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ID1514111400

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    9. Wagner.H: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Lietz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herrn! Der Gesetzent-
    wurf zur Gleichstellung von Soldaten und Soldatinnen
    ist zwar nicht von besonders hoher Relevanz für den
    Haushalt, aber für die Praxis der Bundeswehr durchaus
    von Bedeutung. Deswegen behandeln wir ihn heute mit.

    Wir waren am 21. Oktober dieses Jahres zur ersten
    Lesung des Soldatinnen- und Soldatengleichstellungs-
    durchsetzungsgesetzes – das ist ein echter Zungenbre-
    cher – noch alle der Meinung, dass dieses Gesetz mit ei-
    ner möglichst breiten Mehrheit in diesem Hause
    verabschiedet werden sollte, um den mittlerweile fast
    10 000 Soldatinnen in der Bundeswehr gleiche Chancen
    wie ihren männlichen Kollegen zu geben. Das sind vier
    Jahre, nachdem Frauen generell in die Bundeswehr auf-
    genommen wurden, und 30 Jahre, nachdem sie bereits
    im Sanitätswesen tätig sind.

    Die Grünen und gerade Frau Schewe-Gerigk haben
    sich besonders dafür ausgesprochen, dass wir das ge-
    meinsam machen sollten. Sie haben sogar bei einigen
    Passagen meiner Rede damals geklatscht. Da hatte ich
    das Gefühl, ich hätte etwas falsch gemacht. Aber wie
    dem auch sei: Vor den Beratungen und der Beschlussfas-
    sung im Verteidigungsausschuss sah die Sache etwas an-
    ders aus.

    Interfraktionelle Vorberatungen sollten lediglich auf
    der Basis des Gesetzentwurfs der Bundesregierung statt-
    finden. Die Anträge der CDU/CSU und der FDP wurden
    gar nicht erst zu den Beratungen zugelassen. Das ist ein
    etwas fragwürdiges Demokratieverständnis, das ich
    nicht zum ersten Mal bei Ihnen feststelle.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Geblieben ist zum einen eine ziemlich starre Quoten-

    regelung, die weder von den Soldatinnen noch vom






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ursula Lietz

    Bundeswehrverband gewünscht ist. Auch die Opposi-
    tionsfraktionen wünschen diese Regelung nicht.

    Frau Schewe-Gerigk, die Änderung der Bezeichnung
    der Dienstgrade wird von den Soldatinnen ausdrücklich
    nicht gewünscht. Unterhalten Sie sich einmal mit ihnen!
    Dann werden Sie feststellen, dass dem so ist. Ich habe
    das getan.

    In diesem Gesetzentwurf fehlen sinnvolle Ergänzun-
    gen und Beurteilungen zur besseren und klareren Diffe-
    renzierung nach Eignung, Leistung und Befähigung. Wir
    könnten angesichts der zurzeit großen Anzahl anstehen-
    der Stellenbesetzungen und Beförderungen bei den Un-
    teroffiziersdienstposten Probleme bekommen, nämlich
    dann, wenn – wovon ich ausgehe – eine Vielzahl von
    Bewerberinnen und Bewerbern mit vergleichbarer Qua-
    lifikation und Beurteilung zur Auswahl steht.

    Ich kann nur hoffen, dass es bei Beförderungen in Zu-
    kunft nicht zu zahlreichen Konflikten und zu Missgunst
    zwischen Männern und Frauen in der Bundeswehr kom-
    men wird. Denn das wäre in Anbetracht der Belastungen
    durch Auslandseinsätze und durch die jetzt einsetzende
    Reform der Bundeswehr in einer Zeit von ohnehin ziem-
    lich angespannter Stimmung ein sehr kritischer Faktor.
    Zur Inneren Führung und zu den heutigen Ausschussdis-
    kussionen ist schon einiges gesagt worden.

    Erstens. Durch diese Quotenregelung wird die Akzep-
    tanz dieses Gesetzes in der Bundeswehr nicht erhöht.
    Davor habe ich gewarnt. Ich habe gesagt, dass eine starre
    Quotierung dort zähneknirschend zur Kenntnis genom-
    men werden wird; denn die Bundeswehr ist ganz einfach
    kein kommunales Rathaus. Es gibt Unterschiede, die in
    einem solchen Gesetzentwurf berücksichtigt werden
    müssen.

    Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Berichtszeit-
    räume für eine eventuelle Änderung der Quotenrege-
    lung von vier auf zwei Jahre bzw. von zehn auf fünf
    Jahre reduziert wurden. Das war in der Tat unser Vor-
    schlag. Sie haben ihn übernommen; aber sonst hätten wir
    diesem Gesetzentwurf auch nicht zustimmen können.
    Denn wir sind sicher, dass eine Überprüfung der Wirk-
    samkeit dieses Gesetzes in kürzeren Abständen dringend
    nötig ist.

