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ID1512601000

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    Plenarprotokoll 15/126 Reinhold Robbe, Ulrike Merten, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Alexander Bonde, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Durch Transformation die Bundeswehr zukunftsfähig gestalten (Drucksachen 15/2656, 15/3125) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Günther Friedrich Nolting, Jürgen Koppelin, Helga Daub, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Zukunftsfähigkeit der Bun- deswehr herstellen – Wehrpflicht aus- setzen (Drucksachen 15/2662, 15/3127) . . . . . . . den Erhalt sicherheitsrelevanter Struk- turen in der Bundeswehr (Drucksachen 15/2824, 15/3263) . . . . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Marianne Tritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . 11442 D 11443 A 11443 B 11443 C 11444 D 11446 B 11447 C 11449 A 11452 A 11455 A 11456 C Deutscher B Stenografisch 126. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Nachruf auf den Abgeordneten Hans Büttner Entsendung des Abgeordneten Hellmut Königshaus als stellvertretendes Mitglied im Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Hartmut Schauerte . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des Präsidenten des jordanischen Parlaments al-Majali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Arnold, d e 11441 A 11441 C 11441 D 11442 C 11442 D c) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag undestag er Bericht ung 23. September 2004 t : der Fraktion der CDU/CSU: Für eine mo- derne Bundeswehr als Pfeiler einer ver- lässlichen Sicherheits- und Verteidi- gungspolitik Deutschlands (Drucksachen 15/2388, 15/3126) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Günther Friedrich Nolting, Helga Daub, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wehrpflicht aussetzen (Drucksachen 15/1357, 15/2963) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Christian Schmidt (Fürth), Ulrich Adam, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Für 11443 A 11443 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . 11457 D 11458 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Reinhold Robbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Johannes Singhammer, Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Arbeitsmarktstatistik aussagekräftig gestalten – Ausmaß der Un- terbeschäftigung verdeutlichen (Drucksache 15/3451) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . Walter Hoffmann (Darmstadt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Inter- nationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002, 1444 (2002) vom 27. November 2002, 1510 (2003) vom 13. Oktober 2003 und b c d e f g Z a 11460 B 11461 C 11462 D 11464 B 11465 C 11466 A 11467 B 11467 D 11469 B 11470 C 11475 C 11470 D 11471 A 11472 C 11477 B 11479 A 11481 A 11481 C 11482 A 11484 B 11486 C 11488 C 1563 (2004) vom 17. September 2004 des Sicherheitsrats der Vereinten Na- tionen (Drucksache 15/3710) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Bundesausbildungsförderungs- gesetzes (21. BAföGÄndG) (Drucksache 15/3655 ) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Verjäh- rungsvorschriften an das Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts (Drucksache 15/3653) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Transfusionsgesetzes und arzneimittel- rechtlicher Vorschriften (Drucksache 15/3593 ) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2002/87/EG des Europäischen Par- laments und des Rates vom 16. Dezem- ber 2002 (Finanzkonglomeratericht- linie – Umsetzungsgesetz) (Drucksache 15/3641 ) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Patentgeset- zes und anderer Vorschriften des ge- werblichen Rechtsschutzes (Drucksache 15/3658) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Tech- nikfolgenabschätzung – hier: Monito- ring „Maßnahmen für eine nachhaltige Energieversorgung im Bereich Mobi- lität“ (Drucksache 15/851) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Joachim Stünker, Hermann Bachmaier, Sabine Bätzing, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD sowie den Ab- geordneten Jerzy Montag, Irmingard Schewe-Gerigk, Hans-Christian Ströbele, weiteren Abgeordneten und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Rechtsbehelfe bei Verletzung 11490 B 11490 C 11490 C 11490 C 11490 C 11490 C 11491 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 III des Anspruchs auf rechtliches Gehör (Anhörungsrügengesetz) (Drucksache 15/3706) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Ham- burg), Eduard Oswald, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der CDU/CSU: Radverkehr fördern – Fortschrittsbe- richt vorlegen (Drucksache 15/3708) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Günther Friedrich Nolting, Dr. Werner Hoyer, Helga Daub, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Mandat für Kabul und Kunduz/Faizabad trennen (Drucksache 15/3712) . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 19. August 1985 über Gewalttätigkeit und Fehlverhalten von Zuschauern bei Sportveranstaltungen und insbesondere bei Fußballspielen (Drucksachen 15/3354, 15/3736) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Ver- wendung von Frontschutzbügeln an Fahrzeugen und zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG des Rates KOM (2003) 586 endg.; Ratsdok. 13693/03 (Drucksachen 15/2028 Nr. 2.16, 15/3540) d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und vorläufige Anwendung eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Republik Slo- wenien über das vorläufige Punkte- system für Lastkraftwagen im Tran- 11491 A 11492 B 11492 B 11491 C 11491 C 11491 D sit durch Österreich vom 1. Januar 2004 bis zum 30. April 2004 Vorschlag für einen Beschluss des Rates über den Abschluss eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Republik Slo- wenien über das vorläufige Punkte- system für Lastkraftwagen im Tran- sit durch Österreich vom 1. Januar 2004 bis zum 30. April 2004 KOM (2003) 835 endg.; Ratsdok. 5100/04 – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und vorläufige Anwendung einer Ver- waltungsvereinbarung in Form ei- nes Briefwechsels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über das vorläufige Punktesystem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich Vorschlag für einen Beschluss des Rates über den Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung in Form eines Briefwechsels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über das vorläufige Punktesystem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich KOM (2003) 836 endg.; Ratsdok. 5102/04 – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und vorläufige Anwendung eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Republik Kroatien über das vorläufige Punk- tesystem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich Vorschlag für einen Beschluss des Rates über den Abschluss eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Republik Kroatien über das vorläufige Punk- tesystem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich KOM (2003) 833 endg.; Ratsdok. 5103/04 IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und vorläufige Anwendung eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Ge- meinschaft und der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedo- nien über das vorläufige Punktesys- tem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich Vorschlag für einen Beschluss des Rates über den Abschluss eines Ab- kommens in Form eines Briefwech- sels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedo- nien über das vorläufige Punktesys- tem für Lastkraftwagen im Transit durch Österreich KOM (2003) 837 endg.; Ratsdok. 5104/04 (Drucksachen 15/2519 Nrn. 2.18, 2.19, 2.20, 2.21, 2)15/3579) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu der Verordnung der Bundesregierung: Einhundertdritte Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksachen 15/3282, 15/3393 Nr. 2.1, 15/3733) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f) Beratung des Zweiten Berichts des Aus- schusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu den Überprüfungs- verfahren nach § 44 b Abgeordnetenge- setz (AbgG) (Drucksache 15/3608) . . . . . . . . . . . . . . . . g) – m) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 138, 139, 140, 141, 142, 143 und 144 zu Petitionen (Drucksachen 15/3685, 15/3686, 15/3687, 15/3688, 15/3689, 15/3690, 15/3691) . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Fleischhygie- negesetzes und der Fleischhygiene- Verordnung (Drucksachen 15/2772, 15/3735) . . . . . . . b) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rah- c Z A t D G m D F K D B D C P I H S E H D B T B s n 11492 A 11492 D 11493 A 11493 A 11493 D menübereinkommen der Weltgesund- heitsorganisation vom 21. Mai 2003 zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Ge- setz zu dem Tabakrahmenübereinkom- men) (Drucksachen 15/3353, 15/3734) . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN und der FDP: Für eine parlamenta- rische Dimension im System der Verein- ten Nationen (Drucksache 15/3711) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- ionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Positive Entwicklung des ewerbesteueraufkommens bei den Kom- unen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . riedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Pinkwart (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . ngrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . einz Seiffert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . imone Violka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Wülfing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . orst Schild (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Bildung, Forschung und Tech- ikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Jörg Tauss, Doris Barnett, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Peter Hettlich, Volker Beck (Köln), Hans-Josef Fell, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Deutsche und europäische Raum- 11494 A 11494 B 11494 B 11494 C 11496 B 11497 C 11498 D 11499 C 11501 B 11502 C 11503 C 11504 D 11505 D 11506 D 11508 B 11509 C 11511 A 11511 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 V fahrtpolitik zukunftsorientiert ge- stalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Georg Nüßlein, Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Stärkung der wissenschaftlichen Zu- kunfts- und wirtschaftlichen Wett- bewerbsfähigkeit des Raumfahrt- standorts Deutschland in Europa – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Christoph Hartmann (Homburg), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stärkung der europäischen Raumfahrtpolitik – Gewinn für den Wirtschafts- und Forschungsstand- ort Deutschland – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Weißbuch Die Raumfahrt: Europäische Hori- zonte einer erweiterten Union Aktionsplan für die Durchführung der europäischen Raumfahrtpolitik KOM (2003) 673 endg.; Ratsdok. 14886/03 (Drucksachen 15/2394, 15/2334, 15/1230, 15/237 Nr. 2.2, 15/3539) . . . . . . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: Große Anfrage der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, Veronika Bellmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Anerkennung von Berufsqualifikationen von Handwerk, freien Berufen und Industrie (Drucksachen 15/1378, 15/2236) . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . G G G T E e N F ( R M G D U U D U T A b ( F o ( N N H W K H T B s t E w S V w d 11513 C 11513 D 11515 D 11519 A 11520 D 11522 A 11523 A 11524 D 11526 D 11528 A 11529 A 11529 A 11531 A Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . unther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: rste Beratung des von der Bundesregierung ingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur euordnung des Lebensmittel- und des uttermittelrechts Drucksache 15/3657 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . enate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . da Carmen Freia Heller (CDU/CSU) . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . rsula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Ham- urg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold Offenbach), weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Luftverkehrsstand- rt Deutschland sichern Drucksache 15/3312) . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . ina Hauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Günter Bruckmann (SPD) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 11: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Kultur und Medien zu dem An- rag der Abgeordneten Monika Griefahn, ckhardt Barthel (Berlin), Ulla Burchardt, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der PD sowie der Abgeordneten Dr. Antje ollmer, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion es BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: 11531 B 11533 B 11534 B 11535 A 11536 C 11536 D 11537 C 11538 B 11539 A 11540 D 11542 A 11542 C 11543 D 11545 A 11546 C 11546 C 11547 D 11549 A 11549 D 11551 B 11552 B VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 Schaffung eines internationalen Instru- ments zum Schutz der kulturellen Vielfalt unterstützen (Drucksachen 15/3054, 15/3584) . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, Carl-Ludwig Thiele, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Reform der Umsatzsteuer – Durch Umstellung von der Soll- auf die Ist- besteuerung Umsatzsteuerbetrug wirksam bekämpfen und unnötige Liquiditätsbelas- tungen der Wirtschaft vermeiden (Drucksache 15/2977) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lydia Westrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neugestaltung des UIG (Drucksachen 15/3406, 15/3680 ) . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Petra Bierwirth (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Katherina Reiche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gesamtkonzept zur Abwehr bioterroristischer Gefah- ren vorlegen (Drucksache 15/3487) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Max Stadler, Jörg van Essen, Gisela Piltz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Evaluierungsbericht zu dem Gesetz zur B F D S H F N A L A E J A a A E P t d n A E A J P V P L N d n A Z A s u G 11553 C 11553 D 11555 A 11555 D 11556 A 11557 B 11558 B 11558 C 11559 B 11560 D 11563 A 11564 A 11564 B 11565 A 11566 C 11567 B 11567 D Bekämpfung des internationalen Terro- rismus vorlegen (Drucksache 15/3386 ) . . . . . . . . . . . . . . . eatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . rank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten ens Spahn (CDU/CSU) zur namentlichen bstimmung über den Antrag: Wehrpflicht ussetzen (Tagesordnungspunkt 3 d) . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten etra Pau und Dr. Gesine Lötzsch (beide frak- ionslos) zur namentlichen Abstimmung über en Antrag: Wehrpflicht aussetzen (Tagesord- ungspunkt 3 d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten lexander Bonde, Winfried Hermann, Hans- osef Fell, Claudia Roth (Augsburg), Josef hilip Winkler, Marianne Tritz, Dr. Ludger olmer, Cornelia Behm, Jutta Dümpe-Krüger, etra Selg, Volker Beck (Köln) und Anna ührmann (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) zur namentlichen Abstimmung über en Antrag: Wehrpflicht aussetzen (Tagesord- ungspunkt 3 d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Schaffung eines internationalen In- truments zum Schutz der kulturellen Vielfalt nterstützen (Tagesordnungspunkt 11) ünter Nooke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11568 A 11568 B 11570 A 11571 C 11572 C 11573 B 11574 A 11575 C 11577 A 11577 A 11577 B 11577 D 11578 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 VII Anlage 6 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Anträge: – Gesamtkonzept zur Abwehr bioterroristi- scher Gefahren vorlegen – Evaluierungsbericht zu dem Gesetz zur Bekämpfung des internationalen Terroris- mus vorlegen (Tagesordnungspunkt 12) Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11580 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 11441 (A) ) (B) ) 126. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    1) Anlage 6 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 11577 (A) ) (B) ) Lötzsch (beide fraktionslos) zur namentlichen nicht mehr unabdingbar. Aus diesem Grund werben die der Abgeordneten Petra Pau und Dr. Gesine c herheitspolitisch nicht mehr begründbar und militärisch Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jens Spahn (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Wehrpflicht aussetzen (Tagesordnungspunkt 3 d) Ich lehne den Antrag der FDP-Fraktion auf alternativ- lose Aussetzung der Wehrpflicht zum jetzigen Zeitpunkt ab. Gleichwohl führt uns insbesondere die zunehmende Wehrungerechtigkeit zu einem steigenden legitimatori- schen Druck gegenüber den jungen Menschen, die zum Dienst eingezogen werden, und damit gegenüber den Gleichheitsrechten der Verfassung. Eine Bundeswehr in der jetzigen Struktur und mit dem heutigen Umfang je- denfalls wird dem Grundsatz der Wehrgerechtigkeit an keiner Stelle gerecht. Neben der Frage der Wehrgerechtigkeit bleibt zu prü- fen, ob die sicherheitspolitische Lage weiterhin eine Pflicht zum Wehrdienst zur effektiven Verteidigung un- seres Landes voraussetzt und damit rechtfertigt. Diese Diskussion ist mit der heutigen Abstimmung nicht been- det, sie gewinnt vielmehr mit Blick auf eine zunehmende Ausrichtung der Bundeswehr auf Auslandseinsätze und im Schatten der neuen, terroristischen Bedrohung eine neue Qualität. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO d w o tr is a s A h d c a w e s ti d R n w w „ w k r z tu p n d s A G Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.09.2004 Kumpf, Ute SPD 23.09.2004 Otto (Godern), Eberhard FDP 23.09.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 23.09.2004 Schöler, Walter SPD 23.09.2004 Straubinger, Max CDU/CSU 23.09.2004 Stünker, Joachim SPD 23.09.2004 Dr. Westerwelle, Guido FDP 23.09.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Abstimmung über den Antrag: Wehrpflicht aussetzen (Tagesordnungspunkt 3 d) Die FDP begehrt im Antrag 15/1357 die Aussetzung er Wehrpflicht und in Zukunft deren Abschaffung. So eit, so zustimmungsfähig für die PDS im Bundestag. Die Wehrpflicht ist ein Anachronismus. Dass sie bendrein ungerecht praktiziert wird – wie der FDP-An- ag und Gerichte konstatieren –, kommt hinzu. Im Kern t die Wehrpflicht ein Zwangsdienst. Deshalb muss sie bgeschafft werden. Trotzdem sehen wir uns gezwungen, mit Nein zu timmen. Denn die FDP verbindet ihren Antrag mit der ufforderung, die „Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr erzustellen“, und meint damit unter anderem: „die Bun- eswehr schnell und konsequent bündnisfähig zu ma- hen“; „die frühere Landesverteidigung ausschließlich ls Bündnisverteidigung zu begreifen“; „die Bundes- ehr schnellstens in die Lage zu versetzen, alle Aufträge rfüllen zu können, die sich aus den Eckpfeilern deut- cher Außen- und Sicherheitspolitik ergeben“; eine Na- onalgarde aufzustellen, „die sich aus 5 000 aktiven Sol- atinnen und Soldaten sowie 55 000 Reservistinnen und eservisten zusammensetzt“. – Ferner soll die wehrtech- ische Industrie auf europäischer Ebene konsolidiert erden, um „im transatlantischen Rahmen eine Wettbe- erbs- und Kooperationsfähigkeit zu erreichen“ und Wettbewerbsnachteile und einen damit einhergehenden eiteren Rückgang nationaler wehrtechnischer Kern- ompetenzen zu verhindern“. Die PDS im Bundestag lehnt die zunehmende Milita- isierung