Plenarprotokoll 15/131
Joachim Günther (Plauen) (FDP)
Geplante Projekte der Deutschen Bahn AG
im Bestandsnetz sowie beim Aus- und Neu-
bau in den kommenden zwei Jahren für
Sachsen-Anhalt sowie dafür bereitstehende
Investitionsmittel des Bundes
Antwort
Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin
BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 2
Joachim Günther (Plauen) (FDP)
Stand des Abschlusses der Anpassungsfi-
Mündliche Fragen 16 und 17
Melanie Oßwald (CDU/CSU)
Treffen des Bundeskanzlers Ende 2002 mit
dem damaligen Vorstandssprecher der
Deutschen Bank Rolf Breuer in der Sache
Kirch
Antwort
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Melanie Oßwald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 19
Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU)
11947 C
11948 A
11949 D
11949 D
Deutscher B
Stenografisch
131. Sitz
Berlin, Mittwoch, den
I n h a l
Tagesordnungspunkt 28:
a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei-
ten Gesetzes zur Änderung der Vor-
schriften zum diagnose-orientierten
Fallpauschalensystem für Krankenhäu-
ser und zur Änderung anderer Vor-
schriften (Zweites Fallpauschalenände-
rungsgesetz – 2. FPÄndG)
(Drucksache 15/3919) . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 1:
Fragestunde
(Drucksache 15/3925) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 1
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11947 A
11947 B
nanzierungsvereinbarung zwischen der
Deutschen Bahn AG und der Bundesregie-
rung
undestag
er Bericht
ung
20. Oktober 2004
t :
ntwort
ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin
BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 9
r. Gesine Lötzsch (fraktionslos)
ußenpolitischer Handlungsbedarf auf-
rund der Einschätzung eines Ex-Präsi-
enten der USA hinsichtlich in Florida feh-
ender grundsätzlicher Voraussetzungen
ür eine faire Wahl
ntwort
ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
usatzfrage
r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . .
11948 B
11949 A
11949 B
Ablehnung des Vorschlags der EU-Kom-
mission zur Ermächtigung Frankreichs zur
Staffelung der Steuern auf Kraftstoffe
II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
Antwort
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . .
Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Fragen 27 und 28
Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU)
Anfechtbarkeit der Bescheide der aus kom-
munalen Trägern und Arbeitsagenturen
gebildeten Arbeitsgemeinschaften, Haf-
tungsregelung bei fehlerhaften Bescheiden;
Einstellung des Nachfolgers eines aus einer
solchen Arbeitsgemeinschaft ausgeschiede-
nen Mitarbeiters
Antwort
Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär
BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . .
Mündliche Frage 35
Petra Pau (fraktionslos)
Lieferung von 20 Fuchs-Panzern an den
Irak
Antwort
Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak-
tionen der SPD und des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN: Kampf um
Arbeitsplätze unterstützen, Unterneh-
menskrisen meistern, Beschäftigungs-
potenziale erhalten – Restrukturierungs-
anstrengungen bei Karstadt/Quelle und
GM/Opel stärken
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA .
Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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11950 A
11950 C
11951 D
11952 A
11952 D
11953 B
11953 D
11954 C
11954 D
11955 B
11957 B
11958 B
11959 B
11960 D
artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . .
ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
r. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . .
ichael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . .
ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . .
xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . .
olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . .
erold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
erald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . .
ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 1
iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
nlage 2
rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
r. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen
bstimmung über den Antrag: Wehrpflicht
ussetzen (126. Sitzung, Tagesordnungs-
unkt 3 d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 3
ündliche Frage 3
etra Pau (fraktionslos)
ahl der richterlichen und staatsanwalt-
chaftlichen Anordnungen zur Auskunfts-
flicht über Telekommunikationsverbin-
ungsdaten nach § 100 StPO seit 2002
ntwort
lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär
BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 4
ündliche Fragen 4 und 5
itta Connemann (CDU/CSU)
iermehllieferungen nach Brasilien für dor-
ige Geflügelfleischexporte nach Deutsch-
and; Kontrolle bezüglich der Tierhaltung
n Drittländern, beispielsweise in Brasilien
ntwort
r. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär
BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11961 D
11962 D
11963 C
11964 C
11965 C
11966 A
11967 A
11968 A
11969 A
11970 C
11972 A
11973 C
11975 A
11975 B
11975 C
11975 B
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004 III
Anlage 5
Mündliche Fragen 6 und 7
Georg Girisch (CDU/CSU)
Standortauswahl für Internetkurse im
Rahmen des Projektes „Onlinekompetenz
für die Generation 50 plus“
Antwort
Christel Riemann-Hanewinckel,
Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . .
Anlage 6
Mündliche Frage 8
Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU)
Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei
Pflege- und Wohnplätzen für ältere geistig
behinderte Menschen
Antwort
Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär
BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 7
Mündliche Fragen 10 und 11
Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU)
Auswirkungen eines EU-Beitritts der Tür-
kei auf die Machtbalance in der EU; Befug-
nis der Mitgliedstaaten der EU nach einem
EU-Beitritt der Türkei zur Regulierung
der Zuwanderung aus der Türkei
Antwort
Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
Anlage 8
Mündliche Fragen 12 und 13
Johannes Singhammer (CDU/CSU)
Stadtbezirke im Bereich München mit aus-
ländischer Bevölkerungsmehrheit
Antwort
Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 9
Mündliche Fragen 14 und 15
Hartmut Koschyk (CDU/CSU)
Einstellungen von Beamten und Richtern
im Jahr 2005 durch den Bund; Anzahl der
seit 1999 befristet abgeschlossenen und in
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11976 B
11976 C
11976 D
11977 B
nbefristete umgewandelten Arbeitsver-
ältnisse im höheren Dienst des Bundes-
nnenministeriums sowie der Neueinstel-
ungen auf Führungspositionen
ntwort
ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 10
ündliche Frage 18
ietrich Austermann (CDU/CSU)
alkulierte Steuermehreinnahmen der Nach-
arländer der Bundesrepublik Deutschland
nfolge des Tanktourismus
ntwort
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 11
ündliche Fragen 22 und 23
anfred Kolbe (CDU/CSU)
st-West-Gefälle der Tarife für Erdgas in
eutschland
ntwort
ezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär
BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 12
ündliche Fragen 24 und 25
irk Niebel (FDP)
ooperationsmodelle zur Betreuung der
mpfänger von Arbeitslosengeld II im
alle von nicht gebildeten Arbeitsgemein-
chaften zwischen Arbeitsagenturen und
ommunen; Herstellung der Deckungsfä-
igkeit des Arbeitslosengeldes II mit Zu-
chüssen aus dem Eingliederungstitel
ntwort
ezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär
BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 13
ündliche Frage 26
r. Gesine Lötzsch (fraktionslos)
erteilung der Wirtschaftsfördermittel für
etriebe mit bis zu fünf Beschäftigten in
en Jahren 1994 bis 2003
11977 C
11978 A
11978 A
11978 B
IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
Antwort
Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär
BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 14
Mündliche Frage 29
Peter H. Carstensen (Nordstrand)
(CDU/CSU)
Zugriff der Mitarbeiter der Landkreise
und Kommunen auf Daten von Arbeitslo-
senhilfeberechtigten bei den Geschäftstel-
len der Bundesagentur für Arbeit
Antwort
Rezzo Schlauch, Parl. Staatssekretär
BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 15
Mündliche Fragen 30 und 31
Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU)
Erhalt der Außenstelle Wiesbaden der
Wehrbereichsverwaltung West
Antwort
Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 16
Mündliche Frage 32
Dietrich Austermann (CDU/CSU)
Zahl der Wehrpflichtigen, die aufgrund des
Zweiten Zivilverständigungsgesetzes den
Wehrdienst vorzeitig beendet haben
Antwort
Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 17
Mündliche Fragen 33 und 34
Günther Friedrich Nolting (FDP)
Export von Kampfpanzern Leopard II aus
„Überbeständen“ der Bundeswehr an die
Türkei; eventuelle Änderung der Sicher-
heitspolitik Deutschlands vor dem Hinter-
grund möglicher Panzerlieferungen in die
Türkei und der Aussagen des Verteidi-
gungsministers zum Einsatz deutscher Sol-
daten im Irak
Antwort
Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11979 B
11979 C
11979 D
11980 B
11980 C
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004 11947
(A) )
(B) )
131. Sitz
Berlin, Mittwoch, den
Beginn: 14.0
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004 11975
(A) )
(B) )
führt. Mein Votum lautet Ja. daraus resultierenden, von Land zu Land abweichenden
In der Abstimmungsliste ist mein Name nicht aufge- s
chaftlicher und gesellschaftlicher Bedingungen und der
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
* für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
sammlung der NATO
*** für die Teilnahme an der Versammlung der Interparlamentarischen
Union
Anlage 2
Erklärung
des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD)
nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung
über den Antrag: Wehrpflicht aussetzen
(126. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 d)
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Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich
Bellmann, Veronika CDU/CSU 20.10.2004
Carstens (Emstek),
Manfred
CDU/CSU 20.10.2004
Fischer (Frankfurt),
Joseph
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
20.10.2004
Kumpf, Ute SPD 20.10.2004
Dr. Lamers (Heidelberg),
Karl A.
CDU/CSU 20.10.2004**
Dr. Lucyga, Christine SPD 20.10.2004*
Merkel, Petra-Evelyne SPD 20.10.2004
Neumann (Bremen),
Bernd
CDU/CSU 20.10.2004
Nolte, Claudia CDU/CSU 20.10.2004***
Rauber, Helmut CDU/CSU 20.10.2004
Ronsöhr, Heinrich-
Wilhelm
CDU/CSU 20.10.2004
Dr. Rose, Klaus CDU/CSU 20.10.2004***
Schauerte, Hartmut CDU/CSU 20.10.2004
Schönfeld, Karsten SPD 20.10.2004
Schwanitz, Rolf SPD 20.10.2004
Stübgen, Michael CDU/CSU 20.10.2004
Dr. Zöpel, Christoph SPD 20.10.2004***
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
nlage 3
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage
er Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck-
ache 15/3925, Frage 3):
Wie hoch war die Zahl der richterlichen und staatsanwalt-
schaftlichen Anordnungen zur Auskunftspflicht über Tele-
kommunikationsverbindungsdaten nach den §§ 100 g, 100 h
Strafprozessordnung in den Jahren 2002, 2003 und dem ersten
Halbjahr 2004?
Der Bundesregierung liegen statistische Erhebungen
ber die Zahl der richterlichen und staatsanwaltschaft-
ichen Anordnungen zur Auskunftspflicht über Telekom-
unikationsverbindungsdaten nach den §§ 100 g, 100 h
trafprozessordnung nicht vor. Nach Kenntnis der Bun-
esregierung werden derartige statistische Erhebungen
on den Landesjustizverwaltungen nicht durchgeführt.
nlage 4
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die
ragen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/
SU) (Drucksache 15/3925, Fragen 4 und 5):
Liegen der Bundesregierung Informationen vor, wonach
Brasilien für seine Geflügelfleischexporte nach Deutschland
Tiermehllieferungen aus der Bundesrepublik Deutschland er-
hält, und wie ist ihre Haltung in dieser Frage?
Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, dass
Drittländer, wie zum Beispiel Brasilien, als einer der größten
Geflügelfleischproduzenten für den deutschen Markt, nicht
der gleichen Kontrolle bezüglich der Tierhaltung unterliegen
wie zum Beispiel die deutschen Geflügelzüchter, und was be-
deutet dies für die Verbraucher in Deutschland?
u Frage 4:
Der Bundesregierung liegen keine Informationen vor,
ass Tiermehllieferungen aus Deutschland nach Bra-
ilien erfolgt sind. Die deutsche Außenhandelsstatistik
nthält keine entsprechenden Angaben. Auch aus den
undesländern, die für den Vollzug des Gemeinschafts-
echts zuständig sind, liegen keinerlei Informationen vor.
m Übrigen hat die Bundesregierung mit der brasiliani-
chen Regierung keine schriftliche Übereinkunft gemäß
er europäischen TSE-Verordnung (Verordnung [EG]
r. 999/2001) über Modalitäten solcher Ausfuhren ge-
roffen, was eine Voraussetzung für derartige Exporte
ach Drittländern ist. Tiermehl, das unter Verwendung
on Wiederkäuermaterial hergestellt wurde, unterliegt
udem dem Ausfuhrverbot.
u Frage 5:
Leider gibt es bisher keine weltweit verbindlichen
bereinkünfte, die tierschutzrechtliche Mindeststan-
ards für den Umgang mit Tieren und deren Kontrolle
estlegen. Angesichts unterschiedlicher kultureller, wirt-
11976 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
(A) )
(B) )
Auffassung über einen humanen Umgang mit Tieren ist
mit solchen international verbindlichen Regelungen
auch in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.
Die Europäische Union ist jedoch nach Art. 8 Abs. l
der Richtlinie 98/58/EG des Rates vom 20. Juli 1998
über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (ABl.
EG. Nr. L 221, S. 23) aufgefordert, einen Bericht über
den Vergleich zwischen den Bestimmungen auf dem
Gebiet des Wohlergehens der Tiere in der Gemeinschaft
und in Drittländern, die die Gemeinschaft beliefern,
vorzulegen, dem gegebenenfalls die zur Beseitigung von
Wettbewerbsverzerrungen erforderlichen Vorschläge
beizufügen sind. Dieser Bericht steht bisher noch aus.
Anlage 5
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Christel Riemann-
Hanewinckel auf die Fragen des Abgeordneten Georg
Girisch (CDU/CSU) (Drucksache 15/3925, Fragen 6
und 7):
Nach welchem Verfahren (Kriterien, Gewichtung etc.)
wurden die Standorte für Internetkurse im Rahmen des Pro-
jektes „Onlinekompetenz für die Generation 50 plus“ ausge-
wählt?
Wie verträgt sich das Ziel der Bundesregierung, die Zahl
der Internetnutzer in Deutschland bis zum Jahr 2005 auf
75 Prozent der Bevölkerung steigern zu wollen, mit der Tat-
sache, dass in Gebieten, die größer sind als das Saarland, kei-
nerlei derartigen Kurse angeboten werden, und beabsichtigt
die Bundesregierung, für ein flächendeckendes Kursangebot
Sorge zu tragen?
Zu Frage 6:
An welchen Standorten im Rahmen des von der Bun-
desregierung geförderten Projektes „Onlinekompetenz
für die Generation 50 plus“ Internetbasiskurse angebo-
ten werden, ist abhängig vom Angebot der Projektpart-
ner und der beteiligten öffentlichen und privaten Weiter-
bildungseinrichtungen. Die mit dem Projekt ko-
operierenden örtlichen und regionalen Bildungsträger
haben sich in bundesweiten Verfahren um eine Teil-
nahme beworben. Bei diesem angebotsorientierten Ver-
fahren ist eine Standortsteuerung nicht möglich. Zum
Projektauftakt im Frühjahr 2004 wurden Internetkurse
an 218 Standorten von 267 Weiterbildungseinrichtungen
und den Projektpartnern Deutsche Telekom/T-Com (in
105 T-Punkt-Business-Centren) und der Dresdner Bank
(in sieben Filialen) angeboten. An den Kursen haben
15 300 Frauen und Männer ab 50 Jahren teilgenommen.
Die im September 2004 gestarteten Herbstkurse werden
an 288 Standorten (+ 70) von 409 Weiterbildungsein-
richtungen und drei Projektpartnern (+ 142) angeboten.
Insgesamt stehen 25 000 Plätze zur Verfügung.
