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ID1512317200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ilse Aigner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Bevor ich zum Einzelplan 10, also dem
    Haushalt des Ministeriums für Verbraucherschutz, Er-
    nährung und Landwirtschaft komme, erlaube ich mir ein
    paar allgemeine Anmerkungen zum Haushalt insgesamt.

    Nach sechs Jahren rot-grüner Regierung müssen wir
    feststellen, dass vieles anders, aber leider nichts besser
    geworden ist.


    (Zuruf von der SPD: In welchem Land leben Sie denn?)


    Zum dritten Mal in Folge brechen wir in diesem Jahr den
    Maastricht-Vertrag, und zwar sowohl was die Neuver-
    schuldung als auch was die Gesamtverschuldungsgrenze
    betrifft. Zum wiederholten Male liegt ein Haushaltsent-
    wurf vor, der wirklich nur auf dem Papier nicht verfas-
    sungswidrig ist. Das Hauptproblem, nämlich die
    Arbeitslosigkeit oder – besser gesagt – die geringe Be-
    schäftigungszahl, hat sich wesentlich verschärft. Ich
    möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass sich der
    Bundeskanzler eigentlich irgendwann an der Lösung
    dieses Problems messen lassen wollte.

    In den ersten Jahren von Rot-Grün hat es ja immer ge-
    heißen, wir, also die frühere Bundesregierung, seien da-
    für zuständig gewesen.


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Bei Ihnen hat es ja keine Arbeitslosen gegeben! Das müssen Sie gerade sagen!)


    Nachdem der allerletzte Journalist das nicht mehr ge-
    glaubt hat, war es dann irgendwann die Weltwirtschaft,
    die dafür zuständig war. Aber, sehr geehrte Kolleginnen
    und Kollegen, der Export läuft ja interessanterweise re-
    lativ gut; bloß die Binnenkonjunktur lahmt etwas.

    Ich erinnere mich, dass Finanzminister Eichel in sei-
    ner Einbringungsrede verzweifelt in irgendeiner Tabelle
    – sie ist offensichtlich genauso chaotisch gewesen wie
    die Regierungspolitik – nach einem Beleg dafür gesucht
    hat, dass die Bürgerinnen und Bürger durch die Maßnah-
    men von Rot-Grün unter dem Strich angeblich mehr
    Geld in der Tasche haben. Aber wenn das so ist, dann
    muss es ja irgendeinen anderen Grund dafür geben, dass
    die Leute weniger konsumieren. Entweder vertrauen sie
    offensichtlich der Regierung nicht und konsumieren und
    investieren deshalb auch nicht oder sie haben wirklich
    nicht mehr in der Tasche. Ich vermute, dass letzteres
    Szenario das realistischere ist. Beides ist schlimm genug.
    Der Dreh- und Angelpunkt ist das geringe Wirtschafts-
    wachstum, ist die hohe Beschäftigungsschwelle und sind
    die fehlenden Arbeitsplätze.

    Warum weise ich eigentlich auf dieses Problem
    hin? – Weil wir aus genau diesem Grund so hohe Ausga-
    ben für den Arbeitsmarkt haben und weil aufgrund der
    geringen Beschäftigung natürlich auch der Zuschuss zur
    Rentenkasse deutlich steigt. Das drückt natürlich auf den
    Haushalt insgesamt. Als Folge muss in anderen Berei-
    chen massiv eingegriffen werden. Dann sucht man sich
    natürlich, wenn es irgend geht, Einsparmöglichkeiten bei
    einer Klientel, die einem nicht so nahe steht.