der nationalen und EU-Außenpolitik ab. Die ukünftige EU-Verfassung enthält sogar ein Aufrüs- ngsgebot und das Vorhaben der Schaffung einer euro- äischen Interventionsarmee. Auch diese Vorgaben leh- en wir ab. Der FDP-Antrag zielt aber im Kern darauf, die Bun- eswehr auf dieses Vorhaben einzustellen. Deshalb timmt die PDS im Bundestag gegen diesen Antrag. nlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Alexander Bonde, Winfried Hermann, Hans-Josef Fell, Claudia Roth (Augs- burg), Josef Philipp Winkler, Marianne Tritz, Dr. Ludger Volmer, Cornelia Behm, Jutta Dümpe-Krüger Petra Selg, Volker Beck (Köln) und Anna Lührmann (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Wehrpflicht aussetzen (Tagesord- nungspunkt 3 d) Der mit der Wehrpflicht verbundene Eingriff in die rundrechte und Lebensplanung junger Männer ist si- 11578 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 (A) ) (B) ) Bündnisgrünen seit Jahren mit sachlichen Argumenten für ein Ende der Wehrpflicht. Auch wenn wir zur Kennt- nis nehmen müssen, dass die Wehrpflichtfrage bei eini- gen immer noch einen starken Bekenntnisreflex auslöst, so konnten in den vergangenen Jahren dennoch zahlrei- che Mythen und Legenden abgebaut werden. In allen Parteien, auch in den beiden Volksparteien, in der Bun- deswehr und der Fachöffentlichkeit ist die Einsicht ge- wachsen, dass ein Übergang von einer Wehrpflicht- zu einer Freiwilligenarmee keine nationale Katastrophe wäre, sondern aus vielfältigen Gründen unumgänglich und machbar ist. Wir teilen insofern die im Antrag 15/1357 getroffene Feststellung, dass die Wehrpflicht sicherheitspolitisch nicht länger erforderlich ist. Wir können es auch gut nachvollziehen, dass es die Antragsteller sehr begrüßen würden, wenn ein Beschluss zur Aussetzung der allge- meinen Wehrpflicht von einer rotgrünen Regierung ge- fällt werden könnte. An den Bündnisgrünen wird – das ist allgemein bekannt – ein schnellstmöglicher Ausstieg nicht scheitern. Wer ehrlich ist, muss sich eingestehen: Im Zuge des Reform- und Transformationsprozesses bewegt sich auch die Bundeswehr seit Jahren in großen Schritten in Richtung Freiwilligenarmee. Die in mehreren Stufen er- folgte Reduzierung der Streitkräfte, die Einführung des freiwilligen und länger dauernden Wehrdienstes sowie zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr haben dazu beigetragen, dass die Wehrpflichtabhängigkeit drastisch reduziert wurde. Die neuen Strukturen sind so auszugestalten, dass eine Veränderung der Wehrform zu keinen funda- mentalen Verwerfungen in der Bundeswehr führen würde. Die Funktionsfähigkeit der Bundeswehr wird durch eine reine Freiwilligenarmee nicht gefährdet. Im Gegen- teil: Die weitere Reduzierung des Anteils der Grund- wehrdienstleistenden geschieht nicht zuletzt mit dem Ziel, die Effizienz der Bundeswehr als Einsatzarmee zu steigern. Zahlreiche Militärexperten halten eine reine Freiwilligenarmee für wesentlich effektiver und volks- wie betriebswirtschaftlich kostengünstiger. Auch die Weizsäcker-Kommission hat in ihrem Bericht vom Mai 2000 bestätigt, dass eine Freiwilligenarmee im Umfang von 220 000 Berufs- und Zeitsoldaten den sicherheitspo- litischen Anforderungen in vollem Maße entspricht. Die Zeiten, in denen mehr als die Hälfte der bis zu 490 000 Bundeswehrsoldaten aus Grundwehrdienstleis- tenden bestand und mindestens die Hälfte eines Geburts- jahrgangs Wehrdienst leistete, sind vorbei. Nur noch 30 000 der 250 000 Soldaten der Bundeswehr werden ei- nen neunmonatigen Grundwehrdienst leisten. Dies be- deutet, dass jährlich maximal noch 40 000 Männer für den klassischen Wehrdienst herangezogen werden kön- nen. Das sind weniger als 10 Prozent eines Geburtsjahr- gangs von durchschnittlich 415 000 jungen Männern. Von einer „allgemeinen“ Wehrpflicht kann deshalb keine Rede mehr sein. Diese Gerechtigkeitslücke wird noch durch die geschlechtspezifische Ungleichbehandlung von Männern und Frauen verstärkt. Niemand, der sich d u d u e p w F j s d M A b D A h w f s D w s b B L D le D S d T i t A k r B d u f d g (C (D en Leitzielen von größtmöglicher Freiheit, Gleichheit nd Gerechtigkeit verbunden fühlt, kann sich auf Dauer er Lösung dieser eklatanten Wehr- und Einberufungs- ngerechtigkeit entziehen. Die Koalitionsfraktionen haben in der Koalitionsver- inbarung festgehalten, dass über die Frage der Wehr- flicht noch vor Ende der Legislaturperiode entschieden ird. Auch wenn wir die im Antrag 15/1357 getroffenen eststellungen inhaltlich teilen, müssen wir diesen zum etzigen Zeitpunkt ablehnen, da die notwendige politi- che und gesellschaftliche Diskussion noch nicht been- et ist. Die gegenwärtige Auswahlwehrpflicht für junge änner ist für uns nur für eine kurze Zeit hinnehmbar. ls mittelfristige Einrichtung ist sie verfassungsrechtlich edenklich, den Betroffenen nicht zumutbar und auf auer auch gesellschaftlich nicht haltbar. nlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Schaffung eines in- ternationalen Instruments zum Schutz der kul- turellen Vielfalt unterstützen (Tagesordnungs- punkt 11) Günter Nooke (CDU/CSU): Was wir heute hier ver- andeln, ist alles andere als der Zweig einer Orchideen- issenschaft, sondern beim Schutz der kulturellen Viel- alt handelt es sich um den Stamm unserer Kulturpolitik chlechthin und den Erhalt der föderalen Struktur in eutschland. Es geht um handfeste Interessen. Es sind vor allem irtschaftliche Interessen, die nach dem Gesetz der fort- chreitenden Liberalisierung auch die kulturelle Vielfalt edrohen können. Darüber lohnt es sich im Deutschen undestag zu diskutieren. Es soll uns niemand aus den ändern vorhalten, wir hätten die föderale Vielfalt in eutschland nicht verteidigt. Zu Beginn ist festzustellen, dass das Anliegen von al- n Fraktionen des Deutschen Bundestages getragen wird. as Thema eignet sich auch nicht für parteipolitische treitereien. Ich stelle eingangs also lediglich fest, dass ie CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag das hema schon früh und als erste – bereits im Januar 2003 m Vorfeld der GATS-Verhandlungen – in den Bundes- ag getragen hat. Wir haben damals ein völkerrechtliches bkommen gefordert, ein „Instrument zum Schutz der ulturellen Vielfalt“ als Referenzgröße für weitere Libe- alisierungen im Dienstleistungssektor. Das war – mitsamt den Auswirkungen für Kultur und ildung – der Koalition offenbar nicht so wichtig, denn ie faktische Nicht-Präsenz der Koalitionäre von SPD nd BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte damals dazu ge- ührt, dass eine Debatte im Bundestag nicht stattgefun- en hat. Dieser Umstand hatte mich damals zu der Äußerung enötigt, das Parlament dürfe in Zukunft das Thema Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 11579 (A) ) (B) ) „nicht verschlafen“. Inzwischen sind alle aufgewacht. Darüber bin ich sehr froh. Und ich betone: Es herrscht Einigkeit in der Sache. Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat diesem Antrag im federführen- den Ausschuss für Kultur und Medien zugestimmt. Worum es geht, wurde von meinen Vorrednern ge- schildert und ist in mindestens ebenso eindrucksvoller Weise in der vorliegenden Drucksache dargestellt. Ich beschränke mich also auf fünf Aspekte, die eng miteinander verbunden sind. Erstens: Die Grundlagen sind gelegt. Im Januar 2004 hat das EU-Parlament im Beschluss zur kulturellen Viel- falt die Freiheit der nationalen Kulturpolitiken sicherge- stellt. Ein wichtiger Schritt. Im August dieses Jahres wurde bei einem Treffen der UNESCO und der WTO betont, dass „kulturelle Güter und Dienstleistungen gleichzeitig wirtschaftliche und kulturelle Aspekte ha- ben und dass sie – da sie Identitäten, Wertvorstellungen und Bedeutungen übertragen – nicht wie normale Han- delsware oder Konsumgüter behandelt werden dürfen“. Diese Formulierung des Sachverhaltes habe ich zitiert aus dem mittlerweile vorliegenden „Entwurf eines Über- einkommens zum Schutz der Vielfalt kultureller Inhalte und künstlerischer Ausdrucksformen“ der UNESCO. Einfacher zu behalten ist das Schlagwort der „Doppelna- tur“ der Kultur als öffentliches Gut und als Wirtschafts- gut. Auch dieser Entwurf – der künftig in den Gremien zu verhandeln ist – ist eine der Grundlagen. Schon an dieser Stelle möchte ich ein wichtiges Fazit vorwegnehmen: Wir sollten diesen Entwurf, der bisher nur in einer Ar- beitsübersetzung vorliegt, unterstützen und seine Ver- wirklichung anstreben. Zweitens: Vielfalt ist eine Stärke. In der Süddeut- schen Zeitung war dieser Tage zu lesen: „Die auf den Handel verengte Sichtweise der „WHO“ – Welthandels- organisation – macht es für einzelne Staaten immer schwerer, ihren Markt in einer Weise zu regulieren, die kulturelle Vielfalt weiterhin gedeihen lässt.“ Das stellt der in Utrecht lehrende Professor für Politische Wissen- schaften und Kulturpolitik, Joost Smiers, fest – „Süd- deutsche Zeitung“ 19. August 2004. Er folgert daraus, dass die „Übergabe aller Kulturfragen an das Marktge- setz und seine ausführenden Organe“ unvereinbar ist mit der Menschenrechtskonvention. Und ebenso deutlich ist seine Feststellung: „Die Geschichte lehrt uns, dass der Markt allein nicht alle Formen künstlerischen Ausdrucks pflegen kann“. Er warnt davor, dass eine Konzentration der öffentlichen Aufmerksamkeit auf „eine Hand voll Stars, Blockbuster und Bestseller“ vergessen machen kann, dass es mehr gibt als diesen marktwirtschaftlich erzeugten Eindruck eines Kanons. Unsere Frage ist also: Wie kann kulturelle Vielfalt dauerhaft gesichert und entwickelt werden? Wir müssen hier mit nationalem Selbstbewusstsein feststellen, dass Regelungen notwendig sind; und zwar einerseits im ei- genen Staatsgebiet und andererseits mit Blick auf inter- nationale Zusammenarbeit. l w f I t T m a D f e l z u f r i e d t L n i i s s s k s a B m s e a i f w h d w „ m r s u w g p r (C (D Ohne „Hoheiten“ zu verletzen, muss sich Deutsch- and im Zuge der anstehenden Verhandlungen mit welt- eiter Tragweite dazu bekennen, seine kulturelle Viel- alt zu behaupten, und zwar aufgrund der berechtigten nteressen der Kultur, aber auch aus wirtschaftlichen In- eressen. Drittens: Die nationale Kulturpolitik – die UNESCO- exte sprechen, sachlich korrekt, im Plural, daran muss an sich gewöhnen –, die nationalen Kulturpolitiken lso dürfen nicht durch gut gemeinte Regulierung oder eregulierungen den wirtschaftlichen Interessen geop- ert werden. Im Gegenteil. Ein Ziel der Konvention muss s sein, jedes Land, das seinen Markt zugunsten kulturel- er Vielfalt regulieren möchte, vor Sanktionen zu schüt- en. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, m die Vielfalt kulturellen Ausdrucks zu schützen, zu ördern und weiterzuentwickeln. Staatliche Kulturförde- ung – ob, wer und wie viel gefördert wird, muss weiter n Deutschland und das heißt vorrangig in den Ländern ntschieden werden. Viertens: Die Enquete-Kommission „Globalisierung er Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antwor- en“ des Deutschen Bundestages hat in der vergangenen egislaturperiode festgehalten, dass unsere Zukunft icht Industriestandort heißt, sondern Kreativmarkt, also n weitest denkbarer Weise auf Innovationen gegründet st, die nicht in Einheitlichkeit entstehen kann. Das hat sich vielleicht noch nicht so richtig herumge- prochen. Aber im Filmbereich und in der Musikwirt- chaft ist das sehr anschaulich: einerseits die große wirt- chaftliche Wertschöpfung, andererseits die enorme ulturelle Vielfalt allein in Europa. Die große Chance Deutschlands und der Europäi- chen Union liegt in der Vielfalt der Kultur. Aber sie ist uch – wirtschaftlich gesehen – ein Problem. Und ein lick in die Kinoprogramme stimmt nachdenklich, wenn an sich die sehr unterschiedlichen Marktanteile an- ieht, die sich oft allein aus der Größe des in der Regel ben englischen Sprachraums ergeben. Wir müssen aus der Dichte, der Qualität, der Einzig- rtigkeit und der regionalen Vielfalt des Kulturangebots n Deutschland einen Exportschlager machen. Aber da- ür müssen wir uns auch zuerst dieses Wertes bewusst erden, zweitens alles daran setzen, diese Vielfalt zu er- alten und drittens natürlich auch fragen, welche Pro- ukte sich daraus bilden lassen, die eventuell ein welt- eites Interesse hervorrufen. Als Beispiel seien nur die Berliner Philharmoniker“ genannt. Fünftens: Unsere Aufmerksamkeit müssen wir zuneh- end auf solche regionalen Marken lenken. Erfolgreiche egionale Marken sichern die Vielfalt. Das gilt vielleicht ogar für das deutsche Bier, das Münchner Oktoberfest nd ganz sicher für unseren Tageszeitungsmarkt – auch enn es hier derzeit Bestrebungen der Bundesregierung ibt, das zu konterkarieren. Kulturelle Vielfalt ist ge- rägt von Tradition, Brauchtum, Religion und eben auch egionalem oder nationalem Bewusstsein davon. 11580 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 (A) ) (B) ) Dagegen kann man jede große, wirtschaftlich erfolg- reiche, internationale „Marke“ eher als eine Bedrohung der kulturellen Vielfalt beschreiben. Wer internationale Hotelketten kennt, weiß, was damit gemeint ist; aber auch Coca Cola, Gucci oder Ikea gehören wohl dazu. Aber was unterscheidet die Marke „Berliner Philhar- moniker“ von der Marke „Michael Jackson“? Holly- woodfilme werden als Verringerung der kulturellen Viel- falt wahrgenommen, während ein mongolischer oder selbst mexikanischer Film schon als Bereicherung ver- standen wird. Wo ist da der Unterschied? Nur weil die Vermarktung von Hollywood aus erfolgreicher ist, kann daraus kein Vorwurf konstruiert werden. Gerade weil die Abgrenzung von Kultur- und Wirt- schaftsgut, wie eben beim Film angedeutet, nicht gelingt und damit innerhalb der GATS- bzw. WTO-Verhandlun- gen kein hinreichender „Kulturschutz“ möglich ist, brau- chen wir eine internationale Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt. Bei der Menschenrechtskonvention ist klar, was mit dem Schutz der Menschenrechte ge- meint ist. Bei der Konvention zum Erhalt der Artenviel- falt, der Biodiversität, werden alle auf den Schutz von Pflanzen und Tieren eingeschworen. Bei der hier in Rede stehenden Konvention kann es meines Erachtens nicht darum gehen, dass andere bestimmen, dass alle Men- schen dauerhaft ihre jetzige Kultur, das heißt kulturelle Entwicklungsstufe zu erhalten haben. Worum es geht, ist meines Erachtens einzig und al- lein, dass es ihnen erlaubt bleibt, ihre kulturelle Le- bensumwelt so zu erhalten und so weiterzuentwickeln, wie sie es für richtig halten. Das wird schwer genug durchzusetzen sein. In Deutschland bedeutet das zum Beispiel, dass wir das duale Rundfunksystem erhalten und finanzieren kön- nen. Das heißt aber, es müsste mehr von Kultur und regio- nalem Bezug geprägt sein als heute. Der regionale Bun- desligaverein reicht dafür nicht aus. Aber das wäre eine andere Diskussion. Wichtig war nur der Hinweis, dass wir hier nicht nur die so genannte Kulturhoheit der Län- der verteidigen, sondern auch die Rundfunkhoheit, wenn sie sich denn als Teil kultureller Vielfalt verstünde und nicht als bloßer Mitläufer im Quotenrennen. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich bin sehr für den Bestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Je mehr regionale Schwerpunkte verankert werden und vor allem: je relevanter die Inhalte mit Bezug zur Kultur sind, desto klarer wird der öffentlich- rechtliche Rundfunk den Kriterien der Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt gerecht. Dabei geht es auch um die mediale Vermittlung und Pflege der deutschen Sprache. Daher ist die Aufgabe nicht zu unterschätzen, die hier auch den öffentlich- rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten zukommt. Wissen und Kenntnis um die kulturellen Grundlagen unserer Gemeinschaft zu vermitteln und damit eine ent- sprechende Nachfrage bei den Bürgern zu pflegen muss als Aufgabe in der Breitenvermittlung der Sendeanstal- ten begriffen werden. Daher begrüße ich die jüngsten S w S b z s d s A b O c W u h k u B ü h h f v s O w d e d e E k C N e d b (C (D elbstverpflichtungserklärungen der Sender, die die not- endige Sensibilität erkennen lassen. Fazit: Dieses Jahr ist für die Verhandlungen zum chutz der kulturellen Vielfalt enorm wichtig. Im Okto- er werden die „zehn nächsten Schritte auf dem Weg um Schutz kultureller Vielfalt“ beim zweiten Fachge- präch verabredet, im November beginnt die Konferenz. Die Formulierung „Zehn Schritte“ macht deutlich, ass es noch eine Weile dauern wird, aber die Diskus- ion läuft. Wir sollten sie selbstbewusst führen. nlage 6 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Anträge: – Gesamtkonzept zur Abwehr bioterroristi- scher Gefahren vorlegen – Evaluierungsbericht zu dem Gesetz zur Be- kämpfung des internationalen Terrorismus vorlegen (Tagesordnungspunkt 12) Petra Pau (fraktionslos): Beide „Otto-Pakete“ blei- en Gift. Erstens. Die FDP hat beantragt, die so genannten tto-Pakete I und II zu überprüfen. Sie sollten der Si- herheit dienen und sie greifen Bürgerrechte an. Dieser iderspruch war schon nach dem 11. September 2001 nd den Terroranschlägen in den USA umstritten. Des- alb hatte die PDS im Bundestag ja auch beide „Otto-Pa- ete“ abgelehnt. Zweitens. Damals hatten etliche Grüne tief geschluckt nd hoch versprochen: Nach drei Jahren werden wir im undestag überprüfen lassen, was sinnvoll war und was berzogen ist. Aber nicht die Grünen, sondern die FDP at die Evaluierung beantragt. Die PDS im Bundestag at leider kein Antragsrecht. Deshalb danke ich der FDP ür ihre Initiative. Drittens. Mit den Sicherheitsgesetzen I und II, die 2001 on Bundesinnenminister Otto Schily initiiert wurden, ollte der internationale Terrorismus bekämpft werden. b dies erfolgreich war, hat bislang niemand belegt. Er- iesen ist aber, dass damit der ohnehin angeschlagene emokratische Rechtsstaat bis ins Mark getroffen wurde. Viertens. Die Befugnisse der Geheimdienste wurden rweitert, der Datenschutz wurde abgebaut. Das Auslän- errecht wurde verschärft und der große Lauschangriff rweitert. Das Bundesverfassungsgericht hat derweil ntscheidungen von Rot-Grün als grundrechtswidrig assiert. Aber Rot-Grün blieb im Fahrwasser der CDU/ SU, von Schily und Beckstein. Auch das gehört zur egativbilanz. Fünftens. Überhaupt tut sich Rot-Grün schwer, wenn s um Bürgerrechte und Demokratie geht. Ich bedauere as ausdrücklich; denn versprochen war anderes. Aber islang gibt es weder ein hinreichendes Antidiskriminie- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 11581 (A) (C) (B) (D) rungsgesetz noch ein ernsthaftes Angebot für mehr De- mokratie. Dabei bietet die künftige EU-Verfassung jeden Anlass, um Volksabstimmungen auf Bundesebene end- lich einzuführen. Sechstens. Stattdessen wird der Kampf gegen den Terrorismus genutzt, um verbriefte Bürgerrechte auszu- hebeln. Ich erinnere an ein Paradebeispiel. Die USA ver- langen von Passagieren und Überfliegern mehr als 30 persönliche Daten. Das EU-Parlament klagt dagegen. Der SPD-Innenminister und der grüne Außenminister in- des finden das gut und richtig. Klarer kann man einstige Ideale nicht verraten. Siebtens. Die „Otto-Pakete“ müssen überprüft wer- den. Ich habe sie von Anfang an für überzogen, für falsch gehalten. Denn wenn die These stimmt, dass fun- damentale Terroristen rechtsstaatliche Gesellschaffen zerstören wollen, dann darf man ihnen nicht noch vo- rauseilen. Achtens. Die PDS lädt übrigens zum 2. Oktober zu ei- ner Datenschutzkonferenz nach Berlin ein. Ich würde mich über Teilnehmer der FDP freuen. Aber auch die Grünen sind eingeladen. Sie könnten sich in eigener Sa- che erinnern: Es war nicht alles schlecht, was sie der- einst einte. 126. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Ich bin den Fraktionen des Deutschen Bundesta-
    ges sehr dankbar dafür, dass wir einmal in einer Kern-
    zeitdebatte über die Bundeswehr reden können.


