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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kollege Paziorek, Sie haben gerade eigentlich

    nur das bestätigt, was ich gesagt habe. Ich habe zwei Sa-
    chen unterschieden:

    Erstens habe ich gesagt, dass sich die CDU/CSU in
    Form von Herrn Lippold hier hingestellt und gesagt hat,
    wir hätten das 25-Prozent-Ziel eigentlich erreichen müs-
    sen, was etwa 100 Millionen Tonnen CO2 weniger gewe-sen wären.

    Zweitens. Bei den Verhandlungen über den Klima-
    schutz in den letzten Wochen, bei denen es um zwei
    Zeiträume geht, 2005 bis 2007 und 2008 bis 2012, als
    wir vorgeschlagen haben, bis 2007 nicht um 100 Millio-
    nen, sondern um 2 Millionen Tonnen zu reduzieren, ha-
    ben Sie erklärt, dass das nicht machbar sei. Zu dem Ziel,
    bis 2012 von 505 Millionen auf 499 Millionen Tonnen
    für die Energiewirtschaft und die Industrie herunterzuge-
    hen, haben Sie sich gar nicht geäußert, sondern sind ganz
    still gewesen. Als wir vorgeschlagen haben, von
    505 Millionen auf 503 Millionen Tonnen zu reduzieren
    – der CDU-Vorschlag von 1990 lag bei knapp über
    400 Millionen Tonnen –, hieß es, diese 2 Millionen Ton-
    nen Reduktion seien nicht zu erreichen.

    Bei diesem Verhalten ist es unehrlich, heute zu sagen,
    wir haben von euch 100 Millionen Tonnen Reduktion






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ulrich Kelber

    gefordert, die ihr aber nicht erreicht. Dabei waren Sie
    doch nicht einmal bereit, uns bei 2 Millionen Tonnen
    entgegenzukommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nach meinem Eindruck hatte sowohl derjenige, der

die Kurzintervention machen wollte, wie auch derjenige,
der darauf reagieren darf, Gelegenheit, das zu tun.

Nun können wir dem nächsten Redner lauschen. Das
ist der Kollege Albrecht Feibel für die CDU/CSU-Frak-
tion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Albrecht Feibel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Wir sprechen heute über den Haushaltsplan 2005. Herr
    Kelber, Sie sind eine ganz wichtige Antwort schuldig ge-
    blieben. Natürlich sind neue Arbeitsplätze im Bereich
    der erneuerbaren Energien wünschenswert.


    (Ulrich Kelber [SPD]: 118 700!)

    – Von mir aus sind es gut 100 000. Aber was diese Ar-
    beitsplätze kosten, haben Sie hier nicht vorgetragen. Das
    ist dann eine unredliche Diskussion über neue Arbeits-
    plätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: In dieser Diskussion sind Sie doch Weltmeister!)


    Der Kollege von Weizsäcker hat davon gesprochen,
    dass es ein Haushalt der Kosteneffizienz sei, der vom
    Umweltminister vorgelegt wurde. Wer genau hinschaut,
    sieht viele Möglichkeiten der Einsparungen, die vorge-
    nommen werden können. Selbst wenn der Haushalt mit
    rund 750 Millionen Euro eher klein ist, so wissen wir
    doch, dass die großen Ausgaben in Milliardenbeträgen
    außerhalb dieses Haushaltes stattfinden. Deshalb müssen
    wir das Gesamtpaket betrachten und dazu Einsparvor-
    schläge machen.

    Der Bund ist in einer außerordentlich schwierigen Si-
    tuation, weil er seit etlichen Jahren etwa 200 Milliar-
    den Euro einnimmt und rund 250 Milliarden Euro aus-
    gibt und diese Lücke von 40 bis 50 Milliarden Euro im
    Wesentlichen immer wieder durch Neuverschuldung
    abgedeckt werden muss. Das heißt, wenn wir eine ver-
    antwortungsvolle Haushaltspolitik machen wollen, ist es
    dringend notwendig, dass diese Lücke reduziert wird.
    Deshalb muss in allen Einzelplänen gespart werden.

