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ID1514111200

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat jetzt die Kollegin Irmingard Schewe-

    Gerigk, Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir
    verabschieden heute nicht nur den Verteidigungshaus-
    halt, sondern auch – ein wunderbarer Titel – das
    Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurchsetzungs-
    gesetz. Die Bundeswehr stellt sich damit den Herausfor-
    derungen der Integration von Frauen in den noch beste-
    henden Männerbund. Die Soldatinnen bekommen jetzt
    durch das Gesetz die volle Unterstützung. Aber auch die
    Soldaten profitieren, nicht zuletzt von der Verbesserung
    der Vereinbarkeit von Familie und Dienst und der Ein-
    führung von Teilzeitarbeit. Das wir die Regelungen für
    die Bundeswehr nicht schon 2001 in das Gleichstel-
    lungsgesetz für den öffentlichen Dienst aufgenommen
    haben, war der Tatsache geschuldet, dass es bei den
    Streitkräften besondere Bedingungen gibt.

    Dieser Gesetzentwurf sieht nun eine Verpflichtung
    zur Förderung von Frauen mit einer Quote von 15 Pro-
    zent bei der Truppe und einer Quote von 50 Prozent
    beim Sanitätsdienst mithilfe von Gleichstellungsplänen
    und Gleichstellungsbeauftragten vor.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: So ein Quatsch!)


    – Herr Nolting, zu Ihnen komme ich gleich. – Meine Da-
    men und Herren von der Opposition, wir haben schon im
    Oktober über die Quote debattiert. Aufgrund meiner Er-
    fahrung ist sie leider oft das einzige Mittel, um fähige
    Frauen nach vorn zu bringen, aber eben nur – das haben
    Sie falsch verstanden – bei gleicher Eignung, Leistung






    (A) (C)



    (B) (D)


    Irmingard Schewe-Gerigk

    und Befähigung. Wer glaubt, dass nun gar keine Männer
    mehr befördert werden, muss eigentlich davon ausgehen,
    dass es keine qualifizierteren Männer als Frauen gibt.
    Ich kann diese negative Sichtweise über Männer über-
    haupt nicht teilen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Herr Kollege Nolting, Ihre Kollegin Lenke muss of-

    fensichtlich in Ihrer Fraktion noch viel Überzeugungsar-
    beit leisten. Während die Bundesvereinigung der Libera-
    len Frauen einstimmig gefordert hat, dass jetzt auch die
    FDP der Quote zustimmen soll, weil sich ohne Quote
    nichts bewegt, lehnt die FDP den Gesetzentwurf aus die-
    sem Grunde ab. Ich finde, da machen Sie etwas falsch,


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Wenn Sie das sagen, dann machen wir es schon richtig!)


    – Das glaube ich nicht. Warten Sie auf die Abstimmung.
    Aus meiner Sicht sind die 15 Prozent zu niedrig, aber

    ich bin gern bereit, der besonderen Situation in den
    Streitkräften Rechnung zu tragen. Die von der CDU/
    CSU vorgeschlagene Jahrgangsquote ist nicht nur ver-
    fassungsrechtlich problematisch, da sie von den Zufäl-
    ligkeiten des Frauenanteils an den Geburtsjahrgängen
    abhängig wäre, sondern so würde man auch gerade bei
    den älteren Jahrgängen nur den Status quo festschreiben.
    Das kann nicht gewollt sein.

    Trotzdem freue ich mich, Frau Kollegin Lietz, dass
    Sie diesem Gesetzentwurf, wie wir ihn vorschlagen,
    gleich zustimmen werden.

    Bei zwei anderen Punkten, die ich in der ersten Le-
    sung kritisiert habe, hat es Änderungen gegeben.

    Zum einen handelt es sich um die Geltung des Geset-
    zes bei Auslandseinsätzen. Der Gesetzentwurf sah eine
    generelle Nichtgeltung vor. Es mag sicherlich Situatio-
    nen geben, in denen das Gleichstellungsgesetz zurück-
    stehen muss. Aber eine Generalklausel ist meiner Mei-
    nung nach hier nicht angebracht. Nach den Änderungen
    wird das Gesetz nun auch bei Auslandsverwendungen
    Gültigkeit haben, es sei denn, der Verteidigungsminister
    erklärt es im Einzelfall für nicht anwendbar. Das ist eine
    gute Lösung.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Haben Sie schon einmal mit Soldatinnen gesprochen?)


    – Ja natürlich, ich kann Ihnen einige Namen nennen.
    Zum anderen haben wir die im Gesetzentwurf vorge-

    sehenen Berichtszeiträume verkürzt. Über die Überprü-
    fung der Quotenregelung, aber auch die Umsetzung des
    Gesetzes überhaupt muss nicht erst nach fünf, sondern
    schon nach zwei Jahren berichtet werden. Ich finde, auch
    das ist richtig. Denn die Bundeswehr ist nun einmal auf-
    grund ihrer Geschichte und Struktur ein anderer Arbeit-
    geber als der öffentliche Dienst. Wir im Parlament haben
    die Pflicht, die Entwicklung genau zu prüfen.

    Mein Vorschlag, dass auch die Dienstgradbezeich-
    nungen die Gleichstellung zum Ausdruck bringen müs-
    sen, wurde leider nicht umgesetzt, da diese Bezeichnun-
    gen vom Bundespräsidenten festgelegt werden. Auch
    wenn man dem Bundespräsidenten keine Vorschriften
    machen sollte, bin ich ziemlich sicher, dass Bundespräsi-
    dent Köhler hierfür ein offenes Ohr hat.

    Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass wir
    mit diesem Gesetz dem Gebot des Art. 3 des Grundge-
    setzes und seiner Ergänzung nachkommen, die gerade
    letzte Woche ihren zehnten Jahrestag hatte. Wir haben
    umgesetzt, dass der Staat auf die Gleichberechtigung
    von Männern und Frauen hinwirkt und Nachteile besei-
    tigt. Der Umsetzung des hier formulierten Staatsziels
    sind wir mit diesem Gleichstellungsgesetz für die Bun-
    deswehr ein Stück näher gekommen.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Ursula Lietz von der CDU/

CSU-Fraktion,

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Lietz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herrn! Der Gesetzent-
    wurf zur Gleichstellung von Soldaten und Soldatinnen
    ist zwar nicht von besonders hoher Relevanz für den
    Haushalt, aber für die Praxis der Bundeswehr durchaus
    von Bedeutung. Deswegen behandeln wir ihn heute mit.

    Wir waren am 21. Oktober dieses Jahres zur ersten
    Lesung des Soldatinnen- und Soldatengleichstellungs-
    durchsetzungsgesetzes – das ist ein echter Zungenbre-
    cher – noch alle der Meinung, dass dieses Gesetz mit ei-
    ner möglichst breiten Mehrheit in diesem Hause
    verabschiedet werden sollte, um den mittlerweile fast
    10 000 Soldatinnen in der Bundeswehr gleiche Chancen
    wie ihren männlichen Kollegen zu geben. Das sind vier
    Jahre, nachdem Frauen generell in die Bundeswehr auf-
    genommen wurden, und 30 Jahre, nachdem sie bereits
    im Sanitätswesen tätig sind.

    Die Grünen und gerade Frau Schewe-Gerigk haben
    sich besonders dafür ausgesprochen, dass wir das ge-
    meinsam machen sollten. Sie haben sogar bei einigen
    Passagen meiner Rede damals geklatscht. Da hatte ich
    das Gefühl, ich hätte etwas falsch gemacht. Aber wie
    dem auch sei: Vor den Beratungen und der Beschlussfas-
    sung im Verteidigungsausschuss sah die Sache etwas an-
    ders aus.

    Interfraktionelle Vorberatungen sollten lediglich auf
    der Basis des Gesetzentwurfs der Bundesregierung statt-
    finden. Die Anträge der CDU/CSU und der FDP wurden
    gar nicht erst zu den Beratungen zugelassen. Das ist ein
    etwas fragwürdiges Demokratieverständnis, das ich
    nicht zum ersten Mal bei Ihnen feststelle.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Geblieben ist zum einen eine ziemlich starre Quoten-

    regelung, die weder von den Soldatinnen noch vom






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ursula Lietz

    Bundeswehrverband gewünscht ist. Auch die Opposi-
    tionsfraktionen wünschen diese Regelung nicht.

    Frau Schewe-Gerigk, die Änderung der Bezeichnung
    der Dienstgrade wird von den Soldatinnen ausdrücklich
    nicht gewünscht. Unterhalten Sie sich einmal mit ihnen!
    Dann werden Sie feststellen, dass dem so ist. Ich habe
    das getan.

    In diesem Gesetzentwurf fehlen sinnvolle Ergänzun-
    gen und Beurteilungen zur besseren und klareren Diffe-
    renzierung nach Eignung, Leistung und Befähigung. Wir
    könnten angesichts der zurzeit großen Anzahl anstehen-
    der Stellenbesetzungen und Beförderungen bei den Un-
    teroffiziersdienstposten Probleme bekommen, nämlich
    dann, wenn – wovon ich ausgehe – eine Vielzahl von
    Bewerberinnen und Bewerbern mit vergleichbarer Qua-
    lifikation und Beurteilung zur Auswahl steht.