    (Beifall bei der FDP)

    Ich sage das auch im Namen meiner Soldatinnen und
    Soldaten, die in Auslandseinsätzen in schwierigen Mis-
    sionen sind.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Wo ist eigentlich der Bundeskanzler? – Gegenruf von der SPD: Ach, Herr Nolting, das ist flach!)


    Ich will insbesondere auf einige Punkte, die von Opposi-
    tionsrednern in dieser Debatte vorgebracht wurden, ein-
    gehen.

    Zunächst zu dem Thema Kosovo. Herr Kollege
    Lamers hat das angesprochen. Dass es bei dem Einsatz
    der Soldatinnen und Soldaten des KFOR-Kontingents
    – das KFOR-Kontingent besteht aus 17 000 Soldatinnen
    und Soldaten, nicht nur aus den 3 000 Bundeswehrange-
    hörigen –


    (Jörg van Essen [FDP]: Sehr richtig, darauf hinzuweisen!)


    Kommunikationsprobleme mit der UNMIK, der Polizei
    der Vereinten Nationen, mit dem Kosovo Police Service,
    der eigenen kosovoalbanischen Einrichtung, gegeben
    hat, das ist unbestritten. Dass wir daraus Konsequenzen
    gezogen haben, ist ebenfalls unbestritten. Wir sagen
    dazu: Lessons learnt. Das gilt für die NATO-Ebene und
    für die bundesdeutsche Ebene. Dass es manchen Solda-
    tinnen und Soldaten nicht im Bewusstsein war, dass ein
    Haus, das nicht von uns überwacht wurde, das so ge-
    nannte Priesterseminar – das war eigentlich ein leer ste-
    hendes altes Gebäude, in dem sich teilweise auch
    Obdachlose aufgehalten haben –, mit zu unserem Kon-
    trollbereich gehörte, das ist ein Fehler, der passiert ist
    und den wir aufklären werden. Ich persönlich mache

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    (C (D ber keinem einzigen unserer Soldatinnen und Soldaten or Ort den Vorwurf, dass er bewusst etwas falsch geacht hat. Ich stelle mich vor die Soldatinnen und Solaten und sage: Sie haben bei diesen Unruhen am 7. März Menschenleben gerettet. Das muss man hier och einmal betonen. (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir werden das im Verteidigungsausschuss ordentlich
    ereden; die Unterlagen dazu haben wir vorgelegt. Wir
    aben intern eigene Unterlagen zusammenstellen lassen,
    ie die Grundlage für die Antworten auf die Fragen der
    ollegen insbesondere der Opposition bildeten. Man
    uss im Verteidigungsausschuss beraten, wie man wei-
    er damit umgeht. Ich habe gar keinen Zweifel daran,
    ass auch der Verteidigungsausschuss zu dem Ergebnis
    ommen wird: Die Konsequenzen, die gezogen worden
    ind, sind die richtigen. Wenn man zusätzlich noch etwas
    achen muss, dann machen wir es halt. Darauf haben
    ie Soldatinnen und Soldaten auch und gerade im
    osovo einen Anspruch.
    Ferner müssen wir auch über das Thema des Statuts

    es Kosovo reden. Das haben wir hier schon mehrfach
    ngesprochen, Herr Kollege Stinner.


    (Beifall bei der FDP)

    ch will betonen, dass ich da keinen Gegensatz zwischen
    ir und dem Außenminister sehe. Die Fragen von Status
    nd Standard müssen zusammen behandelt werden;
    enn ich frage mich: Wie lange sollen unsere Soldaten
    um Beispiel noch im Dorf Novake Häuser aufbauen
    nd die Menschen bewachen,


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ja, klar! – Jörg van Essen [FDP]: Völlig richtig!)


    ie sich nicht trauen, das Dorf zu verlassen? Wir kennen
    ieses Thema; aber wir müssen es unter außenpolitischer
    erspektive gemeinsam mit dem Außenministerium in-
    ensiv beraten.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das tun wir doch!)

    Ja, ich weiß: im Auswärtigen Ausschuss und im Ver-
    eidigungsausschuss.
    Ich will ganz kurz etwas zu Afghanistan sagen, weil

    ch mich über Interviews, die Sie, Herr Kollege
    erhardt, gegeben haben, geärgert habe.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sagen Sie es mal!)


    n diesen Interviews haben Sie über Faizabad und
    unduz gesprochen, obwohl Sie noch nie dort waren.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ja, aber das ist doch nicht der Punkt!)


    ir haben Ihnen, Herr Gerhardt, angeboten, diese Orte
    it uns gemeinsam zu besuchen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Peter Struck

    Würden Sie nach Kunduz fahren und mit den Menschen
    in Afghanistan reden, würden Sie sehen, dass es richtig
    ist, sich dort einzusetzen. Sehen Sie sich die Situation
    vor Ort doch gefälligst einmal an!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie müssen nur einmal mit den kleinen Kindern oder
    ihren Lehrerinnen reden, die zur Schule gehen können,
    weil wir sie aufgebaut haben und schützen.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das ist ja alles richtig!)


    Ich halte es für falsch, einfach zu sagen: Dieses Mandat
    bringt nichts; brechen wir unseren Einsatz also ab.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: In dieser Form bringt es nichts!)


    Am kommenden Wochenende werden wir Faizabad er-
    neut besuchen. Auch ein Kollege von der FDP, Herr
    Leibrecht, fährt mit. Ich hoffe, dass es Ihnen, Herr Kol-
    lege, danach gelingt, in Ihrer Fraktion mehr Sensibilität
    für dieses Thema zu schaffen.

    Was Afghanistan angeht, muss ich sagen: Die
    Mission in Faizabad ist auch von der Union infrage ge-
    stellt worden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist doch unglaublich!)


