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ID1514102500

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    8. Müntefering.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Die Euro-
    päische Union der 25, bald 27 oder 28, ist heute in sich
    institutionell noch gar nicht gefestigt und von daher noch
    nicht handlungsfähig. Deshalb ist es wichtig, dass wir
    nicht einfach – nach der Humboldt-Rede des Bundesau-
    ßenministers, in der er fast noch einen Bundesstaat sui
    generis gefordert hat – Europa in dieser Form erweitern,
    ohne uns Gedanken zu machen, ob das Integrationswerk
    von 50 Jahren dabei Schaden nehmen könnte. Auch das
    ist ein Beitrag der Kopenhagener Kriterien. Wir wollen
    nicht mehr und nicht weniger, als darüber reden. Unsere
    Option an dieser Stelle ist klar. Ich finde, sie ist vernünf-
    tig und bewahrt uns vor einer neuen Lebenslüge, Herr
    Bundeskanzler.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Angesichts der gesamten Aufgabenpalette – der He-

    rausforderungen im Inneren und Deutschlands Rolle,
    die, wie ich finde, eine Rolle von Maß und Mitte sein
    sollte, wie es uns durch unsere kontinentale Lage vorge-
    geben ist, wobei wir uns im Übrigen nicht immer nur um
    Spanien, Großbritannien und Frankreich kümmern soll-
    ten, sondern auch einmal um die kleineren Mitgliedslän-
    der der Europäischen Union;


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    das ist eine ganz wichtige Sache, die von Helmut Kohl
    immer beherzigt wurde – könnten wir zu etwas zurück-
    kehren, was Sie im August 2002, zur Zeit der Flut, ge-
    sagt haben:

    Der Gemeinsinn, der hier deutlich geworden ist, ist
    ein Schatz, den wir zu hüten und zu mehren haben.
    Dieser Schatz an Gemeinsinn ist unbezahlbar. Denn
    er macht das Land gerade in Krisen stark und er
    macht damit uns und die Menschen im Land fähig,
    nicht nur Krisen und Katastrophen zu bewältigen,
    sondern auch die anderen Probleme zu lösen.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Das war vor der Wahl!)

    Nun, lieber Herr Bundeskanzler, frage ich Sie: Was

    wollen Sie hüten, wenn Sie sich mit dem Gedanken tra-
    gen, den Tag der Deutschen Einheit abzuschaffen? Herr
    Bundeskanzler, welchen Schatz wollen Sie mehren,
    wenn Sie so viel Schulden machen wie noch nie in der
    Geschichte der Bundesrepublik Deutschland?

    Herr Eichel, hören Sie auf zwischen 2,0 und
    2,2 Prozent zu unterscheiden. Da lachen doch die Hüh-
    ner!


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)

    Damals war es die Zeit kurz nach der deutschen Einheit.
    Auf diese Weise können Sie doch nicht in die Geschichte
    eingehen! Ich sage Ihnen: Der Schatz wird versilbert; er
    wird sozusagen verfressen und verkloppt. Das ist die
    Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Welchen Gemeinsinn wollen Sie fördern, wenn Sie

    heute den Arbeitslosen in diesem Land kein einziges
    neues, konkretes Angebot machen konnten und wenn
    viele Menschen, die heute Angst und Sorge haben, weil
    sie nicht wissen, wie es weitergeht, nicht mehr das Ge-
    fühl haben, dass es jeder in diesem Land schaffen kann?
    Wir wollen, dass sie wieder dieses Gefühl bekommen.
    Wir wollen keinen beiseite schieben. Wir wollen die Vo-
    raussetzungen dafür schaffen, dass wir diejenigen, die
    leistungsstark sind, wieder in Freiheit leistungsstark sein
    lassen können, wie es der Impetus der sozialen Markt-
    wirtschaft war, damit wir denen, die schwach sind, eine
    Chance geben und ihnen helfen können. Das ist unser
    Ziel.