    Zweitens. Ich finde es besonders bedauerlich, dass die
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf in diesem Ge-
    setzentwurf so gut wie keine Rolle spielt. Wie sieht es
    denn mit der Fürsorgepflicht aus, wenn Soldaten als El-
    tern kleiner Kinder gemeinsam in den Einsatz geschickt
    werden? Zu diesem Thema findet sich kein einziger
    Satz, obwohl dieses Thema die Familien bewegt. Wir
    alle müssen ein Interesse daran haben, dass die Bundes-
    wehr auch für Männer und Frauen mit Familien ein at-
    traktiver Arbeitgeber wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei Einsätzen der Bundeswehr im Ausland wäre der

    Grundsatz der Freiwilligkeit eines der beiden Familien-
    partner möglich. Wenn Sie der Meinung sind, dass das
    nicht Thema dieses Gesetzes sein kann, werden wir dazu
    einen gesonderten Antrag einbringen.
    Drittens. Da wir wollen, dass dieses Gesetz auch bei
    Einsätzen im Ausland Anwendung findet, müssen ein-
    satzbedingte Gründe für seine Aussetzung, wenn sie not-
    wendig ist, sehr viel präziser formuliert sein. Der Herr
    Wehrbeauftragte hat dankenswerterweise darauf hinge-
    wiesen, dass über die Aussetzung eines Gesetzes nicht
    von irgendjemandem im Verteidigungsministerium ent-
    schieden werden kann, sondern dass darüber vom Vertei-
    digungsminister persönlich oder aber – hören Sie jetzt
    gut zu – von seinem Stellvertreter im Kabinett – also
    nicht von seinem Stellvertreter im Verteidigungsministe-
    rium; denn dort sitzt nur sein administrativer Vertreter –
    entschieden werden muss. Dass Verteidigungsministerium
    und Verteidigungsminister nicht immer dasselbe sind, das
    wissen wir spätestens seit den Vorfällen im Kosovo.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Dieser Gesetzentwurf ist nicht der ganz große Wurf.
    Er ist Neuland für die Bundeswehr. Ich betone noch ein-
    mal: Der Beruf des Soldaten bzw. der Soldatin ist kein
    Beruf wie jeder andere. Bei denjenigen, die ihr Leben
    riskieren, um unser Leben zu schützen, müssen andere
    Maßstäbe angelegt werden. Daher sind Regelungen des
    öffentlichen Dienstes nicht eins zu eins übertragbar. Wir
    werden im Laufe der Zeit feststellen, dass das so ist und
    dass dieser Gesetzentwurf Geburtsfehler hat, die wir
    hoffentlich alle gemeinsam und aufgrund neuer Einsich-
    ten aller hier vertretenen Fraktionen ausmerzen werden.
    Wir stimmen dem Gesetzentwurf zu – das habe ich
    schon einmal gesagt – allerdings mit Bauchschmerzen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Parlamentarische Staatssekretär

Hans Georg Wagner.

H
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Georg Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Da ich schon über ein Jahrzehnt die Haushalts-
    beratungen sehr intensiv verfolge, wäre ich heute über-
    rascht gewesen, wenn Herr Austermann einen Beitrag
    geleistet hätte, der sachlich gewesen wäre und von
    Kenntnis des Haushalts gezeugt hätte.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Zur Sache!)


    – Jetzt zur Sache, Herr Kollege Nolting, natürlich.
    Da wird beklagt – Frau Merkel hat das heute Morgen

    getan –, der Heimatschutz und der Katastrophenschutz
    seien aufgrund der Transformation der Bundeswehr
    nicht gewährleistet.


    (Hans Raidel [CDU/CSU]: Stimmt doch!)

    Wenn man sich alles und auch die Broschüre, die wir

    Ihnen allen ins Fach gelegt haben, anschaut, dann wird
    man unschwer feststellen, dass gerade diese Dinge in be-
    sonderer Weise beachtet worden sind. Schweres Gerät






    (A) (C)



    (B) (D)


    Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner

    wird in Lagern vorgehalten und wenn es eine Katastro-
    phe gibt, kann durch Reservisten oder Soldaten sofort
    eingegriffen werden. Das ist ein Festhalten an dem, was
    gewesen ist. Deshalb bin ich der Meinung, man sollte
    das nicht immer wieder erwähnen.

    Da heißt es – auch von Herrn Austermann wieder –,
    die Bekämpfung des Terrorismus findet nicht mehr statt.
    Ja glauben Sie denn, wenn irgendein Terrorist oder eine
    Terroristengruppe etwa die EZB in Frankfurt angreifen
    würde, dass die Bundeswehr dann erst fragen würde, ob
    sie eingreifen dürfte? Nein, die Bundeswehr wird han-
    deln! Die Bundeswehr würde Katastrophenschutz leis-
    ten, wie wir das gewohnt sind.