    Ich bin sehr dankbar für die Aussage des Kollegen
    Schäuble, der in einem Interview gesagt hat, dass die
    Union dieses Mandat natürlich unterstützt. Was ich auch
    beklage, ist, dass die Beteiligung noch nicht so groß ist
    wie auf verschiedenen NATO-Gipfeln, zum Beispiel in
    Istanbul, vereinbart.


    (Jörg van Essen [FDP]: Ja! Das ist doch der Punkt!)


    Aber das heißt doch nicht, dass wir, weil sich die ande-
    ren nicht beteiligen, wieder nach Hause gehen sollten.
    So kann man doch nicht arbeiten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jörg van Essen [FDP]: Aber das Konzept ist doch ganz anders!)


    Das Wiederaufbauteam – wir nennen es PRT – in
    Faizabad ist erforderlich. Dort arbeiten zehn bis zwölf
    NGOs, also Hilfsorganisationen aus dem privaten Be-
    reich, deren Verantwortliche sich darüber freuen, dass
    wir dort sind. Wir werden uns ansehen, was dort ge-
    macht wird. Darüber hinaus ist es gelungen – das will
    ich auch noch sagen –, durchzusetzen, dass aus dem
    Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche
    Zusammenarbeit und Entwicklung entsprechende Pro-
    jekte in Faizabad finanziert werden. Dabei handelt es
    sich um ähnliche Projekte, wie wir sie auch in Kunduz
    durchgeführt haben. Deshalb rate ich dringend dazu, sich
    die Situation vor Ort anzusehen und unseren Einsatz
    nicht infrage zu stellen. Denn auch andere NATO-Staa-
    ten werden noch zusätzliche PRTs in Afghanistan in-
    stallieren.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das ist das letzte Mal schon gesagt worden!)


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    (C (D ie Niederlande sind in Pol-e-Khomri – das ist in der rovinz Baghlan, also in unserer Nähe – vertreten. (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Wer kommt noch?)


    ie Neuseeländer sind ebenso anwesend. Die Briten und
    ir sind mit jeweils zwei PRTs vertreten. Außerdem sind
    ie Amerikaner dort, allerdings im Rahmen einer ande-
    en Konstruktion.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Die Briten widmen doch nur um!)


    Nein, die Briten haben dort zwei ordentliche PRTs, die
    nserem Konzept entsprechen. Es macht doch keinen
    inn, nur auf die anderen zu warten. Man könnte zwar
    agen: Sollen die anderen doch machen; wir beteiligen
    ns erst später. Aber so arbeiten wir nicht.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fahren Sie doch mal hin!)


    as Ansehen der Bundesrepublik Deutschland ist durch
    ie Arbeit der Bundeswehr in Afghanistan uneinge-
    chränkt hoch. Man kann nicht hoch genug einschätzen,
    ie angesehen wir dort durch die Arbeit unserer Solda-
    n sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte noch auf einen Punkt eingehen, den Kol-
    ge Lamers in seiner Rede angesprochen hat: Er hat
    ehr Geld für die Bundeswehr gefordert.


    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Nein, es geht darum, wie viele Soldaten in Afghanistan sind!)


    ch wäre froh, wenn ich mehr Geld für die Bundeswehr
    ur Verfügung hätte. Aber Sie müssen auch einmal an
    ie Aussagen des ehemaligen Kanzlerkandidaten der
    DU/CSU, Herrn Stoiber, denken. Sie dürfen nicht so
    n, als gebe es ihn nicht. Denn er wollte den Bundes-
    aushalt um 5 Prozent kürzen. Das würde für meinen
    tat eine Kürzung um 1,2 Milliarden Euro bedeuten. So
    ann man nicht arbeiten. Man kann nicht auf der einen
    eite mehr Geld für die Bundeswehr und auf der anderen
    eite Kürzungen des Haushalts fordern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Sie müssten eigentlich ganz andere Sorgen haben!)


    Kollege Glos, sind Sie gerade aufgewacht? Bitte spre-
    hen Sie lauter.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sie müssten eigentlich ganz andere Sorgen haben, als mit solchen Kinkerlitzchen daher zu kommen!)


    Ach so, Herr Stoiber ist nicht mehr ernst zu nehmen,
    der was?


    (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stoiber ist ein Kinkerlitzchen!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Peter Struck

    Michael Glos sagt also: Herr Stoiber ist ein Kinkerlitz-
    chen.

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zur Serio-
    sität zurückkehren und ohne Polemik Folgendes sagen:
    Unser Haushalt hat ein Volumen von 24 Milliarden
    Euro. Wenn ich unterwegs bin, sagen mir viele Soldatin-
    nen und Soldaten: Herr Minister, ich kann Ihnen sagen,
    wo wir noch Geld sparen können. – Das geht Ihnen
    sicher auch so, wenn Sie mit Bundeswehrangehörigen
    sprechen. Jeder sagt: Da können wir noch sparen. Wir
    müssen unsere Bundeswehr tatsächlich umstellen. Wozu
    brauchen wir 4 000 Leopard-Panzer noch? Die kosten
    Geld, auch wenn sie nur in den Depots stehen. Wozu
    brauchen wir so viele Flugzeuge? Wir haben 80 Torna-
    dos außer Dienst gestellt; im Rahmen der Auflösung
    eines Marineflieger-Geschwaders. Die neuen Aufgaben,
    die wir haben, sind doch gar nicht strittig. Ich bin froh,
    dass die Union wenigstens teilweise bereit ist, den Weg
    der Transformation, der Reform der Bundeswehr weiter
    mitzugehen.

    Worüber wir uns nur „streiten“, ist die Frage: Sorgen
    wir für genügend Heimatschutz oder nicht? Nach der
    Konzeption, die wir vorgelegt haben – es gibt Eingreif-
    kräfte, es gibt Stabilisierungskräfte und es gibt Unter-
    stützungskräfte –, stand niemals infrage, dass die rund
    145 000 Unterstützungskräfte auch für den Heimat-
    schutz zur Verfügung stehen werden. Wer wäre ich denn,
    wenn ich sagen würde: Wenn wir angegriffen werden,
    gibt es keine Verteidigung für unsere Heimat? – Es ist
    doch absurd, anzunehmen, wir würden unser Land nicht
    verteidigen wollen. Der Streit ist also nur theoretischer
    Natur.

    Praktisch auswirken könnte sich dieser Streit aller-
    dings, wenn die Union ihr Konzept jetzt durchsetzen
    könnte – wenn sie die Mehrheit dazu hätte –, sämtliche
    Standorte aufrechtzuerhalten; ich habe das in ihren An-
    trägen gesehen. Ich weiß ja, dass jeder Abgeordnete sich
    Sorgen um die Bundeswehrstandorte in seinem Wahl-
    kreis macht. Aber wenn wir – das ist nun einmal so –
    110 Standorte zu viel haben, weil wir die Bundeswehr
    verkleinern, müssen eben Standorte geschlossen werden;
    es geht doch gar nicht anders. Es sei denn, wir bekom-
    men mehr Geld, um Standorte aus strukturellen Gründen
    aufrechtzuerhalten; das ist aber nicht meine Aufgabe.

    Herr Kollege Lamers hat vorhin gesagt: Sie, Herr
    Minister, müssen handeln. – Das hat mir noch nie je-
    mand vorgeworfen: dass ich nicht handle. Dafür bin ich
    nicht bekannt – ich handle durchaus, auch kräftig und
    energisch.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will jetzt noch einmal zu den internationalen
    Verpflichtungen kommen: Zu der schnellen Eingreif-
    truppe der NATO, der NATO Response Force, haben wir
    Anmeldungen vorgenommen. Im Jahre 2005, also im
    nächsten Jahr, werden auch die ersten Heereseinheiten
    dabei sein. Unsere diesbezüglichen internationalen Ver-
    pflichtungen können wir auch einhalten. Dann gibt es
    die Eingreiftruppe der Europäischen Union. Auch dafür