    Herr Bundeskanzler, ich sage Ihnen voraus: Dafür
    werden wir uns die Mehrheiten erarbeiten. Dafür haben
    wir die Konzepte vorgelegt.


    (Joachim Poß [SPD]: Welche denn? Wie ist das mit der Finanzierung der Pauschale?)


    Zwei Jahre weiter sitzen Sie da, wo Sie bei der
    Westerwelle-Rede gesessen haben, nämlich hinten im
    Plenum, also genau da, wo diese Bundesregierung hin-
    gehört.

    Herzlichen Dank.

    (Lang anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Anhaltender Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Dünne Suppe!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Vorsitzende der SPD-Frak-

tion, Franz Müntefering.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Volker Kauder [CDU/CSU]: So ein Abfall!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz Müntefering


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Was CDU
    und CSU nie gewagt haben, nämlich eine Agenda 2010,
    hat diese Koalition begonnen. Darauf sind wir stolz. Wir
    sind damit auf einem guten Weg.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Franz Müntefering

    Unser Kurs für Deutschland ist anstrengend; aber er

    ist richtig. Mehr und mehr wird deutlich, dass die Er-
    folge kommen. Bei der Krankenversicherung ist klar ge-
    worden, dass die Einnahmen in diesem Jahr deutlich hö-
    her liegen, als es im vergangenen Jahr der Fall war. Wir
    haben 4 Milliarden Euro für Ganztagsschulen und Ganz-
    tagseinrichtungen zur Verfügung stellen können.

    Bei den Ausbildungsplätzen haben wir Ergebnisse,
    die deutlich besser sind, als sie zu Beginn dieses Jahres
    noch schienen. Denn es haben mehr junge Menschen die
    Schule verlassen. Ich will an Herrn Braun vom DIHK
    und Herrn Philipp vom Zentralverband des Deutschen
    Handwerks ein ausdrückliches Dankeschön richten. Was
    in Teilen der Wirtschaft und auch im Handwerk in den
    letzten Wochen und Monaten in dieser Hinsicht geleistet
    worden ist, ist aller Ehre wert. Das ist ein gutes Ergeb-
    nis.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Aber das haben wir gemacht und nicht Sie. Das haben
    wir organisiert.

    Wir holen durch die Zusammenlegung von Arbeitslo-
    senhilfe und Sozialhilfe 1 Million Menschen aus der
    Sackgasse der Sozialhilfe. Ich hätte mir gewünscht, dass
    das auf einigen der Plakate, die es bei den Demonstratio-
    nen dazu gab, gestanden hätte. Es werden nämlich
    1 Million erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger – mit
    Kindern sind es 1,3 bzw. 1,4 Millionen –, die überwie-
    gend in der Sackgasse der Sozialhilfe stecken, wieder an
    Beschäftigung herangeführt. Somit bekommen sie wie-
    der eine Lebensperspektive. Das ist das Ergebnis unserer
    Politik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Beschäftigtenzahl steigt. Die Nachfrage nach Ar-
    beit ist größer geworden. Das heißt, beides ist gestiegen:
    die Zahl der Arbeitslosen, aber auch die Zahl der Be-
    schäftigten. Auch das müssen wir messen und können
    wir als Ergebnis unserer Politik zur Kenntnis nehmen.

    Die Zahl der Überstunden wird wieder zunehmen.
    Am Rande des Arbeitsmarktes ist Bewegung. Das, was
    wir jetzt erleben, ist bei solchen Konjunkturentwicklun-
    gen, wie wir sie jetzt haben, üblich. Das Plus von 1,8
    oder 1,7 Prozent in diesem Jahr wirkt sich noch nicht in
    diesem Jahr deutlich auf den Arbeitsmarkt und die Steu-
    erkassen aus. Aber es hat seine Wirkung und wird im
    nächsten Jahr deutlicher als jetzt erkennbar sein.