Zu Frage 7:
Das Projekt „Onlinekompetenz für die Generation
50 plus“ und die dort zusammenarbeitenden Organisa-
tionen und Unternehmen verfolgen gemeinsam das Ziel,
die Internetbeteiligung in der Altersgruppe ab 50 Jahren
zu erhöhen. In den letzten Jahren ist diese Altersgruppe
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ie am stärksten wachsende im Internet. Allerdings pro-
itiert diese Altersgruppe immer noch in weit geringerem
aße von der beruflichen Internetnutzung, die als ver-
reitete Einstiegsmöglichkeit für die private Nutzung
ilt. Deshalb ist es erforderlich, durch geeignete und ver-
tärkte Aktivitäten der relevanten öffentlichen und priva-
en Institutionen auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kom-
unen) die Medienkompetenz und die Internetnutzung
nsbesondere von Frauen und Männern ab 60 Jahren zu
teigern. Ein besseres und flächendeckenderes Angebot,
or allem auch im ländlichen Raum, ist eine gesamtge-
ellschaftliche und längerfristige Aufgabe. Die Bundes-
egierung trägt mit dem Projekt „Onlinekompetenz für
ie Generation 50 plus“ dazu bei. Das mit dem Aktions-
rogramm der Bundesregierung „Informationsgesell-
chaft 2006“ angestrebte Ziel, den Anteil der Internetnut-
erinnen und -nutzer an der Bevölkerung ab 14 Jahren bis
005 auf 75 Prozent zu steigern, bedarf noch erheblicher
nd vielfältiger Anstrengungen aller Akteure.
nlage 6
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage
es Abgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/
SU) (Drucksache 15/3925, Frage 8):
Wie ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei
Pflege- und Wohnplätzen für ältere geistig behinderte Men-
schen, und was plant die Bundesregierung, um einen steigen-
den Bedarf an solch speziellen Pflege- und Wohnplätzen in
Zukunft zu decken?
Wegen der Altersstruktur und des medizinischen Fort-
chritts ist zu erwarten, dass immer mehr ältere geistig
ehinderte Menschen einen steigenden Bedarf an Pflege-
nd Wohnheimplätzen haben werden. Vielen hochbetag-
en Eltern ist es nicht mehr möglich, ihre geistig behin-
erten Kinder alleine zu Hause zu betreuen. Sie suchen
aher neue Wohnformen für ihre älteren geistig behin-
erten Kinder. Diese Entwicklung wird zu einem spürba-
en Anstieg der Kosten der Eingliederungshilfe für be-
inderte Menschen führen. Um dieser Entwicklung
ntgegenzusteuern, müssen ambulante Betreuungsfor-
en verstärkt ausgebaut und angeboten werden. Dies ist
uch im Interesse der behinderten Menschen, um sie für
in selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben
o weit wie möglich zu befähigen. Hierbei kommen ins-
esondere folgende Maßnahmen in Betracht: Förderung
er Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung von
ehinderten Menschen; Ausbau des (ambulant) betreu-
en Wohnens; Differenzierung der Wohnformen; Einfüh-
ung Persönlicher Budgets.
nlage 7
Antwort
es Staatsministers für Europa Hans Martin Bury auf die
ragen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/
SU) (Drucksache 15/3925, Fragen 10 und 11):
Teilt die Bundesregierung die Position, die Machtbalance
in der Europäischen Union könne durch einen Beitritt der
Türkei aus den Fugen geraten, und wenn nicht, warum nicht
(vergleiche „Hamburger Abendblatt“ vom 9. Oktober 2004)?
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004 11977
(A) )
(B) )
Teilt die Bundesregierung die Position von EU-Kommis-
sar Günter Verheugen, die heutigen Mitgliedstaaten der Euro-
päischen Union sollten das Recht haben, nach einem eventu-
ellen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union
„Zuwanderung aus der Türkei jederzeit zu regulieren und zu
begrenzen“, und wenn nicht, warum nicht (vergleiche „Finan-
cial Times Deutschland“ vom 5. Oktober 2004)?
Zu Frage 10:
Die Bundesregierung teilt diese Auffassung nicht.
Auf dem Weg der Türkei in Richtung EU wird sich nicht
nur die Türkei verändern, auch die Europäische Union
wird sich weiterentwickeln. So bietet die Europäische
Verfassung, die am 29. Oktober von den Staats- und Re-
gierungschefs unterzeichnet wird, eine gute Basis für
eine handlungsfähige, effiziente und transparente EU.
Zu Frage 11:
Die Sorge vor zunehmendem Migrationsdruck hat
auch bei früheren Erweiterungen der EU immer wieder
eine Rolle gespielt. Die Erfahrung etwa mit Spanien und
Portugal zeigt, dass gerade die EU-Perspektive dazu bei-
trägt, dass Menschen in ihren Heimatländern bleiben
oder dorthin zurückkehren, um am steigenden Wohl-
stand teilzuhaben.
Die Bundesregierung wird sich dessen ungeachtet
– wie bei der jüngsten Erweiterungsrunde – dafür einset-
zen, auch nach einem möglichen Beitritt der Türkei Ein-
schränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu ermög-
lichen, um Störungen des Arbeitsmarktes zu verhindern.
Die Kommission trägt solchen Belangen bereits jetzt
vorsorglich Rechnung, indem sie neben langfristigen
Übergangsregelungen auch die Möglichkeit unbefriste-
ter Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Störungen
auf den Arbeitsmärkten in Erwägung zieht.
Anlage 8
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
gen des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/
CSU) (Drucksache 15/3925, Fragen 12 und 13):
Gibt es nach Erkenntnissen der Bundesregierung vor dem
Hintergrund der aktuellen Zahlen aus dem Statistischen Jahr-
buch 2004 („Münchner Merkur“ vom 7. Oktober 2004) im
Bereich der Landeshauptstadt München bereits Stadtbezirks-
viertel (kleinräumige Untergliederung des Stadtgebietes un-
terhalb der Einteilung der bestehenden 25 Münchner Stadtbe-
zirke), in denen eine Mehrheit der Bevölkerung eine
ausländische Staatsbürgerschaft besitzt, und wenn ja, welche
konkreten Stadtbezirksviertel sind dies?
