: Abgegebene Stim- m g M delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt r. Michael Bürsch ans Martin Bury arion Caspers-Merk r. Peter Danckert r. Herta Däubler-Gmelin arl Diller artin Dörmann W K H B K A M N oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger M D G H E C G D D D C D J D D D en 588. Mit Ja haben gestim estimmt 285. Der Antrag is ehrheit angenommen worden olfgang Grotthaus arl Hermann Haack (Extertal) ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer K H A D D W F K R A (C (D arkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) ornelia Pieper isela Piltz r. Andreas Pinkwart r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Dieter Thomae ürgen Türk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing mt 303, mit Nein haben t mit der erforderlichen . laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme 13342 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Angelika Mertens Ursula Mogg Michael Müller (Düsseldorf) Christian Müller (Zittau) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Volker Neumann (Bramsche) Dietmar Nietan Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Karin Rehbock-Zureich Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Reinhold Robbe René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Gerhard Rübenkönig Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Thomas Sauer Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Gudrun Schaich-Walch Rudolf Scharping Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Siegfried Scheffler Horst Schild Otto Schily Horst Schmidbauer (Nürnberg) Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Dagmar Schmidt (Meschede) Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider Walter Schöler Olaf Scholz Karsten Schönfeld Fritz Schösser Wilfried Schreck Ottmar Schreiner Gerhard Schröder Brigitte Schulte (Hameln) Reinhard Schultz (Everswinkel) Swen Schulz (Spandau) Dr. Angelica Schwall-Düren Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Erika Simm Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast W D J D L R C R D J J J D W F H R S J U D H H A P R G G D D H L In D A J H D B E B D V W H U M D C P B G K M V C B M G A E D olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel DU/CSU eter Götz ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert J F D H J K A W A P U T M J F R M U D A J K W C F S C K C I R A W P U R S H J M D D D J M N C U I P A D N D G E V D O D C R P A utta Dümpe-Krüger ranziska Eichstädt-Bohlig r. Uschi Eid ans-Josef Fell oseph Fischer (Frankfurt) atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt utta Krüger-Jacob ritz Kuhn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) r. Reinhard Loske nna Lührmann erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei hrista Nickels riedrich Ostendorff imone Probst laudia Roth (Augsburg) rista Sager hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk ezzo Schlauch lbert Schmidt (Ingolstadt) erner Schulz (Berlin) etra Selg rsula Sowa ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele ürgen Trittin arianne Tritz r. Antje Vogel-Sperl r. Antje Vollmer r. Ludger Volmer osef Philip Winkler argareta Wolf (Frankfurt) ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Altmaier rtur Auernhammer ietrich Austermann orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt r. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal D J W W D K D H M G V H C M P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J P D U K R H M M M K (C (D r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13343 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Siegfried Helias Uda Carmen Freia Heller Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken (Recklinghausen) Stephan Mayer (Altötting) Dr. Conny Mayer (Freiburg) Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) Wolfgang Meckelburg Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Andreas Scheuer Norbert Schindler Georg Schirmbeck Angela Schmid Dr. Karl Addicks Daniel Bahr (Münster) Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Helga Daub Peter Hintze Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Joachim Hörster Hubert Hüppe Susanne Jaffke Dr. Peter Jahr Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Steffen Kampeter Irmgard Karwatzki Bernhard Kaster Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) Volker Kauder Gerlinde Kaupa Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Rudolf Kraus Günther Krichbaum Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Werner Kuhn (Zingst) Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Dr. Norbert Lammert Helmut Lamp Barbara Lanzinger Karl-Josef Laumann Vera Lengsfeld Werner Lensing Peter Letzgus Ursula Lietz Walter Link (Diepholz) Eduard Lintner D D F L D M H K M D S B H B H M G D F M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D Das von den Schriftführerinn mittelte Ergebnis der Abstimm Zurückweisung des Einspruch das Siebente Gesetz zur Änderu r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose B C A D D B U W H K M M H B T J J E C G A M M T L M A E D A V A G M P G I A K W M W D en und Schriftführern er- ung über den Antrag auf s des Bundesrates gegen ng des Sozialgerichtsge- s s t e ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner atthias Sehling arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann deltraut Töpfer r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arko Wanderwitz eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) atthias Wissmann erner Wittlich agmar Wöhrl U O R D H J D D U B D M D H G J S H In S M D G H E C G D D D C D J D D D F M D P etzes: Abgegebene Stimmen timmt 303, mit Nein haben ges ungen. Der Antrag ist da rforderlichen Mehrheit angeno (D lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger arkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) ornelia Pieper isela Piltz r. Andreas Pinkwart r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Dieter Thomae ürgen Türk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing raktionslose Abgeordnete artin Hohmann r. Gesine Lötzsch etra Pau 589. Mit Ja haben ge- timmt 286, keine Enthal- mit ebenfalls mit der mmen worden. Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Klaus-Jürgen Hedrich Helmut Heiderich Ursula Heinen Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) Patricia Lips Dr. Michael Luther Dorothee Mantel Erwin Marschewski K D D V A P (Curt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka Elke Wülfing Wolfgang Zeitlmann Wolfgang Zöller Willi Zylajew FDP 13344 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 303 nein: 286 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Martina Eickhoff Marga Elser Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Lilo Friedrich (Mettmann) Iris Gleicke Günter Gloser Uwe Göllner R A D M K G A W K H B K A M N H R R D G P M G G S G J W Ir F E K C L R J K J U D U H K H A D D W F K R A E N V D A H H U D C C C W enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus arl Hermann Haack (Extertal) ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer ubertus Heil einhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß onika Heubaum isela Hilbrecht abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg erd Höfer elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler r. Heinz Köhler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn D E G G E D D T L C H M U P U A U M C G F D V D D H H J J D F D K G D C W R R D K M G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K r. Elke Leonhard ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester einhold Robbe ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J J D W F H R S J U D H H A P R G G D D H L In D A J H D B E B D V W H U M D (C (D ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Eva Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13345 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Matthias Berninger Grietje Bettin Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Jutta Dümpe-Krüger Franziska Eichstädt-Bohlig Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Joseph Fischer (Frankfurt) Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Winfried Hermann Antje Hermenau Peter Hettlich Ulrike Höfken Thilo Hoppe Michaele Hustedt Jutta Krüger-Jacob Fritz Kuhn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Christa Nickels Friedrich Ostendorff Simone Probst Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Rezzo Schlauch Albert Schmidt (Ingolstadt) Werner Schulz (Berlin) Petra Selg Ursula Sowa Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Hans-Christian Ströbele Jürgen Trittin Marianne Tritz Dr. Antje Vogel-Sperl Dr. Antje Vollmer Dr. Ludger Volmer Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) Nein CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Altmaier Artur Auernhammer Dietrich Austermann Norbert Barthle D G E V D O D C R P A D J W W D K D H M G V H C M P G L H A V T M M R A G Il D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt r. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E P R K J H S D D B S I B S V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G D F M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B C A D (C (D r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff 13346 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 303 nein: 286 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer K D U H P R L K G K W B H E M U D H M D D K M laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg ans-Werner Bertl etra Bierwirth udolf Bindig othar Binding (Heidelberg) urt Bodewig erd Friedrich Bollmann laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) ans-Günter Bruckmann delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt r. Michael Bürsch ans Martin Bury arion Caspers-Merk r. Peter Danckert r. Herta Däubler-Gmelin arl Diller artin Dörmann P E D S S H M M G P K A E G R G D L I G U R A D eter Dreßen lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel artina Eickhoff arga Elser ernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag ilo Friedrich (Mettmann) ris Gleicke ünter Gloser we Göllner enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck M K G A W K H B K A M N H R R D G P M G G S onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus arl Hermann Haack (Extertal) ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer ubertus Heil einhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß onika Heubaum isela Hilbrecht abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg Bis zum Vorliegen der Ergebnisse der letzten beiden na- mentlichen Abstimmungen unterbreche ich die Sitzung. (Unterbrechung von 13.44 bis 13.51 Uhr) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich gebe Ihnen die von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelten Ergebnisse der beiden letz- ten namentlichen Abstimmungen bekannt. B z J e e (D Zunächst zur Zurückweisung des Einspruchs des undesrates gegen das Gesetz zur Anpassung der Finan- ierung von Zahnersatz. Abgegebene Stimmen 589. Mit a haben gestimmt 303, mit Nein haben gestimmt 286, s gab keine Enthaltungen. Der Antrag ist damit mit der rforderlichen Mehrheit angenommen. Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Horst Seehofer Kurt Segner Matthias Sehling Marion Seib Heinz Seiffert Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Antje Tillmann Edeltraut Töpfer D A V A G M P G In A K W M W D E W W W F D D R r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arko Wanderwitz eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) atthias Wissmann erner Wittlich agmar Wöhrl lke Wülfing olfgang Zeitlmann olfgang Zöller illi Zylajew DP r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) ainer Brüderle A E H U O R D H J D D U B D M D H G J S H I S ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher elga Daub lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger M D G H E C G D D D C D J D D D F M D P (Carkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) ornelia Pieper isela Piltz r. Andreas Pinkwart r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Dieter Thomae ürgen Türk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing raktionslose Abgeordnete artin Hohmann r. Gesine Lötzsch etra Pau (B) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13347 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Gerd Höfer Jelena Hoffmann (Chemnitz) Walter Hoffmann (Darmstadt) Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Renate Jäger Jann-Peter Janssen Klaus Werner Jonas Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h.c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Hans-Peter Kemper Klaus Kirschner Hans-Ulrich Klose Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Dr. Heinz Köhler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Horst Kubatschka Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Christine Lehder Waltraud Lehn Dr. Elke Leonhard Eckhart Lewering Götz-Peter Lohmann Gabriele Lösekrug-Möller Erika Lotz Dr. Christine Lucyga Dirk Manzewski Tobias Marhold Lothar Mark Caren Marks Hilde Mattheis Markus Meckel Ulrike Mehl Petra-Evelyne Merkel Ulrike Merten Angelika Mertens Ursula Mogg Michael Müller (Düsseldorf) Christian Müller (Zittau) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Volker Neumann (Bramsche) Dietmar Nietan Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula J J D F D K G D C W R R D K M G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J J ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester einhold Robbe ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner D W F H R S J U D H H A P R G G D D H L I D A J H D B E B D V W H U M D B G K M V C B M G A E D J F D H J K A W A P U T M J F R r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker r. Rainer Wend ildegard Wester ydia Westrich nge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllmer r. Christoph Zöpel ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert utta Dümpe-Krüger ranziska Eichstädt-Bohlig r. Uschi Eid ans-Josef Fell oseph Fischer (Frankfurt) atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt utta Krüger-Jacob ritz Kuhn enate Künast M U D A J K W C F S C K C Ir R A W P U R S H J M D D D J M