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    Plenarprotokoll 15/127 Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsvermittlung durch marktgerechte Ausgestaltung der Ver- mittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksachen 15/3513, 15/3737) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, Veronika Bellmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Langfristig eine einheitliche Förde- rung der Selbstständigkeit von Arbeits- losen schaffen (Drucksache 15/3707) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Dr. Rolf Bietmann, Kurt-Dieter Grill, Dr. Peter Paziorek, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Keine weitere Verzögerung in der Frage der Entsorgung nuklearer Abfälle (Drucksache 15/3492) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Horst Kubatschka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wilhelm Schmidt (Salzgitter) (SPD) . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . 11583 B 11583 C 11596 A 11596 B 11598 A 11600 D 11602 A 11603 D 11604 D 11605 D Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Freitag, den 24 I n h a l Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Än- derung des Dritten Buches Sozialgesetz- buch und anderer Gesetze (Drucksachen 15/3674, 15/3737) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der D D P G D G V G V T 11583 A 11583 B Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Kues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11583 D 11585 B undestag er Bericht ung . September 2004 t : r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . erd Andres (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 15: 11586 D 11588 C 11590 A 11590 C 11592 D 11593 A 11593 B 11594 D 11595 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) (SPD) . . . . . . . Kurt-Dieter Grill (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11606 A 11606 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 Tagesordnungspunkt 16: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Heinz Schmitt (Landau), Ulrike Mehl, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vogel-Sperl, Dr. Reinhard Loske, Winfried Hermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine nachhaltige Chemiepolitik in Europa – Innovation fördern, Um- welt und Gesundheit schützen und Verbraucherschutz stärken – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Marie-Luise Dött, Karl-Josef Laumann, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Unabhängige Folgenabschät- zung der neuen EU-Chemikalien- politik (Drucksachen 15/2666, 15/2654, 15/3381) b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Dr. Peter Paziorek, Dr. Maria Flachsbarth, Dr. Rolf Bietmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Tierversuche in der europäischen Chemikaliengesetzgebung auf ein Mini- mum begrenzen (Drucksachen 15/1982, 15/3261) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Wahlvorschlag der Fraktion der FDP: Wahl eines Mitglieds in das Gremium gemäß § 4 a des Bundeswertpapierverwaltungs- gesetzes (Drucksache 15/3703) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Wahlvorschlag der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Wahl eines Mit- g B ( W E Z A B w g L ( 1 N E Z A B w g Z t g ( 1 N E T B s t t ( A C s j ( U J D B 11608 A 11608 B 11608 B 11609 D 11611 A 11612 B 11613 A 11614 C lieds in das Gremium gemäß § 4 a des undeswertpapierverwaltungsgesetzes Drucksache 15/3752) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7: ntrag der Fraktionen der SPD und des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zurück- eisung des Einspruchs des Bundesrates egen das Gesetz zur Neuregelung von uftsicherheitsaufgaben Drucksachen 15/2361, 15/3338, 15/3587, 5/3759) amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Fraktionen der SPD und des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zurück- eisung des Einspruchs des Bundesrates egen das Zweite Gesetz zur Änderung des ivildienstgesetzes und anderer Vorschrif- en (Zweites Zivildienstgesetzänderungs- esetz – 2. ZVDGÄndG) Drucksachen 15/3279, 15/3486, 15/3590, 5/3760) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 17: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit zu dem Antrag der Abgeordne- en Dr. Peter Paziorek, Kristina Köhler Wiesbaden), Dr. Christian Ruck, weiterer bgeordneter und der Fraktion der CDU/ SU: Mehr Kosteneffizienz im Klima- chutz durch verstärkte Nutzung der pro- ektbezogenen Kioto-Mechanismen Drucksachen 15/1690, 15/2803) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 11614 C 11614 D 11617 C 11615 A 11615 B 11619 C 11615 A 11615 C 11621 B 11615 D 11616 A 11617 D 11624 A 11625 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 III Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Tagesordnungspunkt 18: Klaus Barthel (Starnberg) (SPD) . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11626 D 11627 B 11628 C 11646 C 11648 B 11649 C 11650 B Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitgesetzes 2005 (Haushalts- begleitgesetz 2005 – HBeglG 2005) (Drucksachen 15/3442, 15/3755) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Freie Wahl der Kostenerstattung in der ge- setzlichen Krankenversicherung (Drucksache 15/3511) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erika Ober (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Postper- sonalrechtsgesetzes (Drucksachen 15/3404, 15/3591, 15/3732) . . H C N A L A N s M d m A E V m z s n A Z A d g P A Z E d n P 11629 D 11630 A 11631 C 11632 A 11632 B 11635 C 11637 A 11637 B 11638 A 11639 A 11639 D 11640 C 11640 D 11641 D 11643 D 11645 A 11646 B ans-Peter Kemper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl der itglieder des Gremiums gem. § 4 a des Bun- eswertpapierverwaltungsgesetzes teilgenom- en haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten eronika Bellmann (CDU/CSU) zur Abstim- ung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes ur Änderung des Dritten Buches Sozialge- etzbuch und anderer Gesetze (Tagesord- ungspunkt 14) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Freie Wahl der Kostenerstattung in er gesetzlichen Krankenversicherung (Ta- esordnungspunkt 19) etra Selg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . nlage 5 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung es Postpersonalrechtsgesetzes (Tagesord- ungspunkt 20) etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11651 A 11652 B 11653 D 11655 A 11655 A 11658 A 11658 B 11659 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 11583 (A) ) (B) ) 127. Sitz Berlin, Freitag, den 24 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 11655 (A) ) (B) ) Marion Caspers-Merk Hans-Joachim Hacker Hans-Peter Kemper Hilde Mattheis Hans Martin Bury (Extertal) U lrich Kelber Caren Marks Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Wolfgang Grotthaus Karl-Hermann Haack Ulrich Kasparick Dr. h.c. Susanne Kastner Tobias Marhold Lothar Mark Eckhardt Barthel (Berlin) Klaus Barthel (Starnberg) Sören Bartol Sabine Bätzing Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Ute Berg Dr. Axel Berg Hans-Werner Bertl Petra Bierwirth Rudolf Bindig Lothar Binding (Heidelberg) Kurt Bodewig Gerd Friedrich Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Hans-Günter Bruckmann Edelgard Bulmahn Marco Bülow Marga Elser Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Lilo Friedrich (Mettmann) Iris Gleicke Günter Gloser Uwe Göllner Renate Gradistanac Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann G P M G G S G J W I F E K C L B R J K J ustav Herzog etra Heß onika Heubaum isela Hilbrecht abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg erd Höfer elena Hoffmann (Chemnitz) alter Hoffmann (Darmstadt) ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger runhilde Irber enate Jäger ann-Peter Janssen laus-Werner Jonas ohannes Kahrs Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Horst Kubatschka Ernst Küchler Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Christine Lehder Waltraud Lehn Dr. Elke Leonhard Eckhart Lewering Götz-Peter Lohmann Gabriele Lösekrug-Möller Erika Lotz Dr. Christine Lucyga Dirk Manzewski Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Hermann Bachmaier Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Martin Dörmann Peter Dreßen Elvira Drobinski-Weiss Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Dr. Bärbel Kofler Dr. Heinz Köhler (Coburg) Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Anlage 1 Abgeordnete(r) Bahr (Münster), Daniel FDP Fischer (Frankfurt), Joseph BÜN DIE G Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU Merz, Friedrich CDU Neumann (Bremen), Bernd CDU Anlage 2 der Mitglieder des Deutsch des Bundeswertpapierverw SPD Dr. Lale Akgün D D K Liste der entschuldigt entschuldigt biseinschließlich 24.09.2004 DNIS 90/ RÜNEN 24.09.2004 /CSU 24.09.2004 /CSU 24.09.2004 /CSU 24.09.2004 O P S S S A Namensverz en Bundestages, die an der altungsgesetzes teilgenomm r. Peter Danckert r. Herta Däubler-Gmelin arl Diller B K A Anlagen zum Ste en Abgeordneten tto (Godern), Eberhard FDP iltz, Gisela FDP chauerte, Hartmut CDU chüler, Walter SPD traubinger, Max CDU bgeordnete(r) eichnis Wahl der Mitglieder des Gr en haben ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach K H A (C (D nografischen Bericht 24.09.2004 24.09.2004 /CSU 24.09.2004 24.09.2004 /CSU 24.09.2004 entschuldigt biseinschließlich emiums gemäß § 4 a laus Kirschner ans-Ulrich Klose strid Klug 11656 