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ID1512311700

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    10. Homburger.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine verehrten

    Damen und Herren! Wie Herr Minister Trittin gerade
    schon richtig gesagt hat: Es ist ein sehr kleiner Haushalt.
    Man könnte jetzt natürlich über die Zahlen im Einzelnen
    reden. Dabei würde herauskommen, dass diese 0,3 Pro-
    zent des gesamten Bundeshaushalts ganz erstaunlich
    effizient eingesetzt werden. Die Umweltpolitik ist wie-
    der da – und das mit einem sehr geringen Finanzauf-
    wand. Ich finde all das, was der Herr Minister gesagt hat,
    sehr überzeugend, insbesondere mit Blick darauf, dass
    man das Thema in der Bevölkerung und auch in der In-
    dustrie im Gegensatz zu der Zeit vor, sagen wir einmal:
    zehn Jahren wieder wirklich ernst nimmt.

    Ich werde jetzt nicht über all die einzelnen Haushalts-
    titel reden, zum Beispiel den Baufortschritt beim Langen
    Eugen, dem UNO-Zentrum in Bonn, aber ich will doch
    wenigstens zwei umweltpolitisch wichtige Haushaltstitel
    erwähnen, bei denen trotz der enormen Sparsamkeit
    – ein Minus von insgesamt 2,6 Prozent – eine erhebliche
    Steigerung zu verzeichnen ist.

    Bei dem einen Titel geht es um die Stärkung der För-
    derung der Nichtregierungsorganisationen, die im
    Umweltschutz tätig sind. Da sind Millionen junger und
    alter Menschen im Land bereit, ihre Freizeit für ein idea-
    listisches Ziel zu opfern. Ohne diese – häufig stille –
    idealistische Arbeit wäre es um die Umwelt und auch um
    die Umweltpolitik im Land viel schlechter bestellt. Ich
    kenne kaum einen Haushaltstitel, in dem die Mittel so
    kosteneffizient eingesetzt werden wie hier diese 4,5 Mil-
    lionen Euro. Jeder Effizienzberater in der Wirtschaft
    – McKinsey, Roland Berger oder wer auch immer –
    kann nur vor Neid erblassen angesichts dieser Art von
    Kosteneffizienz. Das sollte man in einer Haushaltsde-
    batte doch auch einmal erwähnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der zweite Punkt, bei dem wir eine ganz erhebliche
    Steigerung erlebt haben – das begrüße ich sehr –, ist die
    Förderung der erneuerbaren Energien: einerseits
    über das Marktanreizprogramm, das eine Größenord-
    nung von 20 Millionen Euro umfasst, und andererseits
    über verstärkte Forschung auf dem Gebiet der erneuer-
    baren Energien. Von diesen 20 Millionen Euro stehen
    5 Millionen noch unter dem Vorbehalt, dass der Bundes-
    rat dem Abbau der Subventionen für den Eigenheimbau
    zustimmt. