Rede:
ID1512315300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Spanier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Wir alle waren uns politisch einig, dass das Programm

    „Soziale Stadt“ an der richtigen Stelle ansetzt. Deswe-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wolfgang Spanier

    gen gibt es ja auch weit über 250 Projekte in Deutsch-
    land, verteilt auf alle Bundesländer. Es wäre natürlich
    eine schlimme Sache, wenn eine Signalwirkung von
    dem Verhalten Niedersachsens ausginge, sich die Länder
    möglicherweise wie bei einem Dominoeffekt Schritt für
    Schritt von der Mitfinanzierung verabschiedeten und da-
    mit das Programm, das wir alle politisch gewollt haben,
    kaputtmachten. Ich bitte deshalb die Kolleginnen und
    Kollegen von der Union, vielleicht doch noch einmal mit
    dem niedersächsischen Finanzminister und dem nieder-
    sächsischen Ministerpräsidenten darüber zu sprechen, ob
    sie an dieser Stelle wirklich eine richtige Entscheidung
    getroffen haben. Wir halten sie für völlig falsch.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP])


    Angesichts der extrem schwierigen Finanzlage ist es
    eine gute und richtige Sache, dass die Mittel für die Alt-
    schuldenhilfe im Zusammenhang mit dem Stadtumbau
    noch einmal um 200 Millionen aufgestockt werden
    konnten. Das Finanzvolumen beträgt jetzt insgesamt
    1,1 Milliarden DM.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Euro!)

    Die Bundesregierung hat das vorgeschlagen. Wir haben
    Wort gehalten, was nur Schritt für Schritt möglich war,
    aber wir haben es geschafft. Das ist ein ganz wichtiger
    Schritt nach vorne und ein gutes Signal für die neuen
    Bundesländer.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die soziale Wohnraumförderung beträgt 2005 und in
    den Folgejahren 202 Millionen Euro. Das ist mir persön-
    lich zu wenig, das sage ich Ihnen ganz offen, vor allem
    angesichts dessen, was ich gerade zum preiswerten
    Wohnungsbestand gesagt habe. Aber hier hat Koch/
    Steinbrück zugeschlagen. Wir alle haben das gemeinsam
    beschlossen. Auch hier geht es um Investitionen. Den-
    ken Sie bei Investitionen nicht immer nur an die Straße;
    auch hier werden Investitionen angereizt. Das ist woh-
    nungs- und städtebaupolitisch nicht besonders gut gelun-
    gen. Darüber werden wir möglicherweise in den kom-
    menden Jahren noch einmal neu nachdenken müssen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Und das vor der Landtagswahl bei Herrn Steinbrück!)


    Es gibt Haushaltspositionen, die zwar im Finanzvolu-
    men klein, in der Bedeutung aber durchaus wichtig sind.
    Ich freue mich, dass es gelungen ist, 1,5 Millionen Euro
    für die Bundesstiftung „Baukultur“ bereitzustellen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Da geht es nicht nur um die Qualität des Bauens, son-
    dern sie ist auch hilfreich in Bezug auf internationale
    Marktchancen unseres Planungs- und Bauwesens. Des-
    wegen unterstützen wir diesen Vorschlag der Bundes-
    regierung mit allem Nachdruck.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Wir auch!)

    – Sie auch; da sind wir uns einig. Wir sind uns wahr-
    scheinlich in mehr Punkten einig, als die Brandreden
    von Herrn Oswald, Herrn Königshofen und Herrn
    Friedrich vermuten lassen.

    Eine weitere Position, die im Volumen klein ist: Für
    2005 und 2006 werden 2,2 Millionen Euro für Pilotpro-
    jekte des genossenschaftlichen Wohnens bereitgestellt.
    Ich glaube – das hat auch die Expertenkommission aus-
    drücklich bestätigt; lesen Sie bitte einmal deren Bericht –,
    dass gerade das genossenschaftliche Wohnen unter den
    veränderten gesellschaftlichen Bedingungen besondere
    Zukunftschancen für ältere Menschen, aber auch für
    junge Familien mit Kindern bietet. Dass hier ein erster
    Schritt getan werden konnte, halte ich für überaus er-
    freulich und richtig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, in der Politik kommt es
    nicht immer nur darauf an, welche Summen man zu be-
    stimmten Haushaltsstellen nachweisen kann. Dennoch
    ist es erfreulich, dass wir für die Städtebauförderung
    – bei der wir die Weichen dafür gestellt haben, Städte-
    bau- und Wohnungspolitik zu verzahnen und uns auf den
    demographischen Wandel einzustellen – 522 Millionen
    Euro zur Verfügung stellen und damit das Finanzvolu-
    men auf einem hohen Niveau verstetigen konnten.