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 (A) ) (B) ) Markus Meckel Ulrike Mehl Petra-Evelyne Merkel Ulrike Merten Angelika Mertens Ursula Mogg Michael Müller (Düsseldorf) Christian Müller (Zittau) Gesine Multhaupt Franz Müntefering . Dr. Rolf Mützenich Volker Neumann (Bramsche) Dietmar Nietan Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Karin Rehbock-Zureich Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Reinhold Robbe René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Gerhard Rübenkönig Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Thomas Sauer Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Gudrun Schaich-Walch Rudolf Scharping Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Siegfried Scheffler Horst Schild Otto Schily Horst Schmidbauer (Nürnberg) Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Dagmar Schmidt (Meschede) Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider Walter Schöler Olaf Scholz Karsten Schönfeld Fritz Schösser Wilfried Schreck Ottmar Schreiner Gerhard Schröder Brigitte Schulte (Hameln) Reinhard Schultz (Everswinkel) Swen Schulz (Spandau) Dr. Angelica Schwall-Düren Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz E D D W D J D L R C R D J J J D W F H R S J U D H H A P R G G D J D L In D A J H D B E B D V W H U M D C U Il P A D N D G E rika Simm r. Sigrid Skarpelis-Sperk r. Cornelie Sonntag- Wolgast olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer ita Streb-Hesse r. Peter Struck oachim Stünker örg Tauss ella Teuchner r. Gerald Thalheim olfgang Thierse ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger te Vogt (Pforzheim) r. Marlies Volkmer ans Georg Wagner edi Wegener ndreas Weigel etra Weis einhard Weis (Stendal) unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Ernst Ulrich von Weizsäcker ochen Welt r. Rainer Wend ydia Westrich ge Wettig-Danielmeier r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein ürgen Wieczorek (Böhlen) eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz rigitte Wimmer (Karlsruhe) ngelbert Wistuba arbara Wittig r. Wolfgang Wodarg erena Wohlleben altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Helmut Zöllner r. Christoph Zöpel DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier rtur Auernhammer ietrich Austermann orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) V D O P C R P A D J W W D K D H M G V H C M P G L H A V T M M R A G I D A E I H D A D K H E J D H D N R E G M R D J P D U K R H eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt rof. Dr. Rolf Bietmann lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach r. Wolfgang Bötsch laus Brähmig r. Ralf Brauksiepe elge Braun onika Brüning eorg Brunnhuber erena Butalikakis artmut Büttner (Schönebeck) ajus Julius Caesar anfred Carstens (Emstek) eter H. Carstensen (Nordstrand) itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt era Dominke homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn ainer Eppelmann nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon lse Falk r. Hans Georg Faust lbrecht Feibel nak Ferlemann ngrid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Jürgen Gehb orbert Geis oland Gewalt berhard Gienger eorg Girisch ichael Glos alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold urt-Dieter Grill einhard Grindel ermann Gröhe M M M K O H G K H U S U M J B E P R K J H S D D B S Ir B V S G E J J K M N H T R M G G D D W D D H B K V W P U W E D P D D E S (C (D ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund arl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg lav Gutting olger-Heinrich Haibach erda Hasselfeldt laus-Jürgen Hedrich elmut Heiderich rsula Heinen iegfried Helias da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer oachim Hörster ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Egon Jüttner artholomäus Kalb teffen Kampeter mgard Karwatzki ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Bad Dürrheim) erlinde Kaupa ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen artmut Koschyk homas Kossendey udolf Kraus ichael Kretschmer ünther Krichbaum ünter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues erner Kuhn (Zingst) r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert elmut Lamp arbara Lanzinger arl-Josef Laumann era Lengsfeld erner Lensing eter Letzgus rsula Lietz alter Link (Diepholz) duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel rwin Marschewski (Recklinghausen) tephan Mayer (Altötting) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 11657 (A) (C) (B) Dr. Conny Mayer (Freiburg) Dr. Martin Mayer (Freiburg) Wolfgang Meckelburg Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Laurenz Meyer (Hamm) Doris Meyer (Tapfheim) Maria Michalk Hans Michelbach Klaus Minkel Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Hildegard Müller Stefan Müller (Erlangen) Bernward Müller (Gera) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Andreas Scheuer Norbert Schindler Georg Schirmbeck Angela Schmid Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Matthias Sehling BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Matthias Berninger Grietje Bettin Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Jutta Dümpe-Krüger Franziska Eichstädt-Bohlig Dr. Uschi Eid Dr. Antje Vollmer Dr. Ludger Volmer Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) FDP Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Helga Daub Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Horst Friedrich (Bayreuth) Rainer Funke Dr. Wolfgang Gerhardt Henry Nitzsche Michaela Noll Claudia Nolte Günter Nooke Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Melanie Oßwald Eduard Oswald Rita Pawelski Dr. Peter Paziorek Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Dr. Friedbert Pflüger Beatrix Philipp Ronald Pofalla Ruprecht Polenz Daniela Raab Thomas Rachel Hans Raidel Dr. Peter Ramsauer Peter Rauen Christa Reichard (Dresden) Katherina Reiche Hans-Peter Repnik Klaus Riegert Hannelore Roedel Franz-Xaver Romer Heinrich-Wilhelm Ronsöhr Dr. Klaus Rose Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Volker Rühe Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka M H B T J J E C G A M T L M A E D A V A G M P G In A K W M W D E W W W arion Seib einz Seiffert ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian von Stetten ero Storjohann ndreas Storm atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann deltraut Töpfer r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arko Wanderwitz eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) atthias Wissmann erner Wittlich agmar Wöhrl lke Wülfing olfgang Zeitlmann olfgang Zöller illi Zylajew H K A W A P U T M F R M U D A J K W C F S C K C I R A W P U R S H J M H D ans-Josef Fell atrin Göring-Eckardt nja Hajduk infried Hermann ntje Hermenau eter Hettlich lrike Höfken hilo Hoppe ichaele Hustedt ritz Kuhn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) r. Reinhard Loske nna Lührmann erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei hrista Nickels riedrich Ostendorff imone Probst laudia Roth (Augsburg) rista Sager hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk ezzo Schlauch lbert Schmidt (Ingolstadt) erner Schulz (Berlin) etra Selg rsula Sowa ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele ürgen Trittin arianne Tritz ubert Ulrich r. Antje Vogel-Sperl H J D C K U B D M D H J S H In S M D G H D D D D D C D D D F D P (D) ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Karlheinz Guttmacher hristoph Hartmann (Homburg) laus Haupt lrich Heinrich irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus ürgen Koppelin ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger arkus Löning irk Niebel ünther Friedrich Nolting ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr r. Andreas Pinkwart r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing raktionslose Abgeordnete r. Gesine Lötzsch etra Pau 11658 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 (A) ) (B) ) Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/ CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Tagesordnungspunkt 14) Der vorliegende Gesetzentwurf korrigiert vorange- gangene Fehlentscheidungen im Bereich der Arbeits- marktreform der Bundesregierung. Die Notwendigkeit einer solchen Korrektur beweist, dass viele Bestandteile der Reform unausgegoren und wenig durchdacht waren. Auch nach einer Verabschiedung des vorliegenden Ge- setzentwurfs bleibt ein erheblicher Korrekturbedarf be- stehen. So müssen beispielsweise die Hinzuverdienstmög- lichkeiten für Empfänger von Arbeitslosengeld II ver- bessert werden. Die derzeitigen Freigrenzen erzeugen wenige Anreize zur Aufnahme einer Beschäftigung. Eine abzugsfreie Freigrenze würde dies beheben. Für äl- tere Arbeitslose, welche sich im Rahmen der so genann- ten 58er-Regelung als beschränkt Arbeitsuchende ge- meldet haben, muss dringend ein Bestandsschutz ihrer Bezüge geschaffen werden. Für ehemalige Arbeitslosen- hilfeempfänger, die ab 2005 ohne Leistungsbezug blei- ben, muss das Betätigungsfeld „Gemeinnützige Tätig- keit“ offen bleiben. Vermögen, das der Altersvorsorge dient, darf bei der Bedürftigkeitsprüfung nicht angerech- net werden, da ansonsten diejenigen bestraft werden, die privat vorgesorgt haben. Die Eingrenzung allein auf die so genannte Riester-Rente ist ein ungerechtfertigter mit- telbarer Zwang. Des Weiteren muss über die Möglich- keit von existenzsichernden Lohnkostenergänzungsleis- tungen nachgedacht werden. Es ist sinnvoller, Arbeit zu fördern, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren. In der Hoffnung auf entsprechende weitere Schritte bei den Arbeitsmarktreformen und vor dem Hintergrund der notwendigen Freistellung der Kinderfreibeträge von Geburt an stimme ich dem vorliegenden Gesetzentwurf zu. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Freie Wahl der Kos- tenerstattung in der gesetzlichen Krankenversi- cherung (Tagesordnungspunkt 19) Petra Selg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Liebe Kollegen von der FDP, Ihre Anträge Freitagmittag er- scheinen mir wie ein gruppendynamischer Prozess einer Selbstfindungsgruppe mit dem Ergebnis: Beschäfti- gungstherapie für Abgeordnete; denn wir debattieren heute wieder über einen Antrag von Ihnen, der ein Bei- spiel dafür liefert, dass Sie sich anscheinend der Klien- telpolitik – dieses Mal für die Ärzte – verschrieben haben. Nichts Neues! Das bleibt Ihnen natürlich unbe- nommen, aber argumentieren Sie dafür nicht mit der S e h d g t f w g z t f d s d W K K n s d s s z B k s P s g h g w s u L F c s d m V u b t L g w N d d b (C (D ouveränität und Wahlfreiheit der Patientinnen und Pati- nten! Denn das ist „bal paradox“. Worum geht es? Immer wieder wird in der gesund- eitspolitischen Diskussion von der FDP die Ablösung es Sachleistungsprinzips durch die Kostenerstattung efordert. Vor allem soll für die Patientinnen und Patien- en mehr Transparenz entstehen. Mit der Gesundheitsre- orm wurde deutlich gemacht, dass wir die Weiterent- icklung der Kostenerstattung in der GKV nicht rundsätzlich ablehnen. So wurde die Wahlmöglichkeit wischen Sachleistung und Kostenerstattung ausgewei- et. Seit Anfang des Jahres können alle – und nicht nur reiwillig – Versicherten unter bestimmten Bedingungen ie Kostenerstattung wählen. Und das ist gut so. An- pruch auf Erstattung besteht dabei höchstens in Höhe er Sachleistungskosten. Die Versicherten sind an ihre ahl mindestens ein Jahr gebunden. Vor der Wahl der ostenerstattung müssen sich die Versicherten von ihrer rankenkasse beraten lassen. Deutlich wird, dass die vorgenommene Öffnung kei- esfalls als erster Schritt zu einer vollständigen Ablö- ung des Sachleistungsprinzips missverstanden werden arf. Und dafür gibt es gute Gründe, die von der FDP chlicht ignoriert werden. Zum einen deutet alles darauf hin, dass die Kostener- tattung nichts, aber auch gar nichts zur Kostenbegren- ung beiträgt. Aufschlussreich ist diesbezüglich ein lick auf die Ausgabensteigerungen der privaten Kran- enversicherung, die ausschließlich nach dem Kostener- tattungsprinzip arbeitet. Während die Prämien in der KV um rund 57 Prozent stiegen, lagen die durch- chnittlichen Beitragssteigerungen in der GKV je Mit- lied bei rund 33 Prozent. Zu diesen deutlich höheren Ausgabensteigerungen at das Kostenerstattungsprinzip maßgeblich beigetra- en. Erstens verursacht die Kostenerstattung hohe Ver- altungskosten. Zweitens ermöglicht den Krankenkas- en nur das Sachkostenprinzip, die Menge, die Qualität nd vor allem auch den Preis der erbrachten ärztlichen eistungen zu beeinflussen. Für die Feinsteuerung der inanzentwicklung der GKV haben sich diese vertragli- hen Steuerungsinstrumente als überaus wichtig erwie- en. Es gibt aber noch einen zweiten wichtigen Grund für ie nur reglementierte Wahl der Kostenerstattung. So uss vermieden werden, dass sich schlecht informierte ersicherte in große finanzielle Risiken stürzen. Nicht msonst titeln Verbraucherschützer und auch das Ärzte- latt in der Presse mit „Vorsicht vor der Kostenerstat- ung“. Ich habe ihnen schon in vielen Reden zu ihrem ieblingsthema Kostenerstattung gesagt: Lesen bildet. Die FDP fordert nun in ihrem Antrag, dass die Bedin- ungen für die Wahl der Kostenerstattung aufgeweicht erden. So soll der kassenfinanzierte Zugang zu den ichtvertragsärzten vollständig freigegeben werden. Je- er approbierte Arzt, ob zugelassen oder nicht, dürfte je- en Versicherten über das Kostenerstattungsverfahren ehandeln. Wissen Sie wirklich nicht, dass dies jede Be- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. September 2004 11659 (A) (C) (B) ) darfsplanung ins Leere laufen ließe und dass jede ver- nünftige Ausgabensteuerung unmöglich wäre? Oder ar- gumentieren Sie hier gegen besseres Wissen, um Klientelpolitik für die Ärzte zu betreiben? Fakt ist: Die Versicherten haben bereits jetzt die Mög- lichkeit, einen Nichtvertragsarzt in Anspruch zu neh- men, allerdings nur, wenn ihre Krankenkasse zustimmt. Sie fordern nun, dass die Beratung des Versicherten durch die Krankenkasse nicht mehr obligatorisch sein Sie sollen mehr arbeiten, sie sollen weniger verdienen und sie sollen – wie es neudeutsch heißt – flexibler ein- gesetzt werden können. Die PDS im Bundestag wird dem Gesetzentwurf nicht zustimmen. Wir lehnen ihn im Detail und grundsätzlich ab. Daran ändern auch die zwei Änderungen nichts, die noch eingearbeitet wurden. Grundsätzlich, denn es geht nur scheinbar um die Post und um Beamte. Die Wirtschaftsverbände, die CDU/ CSU und die FDP lassen kein Wochenende aus, um prin- soll. Begründet wird dies mit der Mündigkeit des Bür- gers. Diese Begründung heranzuziehen halte ich für äu- ßerst perfide, spielen Sie doch mit einem Totschlagargu- ment, dem niemand ernsthaft widersprechen kann. Natürlich ist niemand gegen Mündigkeit und Selbstbe- stimmung! Von Zwangsberatung kann keine Rede sein. Aber glauben Sie denn ernsthaft, dass sich jeder Patient in der Position eines souveränen Kunden befindet, dass es für ihn absehbar ist, welche Kosten da auf ihn zurol- len? Letztlich haben vor allem die Ärzte Vorteile von der Wahl der Kostenerstattung. So fließt die Rechnung eines Kostenerstattungspatienten nicht in die Berechnung des Praxisbudgets ein. Darüber hinaus nutzen viele Ärzte die Kostenerstattung dazu, den Patienten von privaten Zu- satzleistungen zu überzeugen, deren Nutzen meist höchst fraglich sind und vor allem nicht immer im Ver- hältnis zu den Kosten stehen. Ich sehe in Ihrem Antrag nicht, dass Sie den Versi- chertenschutz ernst nehmen. Ich sehe auch nicht, wie Sie Ausgabenbegrenzung und Bedarfsplanung gewährleis- ten wollen. Alles, was sie mit diesem Antrag wollen, ist der Gar- tenzaun für eine besondere Klientelgruppe. Dafür be- kommen sie von uns keinerlei Zustimmung. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Ersten Ge- setzes zur Änderung des Postpersonalrechtsge- setzes (Tagesordnungspunkt 20) Petra Pau (fraktionslos): Im vorliegenden Gesetz- entwurf geht es um die Unternehmen der Post und gegen ihre Beschäftigten – konkret um jene, die beamtet sind. Und das sind – Deutsche Post, Deutsche Telekom und Deutsche Postbank addiert – rund 150 000 Beamtinnen und Beamte. z d d d E h n a w v v n s b g u w u s b s a d m w d M P l i w G (D ipiell längere Arbeitszeiten und weniger Lohn zu for- ern. Das ist nicht nur unsozial. Es schwächt obendrein ie Kaufkraft und den Binnenmarkt. Es ist also auch für en Arbeitsmarkt Gift. Konkret, denn es geht um drei gravierende Folgen. rstens sollen Beamtinnen und Beamte künftig inner- alb und außerhalb der Konzerne eingesetzt werden, je ach Bedarf. Wer weiß, dass die Deutsche Post im Irak merikanische Feldpost verteilt, kann sich ausmalen, as hier zur Abstimmung steht. Zweitens wird es Ungleichbehandlungen zwischen erschiedenen Nachfolgeunternehmen geben. Das ist erfassungsrechtlich ebenso bedenklich wie die eben ge- annte Zwangszuweisung. Drittens soll Mehrarbeit nicht mehr durch Freizeit, ondern mit Geld abgegolten werden. Das vernichtet Ar- eitsplätze, anstatt neue zu schaffen. Alle Vorstöße fol- en einer Strategie, die wir ablehnen. Sie sind unsozial nd ungerecht. Schließlich verweisen die Gewerkschaften auf einen eiteren Widerhaken. Gerade in den ehemals staatlichen nd nunmehr privatisierten Unternehmen werden Ange- tellte und Beamte gern gegeneinander in Stellung ge- racht. Der einen Beschäftigtengruppe wird in die Ta- che gegriffen und hernach begründet, dass auch die ndere nachziehen müsse. Diese Abwärtsspirale wird ann auch noch als Gleichberechtigung verkauft. Hinzu kommt: Wir entscheiden heute über Arbeitneh- errechte in Unternehmen, die an der Börse gehandelt erden. Sie versuchen die Kurse zu steigern, indem sie ie Beschäftigten schröpfen. Das mag der Logik des arktes folgen. Das liegt aber nicht in der Logik der DS. Deshalb: Reden Sie mit der Postfrau, die Ihnen täg- ich bei Wind und Wetter für einen Mini-Lohn die Briefe ns Haus bringt, und Sie werden hören, was Sie tun. Wir issen es und deshalb lehnt die PDS den vorliegenden esetzentwurf ab. 127. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. September 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Paziorek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Wir beraten heute den Antrag meiner Fraktion, mit
    dem der Deutsche Bundestag aufgefordert wird, den
    Blockade- und Verhinderungskurs des Bundesumwelt-
    ministers in Sachen Endlagerung nuklearer Abfälle zu
    stoppen. Wir als Union wollen, dass mit der permanen-
    ten Verzögerung wichtiger Entscheidungen durch diese
    Bundesregierung bei der Entsorgung nuklearer Abfälle
    endlich Schluss ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Seit Monaten kündigt der Minister an, dass er in der
    Endlagersuche aktiv werden will. Aber nichts passiert.
    Es ist ja auch kein Wunder: Wer sich so wie Sie, Herr
    Minister, auf das Dosenpfand konzentriert, der hat keine
    Zeit für die wirklich wichtigen Themen der Umweltpoli-
    tik.

