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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Krings


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Gerne.



Rede von Bettina Hagedorn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, da Sie gerade die Pro-Kopf-Verschul-

dung von 16 500 Euro, auch für jedes Baby, das heute in
Deutschland geboren wird, ansprechen, würden Sie be-
stätigen, dass von diesen 16 500 Euro 11 220 Euro in
der Zeit von 1982 bis 1998 entstanden sind


(Zuruf von der FDP: Nein!)

und 2 531 Euro seit 1998?


(Beifall bei der SPD)

Wenn Sie das bestätigen – und das können Sie eigentlich
nicht abstreiten, denn das ist eine Tatsache –, würden Sie
mir dann bitte die Frage beantworten, ob ein Subven-
tionsabbau nicht ein geeignetes Mittel wäre, dem entge-
genzuwirken?


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Krings


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrte Kollegin, es ist schön, dass Sie den Mut

    haben, auch bei dieser Geräuschkulisse vor der nament-
    lichen Abstimmung noch eine Zwischenfrage zu stellen.
    Ich beantworte sie Ihnen sehr gerne.


    (Ute Kumpf [SPD]: Frauen sind immer mutig, Herr Krings!)


    Wenn Sie auch nur im Entferntesten mit den Effekten
    von Zins und Zinseszins vertraut sind, dann wissen Sie,
    dass der Damm in den 70er-Jahren gebrochen war – un-
    ter den Regierungen Brandt und Schmidt. Damals sind
    die Schulden auf das Sechsfache gestiegen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    – Sie können sich offenbar nur noch mit gezwungenem
    Lachen dagegen wehren.

    Wir haben dann in den 80er-Jahren eine Konsolidie-
    rungspolitik unter Finanzministern der Union erlebt und
    wir hatten 1990 die deutsche Einheit. Ich vermisse bis
    zum heutigen Tag Ihre Vorschläge zur Finanzierung die-
    ser Einheit. Ich frage mich auch, welche deutsche Ein-
    heit Sie zwischen 1998 und 2004 finanzieren mussten.
    Womit erklären Sie Ihre Schulden? Ich glaube, dass Ihr
    Vergleich etwas albern ist, wenn man die deutsche Ein-
    heit bedenkt und sieht, dass die Regierungen Brandt und
    Schmidt in diesem Lande den Marsch in die Schulden-
    falle begonnen haben,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    und dieser ist immer schneller fortgesetzt worden.

    Aber es bleibt ja gar nicht bei den Staatsschulden von
    1,4 Billionen Euro, die wir heute haben. Nehmen wir an,
    dass wir so weitermachen wie heute, dass wir mit einer
    Finanzpolitik wie der, die dieser Finanzminister zu ver-
    antworten hat, bis zum Jahre 2025 fortfahren. Dieses
    Jahr werden die meisten von Ihnen noch erleben.


    (Zustimmung des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    – Nicht in dieser Funktion, aber sie werden es physisch
    erleben. – Dann werden wir Staatsschulden von über
    7 Billionen Euro haben. Das Defizit der öffentlichen
    Haushalte wird bei etwa 480 Milliarden Euro liegen –
    schier unvorstellbare Zahlen.

    Auch dieser Bundeshaushalt setzt seine Schwerpunkte
    wieder ausschließlich rückwärts gewandt. Wir geben für
    die Alterssicherung in diesem Lande – dabei kommt es
    gar nicht darauf an, ob es Zuschüsse an die Rentenkasse
    sind oder Pensionszahlungen – etwa 100 Milliarden Euro
    aus. Wenn wir die Zinsen und Zinseszinsen hinzuneh-
    men, ist das deutlich über die Hälfte des Bundesetats für
    Aufgaben zur Bewältigung von vergangenen Ansprü-
    chen und Lasten. Wir befriedigen Ansprüche von gestern
    mit Schulden von heute zulasten der Generationen von
    morgen. Das ist eine zutiefst unmoralische und unge-
    rechte Politik, weil sie generationenungerecht ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Aus lauter Scham erlauben wir uns ja gar nicht, das

    wahre Ausmaß der Schuldenlast für die nachrückenden
    Generationen offen zu legen. Die 1,4 Billionen Euro






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Günter Krings

    sind ja nur der kleinere Teil der Wahrheit. Wenn wir alles
    dazuzählen, was an Ansprüchen an die sozialen Siche-
    rungssysteme täglich neu entsteht, sind wir nach sehr
    konservativen Berechnungen bei weiteren Staatsschul-
    den von mindestens 3,5 Billionen Euro, Schulden, die
    jeder Einzelne in Deutschland mit abzahlen muss. Das
    gibt nach zurückhaltenden Berechnungen summa sum-
    marum Staatsschulden von 5 Billionen Euro. Nur zur
    Verdeutlichung: Das ist eine Fünf mit zwölf Nullen,
    etwa so viele, wie dort gerade auf der Regierungsbank in
    den ersten beiden Reihen sitzen.


    (Widerspruch des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Umgerechnet auf das einzelne neugeborene Kind wären
    das dann mindestens 60 000 Euro.

