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ID1514109600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Als erstes wünsche ich von dieser Stelle – ich
    hoffe, auch im Namen des ganzen Hauses – meiner er-
    krankten lieben Kollegin Dr. Elke Leonhard, für die ich
    hier reden soll, gute Besserung und ich hoffe, dass sie
    bald zurückkommt.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Normalerweise wäre ich jetzt sachlich eingestiegen,

    wie Haushälter das so machen, und wäre die Zahlen für
    diesen Etat durchgegangen. Nachdem ich aber den Kol-
    legen Austermann gehört habe,

    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Guter Mann!)


    glaube ich, dass man einen Vergleich wagen kann. Er
    wirkt ein bisschen so wie die Tante, von der Alexander
    Moszkowski vor fast 100 Jahren schrieb: „Die sitzt auf
    dem Sofa und nimmt übel.“


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man sich die Rede anschaut, wird man dies auch
    feststellen. Jenseits der Sachebene, mit viel Polemik und
    ohne Kenntnis im Detail stellt er sich hier hin und be-
    treibt Wahlkampf für Schleswig-Holstein. Das ist gut,
    das hat die CDU dort auch nötig, denn sie wird die Wahl
    verlieren. Trotzdem ist es nicht sachgerecht.


    (Beifall bei der SPD)

    Führen wir uns kurz vor Augen, was der Kollege von
    sich gegeben hat.


    (Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Keine persönlichen Angriffe hier!)


    Er hat gesagt, dass der Etat, also das Geld, das verfügbar
    ist, im kommenden Jahr um 1 Milliarde Euro niedriger
    als in diesem Jahr sein werde. Wir alle wissen, dass das
    so nicht richtig ist. Dass sich insbesondere diejenigen
    hervortun, die keine Verteidigungspolitiker sind, bedeu-
    tet, dass bar jeder Kenntnis Stimmung gemacht wird.
    Ihre wissenden Kollegen sitzen dort und schweigen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Trotz der Einsparungen aufgrund anderer Maßnah-

    men werden in diesem Jahr 23,8 Milliarden Euro verfüg-
    bar sein.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was ist mit der globalen Minderausgabe?)


    Das entspricht nicht 1 Milliarde Euro weniger, sondern
    100 Millionen Euro. Dies bedeutet kein maßloses Zu-
    sammenstreichen bei der Bundeswehr. Sie wissen es
    besser, Herr Austermann. Man sollte auf einer sachli-
    chen Ebene bleiben.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


    Dass die Transformation dazu führt, dass wir nicht
    mehr in der Lage sind, die Landesverteidigung aufrecht-
    zuerhalten oder Bundeswehreinsätze durchzuführen,
    wenn es die Not gebietet wie bei der Oderflut oder Ähn-
    lichem, ist schlichtweg falsch. Vielleicht sollte man sich
    beispielsweise an Charles de Gaulle orientieren, Herr
    Austermann, der gesagt hat, man dürfe nicht die Armee
    erhalten, die man gewohnt sei, sondern man müsse die
    Armee aufstellen, die benötigt werde. Das heißt Trans-
    formation. Es bedeutet, sich nicht nur an Liebgewonne-
    nes zu klammern, sondern das zu machen, was notwen-
    dig ist. Denn mit dem Geld der Steuerzahler sollte man
    verantwortungsbewusst umgehen.

    Zu der GEBB haben Sie eine Menge Märchen erzählt.
    Der Bundesrechnungshof hat eine Prüfung der ersten
    Jahre durchgeführt, als die Lage durch die bestehenden






    (A) (C)



    (B) (D)


    Johannes Kahrs

    Anfangsschwierigkeiten geprägt war. Wir alle wissen
    aber, dass sich in den Jahren 2003 und 2004 die Lage an-
    ders darstellt. Zeigen Sie mir ein Unternehmen, das
    heute anfängt und gleich auf 100 Prozent hochschnellt!
    Ein solches Unternehmen gibt es nicht. Es handelt sich,
    wie gesagt, um billige Polemik und Panikmache.

