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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Kaster, ein Erbe hat so seine Folgen. Denn man erbt
    nicht nur von seinen Vätern und Müttern, sondern auch
    von den Großvätern und Großmüttern. Es ist vorhin ja
    schon hervorragend ausgeführt worden, welches Erbe
    wir in Gestalt von Schulden pro Kopf den Kindern hin-
    terlassen. Es sind das pro Kopf 11 200 Euro aus der
    Kohlzeit und die 2 531 Euro aus der rot-grünen Zeit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Beides zusammen macht das Erbe aus. Diese Klarstel-
    lung trägt sicherlich ein wenig zur Sachlichkeit bei.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme jetzt zu einem Bereich, bei dem es erheb-

    lich friedlicher wird. Denn ich habe den Eindruck, für
    Kultur setzen sich erheblich mehr Personen im Parla-
    ment ein, als es den Anschein hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Vieles in Deutschland wäre farb- und freudloser, gäbe es
    nicht die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien,
    Frau Dr. Christina Weiss,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    mit ihrem Etat von 950 Millionen Euro. Übrigens ist die-
    ser Etat, wie der Bildungsetat, im Rahmen der parlamen-
    tarischen Arbeit etwas aufgestockt worden.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wir haben es ja!)


    – Richtig, wir haben es an der Stelle, weil Kultur und
    Bildung zusammengehören, Herr Austermann.

    Als Erstes komme ich zu einer wichtigen Grundlage
    für diesen Etat. Über die Austarierung der Zuständigkei-
    ten zwischen Bund und Ländern wird ja gerade verhan-
    delt und ich hoffe sehr – ich denke, das ist dringend not-
    wendig –, dass die Föderalismuskommission die
    Kulturtätigkeit des Bundes stärkt.


    (Beifall bei der SPD)

    Dieser Haushalt zeigt, dass das weiterhin unabdingbar ist,
    dass es eine Zuständigkeit des Bundes für die Kultur
    gibt. Wenn wir uns darüber im Grundsatz einig sind,
    dann werden wir auch einsehen, dass wir da unbürokrati-
    sche Regelungen brauchen. Ich unterstütze natürlich,
    dass Kultur als Staatszielbestimmung im Grundgesetz
    verankert wird.


    (Beifall bei der SPD)

    Vieles wird mit den 950 Millionen Euro aus dem Kul-

    turetat bewegt: die Bundeskulturstiftung – 35,7 Mil-
    lionen Euro – mit vielen lebendigen und anregenden
    Projekten, der neue Schwerpunkt „Filmförderung“, die
    großen Investitionen wie zum Beispiel auf der Muse-
    umsinsel, etwa für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    – auf sie komme ich gleich noch einmal zu sprechen –,
    für die Deutsche Welle – 280 Millionen Euro – mit dem
    neuen Standort Bonn und dem TV-Standort Berlin.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Petra-Evelyne Merkel

    Wichtig sind meiner Fraktion und mir folgende Pro-

    jekte für 2005. Die Anna-Amalia-Bibliothek ist eben
    schon von Frau Dr. Christina Weiss angesprochen wor-
    den. Als Mitglied des Haushaltsausschusses bin ich sehr
    froh, dass wir in diesem Jahr die Gelegenheit hatten, uns
    die Anna-Amalia-Bibliothek anzusehen und die große
    Sammlung und den Rokokosaal auf uns wirken zu las-
    sen. Es ist wirklich ein unvergleichbarer Schatz, der dort
    zu finden ist und der jetzt nach dem Brand saniert wer-
    den muss.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Deswegen bin ich auch sehr dankbar dafür, dass
    Christina Weiss sehr schnell mit 4 Millionen Euro die
    erste finanzielle Not gelindert hat. Ebenso haben das
    Land und die vielen Spender, die dazu bereit waren und
    weiterhin sind, dabei geholfen, dass die Sammlung wei-
    ter ergänzt werden kann. Ich bin aber ebenso froh da-
    rüber, dass es uns gelungen ist, im Haushalt für das
    Jahr 2005 die Sanierungsmittel bereitzustellen, sodass
    die Sanierung, die für 2006 geplant war, vorgezogen
    werden kann und die Arbeiten zügig weitergehen kön-
    nen. Das ist wichtig.

