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ID1514104700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
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    Rede von Bernhard Kaster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Unser Bundeshaushalt weist die denkbar simpelste
    Form der Buchführung auf, nämlich eine einfache Ge-
    genüberstellung von Einnahmen und Ausgaben. Ich
    möchte an dieser Stelle noch nicht darauf eingehen, ob
    dieses Haushaltsrecht noch zeitgemäß ist – das ist es
    nach meiner Auffassung nicht –, aber es ist bemerkens-
    wert, dass diese Bundesregierung mit dieser simplen
    Buchführung offensichtlich schon überfordert ist.


    (Beifall des Abg. Jochen-Konrad Fromme [CDU/ CSU] – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Seit der letzten Wahl hat es Rot-Grün nicht ein einzi-
    ges Mal geschafft, mit dem Haushalt wenigstens den
    Grundrahmen unserer Verfassung oder unserer gemein-
    samen europäischen Währung einzuhalten. Im Wahljahr
    2002 lief der Haushalt mit neuen Schulden in Höhe von
    32 Milliarden Euro aus dem Ruder. Das waren 50 Pro-
    zent mehr als eingeplant. Prädikat: verfassungswidrig.
    2003 machte Finanzminister Hans Eichel fast
    39 Milliarden Euro neue Schulden, mehr als doppelt so
    viel wie ursprünglich geplant, also plus 100 Prozent.
    Prädikat: verfassungswidrig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Jahr braucht unser Bundesschuldenminister
    43,5 Milliarden Euro neue Schulden. Das sind wieder
    50 Prozent mehr als geplant. Prädikat: verfassungswid-
    rig.


    (Peter Dreßen [SPD]: Was hat Theo Waigel gemacht? – Weiterer Zuruf von der SPD: Die Zinsen für eure Schulden!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bernhard Kaster

    In gerade einmal drei Jahren ergaben sich
    114,2 Milliarden Euro neue Schulden, obwohl es einen
    massiven Verkauf von Tafelsilber gegeben hat.

    Für den Haushalt 2005 stellt sich daher die berech-
    tigte Frage: Ist eine solche unverantwortliche Schulden-
    politik zulasten künftiger Generationen überhaupt noch
    steigerungsfähig? Ein Blick in den Haushalt offenbart
    die erschreckende Antwort: Ja. Die Hilflosigkeit dieser
    Regierung macht sogar vor den Einnahmen der Zukunft,
    dem endgültig letzten Tafelsilber, nicht mehr Halt.

    Mit dem Haushalt 2005 hat es diese Bundesregierung
    geschafft, die Gesamtverschuldung des Bundes über die
    Zeitspanne von 50 Jahren in nur vier Jahren um
    20 Prozent zu erhöhen. Aus der Devise „Ist der Ruf erst
    ruiniert, handle frei und ungeniert“ wird unter dem jetzi-
    gen Bundeskanzler für 2005 das Motto: „Nach uns die
    Sintflut!“


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wahr!)


    Was hier passiert, wie unser Land in den Ruin gewirt-
    schaftet wird, wie die Zukunft der Kinder leichtfertig
    und egoistisch schon heute verfrühstückt wird,


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Unglaublich!)

    all dies hat eine Dimension erreicht, angesichts derer die
    Frage gestellt werden muss: Wo bleibt in dieser Situation
    das Eingreifen, die Richtlinienkompetenz und die Ver-
    antwortung des Bundeskanzlers? Ein Bundeskanzler, der
    den Eid geleistet hat, das Grundgesetz zu wahren und
    Schaden vom deutschen Volke zu wenden,


    (Peter Dreßen [SPD]: Das macht er!)

    ist zum Handeln verpflichtet, wenn Verfassungsbruch
    zur Routine wird – ich erinnere an Art. 115 des Grund-
    gesetzes – und wenn Art. 110 des Grundgesetzes, also
    Wahrheit, Klarheit und Vollständigkeit des Haushalts,
    mit Tricksen, Tarnen und Täuschen umgangen wird.


    (Jörg Tauss [SPD]: Der Austermann hat dasselbe Blech geredet! – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Muss der Bundeskanzler nicht auch handeln und Scha-
    den vom deutschen Volke abwenden, wenn beispiels-
    weise alle Skrupel fallen und den Kindern nicht nur
    gigantische Schuldenberge hinterlassen werden, sondern
    zwischenzeitlich schon die Perversion um sich greift und
    nun schon heute die Einnahmen der Zukunft, das heißt
    die Einnahmen der jungen Generation verhökert wer-
    den? Mit dem unwirtschaftlichen Verkauf der Auslands-
    forderungen gegenüber Russland oder dem unseriösen
    Postpensionsdeal wird jetzt vor lauter Hilflosigkeit der
    schnelle Euro gemacht. Die Rechnung kommt später.
    Beim Postdeal warten ab 2007 Milliarden zusätzlicher
    Kosten auf uns. Der Bundesrechnungshof hat dies ge-
    stern in einem Brief sehr deutlich kritisiert.

    Statt aber im eigenen Etat ein Zeichen des Sparens zu
    setzen, geschieht beim Bundespresseamt im Kanzleretat
    genau das Gegenteil. Beim Thema Öffentlichkeits-
    arbeit sind seit langem alle Dämme gebrochen. Wir alle
    freuen uns auf die Fußballweltmeisterschaft 2006. Aber
    es ist eine Frechheit, dass die Weltmeisterschaft schon
    im Haushalt 2005 als Begründung für überhöhte PR-
    Mittel der Bundesregierung herhalten muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich bin daher sehr froh, dass der Bundesrechnungshof

    in der letzten Woche aus seiner objektiven Sichtweise
    eindeutige Feststellungen getroffen hat:


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Na, na!)

    zum Beispiel, wie diese Bundesregierung trotz leerer
    Kassen 250 Millionen Euro für Werbung und Öffentlich-
    keitsarbeit verprasst. Eine viertel Milliarde nur für An-
    zeigen und Plakate! Das ist nichts anderes als eine steu-
    erfinanzierte Parteiwerbung und Imagepflege.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Monika Griefahn [SPD]: Ihr sagt doch immer, dass wir die Leute über Hartz IV aufklären müssen! Also, bitte schön!)


    Wir haben schon vor Monaten darauf aufmerksam ge-
    macht, dass vor allem die von den Grünen geführten
    Ministerien rechtswidrig Millionenbeträge im Haushalt
    für ihre Imagewerbung geradezu veruntreuen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Reine Propaganda!)


    Wie stellt jetzt der Bundesrechnungshof unter Punkt 15
    seiner „Bemerkungen 2004“ fest – ich zitiere –:

    Das Bundesministerium für Verbraucherschutz,
    Ernährung und Landwirtschaft … hat aus dem
    Bundesprogramm Ökologischer Landbau … in
    weitem Umfang Maßnahmen der Öffentlichkeits-
    arbeit finanziert, um die politische Grundausrich-
    tung der Bundesregierung darzustellen. Damit hat
    es gegen Haushaltsrecht verstoßen.

    So der Bundesrechnungshof.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wieder wahr!)

    Ich darf hinzufügen: bewusst verstoßen. Denn seit

    mehr als einem Jahr kritisieren wir an dieser Stelle im-
    mer wieder die PR-Ausgaben, ohne dass es Ihnen in den
    Sinn kommt, hier irgendwelche Veränderungen vorzu-
    nehmen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Schamlos!)

    Allein bei der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung
    mit den vielen im Haushalt versteckten Millionenbeträ-
    gen ließen sich jedes Jahr 200 Millionen Euro einsparen.

    Lassen Sie mich das noch sagen: Angesichts des Auf-
    tritts des Finanzministers eben und seiner Einlassung
    zum Thema Öffentlichkeitsarbeit muss man die Frage
    stellen: Kennt sich noch nicht einmal der Finanzminister
    mit den Etats der Kollegen von den Grünen aus, in denen
    die Millionen für die Öffentlichkeitsarbeit in verschiede-
    nen Posten versteckt sind?


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: So ist das! – Zuruf von der CDU/CSU: Der versteht doch gar nichts! – Jörg Tauss [SPD]: Tibetanische Gebetsmühle! – Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Und jetzt?)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bernhard Kaster

    Vor dieser Bundesregierung müssen wir uns und müs-

    sen sich vor allen Dingen nachfolgende Generationen
    besser schützen. Dafür müssen wir uns ernsthaft Gedan-
    ken über engere Grenzen auch in unserer Verfassung ma-
    chen. Der Investitionsbegriff im Grundgesetz muss als
    eingeengter Nettobegriff definiert werden.


    (Jörg Tauss [SPD]: Meinen Sie die von den CDUund CSU-regierten Länder? Mein lieber Mann!)


    Der Sinn des Art. 115 Grundgesetz wird doch geradezu
    auf den Kopf gestellt, wenn die Regierung die Begren-
    zung der Schuldenaufnahme in Höhe der Investitionen
    einfach durch Vermögensverkauf und beispielsweise
    durch den unseriösen Postpensionsdeal umgehen kann.


