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ID1512314500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Annette Faße


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Herren von CDU/CSU und FDP, Horrorszenarien
    lösen keine Probleme.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ihr Haushaltsansatz auch nicht!)


    Das muss man Ihnen heute wohl klar und deutlich sagen;
    denn auch Sie tragen in vielen Punkten Verantwortung.
    Das betrifft auch die Instandhaltungsquote. Ich glaube
    nicht, dass Sie behaupten können, der Vorgabe der In-
    standhaltung der Straßen in den 16 Jahren Ihrer Regie-
    rungszeit gerecht geworden zu sein. Der Zustand der
    Straßen ist ja nicht plötzlich schlecht geworden. Das
    hängt auch mit der Historie zusammen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Uwe Küster [SPD]: Der große Historiker mit dem Mantel der Geschichte ist nicht mehr da!)


    Der Einzelplan 12 ist besser, als Sie ihn versuchen
    darzustellen. Ihre Kritik ist überzogen. Ihre andauernde
    Forderung nach mehr Geld ist unrealistisch. Auch wir
    fänden es schön, wenn es Goldstücke regnen würde. Das
    ist aber nicht der Fall. Von daher sind Ihre überzogenen
    Forderungen völlig daneben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Die Umsetzung der Koch/Steinbrück-Vorschläge

    und die Vorgaben der globalen Minderausgabe finden
    sich auch im Einzelplan 12 wieder. Ich muss wohl daran
    erinnern, dass die Opposition den Sparmaßnahmen aus
    dem Koch/Steinbrück-Papier zugestimmt hat. Das schei-
    nen Sie nämlich manchmal zu vergessen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Verdrängungswettbewerb!)


    Mit knapp 23,22 Milliarden Euro ist und bleibt dieser
    Haushalt der viertgrößte Einzelhaushalt, und das obwohl
    gegenüber dem bereinigten Soll 2004 im Einzelplan 12
    für das Jahr 2005 rund 1,57 Milliarden Euro weniger zur
    Verfügung stehen. Dieses Minus – darauf muss auch
    noch einmal hingewiesen werden – ist überwiegend
    darauf zurückzuführen, dass durch die Umsetzung von
    Hartz IV das Wohngeld aus dem Einzelplan heraus-
    genommen wurde, und zwar ohne eine Kürzung des
    Wohngeldes an sich. Wir haben also ein Minus von
    2,3 Prozent zu verkraften.

    Der größte Investitionshaushalt des Bundes – ich sage
    das noch einmal klar und deutlich – bleibt unser Haus-
    halt. Das ist auch richtig so und wichtig. Uns ist wichtig:
    Die Kontinuität der Investitionen auf hohem Niveau
    muss Planungssicherheit für die Verkehrsträger und für
    die Industrie schaffen. Wir haben hier unsere Hausaufga-
    ben gemacht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zur Erinnerung: Zu der Zeit, als Sie die Regierung
    stellten, lagen die Verkehrsinvestitionen zuletzt bei
    9,5 Milliarden Euro, und das zu einer Zeit, in der die
    Konjunktur mit der heutigen überhaupt nicht zu verglei-
    chen ist.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Hört! Hört! Das ist über 1 Milliarde weniger als bei uns! Wie kommt das, ihr Helden des Verkehrswesens?)


    Wir wissen: Infrastrukturinvestitionen sind Zukunfts-
    investitionen in den wirtschaftlichen, sozialen und ge-
    sellschaftlichen Standort Deutschland. 1 Milliarde Euro
    schaffen und sichern 25 000 Arbeitsplätze. Unsere
    Investitionsschwerpunkte für das Jahr 2005 liegen im
    Erhalt und in der Modernisierung des Bestandsnetzes
    von Schiene, Straße und Wasserstraße. Hier gilt es Prio-
    ritäten zu setzen. Dazu gehören die Weiterführung der
    laufenden Vorhaben, die Verkehrsprojekte „Deutsche






    (A) (C)



    (B) (D)


    Annette Faße

    Einheit“ und die Vorhaben zur Bewältigung der Ver-
    kehre im Zusammenhang mit der Erweiterung der Euro-
    päischen Union.

    Wir sehen in der Mitveranschlagung der eingeplanten
    Mittel aus der LKW-Maut kein Risiko.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das hat man 2003 auch schon gehört!)


