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ID1514104500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()



    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
    Herren! „Das Richtige“, sagt Bert Brecht, „braucht den
    kleinsten Fingerzeig noch!“ Das ist ein Satz, der den
    Kern unserer heutigen Debatte durchaus trifft; denn die
    Frage, ob Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankert
    werden sollte, hat in den letzten Monaten, Wochen und
    Tagen an Aktualität gewonnen. Die Enquete-Kommis-
    sion „Kultur in Deutschland“ dieses Hauses hat dazu ei-
    nen sehr würdigen Vorschlag unterbreitet. Auch ich bin
    sehr dafür, dass wir der Kultur in unserem Grundgesetz
    den ihr gebührenden Platz einräumen, und zwar in einem
    Art. 20 b mit dem Satz: Der Staat schützt und fördert die
    Kultur. So hat es die Enquete-Kommission vorgeschla-
    gen.


    (Beifall bei der SPD)

    Eine Kulturnation wie Deutschland kann und darf es sich
    nicht leisten, diesen essenziellen Bereich in ihrer Verfas-
    sung unerwähnt zu lassen. Vielleicht darf ich Sie daran
    erinnern: Sie teilen diese Meinung.

    Kultur ist eine der lebensnotwendigen Grundlagen
    unseres Zusammenlebens. Wir können nicht einerseits
    den Werteverlust in unserer Gesellschaft beklagen und
    andererseits die Kultur mit ihrer prägenden Kraft im
    Grundgesetz unerwähnt lassen.


    (Beifall bei der SPD)

    Natürlich darf man sich von einer Staatszielbestimmung
    nicht zu viel versprechen. Niemand könnte daraus ablei-
    ten, dass der Gesetzgeber oder die Exekutive ganz be-
    stimmte Maßnahmen der Förderung treffen muss. Den-
    noch würde die Aufnahme in das Grundgesetz das
    Selbstverständnis unseres Landes berühren. Es wäre ein
    Fingerzeig auf das Richtige, ohne das das Notwendige
    gar nicht bestehen kann.


    (Beifall bei der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, welche

    identitätsstiftende Kraft von der Kultur ausgeht, konnten
    wir nach dem schrecklichen Brand in der Anna-
    Amalia-Bibliothek beobachten. Eine gewaltige Welle
    der Hilfsbereitschaft erreichte Weimar und brachte fast
    4 Millionen Euro an Spenden zusammen.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und des Abg. Uwe Schummer [CDU/ CSU])


    Hunderte von freiwilligen Helfern haben während und
    nach dem Brand Bücher gerettet, Trümmer beseitigt und
    mit ihrem Einsatz bewiesen, wie sehr sich die Menschen
    mit ihrem kulturellen Erbe identifizieren. Das klassische
    Weimar ist das Herz und der schicksalsschwere Knoten-
    punkt unserer Kulturnation, die Anna-Amalia-Biblio-
    thek ist ihr Gedächtnis. Mit dem Brand wurde nicht nur
    der Rokokosaal beschädigt, sondern auch ein geistiger
    Schaden angerichtet. Es gilt, diese Wunden so schnell
    wie möglich zu heilen und finanzielle Anstrengungen
    zum Wiederaufbau und zur Wiederbeschaffung der Bü-
    cher zu unternehmen. Ich freue mich, dass auch hierüber
    ein umfassender Konsens besteht – in Thüringen, aber
    vor allem hier in diesem Hause.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich möchte das zum Anlass nehmen, allen Fraktionen
    dieses Parlaments für die konstruktive und kritische Zu-
    sammenarbeit bei den Haushaltsberatungen zu danken.
    Es ist uns gemeinsam gelungen, wirklich wichtige
    Akzente zu setzen. Die Anna-Amalia-Bibliothek ist da-
    für nur das beste Beispiel.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Staatsministerin Dr. Christina Weiss


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Der Schutz des Weltkulturerbes in Weimar verlangt
    jedoch noch mehr. Es muss sichergestellt werden, dass
    sich ein solcher Verlust von Kulturgütern nicht wieder-
    holt. Die Schutzmaßnahmen in allen Objekten der Stif-
    tung können mit den zusätzlichen Bundesmitteln über-
    prüft und dort, wo es notwendig ist, verbessert werden.
    Auch hierfür Dank!