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    (C (D (Jürgen Trittin, Bundesminister: Ich? Sie! – Ulrike Mehl [SPD]: Was ist denn mit dem Dosenpfand im Bundesrat? Es ist abgesetzt!)


    ie CDU/CSU beantragt deshalb heute Morgen, erstens
    ie atomrechtliche Veränderungssperre für das Erkun-
    ungsbergwerk Gorleben zu erlassen und den begonne-
    en Beratungsgang nicht zu verzögern, zweitens von der
    in-Endlager-Strategie abzugehen und zu der bis 1998
    erfolgten Zwei-Endlager-Strategie zurückzukehren, das
    eißt den Schacht Konrad für schwach und mittelradio-
    ktive Abfälle endlich in Betrieb zu nehmen und den
    tandort Gorleben als mögliches Endlager für hoch
    adioaktive, Wärme entwickelnde Abfälle vorzusehen,
    rittens – als Konsequenz daraus – das Moratorium zur
    rkundung von Gorleben aufzuheben und die Erkun-
    ungsarbeiten fortzusetzen.
    Wir beantragen dies deshalb, weil Sie, Herr Minister,

    ei der Entsorgungsfrage eine Doppelstrategie betrei-
    en. Nach außen bekunden Sie immer die Bereitschaft,
    it einem neuen Suchverfahren zu beginnen, und
    leichzeitig verordnen Sie nach innen den permanenten
    tillstand. Die Ergebnisse des von Ihnen ja selbst einge-
    etzten Arbeitskreises Endlager liegen schon seit Ende
    002 vor. Bis heute haben Sie den Endbericht noch nicht
    inmal bewertet und immer nur allgemein gesagt, wie
    ie damit umgehen wollen. Dies ist auch nicht verwun-
    erlich, denn zu Ihrem großen Erstaunen ist der End-
    ericht nicht so ausgefallen, wie Sie sich das vielleicht
    rhofft haben. Nun haben Sie vor wenigen Wochen öf-
    entlich erklärt, Sie wollen jetzt, im Herbst, einen Ge-
    etzentwurf vorlegen. Die hierzu von Ihnen abgegebe-
    en Erklärungen ignorieren jedoch Ihre frühere
    orgehensweise zur Standortauswahl vollkommen. Sie
    tellen die Endlagerkonzepte Gorleben und Konrad in-
    rage und verstoßen mit Ihrer Vorgehensweise tatsäch-
    ich auch gegen die Vereinbarung, die Sie am 14. Juni
    000 mit den Energieversorgungsunternehmen geschlos-
    en haben.
    Die Union spricht sich heute klar und deutlich, Herr
    inister, gegen ein neues Suchverfahren aus. Es ist nicht
    ötig; Sie sind in dieser Frage auf dem falschen Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Blödsinn!)