    Entscheidend ist aber die Qualität der politischen Ent-
    scheidungen. Ich denke, dass wir mit dem Programm
    „Soziale Stadt“, mit dem Rahmengesetz zur sozialen
    Wohnraumförderung, übrigens auch mit den Moderni-
    sierungsprogrammen, die wir aufgelegt haben, mit dem
    Stadtumbau Ost und, zunehmend wichtig, mit dem
    Stadtumbau West die Weichen richtig gestellt haben.

    Ich habe – das möchte ich zum Schluss sagen, Frau
    Präsidentin – in den letzten Jahren manchmal vermisst,
    dass Sie sich an der inhaltlichen Diskussion um den Pa-
    radigmenwechsel in der Städtebau- und Wohnungspoli-
    tik beteiligen. In der Fachwelt wird diese Diskussion seit
    Jahren geführt und auch wir in der Koalition führen sie.
    Nur Sie haben sich bisher auf die Position beschränkt,
    die Situation zum Beispiel in der Bauwirtschaft zu be-
    klagen, weil zu wenig Geld da sei. Diese Politik war
    vielleicht in den 50er- und 60er-Jahren richtig; aber in
    der heutigen Zeit bedeutet das – ich drücke mich vor-
    sichtig aus – ein Sich-Enthalten jeglicher politischen
    Mitgestaltung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sie machen es sich jetzt zu einfach! Das entspricht gar nicht Ihrer sonstigen Art!)


    Das bedaure ich. Lassen Sie uns die kommenden Wo-
    chen nutzen, über den Haushalt zu reden und nicht nur
    darüber zu jammern, dass da oder dort die Summe zu
    niedrig ist,


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist sehr polemisch! Das ist niveaulos!)


    und uns über die Inhalte unserer Städtebau- und Woh-
    nungspolitik zu verständigen. Mit den Ländern klappt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wolfgang Spanier

    das, da wird das doch vielleicht auch mit der Opposition
    im Bundestag klappen.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Das ist kleinkariert! – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das war zu flach!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Magdalena Strothmann,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lena Strothmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

    Deutschland ist geprägt von Mobilität, auch wenn viele
    von uns diesen Sommer wieder in langen Staus gestan-
    den haben und einen völlig anderen Eindruck hatten. Be-
    weglichkeit und Flexibilität stellen keinen Luxus dar,
    sondern sind Voraussetzungen für eine moderne Gesell-
    schaft. Wer sich dies zu Eigen macht, erkennt, dass
    Investitionen in unsere Verkehrswege für eine aktive,
    agile und vor allen Dingen leistungsfähige Gesellschaft
    wichtig sind. Die Grundaussage Ihres Haushaltsentwurfs
    jedoch lautet: weniger Investitionen. Stillstand im Stau
    und Stillstand in der Verkehrspolitik ist Ihre Linie.


    (Annette Faße [SPD]: Keiner klatscht!)

    Ein Haushalt mit nachvollziehbaren und klar formu-

    lierten Zielen strahlt Glaubwürdigkeit aus und erzeugt
    eine Aufbruchstimmung, das oft geforderte Signal für
    Wirtschaftswachstum und Wirtschaftskraft. Davon ist
    Ihr Entwurf weit entfernt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Woher sollen unsere Betriebe den Mut für Investitio-

    nen und für die Schaffung neuer Arbeitsplätze nehmen,
    wenn der Staat Stagnation zelebriert?


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ja!)

    Seit sechs Jahren ist es das erklärte Ziel dieser Bundesre-
    gierung, Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir
    erinnern uns an das Ziel des Kanzlers, die Arbeitslosen-
    zahlen zu halbieren.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Lang ist es her!)


    Das Ergebnis dieser Politik ist: Wachstum ist in weiter
    Ferne, die Arbeitslosigkeit bleibt hoch und die Zahl der
    Erwerbstätigen nimmt ständig ab.

    Nun liegt in schlechter Tradition ein Haushaltsent-
    wurf jenseits der Verfassung vor, da die angesetzte Neu-
    verschuldung auch in diesem Jahr nicht ausreichen
    wird.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was schlagen Sie denn vor?)


    Dieser Haushalt ist nicht „auf Kante genäht“, wie der
    Finanzminister immer stolz meint, sondern er ist wie ein
    ausgefranster Saum. Ich glaube, vom Nähen verstehe ich
    ein bisschen mehr als er.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Finanzierung des Haushalts ist einfach unsolide.

    Es ist waghalsig, von Privatisierungserlösen in dieser
    Höhe auszugehen und diese Wahnsinnssummen auch
    noch im Voraus auszugeben. Das wird wieder zulasten
    der Steuerzahler gehen. Der Börsengang der Post hat
    schließlich gezeigt, wie zurückhaltend der Kapitalmarkt
    derzeit ist und welchem Druck man bei der Preisgestal-
    tung ausgesetzt ist.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Wie schon beim Bundesverkehrswegeplan stellt

    sich auch beim Verkehrshaushalt Unbehagen ein.

