Rede:
ID1512318700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Behm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Danke. – Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte

    Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wie nett!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Cornelia Behm

    Viel Geld auszugeben, wie Sie das aus Ihrer Regierungs-
    zeit gewohnt sind, ist leicht. Aber mit wenig Geld viel zu
    erreichen, das ist die Aufgabe, vor die uns der Agrar-
    haushalt für das Jahr 2005 stellt.


    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Und daran seid ihr gescheitert!)


    Diese Aufgabe werden wir lösen. Dabei werden wir uns
    auf unsere mittel- und langfristigen Entwicklungsziele


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Langfristige Ziele müssen Sie sich gar nicht mehr vornehmen! So lange regieren Sie überhaupt nicht mehr!)


    einer nachhaltigen Landwirtschaft und eines lebendigen
    ländlichen Raumes konzentrieren.

    Die rot-grüne Bundesregierung ist dabei, die Agrar-
    politik Schritt für Schritt auf die Zukunft auszurichten.


    (Zuruf von der SPD: Richtig!)

    Wir setzen den Rahmen für die Landwirtschaft in einer
    globalisierten Welt


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Bis der letzte Bauer weg ist!)


    – denken Sie nur an die Zucker-Debatte – und wollen
    mehr Umweltgerechtigkeit und Tierschutz erreichen.


    (Zuruf von der SPD: Sehr gut!)

    Zur Stärkung der ländlichen Räume fördern wir regio-

    nale Wirtschaftskreisläufe, indem wir auf nachwach-
    sende Rohstoffe und erneuerbare Energien sowie auf
    Weiterverarbeitung und Direktvermarktung von land-
    wirtschaftlichen Erzeugnissen setzen; denn ländliche
    Räume können längst nicht mehr nur von der Landwirt-
    schaft leben. Deshalb haben wir die Förderung der länd-
    lichen Entwicklung, wie im Übrigen auch auf EU-Ebene
    geschehen, auf eine integrierte Förderung umgestellt.

    Diesem Ziel dienen auch die Modulation der Direkt-
    zahlungen und die neuen Fördergrundsätze der Gemein-
    schaftsaufgabe „Agrar- und Küstenschutz“. Aus meiner
    Sicht sind gerade die Gemeinschaftsaufgaben „Agrar-
    und Küstenschutz“ und „Regionale Wirtschaftsförde-
    rung“ für die Entwicklung der ländlichen Räume von he-
    rausragender Bedeutung. Ohne sie – davon bin ich fest
    überzeugt – bekämen die Regionen viel weniger Förder-
    mittel. Denn die Länderfinanzminister wären erheblich
    schwerer davon zu überzeugen, Mittel bereitzustellen,
    wenn sie damit nicht gleichzeitig auch Bundesmittel für
    ihr Land erhalten könnten.

    Zwar muss auch bei der GAK gespart werden – dies
    kritisiert die Opposition, mir will es im Übrigen auch
    nicht gefallen –, aber wenn gleichzeitig mehrere CDU-
    Ministerpräsidenten in der Föderalismuskommission die
    Abschaffung der GAK fordern, finde ich diese Kritik der
    Opposition schon ziemlich verlogen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, Rot-Grün setzt in diesem
    Haushalt einen Schwerpunkt bei den nachwachsenden
    Rohstoffen. Denn für die ländliche Entwicklung werden
    Anbau und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe zu-
    künftig eine ganz zentrale Rolle spielen. Derzeit entsteht
    dank der Regelungen zur Einspeisevergütung für Ener-
    gie aus Biomasse eine blühende Biogaswirtschaft, im
    Übrigen gänzlich ohne Haushaltsmittel.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was?)

    Diese Regelungen sichern vielen Bauern ein zusätzliches
    Standbein. Somit trägt die von Ihnen abgelehnte EEG-
    Novelle dazu bei, die flächendeckende Landwirtschaft in
    Deutschland zu erhalten. Wenn Landwirte zu Energie-
    und Rohstoffwirten werden, sichert das nicht nur die
    Landwirtschaft, sondern durch die Ansiedlung des verar-
    beitenden Gewerbes und den Bau und Betrieb dezentra-
    ler Verarbeitungsanlagen werden zusätzliche, moderne
    Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen. Deswe-
    gen begrüße ich, dass die Haushaltsmittel für For-
    schungs- und Entwicklungsvorhaben sowie für die
    Markteinführung in diesem Bereich wieder auf über
    43 Millionen Euro erhöht werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Besondere Beachtung verdient aus meiner Sicht das im
    Rahmen der Innovationsoffensive neu geschaffene Inno-
    vationsprogramm „Ernährung, Verbraucher, Land-
    wirtschaft“. Dieses Programm soll dazu dienen, neue
    Technologien zu entwickeln oder deren Praxisreife vo-
    ranzubringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gerade
    mit diesem Programm den jungen Landwirten Brücken
    in die Zukunft bauen können. Dieses Programm ist aber
    auch dafür geeignet, die Charta für Holz, die Ministerin
    Künast am 3. September dieses Jahres vorgestellt hat,
    mit Leben zu erfüllen.