    Vor einer Politik, wie sie im Moment gemacht wird,
    hat der Bundeskanzler vor einem Jahr in Berlin gewarnt.
    Er hat gesagt: Wir dürfen heute nicht all das aufessen,
    wovon diese morgen auch noch leben wollen. – Ich
    nehme an, dass er mit „diese“ die nächsten Generationen
    meint. Das sei künftigen Generationen gegenüber nicht
    fair, so der Bundeskanzler.

    Betrachten wir einmal den Einzelplan 16. Er zeugt
    nicht gerade von Rücksichtnahme auf künftige Genera-
    tionen. Unter der Überschrift „Wir tun etwas für die Um-
    welt“ kann man vieles entschuldigen. Man kann erklä-
    ren, dies seien im Rahmen des Umweltschutzes
    zwingende Investitionen. Aber das Haushaltsgebaren
    des Einzelplans 16 ist weder fair, wie es der Bundes-
    kanzler gefordert hat, noch verantwortungsbewusst.
    Deshalb nützt es auch nichts, wenn der Kanzler fest-
    stellt: Der Bundesfinanzminister hat damit begonnen,
    den Haushalt erfolgreich zu konsolidieren. Bei einer Lü-
    cke von 40 bis 50 Milliarden Euro im Jahr kann man das
    sicher nicht sagen. Eine erfolgreiche Konsolidierung be-
    steht bei dieser Regierung in einer hohen Neuverschul-
    dung. Das kann nicht das Ziel der Haushaltspolitik sein.

    Wer wie diese Bundesregierung von den Bürgern
    Sparsamkeit verlangt, der muss auch selbst ein gutes
    Beispiel geben. Selbst wenn das erwartete bescheidene
    Wirtschaftswachstum den Haushalt sicher nicht verfas-
    sungsgemäß und auch nicht den Maastricht-Kriterien
    entsprechend werden lässt, müssen wir daran gehen, in
    dem Einzelplan des Umweltministers nach Einspar-
    möglichkeiten zu suchen.

    Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, insbe-
    sondere im konsumtiven Bereich. Da sind die Personal-
    ausgaben. Der Finanzminister fordert von jedem Minis-
    ter jährlich Einsparungen von 1,5 Prozent. Dem kommt
    der Umweltminister rein formal auch nach, indem er die
    regulären Personalkosten um 1,5 Prozent kürzt, aller-
    dings parallel dazu – dies auch wieder im Jahr 2005 –
    Hilfskräfte und Mitarbeiter mit Zeitverträgen beschäf-
    tigt. Das ist ein Nullsummenspiel, aber keine Einspa-
    rung. Wenn wir genau hinschauen, könnte im Bereich
    der Hilfskräfte und der Mitarbeiter mit Zeitverträgen
    eine Summe von mindestens 6 Millionen Euro einge-
    spart werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Der nächste Punkt. Für internationale Zusammen-

    arbeit und internationale Organisationen sieht der Ein-
    zelplan des Umweltministers 32,5 Millionen Euro vor.
    Da sind sicher die größten Beträge nützlich angelegt.
    Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Trotzdem bin
    ich der Auffassung, dass auch dort Einsparmöglichkeiten
    gegeben sind. Ich denke an eine Summe von etwa
    5 Millionen Euro.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das sind doch Zusagen!)


    – Nicht alles sind Zusagen. Schauen Sie sich den Haus-
    halt genau an! Sie werden feststellen, dass da noch aller-
    hand Luft ist.

    In Zeiten knapper Kassen müssen die Ausgaben für
    Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation und Dienstrei-
    sen reduziert werden. Diese Ausgaben machen annä-
    hernd 12 Millionen Euro aus. Ich gehe von einem Ein-
    sparvolumen von mindestens 5 Millionen Euro aus. In
    diesem Zusammenhang ist auch die Kritik des Bundes-
    rechnungshofes zu sehen, der im Zusammenhang mit der
    verschwenderischen Brasilienreise davon gesprochen
    hat, dass es immer noch ein ungenügendes Reisema-
    nagement im Ministerium gibt.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Albrecht Feibel

    Mehr als 260 Millionen Euro sollen auch im

    Jahr 2005 für die Förderung erneuerbarer Energien
    ausgegeben werden. Das ist sicher in Ordnung. Wir wol-
    len das auch. Aber ich bin der Meinung, dass man auch
    diese Ausgaben auf den Prüfstand stellen muss, um zu
    sehen, ob es Einsparmöglichkeiten gibt. In diesem Zu-
    sammenhang noch ein Wort zur Einspeisevergütung. Es
    ist nicht zu leugnen, dass 40 Prozent der Stromkosten
    vom Staat bestimmt werden. Wenn die Preise so hoch
    sind wie in diesen Tagen, was kritisiert wird, und die
    Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft gefährdet ist,
    dann muss man diesen Anteil von 40 Prozent ebenfalls
    unter die Lupe nehmen.