    Wir alle wissen, wie schwierig es war, haushaltsmäßig
    zu klären,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das haben Sie im letzten Jahr auch erzählt!)


    wie die nicht erfolgte rechtzeitige Einführung der Maut
    auf den Haushalt gewirkt hat. Aber wir stellen hier ein
    System um und das wird uns zum 1. Januar 2005 gelin-
    gen. Wir wissen aus den Zwischenberichten, dass alles
    positiv gelaufen ist. Ich finde, wir sind gemeinsam in der
    Verantwortung. Heute habe ich im Frühstücksfernsehen
    gesehen, welche Horrorszenarien ein Kollege der CDU
    gezeichnet hat. Das halte ich für unverantwortlich. Sie
    sollten mit dem Gewerbe und dem Verband darauf drän-
    gen, dass endlich die On Board Units, die vorhanden
    sind, bestellt werden. Dann brauchen wir uns auch keine
    Gedanken über Schlangen an den Tankstellen zu ma-
    chen.


    (Beifall bei der SPD)

    Zur Bahn ist einiges gesagt worden. Der Kollege

    Weis wird detailliert darauf eingehen. Ich sage ganz klar:
    Die 2,5 Milliarden Euro, die wir der DB AG für die Er-
    satzinvestitionen zur Verfügung gestellt haben, wurden
    von der DB AG als ausreichend betrachtet. Aber – darin
    sind wir uns alle einig – die DB AG muss dieses Geld
    auch abrufen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ach was!)

    Sie muss Planungs- und Bauaufträge vergeben und darf
    nicht die eigenen Planungskapazitäten zurückfahren. Es
    ist richtig, dass wir oft darüber diskutieren, dass die Mit-
    tel nicht abfließen. Wir haben extra Gelder für Planungs-
    kapazitäten freigestellt. Wir haben unsere Hausaufgaben
    gemacht. Wir sehen die DB AG und den Vorstand in be-
    sonderer Verantwortung. Wir, die Regierung und die Ab-
    geordneten, lassen uns nicht den Schwarzen Peter zu-
    spielen, um das deutlich zu sagen. Auch Herr Mehdorn
    trägt Verantwortung für die Arbeitsplätze in unserem
    Land.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die Wasser-
    straßen im integrierten Verkehrssystem unverzichtbar
    sind.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Die investiven Mittel in Höhe von rund 625 Millionen
    Euro werden auf Projekte konzentriert, die für den Erhalt
    und die Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähig-
    keit des Wasserstraßennetzes von besonderer Bedeutung
    sind und einen hohen verkehrswirtschaftlichen Nutzen
    versprechen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Sind die Grünen damit einverstanden?)


    Mein persönlicher Wunsch und der Wunsch des Ge-
    werbes wäre es, eine Aufstockung der Mittel zu errei-
    chen. Aber ich möchte auch darauf hinweisen, dass die
    Infrastruktur auf den Wasserstraßen nicht das einzige
    Problem unserer Binnenschifffahrt ist. Um die Probleme
    zu lösen, haben wir ein Gutachten vorgelegt und das Fo-
    rum „Binnenschifffahrt und Logistik“ gegründet. Am
    20. September wird ein erster Zwischenbericht vorgelegt
    werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dem Gewerbe
    helfen können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, auch das Maritime Bünd-

    nis liegt mir natürlich ganz besonders am Herzen. Wir
    stehen zum Maritimen Bündnis. Das zeigt sich auch da-
    ran, dass wir wieder 44,8 Millionen Euro an Bundes-
    zuwendungen in den Haushalt eingestellt haben. Wir
    sichern damit Arbeitsplätze deutscher Seeleute an Bord
    und die Ausbildung des seemännischen Nachwuchses.
    Wir halten Wort und gehen davon aus, dass die Reeder
    dies auch tun. Wir erwarten Rückflaggungen im dreistel-
    ligen Bereich. Sollten wir über den zugesagten mindes-
    tens 100 liegen, dann müssten wir uns allerdings die mit-
    telfristige Finanzplanung noch einmal genau ansehen.
    Wir stehen zu dem Versprechen, das wir gegeben haben.
    Auf diese Bundesregierung ist Verlass.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Davon sind wir nicht überzeugt!)


    Jetzt komme ich zu dem schon angesprochenen
    Thema Transrapid. Wir bleiben dabei, dass der Magnet-
    schwebetechnik in Deutschland eine Chance zu geben
    ist. Wir sagen auch ganz klar und deutlich: Dies ist ein
    Landesprojekt. Der Bund unterstützt dieses Projekt,


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    aber Voraussetzung dafür, dass die derzeitige Sperre
    – sie ist auch im Haushalt 2005 wieder vorgesehen – be-
    seitigt werden kann, ist ein tragfähiges Gesamtfinanzie-
    rungskonzept des Landes Bayern, nichts anderes.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Darauf warten wir bis heute!)