    ie von Ihnen beabsichtigte Neuaufnahme der Standort-
    uche führt ja zwangsläufig zu einer Realisierung der
    ndlagerung frühestens erst nach 2040 – und dies ist ja
    ach Ihren eigenen Zeitvorstellungen viel zu spät. Denn
    uch Sie sprechen sich immer dafür aus, dass wir schon
    030 ein Endlager haben müssten. Sie können mit dem
    erfahren, das Sie jetzt anstreben, Ihre eigene Zielvor-
    tellung – 2030 – gar nicht einhalten; das wissen Sie.
    eshalb versuchen Sie, einer Diskussion über diese
    rage vor der Bundestagswahl 2006 auszuweichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Man braucht sich einfach nur den Zeitablauf beim

    isherigen Standorterkundungsverfahren Gorleben bis
    um Moratorium anzuschauen. Da sind schon 20 Jahre
    ergangen. Wenn das Moratorium jetzt aufgehoben






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Paziorek

    wird, können wir frühestens in fünf Jahren zu einem Er-
    gebnis kommen, sodass wir sagen können: Der Standort
    ist geeignet oder er ist nicht geeignet. Zusätzlich müssen
    wir uns den Zeitrahmen anschauen, den wir für ein Plan-
    feststellungsverfahren brauchen. Das ist Neuland.


    (Zuruf)

    – Auch wenn Sie „interessant“ rufen: Wir haben
    20 Jahre für Konrad gebraucht, für ein Planfeststellungs-
    verfahren, in dem es um schwach radioaktive Stoffe
    ging. Wir haben nach 20 Jahren den Planfeststellungsbe-
    schluss. Sie selbst haben ihn noch nicht einmal für voll-
    ziehbar erklärt. Sie setzen darauf, dass jetzt dieser Plan-
    feststellungsbeschluss beklagt wird. Jetzt zählen Sie
    einmal zusammen, welche Zeiträume uns noch für Gor-
    leben bleiben, wie lange wir noch für ein Planfeststel-
    lungsverfahren brauchen, wie lange ein Klageverfahren
    laufen wird! Dann werden Sie sehen, dass Sie nie mit
    2030 hinkommen. Ihre eigenen zeitlichen Vorstellungen,
    Herr Minister, sind auf Sand gebaut.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie werden mit dem, was Sie dem Bundestag und der
    Presse sagen, Ihrer Verantwortung als Minister nicht ge-
    recht. Das wissen Sie. Sie tun in dieser Frage nichts.

    Jetzt kommt das Interessante. In der deutschen Atom-
    politik hat immer das Verursacherprinzip gegolten, das
    besagt: Die Wirtschaft ist letztlich zuständig, die Kosten
    zu tragen.


    (Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das soll auch so bleiben!)


