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ID1514113700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Merten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Na-

    turgemäß sind Haushaltsdebatten, wenn sie gut laufen,
    die Stunde der Opposition. Das ist keine Frage. Wenn
    man aber aufmerksam zugehört und die Themen verfolgt
    hat, die von Herrn Austermann bis zu Herrn Siebert an-
    gesprochen worden sind, dann muss man sich wundern.
    Die Beiträge erinnern weniger an eine realistische Haus-
    haltsdiskussion als an eine Märchenstunde und den Ver-
    such, das, was im Transformationsprozess durch die
    Bundeswehr erfolgreich fortgesetzt werden soll, kleinzu-
    reden und in Misskredit zu bringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich bin dem Kollegen Nolting außerordentlich dank-
    bar dafür, dass er in seinen Ausführungen den Kollegen
    Austermann darauf hingewiesen hat, dass sich das, was
    wir heute Morgen im Verteidigungsausschuss nach einer
    ausführlichen Information durch den Minister sehr ernst-
    haft diskutiert haben, in keiner Weise dazu eignet, in die-
    ser Debatte instrumentalisiert zu werden.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das hat doch keiner gemacht! Das ist doch völliger Quatsch! Es ging lediglich um die Frage der Information!)


    Ich glaube, ich muss an dieser Stelle nicht noch ein-
    mal darauf hinweisen – das haben meine Vorredner be-
    reits getan –, dass wir selbstverständlich mit großer Be-
    sorgnis auf das schauen, was vorgefallen ist. Wir haben
    allen Anlass, genau auf die Motive zu schauen, die jene
    bewogen haben könnten, so zu handeln. Wir müssen
    aber auch die Motive derer genau untersuchen, die ganz
    offensichtlich kein Gefühl dafür hatten, dass ihnen gro-
    bes Unrecht angetan worden ist. Das sind die Fragen, die
    uns bewegen. Eines sollten wir nicht tun: Wir sollten
    nicht die Bundeswehr generell unter einen Verdacht stel-
    len.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das tut niemand!)


    Ich glaube, wir Verteidigungspolitiker tun gut daran, sol-
    che Vorwürfe zurückzuweisen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Frau Kollegin Merten, erlauben Sie eine Zwischen-

frage?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Merten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein. Ich möchte jetzt keine Zwischenfrage zulassen,

    sondern meine Ausführungen fortsetzen.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Bravo!)


    Ich will auf einen weiteren Punkt eingehen, der hier
    immer wieder eine Rolle gespielt hat: die Wehrpflicht.
    Ich kann gut verstehen, dass man, wenn man die derzei-
    tige Diskussion in meiner Partei verfolgt – auf die wir im
    Übrigen zu Recht stolz sein können, weil wir diese Frage
    nämlich wirklich offensiv aufnehmen und diskutieren –,
    den Versuch unternehmen könnte, der SPD respektive
    den Verteidigungspolitikern zu unterstellen, sie seien da-
    bei, die Wehrpflicht infrage zu stellen. Das ist nicht so.


    (Beifall bei der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: Bravo!)


    Wir halten die Wehrpflicht nach wie vor für die bessere
    und die modernere Wehrform, auch unter Berücksichti-
    gung all der Fragen, die in dem Zusammenhang beant-
    wortet werden müssen. Natürlich stellt sich die Frage
    nach der Wehrgerechtigkeit und nach der Ausbildung.
    Natürlich gehört die Frage, welchen Stellenwert Wehr-
    pflichtige bei Auslandseinsätzen haben, ebenso dazu wie
    die Frage nach der Sinnhaftigkeit ihres Einsatzes nach
    ihrer Ausbildung. Diese Fragen werden wir in aller Ruhe
    in den nächsten Monaten miteinander diskutieren und
    beantworten.

    Ich will aber an dieser Stelle all jenen, die hier jetzt
    immer beklagen, das Konzept der so genannten Trans-
    formation – davon spricht Herr Austermann immer –,
    lasse die Erfordernisse der Verteidigung unseres eigenen
    Landes völlig außer Acht, sagen: Wahr ist doch, dass die
    Einsätze heute und in der Zukunft sehr wahrscheinlich
    Einsätze zur Krisenbewältigung und zum Konfliktma-
    nagement sind und sein werden. Sich daran vorbei zu
    mogeln hieße, den Realitäten nicht ins Auge zu sehen.
    Auch Beiträge der Bundeswehr zum Kampf gegen den
    internationalen Terrorismus gehören dazu. Auf diese
    Anforderungen richten wir Struktur, Organisation und
    Ausrüstung der Bundeswehr aus.

    Im Haushaltsentwurf 2005 werden die konzeptionel-
    len und operativen Vorgaben im Transformationsprozess
    der Bundeswehr klar und deutlich abgebildet. Die Zeit,






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ulrike Merten

    in der der Einzelplan 14 ein Brückenhaushalt war, ist
    endgültig vorbei und das ist gut so.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir setzen Prioritäten auf der Basis des finanziell Mach-
    baren. Natürlich könnten wir auch ähnliche Luftnum-
    mern machen, wie wir sie noch aus Ihrer Regierungszeit
    kennen,


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Die Sie als Opposition selbst bestellt haben! Das ist wohl wahr!)


    aber damit würden wir weder der Verteidigungs- und Si-
    cherheitspolitik unseres Landes noch den Soldatinnen
    und Soldaten dienen.

    Zu den aktuellen Schwerpunkten gehören eine solide
    Ausbildung und Einsatzbefähigung unserer Streitkräfte
    auf hohem Niveau sowie eine gute allgemeine Ausrüs-
    tung. Wer in diesem Zusammenhang immer darauf hin-
    weist, das Material, das wir zur Verfügung stellen, sei alt
    und verbraucht, der muss sich wirklich noch einmal ein
    paar Jahre zurückerinnern und an das Geraffel denken,
    mit dem die Bundeswehr ausgerüstet war, als Sie die
    Verantwortung für diese Streitkräfte hatten.


    (Beifall bei der SPD)

    Zu den Schwerpunkten gehören weiter zivilberuflich
    nutzbare Qualifikationen für unsere Frauen und Männer
    in den Streitkräften und eine einsatzfähige Technik.

    Alle im Gesamtspektrum denkbaren Waffen und Ge-
    räte zu beschaffen, ermöglicht dieser Haushalt nicht. Das
    wissen wir und das will auch ich überhaupt nicht leugnen;
    das hat im Übrigen niemand getan. Der vorliegende
    Haushalt schließt auch nicht alle Lücken zu den Fähigkei-
    ten, zu denen wir uns in der NATO und in der EU ver-
    pflichtet haben. Aber er markiert einen wichtigen Meilen-
    stein zur notwendigen Modernisierung der Streitkräfte.
    Wir haben heute Morgen im Verteidigungsausschuss da-
    rüber gesprochen und werden in dieser Woche auch hier
    im Bundestag noch darüber sprechen.

    Der Haushalt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem
    Weg zur Modernisierung der Streitkräfte. Mit ihm kön-
    nen wir außerdem unsere laufenden multinationalen Ein-
    sätze finanzieren. Wir werden in Zukunft noch genauer
    darauf achten, ob das, was wir beschließen, verantwort-
    bar ist. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hin-
    weisen, dass Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen der
    Opposition, heute Morgen im Verteidigungsausschuss
    die Finanzierbarkeit eines denkbaren Einsatzes im Su-
    dan nicht infrage gestellt haben.

    Ich möchte noch einen anderen Punkt aufgreifen. An-
    gesichts der Tatsache, dass Sie zwar bei jeder Gelegen-
    heit über den – angeblich – drastisch unterfinanzierten
    Verteidigungshaushalt lamentieren, dass Sie sich aber
    nicht scheuen, an der einen oder anderen Stelle Kürzun-
    gen zu fordern, frage ich mich, was Sie eigentlich wol-
    len. Ich möchte nicht noch einmal die Vorschläge des
    bayerischen Ministerpräsidenten oder von Herrn
    Austermann, der glaubt, dass eine Kürzung sämtlicher
    Bundesausgaben um 3 statt um 5 Prozent ausreichend
    ist, als Beispiele bemühen.

    Herr Kollege Austermann, da Sie in Ihrer Rede unser
    Stationierungskonzept infrage gestellt haben, frage ich
    Sie, wie das alles, was Sie fordern, zusammenpassen
    soll. Auf der einen Seite wollen Sie, dass die Bundes-
    wehr den Weg zu mehr Wirtschaftlichkeit einschlägt, um
    größere Spielräume für Investitionen zu bekommen, und
    dass sie als Arbeitgeber ihren Beschäftigten eine attrak-
    tive Besoldungsstruktur bietet. Auf der anderen Seite
    fordern Sie, an allen Standorten festzuhalten, und tun so,
    als ob die Entscheidungen im Zusammenhang mit unse-
    rem Stationierungskonzept nach dem Gusto von Duo-
    dezfürsten und nicht nach sachlichen Erwägungen ge-
    troffen worden wären. Dies ist einfach unseriös.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei aller Ernsthaftigkeit, die die Kolleginnen und
    Kollegen der Opposition durchaus an der einen oder an-
    deren Stelle gezeigt haben, ist wieder deutlich geworden,
    dass Sie die Sicherheit unseres Landes allein über die
    Verteidigungsausgaben definieren. Angesichts unserer
    heutigen gesellschaftlichen Probleme – das zeigt doch
    die Diskussion über Hartz IV in den letzten Monaten –
    ist Ihr Ansatz aus meiner Sicht völlig unrealistisch. Un-
    ser Verständnis von Sicherheit bindet auch die Aspekte
    von sozialer Zufriedenheit und Wirtschaftskraft ein.
    Das Gesamtwohl unseres Landes ist ein tragender Pfeiler
    unserer Interessen und somit der Sicherheit unseres Lan-
    des. Deshalb ist es unrealistisch, mehr Geld für die Ver-
    teidigung zu fordern, wenn man weiß, dass dies zu gra-
    vierenden Einschnitten in anderen gesellschafts- und
    sozialpolitischen Bereichen führen wird.

    Wir gehen einen anderen Weg. Wir nutzen die tat-
    sächlich verfügbaren Haushaltsmittel für die Verteidi-
    gung zukunftsorientiert und aufgabenbezogen, und zwar
    für unsere Streitkräfte und die davon abhängige wehr-
    technische Industrie. Es wird nur noch das beschafft,
    was die Bundeswehr tatsächlich braucht. In der Ausrüs-
    tungsplanung sind nur noch die Beschaffungsvorhaben,
    die auch realisiert werden. Dadurch bekommen wir mit-
    telfristig Gestaltungsspielraum für neue Rüstungsvorha-
    ben und Waffensysteme, die im Streitkräfteverbund not-
    wendig sind.

    Mit dem Haushaltsentwurf 2005 für den Einzelplan 14
    werden die konzeptionellen und operativen Vorgaben im
    Transformationsprozess klar und deutlich abgebildet.
    Der Einzelplan 14 ist zwar knapp bemessen, keine
    Frage. Er ermöglicht aber, die Bundeswehr mit dem aus-
    zustatten, was sie tatsächlich benötigt. Er bietet eine so-
    lide Basis, um die Transformation fortzusetzen, und
    Deutschland die Möglichkeit, weiterhin als verlässlicher
    Partner in der internationalen Gemeinschaft anerkannt
    zu werden. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)