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ID1512316300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhard Weis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, Kollege Friedrich, ich teile diese Aussage nicht.

    Wie wir alle wissen auch Sie, dass wir bei der Verwen-
    dung der Investitionsmittel darauf achten, dass eine be-
    stimmte Quote zwischen den Verkehrsträgern eingehal-
    ten wird. Wir werden nicht zulassen, dass durch die
    Diskussionen, die heute geführt werden, ein verfälschter
    Eindruck entsteht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will wenigstens einige Beispiele von der Liste der
    Bauvorhaben nennen, die verzögert oder gestrichen
    werden, damit Sie sehen, wie regional breit gefächert die
    Konsequenzen sind: Es geht um die Verschiebung von
    Teilmaßnahmen an der Ausbaustrecke München–Ingol-
    stadt–Nürnberg südlich von Ingolstadt. Auf der Strecke
    Düren–Aachen an der Grenze zu Belgien gibt es eine
    sechsmonatige Verzögerung der Sanierung des Busch-
    tunnels wegen verspäteter Ausschreibung. Auf der Stre-
    cke Berlin–Rostock gibt es eine Bauverzögerung von
    zwei Jahren, weil die DB AG die Planung zu spät aufge-
    nommen hat. Zahlreiche Maßnahmen zur Grunderneue-
    rung der S-Bahn in Berlin, für die es Finanzierungsver-
    einbarungen mit dem Bund gibt, werden aufgegeben
    oder auf Jahre hinaus verschoben. Zahlreiche wichtige
    Kreuzungsmaßnahmen werden nicht mehr realisiert,
    weil die DB AG die Planungskosten, die über 10 Prozent
    der Bausumme hinausgehen, nicht mehr finanzieren
    will. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die eigentli-
    chen Baukosten für Kreuzungsbauwerke staatlich finan-
    ziert werden und keine Eigenmittel der DB erfordern.

    Auf die Bahn- und die Bauindustrie hat diese neue Li-
    nie bereits sehr negative Auswirkungen. Die Aufträge
    für die Bahnindustrie im Bereich der Infrastruktur sind
    im ersten Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr um
    mehr als 50 Prozent zurückgegangen. In diesem Zeit-
    raum sind dadurch rund 1 800 Arbeitsplätze verloren ge-
    gangen. In der Bauindustrie sieht die Situation nicht
    besser aus. Einer Reihe von hoch spezialisierten Schie-
    nenbauunternehmen droht das Aus, wenn der Bahnvor-
    stand seine Investitionspolitik nicht kurzfristig ändert.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Reinhard Weis (Stendal)



    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist leider wahr!)


    Wir können in der sensiblen konjunkturellen Lage in
    Deutschland nicht akzeptieren, dass der Volkswirtschaft
    vorhandene öffentliche Investitionsmittel durch das Ver-
    halten der DB AG vorenthalten werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich kann nur dringend an den Vorstandsvorsitzenden der
    DB AG appellieren, mit der Realisierung baureifer Vor-
    haben zu beginnen und, soweit es noch erforderlich ist,
    auch die Baufreigaben durchzusetzen; das heißt, den
    verordneten Investitionsstopp aufzuheben. Die Mittel
    stehen zur Verfügung. Sie können beim Bund abgerufen
    werden. Ansonsten könnte sich der Verdacht erhärten,
    dass man mit dem intern verordneten Investitionsstopp
    womöglich ganz andere Ziele verfolgt, dass die Bahn die
    veranschlagten Eigenmittel einsparen will, um in diesem
    Jahr doch noch die schwarze Null zu erreichen, mit der
    das Signal für den Börsengang auf grün gestellt werden
    soll.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leider wahr!)


    Investitionsentscheidungen sind nicht allein Sache
    der Bahn. Der Bund trägt nach unserer Verfassung die
    Verantwortung für den Bestand und den Ausbau des
    Schienennetzes. Diese Infrastrukturverantwortung neh-
    men wir sehr ernst. Die Haushaltsansätze stehen dafür.
    Wir stellen unsere Steuermittel, die Steuermittel der Bür-
    ger, dafür zur Verfügung. Es ist Aufgabe des Bahnvor-
    standes und liegt auch im Interesse des Unternehmens,
    diese Mittel tatsächlich für das Netz einzusetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein einmaliges positives Geschäftsergebnis für 2004
    wird niemanden in diesem Hause von der Sinnhaftigkeit
    eines Börsenganges überzeugen, wenn es auf dem Wege,
    den ich eben geschildert habe, zustande kommt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP])


    Das ist auch eine Frage der Verantwortung der Verkehrs-
    politik.