    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist noch sehr zurückhaltend gesagt!)

    Der unseriöse Finanzierungsansatz verursacht das schale
    Gefühl, der Bundesverkehrswegeplan sei schon jetzt das
    Papier nicht mehr wert, auf dem er gedruckt ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist leider wahr!)


    Wie sollen 4,6 Milliarden Euro für Bundesfernstraßen
    reichen, wenn der Bedarf im Bundesverkehrswegeplan
    auf 5,2 Milliarden Euro festgelegt wurde und der tat-
    sächliche Bedarf noch höher liegt? Investitionen werden
    gnadenlos gekürzt und außerdem werden schließlich
    noch weitere Einschnitte durch die globale Minderaus-
    gabe folgen.

    Dazu stellt sich immer wieder die spannende Frage
    der Maut. Gibt es eigentlich etwas Neues von Toll
    Collect, zum Schadenersatz oder zum angestrebten Ter-
    min?


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Schiedsverfahren!)


    Es ist so verdächtig ruhig. Das muss man feststellen,
    auch wenn der Minister etwas anderes sagt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie keine Zeitung?)


    Warum zögern eigentlich unsere Spediteure, die Ge-
    räte in die LKWs einbauen zu lassen? Die Unternehmen
    sind nämlich nicht vom Erfolg der Aktion überzeugt und
    befürchten, dass auch das neue System wieder nicht
    funktioniert und weitere Kosten für die Betroffenen ver-
    ursacht. Für die Verunsicherung der Betriebe tragen Sie
    die Verantwortung.

    Auch die Harmonisierung ist dem Gewerbe verspro-
    chen worden, liegt aber auf Eis. Außerdem rate ich: Im
    EU-Verkehrsministerrat sollten Sie sich für eine Zweck-
    bindung der Mauteinnahmen einsetzen und nicht § 11
    des Mautgesetzes unterwandern. Die Maut wäre in dem
    Fall nichts anderes als eine Steuer. Ich sage es noch ein-
    mal: Eine Akzeptanz beim Gewerbe ist nur mit klarer
    Zweckbindung zu erreichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Lena Strothmann

    Aber das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.

    Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen las-
    sen: Sie produzieren Haushaltslöcher, um sie dann mit
    theoretischen Mauteinnahmen zu stopfen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Mehrfach!)


    Das ist für mich ein Haushalt mit Luftbuchungen.
    Die Kürzungen sind eindeutig. Im Straßenbau liegen

    sie bei 10,5 Prozent, mit der Maut immer noch bei
    5,3 Prozent. Bei der Schiene ist es das Gleiche. Die Kür-
    zungen betragen dort 12,4 Prozent und mit der Maut im-
    mer noch 6,7 Prozent.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Aber den Mund vollnehmen!)


    Sie sind dennoch immun gegen jegliche Ratschläge und
    Empfehlungen. Sie ignorieren sogar einhellige Forde-
    rungen der Landesverkehrsminister.

    Die Verkehrsminister und -senatoren der Länder ha-
    ben ausdrücklich beschlossen, dass die Mauteinnahmen
    zusätzlich und nicht im Austausch gegen wegfallende
    Haushaltsmittel für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfü-
    gung stehen müssen.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Die haben unseren Haushalt aber nicht zu beschließen! So einfach ist das! – Weiterer Zuruf von der SPD: Weil sie selber Löcher im Haushalt haben!)


    Investitionen sind der Weg in die Zukunft.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Das war neben allen Sparbemühungen auch eine wich-
    tige Erkenntnis von Koch/Steinbrück. Steinbrück ist üb-
    rigens ein Ministerpräsident aus Ihren Reihen. Ein Er-
    gebnis des Vermittlungsausschusses wurde allerdings
    von Ihnen in sein Gegenteil verkehrt. Das war nicht nur
    verkehrspolitisch, sondern auch ökonomisch falsch.

    Sie behandeln die Straße wie ein ungeliebtes Stief-
    kind. Insbesondere bei der Maut handeln Sie konsequent
    zum Nachteil der Straße. Im neuen Haushaltsjahr rech-
    nen Sie mit hohen Mauteinnahmen. So weit, so gut.
    Aber leider wenden Sie dann erneut einen Verteilungs-
    schlüssel an, bei dem die Mittel für den Straßenbau pro-
    zentual am geringsten wachsen. Bei der Schiene ist ein
    Plus von 14,3 Prozent, bei den Wasserstraßen von
    12,85 Prozent und bei der Straße nur von 11,75 Prozent
    zu verzeichnen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Die Bahn will das Geld gar nicht ausgeben!)