N C U Il P A D N D G E V D O D C R P A D J W W D K D H M G V H C M (C (D arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) r. Reinhard Loske nna Lührmann erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei hrista Nickels riedrich Ostendorff imone Probst laudia Roth (Augsburg) rista Sager hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk ezzo Schlauch lbert Schmidt (Ingolstadt) erner Schulz (Berlin) etra Selg rsula Sowa ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele ürgen Trittin arianne Tritz r. Antje Vogel-Sperl r. Antje Vollmer r. Ludger Volmer osef Philip Winkler argareta Wolf (Frankfurt) ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier rtur Auernhammer ietrich Austermann orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Maria Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt r. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) 13348 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Peter H. Carstensen (Nordstrand) Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Vera Dominke Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Rainer Eppelmann Anke Eymer (Lübeck) Georg Fahrenschon Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Albrecht Feibel Enak Ferlemann Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Roland Gewalt Eberhard Gienger Georg Girisch Michael Glos Ralf Göbel Dr. Reinhard Göhner Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Kurt-Dieter Grill Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Klaus-Jürgen Hedrich Helmut Heiderich Ursula Heinen Siegfried Helias Uda Carmen Freia Heller Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Peter Hintze Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Joachim Hörster Hubert Hüppe S D D B S Ir B S V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G D F usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter mgard Karwatzki ernhard Nikolaus Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiburg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier M E R D U D S D B R R T H D H P C K H K D H F D K D D V A P A D A N G A B C A D D B U W H K M M H B T J J E C G A M M T L M A E D A V A elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer elmut Rauber eter Rauen hrista Reichard (Dresden) atherina Reiche ans-Peter Repnik laus Riegert r. Heinz Riesenhuber annelore Roedel ranz Romer r. Klaus Rose urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck olker Rühe lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble ndreas Scheuer orbert Schindler eorg Schirmbeck ngela Schmid ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner atthias Sehling arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann deltraut Töpfer r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff G M P G In A K W M W D E W W W F D D R A E H U O R D H J D D U B D M D H G J S H In S M D G H E C G D D D C D J D D D F M D P (C (D erhard Wächter arko Wanderwitz eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) atthias Wissmann erner Wittlich agmar Wöhrl lke Wülfing olfgang Zeitlmann olfgang Zöller illi Zylajew DP r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher elga Daub lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger arkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) berhard Otto (Godern) ornelia Pieper isela Piltz r. Andreas Pinkwart r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Dieter Thomae ürgen Türk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing raktionslose Abgeordnete artin Hohmann r. Gesine Lötzsch etra Pau Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13349 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Martina Eickhoff Klaus Kirschner Walter Riester Franz Thönnes Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Dr. Heinz Köhler Walter Kolbow R D K M ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) Rüdiger Veit Simone Violka Jörg Vogelsänger Ute Vogt (Pforzheim) Marga Elser Hans-Ulrich Klose Reinhold Robbe Hans-Jürgen Uhl Als Letztes zur Zurückweis Bundesrates gegen das Gesetz Kindererziehung im Beitragsre versicherung, Kinder-Berücksic Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 589; davon ja: 303 nein: 286 Ja SPD Dr. Lale Akgün Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Hans Martin Bury Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiß Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel E G R G D L Ir G U R A D M K G A W K H B K A M N H R R D G P M G G S G J W Ir F E K C L R J K J U D U H ung des Einspruchs des zur Berücksichtigung der cht der sozialen Pflege- htigungsgesetz. Abgege- b h A n lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag ilo Friedrich (Mettmann) is Gleicke ünter Gloser we Göllner enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus arl Hermann Haack (Extertal) ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer ubertus Heil einhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß onika Heubaum isela Hilbrecht abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg erd Höfer elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger enate Jäger ann-Peter Janssen laus Werner Jonas ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h.c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Peter Kemper F K R A E N V D A H H U D C C C W D E G G E D D T L C H M U P U A U M C G F D V D D H H J J D F D K G D C ene Stimmen 589. Mit Ja habe aben gestimmt 285, es gab ntrag ist damit mit der erford ommen. ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner orst Kubatschka elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) hristine Lehder altraud Lehn r. Elke Leonhard ckhart Lewering ötz-Peter Lohmann abriele Lösekrug-Möller rika Lotz r. Christine Lucyga irk Manzewski obias Marhold othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel lrike Mehl etra-Evelyne Merkel lrike Merten ngelika Mertens rsula Mogg ichael Müller (Düsseldorf) hristian Müller (Zittau) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich olker Neumann (Bramsche) ietmar Nietan r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe arin Rehbock-Zureich erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel G O M T A A G R B D S H O H U S D W H C W O K F W O G B R S D D R E D D W D J D L R C R D J J J D W (C (D n gestimmt 303, mit Nein keine Enthaltungen. Der erlichen Mehrheit ange- erhard Rübenkönig rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) homas Sauer nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) udrun Schaich-Walch udolf Scharping ernd Scheelen r. Hermann Scheer iegfried Scheffler orst Schild tto Schily orst Schmidbauer (Nürnberg) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) agmar Schmidt (Meschede) ilhelm Schmidt (Salzgitter) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider alter Schöler laf Scholz arsten Schönfeld ritz Schösser ilfried Schreck ttmar Schreiner erhard Schröder rigitte Schulte (Hameln) einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse 13350 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Dr. Eva Marlies Volkmer Hans Georg Wagner Hedi Wegener Andreas Weigel Petra Weis Reinhard Weis (Stendal) Gunter Weißgerber Gert Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker Dr. Rainer Wend Hildegard Wester Lydia Westrich Inge Wettig-Danielmeier Dr. Margrit Wetzel Andrea Wicklein Jürgen Wieczorek (Böhlen) Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Brigitte Wimmer (Karlsruhe) Engelbert Wistuba Barbara Wittig Dr. Wolfgang Wodarg Verena Wohlleben Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Heidi Wright Uta Zapf Manfred Helmut Zöllmer Dr. Christoph Zöpel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Matthias Berninger Grietje Bettin Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Jutta Dümpe-Krüger Franziska Eichstädt-Bohlig Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Joseph Fischer (Frankfurt) Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Winfried Hermann Antje Hermenau Peter Hettlich Ulrike Höfken Thilo Hoppe Michaele Hustedt Jutta Krüger-Jacob Fritz Kuhn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Christa Nickels F S C K C Ir R A W P U R S H J M D D D J M N C U Il P A D N D G E V D O D C R P A D J W W D K D H M G V H C M P G L H A V T M riedrich Ostendorff imone Probst laudia Roth (Augsburg) rista Sager hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk ezzo Schlauch lbert Schmidt (Ingolstadt) erner Schulz (Berlin) etra Selg rsula Sowa ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele ürgen Trittin arianne Tritz r. Antje Vogel-Sperl r. Antje Vollmer r. Ludger Volmer osef Philip Winkler argareta Wolf (Frankfurt) ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier rtur Auernhammer ietrich Austermann orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt r. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött M R A G I D A E H D A D K H D E J D H D D N R E G M R D J P D U K R H M M M K O H G K H U S U M J B E P R K J H S D D B S I B S aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon lse Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter rmgard Karwatzki ernhard Kaster iegfried Kauder (Bad Dürrheim) V G E J J K M N H T R G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S D D W D D F L D M H K M D S B H B H M G D F M E R D U D S D B (C (D olker Kauder erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) r. Conny Mayer (Freiberg) r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) oris Meyer (Tapfheim) aria Michalk ans Michelbach laus Minkel arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ildegard Müller ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll ünter Nooke r. Georg Nüßlein ranz Obermeier elanie Oßwald duard Oswald ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13351 (A) (C) (B) (D) Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer Ronald Pofalla Ruprecht Polenz Thomas Rachel Hans Raidel Dr. Peter Ramsauer Helmut Rauber Peter Rauen Christa Reichard (Dresden) Katherina Reiche Hans-Peter Repnik Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Hannelore Roedel Franz Romer Dr. Klaus Rose Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Horst Seehofer Kurt Segner Matthias Sehling Marion Seib Heinz Seiffert Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Ingo Wellenreuther Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Matthias Wissmann Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Elke Wülfing Wolfgang Zeitlmann Wolfgang Zöller Willi Zylajew FDP Dr. Karl Addicks Daniel Bahr (Münster) Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Dr. Heinrich L. Kolb Hellmut Königshaus Gudrun Kopp Jürgen Koppelin Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Ina Lenke Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Markus Löning Dirk Niebel Günther Friedrich Nolting Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Eberhard Otto (Godern) Cornelia Pieper Gisela Piltz Alle Einsprüche des Bunde gewiesen. (Beifall bei der SPD und DIE GRÜN Ich glaube, angesichts de mungsvorgangs ist es sicherlic wenn wir allen Helfern danken (Beifal Dazu zählen natürlich die He aber auch die Schriftführerinne srates sind somit zurück- dem BÜNDNIS 90/ EN) s schwierigen Abstim- h auch in Ihrem Sinne, . l) lfer aus der Verwaltung, n und Schriftführer. o d e s W d Wir sind damit am Schluss rdnung. Ich berufe die nächste Sitz estages auf Mittwoch, den 1. in. Ich wünsche allen Kollegi chönes Wochenende bzw. ei ochenende und den Besucher er Tribüne noch ein paar schön Die Sitzung ist geschlossen. (Schluss: 13.5 unserer heutigen Tages- ung des Deutschen Bun- Dezember 2004, 13 Uhr, nnen und Kollegen ein n schönes arbeitsreiches innen und Besuchern auf e Tage in Berlin. 3 Uhr) Volker Rühe Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Andreas Scheuer Norbert Schindler Georg Schirmbeck Angela Schmid Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Antje Tillmann Edeltraut Töpfer Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marko Wanderwitz Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) E H U O R D H J D D U B D M rnst Burgbacher elga Daub lrike Flach tto Fricke ainer Funke r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher r. Christel Happach-Kasan lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch Dr. Andreas Pinkwart Dr. Max Stadler Dr. Rainer Stinner Carl-Ludwig Thiele Dr. Dieter Thomae Jürgen Türk Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Fraktionslose Abgeordnete Martin Hohmann Dr. Gesine Lötzsch Petra Pau Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13353 (A) ) (B) ) lage ist verantwortungslos. teil der gewerblichen Wirtschaft macht über 20 Prozent Union und FDP bei der Abschaffung der Eigenheimzu- v ermittelbar. Der Anteil der Subventionen am Gesamt- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christian Lange (Backnang), Andreas Weigel, Martin Dörmann, Rolf Stöckel, Walter Hoffmann (Darmstadt), Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Swen Schulz (Span- dau), Dr. Hans-Peter Bartels, Astrid Klug, Sabine Bätzing, Carsten Schneider, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Erika Ober, Dr. Carola Reimann, Petra Heß, Marco Bülow, Kurt Bodewig, Dr. Axel Berg, Andrea Wicklein, Silvia Schmidt (Eisleben), Karsten Schönfeld, Hubertus Heil, Ernst Kranz, Ute Berg, Michael Hartmann (Wackernheim) und Lothar Ibrügger (alle SPD) zur namentlichen Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Ta- gesordnungspunkt II) Wir stimmen dem Haushaltsgesetz 2005 trotz inhaltli- cher Bedenken zu. Der Bundeshaushalt 2005 hält die Grenzen von Art. 115 des Grundgesetzes ein. Die Netto- kreditaufnahme liegt mit 22 Milliarden Euro unter dem Investitionsvolumen von 22,7 Milliarden Euro. CDU/CSU und FDP sind wesentlich mitverantwort- lich für die erhebliche Deckungslücke, die mit Privati- sierungseinnahmen geschlossen werden muss. Durch deren kurzsichtige, parteitaktisch motivierte Verweige- rungshaltung im Bundesrat haben sie im vergangenen Jahr sowohl beim Steuervergünstigungsabbaugesetz wie beim Haushaltsbegleitgesetz weitere Konsolidierung durch Subventionsabbau verhindert. Daher fehlen den Haushalten von Bund, Ländern und Kommunen jährlich 17,5 Milliarden Euro. Eine weitere Verweigerung von d – k l t z G G s w m m v d g B r n a f a t A e n d U S e 2 l a s M Z N a v z Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Fischbach, Ingrid CDU/CSU 26.11.2004 Haupt, Klaus FDP 26.