    Die Anmerkung zu dem Rachefeldzug gegen Kritiker
    ist ärmlich. Als Hanseat bzw. Hamburger könnte ich
    auch davon reden, was alles in den 80er- und 90er-Jah-
    ren in der Freien und Hansestadt Hamburg geschlossen
    wurde. Es gilt der Grundsatz, die Armee aufzustellen,
    die wir benötigen, und nicht die, die wir gewohnt sind.
    Das heißt auch, dass man sich nicht an jeden Standort
    klammern kann, sondern sich bemühen muss, das vor-
    handene Geld vernünftig und sinnstiftend so auszuge-
    ben, wie es die Soldaten benötigen. Deswegen ist es
    schade, dass Sie Ihre schöne Redezeit so vertan und so
    wenige Inhalte geliefert haben, Herr Austermann.

    Nach Abschluss der Beratungen im Haushaltsaus-
    schuss liegt jetzt der Haushaltsentwurf des Verteidi-
    gungsressorts vor. Die konzeptionellen und operativen
    Vorgaben des Transformationsprozesses werden in die-
    sem Haushalt in aller Klarheit und Deutlichkeit abgebil-
    det.

    Der Plafond des Einzelplans 14 beträgt 23,9 Milliar-
    den Euro und entspricht damit dem Regierungsentwurf,
    wie er vom Kabinett beschlossen wurde. Das Verteidi-
    gungsressort trägt zur Konsolidierung des Bundes-
    haushalts bei, und zwar mit einem Betrag in Höhe von
    328 Millionen Euro. Wir haben also unseren Beitrag ge-
    leistet. Trotz der Einsparungen werden, wie gesagt, in
    diesem Jahr 23,9 Milliarden Euro verfügbar sein.

    Nach Bekanntgabe der Ergebnisse der letzten Steuer-
    schätzung ist klar, dass auch der Einzelplan 14 einen
    Beitrag zur weiteren Konsolidierung leisten muss. Des-
    halb werden wir in diesem Jahr weitere 248 Millio-
    nen Euro einsparen.

    Herr Austermann, Sie haben davon gesprochen, dass
    1 Milliarde Euro fehlt. Ich verweise Sie daher hocher-
    freut auf Ihre Forderung, die flexibilisierten Ausgaben
    des Einzelplans 14 um 10 Prozent zu kürzen. Diese For-
    derung ist von der Union erhoben worden. Für den Ver-
    teidigungshaushalt macht das 582 Millionen Euro aus.
    Das ist völlig unrealistisch und unsinnig.

    Gleichzeitig hat der Ministerpräsident von Bayern ge-
    fordert, dass der Bund die Bundesausgaben in allen Etats
    um 5 Prozent kürzen solle. Das wären für den Verteidi-
    gungshaushalt 1,2 Milliarden Euro. Diese Forderung ist
    vonseiten der Union erhoben worden.

    Jetzt werfen Sie uns vor, dass 1 Milliarde Euro fehlt,
    obwohl das gar nicht stimmt. Es geht um 100 Millio-
    nen Euro. Gleichzeitig fordert Ihre eigene Partei viel
    weiter gehende Kürzungen. Was ist das für ein finanzpo-
    litisches Chaos in der Union? Sie sind dafür verantwort-
    lich und das ist peinlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Im Etat stehen gesicherte Einnahmemöglichkeiten
    aus dem Verkauf von Wehrmaterial in einer Größenord-
    nung von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem
    gibt es eine Vorleistung auf die Veräußerung von Bun-
    deswehrliegenschaften in Höhe von 40 Millionen Euro,
    die entsprechend eingestellt werden können. Das heißt,
    dem Verteidigungshaushalt stehen für das Jahr 2005
    Haushaltsmittel in Höhe von 23,8 Milliarden Euro zur
    Verfügung. Das entspricht ungefähr der gleichen Grö-
    ßenordnung wie in diesem Jahr. Von der von Ihnen kriti-
    sierten fehlenden Milliarde kann nicht die Rede sein, ab-
    gesehen davon, dass Sie Kürzungen in Höhe von
    1,2 Milliarden Euro gefordert haben.

    Der Einzelplan 14 ist zwar knapp bemessen, dennoch
    ermöglicht er der Bundeswehr, die Ausstattung in dem
    benötigten Umfang anzuschaffen. Er bietet eine solide
    Basis, um die Transformation der Bundeswehr wie ge-
    plant fortzusetzen. Dieser Haushalt ist reell und solide
    und nicht so schwammig wie die Forderungen der
    Union.