    Jetzt muss ich Ihnen erst einmal

    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Herr Stoiber hat ja Vorschläge gemacht!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ilse Aigner

    vorrechnen, wie die Entwicklung des Gesamthaus-
    halts im Vergleich zur Entwicklung des Einzelplans 10
    gewesen ist. Die Ausgaben des Gesamthaushaltes sind
    seit 1998 von 233 Milliarden Euro auf heute 258 Milliar-
    den Euro gestiegen – ein Plus von 11 Prozent. 1998 lag
    der Etat des Landwirtschaftsministeriums – damals noch
    ohne Verbraucherschutz – bei 5,9 Milliarden Euro.
    Heute liegt er einschließlich Verbraucherschutz bei
    5,1 Milliarden Euro. Das entspricht einer Kürzung von
    15 Prozent. Dabei ist, wie gesagt, noch nicht berücksich-
    tigt, dass der Verbraucherschutz inzwischen hinzuge-
    kommen ist. Daran kann man schon erkennen, dass of-
    fensichtlich doch größere Einsparungen im Bereich
    der Landwirtschaft vorgenommen worden sind, dass
    die Landwirtschaft also schon teilweise Vorleistungen
    erbracht hat. Allein die Mittel für die von Ihnen ange-
    sprochene Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und
    Küstenschutz“ sind seit 1998 um 22 Prozent – ohne Be-
    rücksichtigung der globalen Minderausgabe – gekürzt
    worden. Ich persönlich stehe zur Gemeinschaftsaufgabe.
    Ich bin mir sicher, dass die gesamte Unionsfraktion zur
    Gemeinschaftsaufgabe steht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unter diesen Voraussetzungen ist die Union im letzten

    Jahr in die Verhandlungen im Vermittlungsausschuss ge-
    gangen. Weil sie genau wusste, welche Vorleistungen die
    Landwirtschaft bereits in den letzten Jahren erbracht
    hatte, hat sie gesagt: Bei der Landwirtschaft wird jetzt
    nicht noch einmal gekürzt!


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Das hat Herr Stoiber in Bayern ja auch nicht gemacht!)


    Aber Sie kündigen jetzt den im Vermittlungsausschuss
    erzielten Kompromiss einseitig auf. Sie brechen sozusa-
    gen einseitig einen Vertrag. Ich kann mir in diesem Zu-
    sammenhang nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass
    Sie das auch in anderen Bereichen gemacht haben, aller-
    dings zugunsten anderer Gruppen. Das kann ich Ihnen
    nicht ersparen: Koch und Steinbrück haben vorgeschla-
    gen, im Bereich der Steinkohleförderung 175 Millionen
    Euro einzusparen. 175 Millionen Euro!


    (Widerspruch bei der SPD)

    Es ist aber im Rahmen der Haushaltsberatungen mit ein-
    facher Mehrheit beschlossen worden, dies auf die glo-
    bale Minderausgabe des gesamten Einzelplans zurück-
    zuführen.

    Zurück zum Haushaltsentwurf: Die ausgewiesene Ge-
    samtkürzung der Ausgaben von 1,7 Prozent täuscht;
    denn die Bezugsbasis 2004 ist nicht korrekt. Sie hatten
    schließlich schon Ihre gewünschten Kürzungen einge-
    rechnet. Wenn man das Jahr 2003 als Basis nimmt, dann
    kommt man zu folgendem Ergebnis: Der Sollansatz der
    Ausgaben lag damals bei über 5,6 Milliarden Euro. Der
    jetzige Regierungsentwurf weist für 2005 aber nur noch
    5,1 Milliarden Euro aus. Dies entspricht einer Kürzung
    von fast 10 Prozent in zwei Jahren. Man kann wirklich
    nicht behaupten, dass das zu wenig ist.

