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    Plenarprotokoll 15/136 weiterer Personen (Drucksachen 15/1824, 15/3185) . . . . . . . . . . 12468 D (Drucksachen 15/3920, 15/4051) Peter Dreßen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Dreßen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12457 B 12457 C 12458 C 12460 C 12461 C 12462 C 12463 D 12464 D 12465 B 12468 D 12470 D 12472 C 12473 B 12474 A 12475 D 12476 B 12477 A 12478 B Deutscher B Stenografisch 136. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des unfallversicherungsrechtli- chen Schutzes bürgerschaftlich Enga- gierter und weiterer Personen (Drucksachen 15/3439, 15/4051) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des unfallversicherungsrechtlichen Schut- zes bürgerschaftlich Engagierter und Z B A s V F ( 1 T G B w C w S 12457 A 12457 A Götz-Peter Lohmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 12466 C 12467 C undestag er Bericht ung 9. Oktober 2004 t : usatztagesordnungspunkt 7: eschlussempfehlung des Ausschusses nach rt. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- chuss) zu dem Gesetz zur Änderung der orschriften über Fernabsatzverträge bei inanzdienstleistungen Drucksachen 15/2946, 15/3483, 14/3870, 5/4062) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 19: roße Anfrage der Abgeordneten Helge raun, Katherina Reiche, Thomas Rachel, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DU/CSU: Abwanderung deutscher Nach- uchswissenschaftler und akademischer pitzenkräfte („Braindrain“) 12468 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12480 B 12481 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 Tagesordnungspunkt 20: – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Joachim Stünker, Hermann Bachmaier, Sabine Bätzing, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der SPD so- wie von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, Claudia Roth (Augsburg), weiteren Abge- ordneten und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Überarbei- tung des Lebenspartnerschaftsrechts (Drucksachen 15/3445, 15/4052) . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Rainer Funke, Jörg van Essen, Sibylle Laurischk, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Lebenspartnerschafts- gesetzes (Lebenspartnerschaftsgesetz- ergänzungsgesetz – LPartGErgG) (Drucksachen 15/2477, 15/4052) . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Thomas Strobl (Heilbronn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsatz der automatisierten Er- fassung von Kraftfahrzeugkennzeichen durch den Bundesgrenzschutz (Drucksache 15/3713) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Frank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . T Z d G G ( O D F R A W K H T A H b t e s ( H S O S F T Z d G s r ( T A D S d r p ( 12482 A 12482 B 12482 C 12483 C 12485 A 12486 A 12486 C 12487 C 12488 C 12489 B 12490 C 12491 D 12492 A 12493 A 12493 C 12494 C 12495 B 12496 B agesordnungspunkt 22: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes zur Einführung der Europäischen esellschaft (SEEG) Drucksache 15/3405) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Jürgen Uhl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: ntrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, artmut Koschyk, Thomas Strobl (Heil- ronn), weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der CDU/CSU: Häftlingshilfestiftung rhalten und finanziell ausreichend aus- tatten Drucksache 15/3763) . . . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Büttner (Schönebeck) (CDU/CSU) . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes zur Gründung einer Bundesan- talt für Immobilienaufgaben (BImA-Er- ichtungsgesetz) Drucksachen 15/2720, 15/4056, 15/4066) . . agesordnungspunkt 25: ntrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, r. Claudia Winterstein, Sabine Leutheusser- chnarrenberger, weiterer Abgeordneter und er Fraktion der FDP: Die finanzielle Vo- ausschau der EU den neuen Aufgaben an- assen Drucksache 15/2978) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12497 C 12497 D 12498 C 12500 B 12501 A 12502 C 12503 B 12504 B 12505 B 12506 C 12508 A 12508 B 12509 D 12511 A 12511 D 12512 C 12513 C 12514 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 III Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 12514 B 12515 B 12527 A Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Kontrolle von Unter- nehmensabschlüssen (Bilanzkontrollge- setz – BilKoG) (Drucksachen 15/3421, 15/4055, 15/4054) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung interna- tionaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Ab- schlussprüfung (Bilanzrechtsreformge- setz – BilReG) (Drucksachen 15/3419, 15/4055, 15/4054) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Joachim Stünker, Hermann Bachmaier, Sabine Bätzing, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe- Gerigk, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Anwendung internationaler Rechnungsle- gungsstandards in Deutschland sachge- recht und transparent fortentwickeln (Drucksache 15/4036) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A E D N n p A E V z G s e n A Z – – ( P A Z d e ( p B J A O A A 12516 C 12518 C 12519 A 12519 C 12520 B 12520 C 12520 C 12520 D 12521 D 12523 C 12524 C 12525 A 12526 D nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten r. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) zur Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes zur Überarbeitung des Lebens- artnerschaftsrechts (Tagesordnungspunkt 20) nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten olker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Entwurf eines esetzes zur Ergänzung des Lebenspartner- chaftsgesetzes (Lebenspartnerschaftsgesetz- rgänzungsgesetz – LPartGErgG) (Tagesord- ungspunkt 20) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Entwurf eines Gesetzes zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes (Lebenspartnerschaftsgesetzergänzungs- gesetz – LPartGErgG) Tagesordnungspunkt 20) etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Entwurfs eines Gesetzes zur Gründung iner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BlmA-Errichtungsgesetz) (Tagesordnungs- unkt 26) ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12527 C 12528 C 12528 D 12529 B 12530 D 12532 D 12533 B 12534 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12457 (A) ) (B) ) 136. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12527 (A) ) (B) ) hene Stiefkindadoption könne gleichsam als TüröffnerWilhelm fSchmidt (Salzgitter), SPD 29.10.2004 ürchtung äußerte, die in der Gesetzesnovelle vorgese- tes, Hermann Barth, der anlässlich der Anhörung des Rechtsausschusses in der vergangenen Woche die Be- Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 29.10.2004 Anlage 1 Liste der entschuldigte * A s n l d r s ü Ü n n G h s z t B Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.10.2004 Bury, Hans Martin SPD 29.10.2004 Carstens (Emstek), Manfred CDU/CSU 29.10.2004 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 29.10.2004 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 29.10.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 29.10.2004 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.10.2004 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.10.2004 Göllner, Uwe SPD 29.10.2004 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.10.2004 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.10.2004 Hoffmann (Chemnitz), Jelena SPD 29.10.2004* Kopp, Gudrun FDP 29.10.2004 Kumpf, Ute SPD 29.10.2004 Leibrecht, Harald FDP 29.10.2004* Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 29.10.2004 Rauber, Helmut CDU/CSU 29.10.2004 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 29.10.2004 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 29.10.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 29.10.2004 Scheffler, Siegfried SPD 29.10.2004 S S V W W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts (Tagesord- nungspunkt 20) Das Eintreten für die Gleichstellung von gleichge- chlechtlichen Partnerschaften und gegen die Diskrimi- ierung von Schwulen und Lesben gehört zu den zentra- en politischen Zielen von Bündnis 90/Die Grünen. In iesem Bereich ist in den vergangenen Jahren viel er- eicht worden – insbesondere haben sich die gesell- chaftliche Toleranzkultur und das Verständnis gegen- ber Minderheiten positiv gefestigt. Der Entwurf zur berarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts stellt ei- en weiteren Schritt auf dem Wege des Abbaus von Be- achteiligungen für Lesben und Schwule dar. Er schließt erechtigkeitslücken bei Rechten und Pflichten. Des- alb unterstütze ich das vorliegende Gesetz. Allerdings habe ich in Hinsicht auf die zukünftige ge- etzgeberische Entwicklung erhebliche Bedenken in Be- ug auf die in § 9 vorgeschlagene Regelung zum Adop- ionsrecht im Lebenspartnerschaftsgesetz. Ich teile die efürchtung des Vizepräsidenten des EKD-Kirchenam- chröder, Gerhard SPD 29.10.2004 chwanitz, Rolf SPD 29.10.2004 eit, Rüdiger SPD 29.10.2004 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.10.2004 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 29.10.2004 ieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 29.10.2004 immer (Karlsruhe), Brigitte SPD 29.10.2004 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 12528 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 (A) ) (B) ) genutzt werden, um langfristig das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare zu erreichen. Eine solche Absicht ist auch wiederholt von den Befürwortern ange- kündigt worden. Mit der Adoption aber geht es nicht um Emanzipationsbestrebungen oder um Statusfragen von benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen, sondern al- lein um die Frage des Kindeswohls. Kinderperspektive muss einen Vorrang vor Erwach- senenbedürfnissen und -wünschen haben, selbst wenn dies der berechtigte und sehr verständliche Kinder- wunsch ist. In der Kinderrechtskonvention der UN heißt es: Jedes Kind hat, soweit möglich, das Recht, seine El- tern zu kennen. Jeder weiß, dass die Frage danach, wer die eigenen Eltern sind, für junge Menschen eine zen- trale, manchmal quälende Frage der Selbstfindung sein kann. Durch eine Adoption oder neue Formen der künstlichen Befruchtung verschwindet aber der ur- sprüngliche Elternteil oder manchmal sogar beide Eltern vollständig aus dem Blickfeld. Biologische Eltern und Kind werden einander fremd und entfremdet. Dieses sollte generell nur in Ausnahmefällen und dann, wenn das Kindeswohl wirklich nicht anders gesichert werden kann, geschehen. Kinder aus gleichgeschlechtlichen Lebenspartner- schaften machen Diskriminierungserfahrungen. Nicht unvermeidlich, aber doch häufig. Gegen solche Erfah- rungen kann man anerziehen und anargumentieren, viel- leicht können Jugendliche sogar daran wachsen. Ich fürchte aber, dass das generelle Recht auf Adoption hier eher problemverschärfend statt problemlösend wirkt, worauf auch ernst zu nehmende kinderpsychologische Stellungnahmen hinweisen. Der Staat ist nicht so omni- potent, alle Schicksalskonstellationen ausgleichen zu können. Er sollte es auch nicht versuchen. Wohl wissend, dass heute viele Kinder bei einem ein- zelnen Elternteil aufwachsen und die Pluralität der Le- bensformen zunimmt, bin ich davon überzeugt, dass die Erfahrung des Lebens mit einem weiblichen und einem männlichen Elternteil, die Erfahrung von Polaritäten, für Kinder im Grundsatz produktiv und essenziell ist. In der gesellschaftlichen Realität gibt es viele Mög- lichkeiten, die Probleme von Kindern in gleichge- schlechtlichen Lebenspartnerschaften praktisch zu lösen. Schon heute können Schwule und Lesben als Einzelper- sonen die Adoption eines Kindes beantragen. Die Part- ner in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung können durch das Kleine Sorgerecht unter anderem Mitentschei- dungsmöglichkeiten bezüglich des täglichen Lebens des Kindes erhalten. Die bestehenden Regelungen und Mög- lichkeiten zur juristischen Absicherung zum Beispiel im Erbrecht reichen aus, um das Kindeswohl in gleichge- schlechtlichen Partnerschaften von der rechtlichen Seite her zu sichern. Trotz dieser Bedenken in Bezug auf den § 9 und seine späteren Auswirkungen stimme ich wegen der übrigen positiven Aspekte im Gesetz, die sich tatsächlich auf die Gleichstellung beziehen, dem Gesetzentwurf zu. A E z l b l g E h e w k D m s A p P s d H A d s s V s s g H g w (C (D nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Volker Beck (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes (Lebenspartner- schaftsgesetzergänzungsgesetz – LPartGErgG) (Tagesordnungspunkt 20) Ich stimme aus rein formalen Gründen gegen den ntwurf der FDP zum Lebenspartnerschaftsgesetzergän- ungsgesetz. Inhaltlich unterstütze ich ausdrücklich die Gleichstel- ung im Steuerrecht und anderen Rechtsgebieten; hier leibt der Entwurf allerdings auch hinter meinen Vorstel- ungen – beispielsweise bei der Hinterbliebenenversor- ung – zurück. In zahlreichen Bestimmungen nimmt der ntwurf nicht auf die aktuelle Rechtslage Bezug – bis in zum Bundessozialhilfegesetz, das gar nicht mehr xistierte, als der Entwurf von der FDP eingebracht urde. Mit der Zustimmung zum FDP-Entwurf würde ein sinnvoller Gesetzesbeschluss zustande kommen. ie Koalition wird und muss die Themen des Entwurfs it der Vorlage eines eigenen Lebenspartnerschaftsge- etzergänzungsgesetzes aufgreifen. nlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Entwurf eines Gesetzes zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts – Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes (Lebenspartner- schaftsgesetzergänzungsgesetz – LPartGErgG) (Tagesordnungspunkt 20) Petra Pau (fraktionslos): Das so genannte Lebens- artnerschaftsgesetz soll novelliert werden. Vorab: Die DS im Bundestag wird dem vorliegenden Gesetz zu- timmen. Zur Erinnerung: Nach Klagen unionsgeführter Bun- esländer gab das Verfassungsgericht für die so genannte omoehe grünes Licht; denn sie kollidiere nicht mit rt. 6 des Grundgesetzes. Heterosexuellen werde durch ie Lebenspartnerschaft nichts genommen. Der Richter- pruch machte deutlich: Rot-Grün hätte schon beim ur- prünglichen Gesetz weiter gehen können. Beschlossen werden soll heute die Einführung eines erlöbnisses, sodass eine Zeugnisverweigerung für chwule oder lesbische Paare auch vor ihrer Partner- chaftseintragung schon gilt. Die Hinterbliebenenversor- ung wird der gesetzlichen Rentenversicherung von eteropaaren angeglichen; Sonderregelungen über emeinsame Güterstände entfallen. Auch im Erbrecht erden gleichgeschlechtliche Paare gleichgestellt. Au- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12529 (A) ) (B) ) ßerdem sind Regelungen zur „Stiefkindadoption“ vorge- sehen. Dass CDU und CSU gerade gegen diese Veränderung wettern, wirft ein bezeichnendes Licht auf ihre Wahrneh- mung von gesellschaftlichen Realitäten. Um ihr anti- quiertes Familienbild zu pflegen, blockieren sie eine Re- gelung, die den Kindern dient. Auch wenn wir, die PDS im Bundestag, dem Gesetz zustimmen, bleiben wir bei unserer grundsätzlichen Kri- tik an der Ursprungsregelung: Sie versuchen, die Rege- lungen zur Ehe in vielen Bereichen möglichst gleichwer- tig zu übertragen. Unserer Ansicht nach muss das Familienrecht – wie auch das Steuerrecht – grundsätz- lich überarbeitet werden. Es gibt immer mehr Scheidun- gen, Patchworkfamilien, viele unterschiedliche Lebens- formen, in denen Menschen dauerhaft oder zeitweise zusammenleben und Verantwortung füreinander über- nehmen – über die engen Grenzen der Kleinfamilie hin- aus. Dieser Realität muss Rechnung getragen werden, diese Verhältnisse müssen abgesichert werden. Eine Ehe oder Lebenspartnerschaft für das ganze Leben abzu- schließen ist für viele einfach keine Realität mehr. Ziel der Politik sollte es sein, gleichberechtigte Bezie- hungen abzusichern. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Gründung einer Bundesanstalt für Immobilien- aufgaben (BImA-Errichtungsgesetz) (Tagesord- nungspunkt 26) Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD): Die Umstrukturierung der Bundesvermögensverwaltung ist Teil eines umfangreichen Modernisierungsprozesses der Bundesfinanzverwaltung. Rund 6 000 Beschäftigte der Bundesvermögensverwaltung haben diese Veränderung zu bewältigen. Viele von ihnen haben zahlreiche Infor- mationswünsche an uns gerichtet und Sorgen über den Wegfall ihnen anvertrauter Aufgaben geäußert, wenn die neue Organisation verstärkt Bundesvermögen verwertet. Wenn wir aber den Gedanken von wirtschaftlichem Han- deln ernst nehmen, können wir zwar auf eine ausgewo- gene Verkaufsreihenfolge drängen, aber nicht entbehrli- che Liegenschaften im Bestand halten, nur um den vertrauten Arbeitsplatz zu sichern. Verwaltungsaufgaben kundenorientiert wahrzuneh- men heißt auch, sich Veränderungen zu stellen und Neues anzupacken. Deshalb haben wir auch den Dialog mit den Gewerkschaften gesucht und die Fragen der so- zialverträglichen Überleitung der Beschäftigten einver- nehmlich lösen können. Der Hinweis auf den Ausbau der BImA zum zentralen Dienstleister des Bundes in Liegenschaftsfragen – worauf ich später nochmals kurz eingehen werde – hat die Befürchtungen der Beschäftig- ten um ihren Arbeitsplatz vor Ort klären können. t d w j d s h g t s M a a r g R a k m T d F v B D d t d E g l o n d d c G a d k w D K B „ e A k s s z s d g z (C (D Die SPD-Fraktion ist sich der besonderen Verpflich- ung gegenüber den rund 6 000 Beschäftigten der Bun- esvermögensverwaltung und der künftigen BImA sehr ohl bewusst. Die „Mitnahme“ der Beschäftigten ist bei edem Umstrukturierungsprozess von ganz entscheiden- er Bedeutung. Vom Reformprozess überzeugte Be- chäftigte haben keine Existenzängste und sind auch och motiviert, die vielfältigen Veränderungen mitzutra- en und positiv zu begleiten. Daher bin ich Herrn Minis- er Eichel für seinen Brief vom 27. September 2004 be- onders dankbar. Die schriftlichen Zusagen des inisters haben nach wie vor Bestand und daran sollte uch niemand zu rütteln versuchen. In dem Brief wird usdrücklich bestätigt, dass es infolge des Umstrukturie- ungsprozesses keine betriebsbedingten Kündigungen eben wird und die sozialverträgliche Umsetzung des eformprozesses ebenfalls im Vordergrund steht. In § 12 Abs. 1 des Gesetzentwurfs ist geregelt, dass für lle, also sowohl für die übergeleiteten als auch für die ünftig neu eingestellten Arbeitnehmerinnen, Arbeitneh- er und Auszubildenden der Bundesanstalt diejenigen arifverträge und sonstigen Bestimmungen zur Anwen- ung kommen, die für die Tarifkräfte des Bundes gelten. ür die Beschäftigten der Bundesvermögensverwaltung erbleibt es also nach Überleitung bei dem Tarifrecht des undes einschließlich der sonstigen Bestimmungen. azu zählen auch der Tarifvertrag Altersversorgung und ie Pflicht zur Zusatzversorgung, VBL. Kollege Fromme hat dankenswerterweise die Bera- ungen zum Gesetz straff geführt und durch seine Fragen azu beigetragen, dass wir alle einen tiefen, nachhaltigen indruck vom heutigen Ist-Zustand der Bundesvermö- ensverwaltung, BVV, erhalten haben. Bereits in den etzten Jahren sind – im Vorgriff auf die anstehende Um- rganisation – Korrekturen der Ausgabenansätze vorge- ommen worden. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, ass die BVV neben den fiskalischen Aufgaben rund um ie Immobilien des Bundes auch umfangreiche hoheitli- he Aufgaben wahrnimmt, zum Beispiel Betreuung der aststreitkräfte. Sie steht heute schon anderen Ressorts ls Dienstleister zur Verfügung – insbesondere die Bun- esforstverwaltung, die auch zur BVV gehört. Im gegenwärtigen Haushaltssystem gibt es dafür eine Vergütung oder Kostenerstattung – die Aufgaben erden im Wege der Amtshilfe unentgeltlich erbracht. ies muss man bedenken, wenn man glaubt – wie Herr ollege Fromme dies tut – sich über die Zukunft der ImA Sorge machen zu müssen. Hier sind wir als Haushälter“ gemeinsam aufgefordert, zu prüfen, wie ine verursachungsgerechte Zuordnung der entstehenden ufwendungen haushaltstechnisch umgesetzt werden ann; dies gilt nicht nur für die BImA, sondern insge- amt für die vielen internen Verrechnungen in der ge- amten Bundesverwaltung. Zu den uns vorgetragenen Prognosen und Annahmen ur Zukunft der BImA gibt es einen qualitativen Unter- chied in der Bewertung durch die Berichterstatter. Aber iese Ungewissheit ist nichts Ungewöhnliches. Sie be- leitet uns immer dann, wenn wir unsere Zustimmung u Veränderungen geben, deren Auswirkungen erst in 12530 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 (A) ) (B) ) einigen Jahren messbar sind. Deshalb haben wir uns im Haushaltsausschuss entschlossen, über Mandate im Ver- waltungsrat der BImA den Veränderungsprozess zu be- gleiten. Die Bundesvermögensverwaltung verwaltet derzeit circa 36 000 Liegenschaften, wobei unter den Begriff auch ehema-lige Standort- und Truppenübungsplätze fallen, über 60 000 Wohnungen und 1 700 Dienstliegen- schaften aus dem eigenen Ressortvermögen. Diese Zahl von Liegenschaften lässt sich nicht binnen weniger Mo- nate ordnungsgemäß bewerten. Eine gründliche Überprüfung der bisherigen Erlöser- wartungen bei einem Verkauf wird Jahre dauern, verbun- den mit dem Risiko, am Ende des Bewertungsprozesses aufgrund der Marktentwicklung überholte Zahlen zu ha- ben. Zudem wären in dieser Zeit qualifizierte Werter- mittler stark belastet und ihrer gutachtlichen Tätigkeit in Einzelfällen entzogen. Wichtig ist es jetzt, eine Ver- kaufsreihenfolge festzulegen, die es wahrscheinlich er- scheinen lässt, die vereinbarten Einnahmeziele in 2005 zu erreichen. Wir haben auch darüber diskutiert, ob es ratsam ist, die Entscheidung über die Umstrukturierung noch ein Jahr zu verschieben, bis das kaufmännische Rechnungs- wesen bundesweit in der BVV eingeführt worden ist und ein Nebeneinander von Kameralistik und Doppik ver- meidbar wäre. Die Entscheidung für den Startbeginn am 1. Januar 2005 ist aus anderen Gründen notwendig. Wir wollen den Umstrukturierungsprozess jetzt zu Ende bringen, um den Beschäftigten klare Zukunftsperspektiven zu vermitteln. Dazu gehören auch die mit einem einheitlichen Liegen- schaftsmanagement verbundenen Aufgaben. Die bisher bei der einheitlichen Verwaltung aller Dienstliegenschaf- ten im Geschäftsbereich des BMF gewonnenen Erfahrun- gen haben in zwei Jahren zu Einsparungen von 10 bis 15 Prozent der bis dahin veranschlagten Ausgaben ge- führt. Weitere Ressourcen lassen sich erschließen, wenn die BImA diese Aufgabe auch für andere Ressorts wahr- nimmt. Der Übergang der Liegenschaften einzelner Ge- schäftsbereiche soll stufenweise von 2006 bis zum Jahr 2010 erfolgen. Durch das schrittweise Vorgehen können frei werdende personelle Kapazitäten der BImA – vor- zugsweise in den Sparten „Verkauf“ und „Facilityma- nagement“ – nahtlos für diese neuen Aufgaben einge- setzt werden. Das Bundesministerium der Finanzen berichtet jähr- lich, jeweils zu den Haushaltsberatungen zum Einzel- plan 08 (erstmals zum Haushalt 2007) über den Stand der Umsetzung des einheitlichen Liegenschaftsmanage- ments. Den Beschäftigten der BVV bzw. der BImA wird damit eine Perspektive gegeben, die erwarten lässt, dass alle mit Tatkraft an die Umsetzung der neuen Aufgaben herangehen. Die Anhörung von Sachverständigen vor dem Haus- haltsausschuss am 28. April 2004 hat Klarheit geschaf- fen, dass ein Betrieb gewerblicher Art, BgA, der die Steuerpflicht auslösen würde, zum Zeitpunkt der Grün- d g d ü s v l K a d f d d n G a w d m A ß i A I v V w t k B n A h l B m p g r P s r s B h g s s h (C (D ung der BImA nicht vorliegt, Stichtag. Diese Aussage eht davon aus, dass der BImA uneingeschränkt das ingliche Eigentum an den Liegenschaften unentgeltlich bertragen wird. Dies haben wir durch Änderungsvor- chläge zum BImA-Errichtungsgesetz sichergestellt. Der erbindlichen Auskunft des zuständigen Finanzamtes iegt dieser Sachverhalt zugrunde. Damit besteht keine örperschaftsteuerpflicht. Die Übertragung des Eigentums der Liegenschaften uf die BImA fällt unter die Steuerbefreiungsvorschrift es § 4 Nr. 1 des Grunderwerbsteuergesetzes. Diese Auf- assung ist im Kreise der Referatsleiter Verkehrsteuer in er Sitzung im Mai 2004 bestätigt und beschlossen wor- en. Dies gilt auch für land- und forstwirtschaftlich ge- utzte Grundstücke, sodass auch für diese Grundstücke runderwerbsteuer nicht anfällt. Nicht zuletzt konnten auch die durch den Bundesrat ufgeworfenen verfassungsrechtlichen Fragen geklärt erden: Die Anhörung vor dem Haushaltsausschuss hat ie Auffassung der BReg bestätigt, dass eine Zustim- ungspflicht des Bundesrates nicht gegeben ist. Schließlich haben wir uns mit der Namensgebung der nstalt befasst und, da sich keine Taufpaten finden lie- en, den Verwaltungsvorschlag unverändert gelassen. In hm kommt die Rechtsform der neuen Organisation zum usdruck und vielleicht auch die Erkenntnis, dass der mmobilienbestand, den die BImA zu verwalten und zu erwerten hat, eher Gedanken an Vergangenes weckt als orstellungen von Dynamik und Zukunftsorientierung, ie sie sich im sicherlich „moderneren“ Begriff „Agen- ur“ wiederfinden. Ich danke meinen Kolleginnen und Kollegen für die ritische Begleitung des Gesetzgebungsvorhabens. Den eschäftigten der BVV und den ihre Interessen wahr- ehmenden Gewerkschaften danke ich für zahlreiche nregungen und ihr soziales Engagement. Der Anstalt wünsche ich guten Erfolg. Ich bitte um Zustimmung zum Gesetzentwurf. Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU): Wir beraten eute ein Gesetzgebungsverfahren, das uns schon sehr ange beschäftigt. Es geht um die Frage: Wie geht der und künftig mit seinem Immobilienbesitz um? Vorab einige Anmerkungen zum Verfahren. Es ähnelt ehr einer Achterbahnfahrt denn einem ordentlichen arlamentarischen Ablauf. Ausgehend von einem richti- en Grundgedanken haben Sie zunächst das Thema jah- elang mit den Bediensteten im so genannten „Nimbus- rozess“ erörtert. Nachdem dieser abgeschlossen war, chlummerte das Thema fast ein Jahr im Finanzministe- ium, bevor es dann holterdipolter durchgebracht werden ollte. Man fragt sich: Was steckt dahinter? Die letzten erichterstattergespräche und insbesondere die Haus- altsausschussberatung vom Mittwoch haben deutlich emacht, warum Sie es plötzlich so eilig haben. Es hat ich gezeigt, dass die wirtschaftlichen Grundlagen nicht timmen und dies wird von Tag zu Tag deutlicher. Des- alb muss das Vorhaben auf Biegen und Brechen durch- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12531 (A) ) (B) ) gebracht werden, bevor eine breite Öffentlichkeit und möglicherweise auch Ihre eigenen Kolleginnen und Kol- legen die Windigkeit und den schwankenden Boden, auf dem Sie dieses Projekt verwirklichen wollen, erfassen und Ihnen möglicherweise hätten Widerstand leisten wollen. Die Ausschussunterlagen erreichten uns erst am Abend vor der Sitzung und waren in einem solch chaoti- schen Zustand, dass es erst einer besonderen Erläuterung bedurfte, bis selbst der Kundige begreifen konnte, was Sie eigentlich wollen und was Beschlussgegenstand sein soll. Aber nicht nur das: Sie waren nicht einmal in der Lage, den Vorgang so zu steuern, dass die parlamentari- schen Fristen ordnungsgemäß eingehalten werden kön- nen. Der Ausschussbericht, der die Probleme mit Ihrem Vorhaben deutlich macht, konnte nicht entsprechend den vorgeschriebenen Beratungsfristen erstellt werden. Als wir die Einhaltung verlangen wollten, drohten Sie mit ei- ner Sondersitzung in der sitzungsfreien Woche. Wir ha- ben uns schließlich auf dieses Verfahren eingelassen, um in der desolaten Haushaltslage, in der wir uns befinden, dem Steuerzahler nicht die Kosten einer Sondersitzung, die Sie zu vertreten hätten, zuzumuten. Man fragt sich: warum diese Eile? Ich wiederhole es, Sie haben Angst, dass die Wahrheit das Licht der Öffentlichkeit erblickt und es Ihnen auf diesem Wege unmöglich gemacht wird, wieder einmal eine Einrichtung mit gut dotierten Posten zu schaffen, mit denen Sie dann Ihnen gefällige Perso- nen bedenken können. Die BImA hat künftig unterschiedliche Aufgaben wahrzunehmen. Es sind dies: hoheitliche Aufgaben (Verwaltung nicht nutzbarer Liegenschaften), Wahrneh- mung der Vermieterfunktion für Bundes-Dienstliegen- schaften, Vermietungsvermögen und Durchführung des Abverkaufes von nicht mehr benötigten Liegenschaften sowie Verwaltung des Bundesforsts. Mit der Umstellung sollten drei Ziele gleichzeitig er- reicht werden: Einerseits sollte eine bessere Bewirt- schaftung der Immobilien Synergieeffekte bringen, an- dererseits sollte über dieses System aber auch dauerhaft die Finanzierung der hoheitlichen Aufgaben, wie zum Beispiel der Unterhalt aufgegebener Übungsplätze oder sonstiger Liegenschaften, die wirtschaftlich nicht ver- wertet werden können, abgesichert werden. Dazu sollte in der starken Abverkaufsphase eine Rückstellung auf- gebaut werden, die dann später zur Abdeckung der zu er- wartenden Defizite dienen sollte. Diese Ziele können mit Ihrem Entwurf nicht erreicht werden. Schon von Anbeginn wird die BImA ein strukturelles Defizit „erarbeiten“, wie der von Ihnen für das Jahr 2005 aufgestellte Wirtschaftsplan deutlich macht. Selbst bei hohen Abverkäufen, wie sie in der Anfangsphase durch- geführt werden sollen, gelingt es Ihnen nicht, die für die Finanzierung künftiger Lasten notwendige Rückstellung aufzubauen. Der Wirtschaftsplan 2005 sieht trotz hoher Verkaufsanteile überhaupt keine Zuführung zur Rück- lage vor. Deshalb ist mir schleierhaft, wie Sie das in Zu- kunft erreichen wollen und wie Sie darüber hinaus l,3 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren für hö- h w R – s b a k d g f o m s k l U u d o I n t u l a R b s A t b v h r g t b d S v W B R s s d g d c w w d w ü N (C (D ere Zuführungen an den Bundeshaushalt erwirtschaften ollen. Dies ist nicht möglich. Man könnte dieses Verfahren mit der Bildung einer ückstellung für künftige Lasten ja begrüßen und wenn es denn möglich wäre, die Rückstellung auch tat- ächlich zu bilden – dies als nachhaltige Finanzpolitik etrachten. Aber in Wahrheit scheinen Sie etwas ganz nderes vorzuhaben. In § 7 haben Sie sich die Möglich- eit eingeräumt, dass der Finanzminister anordnen kann, ass die Rückstellung auch ohne Rücksicht auf die ei- entliche „Zweckbindung“ dem Bundeshaushalt zuge- ührt werden kann. Sie wollen sich also die Möglichkeit ffen halten, eventuell angesammelte Finanzmittel un- ittelbar für den Bundeshaushalt einzusetzen. Ange- ichts Ihres chronischen Finanzbedarfes und der Trick- iste, die Sie nicht einmal vor der Idee zurückschrecken ässt, die Pensionslasten der Post und der Bahn diesen nternehmen für