    Gleichzeitig bestand in Deutschland zwischen Bund und
    Ländern ein Konsens darüber, dass bei der wichtigen
    Frage, wo ein solches Lager nun geplant und gebaut
    wird, sich der Bund als Vertreter des Staates nicht aus
    dieser Verantwortung zurückziehen kann. Deshalb hat es
    in Deutschland einen Konsens dahin gehend gegeben,
    dass trotz Anerkennung des Verursacherprinzips der
    Bund die staatlichen Aufgaben der grundsätzlichen Pla-
    nung übernimmt. Damit war das immer eine grundsätzli-
    che Bundesaufgabe. Indem Sie davon reden, es solle ein
    spezieller Verband gegründet werden, in dem die
    Energieversorgungsunternehmen eine Mehrheit bekom-
    men sollten, unternehmen Sie im Augenblick den Ver-
    such, diese typische Bundesaufgabe loszuwerden. Sie
    machen das deshalb, weil Sie genau wissen: Wenn Sie
    als Minister diese Bundesaufgabe erfüllen müssen, dann
    kommen Sie parteipolitisch in eine schwierige Situation.
    Sie müssen nämlich einerseits als Minister Verantwor-
    tung für den Staat tragen, während Sie andererseits mit
    Ihrer parteipolitischen Basis nicht klarkämen. Diesem
    Konflikt wollen Sie ausweichen;


    (Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das lassen Sie mal unsere Sorge sein!)


    deshalb verhindern und blockieren Sie. Sie haben in die-
    ser Frage kein Konzept. Das muss man Ihnen vorwerfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Völlig falsch!)


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    (C (D Somit machen Sie in den letzten Monaten nichts aneres, als mit Schuldzuweisungen zu versuchen, von Ihem eigenen Versagen abzulenken. Nichts anderes war s doch, was Sie in der letzten Haushaltswoche vorgetraen haben. Sie haben nichts anderes getan, als mit völlig alschen Angriffen gegenüber den unionsgeführten Bunesländern von Ihren eigenen Fehlern und von Ihrem eienen Versagen in dieser Sache abzulenken. Aber so kennen wir Sie: Wenn Sie kein Konzept ha en oder wenn Sie dieses Konzept nicht realisieren wolen, dann kündigen Sie in der Presse an, neue Konzepte orzutragen, oder Sie versuchen, mit falschen Angriffen uf den politischen Gegner von Ihren eigenen Fehlern bzulenken. Wir sagen Ihnen ganz deutlich: Das ist der iefere Grund unseres Antrages: Dies werden wir Ihnen ukünftig nicht mehr durchgehen lassen. Wenn Sie eine andere Standortprüfung wollen, dann agen Sie doch bitte den Menschen, wo in Deutschland ventuell die Regionen sind, die noch für weitere Standrte in Betracht kommen. Das ist nämlich Niedersachen, das ist interessanterweise, wenn Sie von Salz, Ton nd Granit ausgehen, auch Nordrhein-Westfalen und as sind einige süddeutsche Länder. Sie wissen es ganz enau; Ihnen liegen schon wissenschaftliche Voruntersuhungen vor. Vielleicht kommt vor Süddeutschland noch ordrhein-Westfalen dran; vielleicht gibt es dort noch nteressante Standorte. Jetzt stellen Sie sich einmal vor, meine Damen und erren, dieser Minister sagte, auch Standorte in Nordein-Westfalen müssten untersucht werden; ausgeschlosen ist dies nach den wissenschaftlichen Untersuchungen icht. Seine Parteifreundin Frau Höhn bricht ja schon usammen, wenn es um Transporte ins Zwischenlager haus geht. Herr Minister, jetzt stellen Sie sich einmal die politi che Unterstützung vor, die Sie aus Nordrhein-Westfalen rhielten, wenn Sie auf einmal sagten, es sollten auch tandorte in Nordrhein-Westfalen untersucht werden. eil Sie genau wissen, dass Sie von dort eine volle reitseite bekämen, sind Sie gar nicht gewillt, den Deutchen konkret zu sagen, welche sonstigen Standorte och in Betracht kommen. (Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei Ihnen zählen nur politische Kriterien und keine anderen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    aran kann man sehen, wie Sie in dieser Frage schlin-
    ern und welchen Kurs Sie haben.
    Wir sagen klar und deutlich: Das Moratorium in Gor-

    eben soll aufgehoben werden. Wir sollten endlich die
    issenschaftlichen Erkundungsarbeiten in Gorleben
    ortsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Zum Schluss: Auch aus finanziellen Gründen ist Ihr
    urs verantwortungslos.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Hundertprozentig!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Paziorek

    Seit 1998 bis heute haben Sie Studien zur nuklearen Ent-
    sorgung für mehr als 18 Millionen Euro in Auftrag gege-
    ben. Nach Angaben der Bundesregierung verschlang al-
    lein die Erstellung des Endberichtes des Arbeitskreises
    Endlager Steuergelder in Höhe von 5,8 Millionen Euro.
    Weitere Studienvergaben stehen an. Es ist sogar zu be-
    fürchten, dass diese Studien freihändig vergeben wer-
    den. Das alles zeigt, wie schleierhaft und fragwürdig das
    ganze Verfahren ist.

    Wir sagen ganz klar und deutlich: Auch aus finanziel-
    len Gründen ist Ihr Kurs verantwortungslos. Erst kürz-
    lich hat der Bundesrechnungshof festgestellt, dass Sie
    durch Ihre Politik der Verzögerung Haushaltsrisiken in
    Milliardenhöhe in Kauf nehmen.

    Herr Minister, es ist höchste Zeit, dass Sie die Realitä-
    ten zur Kenntnis nehmen. Geben Sie Ihre starre Haltung
    auf! Stellen Sie sich der Verantwortung und machen Sie
    endlich den Weg für eine zukunftsfähige Lösung in der
    Endlagersuche frei!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Horst Kubatschka,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Kubatschka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es wird Sie sicherlich nicht überraschen,
    wenn wir Ihren Antrag ablehnen. Wir tun das mit gutem
    Gewissen, denn Ihr Antrag ist im Grunde genommen nur
    der durchsichtige Versuch, einen sicherlich schwierigen
    Prozess der Ergebnisfindung durch forsche Behauptun-
    gen und Unterstellungen abzukürzen. Dafür ein Beispiel:
    In Ihrem Antrag sagen Sie, die dezentralen Zwischenla-
    ger drohten quasi zu Endlagern zu werden. Das ist Pa-
    nikmache.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Das ist Realität!)