    Wir haben sogar noch 1 Million Euro für die Stiftung
    Weimarer Klassik eingestellt, damit trotz der extremen
    Haushaltsnotlage weiterhin Brandschutzmaßnahmen
    vorgenommen werden können.


    (Beifall bei der SPD)

    Denn es kann niemand ein Interesse daran haben, dass
    uns ein solches Unglück noch einmal passiert. Es han-
    delt sich um Schätze, die die europäische Kultur ausma-
    chen. Sie müssen gehütet und bewahrt werden, egal
    – das sage ich für mich persönlich – wer dafür zuständig
    ist, ob Bund oder Land. Wir müssen gemeinsam dafür
    sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Unserer Fraktion, aber auch den Grünen ist es wichtig
    gewesen, dass die Volksgruppe der Sorben noch ein-
    mal finanziell Luft bekommt, um Strukturveränderungen
    in ihren Organisationen umsetzen zu können. Gemein-
    sam mit allen Fraktionen – das zeichnet diesen Etat aus –
    haben wir den ursprünglichen Betrag von 7,225 Millio-
    nen Euro um 500 000 Euro aufgestockt; teilweise gegen-
    finanziert, teilweise werden die Mittel noch fließen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Einvernehmlich!)


    Wir haben die Summe allerdings gesperrt, Herr
    Kampeter, weil wir wollen, dass uns darüber Bericht er-
    stattet wird, wie die Strukturveränderungen angepackt
    werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Im kommenden Jahr wird es historische Gedenktage

    geben; sie sind teilweise bereits angesprochen worden.
    Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich zum
    60. Mal und wird mit Veranstaltungen nicht nur, aber
    auch in Deutschland begleitet. Im kommenden Jahr wird
    auch der 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrati-
    onslager mit einer zentralen Veranstaltung in der Ge-
    denkstätte Buchenwald begangen werden. Wir haben
    neben einem Zuschuss zur Veranstaltung die finanziellen
    Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Opfer einge-
    laden werden können. Das sind wir diesen schuldig und
    das ist uns wichtig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Auch einvernehmlich!)


    – Sie haben Recht, Herr Kampeter, auch das haben wir
    einvernehmlich getan.

    Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die als Zeit-
    zeugen ihre schrecklichen persönlichen Erlebnisse im
    hohen Alter Kindern und Jugendlichen erzählen, mit ih-
    nen reden und so zur Aufklärung beitragen. Allen muss
    klar sein, dass sich so schreckliches Leid nicht wieder-
    holen darf.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Jutta Dümpe-Krüger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn auch Sie die Wahlergebnisse der rechtsradika-
    len Parteien nicht ruhen lassen, wenn Sie Möglichkeiten
    haben, mit Jugendlichen zu arbeiten, ob in Schulen, Ju-
    gendeinrichtungen oder Vereinen, bitte ich Sie: Laden
    Sie Zeitzeugen ein und eröffnen Sie durch die persönli-
    che Begegnung, durch authentische Lebensberichte die
    Chance, dass Jugendliche wachsamer werden. Das ist
    ein Beitrag gegen die Rechtsradikalen und Neonazis.
    Zusammen mit den Programmen „CIVITAS“ und „enti-
    mon“, deren Mittel wir Ihren Anträgen entsprechend
    nicht gesenkt,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    sondern aufgestockt haben, ist das eine gute Möglich-
    keit, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es geht uns um das richtige Ausgeben von Geld,
    wenn wir über den Haushalt reden. Darüber wachen
    viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verwaltun-
    gen, meine Kolleginnen und Kollegen Politiker und der
    Rechnungshof. Ich habe in den Berichterstattergesprä-
    chen zur Vorbereitung des Haushalts 2005 beantragt,
    dass wir uns künftig stärker mit der Museumsinsel be-
    schäftigen und jährlich ein besonderes Berichterstatter-
    gespräch vor Ort durchführen, und zwar bevor der Rech-
    nungshof seinen Bericht abliefert.