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 26.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 26.11.2004 Nolte, Claudia CDU/CSU 26.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 26.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 26.11.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Die Absenkung des Haushaltsansatzes für den Bun- eszuschuss in Kapitel 60 02, Titel 685 01 an den BPS Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommuni- ation e.V., Postbeamtenversorgungskasse – von 5,45 Mil- iarden Euro auf null verschiebt jedoch aktuelle kurzfris- ige Zahlungsverpflichtungen in die Zukunft, führt dort u höheren Belastungen, als sie im PostPersRG dem runde nach festgelegt sind, und geht zulasten folgender enerationen. Wir sind uns bewusst, dass diese einmalige Titelab- enkung nicht hätte vorgenommen werden müssen, enn sich CDU/CSU und FDP dem vom Bundesfinanz- inister vorgeschlagenen Abbau von nicht mehr zeitge- äßen Steuervergünstigungen und Finanzhilfen nicht erweigert hätten. Wir gehen davon aus, dass die Bun- esregierung im Haushaltsaufstellungsverfahren 2006 eeignete Schritte unternimmt, um die Finanzpolitik des undes und der Länder generationengerechter auszu- ichten. Dies ist durch eine konkrete Verabredung im Fi- anzplanungsrat zur Haushaltskonsolidierung sowohl uf der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite der öf- entlichen Haushalte zu gewährleisten. Hierzu sind aber uch insbesondere die Bundesländer in ihrer Verantwor- ung gefragt. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Jutta Krüger-Jacob (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsge- setz 2005) (Tagesordnungspunkt II) Der Haushalt für 2005 gibt die richtigen Antworten in iner schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage. In ei- em Punkt des vorliegenden Gesetzes habe ich aller- ings eine dezidiert andere Auffassung: Von den im Bundeshaushalt vorgesehenen Mitteln zur nterstützung des Steinkohlebergbaus geht das falsche ignal aus. Erstens. Der jetzt vereinbarte Kompromiss beinhaltet ine Degression der Steinkohlesubventionierung bis 012 auf höchstens 16 Millionen Tonnen. Die finanziel- en Hilfen betragen für den Gesamtzeitraum 15,87 Milli- rden Euro und werden über die Jahre degressiv ausge- taltet (2006: 1,937 Milliarden Euro, 2007: 1,900 illiarden Euro, 2008: 1,862 Milliarden Euro). In einer eit, in der es parteiübergreifend einen Konsens über die otwendigkeit der Haushaltskonsolidierung und deshalb uch über die Notwendigkeit eines umfassenden Abbaus on Subventionen gibt, sind Sonderregelungen für ein- elne Sektoren in diesem Maße inakzeptabel und kaum 13354 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 (A) ) (B) ) aus. Glaubwürdige Politik macht einen verstärkten Sub- ventionsabbau auch bei der Steinkohle unverzichtbar. Zweitens. Ziel muss es sein, in den Verhandlungen nach Ablaufen der Verpflichtungsermächtigungen 2008 einen stärker degressiven Verlauf der Subventionen zu erlangen und eine Plafondierung zu vermeiden. Drittens. Es geht nicht darum, Steinkohle aus dem Energiemix herauszunehmen. Die Kohlevorräte sind weltweit in großem Umfang vorhanden und auf viele Länder – unter anderem die USA, Australien, China, Russland, Südafrika, Polen – verteilt. Die Versorgung mit Kohle auf dem Weltmarkt ist damit auf Jahrzehnte zu deutlich konkurrenzfähigeren Preisen gesichert, als dies durch deutschen Bergbau der Fall sein könnte. Viertens. Mit der Frage der Subventionen muss auch die Entscheidung über die Zechen fallen, die in der nächsten Zeit geschlossen werden müssen. Dies muss entlang eines Umweltkriterienkataloges und ökonomi- scher Aspekte geschehen. Zechen, die die größten Risi- ken für Mensch und Umwelt darstellen, müssen vorran- gig geschlossen werden. Fünftens. Eine verantwortungsvolle Entscheidung über die Fortführung der Steinkohlebeihilfe kann nur dann getroffen werden, wenn nicht nur die Beihilfen zur Steinkohleförderung, sondern alle Folgekosten transpa- rent sind. Dazu gehören die Offenlegung der Kosten al- ler Bergschäden des laufenden Abbaus sowie der Kosten, die nach der Schließung der einzelnen Zechenstandorte entstehen werden, und die Entscheidung darüber, wer diese Kosten zu tragen hat, und die Offenlegung der Kosten, die durch die dauerhaften Umweltbelastungen unter anderem durch Pumpleistungen entstehen werden, und die Entscheidung, wer diese Kosten zu tragen hat. Es kann nicht sein, dass ein aus Steuermitteln hoch subventioniertes Gewerbe Folgekosten für die Gesell- schaft hinterlässt, die wiederum von Steuerzahlern begli- chen werden müssen. Die