    Im Hinblick auf den reibungslosen Ablauf des Trans-
    formationsprozesses, den Verteidigungsminister Struck
    eingeleitet hat – dafür ist ihm zu danken; denn er muss
    all das wiedergutmachen, was in den Jahren vorher die
    Union verbockt hat –, ist dieses Einsparvolumen gerade
    noch vertretbar.


    (Dirk Niebel [FDP]: Herr Scharping!)

    – Bei Herrn Scharping wissen Sie es doch besser. Er hat
    die ersten notwendigen Maßnahmen eingeleitet, das wis-
    sen wir doch alle.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Ja, aber falsch! – Dirk Niebel [FDP]: Tosender Applaus bei den Regierungsfraktionen!)


    Durch restriktive Steuerungsmaßnahmen im Betrieb
    wird die Erwirtschaftung der zusätzlichen Einsparaufla-
    gen im Haushalt der Beschaffungsplanung nicht entge-
    genstehen.

    Die Betriebsausgaben werden zugunsten der investi-
    ven Ausgaben gesenkt. Insbesondere die Reduzierung
    der militärischen und zivilen Personalumfänge, Maßnah-
    men zur Optimierung des Betriebes und Betreiberlösun-
    gen schlagen hier zu Buche. Die Betriebsausgaben sin-
    ken insgesamt von mehr als 18 Milliarden Euro um rund
    500 Millionen Euro auf 17,5 Milliarden Euro. Die Aus-
    wirkungen der von Bundesminister Struck kürzlich be-
    kannt gegebenen Stationierungsentscheidung tragen ih-
    ren Teil dazu bei. Herr Austermann, da müssen Sie nicht
    beleidigt sein, sondern Sie können mir einfach zuhören.
    Dann lernen Sie dazu und erzählen künftig nicht so einen
    Unsinn.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Besonders hervorheben möchte ich dabei die Absen-
    kung der Personalausgaben. Diese sinken von 12,3 Mil-
    liarden Euro im Jahre 2004 auf rund 12 Milliarden Euro.
    Wir berücksichtigen in diesem Fall die Absenkung der
    Veranschlagungsstärke der Soldaten um 25 000 bis zum
    Jahr 2010 und einen um rund 3 700 Mitarbeiter






    (A) (C)



    (B) (D)


    Johannes Kahrs

    verringerten zivilen Personalumfang im nächsten Jahr.
    Dazu muss allerdings gesagt werden, dass der Perso-
    nalabbau im zivilen Bereich langsamer verläuft, als wir
    uns das gewünscht haben. Hier besteht deutlicher Hand-
    lungsbedarf.

    Der Transformationsprozess hat aber auch Auswir-
    kungen auf die Optimierung im Betrieb. Dadurch kön-
    nen die Ausgaben für Materialerhaltung und die Ausga-
    ben für den sonstigen Betrieb deutlich reduziert werden.
    Die Ausgaben für Materialerhaltung konnten gegenüber
    dem Vorjahr um rund 140 Millionen Euro im Wesentli-
    chen aufgrund der Erwartungen weiterer Außerdienst-
    stellung von Material gesenkt werden. Die Bundeswehr
    muss in diesem Bereich jedoch keine unerwünschten
    operativen Einschnitte hinnehmen.

    Um eine sichere Durchführung und eine gesicherte
    Fortsetzung internationaler Einsätze der Bundeswehr ge-
    währleisten zu können, haben die zuständigen Berichter-
    statter für den Einzelplan 14 im Haushaltsausschuss Vor-
    sorge getroffen. Für einsatzbedingten Sofortbedarf sind
    die Mittel gegenüber dem Regierungsentwurf um rund
    64 Millionen Euro auf nunmehr 700 Millionen Euro an-
    gehoben worden. Die anstehenden Ausgaben für einen
    Einsatz im Sudan werden daraus erwirtschaftet.