    Ich meine allerdings, dass die fiskalische Kontrolle
    Aufgabe des Rechnungshofs ist. Er sollte jedoch nicht
    die politischen Zielsetzungen formulieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    Dazu ist die Politik da, dazu sind meine Kolleginnen und
    Kollegen und ich da. Wir werden weiterhin über Ent-
    scheidungen wie die über eine archäologische Prome-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Petra-Evelyne Merkel

    nade oder ein Eingangsgebäude auf der Museumsinsel in
    Berlin-Mitte verantwortlich diskutieren.

    Unser Stand bisher: Die archäologische Promenade
    wird zurzeit nicht gebaut, aber durch notwendige Vor-
    sorgemaßnahmen innerhalb der Häuser wollen wir uns
    die spätere Entscheidung auch nicht verbauen. Ein Ein-
    gangsgebäude wird notwendig sein. Wie es gestaltet
    werden wird, steht noch nicht fest. Dieses gigantische
    Projekt – das Juwel vor unserer Tür – lebt von den Mu-
    seen, die vordringlich saniert werden müssen. Museen
    sind aber auch Lebensraum und dieser muss gestaltet
    werden. Ich sage das in vollem Ernst, weil ich die Arbeit
    des Rechnungshofs sehr schätze, auch als Mitglied des
    Rechnungsprüfungsausschusses. Die politische Zustän-
    digkeit liegt bei uns.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    Ich möchte jetzt kurz auf einen Punkt eingehen, der
    mir sehr wichtig ist. Im vergangenen Jahr wurde immer
    wieder der Vorwurf erhoben, das Geld versickere in den
    neuen Ländern. Ich habe angeregt, dass wir vier Be-
    richterstatter für den Kulturbereich uns vor Ort ansehen,
    was mit den Steuermitteln passiert. Wir haben im Früh-
    jahr eine kurze Fahrt gemacht: nach Halberstadt, Qued-
    linburg, Wittenberg, Halle und zum Abschluss in den
    Wörlitzer Park.

    Wir vier Berichterstatterinnen und Berichterstatter
    – Frau Hajduk, Herr Kampeter, an den letzten beiden Ta-
    gen war auch Herr Dr. Rexrodt dabei, der leider kurz
    darauf unerwartet verstarb, und ich – haben die hervorra-
    genden Kulturangebote gesehen, die aus Steuermitteln
    entstanden und mit der Kraft vieler Menschen aus dem
    Boden gestampft worden sind. Wir haben gespürt, wie
    wichtig diese Anker sind, um die sich viel Engagement,
    aber auch der Stolz und die Zuversicht der Menschen
    ranken. Ich bin sicher, wir werden uns auch im kommen-
    den Jahr über verschiedene Projekte vor Ort informieren.

    Ich finde, die Bundesregierung hat für den Bereich
    Kultur trotz der Zwänge und extremen Nöte einen ver-
    antwortungsvollen Haushalt vorgelegt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: So weit würden wir doch nicht gehen!)


    Wir haben ihn verantwortungsvoll beraten. Ich danke al-
    len, auch der Opposition, dafür, dass wir die Anträge,
    mit denen wir Mittel erhöht haben, in breiter Überein-
    stimmung verabschiedet haben. Ich denke, dass die Kul-
    turpolitik immer wieder dazu geeignet ist, Brücken zu
    bauen.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin gerade darü-

ber informiert worden, dass die Klingelanlage, auch die
optische, in einigen Teilen des Hauses nicht funktioniert.
Deswegen sage ich Ihnen allen: Die namentliche Ab-
stimmung findet in zehn Minuten statt.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Günter Krings.

(Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir erwarten ein wahres Feuerwerk!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Krings


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren Kollegen! Der Herr Bundesfinanzminister und
    der Herr Bundeskanzler, der noch abwesend ist und bis-
    her wohl auch noch nicht das Klingelzeichen in Deutsch-
    land gehört hat, haben zu Beginn ihrer Amtszeit einen
    Amtseid abgelegt. In diesem Amtseid heißt es zum
    Schluss, dass sie sich verpflichten, „Gerechtigkeit gegen
    jedermann“ zu üben.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Hier ist nicht die Stunde, auf die vielen großen und

    kleinen Ungerechtigkeiten Ihrer Politik hinzuweisen, die
    die Wählerinnen und Wähler von heute aktuell betreffen.
    Ich bin überzeugt, dass nach der Verabschiedung dieses
    Bundeshaushalts für jedermann in diesem Lande endgül-
    tig klar ist, dass diese Regierung ihren finanzpolitischen
    Offenbarungseid abgelegt hat. Ich bin mir sicher, dass
    die Wählerinnen und Wähler ihre Chance wahrnehmen
    werden, Ihnen das bei der nächsten Bundestagswahl zu
    zeigen, und dass es Ihnen nicht gelingen wird, noch ein-
    mal, wie Sie es im Jahre 2002 getan haben, Sand in die
    Augen der Wählerinnen und Wähler zu streuen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Während sich die heutigen Wählerinnen und Wähler

    in diesem Lande an der Wahlurne selbst gegen Ihre Poli-
    tik zur Wehr setzen können, können dies die jungen
    Menschen in diesem Lande und die nachfolgenden Ge-
    nerationen nicht tun. Sie haben keine Chance, heute da-
    rauf hinzuweisen, dass ihre Zukunftschancen verfrüh-
    stückt werden. Sie sind die Opfer Ihrer ungerechten
    Politik, können sich dagegen aber nicht wehren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Jörg van Essen [FDP] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wahr!)


    Was der SPD die Jugend bzw. der Nachwuchs wert
    ist, haben wir in dieser Woche gesehen;


    (Jörg Tauss [SPD]: Betreuung!)

    denn die SPD-Bundestagsfraktion hat in dieser Woche
    die Wahl ihres Fraktionsvorstandes durchgeführt. Das
    einzige Mitglied des engeren Fraktionsvorstandes, das
    jünger als 40 Jahre ist, ist aus Ihrem Fraktionsvorstand
    rausgefallen. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen
    von der SPD, Sie haben in Ihrer engeren Fraktionsfüh-
    rung niemanden, der jünger als 40 Jahre ist.

    Das ist bei Ihren jüngeren Kollegen nicht ohne Kom-
    mentar geblieben. Ich zitiere die Kollegin Kerstin
    Griese, die hierzu wörtlich im „Tagesspiegel“ von heute
    meint: „Das war ein Angriff gegen die junge Genera-
    tion.“






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Günter Krings


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Oh!)

    Leider war das nicht der einzige Angriff, der diese

    Woche von Ihrer Seite des Hauses gegen die junge Ge-
    neration gefahren wurde.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So kann man sich selbst täuschen! – Monika Griefahn [SPD]: Und was ist mit der Eigenheimzulage?)


    Ein weiterer Angriff erfolgt mit dem Bundeshaushalt 2005.
    Daher sage ich insbesondere den jüngeren Kolleginnen
    und Kollegen in Ihrer Fraktion bzw. in den Regierungs-
    fraktionen, beherzigen Sie das: Lasst euch nicht verar-
    schen!


    (Beifall des Abg. Dietrich Austermann [CDU/ CSU] – Otto Schily, Bundesminister: Das ist aber kein parlamentarischer Ausdruck!)


    Demjenigen, der in den letzten Tagen gelegentlich Wer-
    bung gehört bzw. gesehen hat, ist dieser Spruch wahr-
    scheinlich halbwegs bekannt. Wenn Sie die „Tages-
    schau“ schon abschalten, dann schalten Sie zumindest
    die Werbung ein; dann kennen Sie das auch.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, jungen
    Menschen erlegt dieser ungebremste Marsch in den
    Verschuldungsstaat unzumutbare Lasten auf. Jedes
    Kind, das in diesem Lande geboren wird, bekommt so-
    zusagen als Begrüßung des Staates nicht nur eine Ge-
    burtsurkunde mit auf den Weg, es bekommt bei der Ge-
    burt gewissermaßen auch ein virtuelles Girokonto
    angelegt – nur leider mit Schulden von 16 500 Euro.


    (Jörg Tauss [SPD]: Und Sie wollen noch die Studiengebühren dazulegen!)