einen geringfügigen Liquiditätsvorteil nd gravierende Langzeitfolgen „abzukaufen“ und damit reistellige Milliardenrisiken in den Haushalt zu ziehen, hne diese in der Finanzplanung auszuweisen, traue ich hnen auch zu, dass Sie die eigentlich für die künftige Fi- anzierung von feststehenden Lasten vorgesehenen Mit- el kurzfristig für Ihre Haushaltspolitik verschleudern nd dem Bundeshaushalt dieses Risiko nachhaltig auf- asten. Das kann auf keinen Fall gebilligt werden. Schon llein dies wäre ein Grund, das Vorhaben abzulehnen. Von Anfang an war offen, ob die Anstalt die richtige echtsform ist. Uns hat das nicht überzeugt und wir ha- en uns immer diese Frage offen gehalten. Das BMF elbst hat ja auch in den Berichterstattergesprächen zum usdruck gebracht, dass eigentlich die Form einer Kapi- algesellschaft viel richtiger wäre, und Sie haben nur vor estimmten Interessengruppen gekniffen und dies nicht ollständig umgesetzt. Ich erinnere nochmals an die An- örung, bei der alle Experten den Entwurf förmlich zer- issen haben. Keiner – auch nicht die von der Koalition eladenen – haben ein gutes Haar daran gelassen. Sie schrecken nicht einmal davor zurück, in den Bera- ungen den Eindruck zu erzeugen, dass Sie sich mit allen eteiligten Gewerkschaften geeinigt haben. Das ist nicht er Fall. Wichtige Teile des Personals, das Sie ja für die trukturveränderung benötigen, sind nach wie vor nicht on der Richtigkeit der neuen Strukturen überzeugt. enn auch diese Menschen jetzt mit der Einrichtung der ImA rechnen, dann ist das nicht Zustimmung, sondern esignation und Fügung in das unvermeidliche Schick- al, nicht aber Überzeugung! Auch die erheblichen Verbesserungen einiger techni- chen Regelungen im Berichterstatterkreis ändern nichts aran, dass die Grundvoraussetzungen nicht ordentlich eklärt wurden. Der wichtigste Punkt für die Ablehnung ieses Vorhabens liegt in den ungesicherten wirtschaftli- hen Grundlagen. Zum einen steht überhaupt nicht fest, elches Vermögen in die BImA wirklich eingebracht ird. Die Buchwerte haben in den meisten Fällen mit en wirklichen Verkehrswerten nur wenig zu tun. Es äre notwendig gewesen – und darüber waren wir uns ber lange Strecken einig –, zunächst eine wirkliche eubewertung des Vermögens vorzunehmen, um vor 12532 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 (A) ) (B) ) unliebsamen Wertberichtigungen – wie sie in anderen Umstrukturierungsbereichen in Milliardenhöhen zu ver- zeichnen waren – als Risiko auszuschließen. Woher wol- len Sie eigentlich die finanzielle Substanz zur Finanzie- rung solcher Risiken nehmen? Zum anderen geht es aber darum, dass Ihr wirtschaft- liches Konzept überhaupt nicht aufgehen kann. Sie ha- ben mit großem Optimismus vorgetragen, dass Sie die notwendigen Erträge erwirtschaften wollen. Optimismus ist eine gute Sache, aber er muss durch Fakten gestützt sein. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit machen deutlich, dass der Betrieb der BlmA, so wie er jetzt von Ihnen im Ausschuss konzipiert worden ist, auf Dauer ei- nen operativen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe erwirtschaften wird. Diesen Verlust und die geplante – von Ihnen sogar angekündigte – höhere Abführung an den Bundeshaushalt können Sie nur dadurch erbringen, dass Sie Verkaufserlöse erzielen. Angesichts der Schwan- kungen im Immobilienmarkt und des jetzigen Zustands wird das nur sehr schwer möglich sein. Ganz im Gegen- teil: Sie haben in den letzten Jahren alle Ziele verfehlt und weniger verkauft als beabsichtigt. Dabei besteht die große Gefahr, dass, nur um Liquidität zu erzielen, Bun- desvermögen verschleudert wird. Das ist unverantwort- lich. Sie haben die prognostizierten Einnahmen selbst um 75 Millionen Euro zurückgenommen. Zudem wurde die Kalkulation mit viel zu niedrigen Bewirtschaftungskosten und Personalkosten aufgestellt. Bei diesen beiden Posten entsteht ein Lücke von 66 bzw. 61 Millionen Euro, insgesamt 127 Millionen Euro. Nachdem sich dies nun gezeigt hat, wäre es an der Zeit gewesen eine ehrliche Bilanz zu ziehen und eine neue Kalkulation aufzumachen. Sie haben sich dem verwei- gert, weil damit offenbar geworden wäre, auf welch tö- nernen Füßen Ihr Vorhaben steht. Ja, ganz wichtige Teile der künftigen Kalkulation sind Ihnen völlig unbekannt. Sie haben in den Beratungen einräumen müssen, dass Sie den wichtigen Faktor der Kosten für den hoheitlichen Bereich, also die auch in Zukunft bestehenden Belastungen, überhaupt nicht ken- nen. Das ist unverantwortlich, ein finanzpolitischer „Blindflug“. Die Risiken bewegen sich insgesamt im dreistelligen Millionenbereich. Deshalb können wir die- ses Vorhaben nicht mittragen. Ich weise darauf hin, dass Sie erst im letzten Augen- blick Zahlen auf den Tisch gelegt haben, obwohl ich von Anfang an die Offenlegung der Kalkulation gefordert habe. Nachdem die Ergebnisse sich in ihren Konturen abzeichnen, ist mir klar, warum Sie diese Verschleierung versucht haben. Sie wollten verhindern, dass wir Argu- mente für die richtige Bewertung des Vorhabens finden. Wie unrealistisch Ihre Einschätzung ist, beweisen Sie schon mit der Vorlage der Umsetzung des Vorhabens BImA in die laufenden Haushaltsberatungen für den Bundeshaushalt 2005. Durch ein Vorhaben, das eigent- lich zur Verbesserung der Finanzlage des Bundes beitra- gen soll, wird der Haushalt sogar verschlechtert. Wie sich aus Ihren Änderungsanträgen ergibt, wird sich der Einzelplan 08 durch die Umsetzung des Vorhabens BImA im Ergebnis um 228 Millionen Euro verschlech- t d H g d E g c t n s k r d m f n d b v d l w h w d n d ö s b S a B j E s h d s s d w m s r i W b d „ (C (D ern! Die Einnahmen sinken dort durch Herausnahme er Immobilienbewirtschaftung und -verkäufe aus dem aushalt um 651 Millionen Euro. Gleichzeitig verrin- ern sich die Ausgaben aber nicht in diesem Maße, son- ern wesentlich geringer, nämlich nur um 423 Millionen uro. Damit haben Sie das Vorhaben selbst ad absurdum eführt und deutlich gemacht, dass sich Ihre wirtschaftli- hen Ziele auf diesem Wege nicht erreichen lassen. Hinsichtlich des Umgangs mit den Forstliegenschaf- en verhalten Sie sich vollkommen widersprüchlich. Ei- erseits wollen Sie die Bundesforsten, die jetzt noch Be- tandteil der Vermögensverwaltung und damit der ünftigen BImA sind, veräußern. Das hat übrigens in Ih- en eigenen Reihen großen Widerstand ausgelöst, weil ie Grünen ganz offensichtlich erkannt haben, dass da- it die über die rein fiskalische Funktion der Bundes- orsten hinausgehenden Aufgaben wie Naturschutz usw. ur noch schlechter erfüllt werden. Natürlich haben Sie iese Widerstände untergepflügt. Andererseits bauen Sie ei der LMBV eine neue Organisation auf, die künftig ermehrt forstliche Besitze verwalten soll. Ist hier wie- er einmal „linke Tasche, rechte Tasche“ geplant? Wol- en Sie sich über dieses Organisationschaos möglicher- eise mit einem Buchungstrick neue Mittel verschaffen? Ihr Handeln in diesem Zusammenhang und Ihre haus- altspolitische Not lassen leider auch solche Tricks er- arten. Deshalb können Sie unsere Unterstützung bei er Schaffung der Grundlagen für solche Tricksereien icht erwarten. Die Union lehnt diese verkorkste Verän- erung ab. Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): In den ffentlichen Verwaltungen müssen verstärkt privatwirt- chaftliche Instrumente zum Einsatz kommen. Da blei- en Verwaltungen des Bundes nicht außen vor. Ein chritt in diese Richtung ist die Gründung der Bundes- nstalt für Immobilienaufgaben. Die Wirtschaftlichkeit einer Umstrukturierung der undesvermögensverwaltung wurde im NIMBUS-Pro- ekt ermittelt, unter dem Augenmerk, dass der Bund als igentümer nur einen Teil seiner Verwaltung verselbst- tändigt. Jedoch bleibt die letzte Verantwortung weiter- in beim Bund. Bei der neuen Anstalt wird ein Verwaltungsrat gebil- et, in dem auch Abgeordnete des Bundestages vertreten ein werden. Der Rat nimmt eine beratende und unter- tützende Funktion ein und wird die Arbeit des Vorstan- es konstruktiv begleiten. Unter Abwägung von Merkmalen, wie Steuerung, irtschaftlichem Erfolg oder fachlichen Kriterien, ist an zu dem Entschluss gekommen, dass die Bundesan- talt für Immobilienaufgaben eine bundesunmittelbare echtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts werden soll, n der privatwirtschaftliche Arbeitsweise herrschen wird. ir sehen in der Gründung der Bundesanstalt für Immo- ilienaufgaben einen Schritt in die Richtung eines mo- erneren Staates. Genauso hat das Regierungsprogramm Moderner Staat – Moderne Verwaltung“ es vorgesehen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12533 (A) ) (B) ) Einzelne Kritikpunkte haben wir aufgenommen. Wir haben sie nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch als Anregung für Verbesserungen verstanden. So haben wir die soziale Absicherung der Arbeitneh- mer und Arbeitnehmerinnen bei der Überleitung in die BImA gewährleistet. Es sind keine Kündigungen – we- der betriebsbedingte Beendigungskündigungen noch Änderungskündigungen – vorgesehen. Dies wird auch im BImA-Errichtungsgesetz festgeschrieben. Auch die Frage der Steuerpflicht ist geklärt. Die BImA unterliegt nicht der Körperschaftsteuerpflicht und muss auch keine Grunderwerbsteuer zahlen. Eine ver- bindliche Bestätigung des BMF liegt vor. Von einer fehlenden Zielsetzung, wie es aus den Rei- hen der Opposition zu vernehmen ist, kann keine Rede sein. Das große Ziel ist immerhin eine Verbesserung im Liegenschaftsmanagement. Das ist schließlich der An- lass für die Umgestaltung der Bundesvermögensverwal- tung. Somit muss auch im Hinblick auf die schwieriger ge- wordene Immobilienmarktsituation die Gründung der BImA befürwortet werden. Durch gezielte Personal- schulungen sind die Mitarbeiter den neuen Herausforde- rungen gewachsen. Durch das kaufmännische Rech- nungswesen wird eine nie da gewesene Transparenz in der Verwaltung der Bundesliegenschaften erreicht wer- den, womit sich die Ergebnisse der Unternehmensziele schwarz auf weiß abbilden lassen, Das Ziel der Effi- zienzsteigerung ist in sämtlichen Schritten bis zur end- gültigen Gründung der BImA allgegenwärtig gewesen. Auch haben wir den Koalitionsvertrag mit der SPD von 2002 nicht vergessen. In ihm haben wir vereinbart, die Bundesforsten nach