    (Jörg Tauss [SPD]: Baden-Württemberg! Oh, oh!)


    Wir brauchen beim Investitionsbegriff zwingend eine
    Anrechnung von Vermögensveräußerungen – das macht
    ja auch Sinn –, sprich: von Privatisierungserlösen. Kein
    betriebswirtschaftlich denkender Mensch versteht, dass
    beispielsweise Abschreibungen vollkommen außen vor
    bleiben. Wir brauchen betriebswirtschaftliche Elemente
    im Haushaltsrecht. Viele Kommunen und Bundesländer
    machen es vor. Ich verweise auf das Bundesland Hessen,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Oh!)


    das auf dem Weg ist, die Doppik einzuführen.
    Theo Waigel und die damalige Koalition haben schon

    1997 bzw. 1998 den Startschuss gegeben, die Kosten-
    leistungsrechnung und Produkthaushalte einzuführen.
    Seit dem Regierungswechsel herrscht hier Stillstand.
    Über die Experimentierphase ist diese Bundesregierung
    bis heute nicht hinausgekommen. Weder Ziele noch
    Fortschritte sind hier auch nur im Ansatz erkennbar. Das
    ist aber dringend notwendig. Es wird höchste Zeit, dass
    künftige Etats mit erkennbaren Vermögensbilanzen und
    sichtbarem Werteverzehr – Stichwort nochmals: Ab-
    schreibungen – sowie transparent dargestellten Zu-
    kunftsbelastungen, etwa Zinsen oder Versorgungsleis-
    tungen, beraten werden können. Die simple Form der
    Buchführung im Haushalt mit der einfachen Gegenüber-
    stellung von Einnahmen und Ausgaben reicht nicht mehr
    aus.

    Lassen Sie mich zum Schluss ein Zitat bringen, das
    wir sehr gern in der Umweltpolitik verwenden. Es lautet:
    „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern
    geliehen.“ – Im Interesse der jungen Generation muss
    der Geist dieses Zitates auch auf unsere Staatsfinanzen
    Anwendung finden.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gerhard Rübenkönig [SPD]: Ihr habt uns 1,5 Billionen DM Schulden hinterlassen!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Petra Merkel.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Kaster, ein Erbe hat so seine Folgen. Denn man erbt
    nicht nur von seinen Vätern und Müttern, sondern auch
    von den Großvätern und Großmüttern. Es ist vorhin ja
    schon hervorragend ausgeführt worden, welches Erbe
    wir in Gestalt von Schulden pro Kopf den Kindern hin-
    terlassen. Es sind das pro Kopf 11 200 Euro aus der
    Kohlzeit und die 2 531 Euro aus der rot-grünen Zeit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Beides zusammen macht das Erbe aus. Diese Klarstel-
    lung trägt sicherlich ein wenig zur Sachlichkeit bei.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme jetzt zu einem Bereich, bei dem es erheb-

    lich friedlicher wird. Denn ich habe den Eindruck, für
    Kultur setzen sich erheblich mehr Personen im Parla-
    ment ein, als es den Anschein hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Vieles in Deutschland wäre farb- und freudloser, gäbe es
    nicht die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien,
    Frau Dr. Christina Weiss,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    mit ihrem Etat von 950 Millionen Euro. Übrigens ist die-
    ser Etat, wie der Bildungsetat, im Rahmen der parlamen-
    tarischen Arbeit etwas aufgestockt worden.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wir haben es ja!)


    – Richtig, wir haben es an der Stelle, weil Kultur und
    Bildung zusammengehören, Herr Austermann.

    Als Erstes komme ich zu einer wichtigen Grundlage
    für diesen Etat. Über die Austarierung der Zuständigkei-
    ten zwischen Bund und Ländern wird ja gerade verhan-
    delt und ich hoffe sehr – ich denke, das ist dringend not-
    wendig –, dass die Föderalismuskommission die
    Kulturtätigkeit des Bundes stärkt.


    (Beifall bei der SPD)

    Dieser Haushalt zeigt, dass das weiterhin unabdingbar ist,
    dass es eine Zuständigkeit des Bundes für die Kultur
    gibt. Wenn wir uns darüber im Grundsatz einig sind,
    dann werden wir auch einsehen, dass wir da unbürokrati-
    sche Regelungen brauchen. Ich unterstütze natürlich,
    dass Kultur als Staatszielbestimmung im Grundgesetz
    verankert wird.