    Übrigens, Herr Kollege Schmidt: Natürlich sind wie-
    der gemeinsame Übungen mit dem THW und der Feuer-
    wehr geplant, damit eine gute Zusammenarbeit im Kata-
    strophenfall gewährleistet werden kann. Das ist ja die
    Lehre aus dem Oderbruch, wo wirklich Defizite vorhan-
    den waren. Gott sei Dank war die Bundeswehr vor Ort
    und konnte mit dem THW, dem Roten Kreuz und der
    Feuerwehr zusammenarbeiten.

    Eines begreife ich allerdings nicht in der ganzen Dis-
    kussion: Die Opposition weint darüber, dass die Bundes-
    wehr wegen der globalen Minderausgabe 248,2 Millio-
    nen Euro weniger bekommen soll. Natürlich ist der
    Minister mit dem Kabinett und der Koalition solidarisch
    und leistet seinen Beitrag. Wir tun das auch. 248,2 Mil-
    lionen Euro sind sehr viel Geld, das schmerzt sehr. Aber
    wenn ich mir Ihre Anträge anschaue, die heute zur Ab-
    stimmung stehen, Herr Kollege Austermann, dann bin
    ich völlig überrascht, und das aus mehreren Gründen.
    Der erste Grund ist, dass Sie etwa beim neuen Hub-
    schrauber NH 90 50 Millionen Euro sparen wollen.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Hört! Hört!)

    Beim Eurofighter wollen Sie 250 Millionen Euro sparen.
    Wenn ich das zusammenrechne, komme ich auf eine Ab-
    senkung des Einzelplanes 14 um 300 Millionen Euro;
    auch die FDP ist dieser Meinung.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das Gerät wird nicht fertig! Da kommt doch nichts voran!)


    Jetzt komme ich zum nächsten Punkt, Herr Kollege
    Austermann. Ich glaube, der Kollege Raidel hat gewusst,
    warum er jetzt nicht mehr da ist; denn er belagert mich
    permanent wegen des Hubschraubers.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Da ist er doch!)


    – Er ist doch da. Dass er schon auf der Regierungsbank
    Platz nimmt,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Er flüstert der Regierung gerade etwas ins Ohr! – Günther Friedrich Nolting [FDP]: Er übt schon einmal!)


    konnte ich nicht ahnen – ich habe doch hinten keine Au-
    gen, Hans, entschuldige bitte.
    Der Kollege Raidel erinnert mich permanent, man
    sollte für neue Hubschrauberentwicklungen For-
    schungsgelder einstellen. Wenn Sie sich den Haushalts-
    plan ansehen, wie er heute vorliegt, werden Sie feststel-
    len, dass das enthalten ist: 32 Millionen allein zugunsten
    der Entwicklung neuer Hubschrauber!


    (Beifall bei der SPD)

    Nur, Herr Kollege Raidel, was ich nicht begreife, ist,

    dass Sie einem Antrag der CDU/CSU-Arbeitsgruppe
    „Haushalt“ zustimmen können, der vorzieht, die Mittel
    für den neuen Hubschrauber NH 90 um 50 Millionen
    Euro zu senken.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Der wird doch nicht fertig!)


    Das heißt, Sie greifen direkt in die Produktion dieses
    neuen Hubschraubers ein. Noch schlimmer ist es beim
    Eurofighter.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Auch nicht fertig!)


    Die Kollegin Aigner ist nicht da. Auch sie belagert mich
    permanent, wir sollten beim Eurofighter voranmachen.
    Jetzt schlägt sie vor, 250 Millionen Euro beim Euro-
    fighter zu kürzen. Da frage ich mich: Welche Auswir-
    kungen hat das? Und was steckt eigentlich dahinter? Die
    Auswirkungen, Herr Kollege Austermann, will ich Ihnen
    nennen; denn Sie sind ja derjenige, der permanent he-
    rumerzählt, dass der Eurofighter nicht fliegt, am Boden
    steht, nicht funktioniert.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wie viele sind denn da? Wie viele sind denn jetzt fertig?)


    – Das sagen Sie immer, Herr Kollege Austermann. Das
    Ergebnis ist: Ihr konservativer Kollege, der griechische
    Verteidigungsminister, hat gestern entschieden, die
    60 Eurofighter, die Griechenland bestellt hat, abzube-
    stellen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Weil die Dinger nicht fertig sind und nicht fliegen!)


    Was Sie sagen, hat also Auswirkungen beispielsweise
    auf die Produktionsstätten des Eurofighters. Das nehmen
    Sie billigend in Kauf. Es wundert mich vor allem, dass
    die CSU-Leute, dass Sie, Herr Kollege Kalb, dabei über-
    haupt mitmachen: bei einem solchen Antrag, der Ar-
    beitsplätze in Bayern gefährdet.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Was sagt denn die CSU dazu? – Johannes Kahrs [SPD]: Austermann kommt aus Schleswig-Holstein! Das merkt man doch!)


    Ich weiß nicht, was der Herr Ministerpräsident über Ihre
    Tätigkeit hier in Berlin denkt, wenn Sie solche Dinge
    vernachlässigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Er denkt das Gleiche, was wir denken!)







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    Parl