den Standards des Forest Stewardship Council, FSC, zertifizieren zu lassen. FSC garantiert die Einhaltung anspruchsvoller ökologischer und sozialer Standards im Waldbau. Wir erwarten, dass diese Zertifizierung zeitnah umgesetzt wird. Die viele Arbeit, die in dem Projekt der Gründung ei- ner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben steckt, zahlt sich nun aus. Die Vertretungen der Mitarbeiter der Bun- desvermögensverwaltung sind in die Umstrukturierung involviert gewesen. Die Berichterstatter des Einzel- plans 08 haben sich in der Vergangenheit intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt und den Umbaupro- zess unterstützt. Für diese Beratungsgespräche danke ich den Berichterstattern der Fraktionen und den Beteiligten in der Verwaltung. Otto Fricke (FDP): Die FDP, wie sollte es anders sein, unterstützt grundsätzlich das Ziel eines wirtschaft- lichen und ganzheitlichen Immobilienmanagements. Ich bezweifle aber, dass dieses Ziel erreicht wird. So beleg- ten die bisher tatsächlich erwirtschafteten Zahlen, dass hinsichtlich der Bewirtschaftungskosten für das Jahr 2003 lediglich 47 Millionen Euro eingeplant gewesen sind, die Mittelbeanspruchung für die Bewirtschaftung jedoch 113 Millionen Euro betragen hat. c g I r d A E s p U E t s e n s h g h e D e s F B m w k s G w B s E r g J b V f p e d l h A n d c h d d Z t w e (C (D Für die FDP kann ich festhalten, dass bei oberflächli- her Betrachtung die Zielsetzung der Organisationsform rundsätzlich unterstützenswert wäre. So sprechen Sie in hrem Gesetzentwurf von flacheren Hierarchien, straffe- en Strukturen, einer größeren Effizienz – auch bedingt urch die Einführung der kaufmännischen Buchführung. uf diese Art und Weise soll eine höhere Kosten- und rtragstransparenz erreicht werden. Dieses ist im Grund- atz nicht zu monieren. Doch bei Licht betrachtet, ent- uppt sich der Gesetzentwurf als ein Papier mit vielen nbekannten und hohem demokratischen Defizit. Der wahre Grund Ihres Gesetzentwurfes ist meines rachtens leider allein unter fiskalischen Gesichtspunk- en zu sehen. Die FDP kritisiert, dass einerseits die wirt- chaftlichen Grundlagen nicht den Angaben des Gesetz- ntwurfs entsprechen und die Renditeberechnungen icht stimmen. Allein die Mehrkosten bei der Bewirt- chaftung und die geringeren Verkaufserlöse führen ochgerechnet auf zehn Jahre eben nicht zu den pro- nostizierten Mehrerlösen. Zudem weist die FDP darauf in, dass die Errichtung der BImA nicht zwangsläufig zu iner Zusammenfassung aller künftig zu nutzenden ienstliegenschaften führen wird. Deshalb kann auch in sparsamerer Umgang mit den Immobilien in der ge- amten Bundesverwaltung nicht unterstellt werden. Die DP kritisiert ferner, dass der im Gesetzestext benutzte egriff eines „ganzheitlichen“ Immobilienmanage- ents nicht den Tatsachen entspricht, da die Bundes- ehrliegenschaften nicht mit einbezogen sind. Daher ann die FDP auch wenn sie das Ziel von höherer Wirt- chaftlichkeit bei der Verwaltung von Liegenschaften im rundsatz für unterstützenswert hält, dem Gesetzent- urf aus den vorgenannten Gründen nicht zustimmen. Schaut man sich auch die Veräußerungserlöse der undesvermögensverwaltung in den Vorjahren an, so tellt man dort schon eine rückläufige Tendenz bei den innahmen fest. Betrugen die Einnahmen aus Veräuße- ungen im Jahr 2000 noch rund 840 Millionen Euro, la- en sie im Jahr 2003 bei 600 Millionen Euro Soll und im ahr 2004 bei 550 Millionen Euro. Nun kann man darü- er streiten, ob die rückläufigen Einnahmen nur auf eine erschlechterung der allgemeinen Marktlage zurückzu- ühren sind. Fest steht jedoch, dass aus dem Immobilien- ortfolio durch den Verkauf weiterer Liegenschaften rstens der Bestand immer geringer wird und zweitens ie Qualität der Liegenschaften und damit die zu erzie- enden Preise in der gewünschten Form nicht mehr zu alten sein werden. Das Gesetz ist in puncto Zahlen, Berechnungen und nnahmen grundlegend falsch. Dies erinnert in unschö- er Art und Weise erneut an die vergangenen Haushalte, ie regelmäßig im Haushaltsvollzug wie ein Kartenhäus- hen in sich zusammen fielen und letztendlich nicht das ielten, was sie versprachen. Neben den erheblichen fiskalischen Risiken bestehen arüber hinaus weitere Probleme. Dies betrifft sowohl ie Organisationsstruktur als auch den Personalbereich. u klären ist unter anderem, welche berufliche Perspek- ive das neue Amt den jetzigen Beschäftigten bietet, enn beispielsweise in einigen Bundesvermögensämtern inhergehend mit dem angestrebten Verkaufstempo 12534 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 (A) ) (B) ) Aufgaben wegfallen. Was passiert dann mit diesen Be- schäftigten? Lassen Sie mich daher zusammenfassend festhalten: Der Gesetzentwurf verspricht viel, wird leider jedoch nicht viel halten. Die Folgen des Gesetzentwurfes wer- den uns in den nächsten Jahren immer wieder beschäfti- gen. Schließlich noch eine persönliche Anmerkung: In den letzten Jahren erleben wir immer öfter, dass die Bundes- regierung unter dem Deckmäntelchen der Privatisierung letztlich nur eines betreibt, nämlich die Transformierung einzelner Behörden oder Behördenteile in eine andere Organisations- oder Rechtsform. Dieses hat aber nur ei- nes zur Folge, nämlich dass die entsprechende Organisa- tionsform mehr und mehr der demokratischen Kontrolle der Parlamente entzogen wird. Man kann schon jetzt prophezeien, dass Fehler und Probleme, die im Bereich der BImA schlicht geschehen werden, weil halt Men- schen dort handeln und keine Computer. Wenn diese Fehler an die Öffentlichkeit kommen, wird dann der Po- litik der Vorwurf gemacht werden, sie hätte versagt. Das mag zwar im Moment nur die gegenwärtige Regierung treffen, aber es trifft letztlich uns alle. Es ist gut, wenn Politik sich verschlankt, aber sie muss auch die Kon- trolle behalten. Tut sie dies nicht, muss sie die Verant- wortung für Vorgänge übernehmen für die sie letztlich – weil nicht handelnd – keine Verantwortung trägt. Die stetige und weitere Verlagerung von Entscheidun- gen, insbesondere haushaltsrelevante Entscheidungen, in nicht demokratisch direkt kontrollierte Gremien ist daher falsch. Politik, die sich durch „Wegschieben“ in andere Gremien immer mehr ihrer Verantwortung entledigt, verliert mehr und mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Ins- besondere im Verhältnis der Exekutive zur Legislative halte ich dieses dauerhaft für eine katastrophale Ent- wicklung, die durch den hier nun von der Koalition zur Entscheidung gebrachten Gesetzentwurf weiter verstärkt wird. Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der CDU/CSU hat mit Schreiben vom 27. Oktober 2004 mitgeteilt, dass sie den Antrag Ver- meidung von Spätabtreibungen – Hilfen für Eltern und Kinder (Drucksache 15/1566) zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparates für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2003 – Drucksachen 15/3291, 15/3543 Nr. 1.1 – m V P t (C (D – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparates für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2003 – Drucksachen 15/3292, 15/3543 Nr. 1.2 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 20 539 T Euro bei Kapitel 06 40 Titel 681 12 – Eingliederungshilfen und Entschädigungen – – Drucksachen 15/3645, 15/3693 Nr. 1.11 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen Meeresumweltschutz für Nord- und Ost- see – Drucksachen 15/2626, 15/3251 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/3135 Nr. 2.26 Finanzausschuss Drucksache 15/3779 Nr. 1.8 Drucksache 15/3779 Nr. 1.68 Drucksache 15/3779 Nr. 1.78 Drucksache 15/3779 Nr. 1.80 Drucksache 15/3779 Nr. 1.83 Drucksache 15/3779 Nr. 1.89 Drucksache 15/3779 Nr. 1.90 Drucksache 15/3779 Nr. 1.92 Drucksache 15/3779 Nr. 1.93 Haushaltsausschuss Drucksache 15/3779 Nr. 1.26 Drucksache 15/3779 Nr. 1.87 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/2373 Nr. 2.36 Drucksache 15/3403 Nr. 2.4 Drucksache 15/3403 Nr. 2.5 Drucksache 15/3403 Nr. 2.6 Drucksache 15/3403 Nr. 2.7 Drucksache 15/3403 Nr. 2.8 Drucksache 15/3403 Nr. 2.9 Drucksache 15/3403 Nr. 2.10 Drucksache 15/3403 Nr. 2.11 Drucksache 15/3403 Nr. 2.24 Drucksache 15/3403 Nr. 2.36 Drucksache 15/3403 Nr. 2.38 Drucksache 15/3403 Nr. 2.44 Drucksache 15/3403 Nr. 2.50 Drucksache 15/3403 Nr. 2.53 Drucksache 15/3403 Nr. 2.55 Drucksache 15/3403 Nr. 2.61 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 12535 (A) (C) (B) (D) Drucksache 15/3403 Nr. 2.66 Drucksache 15/3403 Nr. 2.69 Drucksache 15/3403 Nr. 2.81 Drucksache 15/3403 Nr. 2.87 Drucksache 15/3403 Nr. 2.88 Drucksache 15/3403 Nr. 2.91 Drucksache 15/3403 Nr. 2.92 Drucksache 15/3403 Nr. 2.97 Drucksache 15/3403 Nr. 2.98 Drucksache 15/3403 Nr. 2.99 Drucksache 15/3403 Nr. 2.100 Drucksache 15/3546 Nr. 1.1 Drucksache 15/3546 Nr. 2.8 Drucksache 15/3546 Nr. 2.12 Drucksache 15/3696 Nr. 2.5 Drucksache 15/3696 Nr. 2.13 Drucksache 15/3696 Nr. 2.20 Drucksache 15/3696 Nr. 2.26 Drucksache 15/3996 Nr. 2.28 Drucksache 15/3969 Nr. 2.40 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/3546 Nr. 2.7 Drucksache 15/3779 Nr. 1.40 Drucksache 15/3779 Nr. 1.94 Drucksache 15/3779 Nr. 1.95 Drucksache 15/3779 Nr. 1.96 Drucksache 15/3779 Nr. 1.97 Drucksache 15/3779 Nr. 1.98 Drucksache 15/3779 Nr. 1.105 Drucksache 15/3779 Nr. 1.106 Drucksache 15/3779 Nr. 1.108 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/3266 Nr. 2.3 Drucksache 15/3266 Nr. 2.18 Drucksache 15/3696 Nr. 1.1 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/3403 Nr. 2.45 Drucksache 15/3403 Nr. 2.59 Drucksache 15/3403 Nr. 2.76 Drucksache 15/3403 Nr. 2.83 Drucksache 15/3696 Nr. 2.8 Drucksache 15/3779 Nr. 1.22 Drucksache 15/3779 Nr. 1.33 Drucksache 15/3779 Nr. 1.55 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/3779 Nr. 1.45 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/3779 Nr. 1.76 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/3546 Nr. 1.2 136. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Oktober 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katherina Reiche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    en! Deutschland ist ein starkes Exportland und unser
    euerster Exportartikel sind kluge Köpfe.
    Die Initiative „Neue soziale Marktwirtschaft“ hat in