    (Beifall der Abg. Monika Griefahn [SPD])

    Der Schutz herausragender Kulturgüter, allen voran der-
    jenigen des Weltkulturerbes, wozu auch die Bibliothek
    gehört, wird in den nächsten Jahren unser vordringlich-
    stes politisches Ziel bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Berliner Akademie der Künste steht im nächsten
    Jahr vor einem strukturellen Neubeginn. Die Akademie
    ist eine Institution, die das geistige Leben Deutschlands
    mitgeprägt hat. Sie blickt auf eine große, eine 300-jäh-
    rige Tradition zurück. Als unabhängige Künstlersozietät
    ist sie nach den vergleichbaren Institutionen in Rom und
    Paris die älteste Einrichtung ihrer Art in Europa. Sie
    spiegelt in ihrer Geschichte und in ihrer Gegenwart die
    Entwicklung und den Reichtum von Kunst und Kultur in
    Deutschland. Sie ist damit nicht nur ein Kernelement der
    Hauptstadtkultur, sondern entfaltet ihren Glanz, ihre
    Wirkung weit über die regionalen und nationalen Gren-
    zen hinaus.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Hermann Otto Solms [FDP])


    In der finanziellen und rechtlichen Verantwortung des
    Bundes – im völligen Einvernehmen übrigens mit dem
    Senat von Berlin und der Regierung des Landes Bran-
    denburg – wird die Akademie als autonome Kulturein-
    richtung auch künftig die Sache der Künste fördern und
    in die Gesellschaft vermitteln.

    Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir noch ein
    Wort zur Medienpolitik. Deutschlands bester Botschafter
    im Ausland kann in seiner Arbeit ab 1. Januar 2005 auf
    ein neues Fundament bauen. Mit dem geänderten Deut-
    sche-Welle-Gesetz hat der Auslandssender eines der mo-
    dernsten Mediengesetze Europas.


    (Beifall bei der SPD)

    Dieses Gesetz gibt Auskunft über das Selbstbewusstsein,
    mit dem wir in der Bundesrepublik Deutschland Rund-
    funk organisieren, und über die Leitideen, die wir damit
    verfolgen. Die Deutsche Welle hat den Auftrag,
    Deutschland als „europäisch gewachsene Kulturnation
    sowie als freiheitlich verfassten demokratischen Rechts-
    staat“ darzustellen. Auch das ist ein kulturpolitisches
    Novum von Tragweite: Ein Bundesgesetz, das einstim-
    mig verabschiedet wurde, definiert unser Land als Kul-
    turnation.

    (Günter Nooke [CDU/CSU]: Das ist wirklich zu loben!)


    Am 9. Mai 2005 jährt sich zum 200. Mal der Todestag
    Friedrich Schillers. An jenem Tag werden wir auf der
    Brücke zwischen Frankfurt/Oder und Slubice das
    deutsch-polnische Kulturjahr eröffnen. Ganz im Geiste
    des Dichters wollen wir uns dann – populär und mo-
    dern – an die Ideale erinnern, die jede Kulturnation auf
    diesem Kontinent auszeichnen: Freiheit, Toleranz und
    Menschlichkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das sind vor allem auch kulturelle Errungenschaften. Es
    ist Kultur. Das ist die Basis unseres Zusammenlebens
    und die Grundlage unserer Demokratie. Deshalb gehört
    die Kultur ins Grundgesetz.
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Bernhard Kaster.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Kaster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Unser Bundeshaushalt weist die denkbar simpelste
    Form der Buchführung auf, nämlich eine einfache Ge-
    genüberstellung von Einnahmen und Ausgaben. Ich
    möchte an dieser Stelle noch nicht darauf eingehen, ob
    dieses Haushaltsrecht noch zeitgemäß ist – das ist es
    nach meiner Auffassung nicht –, aber es ist bemerkens-
    wert, dass diese Bundesregierung mit dieser simplen
    Buchführung offensichtlich schon überfordert ist.


    (Beifall des Abg. Jochen-Konrad Fromme [CDU/ CSU] – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Seit der letzten Wahl hat es Rot-Grün nicht ein einzi-
    ges Mal geschafft, mit dem Haushalt wenigstens den
    Grundrahmen unserer Verfassung oder unserer gemein-
    samen europäischen Währung einzuhalten. Im Wahljahr
    2002 lief der Haushalt mit neuen Schulden in Höhe von
    32 Milliarden Euro aus dem Ruder. Das waren 50 Pro-
    zent mehr als eingeplant. Prädikat: verfassungswidrig.
    2003 machte Finanzminister Hans Eichel fast
    39 Milliarden Euro neue Schulden, mehr als doppelt so
    viel wie ursprünglich geplant, also plus 100 Prozent.
    Prädikat: verfassungswidrig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Jahr braucht unser Bundesschuldenminister
    43,5 Milliarden Euro neue Schulden. Das sind wieder
    50 Prozent mehr als geplant. Prädikat: verfassungswid-
    rig.


    (Peter Dreßen [SPD]: Was hat Theo Waigel gemacht? – Weiterer Zuruf von der SPD: Die Zinsen für eure Schulden!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bernhard Kaster

    In gerade einmal drei Jahren ergaben sich
    114,2 Milliarden Euro neue Schulden, obwohl es einen
    massiven Verkauf von Tafelsilber gegeben hat.

