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ID1514100600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Bitte schön, natürlich.


Rede von Dr. Wolfgang Schäuble
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich frage Sie, ob, in Bezug auf die Ukraine die von

uns gemeinsam für richtig gehaltene Zusammenarbeit
zwischen der Europäischen Union und der Russischen
Föderation sich jetzt nicht darin bewähren könnte, dass
man gemeinsam mit der Russischen Föderation für eine
Achtung der Prinzipien einer demokratischen Wahl
eintritt. Ich glaube, darin besteht eine Chance, die
Ukraine zu stabilisieren und es nicht zu einer neuen
Konfrontation im Ringen um Einflusssphären zwischen
West und Ost kommen zu lassen. Wenn Präsident Putin,
wie Sie sagen, ein überzeugter Demokrat ist, sollte er
von Ihnen gewonnen werden können, für die Einhaltung
demokratischer Grundsätze in der Ukraine einzutreten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich finde, dass die Bemerkungen und die Feststellun-

    gen, die in Ihrer Frage liegen, erstens richtig sind

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

    und zweitens verfolgt werden müssen und auch verfolgt
    werden; dessen können Sie sicher sein. Die Antwort auf
    die Frage, ob das zu dem Ergebnis führen wird, das Sie
    wie ich gern hätten, bleibt offen.

    Sie haben interessanterweise etwas angesprochen,
    was vielleicht in der außenpolitischen Debatte noch ein-
    mal zum Ausdruck kommen wird: Es geht hier nicht nur
    um die Ukraine, sondern auch um Einflusssphären. Ich
    gehöre zu denjenigen, die immer sagen würden: Wenn
    Einfluss dauerhaft sein soll – dass aus realpolitischen
    Gegebenheiten darum gekämpft wird, kann man kaum
    vermeiden –, kann er nur gegründet werden auf diejeni-
    gen, die auf dem richtigen Weg sind, nicht auf diejeni-
    gen, die offenkundig auf dem falschen Weg sind. Da bin
    ich ganz bei Ihnen.


    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich möchte ein paar ab-

    schließende Bemerkungen zu den europäischen Fragen
    machen. Die zentrale Frage ist: Wie gehen wir mit der
    EU-Verfassung um? Ich bin froh darüber, dass es im
    Gegensatz zu anderen Ländern in diesem Haus, von ge-
    ringen Ausnahmen abgesehen, über die Notwendigkeit,
    den Verfassungsprozess auch in Deutschland zu einem
    guten und schnellen Ende zu bringen, keine unterschied-
    lichen Meinungen gibt. Ich kenne die Debatten über ple-
    biszitäre Instrumente. Wir werden über die europäische
    Verfassung vermutlich im parlamentarischen Verfahren
    hier wie im Bundesrat beraten und beschließen und soll-
    ten auch so verfahren. Es wäre gut, wenn Deutschland
    schon früh im nächsten Jahr sagen könnte: Wir gehören
    zu den Ersten, die im Einklang mit unserer Integrations-
    politik, die von allen getragen wird, die Verfassung ra-
    tifiziert haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben sich wiederum kritisch zur Erweiterung
    der EU geäußert, Herr Glos. Ich nehme an – das wäre
    keine Überraschung –, dass Frau Merkel das auch tun
    wird. Ich will nur noch einmal klar meine Meinung
    sagen. Die Türkei braucht eine Perspektive, nicht nur
    weil wir 40 Jahre gesagt haben, dass wir ihr eine eröff-
    nen werden, wenn die Kopenhagen-Kriterien erfüllt sind
    – das ist sicherlich wichtig –, sondern auch weil es um
    unsere ureigenen Interessen – ökonomische sowie politi-
    sche – geht. Schauen Sie sich die Lage in der dortigen
    Region an! Ich habe über den Iran geredet. Ich hätte
    auch über den südlichen Kaukasus reden können. Ich
    musste über den Irak reden. Niemand von uns weiß,
    wann der israelisch-palästinensische Konflikt gelöst ist.
    Es gibt also Schwierigkeiten in dieser Region. Vor die-
    sem Hintergrund ist es von ungeheuer großer Bedeutung
    für die nationalen Interessen Deutschlands, dafür zu sor-
    gen, dass die Türkei ein prowestlich ausgerichteter Fak-
    tor der Stabilität wird und bleibt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist der eigentliche Grund – machen Sie sich keine
    anderen Hoffnungen –, warum wir im Dezember dieses
    Jahres zusammen mit allen unseren Freunden aus Eu-
    ropa für die Aufnahme von Verhandlungen mit einer
    zehn- bis fünfzehnjährigen Perspektive streiten und da-
    rüber entscheiden werden.

    Lieber Herr Glos, machen Sie nicht wieder den glei-
    chen Fehler wie bei der letzten Erweiterungsrunde, als es
    um die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen
    Staaten ging. Auch damals haben Sie – längs der bayeri-
    schen Grenzen – vor Wanderungsbewegungen gewarnt.
    Wir haben dagegen mit vernünftig ausgestalteten

    (D)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    Übergangsregelungen reagiert. Das war damals so und
    ist problemlos verlaufen und das wird wieder so sein.
    Machen Sie nicht wieder den gleichen Fehler, die Men-
    schen mit falschen Informationen und Prognosen auf die
    Bäume zu treiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich denke, dass inzwischen jeder weiß, wie wichtig
    unser Verhältnis zu Frankreich ist und wie bedeutsam es
    ist, dass wir uns eng abstimmen, was gegen niemanden
    gerichtet ist. Häufig kommen noch andere Staaten hinzu,
    zum Beispiel Spanien und Großbritannien. Das wird
    auch angesichts eines Europas der 25 ein richtiges und
    vernünftiges Konzept sein. Sie sehen doch, dass die
    Bundesregierung, der Außenminister ebenso wie ich,
    sensibel mit dem Verhältnis Deutschlands zu Polen um-
    geht und gelegentlich die Sensibilität – ich füge hinzu:
    gegen Einzelne aus Ihren Reihen – verteidigen muss,
    was wir auch tun. Wir würden uns freuen, wenn Sie, die
    Opposition als Ganzes und insbesondere ihre Führung,
    gelegentlich mitmacht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich hatte meine Rede mit dem Hinweis auf das Jah-
    resgutachten des Sachverständigenrates begonnen.
    Dort ist die Rede von Erfolgen, die wir nicht nur nach
    außen haben, und von Herausforderungen, die wir im In-
    nern haben. Herausforderungen sind sicherlich vorhan-
    den und werden auch bestehen bleiben. Aber die rot-
    grüne Koalition ist die Konstellation – seien Sie sich
    dessen sicher –, die für die Erfolge nach außen, in der in-
    ternationalen und insbesondere in der europäischen Poli-
    tik, verantwortlich ist und die die einzige Kraft ist, die
    mit den Herausforderungen, die der Sachverständigenrat
    genannt hat, fertig werden kann. Das ist unsere Gewiss-
    heit. Das sollte der Kern der Debatte über unseren Haus-
    halt sein.

    Vielen Dank.

    (Lang anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)