    iner sehr drastischen Kampagne auf den Exodus der
    lügsten aufmerksam gemacht.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das trifft es: „Kampagne“!)


    ie sehen auf dem Plakat ein Gehirn in Plastik einge-
    chweißt; es ist quasi versandfertig. Mit diesem Export-
    rtikel verdienen wir kein Geld. Das kommt uns teuer zu
    tehen.






    (A) )



    (B) )


    Katherina Reiche

    Bundesbildungsministerin Bulmahn hält den Brain-

    drain für einen Mythos; denn was nicht sein darf, das
    kann auch nicht sein. Wir wollten dem auf den Grund
    gehen und haben eine Große Anfrage gestellt. Sie haben
    uns geantwortet und teilten uns mit, dass Sie keine ge-
    sicherten Aussagen über dauerhafte oder zeitweilige Ab-
    wanderungen von Hochschulabsolventen und Wissen-
    schaftlern machen können. Gleichzeitig verkündete die
    Bundesbildungsministerin, es gebe keinen Braindrain.
    Wie das zusammenpasst, weiß ich nicht.

    Die Studien, auf die Sie sich beziehen, stützen Ihre
    Thesen keineswegs. Die DFG hat ehemalige Stipendia-
    ten befragt und festgestellt, dass von den vor zehn bis
    15 Jahren geförderten deutschen Wissenschaftlern heute
    12 bis 14 Prozent im Ausland leben. Von denen, die
    Ende der 90er-Jahre gefördert wurden, leben bereits
    22 Prozent im Ausland. Auch andere Studien zeigen,
    dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu-
    nehmend auswandern, insbesondere in die USA.

    Der Braindrain ist nicht nur ein quantitatives, sondern
    vor allem ein qualitatives Problem. Die Besten gehen.
    Und von diesen Besten bleiben die Allerbesten dauerhaft
    weg. Schlag auf Schlag haben zwischen 1998 und 2001
    Deutsche für Physik und Medizin Nobelpreise geholt;
    allerdings forschten alle vier Laureaten in den USA.

    Der HRK-Präsident, Professor Gaehtgens, beschreibt
    den Alltag an den Hochschulen mit folgenden Worten:
    Wir können die Besten nicht halten. – Er schätzt, dass in
    den USA 400 000 in Europa ausgebildete Akademiker
    leben. Professor Bullinger, sonst der Kronzeuge der
    Bundesregierung in Fragen der Innovation und Wissen-
    schaft, von der Fraunhofer-Gesellschaft hat genau die-
    selbe Erfahrung gemacht. Er sagt: Wir haben einen ho-
    hen Wechsel von Wissenschaftlern in die USA. Schlimm
    ist nicht, dass die Leute gehen. Schlimm ist, dass sie
    nicht wiederkommen.

    Warum geht die Elite? Warum wendet sie Deutsch-
    land den Rücken zu? Die Gründe des Weggangs liegen
    auf der Hand.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Zehn Jahre Kohl!)


    Es sind die besseren Arbeitsbedingungen; jede Befra-
    gung und jede Studie – ob vom Stifterverband, Berlin-
    Polis oder wem auch immer – weisen darauf hin. Die
    Eliten suchen die Offenheit, den Leistungswillen, wert-
    volle Kontakte, flache Hierarchien und offensichtlich
    das akademische Reizklima in den USA. Der Nobel-
    preisträger Wolfgang Ketterle bringt es wie folgt auf den
    Punkt: In den USA werden die jungen Leute systema-
    tisch aufgebaut. Wer sich bewährt, bekommt eine Stelle.
    In Deutschland herrscht für junge Forscher zu große Un-
    sicherheit. Das demotiviert. – Seit 1990 forscht er in den
    USA.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wer hat denn 1990 regiert?)


    Das MIT hat ihm einen Blitzaufstieg ermöglicht. Als
    dann 1997 das Traumangebot von der Max-Planck-Ge-
    sellschaft kam, war es schon zu spät.

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    (C (D Das Land von Albert Einstein und Otto Hahn ist heute or allen Dingen wegen seiner starren Strukturen und es Mangels an Freiheit für Wissenschaft und Forschung ein Magnet mehr. In Deutschland fehlen die Dynamik, er gewisse Kick, vor allem auch die gesellschaftliche nerkennung und die Offenheit für herausragende Forchungsleistungen. Dies hat Bundeskanzler Schröder vor urzem auf der Jahresversammlung von Acatech belagt. Ich will einige Defizite benennen. Die Juniorprofes ur war allenfalls ein Anfang, aber ein richtiges Tenurerack-System ist das noch lange nicht. Das Besoldungsecht wird der modernen Wissensgesellschaft generell icht gerecht. Das betrifft auch das reformierte Professoenbesoldungsrecht, insbesondere wenn für die meisten uf Jahre nur ein abgesenktes Grundgehalt realisiert ird. Forschung und Lehre sind zu starr getrennt. Das ilt aber nicht nur für das Wissenschaftssystem, sondern uch für die Wirtschaft. Für einen Wechsel zwischen issenschaft und Wirtschaft muss man viele Hürden berwinden. Wir pflegen unsere Absolventen zu wenig. Wir bilden ie zwar gut aus, aber wir fragen dann nicht mehr, wohin ie gehen und was sie eigentlich machen. Daran aber üssten wir ein großes Interesse haben. Dass wir das icht wissen, liegt auch an der mangelnden Datenbasis. n Deutschland wird das Klima zunehmend als technikeindlich wahrgenommen. Vor allen Dingen gelten wir ls ein Land, das bei den ganz modernen Forschungsfelern und Technologieentwicklungen nicht dabei ist. (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Was ist mit der Nanotechnologie?)


    an kann es nur gebetsmühlenartig wiederholen: Grüne
    entechnik wird blockiert, Deutschland verabschiedet
    ich von der Kernenergieforschung und der Transrapid
    ährt in Schanghai.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Atomkraftwerke! Das ist die Zukunft! – Jörg Tauss [SPD]: Hinsken, bau doch mal eines in Bayern!)


    as ist zwar alles nicht neu, aber leider hat sich nichts
    eändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Siemens-Vorstand Klaus Wucherer resümiert:

    deologische Abwehrkämpfe gegen Technik treiben die
    orscher aus dem Land. – Wie reagiert die zuständige
    undesbildungsministerin darauf? Wie üblich: erstens
    it Wirklichkeitsverweigerung, zweitens mit PR und
    rittens mit einem Diktat. Tolle Wissenschaftspreise
    urden ausgelobt – das ist übrigens auch deshalb gut,
    eil man so eine Menge PR hat –, aber diese Preise
    chaffen keine Trendumkehr. Es gibt den Wolfgang-
    aul-Preis und den Sofja-Kovalevskaja-Preis, die je-
    eils mit mehr als 1 Million Euro dotiert sind. Damit
    önnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für
    ier Jahre in Deutschland forschen. Aber nach diesem
    tipendium kehren sie Deutschland wieder den Rücken.
    on den 14 Paul-Preisträgern blieben ganze vier in






    (A) )



    (B) )


    Katherina Reiche

    Deutschland, von den 29 Kovalevskaja-Preisträgern
    blieben ganze zehn hier.

    Die Ursache ist klar: Die Preisgelder helfen über eine
    Durststrecke hinweg, aber sie lösen nicht das strukturelle
    Problem.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Juniorprofessur hat gezeigt, dass man trotz eines
    richtigen Gedankens eine fulminante Bruchlandung hin-
    legen kann. Frau Bulmahn ist für die Chaostage, die im
    Herbst 2004 an den deutschen Hochschulen stattgefun-
    den haben,


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Welche Chaostage?)


    verantwortlich. Weil die Wahlfreiheit eingeschränkt
    wurde und weil die Karrieremöglichkeiten unsicher sind
    – durch ein miserabel vorbereitetes Gesetz, das das Bun-
    desverfassungsgericht einkassiert hat –, hat sie es zu ver-
    antworten, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissen-
    schaftler verunsichert sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Tauss sagt zu allem Ja und Amen! Jubel-Tauss!)


    Schlimm ist in diesem Zusammenhang, dass Sie in Ihrer
    Notreparaturnovelle die Befristungsregeln, die sich als
    untauglich erwiesen haben, eins zu eins in Kraft setzen
    wollen. Sie sind damit Lichtjahre von den Bedürfnissen
    der Forscherinnen und Forscher entfernt. Wir stellen Ih-
    nen gerne unseren Gesetzentwurf zur Verfügung.

    Ich glaube, wir brauchen eine neue Politik, insbeson-
    dere einen anderen Ansatz für die Hochschulen. Wir
    müssen dafür sorgen, dass sich die Hochschulen ihre
    Studenten selbst auswählen können. Wir dürfen ihnen
    nicht verweigern, ihre finanziellen Mittel für Forschung
    und Lehre aufzubessern. Frau Bulmahn hat zwar mit gi-
    gantischen Werbeinitiativen versucht, ausländische Stu-
    dierende nach Deutschland zu holen, was wir begrüßen,
    weil wir den Kontakt zu den jungen Eliten brauchen,
    aber die Aktion ist nicht zu Ende gedacht. Am Mittwoch
    hat der DAAD-Präsident im Ausschuss gesagt, dass die
    Abbruchquote der ausländischen Studierenden bei über
    50 Prozent liegt.


    (Jörg Tauss [SPD]: Falsch!)

    Realistisch betrachtet hält er eine bessere Betreuung und
    Heranführung der ausländischen Studierenden an das
    Studium nur dann für möglich, wenn Geld oder Beiträge
    eingeworben werden können. Da weigern Sie sich ganz
    hartnäckig. Machen Sie den Weg für eine Stärkung der
    Hochschulen frei, machen Sie den Weg für mehr Freiheit
    der Hochschulen frei! Ich glaube, das ist der richtige
    Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie werden, meine Damen und Herren von der Koali-

    tion und von der Bundesregierung, darauf hinweisen,
    dass sich auch die Länder bewegen müssen. Ja, sie müs-
    sen sich bewegen, aber wir sind hier im Deutschen Bun-

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    (C (D estag, wir debattieren hier und hier müssen zuerst die ausaufgaben gemacht werden. Man wird Sie an Ihren aten messen, nicht an Ihren Worten. Nachdem Sie den ochschulbau im vergangenen Jahr schon drastisch von und 1,1 Milliarden Euro auf 900 Millionen Euro geürzt haben, (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Stimmt doch gar nicht! Wie war es bei Ihnen?)


    erden Sie ihn in diesem Jahr erneut kürzen, und zwar
    m 63 Millionen Euro.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das hängt doch von Ihnen ab!)


    iesmal geschieht das durch die Hintertür, durch eine
    perrung des Titels bis zur Abschaffung der Eigenheim-
    ulage.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Weil Sie das blockieren!)


    as ist eine unseriöse Politik. Dieser Betrug wird Ihnen
    uf die Füße fallen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein letzter Punkt: Viele exzellente deutsche Wissen-

    chaftler haben den Eindruck, dass sie in Deutschland
    ar nicht erwünscht sind und man sich nicht um sie küm-
    ert. Es gibt eine Privatinitiative, die German Scholars
    rganization –


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wann hat die sich gegründet? Mit wessen Unterstützung?)


    hinter ihr stehen insbesondere Unternehmen –, die sich
    arum bemüht, deutsche Wissenschaftlerinnen und Wis-
    enschaftler nach Deutschland zurückzuholen. Im
    MBF hat man gesagt, das sei eine klasse Idee, man be-
    anke sich – und die GSO hat nie wieder etwas vom Mi-
    isterium gehört.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist doch nicht wahr!)

    enn Sie das effektive Politik nennen, dann weiß ich es
    uch nicht.
    Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, die notwendi-

    en Reformen vorantreiben und den Nachwuchswissen-
    chaftlern in Deutschland eine Chance bieten, damit aus
    em Braindrain ein Braingain wird.
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Ute Berg, SPD-Frak-

ion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ute Berg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    raindrain, das Bild abwandernder Gehirne, geistert zur-
    eit durch viele bildungspolitische Diskussionen, so






    (A) )



    (B) )


    Ute Berg

    auch heute hier. Das ist ein Szenario, das sicherlich so
    manchen Horrorfilmregisseur inspirieren würde. Ich
    kann Ihnen aber versichern: Das Bild ist falsch.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die dauerhafte Abwanderung von hoch qualifizierten
    Wissenschaftlern ins Ausland – auf gut neudeutsch:
    Braindrain – findet so nicht statt. Deutsche Wissen-
    schaftler und deutsche Studierende gehen zwar ins Aus-
    land, aber sie kehren auch zurück. Genauso kommen
    ausländische Forscher hierher und kehren später in ihre
    Heimatländer zurück. Es handelt sich also um einen
    Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
    lern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    nau das wollen wir!)