    Das Land hat das vorzulegen. Wir sollten hier auch kei-
    nen Hoffnungen Raum geben, dass das Geld, das NRW
    zugestanden hätte, jetzt einfach Bayern bekommen wird.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So muss es sein!)


    Man hat Bayern eine Summe zugesagt, zu der wir ste-
    hen. Mehr, meine Damen und Herren, wird nicht passie-
    ren. Der Ball liegt bei Bayern und nicht bei uns.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Annette Faße


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Positiv zu bewerten, liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ist die Entwicklung im kombinierten Verkehr. Hier ha-
    ben wir Gelder zur Verfügung gestellt, deren Einsatz
    sich positiv ausgewirkt hat. Viele haben gesagt, der
    Kombiverkehr werde weiter langsam abnehmen und
    sterben. Das ist nicht der Fall: Er hat positive Zahlen zu
    vermerken. Ich muss auch sagen, dass ich mich bei ei-
    nem Besuch des Hafens in Braunschweig sehr gefreut
    habe: VW verlegt Transporte aufs Wasser, Ikea verlegt
    Transporte aufs Wasser.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Hoffentlich gehen sie nicht unter, wenn sie aufs Wasser gehen!)


    Auch die Industrie merkt also, wie sinnvoll die Nutzung
    unserer Wasserstraßen ist.

    Wir haben auch keine Kürzungen in dem für uns
    wichtigen Bereich der Verkehrssicherheit vorgenommen.
    Dieser Bereich liegt uns weiterhin sehr am Herzen. Wir
    haben einen Rückgang bei der Zahl der Verkehrstoten zu
    vermelden. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg
    sind. Wir werden gemeinsam mit den Verbänden weiter
    an einer Verbesserung der Verkehrssicherheit arbeiten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben in diesem Haushalt zum ersten Mal drei
    Stellen, an denen gesondert Mittel für Radwege bereit-
    gestellt werden: an den Bundesfernstraßen, an den Bun-
    deswasserstraßen und 2 Millionen Euro zur Umsetzung
    des Nationalen Radverkehrsplanes. Ich meine, dass das
    ein deutliches Zeichen dafür ist, dass wir auch diesen
    Verkehrsträger nicht vergessen; wir berücksichtigen ihn
    und werfen entsprechende Studien nicht einfach in den
    Papierkorb, sondern setzen sie konsequent um.

    Lassen Sie mich zum Schluss zu einem Thema Stel-
    lung nehmen, über das ich mich bei meinen Recherchen
    gefreut habe: Das ist die Situation der Ausbildungs-
    plätze in unserem Ministerium.


    (Beifall bei der SPD – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Das muss man einmal laut sagen!)


    Meine Anfrage hat dazu beigetragen, dass wir schon im
    Jahr 2004 unser Ausbildungsplatzangebot von 7 Prozent
    der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zur Ver-
    fügung stellen. Das reicht so aber nicht aus: Auch das
    Ministerium übernimmt Verantwortung und stellt zusätz-
    liche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die Zahl der
    Ausbildungsverhältnisse soll von zurzeit 1 177 auf
    1 429 erhöht werden. Das ist ein gutes Zeichen für die
    jungen Menschen in unserem Land.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist jetzt Sache der Abgeordneten, im Fachaus-
    schuss über den vorliegenden Haushaltsentwurf zu bera-
    ten. Ich bin gespannt, welche Anträge von Ihnen kom-
    men werden. Wenn es – wie bei den Anträgen zum
    Bundesverkehrswegeplan – wieder um die Zahlen geht,
    dann wissen Sie, was damit passiert. Aber vielleicht kön-
    nen wir uns bei einigen Änderungsanträgen auch eini-
    gen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Norbert Königshofen,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Königshofen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    80 Prozent der Bürger haben kein Vertrauen in die
    Finanzpolitik der Bundesregierung. Mit dieser Feststel-
    lung, dem Ergebnis einer Emnid-Umfrage, habe ich in
    der letztjährigen Haushaltsdebatte meine Rede begon-
    nen. Nun, meine Damen und Herren von der Koalition,
    mit der Vorlage des Haushalts 2005 dürften Sie auch das
    Vertrauen der übrigen 20 Prozent verspielen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Denn aus Ihren vollmundigen Ankündigungen, Deutsch-
    land fit für die Zukunft zu machen, ist wieder nichts ge-
    worden. Der Haushalt 2005 ist ein Dokument nicht ge-
    haltener Versprechen und ein Dokument des Scheiterns.
    Das gilt auch und besonders für den Verkehrsbereich, zu
    dem Sie, Herr Minister Dr. Stolpe, gerade in Ihrer Rede
    feststellten, dass er über Deutschlands Zukunft ent-
    scheide. Ich frage Sie: Was ist aus Ihrem Zukunftspro-
    gramm Mobilität geworden? Was ist aus Ihrer zukunfts-
    orientierten Investitionspolitik geworden? Was ist aus
    Ihren Zusagen und Versprechen geworden? Die Antwort
    lautet schlicht und einfach: Nichts, gar nichts!