    Die Veranschlagung der Betreiberlösungen – hier
    handelt es sich um funktionierende Kooperationen mit
    der Wirtschaft – ist von rund 245 Millionen Euro im
    Vorjahr auf nunmehr rund 300 Millionen Euro gestiegen.
    Solche Betreiberlösungen, übrigens zu Unionszeiten un-
    denkbar, ermöglichen eine Verbesserung der Ausstattung
    der Bundeswehr ohne eine Bindung von Investitionsmit-
    teln. So kann das Parlament heute wegen des vorgesehe-
    nen Betreibermodells für den Simulator beim NH 90 im
    Haushalt 2005 eine Erhöhung des Ansatzes für wehr-
    technische Forschung und Technologie um 30 Millio-
    nen Euro beschließen.

    Mit der Bw Fuhrpark Service GmbH wurde durch die
    Bereitstellung von mehr als 14 000 Neufahrzeugen mit
    einem hypothetischen Beschaffungswert von circa
    260 Millionen Euro begonnen, den Investitionsstau bei
    den Fahrzeugen der Bundeswehr abzubauen.

    Durch die genannten Einsparungen bei den Be-
    triebsausgaben konnten die verteidigungsintensiven
    Ausgaben deutlich erhöht werden. So sparen wir
    580 Millionen Euro ein und können die Investitionen
    von 5,92 Milliarden Euro auf nunmehr rund 6,15 Mil-
    liarden Euro anheben. Wir gehen den Weg, die tatsäch-
    lich verfügbaren Haushaltsmittel für die Verteidigung
    zukunftsorientiert und aufgabenbezogen zu nutzen, und
    zwar für unsere Streitkräfte und die davon abhängige
    wehrtechnische Industrie in Deutschland.

    Die jetzt vorgesehene Finanzausstattung erlaubt die
    Realisierung wichtiger Vorhaben für den Transforma-
    tionsprozess der Bundeswehr. Das gilt insbesondere für
    die aus bündnispolitischer Sicht bedeutsamen Projekte
    wie die erste Ausbaustufe des streifkräftegemeinsamen
    Führunginformationssystems, das Satellitenkommunika-
    tionssystem der Bundeswehr, Stufe 2, und die Kampf-
    ausstattung „Infanterist der Zukunft“ im Rahmen der
    vernetzten Operationsführung. Dies gilt für die einsatz-
    wichtigen Heeresneuvorhaben DINGO 2, DURO,
    ESK MUNGO sowie insbesondere den Schützenpanzer
    Puma.


    (Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Lesen Sie doch nicht alles ab, was Ihnen das Verteidigungsministerium aufgeschrieben hat!)


    Die Beschaffung des Puma ist nicht nur für die Panzer-
    grenadiertruppe von großer Bedeutung. Das sollten Sie,
    liebe Kolleginnen und Kollegen, aus eigener Kenntnis
    wissen, dann müsste ich als Major der Panzergrenadier-
    truppe Ihnen das nicht erzählen. Sie soll zusätzlich die
    Konsolidierung der Landsystemindustrie befördern. Der
    heute bekannt gewordene Verkauf von 42,1 Prozent der
    Aktien an der Firma Rheinmetall an institutionelle Anle-
    ger ist aus derzeitiger Sicht von allen Alternativen noch
    die beste. Ich hoffe, dass dies zu einer Konsolidierung
    der deutschen Landsystemindustrie beiträgt bzw. diese
    zumindest nicht beeinträchtigt. Auf jeden Fall zeigt sich
    hier, dass sich das geänderte Außenwirtschaftsgesetz,
    das der Regierung ein Mitspracherecht bei der Über-
    nahme deutscher Rüstungsunternehmen einräumt, be-
    währt hat.


    (Unruhe)

    – Kollegen, hören Sie doch einfach zu und sabbeln Sie
    nicht laufend dazwischen! Sie können hier ernsthaft et-
    was dazulernen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ein Verkauf des Gesamtpaketes an ausländische Kon-
    kurrenten, wie zum Beispiel General Dynamics, kann
    nun ebenso verhindert werden wie ein Verkauf gestü-
    ckelter Aktienpakete an ausländische Investoren. Dies
    gilt für die geplante Beschaffung von vier Fregatten der
    125er-Klasse und zwei U-Booten der 212er-Klasse, die
    der Marine eine langfristige Perspektive gibt und gleich-
    zeitig die Konsolidierung des Marineschiffbaus im
    Werftenverbund von Blohm + Voss, HDW und Emden
    Nordseewerke unterstützt. Dies gilt ebenso für das
    zweite Los Eurofighter, das sowohl für die Luftwaffe als
    auch für die Unterstützung der erfolgten Konsolidierung
    in der Luft- und Raumfahrtindustrie unverzichtbar ist
    und insbesondere den deutschen Anteil an EADS unter-
    stützt.