    Für den Haushalt 2005 stellt sich daher die berech-
    tigte Frage: Ist eine solche unverantwortliche Schulden-
    politik zulasten künftiger Generationen überhaupt noch
    steigerungsfähig? Ein Blick in den Haushalt offenbart
    die erschreckende Antwort: Ja. Die Hilflosigkeit dieser
    Regierung macht sogar vor den Einnahmen der Zukunft,
    dem endgültig letzten Tafelsilber, nicht mehr Halt.

    Mit dem Haushalt 2005 hat es diese Bundesregierung
    geschafft, die Gesamtverschuldung des Bundes über die
    Zeitspanne von 50 Jahren in nur vier Jahren um
    20 Prozent zu erhöhen. Aus der Devise „Ist der Ruf erst
    ruiniert, handle frei und ungeniert“ wird unter dem jetzi-
    gen Bundeskanzler für 2005 das Motto: „Nach uns die
    Sintflut!“


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wahr!)


    Was hier passiert, wie unser Land in den Ruin gewirt-
    schaftet wird, wie die Zukunft der Kinder leichtfertig
    und egoistisch schon heute verfrühstückt wird,


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Unglaublich!)

    all dies hat eine Dimension erreicht, angesichts derer die
    Frage gestellt werden muss: Wo bleibt in dieser Situation
    das Eingreifen, die Richtlinienkompetenz und die Ver-
    antwortung des Bundeskanzlers? Ein Bundeskanzler, der
    den Eid geleistet hat, das Grundgesetz zu wahren und
    Schaden vom deutschen Volke zu wenden,


    (Peter Dreßen [SPD]: Das macht er!)

    ist zum Handeln verpflichtet, wenn Verfassungsbruch
    zur Routine wird – ich erinnere an Art. 115 des Grund-
    gesetzes – und wenn Art. 110 des Grundgesetzes, also
    Wahrheit, Klarheit und Vollständigkeit des Haushalts,
    mit Tricksen, Tarnen und Täuschen umgangen wird.


    (Jörg Tauss [SPD]: Der Austermann hat dasselbe Blech geredet! – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Muss der Bundeskanzler nicht auch handeln und Scha-
    den vom deutschen Volke abwenden, wenn beispiels-
    weise alle Skrupel fallen und den Kindern nicht nur
    gigantische Schuldenberge hinterlassen werden, sondern
    zwischenzeitlich schon die Perversion um sich greift und
    nun schon heute die Einnahmen der Zukunft, das heißt
    die Einnahmen der jungen Generation verhökert wer-
    den? Mit dem unwirtschaftlichen Verkauf der Auslands-
    forderungen gegenüber Russland oder dem unseriösen
    Postpensionsdeal wird jetzt vor lauter Hilflosigkeit der
    schnelle Euro gemacht. Die Rechnung kommt später.
    Beim Postdeal warten ab 2007 Milliarden zusätzlicher
    Kosten auf uns. Der Bundesrechnungshof hat dies ge-
    stern in einem Brief sehr deutlich kritisiert.

    Statt aber im eigenen Etat ein Zeichen des Sparens zu
    setzen, geschieht beim Bundespresseamt im Kanzleretat
    genau das Gegenteil. Beim Thema Öffentlichkeits-
    arbeit sind seit langem alle Dämme gebrochen. Wir alle
    freuen uns auf die Fußballweltmeisterschaft 2006. Aber
    es ist eine Frechheit, dass die Weltmeisterschaft schon
    im Haushalt 2005 als Begründung für überhöhte PR-
    Mittel der Bundesregierung herhalten muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich bin daher sehr froh, dass der Bundesrechnungshof

    in der letzten Woche aus seiner objektiven Sichtweise
    eindeutige Feststellungen getroffen hat:


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Na, na!)

    zum Beispiel, wie diese Bundesregierung trotz leerer
    Kassen 250 Millionen Euro für Werbung und Öffentlich-
    keitsarbeit verprasst. Eine viertel Milliarde nur für An-
    zeigen und Plakate! Das ist nichts anderes als eine steu-
    erfinanzierte Parteiwerbung und Imagepflege.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Monika Griefahn [SPD]: Ihr sagt doch immer, dass wir die Leute über Hartz IV aufklären müssen! Also, bitte schön!)


    Wir haben schon vor Monaten darauf aufmerksam ge-
    macht, dass vor allem die von den Grünen geführten
    Ministerien rechtswidrig Millionenbeträge im Haushalt
    für ihre Imagewerbung geradezu veruntreuen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Reine Propaganda!)