    Dabei kann ich Ihnen eine gewisse Konsequenz nicht
    absprechen: Sie setzten mit Ihrem Antrag konsequent ei-
    nen weiteren Meilenstein auf Ihrem Weg einer fahrlässi-
    gen Atom- und Energiepolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie unterstellen wider besseres Wissen, dass die Bundes-
    regierung in Verzug sei. Das ist unredlich, um nicht
    schärfere Ausdrücke zu benutzen. Wir sind nicht in Ver-
    zug, sondern liegen weiterhin gut im Zeitplan.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ehrlich?)

    Der Bundesumweltminister hat erst Anfang Septem-

    ber öffentlich klargestellt, dass noch in diesem Herbst
    ein Gesetzentwurf für ein Endlagersuchverfahren vor-
    gelegt wird. Dann werden wir im Bundestag die Krite-
    rien für das von uns beschlossene ergebnisoffene Aus-
    wahlverfahren in aller Gründlichkeit und Transparenz
    debattieren.

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    (C (D Es bringt uns nicht voran, wenn Sie sich an Bundänder-Beschlüsse von 1979 klammern. Über diese Bechlüsse ist sowohl der Stand von Wissenschaft und echnik als auch die energiepolitische Diskussion hineggegangen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – KurtDieter Grill [CDU/CSU]: Das ist falsch, Herr Kubatschka!)


    Ach, Sie stehen immer noch zur Wiederaufbereitung in
    ackersdorf? Das ist überraschend.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Das ist nicht Gegenstand der Bund-Länder-Vereinbarung gewesen! So ein Quatsch!)


    der wollen Sie allen Ernstes mit einer 25 Jahre alten
    olitischen Vereinbarung die Entscheidungsfreiheit des
    undestages aufheben? Das wäre doch ein etwas seltsa-
    es Verständnis von parlamentarischer Souveränität.
    Wir wollen ein zügiges Verfahren, aber keine Hude-

    ei. Dafür ist das viele Jahrtausende überspannende Pro-
    lem der sicheren Endlagerung hoch radioaktiver Ab-
    älle nun wirklich viel zu sensibel. Ich respektiere die
    inwände derer, die auf eine möglichst rasche und auch
    ostengünstige Lösung drängen, wobei ich allerdings
    weifel habe, ob Zügigkeit und Kostengünstigkeit hier
    irklich zueinander finden.
    Die friedliche Nutzung der Kernenergie wurde einge-

    eitet, ohne das Problem der Endlagerung ernst zu neh-
    en.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Auch das ist falsch! Das ist die Unwahrheit!)


    n den 50er-Jahren wurde das Programm „Atome für den
    rieden“ aufgelegt. Von Entsorgung sprach damals nie-
    and. Wir hatten einen Atomminister Strauß, der über
    ie Frage der Entsorgung nie ein Wort verloren hat.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Schon bei seiner Einbringungsrede zum Atomgesetz hat er darauf hingewiesen!)


    as ist kein Vorwurf. Das war in der Gesellschaft ein-
    ach kein Thema.
    Die Wissenschaft hat uns in den 50er- und 60er-Jah-

    en eine Welt ohne Energieprobleme vorgegaukelt. Es
    ab Wissenschaftler – damals haben bekanntlich Sie re-
    iert –, die meinten, in den Häusern könnten die Strom-
    ähler ausgebaut werden, weil der Strom so billig sei,
    ass sich die Kosten für die Zähler nicht mehr amortisie-
    en würden.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Was Sie an Blödsinn erzählen, ist unglaublich!)


    ie Wissenschaft gaukelte uns ein Perpetuum mobile
    or.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Über Sie ist die Diskussion hinweggegangen, wenn ich Ihre Rede höre!)







    (A) )



    (B) )


    Horst Kubatschka

    Als junge Studenten saßen wir Anfang der 60er-Jahre in
    den Vorlesungen und waren begeistert von den techni-
    schen Möglichkeiten der Kernenergie. Es fiel aber kein
    Wort über Entsorgung und die Lösung der damit verbun-
    denen Probleme.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: So ist das bei der Union heute!)


    Professor Heisenberg, eine Ikone der deutschen Kern-
    energieforschung, gab damals als Lösung an: ein drei
    Meter tiefes Loch, drei Meter Erde darüber, das Problem
    der Entsorgung ist gelöst. Wir wissen, dass das nicht die
    Lösung ist.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist ja nicht zu fassen! Herr Kubatschka, nehmen Sie sich doch selbst ernst! Mit einer solchen Rede schießen Sie sich aus der sachlichen Diskussion!)


    – Sie lachen, aber das war sein Vorschlag.
    Die Wissenschaft und die Technik haben die Politik,

    aber auch die Wirtschaft in eine Sackgasse geführt. Bis-
    her gibt es weltweit noch keine Lösung für die Endlage-
    rung.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie sind eine Karikatur Ihrer selbst!)


    Jahrzehntelang wurde das Problem der Endlagerung auf
    zukünftige Generationen geschoben.


    (Birgit Homburger [FDP]: Seit Rot-Grün wird das so gemacht!)


    Dies war einer der Gründe dafür, warum die rot-grüne
    Koalition die Nutzung der Atomkraft für nicht mehr ver-
    antwortbar hält und den Atomausstieg eingeleitet hat.


    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb ist es leichtfertig, wie Sie in Ihrem Antrag über
    Einigungen und Sicherheitsfragen atomarer Endlager an-
    scheinend abschließende und belastbare Urteile fällen.
    Sie haben das gerade in Ihrer Vorrede bestätigt. Es ist je-
    doch – gelinde gesagt – erstaunlich. Ich halte dies in ho-
    hem Maße für unseriös.

    Genauso fragwürdig ist in meinen Augen auch Ihre
    Haltung zum Arbeitskreis „Auswahlverfahren Endlager-
    standorte“, kurz: AK End, und zu der von der Bundes-
    regierung vorgeschlagenen Verhandlungsgruppe Nu-
    kleare Endlager. Union und FDP haben sich in trautem
    Einvernehmen mit dem Land Niedersachsen und den
    AKW-Betreibern schlicht verweigert.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört!)


    Ich muss aber in aller Deutlichkeit feststellen: Nicht wir,
    sondern die Union hat sich aus der nationalen Verant-
    wortung für die Endlagerung herausgeschlichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich! – Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn den Schwachsinn erzählt?)