Wie prognostiziert die Bundesregierung für den Bereich
der Landeshauptstadt München mit einem aktuellen Auslän-
deranteil von 24,14 Prozent die weitere Entwicklung des An-
teils der Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit
für die nächsten 20 Jahre, insbesondere auch vor dem Hinter-
grund der weiteren demographischen Entwicklung und der
unterschiedlichen Geburtenzahlen bei Deutschen und Auslän-
dern?
Zu Frage 12:
In der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen
Bundesamtes und der statistischen Ämter der Länder
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erden keine Einwohnerzahlen für kleinräumige Unter-
liederungen von Städten erfasst. Dementsprechend lie-
en der Bundesregierung keine statistischen Angaben
ur ausländischen Bevölkerung in Münchener Stadtbe-
irksvierteln vor. Informationen dazu bereitzuhalten,
ällt in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen.
u Frage 13:
Zahlen zur künftigen Bevölkerungsentwicklung
ünchens getrennt nach deutscher und ausländischer
evölkerung liegen der Bundesregierung nicht vor. Die
oordinierten Bevölkerungsvorausberechnungen der sta-
istischen Ämter des Bundes und der Länder liefern le-
iglich Ergebnisse für Bund und Länder, nicht aber für
inzelne Städte.
nlage 9
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
en des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU)
Drucksache 15/3925, Fragen 14 und 15):
Wie viele Beamte und Richter wird der Bund im kommen-
den Jahr voraussichtlich einstellen, und welcher Zahl von vol-
len Planstellen entsprechen diese Einstellungen bezogen auf
das ganze Jahr 2005?
Wie viele der seit 1999 befristet abgeschlossenen Arbeits-
verhältnisse im höheren Dienst des Bundesministeriums des
Innern sind in den jeweiligen Jahren in unbefristete umgewan-
delt worden, und wie viele Neueinstellungen direkt auf Füh-
rungspositionen ab Referatsleitung hat es in den einzelnen
Jahren gegeben?
u Frage 14:
Eine Prognose der erbetenen Art kann in belastbarer
eise nicht abgegeben werden. Auch auf der Basis von
tatistischen Daten zu erwartbaren Altersabgängen lässt
ich keine Aussage über den Umfang der tatsächlichen
eueinstellungen des nächsten Jahres im Sinne der Fra-
estellung herleiten. Hierfür sind weitere Faktoren zu
erücksichtigen. Das gilt etwa im Hinblick auf den
aushalt 2005, auf das durch die Arbeitszeitverlänge-
ung erzielbare Einsparpotenzial, auf die Umsetzung der
ährlichen Stellen- bzw. Personaleinsparung von 1,5 Pro-
ent sowie das Ausmaß der unvorhersehbaren Personal-
luktuation.
u Frage 15:
Im Bundesministerium des Innern wurden seit 1999
nsgesamt 17 Arbeitsverhältnisse in der Laufbahn des
öheren Dienstes zunächst zeitlich befristet abgeschlos-
en und anschließend aufgrund der gezeigten fachlichen
eistung entfristet. In den jeweiligen Jahren sind die
mwandlungen wie folgt vorgenommen worden:
Jahre 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Anzahl der
Entfristungen – 1 1 5 8 2
11978 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
(A) )
(B) )
Die Entfristung von Arbeitsverhältnissen beruht auf
stellenwirtschaftlichen Gründen.
Seit 1999 sind 2 Neueinstellungen direkt auf Füh-
rungspositionen ab Referatsleitungsebene erfolgt. Hier-
von ist jeweils eine Neueinstellung in den Jahren 2003
und 2004 vorgenommen worden.
Anlage 10
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/
CSU) (Drucksache 15/3925, Frage 18):
Teilt die Bundesregierung die Position, die Machtbalance
in der Europäischen Union könne durch einen Beitritt der Tür-
kei aus den Fugen geraten, und wenn nicht, warum nicht (ver-
gleiche „Hamburger Abendblatt“ vom 9. Oktober 2004)?
Der Bundesregierung liegen keine Daten vor, in wel-
chem Umfang die an Deutschland angrenzenden Nach-
barländer mit Steuermehreinnahmen infolge des „Tank-
tourismus“ kalkulieren.
Anlage 11
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen
des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/3925, Fragen 22 und 23):
Ist der Bundesregierung bekannt, dass es ein deutliches
Ost-West-Gefälle der Tarife für Erdgas gibt, wobei in den öst-
lichen Bundesländern die Tarife bis zu einem Fünftel höher
als in den westlichen Bundesländern sind?
Sind der Bundesregierung die Gründe für die deutlich hö-
heren Erdgaspreise in den östlichen Bundesländern bekannt,
und wo sieht die Bundesregierung für sich Möglichkeiten,
dem entgegenzuwirken?
Zu Frage 22:
Es bestehen in Ost- und in Westdeutschland von Un-
ternehmen zu Unternehmen unterschiedliche Gaspreise.
Von einem deutlichen Ost-West-Gefälle kann nicht ge-
sprochen werden.
Zu Frage 23:
Für Unterschiede in den Gaspreisen einzelner Unter-
nehmen können divergierende betriebliche und gebiets-
strukturelle Faktoren maßgeblich sein. Es ist Aufgabe
der Kartellämter der Länder und des Bundeskartellamtes
zu überprüfen, ob Gasversorgungsunternehmen ihre
Preissetzungsspielräume missbrauchsfrei gestalten.