    Die Bahn hat nur dann eine Chance, auf dem Ver-
    kehrsmarkt mit Erfolg zu bestehen, wenn es ihr gelingt,
    die Qualität ihrer Verkehrsangebote deutlich zu ver-
    bessern. Einsparungen bei der Instandhaltung und bei
    Ersatzinvestitionen ins Schienennetz, wie sie der Bahn-
    vorstand verordnet hat, sind da kontraproduktiv.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie führen zwangsläufig zu Verspätungen und damit zu
    Rückgängen bei den Fahrgastzahlen und zu Einnahme-
    verlusten. Das verhindert das Erreichen der selbst ge-
    steckten Ziele. Unseren gemeinsamen verkehrspoliti-
    schen Zielen ist es ebenfalls abträglich.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP] – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr klare und deutliche Worte! Ich hoffe, die richtigen Leute lesen nach!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Klaus Minkel, CDU/CSU-

Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Minkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Finanzminister verblüfft uns jedes Jahr aufs Neue.
    Er hat nämlich die Gabe, auf einen stets schlechten
    Haushalt immer noch einen schlechteren Haushalt drauf-
    setzen zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür halten Sie eine noch schlechtere Rede!)


    Der Haushalt des Jahres 2005 ist durch Notverkäufe
    im Umfang von 15,5 Milliarden Euro gekennzeichnet.
    Diese Einnahmen werden nicht etwa für zusätzliche In-
    vestitionen eingesetzt, von denen vielleicht auch etwas
    für die Not leidende Bauwirtschaft abfallen könnte. Sie
    werden auch nicht zur Schuldentilgung verwendet, die
    unserer jungen Generation zugute käme. Nein, all die
    Mehreinnahmen versinken in Eichels Schuldensumpf.

    Das sind alles schlechte Voraussetzungen für den
    Wohnungsbauhaushalt, über den wir hier zu sprechen
    haben. Die Ausgabenansätze in Kap. 12 25 gehen von
    4 342 Millionen auf 3 125 Millionen Euro


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und 90 Cent!)


    zurück. Dieser Rückgang ist ganz wesentlich durch die
    Ausgliederung des Wohngeldes gekennzeichnet. Auch in
    diesem Bereich hat der Bauminister nichts mehr zu sa-
    gen. Zukünftig werden dort andere den Takt angeben.

    Aber auch die Mittel für die Investitionen, die eigent-
    lich steigen müssten, sinken: von 1 475 Millionen auf
    1 325 Millionen Euro.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und 25 Cent!)


    Besonders groß ist der Mittelrückgang bei der sozialen
    Wohnraumförderung. Die Haushaltsmittel gehen von
    450 Millionen auf 338 Millionen Euro zurück. Dieser
    starke Rückgang – Herr Spanier, lassen Sie sich das von
    einem altgedienten Kämmerer sagen – hat nichts mit
    dem Koch/Steinbrück-Papier zu tun, sondern ist die
    Auswirkung der vorangegangenen Haushaltsjahre. Auch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Klaus Minkel

    in den vorangegangenen Haushaltsjahren hat diese rot-
    grüne Koalition ja bewiesen, dass sie mit der sozialen
    Wohnraumförderung nichts mehr am Hut hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Haushaltsmittel für die Städtebauförderung, die

    tatsächlich ausgegeben werden können – nicht die Pro-
    grammmittel, Herr Spanier –, gehen auch zurück, und
    zwar von 520 auf 515 Millionen Euro. Dabei sind die
    Mittel der Städtebauförderung ganz besonders beschäfti-
    gungswirksam einsetzbar. Es ist bedauerlich, dass wir
    auch hier weniger Geld zur Verfügung haben.

    Die Mittel fließen überwiegend in die neuen Bundes-
    länder, was sehr zu begrüßen ist. Die Bundesregierung
    bleibt aber aufgefordert, die alten Bundesländer nicht zu
    vernachlässigen. Hier baut sich nämlich ein großer Sa-
    nierungsstau auf. In Nordrhein-Westfalen sind die För-
    dermittel um das Siebenfache überzeichnet. Wenn sich
    der Bauminister nicht bald etwas einfallen lässt, dann
    werden wir in wenigen Jahren im Westen städtebauliche
    Missstände haben, wie wir sie aus der alten DDR ge-
    wohnt sind.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Die Mittel für die Altschuldenhilfe scheinen im Augen-
    blick auszureichen. Allerdings geschieht der Vollzug
    nicht schnell genug.


    (Dr. Elke Leonhard [SPD]: Der war nie in der DDR! – Weiterer Zuruf von der SPD: Und auch nie in NRW!)


    Im Übrigen werden im Wohnungsbauhaushalt die be-
    kannten Finanzierungsprogramme der Kreditanstalt für
    Wiederaufbau abfinanziert. Große neue Initiativen des
    Bauministers sind in diesem Haushalt nicht erkennbar.
    Der Bauminister geht offensichtlich nach der Devise
    vor: Wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und wer nichts sagt, sagt nichts Falsches!)


    Das ist aber verkehrt, weil es im Lande genug zu tun
    gibt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Eine Statistik, die einen ausgeglichenen Wohnungs-

    markt ausweist, sagt nichts über die Qualität des Wohn-
    raums aus. Es gibt viele Millionen Familien in unserem
    Lande, die sich hinsichtlich ihres Wohnraums verbessern
    möchten. Vor allen Dingen gibt es viele Millionen Fami-
    lien in unserem Lande, die sich den Lebenstraum vom
    eigenen Haus, vom eigenen Heim noch erfüllen wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Für all diese Menschen wird vom Ministerium nicht
    mehr in ausreichendem Maße gesorgt. Es ist sogar so,
    dass wichtige Entwicklungen am Hause Stolpe vorbeige-
    hen.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Nein! Das stimmt nicht!)