    Mit dem vorliegenden Haushalt wird also die Trans-
    formation der Bundeswehr unterstützt und gleichzeitig
    der Einstieg in eine langfristige Politik für die wehrtech-
    nische Industrie – sowohl für die großen Systemhäuser
    als auch für den wichtigen, besonders zu fördernden in-
    novativen Mittelstand – mit dem Ziel betrieben, deut-
    sche Kernkompetenzen zu halten und zu sichern; denn
    zur Bundeswehr gehört auch die wehrtechnische Indus-
    trie. Allerdings dürfen wir nicht darüber hinwegsehen,
    dass wegen des zu erbringenden Beitrags zur Konsoli-
    dierung nur ein kleiner Teil der bei den Betriebsausga-
    ben eingesparten Mittel tatsächlich zur Aufstockung der
    Verteidigungsinvestitionen genutzt werden kann. Das
    Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Investitionsaus-
    gaben liegt in einem gerade noch vertretbaren Rahmen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Johannes Kahrs

    Das Ende der Belastbarkeit ist aber erreicht. Weitere
    Einschnitte im kommenden Haushaltsjahr sind nicht
    mehr verkraftbar, ohne in die Investitionen einzugreifen,
    die für die Schließung der erkannten Fähigkeitslücken
    notwendig sind.

    Eine dauerhaft gesicherte Finanzplanung auf Basis
    des 37. Finanzplans ist unabdingbare Voraussetzung, um
    die Transformation der Bundeswehr erfolgreich zu been-
    den und die Einhaltung der von der Bundesregierung den
    Bündnispartnern zugesagten internationalen Verpflich-
    tungen sicherzustellen. Ich glaube, wir Sozialdemokra-
    ten haben es zusammen mit den Grünen geschafft, einen
    Haushalt aufzustellen, der in sachlicher und fachlicher
    Hinsicht solide ist,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch des Abg. Günther Friedrich Nolting [FDP])


    der der Bundeswehr sowie insbesondere den Soldaten im
    Einsatz eine Zukunft bietet und der die Bundeswehr mit
    dem notwendigen Material ausstattet. Herr Austermann,
    das haben Sie sehr häufig nicht geschafft. Das kann ich,
    der ich jahrelang mit dem Marder gefahren bin, bezeu-
    gen. Während Ihrer Regierungszeit war dieses Fahrzeug
    nie so funktionstüchtig, dass es die Soldaten richtig nut-
    zen konnten. Ihnen ist doch bekannt, dass alle vorhande-
    nen großen Waffensysteme damals unter Apel, Helmut
    Schmidt und Leber angeschafft worden sind. Sie haben
    es 16 Jahre lang verschlafen, etwas zu tun, und haben
    uns nichts hinterlassen. Wir sind nun dabei, die Bundes-
    wehr wieder so aufzubauen, wie es notwendig ist.


    (Zuruf von der SPD)

    – Jawohl, das ist richtig. Meine Damen und Herren von
    der Opposition, Sie sollten meinem Kollegen ruhig er-
    lauben, dazwischenzurufen. Dann lernen Sie noch mehr
    dazu.

    Wir Sozialdemokraten haben es gemeinsam mit Mi-
    nister Struck und seiner fähigen Riege von Staatssekretä-
    ren geschafft,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    die Bundeswehr einen großen Schritt voranzubringen.

    Ich möchte mich ganz herzlich bei den Kollegen so-
    wohl von der Regierungskoalition als auch von der Op-
    position für das große Engagement und die gute Zusam-
    menarbeit im Verteidigungsausschuss bedanken. – Der
    Kollege Austermann scheint das alles nicht mehr mitzu-
    bekommen.