    Diese 1,7 oder 1,8 Prozent sind nicht das, was wir uns
    wünschen. Aber sie sind auf der Basis des Wohlstandes,
    über den dieses Land verfügt, eine gute Sache. Ein Plus
    von 1,8 Prozent bei uns sind mehr als 5 Prozent in Portu-
    gal; das bleibt richtig. Deshalb sind wir stolz auf diese
    1,8 Prozent.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden im nächsten Jahr vergleichbare Höhen ha-
    ben.
    Zu dem richtigen Weg gehören die 34 Prozent, die wir
    im Haushalt des Ministeriums für Forschung und Ent-
    wicklung draufgelegt haben. Auch da gibt es den
    Wunsch, es möge mehr sein. Aber auch hier sei der Hin-
    weis erwähnt, dass es Bedingungen gibt, die zeigen, dass
    es mehr werden kann. Dass wir dafür das Geld, das heute
    im Rahmen der Eigenheimzulage für andere Zwecke
    eingesetzt wird, brauchen, ist gesagt worden.

    Es wird immer deutlicher: Die Anstrengungen lohnen
    sich für alle – und dies heute und morgen. Es wächst
    neues Vertrauen. Die Situation, in der wir waren und in
    der wir noch sind, ist zu begreifen: Wenn man einen
    Wandel von erheblichem Umfang anstrebt und auslöst,
    dann verunsichert das die Menschen. Aber die Wahrheit
    ist – das müssen wir in unserem politischen Handeln er-
    kennbar machen –: Sicherheit, soweit dies überhaupt
    möglich ist, wird man nur durch einen deutlichen Wan-
    del erreichen können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist die Aufgabe, in der wir stecken, wobei wir versu-
    chen, Dinge in Bewegung zu bringen.

    Frau Merkel hat eben nachgefragt, weshalb auf dem
    Binnenmarkt relativ wenig Entwicklung sei bzw. weni-
    ger Bewegung, als man sich das wünschen würde, und
    weshalb die Menschen weiter sparen. Eines kann man
    sagen: Diskussionen über die Sozialsysteme, so wie sie
    im Moment in der Union mit einem Durcheinander, was
    die Perspektive angeht, und einer Ziellosigkeit, die die
    Menschen sich fragen lässt, wohin es in diesem Land ge-
    hen soll, geführt werden und geführt worden sind, sind
    Gift für den Binnenmarkt. Denn sie sind Gift für die
    Selbstgewissheit der Menschen in diesem Land.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Landes
    wächst wieder, auch das Vertrauen in die politische Linie
    der Koalition.


    (Lachen des Abg. Dietrich Austermann [CDU/CSU])


    Die Zeit, in der sich die CDU/CSU, weil wir mit der Sa-
    che zu tun hatten, sicher fühlen und Pöstchen verteilen
    konnte, ist vorbei.
    Gestern ein Merz ohne Pfiff und ohne Biss,


    (Heiterkeit bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    heute eine Parteivorsitzende ohne Merz und ohne
    Seehofer.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das C in dem Namen Ihrer Partei, Frau Merkel, erinnert
    immer mehr an Chaos.

    Zu Herrn Glos, der heute Morgen auch schon gespro-
    chen hat, doch noch ein Wort. Ich habe mir überlegt, ob
    man sich damit länger beschäftigen sollte. Ich will mich






    (A) (C)



    (B) (D)


    Franz Müntefering

    darauf beschränken, ihn einmal selbst zu zitieren. Er hat
    jetzt einen netten Artikel in der „Zeit“ veröffentlicht und
    darin gibt es ein schönes Zitat von ihm, das, glaube ich,
    alles sagt. Glos in der „Zeit“:

    Ich hoffe, dass es meinem Land nie so dreckig geht,
    dass es auf Leute wie mich zurückgreifen muss.

    Das finde auch ich, und dann stimmen wir wieder über-
    ein.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ist damit Müntefering gemeint?)