    Es ist keine Frage, dass dies auch nicht an der land-
    wirtschaftlichen Sozialpolitik vorbeigeht. In diesem
    Bereich gibt es – genauso wie in der Knappschaft – de-
    mographische und strukturbedingte Probleme. Immer
    weniger aktiven Landwirten stehen immer mehr Alten-
    teiler gegenüber, und zwar wegen des Strukturwandels
    in einem wesentlich schlechteren Verhältnis als bei der
    allgemeinen Kranken- bzw. Rentenversicherung. Dieses
    Problem wird durch Ihr Haushaltsbegleitgesetz weiter
    verschärft. Über die Konsequenzen haben wir schon in
    der Anhörung am letzten Montag gesprochen. Aber ich
    möchte hier – das ist meine Prognose der zukünftigen
    Entwicklung – nochmals darauf hinweisen. Durch die
    Kürzungen werden die Beiträge natürlich steigen. Die
    Frage wird nicht sein, ob, sondern, wie viele und wie
    schnell freiwillig Versicherte die Krankenversicherung
    verlassen werden. Dadurch werden die Beiträge erneut
    steigen. Irgendwann wird es eine Verfassungsklage ge-
    gen eine Krankenversicherung geben, die die Beiträge
    erhöht, die man aber im Gegensatz zur allgemeinen
    Krankenversicherung nicht verlassen kann; denn dort hat
    man jederzeit die Möglichkeit, zu wechseln, wenn die
    Beiträge steigen. Aber das ist hier nicht möglich.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie wissen genau, dass der Vergleich mit der allge-

    meinen Krankenversicherung hinkt, wenn man nur die
    Beiträge in Prozent heranzieht; denn bei Prozentsätzen
    hat man immer das Problem, dass sie sich auf eine be-
    stimmte Basis beziehen. Man kann nicht einfach eine
    gleiche Bemessungsgrundlage zwischen der allgemeinen
    Krankenversicherung und der landwirtschaftlichen
    Krankenversicherung herstellen. Das ist der eigentliche
    Grund, warum die landwirtschaftliche Krankenversiche-
    rung bisher nicht in den Risikostrukturausgleich einbe-
    zogen worden ist. Ich prophezeie Ihnen, dass keine all-
    gemeine Krankenversicherung jubeln würde, wenn die
    landwirtschaftliche Krankenversicherung eingegliedert
    werden müsste; denn das, was die landwirtschaftliche
    Krankenversicherung aus dem Risikostrukturausgleich
    erhalten würde, wäre wesentlich höher als der Zuschuss
    aus dem Bundeshaushalt. Deshalb wird das wohl nicht
    stattfinden. Sie verweigern der landwirtschaftlichen
    Krankenversicherung im Prinzip die gleiche Behandlung
    wie sie beispielsweise die knappschaftliche Krankenver-
    sicherung genießt.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Das ist eine glatte Frechheit!)


    – Das ist keine glatte Frechheit. Das wissen Sie ganz ge-
    nau, Frau Wolff.

    Ein anderes Beispiel für die Benachteiligung der
    Landwirtschaft ist die Mineralölsteuerbefreiung für
    Agrardiesel. Auch hier gibt es einseitige Einschnitte.
    Ich hätte von einer deutschen Ministerin erwartet, dass
    sie irgendwann in Brüssel die am letzten Montag ange-
    sprochene First-best-Lösung – die Angleichung auf eu-
    ropäischer Ebene – durchsetzt. Stattdessen sieht das
    Haushaltsbegleitgesetz – im Vergleich zu Frankreich –
    künftig einen siebenfach höheren Steuersatz auf Agrar-
    diesel vor. Wie kann man denn bei höheren Umwelt-
    schutzauflagen, höheren Tierschutzauflagen und höhe-
    ren Steuersätzen von der deutschen Landwirtschaft
    erwarten, dass sie mit den Landwirtschaften in den






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ilse Aigner

    Nachbarstaaten auch nur ansatzweise konkurriert? Das
    müssen Sie mir einmal erklären.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es gäbe im Rahmen dieser Haushaltsberatungen noch

    sehr viel dazu zu sagen, was sonst alles gekürzt wurde.
    Aber die Kollegen und Kolleginnen des Haushaltsaus-
    schusses haben im Herbst mit Sicherheit viele Gelegen-
    heiten, über die einzelnen Titel zu sprechen. Ich kann
    Ihnen schon heute versprechen: Wir werden viele Ein-
    sparungsvorschläge machen,


    (Jella Teuchner [SPD]: Da sind wir jetzt mal gespannt! – Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Das wäre ja das erste Mal!)


    die Ihnen allerdings nicht gefallen werden.