Anlage 12
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fra-
gen des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Druck-
sache 15/3925, Fragen 24 und 25):
Wie steht die Bundesregierung zu Kooperationsmodellen
bei der Betreuung der Empfänger von Arbeitslosengeld II
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(ALG II) in Fällen, in denen Arbeitsagenturen und Kommu-
nen keine Arbeitsgemeinschaft bilden, und wie bewertet sie,
dass bei einem Verbot, wie es in Baden-Württemberg gesche-
hen sein soll, die Betreuung ohne jeglichen vertraglich gere-
gelten Rahmen erfolgen muss?
Aus welchem Grund ist die Leistung ALG II nicht de-
ckungsfähig mit Zuschüssen aus dem Eingliederungstitel, so-
dass ALG II auch als zusätzlicher Zuschuss für ein Beschäfti-
gungsverhältnis gezahlt werden kann, und ist geplant, im
Rahmen der Überprüfung im nächsten Frühjahr diese De-
ckungsfähigkeit herzustellen?
u Frage 24:
§ 44 b Abs. l SGB schreibt die Errichtung von Ar-
eitsgemeinschaften durch die Träger der Leistungen der
rundsicherung für Arbeitsuchende gesetzlich vor. Für
ooperationsmodelle ohne Gründung einer Arbeitsge-
einschaft lässt der Wortlaut der Vorschrift insoweit
einen Raum. Die Gründung der Arbeitsgemeinschaften
ird aufgrund der Vielzahl der zu lösenden rechtlichen
nd organisatorischen Fragen einige Zeit in Anspruch
ehmen. In § 65 a sieht das SGB II deshalb eine Über-
angsregelung vor, die das Bewilligungsverfahren in
em Übergangszeitraum, in dem noch keine Arbeitsge-
einschaft gegründet worden ist, längstens jedoch bis
eun Monate nach In-Kraft-Treten der Grundsicherung
ür Arbeitsuchende, sicherstellen soll.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich im
aufe des nächsten halben Jahres die überwiegende
ehrheit der kommunalen Träger mit den örtlich zustän-
igen Agenturen für Arbeit zu Arbeitsgemeinschaften
usammengeschlossen hat. Die Bundesregierung beab-
ichtigt nicht, den Gründungsprozess der Arbeitsge-
einschaften durch unnötige Gebote oder Verbote zu be-
indern. Sie geht davon aus, dass auch die zuständigen
räger in Baden-Württemberg die geltende Rechtslage
ennen und beachten.
u Frage 25:
Bei den Fördermöglichkeiten für Arbeitslosengeld-II-
mpfänger ist der fachgesetzliche und der haushalts-
echtliche Aspekt zu unterscheiden:
Nach dem Fachgesetz § l6 Abs. 3 SGB II bestehen für
ie Schaffung von Arbeitsgelegenheiten mehrere Varian-
en öffentlich geförderter Beschäftigung: Arbeitsgele-
enheiten mit Mehraufwandsentschädigung („Zusatz-
obs“). Es muss sich um zusätzliche und im öffentlichen
nteresse liegende Arbeiten handeln. Das Arbeitslosen-
eld II wird weitergezahlt und zusätzlich wird eine
ehraufwandsentschädigung gewährt. Es wird kein so-
ialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
egründet. Für notwendige Sach- und Qualifizierungs-
osten sowie für Anleitung und Betreuung erhält der
räger einen pauschalierten Betrag (Trägerpauschale).
Arbeitsgelegenheiten in einem sozialversicherungs-
flichtigen Arbeitsverhältnis (einschließlich Arbeitslo-
enversicherung. Diese Arbeitsgelegenheiten sind nicht
otwendig zusätzlich und gemeinnützig, sondern können
uch erwerbswirtschaftlich ausgerichtet sein. Es wird ein
ntgeltzuschuss und eine Trägerpauschale gewährt.
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004 11979
(A) )
(B) )
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach
dem SGB II werden allenfalls aufstockend gezahlt.
Zusätzliche im öffentlichen Interesse liegende
Arbeitsgelegenheiten in Form einer Arbeitsbeschaf-
fungsmaßnahme (ABM). Es wird ein sozialversiche-
rungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis begründet
(Ausnahme: Arbeitslosenversicherung, das heißt es wer-
den keine neuen Arbeitslosengeldansprüche erworben).
Es wird ein Lohnkostenzuschuss und eine Trägerpau-
schale gewährt. Leistungen zur Sicherung des Lebensun-
terhalts nach dem SGB II werden allenfalls aufstockend
gezahlt.
Haushaltsrechtlich ist dabei zu beachten, dass das Ar-
beitslosengeld II aus dem entsprechenden Titel für die
passiven Leistungen, die zusätzlichen Kosten des Trä-
gers und die Mehraufwandsentschädigung aber aus dem
Eingliederungstitel gezahlt werden. Auch das Arbeits-
entgelt gehört zu den Kosten der Maßnahme und geht
daher zulasten des Eingliederungstitels. Mit der im Re-
gierungsentwurf zum Haushalt 2005 vorgenommenen
Veranschlagung wird dem Grundsatz der Einzelveran-
schlagung und der sachlichen Bindung Rechnung getra-
gen. Abweichend hiervon ist entsprechend der Regelung
des § 46 Abs. l SGB II zur Bildung eines Gesamtbudgets
die gegenseitige Deckungsfähigkeit zwischen den Leis-
tungen zur Eingliederung und den Verwaltungskosten
für die Grundsicherung vorgesehen. Eine Deckungsfä-
higkeit der passiven Leistungen durch Mittel aus dem
Eingliederungsbudget könnte dem Gedanken der Bud-
getbildung und eines damit einhergehenden flexiblen
Mitteleinsatzes dagegen entgegenlaufen, wenn der Aus-
gabeansatz für die passiven Leistungen notleidend wer-
den sollte und eine Deckung dieser Pflichtleistungen zu-
lasten der aktiven Leistungen erfolgen müsste.