    Aber als Betroffene erwarten die Mautzahler zu Recht
    eine deutlich verbesserte Straßensituation.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir werden uns
    weiter auf ein intensives Wachstum des Verkehrs auf
    unseren Straßen einzurichten haben. Die Mobilität steigt.
    Die EU-Osterweiterung zeigt ihre Auswirkungen und
    der Güterverkehr nimmt immer mehr zu. Die Vertriebs-
    strukturen und die globalisierte Weltwirtschaft insge-
    samt sind weitere Ursachen. Man kann nicht einerseits
    die Einigung Europas vorantreiben oder Global Player
    sein und andererseits die Verkehrs- und Warenströme
    einfach ignorieren. Das verdeutlicht den Bedarf an ver-
    besserten und in jedem Fall auch zusätzlichen Verkehrs-
    achsen. Die Straße wird hieran einen entscheidenden
    Anteil haben. Ob politisch nicht gewollt oder verteufelt,
    dies bleibt eine Tatsache.

    Die Maxime muss also lauten: Ausbau statt eines
    notdürftigen Erhalts! Im Haushaltsentwurf steht genau
    das Gegenteil.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Leider wahr!)


    Dort steht, dass die Mittel für den Bundesstraßenerhalt
    um 29 Prozent steigen, die Mittel für den Bundesstra-
    ßenneubau aber um 41 Prozent sinken. Im Vergleich zu
    2003 ist dies ein Minus von 78,3 Prozent.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es! Das sind die Zahlen! Das sind die Fakten!)


    Hinzu kommt, dass die Kosten für die laufenden
    Maßnahmen die Gelder größtenteils auffressen. Für neue
    Baumaßnahmen ist nicht mehr genügend Geld übrig.
    Das nenne ich unseriöse Finanzplanung und das kommt
    einem Offenbarungseid gleich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das ist ein Witz; man hätte sich die Haushaltsberatungen
    sparen können.

    Weitere falsche Prioritätensetzungen können wir uns
    nicht länger leisten. Das Straßennetz hat für die Bürger
    und die Wirtschaft eine große Bedeutung. IHK-Umfra-
    gen belegen, dass die Erreichbarkeit von Betrieben die
    Standortentscheidung maßgeblich mitbestimmt. Die Er-
    reichbarkeit rangiert als zweitwichtigster Standort-
    faktor direkt nach der Gewerbe- und Grundsteuer.

    Was bedeutet das? Die Verkehrssituation hat direkten
    Einfluss auf die Betriebe und somit auf die Sicherung
    und Schaffung von Arbeitsplätzen. Darum betonen wir
    immer wieder, dass zukunftsorientierte Investitionen im
    Verkehrs- und Baubereich positive Folgen haben – bis
    hin zu höheren Einnahmen für die Steuer- und Sozial-
    kassen und weniger Kosten für die Arbeitslosigkeit. Die
    Bekämpfung der Arbeitslosigkeit – ich glaube, da waren
    wir uns alle einig – ist die wichtigste Aufgabe in unse-
    rem Land und nicht etwa das Umsiedeln von Hamstern
    und Fledermäusen, das oft mehr kostet als eine Ortsum-
    gehung.

    Der volkswirtschaftliche Schaden in Deutschland auf-
    grund von Verkehrsstaus beläuft sich auf 80 Millionen
    bis 100 Millionen Euro. Verkehrspolitik muss also
    Strukturpolitik sein und sich an Bedürfnissen und Ent-
    wicklungen orientieren. Sie orientieren sich aber stur an
    einem korsettartigen Finanzrahmen, der keinen Blick für
    das Notwendige zulässt.

    Wir fordern von unseren Arbeitnehmern und Arbeits-
    losen Flexibilität und Mobilität. Als Folge nimmt die
    Zahl der Pendler ständig zu. Allein nach Bielefeld, einer
    Stadt mit 328 000 Einwohnern, pendeln täglich






    (A) (C)



    (B) (D)


    Lena Strothmann

    50 000 Personen. Gerade in meiner Heimat kann die
    Schiene nur noch bedingt zur Entlastung beitragen, und
    zwar weder im Personenverkehr noch im Güterverkehr.

    Dennoch ist eines sicher: Der Gütertransport wird
    weiterhin seinen Schwerpunkt auf der Straße haben. Aus
    dem Wirtschaftsleben sind LKWs nicht mehr wegzuden-
    ken. Das deutsche Transportgewerbe kann im Wettbe-
    werb jedoch nur mithalten, wenn wir die Bedingungen
    verbessern.

    Ändern Sie also Ihre verkehrspolitischen Prioritäten!
    Sorgen Sie endlich für eine funktionierende und wettbe-
    werbsfähige Verkehrsinfrastruktur! Eine Finanzierung
    ist trotz aller Sparzwänge möglich.