    Mit wenig Geld möglichst viel zu erreichen, das ist
    eine schwere Aufgabe. Aber wir können sie mit diesem
    Agrarhaushalt 2005 lösen. Ich hätte mich über bessere
    Vorschläge von Ihrer Seite gefreut – bisher habe ich
    keine gehört. Sogar die kreativen Wortschöpfungen ka-
    men heute ausschließlich vonseiten der Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Marlene Mortler, CDU/

CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Die Frau Ministerin hat zwar Sach-
    lichkeit angemahnt und der Vortrag von Frau Behm ist
    auch durchaus als sachlich einzustufen, aber der Inhalt,
    liebe Frau Behm, war alles andere als sachlich.

    Ich komme auf den Dezember des Jahres 2003. Wir,
    die CDU/CSU und die unionsgeführten Länder, haben
    im letzten Jahr im Vermittlungsausschuss Einschnitte im
    Haushalt bei der Besteuerung von Agrardiesel und beim
    Zuschuss für die landwirtschaftliche Krankenversiche-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Marlene Mortler

    rung verhindert. Die Bäuerinnen und Bauern haben sich
    auf diese Vereinbarung verlassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die bittere Erkenntnis heute ist, dass auf Rot-Grün kein
    Verlass ist. Das Verlässlichste an Ihnen ist noch, dass
    man sich auf Sie wirklich nicht verlassen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie sind 1998 angetreten, nicht alles anders, aber vie-

    les besser zu machen. Sechs Jahre lang haben Sie Zeit
    gehabt, eine bessere, eine wachstumsorientierte Wirt-
    schafts- und Finanzpolitik zu gestalten. Unsere Bäuerin-
    nen und Bauern sollen nun diese Misswirtschaft der letz-
    ten sechs Jahre ausbaden. Sie führen einen Beutezug
    gegen diesen Wirtschaftszweig, obwohl Sie schon im
    Agrarbericht 2003 und im Agrarbericht 2004 einen mas-
    siven Einkommensrückgang von dramatischen 20 Pro-
    zent eingestehen mussten und auch für das soeben abge-
    laufene Wirtschaftsjahr einen weiteren Einkommens-
    rückgang prognostizieren. Im Gegenteil: Sie geben im
    Haushaltsplan 2005 und im so genannten Haushaltbe-
    gleitgesetz Vollgas, und das, obwohl Sie wissen, dass
    viele Bauern mit ihrem Einkommen bereits unter den
    Hartz-IV-Sätzen liegen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Meine Damen und Herren, das Landwirtschaftsgesetz

    von 1955 ist noch heute aktuell. Jeder Minister hatte bis-
    her den Auftrag, in dem Agrarbericht seine Vorschläge
    vorzulegen, durch die die Einkommen der Landwirte im
    Verhältnis zu der Entwicklung der Einkommen der übri-
    gen Bevölkerung gesichert werden können. Frau Künast
    kümmert sich aber schon seit Jahren nicht mehr um die-
    sen Gesetzesauftrag. Sie missbraucht die Agrarberichte
    gesetzeswidrig zur Propaganda für ihre unausgegorenen
    verbraucherpolitischen Vorstellungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Durch unzählige Ökoprogramme haben Sie die Ab-

    hängigkeit der Landwirte sogar vergrößert. Mit Ihrem
    Ziel, dass die ökologische Landwirtschaft in Deutsch-
    land einen 20-prozentigen Anteil erreicht, haben Sie die-
    ser gut funktionierenden Nische massiv geschadet.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: So ist es! – Gustav Herzog [SPD]: Der Kollege hat gerade gesagt, das sei zu teuer, die Produkte könne er gar nicht kaufen! Frau Mortler, was ist denn jetzt richtig?)


    Der Unwissende glaubt auch noch, dass das Biosiegel
    weiterhin auf Erfolgskurs ist, wie Sie das in der letzten
    Woche geschrieben haben. Das ist pure Heuchelei; denn
    die Anzahl ausländischer Bioprodukte, die unter dem
    deutschen Biosiegel angeboten werden, steigt täglich.
    Das Angebot steigt, während die Nachfrage und die Bio-
    preise sinken.


    (Gustav Herzog [SPD]: Ein Kollege hat aber gerade gesagt, er könne das nicht bezahlen, das sei zu teuer!)

    Frau Ministerin, dass Sie von der Praxis keine Ah-
    nung haben, zeigen Sie auch dadurch, dass Sie nun dem
    Agrardiesel wieder an den Kragen gehen. Dabei ist die
    Steuervergünstigung beim Agrardiesel bereits jetzt sehr
    niedrig. Sie sollten auch wissen, dass die Ökobetriebe ei-
    nen höheren Aufwand für den Agrardiesel haben als ihre
    konventionell wirtschaftenden Kollegen. Unsere wich-
    tigsten Mitbewerber in Europa liegen hier bei der Steuer-
    belastung ganz unten, während wir ganz oben sind. Das,
    was Sie hier vorhaben, ist nichts anderes als eine ver-
    steckte Steuererhöhung und eine Wettbewerbsverzerrung
    zulasten unserer Bauern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Pro Hektar ergeben sich im Schnitt 30 Euro an Mehr-

    belastung. Hinzu kommt, dass Sie gerade die kleinen Be-
    triebe bis zu einer Größe von 17 Hektar mit dem so ge-
    nannten Selbstbehalt belasten wollen. Sie wollen den
    vollen Dieselsteuersatz von 47 Cent pro Liter erheben.