Es ist daher nicht geplant, im Rahmen der Revision
im nächsten Frühjahr eine Deckungsfähigkeit zwischen
dem Ansatz für das Arbeitslosengeld II und dem Ansatz
für die Leistungen zur Eingliederung herzustellen.
Anlage 13
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage
der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos)
(Drucksache 15/3925, Frage 26):
Wie trägt die Bundesregierung mit ihren Wirtschaftsför-
dermitteln der Tatsache Rechnung, dass der höchste Zuwachs
an Arbeitsplätzen in der Bundesrepublik Deutschland in den
Jahren 1994 bis 2003 in Betrieben mit 1 bis 5 Beschäftigten
zu verzeichnen war (Antwort des Staatssekretärs im Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Rudolf Anzinger, vom
7. Oktober 2004 auf meine schriftliche Frage 60 auf Bundes-
tagsdrucksache 15/3897), und wie verteilen sich die Wirt-
schaftsfördermittel der Bundesregierung bezogen auf die Be-
triebsgröße mit 1 bis 5 Beschäftigten in den Jahren von 1994
bis 2003?
Die Förderprogramme des Bundes sind auf Existenz-
gründungen und die Unterstützung von mittelständi-
schen Unternehmen bei Investitionen und Innovationen
ausgerichtet. In dem angefragten Zeitraum 1994 bis
2003 sind seitens des ERP-Sondervermögens, der Kre-
ditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der vormaligen
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eutschen Ausgleichsbank (DtA) – beide sind im Jahre
003 zur Mittelstandsbank des Bundes zusammengefasst
orden – circa 1 600 000 Finanzierungszusagen mit ei-
em Finanzierungsvolumen von rund 220 Milliarden
uro erteilt worden.
Aus den vorgenannten Zusagezahlen betrafen in die-
em Zeitraum 1994 bis 2003 den Betriebsbereich mit
bis 5 Beschäftigten; circa 330 000 Finanzierungszusa-
en mit einem Finanzierungsvolumen von rund 50 Mil-
iarden Euro.
Die vorstehenden Zahlen zeigen, dass ein ganz be-
chtliches Volumen der Förderung auf die in der Frage
ngesprochene Betriebsgröße bis 5 Beschäftigte entfal-
en ist, die naturgemäß nur einen Finanzierungsbedarf
leiner Volumens haben.
nlage 14
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage
es Abgeordneten Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU) (Drucksache 15/3925, Frage 29):
Sind die zuständigen Mitarbeiter der nach dem § 6 des
Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II) optierenden
Landkreise und Kommunen berechtigt, auf Datensätze, Da-
tenträger oder einzelne Daten von Arbeitslosenhilfeberechtig-
ten bei den Geschäftsstellen der Bundesagentur für Arbeit zu-
rückzugreifen?
Die Übermittlung der erforderlichen Datensätze zwi-
chen den Trägern der Grundsicherung für Arbeit-
uchende außerhalb von Arbeitsgemeinschaften ist in
65 a Abs. l Satz 3 1. Halbsatz SGB II gesetzlich gere-
elt. Danach übermittelt der Leistungsträger, der den
rstbescheid erteilt hat, dem zuständigen Leistungsträ-
er unverzüglich eine Ausfertigung des Leistungsbe-
cheides und die vollständigen Antragsunterlagen. Die
orschrift findet insoweit auch Anwendung auf die nach
6 a SGB II zugelassenen kommunalen Träger.
Darüber hinaus regelt § 65 d SGB II, dass die Agentu-
en für Arbeit den zugelassenen kommunalen Trägern
uf deren Verlangen die bei ihnen vorhandenen Unterla-
en über die Gewährung von Leistungen von Personen,
ie Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende
eantragt haben, zugänglich machen. Die Vorschrift
tellt allerdings auch klar, dass die Übermittlung dieser
aten nur im Einzelfall und nur nach Erforderlichkeit er-
olgen kann.
nlage 15
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die
ragen der Abgeordneten Kristina Köhler (Wiesbaden)
CDU/CSU) (Drucksache 15/3925, Fragen 30 und 31):
Steht das Bundesministerium der Verteidigung auch im
Rahmen der derzeitigen Überlegungen bezüglich der Schlie-
ßung von Bundeswehrstandorten zu seiner Zusage vom Fe-
bruar 2003, dass die Außenstelle Wiesbaden der Wehrbe-
reichsverwaltung erhalten bleibt und weder umstrukturiert
noch aufgelöst wird, sodass sämtliche zugehörigen
550 Dienstposten weiterhin erhalten bleiben?
11980 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
(A) (C)
(B) )
Wenn ja, wie lange kann der Fortbestand der Außenstelle schlossen ist, können verbindliche Zahlen noch nicht
Wehrbereichsverwaltung?
Zu Frage 30:
Wie Sie wissen, hat Bundesminister Dr. Struck am
1. Oktober 2003 – nach einer gründlichen Bestandsauf-
nahme und Beurteilung aller Handlungsmöglichkeiten –
die Weisung für die Weiterentwicklung der Bundeswehr
erlassen und in der Pressekonferenz am 30. März 2004
bestätigt. Diese Weisung enthält als Kernpunkt unter an-
derem die Aussage, dass die Stationierung der Bundes-
wehr nach militärischen/funktionalen und betriebswirt-
schaftlichen Grundsätzen ausgerichtet wird.