    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Die Gelegenheit heute hätten Sie gleich mal nutzen können!)


    – Nein, leider habe ich nicht mehr so viel Zeit. Ich kann
    Ihnen, Frau Wolff, und den Kolleginnen und Kollegen
    versprechen, dass ich mit Sicherheit eine sehr konstruk-
    tive Rolle spielen werde. Ich werde nicht nur Erhö-
    hungsanträge, sondern – ganz im Gegenteil – sehr viele
    Kürzungsanträge stellen, selbstverständlich im Einver-
    nehmen mit meiner Fraktion.


    (Gustav Herzog [SPD]: Und Herrn Stoiber!)

    Wie gesagt, wir werden uns nicht einig werden. Aber

    es gibt Alternativen zu den Vorschlägen, die Sie gemacht
    haben. Diese Alternativen werden wir aufzeigen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Das werden wir bei den Beratungen sehen!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Jella Teuchner.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jella Teuchner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herren und

    Damen! Als das Kabinett den Haushaltsentwurf be-
    schlossen hat, haben Sie, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der Union, mit zehn Pressemitteilungen reagiert.
    In dreien werfen Sie uns den Marsch in den Schulden-
    staat vor; in sieben kritisieren Sie konkrete Sparvor-
    schläge und werfen Sie uns vor, wir sparten das Land
    und insbesondere die Landwirtschaft kaputt. Das Glei-
    che haben wir am Montag in der Anhörung im Haus-
    haltsausschuss erlebt. Das Gleiche erleben wir jetzt in
    den Haushaltsberatungen. Ich frage Sie: Halten Sie ei-
    gentlich selbst Ihre Positionen für ein stringentes Kon-
    zept? Oder ist Ihnen nicht vielmehr selbst bewusst, dass
    Sie einfach keine Ahnung haben, wie auf die Haushalts-
    situation zu reagieren ist?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Was Sie hier machen, ist eine Politik nach Dr. Jekyll
    und Mr. Hyde: Der vermeintlich gute Dr. Jekyll will nie-
    mandem wehtun und lehnt alle Sparmaßnahmen ab,
    während der vermeintlich böse Mr. Hyde ruft: Sparen,
    sparen, sparen! – Dr. Jekyll ist daran zerbrochen, dass er
    seine beiden Egos nicht unter einen Hut bringen konnte.
    Auch Sie werden keinen Erfolg haben, wenn Sie nicht
    endlich sagen, was Sie eigentlich wollen. Auch die Men-
    schen wollen von Ihnen Antworten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In der Anhörung im Haushaltsausschuss wurde uns
    ständig vorgeworfen, wir machten eine unanständige Po-
    litik, weil wir auch im Haushalt des BMVEL kürzen.
    Wissen Sie, was unanständig ist? Unanständig ist es,
    ständig das Sparen zu fordern, es aber gleichzeitig zu
    verhindern. Nichts anderes machen Sie.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie prangern die Staatsverschuldung an und sorgen da-
    für, dass wir neue Schulden machen. Das ist auch Ihre
    Politik hier im Bundestag.

    Auch heute war wieder festzustellen, dass Sie sich um
    konkrete Vorschläge eigentlich herumdrücken. Das hat
    einen guten Grund: Auch Sie kämen nicht umhin, im
    Haushalt des BMVEL zu sparen.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Das würden wir ja gerne tun!)


    Der bayerische Ministerpräsident hat angeboten, im
    Bund 5 Prozent zu sparen. Herr Austermann hat Vor-
    schläge angekündigt, die Kürzungen von 3 Prozent vor-
    sehen. Er hat es zwar angekündigt, aber bis heute nichts
    vorgelegt. Wie aber wollen Sie denn das überhaupt um-
    setzen? Haben Sie eigentlich überhaupt irgendwelche
    Vorstellungen? Wenn ja, dann legen Sie sie endlich auf
    den Tisch und dann können wir darüber reden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Keine Sorge!)