    Sehr geehrte Frau Ministerin, Ihre PR-Arbeit ist wirk-
    lich exzellent, wenn es ums Tarnen und Täuschen geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gefragt ist aber eine wirkliche Sachpolitik, die unsere
    Landwirtschaft insgesamt stärkt und nicht weiter
    schwächt.

    Schauen Sie doch einmal zu unseren österreichischen
    Nachbarn. Sie sind nicht nur bei der Maut spitze. Sie
    werden ihre Steuer für den Agrardiesel im nächsten Jahr
    von 30 auf 10 Cent senken.

    Liebe Frau Wolff,

    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Ich habe doch noch gar nicht geredet!)

    Ihr Auftritt heute Morgen bei der Demo der brandenbur-
    gischen Bauern war nicht sehr glücklich. Sie haben näm-
    lich gesagt, die Rückerstattung der Agrardieselsteuer
    lasse sich ohnehin nicht mehr lange halten. Das war
    wirklich alles andere als ermutigend für die Bauern. Das
    war Motivation pur im negativen Sinne.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gustav Herzog [SPD]: Das war ehrlich, im Unterschied zu Ihnen!)


    Wenn man realistisch ist, erkennt man, dass sich die
    Zahl der Betriebsaufgaben in der Landwirtschaft seit
    der so genannten Agrarwende massiv erhöht hat. Auch
    Nichtlandwirte begreifen inzwischen, dass Sie die Land-
    wirte in die Irre geführt haben. Ist der Ruf erst ruiniert,
    dann kürzt es sich gänzlich ungeniert.


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Stoiber!)

    Ich komme zur nächsten Baustelle, nämlich zu den

    Kürzungen der Leistungsaufwendungen im Bereich der
    Altenteiler in der LKV. Die massive Folge, nämlich
    enorme Beitragserhöhungen, ist angesprochen worden.
    Ich halte es für unanständig, zu sagen, die aktiven Land-
    wirte müssten hier einen noch höheren Beitrag leisten.
    Die Betriebsmittel und Rücklagen sind zu 100 Prozent
    Gelder der Bauern, die im Laufe der Jahre für schlech-
    tere Zeiten zurückgelegt worden sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Marlene Mortler

    Die Bundesregierung macht sogar das Gegenteil: Sie
    versucht, sich von der so genannten Solidarhaftung zu
    entbinden, und ist dabei, dieses System insgesamt zum
    Einsturz zu bringen, ohne dabei ein tragfähiges eigenes
    Konzept zu haben.

    Ich darf noch kurz weitere Knüppel, die Sie uns mit
    dem Haushaltbegleitgesetz zwischen die Beine werfen
    wollen, ansprechen: die Kürzungen im Bundeshaushalt
    bei der Unfallversicherung, aber auch bei der Gemein-
    schaftsaufgabe. Hier geht es um Investitionsförderung.
    Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass diese Investi-
    tionsförderung der landwirtschaftlichen Betriebe wegen
    Ihrer unsicheren Politik in den letzten Jahren schon zu-
    rückgefahren worden ist. Alleine im Jahr 2003 ist sie im
    Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent gesunken. Im Mo-
    ment haben wir einen Tiefstand von 1 600 Euro pro Be-
    trieb an Investitionen erreicht. Der einzige Lichtblick
    zurzeit ist die diesjährige gute Ernte. Aber sie ist nur
    eine Momentaufnahme und verträgt kein Schönreden.

    Man kann mit marktwirtschaftlichen Instrumenten
    viel erreichen. Aber gute marktwirtschaftliche Instru-
    mente werden bei Rot-Grün mit planwirtschaftlichen In-
    strumenten überlagert und so wieder kaputtgemacht.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Es ist eben nicht so, dass der Bauer immer nur nach dem
    Staat und nach mehr Geld ruft. Der Bauer will Unterneh-
    mer sein.


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Was denn nun?)


    Er will aber unter guten Rahmenbedingungen wirtschaf-
    ten können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Ein planwirtschaftlicher Unternehmer? Ein staatlicher Unternehmer? Oder was?)


    Noch eines: Unsere Bauern in Deutschland haben
    sich den Herausforderungen im Zusammenhang mit der
    EU-Osterweiterung längst gestellt. Sie haben ihre Ar-
    beitszeit erhöht und damit ihre Lohnkosten gedrückt.
    Sie haben sich beim Tierschutz, beim Umweltschutz und
    bei der Lebensmittelsicherheit immer wieder neuesten
    wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Wir kön-
    nen auch immer wieder von seriösen Instituten, zuletzt
    vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicher-
    heit in Erlangen hören: Unsere in Deutschland erzeugten
    Produkte sind die sichersten auf der Welt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)