Die Auswirkungen des Transformationsprozesses auf
die Strukturen der Bundeswehr und auf die Stationierung
sind vorbehaltlos und besonders sorgfältig zu prüfen.
Auf der Basis der Überprüfungsergebnisse wird Bundes-
minister Dr. Struck die erforderlichen grundlegenden
Entscheidungen treffen, damit erste Maßnahmen in die-
sem Jahr eingeleitet werden können. Der gesamte Pro-
zess soll 2010 abgeschlossen werden. Im Ergebnis wer-
den unter anderem erhebliche Veränderungen in der
Stationierung der Bundeswehr zu erwarten sein.
Allerdings liegen der Leitung aufgrund des gegen-
wärtigen Planungsstandes noch keine Erkenntnisse vor,
welche Anpassungen auf die Stationierung der Bundes-
wehr und damit auf die Standorte sich insgesamt ergeben
werden – weder generell noch bezogen auf den von Ih-
nen genannten Standort Wiesbaden. Das Stationierungs-
konzept wird zurzeit erarbeitet und wird erst Anfang No-
vember veröffentlicht.
Zu Frage 31:
Ich verweise auf meine Ausführungen zu Ihrer ersten
Frage.
Anlage 16
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die
Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/
CSU) (Drucksache 15/3925, Frage 32):
Wie viele Wehrpflichtige (Tauglichkeitsgrad 3) haben auf-
grund des 2. Zivildienständerungsgesetzes seit 1. Oktober
2004 von dem Recht Gebrauch gemacht, den Wehrdienst vor-
zeitig zu beenden?
Ihre Frage kann ich Ihnen zum gegenwärtigen Zeit-
punkt nicht beantworten. Um eine annähernd aussage-
kräftige Zahl hinsichtlich derjenigen Grundwehrdienst
leistenden Soldaten mit Tauglichkeitsgrad 3 zu erhalten,
die im Rahmen der Übergangsregelung auf eigenen
Wunsch entlassen werden wollen, wurde für die Erhe-
bung der Zeitraum 1. Oktober bis 31. Oktober 2004 fest-
gesetzt. Da der Prozess der Befragung noch nicht abge-
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önnten, entlassen zu werden. Ich gehe deshalb davon
us, dass – nach Zusammenfassung und Auswertung der
aten – ab dem 17. November 2004 entsprechende Zah-
en zur Verfügung stehen. Diese werde ich Ihnen dann
nverzüglich mitteilen.
nlage 17
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die
ragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting
FDP) (Drucksache 15/3925, Fragen 33 und 34):
Hat sich die Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung
grundsätzlich geändert, und wenn nein, warum sollen Kampf-
panzer Leopard II aus „Überbeständen“ der Bundeswehr an
die Türkei exportiert werden?
Hat sich die Sicherheitspolitik Deutschlands, da Panzerlie-
ferungen aus Deutschland in die Türkei nicht mehr ausge-
schlossen sind und der Bundesminister der Verteidigung,
Dr. Peter Struck, gegenüber der „Financial Times Deutsch-
land“ gesagt hat: „Ich schließe den Einsatz deutscher Soldaten
im Irak jetzt aus. Aber generell wird keiner die Entwicklung
im Land so vorhersehen können, dass er verbindliche Zusagen
machen kann.“, geändert, und wenn ja, warum?
u Frage 33:
Es gibt keine Änderung der Rüstungsexportpolitik der
undesregierung.
Sollte es zu einer formalen Anfrage der Türkei hin-
ichtlich des Erwerbs überschüssiger Kampfpanzer
eopard II der Bundeswehr kommen, wäre unter An-
endung bekannter Verfahren zu entscheiden.
u Frage 34:
Der Bundeskanzler hat zuletzt am 13. Oktober 2004
m Einvernehmen mit dem Bundesminister der Verteidi-
ung deutlich gemacht, dass die Haltung der Bundes-
egierung beim Thema Irak unverändert sei und niemand
eabsichtige, diese zu ändern. Es bleibt dabei: Eine Ent-
endung deutscher Soldaten in den Irak wird es auf ab-
ehbare Zeit nicht geben.
Ebenso klar ist aber auch, dass die Bundesregierung
ereit ist, etwa beim Wiederaufbau oder bei der Ausbil-
ung irakischer Sicherheitskräfte zu helfen. So hat die
undesregierung zum Beispiel die Ausbildung iraki-
cher Soldaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten
nd an Ausbildungseinrichtungen in Deutschland zuge-
ichert. Es gibt auch keine Änderung der Rüstungs-
xportpolitik der Bundesregierung. Die Türkei hat Inte-
esse am Erwerb überschüssiger Kampfpanzer Leopard II
er Bundeswehr signalisiert. Sollte sich dieses konkreti-
ieren und es zu einer formalen Anfrage kommen, wäre
nter Anwendung bekannter Verfahren zu entscheiden.
Wiesbaden in seinem jetzigen Umfang von 550 Dienstposten
garantiert werden, und wenn nein, wie lautet der Zeitplan für
Abbau oder Umstrukturierung der Außenstelle Wiesbaden der
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enannt werden. Hinzu kommt, dass betroffene Wehr-
flichtige sich erst später entschließen und noch eine ge-
isse Zeit nach der Befragung ihren Wunsch äußern
131. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober 2004
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 14
Anlage 15
Anlage 16
Anlage 17