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    (C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will es ganz eutlich sagen: Wir stehen zu unserer nationalen Verantortung für die sichere Endlagerung des deutschen tommülls in unserem Land. (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an die CDU/CSU gewandt: Erzählen Sie nicht, dass wir verantwortlich sind!)


    erade beim Atommüll gilt ohne Einschränkung das
    erursacherprinzip. Einen Atommülltourismus und das
    egschieben dieser Erblast wird es mit uns nicht geben.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Aber ihr macht es! – Jochen-Konrad Fromme [CDU/ CSU]: Aber jede Menge Endlager!)


    as haben wir auch mit Blick auf die Diskussion in
    rüssel über die europäischen bzw. internationalen Op-
    ionen deutlich gemacht, um gerade von den Bürgerin-
    en und Bürgern vor Ort immer wieder geäußerte Zwei-
    el zu entkräften. Zwischenlager sind keine Endlager
    nd sie werden nicht zu Endlagern gemacht. Ihre Geneh-
    igung ist befristet. Das Ziel, bis zum Jahr 2030 ein be-
    riebsbereites Endlager zur Verfügung zu haben, steht
    nd wird eingehalten. Das hat Umweltminister Trittin
    mmer wieder betont.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wer es glaubt, wird selig!)


    Die Unionsfraktionen instrumentalisieren jetzt auch
    och den Bericht des Bundesrechnungshofs für ihre par-
    eipolitischen Spielchen.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch unsere Aufgabe als Opposition!)


    er Bundesrechnungshof ist jedoch kein Hiwi für die
    tompolitik der Unionsparteien.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ist Ihnen das unangenehm?)


    ie verstecken sich hinter den Kostenprognosen, haben
    edoch in der Sache weniger denn je überzeugende Ar-
    umente für die Atomkraft.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Das ist ein Armutszeugnis, was Sie hier vortragen!)


    Wenn Sie ehrlich wären, würden Sie eingestehen,
    ass Sie wissen, dass die Atomkraft in unserer Bevölke-
    ung keine große Zustimmung findet. Selbst in der uns
    un wahrlich nicht politisch nahe stehenden „Wirt-
    chaftswoche“ kommt eine repräsentative Blitzumfrage
    on Anfang September dieses Jahres nur auf 38 Prozent
    ustimmung für eine weitere Nutzung der Kernenergie,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Darum geht es nicht! Es geht um die Endlager!)


    nd das, obwohl die Frage denkbar suggestiv gestellt
    urde. Sie lautete:

    Sind Sie dafür, dass der geplante Ausstieg aus der
    Kernenergie abgesagt wird, wenn dadurch die
    Strompreise konstant bleiben oder sogar fallen wür-
    den?






    (A) )



    (B) )


    Horst Kubatschka

    Auch auf diese Frage haben sich die meisten Bürger für
    einen Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen.


    (Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


    Da hilft kein Klingeln mit dem Geldbeutel. Auch bei
    einer – ich sage ganz ausdrücklich: zu Recht geführten –
    öffentlichen Diskussion über Energiekosten und Strom-
    preise gibt es keine Mehrheit für eine Renaissance der
    Atomkraft. Darum geht es Ihnen doch in Wirklichkeit:
    Sie wollen den Wiedereinstieg in die Kernenergie. Es ist
    jedoch in hohem Maße unsinnig, eine Diskussion über
    den Wiedereinstieg in die Atomkraft anzufangen, so-
    lange die zentralen Gründe für den Atomausstieg, insbe-
    sondere das Sicherheitsproblem, die Entsorgungsfrage
    und das Proliferationsrisiko, weiter bestehen. All diese
    Gründe verschärfen sich durch Ihre Haltung.

    Aber da auch Sie nicht an der Physik vorbeikommen
    und es schlichtweg nicht zu leugnen ist, dass sich das
    Atommüllvolumen mit jedem weiteren Betriebsjahr und
    jedem neuen Atomkraftwerk vermehrt, müssen Sie die
    Endlagerproblematik zwangsläufig für gelöst erklären.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ach was! Das ist doch nicht zu fassen!)


    Deshalb wollen Sie diese offene Flanke um jeden Preis
    schließen, auch wenn dabei Seriosität und Sicherheit auf
    der Strecke bleiben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wie kommen Sie denn darauf, Herr Kollege Kubatschka? Ihre Rede darf ja gar nicht veröffentlicht werden!)


    Das, meine Damen und Herren, geht mit uns nicht.
    Apropos Sicherheit: Gerade mit Blick auf die

    schrecklichen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit
    muss ich Ihnen sagen, dass es schon erstaunlich ist, wie
    selektiv einige von Ihnen mit den Gefahren des interna-
    tionalen Terrorismus umgehen. Die Verwundbarkeit
    hoch riskanter Großtechnologien durch terroristische
    Angriffe verschwindet nicht durch Verschweigen. Auch
    bayerische Nebelkerzen sind kein hilfreicher Beitrag zu
    einer seriösen Diskussion.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin der festen Überzeugung, dass die Terrorgefahr
    ein wichtiges Argument gegen die Kernenergie ist. Des-
    halb bleibt es dabei: Der Atomausstieg ist gesetzlich be-
    schlossen und der Fahrplan eindeutig festgelegt. Alle
    Atomkraftbetreiber haben dem zugestimmt. Hier bin ich
    ausnahmsweise mit dem seligen Franz Josef Strauß völ-
    lig einer Meinung: Verträge müssen eingehalten werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sprechen heute
    nicht allein über die Endlagerung, sondern über die
    Atomkraft insgesamt. Ich darf deshalb heute noch ein-
    mal feststellen, was unter anderem die Energie-Enquete-
    Kommission des letzten Bundestages bestätigt und das
    Parlament in seiner Befassung mit deren Abschlussbe-
    richt beschlossen hat: Die weitere Nutzung der Atom-
    kraft ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch unsin-

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    (C (D ig. Ich füge hinzu: Sie ist rückwärts gerichtet und novationsfeindlich. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    enn wer heute noch Atomkraftwerken das Wort redet,
    gnoriert, dass die zukünftige Energieversorgung nicht
    ehr in dem bekannten Maße auf Großstrukturen ausge-
    ichtet sein kann. Der dezentralen, hoch effizienten und
    erbrauchernahen Energieversorgung gehört die Zu-
    unft. Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind
    er Schlüssel für eine Energieversorgung, die am Leit-
    ild der Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Atomkraftwerke
    ind Auslaufmodelle.
    Das Auswahlverfahren der Endlagerstandorte erfor-

    ert von allen Beteiligten – ich appelliere hier ganz be-
    onders an Sie, meine Damen und Herren von der Oppo-
    ition – ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein
    nd Gemeinsinn. Wir haben die Atomkraft genutzt, jetzt
    üssen wir auch dafür sorgen, dass die unangenehmen
    interlassenschaften sicher verwahrt werden.


    (Franz Obermeier [CDU/CSU]: Dann machen Sie es halt!)


    in Denken nach dem Sankt-Florians-Prinzip – Endla-
    er, ja, aber bitte nicht bei mir – führt uns nicht weiter.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Franz Obermeier [CDU/ CSU]: Aber mit einem Moratorium geht es?)