    Diese Entwicklung wird noch dadurch dramatischer,
    dass wir ebenfalls seit den 70er-Jahren auch bei der
    Geburtenrate hinterherhinken. Pro Jahr werden
    30 Prozent zu wenige Kinder geboren, um unsere Bevöl-
    kerung demographisch in der Balance halten zu können.
    Sie stellen sich also vor, dass die immer weniger Wer-
    denden von morgen die immer größeren Schulden der
    vielen von heute abzahlen sollen. Wie das funktionieren
    kann, ist bis heute schleierhaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Raubbau an den künftigen Generationen geht

    dabei von Bundeshaushalt zu Bundeshaushalt immer
    schamloser vonstatten. Es wird von Jahr zu Jahr schlim-
    mer. In den vergangenen sechs Jahren haben Sie
    150 Milliarden Euro neue Schulden gemacht, gleichzei-
    tig haben Sie etwa 100 Milliarden Euro an Bundesver-
    mögen veräußert. Um Ihren Haushalt kurzfristig über
    Wasser zu halten, haben Sie keine Hemmungen, die Ver-
    mögenssubstanz dieses Landes zu zerschlagen. Eine
    Kuh kann man entweder melken oder schlachten. Sie ha-
    ben sich offenbar für das Schlachten entschieden. Sie
    müssen den Steuerzahlern in diesem Land dann aber
    auch sagen, dass jeder Euro, der nicht mehr herein-
    kommt – zum Beispiel als Unternehmensgewinn –, in
    den nächsten Jahren durch Steuern oder neue Schulden
    finanziert werden muss.

    Ich nenne nur die Postpensionen. Ihnen reicht es
    nicht mehr, nur die Aktienanteile zu verkaufen – darüber
    könnte man ja reden –, sondern jetzt soll der Bund die
    Postpensionen indirekt übernehmen. Das bringt einmal
    Bares in den Etat und wird die Steuerzahler in diesem
    Land jahrzehntelang belasten. Das ist das Gegenteil ei-
    ner nachhaltigen Politik.

    Der Finanzminister hatte eine weitere geniale Idee. Er
    will 2 Milliarden Euro aus dem ERP-Fonds, den ehe-
    maligen Mitteln des Marshallplans, der Kreditanstalt für
    Wiederaufbau zuschieben. Abgesehen davon, dass Sie
    damit eine wirkliche Gefährdung der einzigen noch
    funktionierenden Mittelstandsförderung dieser Bundes-
    regierung herbeiführen, missachten Sie zugleich vertrag-
    liche Bindungen mit den USA. Aber auch das hat ja
    Konsequenz und Methode: Wem schon die Maastricht-
    Kriterien egal sind, der schert sich auch nicht um völker-
    rechtliche Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten
    Staaten.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das Ganze erinnert etwas an die letzten Jahre der

    DDR. Um sich kurzfristig eben über Wasser zu halten,
    hat man dort versucht, alles Mögliche auszunutzen und
    zu verscherbeln. Man hat versucht, die ökonomischen
    Reserven bis an die Belastungsgrenze auszunutzen – nur
    um über den Winter zu kommen. Man hat nicht darüber
    nachgedacht, ob in zwei, drei Jahren noch etwas übrig
    bleibt. So, wie in den 80er-Jahren in einem Teil Deutsch-
    lands Politik betrieben wurde, sieht auch Ihre Politik aus.

    Es gibt aber einen erheblichen Unterschied zur dama-
    ligen Situation in der DDR: Anders als vor 20 Jahren
    steht jetzt kein Partner im Westen mehr bereit, der uns
    wieder auf die Füße helfen kann. Wir müssen mit eige-
    ner Wirtschaftskraft aus diesem Sumpf herauskommen.
    Wir müssen uns anstrengen und die Verschuldungsstruk-
    turen dieses Landes aufbrechen, wenn wir wieder in eine
    wirtschaftliche Erfolgsspur kommen wollen. Mit diesem
    Bundeshaushalt erreichen Sie das Gegenteil.

    Die Zeit drängt. Wir haben jetzt das Glück, dass wir
    uns in einer Niedrigzinsphase befinden. Wenn die Zinsen
    auf den Weltmärkten um einen einzigen Prozentpunkt
    steigen, dann haben wir pro Jahr 8 Milliarden Euro mehr
    Schulden. Ich glaube, es ist deutlich, dass wir hier immer
    tiefer in eine ganz katastrophale Situation hineinschlit-
    tern.

    Diese Bundesregierung redet sehr oft und sehr gerne
    von Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit“ klingt wunderbar.
    Es wird von Nachhaltigkeit gesprochen, gehandelt wird
    aber nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Herr Bun-
    deskanzler, Herr Finanzminister, hören Sie im Interesse
    der künftigen Generationen endlich damit auf, die Staats-
    verschuldung nur in wohlfeilen Reden zu bekämpfen. Be-
    kämpfen Sie sie endlich auch in der Wirklichkeit und be-
    herzigen Sie einen alten Satz von William Shakespeare:
    „Worte zahlen keine Schulden“!

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)