    Auch im Haushaltsausschuss haben wir vernünftig
    zusammengearbeitet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich bedanke mich insbesondere bei all den Kollegen, die
    daran mitgewirkt haben. Rainer Arnold mit seinen Ver-
    teidigungspolitikern ist uns auch im Haushaltsausschuss
    ständig eine große Stütze. Ich danke insbesondere mei-
    ner Kollegin Elke Leonhard, die das alles möglich ge-
    macht hat. Ich wünsche Ihnen allen weiterhin eine
    schöne Debatte.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Günther Nolting von

der FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Friedrich Nolting


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

    lege Kahrs, als Sie gerade dieses Lob ausgesprochen und
    auch die Mitglieder des Verteidigungsausschusses er-
    wähnt haben, habe ich mich gleich gefragt, was wir ei-
    gentlich falsch gemacht haben. Dazu, dass Sie hier die
    Opposition angegriffen haben, kann ich nur sagen: Sie
    haben genau die Probleme, die Sie 16 Jahre lang haben
    wollten. Also beschweren Sie sich hier nicht!

    Herr Kollege Kahrs, Sie wissen ganz genau, dass die
    Entscheidungen und die Maßnahmen von Minister
    Scharping grundlegend falsch waren. Sie haben uns Mil-
    liarden gekostet. Deswegen ist der Verteidigungsminis-
    ter heute in dieser schwierigen Situation und deswegen
    muss jetzt, sechs Jahre nach der Regierungsübernahme
    durch Rot-Grün, umstrukturiert werden. Auch wir stehen
    zu dieser Umstrukturierung. Aber tun Sie doch nicht
    so, als wären Sie dafür nicht verantwortlich. Sie sind
    jetzt sechs Jahre an der Regierung. Stehen Sie zu Ihrer
    Verantwortung!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie wissen ganz genau, dass die Finanzmittel für eine gut
    ausgestattete Bundeswehr hinten und vorne nicht ausrei-
    chen.

    Herr Minister, Sie müssen die Bundeswehr schlag-
    kräftiger und bündnisfähiger machen. Sie müssen die
    Attraktivität des Dienstes steigern, um guten Nachwuchs
    rekrutieren zu können. Dies ist mit Ihrem Spagat zwi-
    schen Beibehaltung der Wehrpflicht auf der einen Seite
    und Unterfinanzierung der gewählten Struktur auf der
    anderen Seite aber nicht möglich. Auch das wissen Sie.

    Herr Minister, ich frage Sie – vielleicht wird Staatsse-
    kretär Wagner auf diese Fragen gleich eingehen –: Han-
    deln Sie, was Ihre Untergebenen angeht, fürsorglich,
    wenn Sie den Angehörigen der Bundeswehr immer mehr
    Lasten aufbürden? Handeln Sie fürsorglich, wenn Sie
    der Bundeswehr die zwingend notwendigen Mittel ver-
    sagen, weil Sie sich gegenüber Ihren Kollegen in den
    Haushaltsplanberatungen nicht durchsetzen können?
    Was sagen Sie zu der anstehenden zusätzlichen globalen
    Minderausgabe von 250 Millionen Euro? Ich würde
    mich freuen, wenn diese Fragen heute hier beantwortet
    werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Günther Friedrich Nolting

    Herr Minister Struck, wenn Außenminister Fischer

    von der Grünenfraktion immer mehr Einsätze der Bun-
    deswehr im Ausland fordert, dann müssen Sie ihn, Au-
    ßenminister Fischer, und seine Fraktion im Zuge der
    Haushaltsberatungen auch bei der Mittelvergabe beim
    Wort nehmen, nach dem Motto: Wer bestellt, muss
    schließlich auch bezahlen. Sie wissen, was ich zu dieser
    Rollenteilung schon einmal gesagt habe.


    (Beifall bei der FDP)

    Der Haushalt von 24 Milliarden Euro könnte für eine

    gut ausgerüstete und professionelle Bundeswehr viel-
    leicht knapp ausreichen, aber eben nur für eine Bundes-
    wehr, in der den Betroffenen, zum Beispiel im Rahmen
    der flexiblen Budgetierung vor Ort, mehr Eigenverant-
    wortlichkeit in Bezug auf Investitionen und Ausgaben
    gelassen wird. Meiner festen Überzeugung nach sind die
    Kommandeure und Dienststellenleiter sehr kreativ und
    innovativ. Man muss sie nur lassen. Mit anderen Worten:
    Es muss ihnen auch möglich sein.


    (Beifall bei der FDP)