gesellschaftlichen Kosten dürfen den regional- und beschäftigungspolitischen Nut- zen nicht übersteigen. Sechstens. Vor dem Hintergrund der Arbeitsmarkt- und Rentenreformen müssen auch die beschäftigungspo- litischen Kosten offen gelegt und an die Entwicklung im allgemeinen Arbeitsmarkt und Rentenbezug angepasst werden. Dies beinhaltet die Zusammenstellung aller Strukturhilfen und Zahlungen für die Frühverrentung, um zu erkennen, welche Konsequenzen für die öffentli- che Hand aus den Festschreibungen von Förderquoten entstehen. In dieser Folge muss auch Zurückhaltung bei der Neueinstellungspolitik geübt werden. Siebstens. Der größte Anteil der Beihilfen bezieht sich auf die Absatzhilfen. Wichtig ist hierbei die Kopp- lung der Subventionen – der Absatzhilfen – an den Welt- marktpreis. Bei den aktuell prognostizierten Weltmarkt- preisen verringert sich die Differenz und erfordert dadurch eine geringere Subventionshöhe. Meine Entscheidung, dem Haushalt in diesem Jahr trotz dieser Punkte zuzustimmen, resultiert aus der Ein- sicht, dass gesetzlich garantierte Verpflichtungen beste- h i A m d n (C (D en und diese bei der Erstellung eines Haushaltes nicht gnoriert werden können. nlage 4 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Situation des deut- schen Güterkraftverkehrsgewerbes im europäischen Wettbewerb – Drucksache 15/3637 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr 2002 und 2003 – Unfallverhütungsbericht Straßenver- kehr 2002/2003 – – Drucksache 15/3427 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltgutachten 2004 des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen Umweltpolitische Handlungsfähigkeit sichern – Drucksache 15/3600 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 13 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten behinderten Men- schen – – Drucksachen 15/3868, 15/4009 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 13 Titel 636 23 – Erstattungen von einigungsbedingten Leistungen an die Rentenversicherung der Arbeiter und der Angestell- ten – Drucksachen 15/3869, 15/4009 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 14 03 Titel 252 41 – Aus- und Fortbildung – – Drucksachen 15/3669, 15/3693 Nr. 1.12 – Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. November 2004 13355 (A) (C) (B) ) Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- rung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 2004 bis 2007 – Drucksache 15/3151 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestal- tung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ – Rahmenplan 2005 bis 2008 – Drucksache 15/3797 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/3779 Nr. 1.7 Drucksache 15/3779 Nr. 1.16 Drucksache 15/3779 Nr. 1.17 Drucksache 15/3779 Nr. 1.19 Drucksache 15/3779 Nr. 1.20 Drucksache 15/3779 Nr. 1.21 Drucksache 15/3779 Nr. 1.25 Drucksache 15/3779 Nr. 1.31 Drucksache 15/3779 Nr. 1.32 Drucksache 15/3779 Nr. 1.34 Drucksache 15/3779 Nr. 1.41 Drucksache 15/3779 Nr. 1.47 Drucksache 15/3779 Nr. 1.50 Drucksache 15/3779 Nr. 1.59 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 Bundesvertrie- benengesetz in den Jahren 2001 und 2002 – Drucksache 15/2967 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/3402 Nr. 2.14 Drucksache 15/3403 Nr. 2.15 Drucksache 15/3403 Nr. 2.28 Drucksache 15/3696 Nr. 2.4 Drucksache 15/3696 Nr. 2.7 Drucksache 15/3696 Nr. 2.9 Drucksache 15/3696 Nr. 2.14 Drucksache 15/3696 Nr. 2.19 Drucksache 15/3696 Nr. 2.27 Drucksache 15/3696 Nr. 2.29 Drucksache 15/3696 Nr. 2.33 Drucksache 15/3696 Nr. 2.35 Innenausschuss Drucksache 15/3696 Nr. 2.16 Drucksache 15/3779 Nr. 1.1 Drucksache 15/3779 Nr. 1.54 Finanzausschuss Drucksache 15/3876 Nr. 1.11 Drucksache 15/4001 Nr. 1.5 Drucksache 15/4001 Nr. 1.7 Drucksache 15/4001 Nr. 1.15 (D Drucksache 15/3779 Nr. 1.60 Drucksache 15/3779 Nr. 1.61 Drucksache 15/3779 Nr. 1.62 Drucksache 15/3779 Nr. 1.67 Drucksache 15/3779 Nr. 1.99 Drucksache 15/3779 Nr. 1.103 Drucksache 15/3779 Nr. 1.104 Drucksache 15/3779 Nr. 1.109 Drucksache 15/3876 Nr. 1.2 Drucksache 15/3876 Nr. 1.16 Drucksache 15/3876 Nr. 1.17 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/3876 Nr. 1.18 Drucksache 15/4001 Nr. 1.3 Drucksache 15/4001 Nr. 1.19 Drucksache 15/4001 Nr. 1.20 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/2519 Nr. 2.5 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4085 Nr. 1.5 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3135 Nr. 1.4 Drucksache 15/3266 Nr. 1.4 Drucksache 15/3266 Nr. 1.5 Drucksache 15/3266 Nr. 1.6 Drucksache 15/3266 Nr. 1.7 Drucksache 15/3266 Nr. 1.18 Drucksache 15/3546 Nr. 2.15 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/3779 Nr. 1.73 Drucksache 15/3876 Nr. 1.1 143. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)