    Ich nenne Beispiele. Umweltminister Trittin hat die
    Überschwemmung in Sachsen als Vorwand benutzt, um
    in der Bundesrepublik flächendeckend einen verschärf-
    ten Hochwasserschutz durch absolute Bauverbotszonen
    einzuführen.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Gerade da wolltet ihr bauen, wo jetzt das Verbot ist, oder was?)


    Ich halte es, wie übrigens auch die Mehrheit des Bundes-
    rates und viele Kommunen, für einen großen Fehler,
    dass man die wirtschaftliche Entwicklung und die Bautä-
    tigkeit in unserem Lande künftig von den Zufällen des
    100-jährigen Hochwassers abhängig machen will.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Aber die Auswirkungen waren ja wohl schlimm genug, dass man auch daraus lernen kann, oder nicht?)


    Wenn man auch in der Vergangenheit so verfahren wäre,
    dann wäre Deutschland nie das Land geworden, als das
    es Ihnen vererbt worden ist.

    Die Holländer können übrigens froh sein, dass Herr
    Trittin hier und nicht dort zu Hause ist. Bekanntlich ist in
    der Hälfte des Landes häufig Land unter. Wenn Herr
    Trittin dort wäre, würde er sicherlich als Erstes verord-
    nen, dass sich die Holländer, wenn sie sich zum Schlafen
    niederlegen, einen Rettungsring um den Bauch binden.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ein weiterer Punkt ist die Diskussion über den so ge-
    nannten Flächenverbrauch. Hierbei handelt es sich um
    einen politischen Kampfbegriff, ein Unwort, wenn nicht
    sogar ein Lügenwort; denn die Flächen des Landes sind,
    wenn man von höchst seltenen Sturmfluten einmal ab-
    sieht, grundsätzlich unverbrauchbar. Es gibt höchstens
    eine veränderte Flächeninanspruchnahme. Aber mir hat
    noch kein Mensch erklären können, warum ein artenrei-
    cher Hausgarten unter ökologischen Gesichtspunkten
    schlechter sein soll als eine artenarme Monokultur in der
    Landwirtschaft


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    oder warum ein wohnungsferner Schrebergarten eines
    Mieters besser sein soll als ein Hausgarten eines Hausei-
    gentümers.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oder der heruntergefallene Blumentopf!)


    Deshalb gibt es keinen vernünftigen Grund, unsere Be-
    völkerung am Wohnungsbau zu hindern;


    (Beifall des Abg. Eduard Oswald [CDU/ CSU] – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hindern? Oh!)


    denn unsere Bevölkerung muss sowieso genug unter Re-
    glementierungen leiden.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist wahr!)







    (A) (C)



    (D)


    Klaus Minkel

    Ein weiterer Angriff auf die Wirtschaft und vor allen

    Dingen auf die Bautätigkeit und die Zukunftspläne jun-
    ger Familien ist in dem Entwurf eines „Gesetzes zur
    finanziellen Unterstützung der Innovationsoffensive“
    – bis hier klingt es gut, aber jetzt wird es schlecht –
    „durch Abschaffung der Eigenheimzulage“ zu sehen.
    Bei diesem hochtrabenden Gesetzesnamen handelt es
    sich um nichts anderes als um den ganz ordinären Bruch
    eines Wahlversprechens, das sowohl der Bundeskanzler
    als auch SPD und Grüne vor der letzten Bundestagswahl
    gegeben haben.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was, wir? – Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, niemals!)


    Sie haben damals nämlich den Bestand der Eigenheim-
    zulage garantiert. Dafür gibt es schriftliche Belege,


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)

    die schon bei anderer Gelegenheit vorgetragen worden
    sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Die müssen Sie denen einfach nur vorlesen! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wo denn? Die wollen wir sehen!)


    Das wäre auch ein Betrug an der jungen Generation.
    Wenn Sie dieses Gesetz nämlich jetzt abschafften, dann
    hätte die junge Generation noch auf zehn Jahre die alten
    Bewilligungen durch ihre Steuerzahlungen abzufinan-
    zieren.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Natürlich, wo er Recht hat, hat er Recht! – Wolfgang Spanier [SPD]: Erzählen Sie das mal Herrn Merz! Doppelzüngig!)


    Ich schließe mit folgendem Satz: Die Union steht für
    eine Politik, die Wohlstand für alle anstrebt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Auch in den Schrebergärten?)


    Mit uns ist eine herzlose Schröder/Eichel-Politik nicht
    zu machen. Auch die einfachen Leute in diesem Lande
    haben Anspruch auf ein eigenes Heim, nicht nur Ihr
    Arbeiterführer Oskar Lafontaine in seinem Palast der so-
    zialen Gerechtigkeit.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Da hat er es aber gegeben! Das war ein Blattschuss!)