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    (C (D ind die Einheiten benannt und vorbereitet. Was wir jetzt m vergangenen Wochenende in Nordwijk beschlossen aben, sind die so genannten EU-Battlegroups – darüber erden wir sicherlich im Verteidigungsausschuss noch usführlich diskutieren –, sozusagen die schnelle Einreiftruppe in kleinerer Zusammensetzung verschiedeer NATO-Staaten. Wir bilden mit den Holländern eine attlegroup – dazu habe ich mich vertraglich verpflichet – und mit den Franzosen, die deutsch-französische rigade. Andere Staaten tun das auch. Die Konzeption st also folgende: Wenn ein Konflikt in Europa oder auerhalb von Europa auftritt, dann wollen wir schnell eine olche Battlegroup einsetzen. Deutschland wird dazu einen Beitrag leisten und wir können diesen Beitrag uch leisten. Zur Wehrpflicht will ich nur sagen: Sie haben sich ange darüber ausgelassen, Herr Kollege Gerhardt. eine Position kennen Sie. Die Position der SPD kenen Sie auch. Natürlich gibt es in ihr auch Stimmen, die agen: Brauchen wir so nicht mehr; einige, die diese einung vertreten, sind hier im Saal anwesend. Die SPD ird diese Frage, wie es üblich ist, in ihren Gremien beaten und dann eine Entscheidung treffen. Ich bin ganz uversichtlich, dass meine politische Position, bei der ehrpflicht zu bleiben, sich durchsetzen wird. Wenn icht, haben wir eine andere Situation; dann müssen wir amit eben anders umgehen. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, was be eutet, dass das gesamte Parlament auch die Verantworung für die Bundeswehr hat, wenn sie in einer schwierien Situation ist. Wir sind in Afghanistan – in Faizabad, n Kunduz, in Kabul – in schwierigen Situationen, weil ort Wahlen bevorstehen. Am 9. Oktober wird der Präsient gewählt; erster Wahlgang, es gibt 18 Bewerber. an muss mit Sicherheit davon ausgehen, dass es noch inen zweiten Wahlgang geben wird, wahrscheinlich im ezember. Das bedeutet, die Gefahr von Anschlägen urch Taliban wird noch lange Zeit permanent vorhanen sein. Wir haben unsere Soldaten so ausgestattet, dass ie das haben, was sie brauchen; das sage ich auch in Beug auf Faizabad und Kunduz. In Faizabad, wo zurzeit ur 120 Soldaten stationiert sind, ist es auch nicht so einach. Auch da müssen wir sie schützen und sehen, welhes Gerät benötigt wird. Deshalb fahren wir ja jetzt uch hin. Sie werden im Kosovo bleiben. Sie müssen aber auch it dafür sorgen, dass die Albaner ihre politische Verntwortung wahrnehmen – auch dort wird es im Oktober ahlen geben –, um das zu erfüllen, wozu sie sich in ayton verpflichtet haben und was dort vereinbart urde. Ich komme zum Schluss. Mein Freund Gernot Erler at ungefähr gesagt: Man dankt immer den Soldaten. anach wird oft darüber geredet, dass man die vergisst, enen man vorher gedankt hat. – Ich sage aus voller berzeugung und aus ganzem Herzen: Ich habe großes ertrauen, dass meine 285 000 Soldatinnen und Soldaten nd die 115 000 Zivilbeschäftigten der Bundeswehr die ufgaben, die das Parlament ihnen auferlegt, gut Bundesminister Dr. Peter Struck erfüllen können. Sie können sich an uns wenden, wenn sie glauben, mit dem, was wir ihnen abverlangen, nicht zurechtzukommen. Dafür sind der Generalinspekteur und die Generale da, von denen ich annehme, dass sie mir all das sagen, was sie denken, und dass sie mir nicht nach dem Mund reden. Herr Kollege Gerhardt, Herr Kollege Schmidt und als Fraktionsvorsitzende Frau Kollegin Merkel und Franz Müntefering, ich glaube, wenn wir das alles zusammennehmen, dann können wir alle gemeinsam sagen: Die Bundeswehr macht einen guten Job und sie erfüllt das, was wir von ihr verlangen, also den Auftrag, den wir ihr geben. Sie mehrt das Ansehen unseres Landes in der Welt. Deshalb sollten wir ihr außerordentlich dankbar sein. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)





    (A) )


    (B) )




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Christian

Schmidt.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christian Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Kolleginnen und Kollegen!

    Die heutige Debatte gibt tatsächlich Gelegenheit und
    Anlass, den Soldaten, den Soldatinnen und auch den Zi-
    vilbediensteten zu danken. Kollege Erler, das ist keine
    Formalie, die man gleich wieder vergisst. Man sollte
    dies betonen: Menschen, die bis zum Einsatz ihres Le-
    bens für den Auftrag unseres Landes stehen, verdienen
    ein Dankeschön jenseits aller Dinge, die im Operativen
    diskutiert werden müssen. Das empfangen und verstehen
    die Menschen auch so. Das sollten Sie nicht klein reden
    und auf die Seite stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir sind doch auch hier, um den Einsatz möglichst

    optimal zu gestalten. Es geht aber nicht nur darum. Na-
    türlich möchten wir den Soldaten und Soldatinnen auch
    sagen können, für was und warum sie diese Beschwer-
    lichkeit auf sich nehmen müssen, die die Einsätze und
    auch die Bereitschaft zu Hause in der Heimat mit sich
    bringen. Es ist nicht klar, welche Rolle der Bundeskanz-
    ler – ich wiederhole die Frage: Wo ist er eigentlich bei
    einer Debatte, bei der es insbesondere um die Menschen
    bei der Bundeswehr, um die wir uns kümmern wollen,
    geht? –


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und der Bundesaußenminister der Bundeswehr eigent-
    lich zubilligen.

    Herr Verteidigungsminister, was das Kosovo angeht,
    so bin ich nicht der Meinung, dass der Außenminister
    und Sie beim Thema „Standards vor Status“ die gleiche
    Zielsetzung verfolgen. Das hört sich bei Ihnen beiden
    nicht gleich an.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Nicht so ganz, da haben Sie Recht!)


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    (C (D ch habe eher den Eindruck, bei Ihnen ist es so wie seierzeit beim Kaufhaussortiment des Moskauer Kaufhaues GUM: „Gemeinschaft Unabhängiger Minister“, der ine sagt dies, der andere das. Das und nicht irgendeine ritik an der Ausübung ihres Dienstes beschwert die oldaten. Es bedarf eines Weißbuches, in dem verbindlich fest eschrieben wird, wozu die Bundeswehr dienen soll. ann erst können sich Opposition und Regierung ausinander setzen. Das wird sicherlich streitig sein, aber egenwärtig weiß ich gar nicht so recht, mit wem in der egierung ich mich eigentlich auseinander setzen soll, eil ich für jede Meinung einen Vertreter finde. Hier ist er Bundeskanzler gefragt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es genügt nicht, dass er, wie gestern in einer Rede,
    chnell etwas zu den Auslandseinsätzen sagt. Ich habe
    her das Gefühl, dass hier nach dem Motto Quodlibet
    ingekauft wird: Wenn es wieder so weit ist, dann sagen
    ir einen Einsatz zu, sofern uns gerade danach ist. – Das
    st keine Linie. Eine solche muss die Bundeswehr aber
    ekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    as ist das große Defizit dieser Bundesregierung. Sie
    aben es in sechs Jahren nicht geschafft, das zu ändern.
    ie Halbzeitbilanz in dieser Legislaturperiode weist des-
    alb einen ganz großen Fehlposten in diesem Bereich
    uf. Einer Diskussion darüber können Sie nicht auswei-
    hen. Diese Diskussion werden wir führen, und zwar
    treitig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Geändert hat sich bei der Frage, wo unsere Sicherheit

    erteidigt werden muss, die Tatsache, dass die Sicherheit
    nseres Landes nicht mehr an den Landesgrenzen vertei-
    igt werden muss, sondern dass Gefahren wie der Terror
    uch anderswo in der Welt bekämpft werden müssen.
    eblieben sind aber die Gefahren bei uns zu Hause, weil
    errorgruppen oder bewaffnete Insurgenten auch hier
    uschlagen können. Verteidigung dagegen ist schwer,
    ber nicht unmöglich. Eine schnelle, flexible Reaktion
    inerseits und eine landesweit vernetzte Sicherheits-
    truktur andererseits müssen gestaltet werden.
    Sicherheit im eigenen Lande kommt nicht von selbst,

    arum muss man sich kümmern. Es ist deswegen falsch,
    ie Strukturen der bisherigen Territorialverteidigung auf
    as Niveau von Feierabendtreffs zu reduzieren. Die Ver-
    eidigungsbezirkskommandos darf man nicht komplett
    bschaffen, wenn man Vorsorge für zivil-militärische
    usammenarbeit bei Großschadenslagen und Bedrohun-
    en von außen treffen will.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    erade hier hat sich das Regionalprinzip bewährt. Man
    üsste diese Kommandos vielmehr zu Regionalbasen
    eimatverteidigung ausbauen und darf sie nicht auf
    ine bloße Funktion für hierfür nicht ausgerüstete oder






    (A) )



    (B) )


    Christian Schmidt (Fürth)


    ausgebildete Restposten derer, die gerade zu Hause sind,
    reduzieren.

    Dass Sie, Herr Verteidigungsminister, hier einen
    Schnitt machen, indem Sie das Messer am gesunden
    Körper ansetzen, ist falsch. Es kann nur mit dem Ver-
    such, auf Kosten der Auftragserfüllung zu sparen, erklärt
    werden, dass eine der eigentlich zukunftsträchtigen
    Strukturen der Bundeswehr zerstört wird. Zudem werden
    dann noch die Reservisten als Landsturm der Vergangen-
    heit karikiert, obwohl wir sie als flexible Aufwuchs-
    kräfte für solche Aufgaben brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Gernot Erler [SPD]: Wer macht das?)