    Ein leidiges Thema sind die enormen Kosten für
    Sachverständige, Berater, Gutachten und Fachbeiräte.
    Deren Sinnhaftigkeit muss man einmal überprüfen. Das
    Bundesumweltministerium verfügt über ausgezeichnete
    Fachkräfte oder wollten Sie das bestreiten, Herr Minis-
    ter? – Er hört überhaupt nicht zu. Deshalb sollte es nur in
    Ausnahmefällen auf die Beschäftigung Externer zurück-
    greifen. Auch da gibt es ein erhebliches Einsparpoten-
    zial. Ich gehe davon aus, dass man hier mindestens
    50 Prozent – sprich: 2 Millionen Euro – einsparen kann.

    Die letzte ergiebige Position für Einsparungen liegt
    bei der Zwischen- und Endlagerung von radioaktiven
    Abfällen, die chaotisch ist. Ich möchte hier keine Wer-
    tung über die Kernenergie abgeben. Das haben Sie und
    andere schon gemacht. Es ist lediglich die Betrachtung
    und die Kritik des Haushälters, der sich um Sparsamkeit
    und Wirtschaftlichkeit im Umgang mit den Steuergel-
    dern sorgt. Da werden Gutachten für viel Geld in Serie
    bestellt, Kommissionen beschäftigt und Projektgruppen
    berufen, deren Beratungsergebnisse den Minister über-
    haupt nicht interessieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Offensichtlich ist er deshalb nicht interessiert, weil die
    vorgeschlagenen Lösungen nicht seinen Vorstellungen
    entsprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    In Wirklichkeit will der Minister mit diesen Gutachtern,
    Projektgruppen und Kommissionen nur eine Verzöge-
    rung der Problemlösung herbeiführen. Der Bundesrech-
    nungshof hat in seinem Bericht vom 31. August 2004
    eine vernichtende Kritik hinsichtlich der Endlagerung
    atomarer Abfälle in der Verantwortung des Bundesum-
    weltministers abgegeben. Der Konzeptwechsel vom
    Mehr- zum Einendlager birgt nach Auffassung des Bun-
    desrechnungshofes Risiken für den Bundeshaushalt in
    Höhe mehrerer Milliarden Euro. Diese Risiken wachsen
    mit der Dauer der Entscheidungsfindungsprozesse, Herr
    Minister. Sie sind kräftig dabei, diese Entscheidungsfin-
    dungsprozesse in die Länge zu ziehen.

    Wir schließen uns der Aufforderung des Bundesrech-
    nungshofes an, der Sie, Herr Trittin, auffordert, endlich
    die Ihnen vorliegenden Erkenntnisse auszuwerten, eine
    Bilanz aus den bisherigen Untersuchungen zu ziehen
    und auf der Grundlage einer ordnungsgemäßen Wirt-
    schaftlichkeitsuntersuchung zügig eine Entscheidung
    herbeizuführen, um die finanziellen Risiken für den
    Bundeshaushalt zu beherrschen. Das schreibt Ihnen der
    Bundesrechnungshof ins Stammbuch.

    Im Übrigen sollten Sie bedenken, dass in keinem an-
    deren Staat auf dieser Erde bisher das Ziel einer gemein-
    samen Entsorgung aller radioaktiven Abfälle in einem
    einzigen Endlager verfolgt wurde. Das sollte eigentlich
    zum Nachdenken führen. Handeln Sie ohne ideologische
    Scheuklappen, damit Sie dem ohnehin gebeutelten Steu-
    erzahler nicht noch höhere Stromrechnungen, noch hö-
    here Kosten und noch höhere Haushaltsdefizite zumu-
    ten.

    Danke.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)