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Schaufensterreden!)


    Nehmen wir als Beispiel die LKW-Maut. Mit ihrer
    Einführung sollte bekanntlich zweierlei erreicht werden:
    Zum einen sollten die Wettbewerbsverzerrungen zulasten
    des deutschen Güterkraftgewerbes gemindert werden.
    Zum anderen sollten zusätzliche Mittel für Verkehrsin-
    vestitionen mobilisiert werden. Beide Versprechen haben
    Sie von Rot-Grün gebrochen. Die Erfüllung des ersten
    Versprechens scheiterte daran, dass Sie sich in Brüssel
    viel zu spät und dann nicht hart genug für das deutsche
    Güterkraftgewerbe eingesetzt haben. Es ist daher kein
    Wunder, dass die Verhandlungen bis jetzt ohne positives
    Ergebnis geblieben sind.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Deshalb ist die Mauthöhe auch gesenkt worden!)


    – Die Maut ist zwar gesenkt worden, aber für alle. Da-
    durch sind die Wettbewerbsverzerrungen nicht beseitigt,
    mein lieber Kollege.

    Schlimmer aber als die Nichteinlösung des Verspre-
    chens, 600 Millionen Euro als Ausgleich zu zahlen, ist
    der Bruch des zweiten Versprechens. Hier geht es ja um
    zusätzliche Milliardeninvestitionen in den Verkehrsbe-
    reich. So heißt es beispielsweise nach der Vereinbarung






    (A) (C)



    (B) (D)


    Norbert Königshofen

    des Vermittlungsausschusses vom 21. März 2003 in
    § 11 des Mautgesetzes – ich darf das zitieren –:

    Das verbleibende Mautaufkommen wird zusätzlich
    dem Verkehrshaushalt zugeführt und in vollem Um-
    fang zweckgebunden für die Verbesserung der Ver-
    kehrsinfrastruktur, überwiegend für den Bundes-
    fernstraßenbau, verwendet.

    Davon kann im vorliegenden Haushaltsentwurf keine
    Rede sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Genauso wie im letzten Jahr senken Sie die steuer-

    finanzierten Investitionen. Die dafür eingesetzten
    Mauteinnahmen gleichen das noch nicht einmal aus. Das
    heißt, es fließt nicht mehr, sondern weniger Geld in die
    Verkehrsinfrastruktur. Das ist eine klare Verletzung des
    Mautgesetzes. Dabei ist noch keineswegs sicher, dass
    die für 2005 in den Haushalt eingestellten Mauteinnah-
    men in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für Investitionen
    zur Verfügung stehen. Nicht nur für den Finanzexperten
    des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung,
    Vesper, ist völlig offen, ob das Mautsystem 2005 endlich
    funktionieren wird. Herr Minister, wir haben ja diesbe-
    züglich unsere schmerzhaften Erfahrungen. Ich hoffe,
    dass Sie mit Ihrem Optimismus Recht haben; denn wir
    brauchen das Geld dringend. Aber wir haben ja unsere
    Erfahrungen gemacht. Wie oft sind wir da vertröstet
    worden!

    Doch selbst wenn die Mauteinnahmen pünktlich flie-
    ßen, fehlen im Vergleich zu 2004 rund 542 Millionen
    Euro, im Vergleich zu 2003 sogar 800 Millionen Euro.

    Insgesamt reicht die mangelnde Investitionsbereit-
    schaft nicht einmal aus, den schleichenden Substanzver-
    lust auf Deutschlands Autobahnen und Bundesstraßen
    aufzuhalten, und das, obwohl der Staat durch Steuern
    und Abgaben im Bereich Straßenverkehr – nehmen wir
    einmal die Mineralölsteuer – zurzeit circa 50 Milliarden
    Euro pro Jahr einnimmt.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Mit Maut wären es 53 Milliarden Euro!)


    Herr Minister, das ist schlichtweg ein Skandal. Es ist
    zu befürchten, dass das noch nicht einmal das Ende der
    Fahnenstange sein wird. Am Ende der Haushaltsberatun-
    gen wird, so fürchte ich, noch weniger zur Verfügung
    stehen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist zu erwarten!)