    Hören Sie endlich damit auf, so zu tun, als ob man
    sparen könnte, ohne weniger Geld auszugeben! Das geht
    nicht. Das können auch Sie nicht und das glaubt Ihnen
    auch niemand.


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Richtig!)

    Wie gesagt, Sie haben keine Vorschläge vorgelegt.

    Das ist auch logisch; denn sonst müssten Sie zugeben,
    dass auch Sie schmerzhafte Maßnahmen durchsetzen
    müssten, auch in der Landwirtschaft. Ein Blick in die
    Länder zeigt es doch: 3,2 Prozent hat Edmund Stoiber in
    Bayern eingespart, 4 Prozent pro Jahr hat Roland Koch
    gemeinsam mit Peer Steinbrück vorgeschlagen.

    Die Landwirtschaft können beide nicht ausnehmen.
    Im Gegenteil: Die Bayerische Staatsregierung hat im
    Nachtragshaushalt 2004 im Bereich des Landwirt-
    schaftsministeriums mit 7,5 Prozent deutlich überpro-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Jella Teuchner

    portional gekürzt. Das ist die Realität dort, wo Sie regie-
    ren. Es wäre gut, wenn Sie diese Realität auch hier im
    Bundestag wahrnehmen würden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir kennen die wirtschaftliche Situation in der Land-
    wirtschaft. Auch ein Edmund Stoiber kennt sie. Ich kann
    Ihnen sagen, dass wir genau prüfen, in welchen Berei-
    chen Kürzungen vorgenommen werden müssen und
    können. Wir stellen fest: Die Landwirtschaft profitiert
    weiterhin wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig von
    steuerlichen Sonderregelungen und Subventionen. Im
    Agrarbericht 2003 sind 6,8 Milliarden Euro an EU-Mit-
    teln, 5,3 Milliarden Euro an Bundesmitteln und 2,6 Mil-
    liarden Euro an Landesmitteln ausgewiesen. Das macht
    laut Agrarbericht 21 254 Euro pro Haupterwerbsbetrieb
    oder 11 279 Euro pro Arbeitskraft aus.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie wissen, dass das unfair ist!)


    11 279 Euro an Direktzahlungen und Zuschüssen wer-
    den für jede Arbeitskraft in einem Haupterwerbsbetrieb
    ausgegeben. Das ist – das müssen Sie zugeben – eine
    Menge Geld. Auch mit dem vorgelegten Haushalt wer-
    den die Landwirte noch kräftig unterstützt.

    Heute Morgen haben die Bauern vor dem Reichstag
    demonstriert. Wir wissen – da gibt es kein Drumherum-
    reden –, dass wir mit dem Haushalt 2005 die Bauern
    belasten werden. Wir alle wissen aber auch, dass ein-
    schneidende Reformen notwendig sind, die alle Bürge-
    rinnen und Bürger unseres Landes betreffen. Angesichts
    dessen können wir die Landwirtschaft nicht komplett au-
    ßen vor lassen. Uns allen wäre es lieber, wir müssten im
    Einzelplan 10 nicht sparen. Wir würden auch gern in al-
    len anderen Einzelplänen genauso viel ausgeben wie bis-
    her. Wir haben aber das Geld nicht dazu. Deswegen
    muss gespart werden. Auch Sie müssten genauso sparen.