    Ich kann nur hoffen, dass es bei Beförderungen in Zu-
    kunft nicht zu zahlreichen Konflikten und zu Missgunst
    zwischen Männern und Frauen in der Bundeswehr kom-
    men wird. Denn das wäre in Anbetracht der Belastungen
    durch Auslandseinsätze und durch die jetzt einsetzende
    Reform der Bundeswehr in einer Zeit von ohnehin ziem-
    lich angespannter Stimmung ein sehr kritischer Faktor.
    Zur Inneren Führung und zu den heutigen Ausschussdis-
    kussionen ist schon einiges gesagt worden.

    Erstens. Durch diese Quotenregelung wird die Akzep-
    tanz dieses Gesetzes in der Bundeswehr nicht erhöht.
    Davor habe ich gewarnt. Ich habe gesagt, dass eine starre
    Quotierung dort zähneknirschend zur Kenntnis genom-
    men werden wird; denn die Bundeswehr ist ganz einfach
    kein kommunales Rathaus. Es gibt Unterschiede, die in
    einem solchen Gesetzentwurf berücksichtigt werden
    müssen.

    Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Berichtszeit-
    räume für eine eventuelle Änderung der Quotenrege-
    lung von vier auf zwei Jahre bzw. von zehn auf fünf
    Jahre reduziert wurden. Das war in der Tat unser Vor-
    schlag. Sie haben ihn übernommen; aber sonst hätten wir
    diesem Gesetzentwurf auch nicht zustimmen können.
    Denn wir sind sicher, dass eine Überprüfung der Wirk-
    samkeit dieses Gesetzes in kürzeren Abständen dringend
    nötig ist.

    Zweitens. Ich finde es besonders bedauerlich, dass die
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf in diesem Ge-
    setzentwurf so gut wie keine Rolle spielt. Wie sieht es
    denn mit der Fürsorgepflicht aus, wenn Soldaten als El-
    tern kleiner Kinder gemeinsam in den Einsatz geschickt
    werden? Zu diesem Thema findet sich kein einziger
    Satz, obwohl dieses Thema die Familien bewegt. Wir
    alle müssen ein Interesse daran haben, dass die Bundes-
    wehr auch für Männer und Frauen mit Familien ein at-
    traktiver Arbeitgeber wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei Einsätzen der Bundeswehr im Ausland wäre der

    Grundsatz der Freiwilligkeit eines der beiden Familien-
    partner möglich. Wenn Sie der Meinung sind, dass das
    nicht Thema dieses Gesetzes sein kann, werden wir dazu
    einen gesonderten Antrag einbringen.
    Drittens. Da wir wollen, dass dieses Gesetz auch bei
    Einsätzen im Ausland Anwendung findet, müssen ein-
    satzbedingte Gründe für seine Aussetzung, wenn sie not-
    wendig ist, sehr viel präziser formuliert sein. Der Herr
    Wehrbeauftragte hat dankenswerterweise darauf hinge-
    wiesen, dass über die Aussetzung eines Gesetzes nicht
    von irgendjemandem im Verteidigungsministerium ent-
    schieden werden kann, sondern dass darüber vom Vertei-
    digungsminister persönlich oder aber – hören Sie jetzt
    gut zu – von seinem Stellvertreter im Kabinett – also
    nicht von seinem Stellvertreter im Verteidigungsministe-
    rium; denn dort sitzt nur sein administrativer Vertreter –
    entschieden werden muss. Dass Verteidigungsministerium
    und Verteidigungsminister nicht immer dasselbe sind, das
    wissen wir spätestens seit den Vorfällen im Kosovo.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Dieser Gesetzentwurf ist nicht der ganz große Wurf.
    Er ist Neuland für die Bundeswehr. Ich betone noch ein-
    mal: Der Beruf des Soldaten bzw. der Soldatin ist kein
    Beruf wie jeder andere. Bei denjenigen, die ihr Leben
    riskieren, um unser Leben zu schützen, müssen andere
    Maßstäbe angelegt werden. Daher sind Regelungen des
    öffentlichen Dienstes nicht eins zu eins übertragbar. Wir
    werden im Laufe der Zeit feststellen, dass das so ist und
    dass dieser Gesetzentwurf Geburtsfehler hat, die wir
    hoffentlich alle gemeinsam und aufgrund neuer Einsich-
    ten aller hier vertretenen Fraktionen ausmerzen werden.
    Wir stimmen dem Gesetzentwurf zu – das habe ich
    schon einmal gesagt – allerdings mit Bauchschmerzen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)