    Doch nicht nur die Straßenbauinvestitionen kommen
    bei Ihnen stiefmütterlich weg. Das Gleiche gilt für die
    Schiene, eigentlich ein Lieblingskind der rot-grünen Ko-
    alition. Herr Kollege Oswald hat überzeugend dargelegt,
    dass die Entwicklung auf diesem Gebiet negativ sein
    wird. Wohin das Ganze führt, konnte man in der „FAZ“
    am Montag nachlesen: Die Deutsche Bahn wird ihr Per-
    sonal wegen der sinkenden Bundesmittel für die Schie-
    neninfrastruktur für die Planung von Investitionsvorha-
    ben reduzieren, und zwar um 1 500 Stellen; von
    5 400 Stellen fallen 1 500 weg und auch die externen
    Planungsbüros bekommen weniger Aufträge.


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Sie glauben auch jeder Propaganda, was?)


    – Nein, das steht in der „FAZ“.

    (Heiterkeit bei der SPD)


    Ich glaube gar nicht, dass das Propaganda ist; denn
    selbst Herr Kollege Schmidt von den Grünen hat das be-
    krittelt.

    Ich muss hinzufügen: Herr Schmidt nimmt hier eine
    ganz eigenartige Rolle ein. Er spielt so ein bisschen
    Opposition in der Koalition. Man überlässt der SPD das
    Unangenehme – für die Grünen ist das angenehm – und
    selbst stellt man sich als Retter der Entrechteten dar. Das
    müssen Sie natürlich intern klären. Meine Damen und
    Herren von der SPD, was ich vorgetragen habe, ist nicht
    nur eine Behauptung der „FAZ“, sondern es wird selbst
    von Ihrem Koalitionspartner behauptet.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist die Realität!)


    – Das ist die Realität.
    Nachdem ich das alles gehört habe, weiß ich nicht,

    Herr Minister, woher Sie Ihren Optimismus in Bezug auf
    den Rhein-Ruhr-Express nehmen.

    Wie es Frau Faße eben erst getan hat, wird für diese
    Kahlschlagpolitik gern das Koch/Steinbrück-Papier
    herangezogen. Das Koch/Steinbrück-Papier ist aber eine
    Liste von Vorschlägen zum Subventionsabbau und keine
    Liste mit Vorschlägen zu Investitionskürzungen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Wahrheit muss man abkönnen! – Annette Faße [SPD]: Falsch! Sie haben das nicht gelesen!)


    – Nein. – Die beiden Ministerpräsidenten, also auch Ihr
    Ministerpräsident Steinbrück, SPD, haben in einem
    Brief vom 25. März an Herrn Dr. Stolpe klargestellt
    – Frau Faße, ich zitiere das gern –:

    Unsere Vorschläge bewirken einen Subventionsab-
    bau auf breiter Front. Dabei ist aber stets darauf ab-
    gestellt worden, dass es keine Verwechslungen zwi-
    schen Infrastruktur-Investitionen und Subventionen
    geben kann und darf. Schon gar nicht haben wir
    Vorschläge zur Kürzung von Investitionen des drin-
    gend benötigten weiteren Ausbaus der Bundesfern-
    straßen gemacht. Deshalb ist Ihre Begründung der
    Kürzung von Investitionen unter Berufung auf un-
    sere Vorschläge schlicht falsch.

    So die beiden Ministerpräsidenten. Sie können es ja
    gerne nachlesen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Alles andere ist falsch!)


    – Alles andere ist Geschichtsklitterung und -fälschung.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Norbert Königshofen

    Sie können sich nicht auf das Koch/Steinbrück-Papier

    berufen. Es ist Ihre politische Entscheidung, zu kürzen.
    Sie haben den Verkehrshaushalt nämlich immer als
    Steinbruch zur Finanzierung anderer Maßnahmen ge-
    braucht. Sie verwechseln gern Investitionen und Sub-
    ventionen. Solche Verwechslungen haben bei Ihnen ja
    Tradition. Ich brauche nur daran zu erinnern, dass Herr
    Scharping einst brutto und netto verwechselt hat.


    (Annette Faße [SPD]: Unsinn! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Das sind doch olle Kamellen!)


    – Nein, das ist Ihre Tradition, Herr Kollege!

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Verwechseln ist deren Tradition!)

    Der Entwurf des Einzelplans 12 belegt, dass die rot-

    grüne Koalition ihrem Anspruch, die Mobilität in
    Deutschland zu fördern, nicht gerecht wird. Von daher
    lehnen wir den von Ihnen, meine Damen und Herren,
    vorgelegten Entwurf – jedenfalls in dieser Fassung – ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)