    Die Bauern haben darauf hingewiesen, dass die Land-
    wirte in Dänemark – das ist eben auch schon angespro-
    chen worden – nur 3 Cent Steuern für den Agrardiesel
    bezahlen. Sie haben in der Anhörung zum Haushaltsbe-
    gleitgesetz eine Grafik des Ifo-Instituts verwendet, die
    dies auch deutlich zeigt. Interessant ist, dass das Ifo-In-
    stitut in dieser Studie nicht nur die Dieselbesteuerung in
    Europa, sondern auch alle Steuern auf Produktionsmittel
    vergleicht. Schaut man sich diese Steuern an, dann stellt
    man fest, dass die dänischen Bauern, gemessen am Ge-
    winn, doppelt so stark belastet werden wie die deut-
    schen.


    (Dr. Peter Jahr [CDU/CSU]: Die machen keinen Gewinn!)


    Die Wettbewerbsbedingungen hängen nicht nur vom
    Preis für Agrardiesel ab und das wissen Sie auch. Wa-
    rum argumentieren Sie dann nicht auf der Grundlage Ih-
    res Wissens?


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil man nicht will!)

    Wir brauchen eine Agrarpolitik, die dafür sorgt, dass
    sich die Landwirte am Markt ausrichten können. Mit der
    Umsetzung der EU-Agrarreform haben wir dafür die
    richtigen Weichen gestellt.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Erklären Sie mal, was Cross Compliance ist!)


    Wir brauchen eine Agrarpolitik, die besondere Leistun-
    gen von Landwirten fördert und damit Perspektiven
    schafft. Hier haben wir im ökologischen Landbau eini-
    ges erreicht. Durch die Förderung der nachwachsenden
    Rohstoffe haben etliche Landwirte ein zusätzliches wirt-
    schaftliches Standbein bekommen.

    Vor der Sommerpause haben wir die Novelle des Er-
    neuerbare-Energien-Gesetzes beschlossen. Der Bauern-
    verband hat diese Novelle begrüßt, weil sie eine Per-
    spektive für etliche Landwirte schafft. Die Union hat
    dagegengestimmt. Das ist Ihre Politik für die Landwirte:
    Sonntagsreden halten, die dann bei der Abstimmung im
    Bundestag nichts mehr wert sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben in diesem Haushalt – das ist auch von der
    Ministerin angesprochen worden – wieder einen
    Schwerpunkt beim Verbraucherschutz gesetzt. Das ist
    für die Landwirte wichtig. Sie leben davon, dass die Ver-
    braucherinnen und Verbraucher Vertrauen in ihre Pro-
    dukte haben. Das ist aber vor allem für die Verbrauche-
    rinnen und Verbraucher wichtig. Wir sorgen dafür, dass
    sie notwendige Informationen bekommen, dass ihre Ge-
    sundheit und ihre wirtschaftlichen Interessen geschützt
    sind und dass sie im Zweifel auch ihre Rechte durchset-
    zen können. Dafür stehen wir. Das lässt sich auch am
    Haushalt ablesen.

    Der Haushalt 2005 ist ein Konsolidierungshaushalt.
    Dies ist notwendig. Genauso notwendig ist es – daran
    führt kein Weg vorbei –, dass auch die Landwirtschaft
    einen Beitrag leistet. Umso mehr ist es notwendig, dass
    wir die Weichen für eine auch wirtschaftlich nachhaltige
    Landwirtschaft stellen. Das heißt, dass trotz der Sparvor-
    gaben gezielt Schwerpunkte zu setzen sind. Das heißt
    auch, dass wir dafür sorgen müssen, dass die Landwirte
    ihre Produktion an den Märkten ausrichten können.

    Wir haben mit der Umsetzung der EU-Agrarreform
    die richtigen Schritte unternommen. Wir stärken die
    ländlichen Räume und eröffnen den Landwirten Spiel-
    räume für unternehmerische Entscheidungen. Gerade
    diese Ausrichtung an den Märkten, die wir durchgesetzt
    haben, bringt deutliche Chancen für die Landwirte. Wer
    jetzt nur jammert, der verspielt diese Chancen. Es geht
    darum, diese Chancen zu nutzen. Dafür stellen wir die
    Weichen – mit dem Haushalt und auch sonst mit unserer
    Politik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)