    Um im Fachjargon zu bleiben: Es handelt sich um Brain-
    circulation. Dies ist in Zeiten zunehmender Internationa-
    lisierung ausdrücklich gewünscht und erforderlich. Die
    Deutsche Forschungsgemeinschaft zum Beispiel hat in
    einer Studie festgestellt, dass drei Viertel ihrer Stipendia-
    ten Auslandserfahrungen sammeln, von denen aber
    85 Prozent später wieder in Deutschland arbeiten.

    Dass Deutschland eine weitgehend ausgeglichene
    Wanderungsbilanz an Wissenschaftlern hat, hat auch
    die OECD in einer internationalen Untersuchung vom
    Juni 2001 festgestellt. Darin weist sie auch darauf hin,
    dass der internationale Austausch für die beteiligten
    Länder große Vorteile hat und insbesondere stimulierend
    für innovative Entwicklungen wirkt.

    Nicht ohne Grund verlangen Arbeitgeber in Wirt-
    schaft und Wissenschaft Fremdsprachenkenntnisse und
    internationale Erfahrung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Besonders für Forscher, die sich auf dem internationalen
    Parkett bewegen wollen, sind Auslandsaufenthalte von
    existenzieller Bedeutung. Aber auch die Erfahrungen
    mit den kulturellen Gepflogenheiten im Gastland sowie
    die gesellschaftlichen Kontakte, die sich dort ergeben,
    nützen unserem Land langfristig.

    Nicht von ungefähr legen Firmen und Hochschulen
    zunehmend Wert auf interkulturelle Kompetenz. Auch
    deshalb arbeiten wir mit aller Kraft daran, das deutsche
    Bildungswesen zu internationalisieren. Deshalb ist uns
    zum Beispiel auch der Erfolg des Bologna-Prozesses so
    wichtig. Wir wollen die Einführung von Bachelor- und
    Masterstudiengängen in Deutschland und europaweit
    forcieren. Wir brauchen nämlich den wissenschaftlichen
    Austausch. Deshalb wollen wir vergleichbare Ab-
    schlüsse und Studieninhalte, um bis zum Jahr 2010 einen
    einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen.

    Wir wollen, dass sich unsere Wissenschaftlerinnen
    und Wissenschaftler international vernetzen. Darüber hi-
    naus wollen wir ausländische Spitzenwissenschaftler in

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    (C (D nser Land holen. Lange genug war unser Land durch ine Mauer abgeschottet. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nach der verfehlten Technologiepolitik der Kohl-
    egierung,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Immer wieder auf die Hühneraugen!)


    ach drastischen Kürzungen im Forschungshaushalt und
    inem enormen Rückgang der Forschungs- und Ent-
    icklungsaktivitäten in den 90er-Jahren –


    (Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die Wahrheit!)


    n diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre ei-
    es „Spiegel“-Artikels vom 9. September 1996, über-
    chrieben mit dem Titel „Wir verlieren die Köpfe“ – hat
    ich diese Bundesregierung von Anfang an darauf kon-
    entriert, Bildung und Forschung zu stärken. Seit 1998
    aben wir die Ausgaben in diesem Bereich um rund
    6 Prozent erhöht. Aber nicht nur in finanzieller Hin-
    icht, sondern auch strukturell wurde seitdem viel getan,
    m die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts
    eutschland zu steigern.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Mit ihrer Initiative zur Einführung der Juniorprofes-

    ur – die Sie allerdings kurzfristig gestoppt haben; aber
    zwischen geht die Entwicklung wieder in die richtige
    ichtung – hat die Bundesregierung attraktive Stellen
    ür junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ge-
    chaffen, auf denen sie früh selbstständig forschen und
    ehren können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Wenn es klappt!)


    Dank der Reform des Hochschulzugangs und der Pro-
    essorenbesoldung können die Hochschulen autonome
    ntscheidungen treffen, die – das wird Sie freuen, Frau
    eiche – bei der Anwerbung von Spitzenkräften wichtig
    ind. Aber auch mit speziellen Förderprogrammen – die
    ie eben in Misskredit zu bringen versucht haben – wie
    em Bio-Future-Preis und dem Emmy-Noether-
    rogramm bietet die Bundesregierung dem wissen-
    chaftlichen Nachwuchs interessante Förderangebote.
    o erhält dieser die Möglichkeit, sich frühzeitig für Lei-
    ngsaufgaben zu qualifizieren.
    Bedeutende Schritte zur Verbesserung der Rahmen-

    edingungen für den Wissenschafts- und Forschungs-
    ereich sind zudem die Modernisierung des Zuwande-
    ungsrechts und der Ausbau der Kinderbetreuung.


    (Jörg Tauss [SPD]: Gegen Ihren Widerstand!)

    Genau: gegen den erklärten Widerstand der CDU/CSU
    ber einen langen Zeitraum.


    (Beifall bei der SPD – Thomas Rachel [CDU/ CSU]: Das ist doch totaler Unsinn!)







    (A) )



    (B) )


    Ute Berg

    Auch Frau Süssmuth konnte Sie leider nicht rechtzeitig
    auf die richtige Bahn bringen.

    Aber wir dürfen uns nicht auf unseren Erfolgen ausru-
    hen. Vielmehr müssen wir stetig an Verbesserungen ar-
    beiten.

    In Ihrer Großen Anfrage zum Braindrain sprechen
    Sie, meine Damen und Herren von der CDU/CSU, wich-
    tige Punkte an, nämlich die Investitionen in Bildung und
    Forschung und die Spitzenförderung. Vor genau sieben
    Tagen haben Sie in diesem Haus den Vorschlag der Bun-
    desregierung abgelehnt, durch die Streichung der Eigen-
    heimzulage ungefähr 6 Milliarden Euro für Forschung,
    Wissenschaft und Bildung zu mobilisieren.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie fordern zwar permanent höhere Bildungsausgaben,
    lehnen es aber ab, die notwendige Finanzierung sicher-
    zustellen und dafür eine Subvention abzubauen, die an-
    erkanntermaßen nicht mehr zeitgemäß ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Genau das gleiche Verhalten legen Sie bei der Spit-
    zenförderung an den Tag. Sie bestätigen zwar, dass aka-
    demische Spitzenkräfte ein wichtiger Standortfaktor
    sind, und fragen, ob die Bundesregierung wirklich vor-
    hat, die wissenschaftliche Elite zu fördern, wohl wissend
    im Übrigen, dass die Regierung bereit ist, allein im Rah-
    men ihrer Exzellenzoffensive dafür 285 Millionen Euro
    jährlich zur Verfügung zu stellen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Zusätzlich!)

    – Richtig, zusätzlich. – Aber gleichzeitig blockieren die
    unionsgeführten Länder dieses Vorhaben. Seit drei Mo-
    naten liegt der Vorschlag der Bundesregierung zur Ex-
    zellenzförderung in der Bund/Länder-Kommission auf
    Eis. Es wäre sehr verdienstvoll, wenn Sie mit der ganzen
    Ihnen zur Verfügung stehenden Überzeugungskraft Ein-
    fluss auf Ihre Parteifreunde in den Bundesländern neh-
    men würden, meine lieben Kolleginnen und Kollegen
    von der CDU/CSU-Fraktion.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dann würde sich unsere Position im Hinblick auf die
    Anwerbung von Spitzenkräften nach Deutschland
    – „Braingain“ genannt – weiter verbessern. Dann könn-
    ten auch Sie ruhiger schlafen, ohne sich mit Albträumen
    über „abwandernde Gehirne“ quälen zu müssen.

    Sie sehen, dass die Bundesregierung eine Menge tut,
    um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu för-
    dern und Deutschland als Standort attraktiv zu machen.
    Nun müssen aber auch Sie sich fragen lassen, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen von der Opposition, welchen
    Beitrag Sie dazu leisten wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Empfehlung: Reden Sie den Standort Deutsch-
    land nicht weiter schlecht und geben Sie Ihre Blockade-

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    (C (D altung auf! Unterstützen Sie die Bundesregierung daei, die Attraktivität des Standortes Deutschland noch eiter zu steigern, damit die jungen Wissenschaftlerinen und Wissenschaftler auch in Zukunft gern hier leben nd arbeiten. Danke schön. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)