    Wie stellt jetzt der Bundesrechnungshof unter Punkt 15
    seiner „Bemerkungen 2004“ fest – ich zitiere –:

    Das Bundesministerium für Verbraucherschutz,
    Ernährung und Landwirtschaft … hat aus dem
    Bundesprogramm Ökologischer Landbau … in
    weitem Umfang Maßnahmen der Öffentlichkeits-
    arbeit finanziert, um die politische Grundausrich-
    tung der Bundesregierung darzustellen. Damit hat
    es gegen Haushaltsrecht verstoßen.

    So der Bundesrechnungshof.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Leider wieder wahr!)

    Ich darf hinzufügen: bewusst verstoßen. Denn seit

    mehr als einem Jahr kritisieren wir an dieser Stelle im-
    mer wieder die PR-Ausgaben, ohne dass es Ihnen in den
    Sinn kommt, hier irgendwelche Veränderungen vorzu-
    nehmen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Schamlos!)

    Allein bei der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung
    mit den vielen im Haushalt versteckten Millionenbeträ-
    gen ließen sich jedes Jahr 200 Millionen Euro einsparen.

    Lassen Sie mich das noch sagen: Angesichts des Auf-
    tritts des Finanzministers eben und seiner Einlassung
    zum Thema Öffentlichkeitsarbeit muss man die Frage
    stellen: Kennt sich noch nicht einmal der Finanzminister
    mit den Etats der Kollegen von den Grünen aus, in denen
    die Millionen für die Öffentlichkeitsarbeit in verschiede-
    nen Posten versteckt sind?


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: So ist das! – Zuruf von der CDU/CSU: Der versteht doch gar nichts! – Jörg Tauss [SPD]: Tibetanische Gebetsmühle! – Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Und jetzt?)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bernhard Kaster

    Vor dieser Bundesregierung müssen wir uns und müs-

    sen sich vor allen Dingen nachfolgende Generationen
    besser schützen. Dafür müssen wir uns ernsthaft Gedan-
    ken über engere Grenzen auch in unserer Verfassung ma-
    chen. Der Investitionsbegriff im Grundgesetz muss als
    eingeengter Nettobegriff definiert werden.


    (Jörg Tauss [SPD]: Meinen Sie die von den CDUund CSU-regierten Länder? Mein lieber Mann!)


    Der Sinn des Art. 115 Grundgesetz wird doch geradezu
    auf den Kopf gestellt, wenn die Regierung die Begren-
    zung der Schuldenaufnahme in Höhe der Investitionen
    einfach durch Vermögensverkauf und beispielsweise
    durch den unseriösen Postpensionsdeal umgehen kann.


    (Jörg Tauss [SPD]: Baden-Württemberg! Oh, oh!)


    Wir brauchen beim Investitionsbegriff zwingend eine
    Anrechnung von Vermögensveräußerungen – das macht
    ja auch Sinn –, sprich: von Privatisierungserlösen. Kein
    betriebswirtschaftlich denkender Mensch versteht, dass
    beispielsweise Abschreibungen vollkommen außen vor
    bleiben. Wir brauchen betriebswirtschaftliche Elemente
    im Haushaltsrecht. Viele Kommunen und Bundesländer
    machen es vor. Ich verweise auf das Bundesland Hessen,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Oh!)


    das auf dem Weg ist, die Doppik einzuführen.
    Theo Waigel und die damalige Koalition haben schon

    1997 bzw. 1998 den Startschuss gegeben, die Kosten-
    leistungsrechnung und Produkthaushalte einzuführen.
    Seit dem Regierungswechsel herrscht hier Stillstand.
    Über die Experimentierphase ist diese Bundesregierung
    bis heute nicht hinausgekommen. Weder Ziele noch
    Fortschritte sind hier auch nur im Ansatz erkennbar. Das
    ist aber dringend notwendig. Es wird höchste Zeit, dass
    künftige Etats mit erkennbaren Vermögensbilanzen und
    sichtbarem Werteverzehr – Stichwort nochmals: Ab-
    schreibungen – sowie transparent dargestellten Zu-
    kunftsbelastungen, etwa Zinsen oder Versorgungsleis-
    tungen, beraten werden können. Die simple Form der
    Buchführung im Haushalt mit der einfachen Gegenüber-
    stellung von Einnahmen und Ausgaben reicht nicht mehr
    aus.

    Lassen Sie mich zum Schluss ein Zitat bringen, das
    wir sehr gern in der Umweltpolitik verwenden. Es lautet:
    „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern
    geliehen.“ – Im Interesse der jungen Generation muss
    der Geist dieses Zitates auch auf unsere Staatsfinanzen
    Anwendung finden.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gerhard Rübenkönig [SPD]: Ihr habt uns 1,5 Billionen DM Schulden hinterlassen!)