    (Beifall bei der SPD)

    Vieles wird mit den 950 Millionen Euro aus dem Kul-

    turetat bewegt: die Bundeskulturstiftung – 35,7 Mil-
    lionen Euro – mit vielen lebendigen und anregenden
    Projekten, der neue Schwerpunkt „Filmförderung“, die
    großen Investitionen wie zum Beispiel auf der Muse-
    umsinsel, etwa für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    – auf sie komme ich gleich noch einmal zu sprechen –,
    für die Deutsche Welle – 280 Millionen Euro – mit dem
    neuen Standort Bonn und dem TV-Standort Berlin.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Petra-Evelyne Merkel

    Wichtig sind meiner Fraktion und mir folgende Pro-

    jekte für 2005. Die Anna-Amalia-Bibliothek ist eben
    schon von Frau Dr. Christina Weiss angesprochen wor-
    den. Als Mitglied des Haushaltsausschusses bin ich sehr
    froh, dass wir in diesem Jahr die Gelegenheit hatten, uns
    die Anna-Amalia-Bibliothek anzusehen und die große
    Sammlung und den Rokokosaal auf uns wirken zu las-
    sen. Es ist wirklich ein unvergleichbarer Schatz, der dort
    zu finden ist und der jetzt nach dem Brand saniert wer-
    den muss.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Deswegen bin ich auch sehr dankbar dafür, dass
    Christina Weiss sehr schnell mit 4 Millionen Euro die
    erste finanzielle Not gelindert hat. Ebenso haben das
    Land und die vielen Spender, die dazu bereit waren und
    weiterhin sind, dabei geholfen, dass die Sammlung wei-
    ter ergänzt werden kann. Ich bin aber ebenso froh da-
    rüber, dass es uns gelungen ist, im Haushalt für das
    Jahr 2005 die Sanierungsmittel bereitzustellen, sodass
    die Sanierung, die für 2006 geplant war, vorgezogen
    werden kann und die Arbeiten zügig weitergehen kön-
    nen. Das ist wichtig.

    Wir haben sogar noch 1 Million Euro für die Stiftung
    Weimarer Klassik eingestellt, damit trotz der extremen
    Haushaltsnotlage weiterhin Brandschutzmaßnahmen
    vorgenommen werden können.


    (Beifall bei der SPD)

    Denn es kann niemand ein Interesse daran haben, dass
    uns ein solches Unglück noch einmal passiert. Es han-
    delt sich um Schätze, die die europäische Kultur ausma-
    chen. Sie müssen gehütet und bewahrt werden, egal
    – das sage ich für mich persönlich – wer dafür zuständig
    ist, ob Bund oder Land. Wir müssen gemeinsam dafür
    sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Unserer Fraktion, aber auch den Grünen ist es wichtig
    gewesen, dass die Volksgruppe der Sorben noch ein-
    mal finanziell Luft bekommt, um Strukturveränderungen
    in ihren Organisationen umsetzen zu können. Gemein-
    sam mit allen Fraktionen – das zeichnet diesen Etat aus –
    haben wir den ursprünglichen Betrag von 7,225 Millio-
    nen Euro um 500 000 Euro aufgestockt; teilweise gegen-
    finanziert, teilweise werden die Mittel noch fließen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Einvernehmlich!)


    Wir haben die Summe allerdings gesperrt, Herr
    Kampeter, weil wir wollen, dass uns darüber Bericht er-
    stattet wird, wie die Strukturveränderungen angepackt
    werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Im kommenden Jahr wird es historische Gedenktage

    geben; sie sind teilweise bereits angesprochen worden.
    Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich zum
    60. Mal und wird mit Veranstaltungen nicht nur, aber
    auch in Deutschland begleitet. Im kommenden Jahr wird
    auch der 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrati-
    onslager mit einer zentralen Veranstaltung in der Ge-
    denkstätte Buchenwald begangen werden. Wir haben
    neben einem Zuschuss zur Veranstaltung die finanziellen
    Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Opfer einge-
    laden werden können. Das sind wir diesen schuldig und
    das ist uns wichtig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Auch einvernehmlich!)


    – Sie haben Recht, Herr Kampeter, auch das haben wir
    einvernehmlich getan.

    Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die als Zeit-
    zeugen ihre schrecklichen persönlichen Erlebnisse im
    hohen Alter Kindern und Jugendlichen erzählen, mit ih-
    nen reden und so zur Aufklärung beitragen. Allen muss
    klar sein, dass sich so schreckliches Leid nicht wieder-
    holen darf.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Jutta Dümpe-Krüger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn auch Sie die Wahlergebnisse der rechtsradika-
    len Parteien nicht ruhen lassen, wenn Sie Möglichkeiten
    haben, mit Jugendlichen zu arbeiten, ob in Schulen, Ju-
    gendeinrichtungen oder Vereinen, bitte ich Sie: Laden
    Sie Zeitzeugen ein und eröffnen Sie durch die persönli-
    che Begegnung, durch authentische Lebensberichte die
    Chance, dass Jugendliche wachsamer werden. Das ist
    ein Beitrag gegen die Rechtsradikalen und Neonazis.
    Zusammen mit den Programmen „CIVITAS“ und „enti-
    mon“, deren Mittel wir Ihren Anträgen entsprechend
    nicht gesenkt,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    sondern aufgestockt haben, ist das eine gute Möglich-
    keit, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es geht uns um das richtige Ausgeben von Geld,
    wenn wir über den Haushalt reden. Darüber wachen
    viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verwaltun-
    gen, meine Kolleginnen und Kollegen Politiker und der
    Rechnungshof. Ich habe in den Berichterstattergesprä-
    chen zur Vorbereitung des Haushalts 2005 beantragt,
    dass wir uns künftig stärker mit der Museumsinsel be-
    schäftigen und jährlich ein besonderes Berichterstatter-
    gespräch vor Ort durchführen, und zwar bevor der Rech-
    nungshof seinen Bericht abliefert.

    Ich meine allerdings, dass die fiskalische Kontrolle
    Aufgabe des Rechnungshofs ist. Er sollte jedoch nicht
    die politischen Zielsetzungen formulieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    Dazu ist die Politik da, dazu sind meine Kolleginnen und
    Kollegen und ich da. Wir werden weiterhin über Ent-
    scheidungen wie die über eine archäologische Prome-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Petra-Evelyne Merkel

    nade oder ein Eingangsgebäude auf der Museumsinsel in
    Berlin-Mitte verantwortlich diskutieren.

    Unser Stand bisher: Die archäologische Promenade
    wird zurzeit nicht gebaut, aber durch notwendige Vor-
    sorgemaßnahmen innerhalb der Häuser wollen wir uns
    die spätere Entscheidung auch nicht verbauen. Ein Ein-
    gangsgebäude wird notwendig sein. Wie es gestaltet
    werden wird, steht noch nicht fest. Dieses gigantische
    Projekt – das Juwel vor unserer Tür – lebt von den Mu-
    seen, die vordringlich saniert werden müssen. Museen
    sind aber auch Lebensraum und dieser muss gestaltet
    werden. Ich sage das in vollem Ernst, weil ich die Arbeit
    des Rechnungshofs sehr schätze, auch als Mitglied des
    Rechnungsprüfungsausschusses. Die politische Zustän-
    digkeit liegt bei uns.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    Ich möchte jetzt kurz auf einen Punkt eingehen, der
    mir sehr wichtig ist. Im vergangenen Jahr wurde immer
    wieder der Vorwurf erhoben, das Geld versickere in den
    neuen Ländern. Ich habe angeregt, dass wir vier Be-
    richterstatter für den Kulturbereich uns vor Ort ansehen,
    was mit den Steuermitteln passiert. Wir haben im Früh-
    jahr eine kurze Fahrt gemacht: nach Halberstadt, Qued-
    linburg, Wittenberg, Halle und zum Abschluss in den
    Wörlitzer Park.

    Wir vier Berichterstatterinnen und Berichterstatter
    – Frau Hajduk, Herr Kampeter, an den letzten beiden Ta-
    gen war auch Herr Dr. Rexrodt dabei, der leider kurz
    darauf unerwartet verstarb, und ich – haben die hervorra-
    genden Kulturangebote gesehen, die aus Steuermitteln
    entstanden und mit der Kraft vieler Menschen aus dem
    Boden gestampft worden sind. Wir haben gespürt, wie
    wichtig diese Anker sind, um die sich viel Engagement,
    aber auch der Stolz und die Zuversicht der Menschen
    ranken. Ich bin sicher, wir werden uns auch im kommen-
    den Jahr über verschiedene Projekte vor Ort informieren.

    Ich finde, die Bundesregierung hat für den Bereich
    Kultur trotz der Zwänge und extremen Nöte einen ver-
    antwortungsvollen Haushalt vorgelegt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: So weit würden wir doch nicht gehen!)


    Wir haben ihn verantwortungsvoll beraten. Ich danke al-
    len, auch der Opposition, dafür, dass wir die Anträge,
    mit denen wir Mittel erhöht haben, in breiter Überein-
    stimmung verabschiedet haben. Ich denke, dass die Kul-
    turpolitik immer wieder dazu geeignet ist, Brücken zu
    bauen.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)