    Das ist auch nicht mit dem Ausbruchsversuch zu be-
    antworten: Wir haben kein Geld, daran ist auch trotz eu-
    rer Aufforderung nichts zu ändern. – Das Thema der
    Haushaltskonsolidierung ist eine Sache. Das Thema,
    Schwerpunkte zu setzen und mit den Mitteln in einer Si-
    tuation, die Sie mit Ihren Haushalten selbst verschuldet
    haben, klug umzugehen, ist eine andere Sache. Es geht
    darum, die Triebe, die langsam wieder sprießen, nicht
    abzuschneiden. Hier findet gerade eine völlig falsche
    Entscheidung statt. Noch in den Verteidigungspoliti-
    schen Richtlinien des Verteidigungsministeriums liest
    man manches Zustimmenswerte zum Thema eines natio-
    nalen Gesamtsicherheitskonzeptes. Leider ist in der Pra-
    xis der Auftrag Heimatschutz unter die Räder geraten.

    Im Übrigen hängt dieses Thema eng mit der Zukunft
    der Wehrpflicht zusammen. Für Auslandseinsätze sind
    freiwillig länger dienende Wehrpflichtige ein wichtiges
    Element. Allein damit wird man aber die Wehrpflicht
    nicht begründen können. Es bedarf einer klaren Zuord-
    nung von Aufgaben in einer gemischten Armee von Be-
    rufs- und Zeitsoldaten einerseits und Wehrpflichtigen
    mit beruflicher Erfahrung und Kenntnissen andererseits.
    Das relativiert allerdings, Kollege Gerhardt, Ihren Hin-
    weis auf die Ausbildungsnotwendigkeit. Auch der spä-
    tere Berufssoldat kommt als Unausgebildeter zur Bun-
    deswehr und bedarf der Ausbildung und Betreuung. Wir
    haben bereits jetzt ein gemischtes System von Berufs-
    und Zeitsoldaten sowie Wehrpflichtigen. Wir können
    schließlich nicht eine eigene Teilstreitkraft Wehrpflich-
    tige bilden. Das wäre in der Tat das Ende der Legitima-
    tion der Bundeswehr.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Der Nutzen ist aber länger!)


    – Wenn Sie sich die Zahlen und die wirklichen, nicht die
    politisch gefühlten Ergebnisse in den Ländern, die die
    Wehrpflicht gerade abschaffen oder abgeschafft haben,
    im Hinblick auf ihre Etatbelastung ansehen, dann wer-
    den Sie feststellen, dass mehr investiert werden muss.
    Das hat nicht nur mit der Nachwuchsgewinnung zu tun,
    sondern auch damit, dass die Attraktivität noch stärker
    erhöht werden muss. Deswegen geht diese Rechnung
    nicht auf.

    Aber nicht nur die gefühlte Sicherheit unserer Mitbür-
    ger, sondern auch die reale Sicherheitslage unseres Lan-
    des gibt guten Grund, von unseren jungen Männern ei-

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    (C (D en Beitrag zur Verteidigungsleistung zu erbitten, wenn ie Wehrpflicht als eine sicherheitspolitische Dienstleisung an uns allen verstanden wird und die Gebote der ehrund Dienstgerechtigkeit in ausreichendem Maße ingehalten werden. Ich stimme den Worten Roman Herzogs, den Sie zi iert haben, völlig zu, dass man die Wehrpflicht als charfen Eingriff in die persönliche Freiheit jedes einzelen Staatsbürgers nicht unter Verweis auf die Zeit von or 30 oder 40 Jahren legitimieren kann, sondern dass ie mit den Veränderungen begründet werden muss. Ich in überzeugt davon, dass sie sich auch heute durch die eränderten Strukturen und Aufgaben begründen lässt. ur wenn das stattfindet, lässt sich die Wehrpflicht guten ewissens weiter politisch vertreten. Dann wird man in iskussionen mit jungen Menschen bestehen können. arüber werden wir streiten. Aber eines ist – das will ich unterstreichen – notwen ig, nämlich die Ausschöpfung des Verfassungsahmens des Art. 12 a des Grundgesetzes, der, wenn an ihn genau liest, den Zivilschutz einbezieht. Es gibt ielleicht ideologische Hemmnisse bei der jetzigen Reierung, weil sie angesichts der asymmetrischen Bedroung Probleme hat, eventuell notwendige Gesetzesund erfassungsänderungen zu vollziehen. Aber es findet ich da eine überzeugende Begründung für unsere Mitürger für eine mittelfristige Notwendigkeit der Wehrflicht. Das Problem ist, dass wir zwar nicht eine etrachtung aus der Vergangenheit, aber auch keine Auenblicksbetrachtung machen können. Wehrpflicht kann an nicht einund ausschalten wie eine Glühlampe. Wer ie aussetzen will, kappt eine sicherheitspolitische Opion, die uns nach meiner festen Überzeugung in den ächsten Jahren fehlen wird. Deswegen werden wir seiens der CDU/CSU gegen die Anträge der FDP stimmen, ie keine Perspektive bieten, sondern die Weichen in ine falsche Richtung stellen. In einem Punkt aber stimme ich Ihnen, Herr Kollege erhardt, in diesem Zusammenhang zu. Die Volte, die ie Grünen vollführen, ist schon beachtenswert. Dageen sind unsere Begründungen für unsere Ablehnung chlüssig und überzeugend. Man sollte sich an der Union rientieren. (Beifall bei der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Ziemlich selbstgerecht!)


    Eines muss der SPD klar sein: Wer nicht einmal in der
    age ist, die sowieso bedürftige Einbindung der Wehr-
    flicht von heute in das Zahlenwerk der neuen Bundes-
    ehrkonzeption vorzunehmen, der wird nicht durchhal-
    en. Die Konzeption, die der Generalinspekteur
    ntwickelt hat, hat einige durchaus interessante Ansätze,
    nd zwar im Bereich der Neugliederung der Truppe in
    ingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte.
    er aber schon jetzt mangels Mittel höchstens 80 Pro-
    ent der eigentlich vorgesehenen Wehrpflichtigenstellen
    esetzt, der fährt in den roten Bereich. Was soll eigent-
    ich ein Bundeswehrplan, der schon jetzt nicht durchge-
    alten werden kann? Nicht die Verwendungsmöglichkeit
    er Wehrpflichtigen, sondern die Nutzung dieser Mög-
    ichkeit ist das große gefährliche Fehl in der jetzigen






    (A) )



    (B) )


    Christian Schmidt (Fürth)


    Regierungspolitik. Wir sind bereit, im konstruktiven Ge-
    spräch über die Wehrpflicht zu bleiben. Vorher erwarten
    wir von Rot-Grün dazu aber ein faktisch ehrliches und
    kein politisches Lippenbekenntnis. Wir werden hierüber
    diskutieren und streiten müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Transformation ist ein schöner Begriff. Reform sagt

    man nicht mehr, weil Transformation so schön klingt,
    dass jeder den Begriff in den Mund nimmt, obwohl kei-
    ner weiß, was damit gemeint ist. Der Verteidigungs-
    minister hat Standortschließungen angesprochen, die wir
    hier nicht im Einzelnen diskutieren. Es ist in der Tat so,
    dass das Heimatschutzkonzept, das wir vorgelegt ha-
    ben, den Erhalt einiger Standorte bedeuten könnte.


    (Rainer Arnold [SPD]: Deswegen brauchen wir es!)


    Wenn wir am 1. oder 2. November die entsprechenden
    Informationen bekommen, dann müssen wir über dieses
    Thema noch einmal ins Gespräch kommen. Ich bin nicht
    derjenige, der sich hier hinstellt und sagt: Jeder Standort
    kann die nächsten 100 Jahre so bleiben, wie er ist. – Seit
    1990 haben sich einige Veränderungen ergeben. Wo aber
    strukturell Möglichkeiten zum Erhalt bestehen, müssen
    wir über dieses Thema reden. Wir sind der Meinung, es
    gibt gute Gründe, gerade auch wegen der Differenzie-
    rung der Truppe, die auch mit der Wehrpflicht zusam-
    menhängt, Standorte zu erhalten oder umzuwidmen.

    Man kann sagen: Wenn schon zu Hause bei der Bun-
    deswehr General Mangel und Oberst Fehl das Kom-
    mando führen, dann könnte das wenigstens bei den vie-
    len Auslandseinsätzen der Bundeswehr anders sein. Die
    Vorkommnisse im Kosovo belehren uns leider eines
    Besseren. Die Informationen, die wir gestern erhalten
    haben, zeigen – soweit wir sie bisher auswerten konn-
    ten – kein überzeugendes Bild von Führung, Ausrüstung
    und Krisenbeherrschung. Das geht nicht gegen die
    Hauptfeldwebel, die hervorragende Leistungen erbracht
    haben; es geht vielmehr gegen die politische Führungs-
    ebene. Darüber muss geredet werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir wissen gar nicht, ob wir alle Informationen erhal-
    ten haben. Denn die schlampige Informationspraxis in-
    nerhalb Ihres Hauses, Herr Minister,


    (Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – schon gegenüber ihm selbst! – und uns gegenüber gibt
    Anlass zur Sorge.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ob dem mit Nachfragen oder Nacharbeiten alleine be-
    gegnet werden kann –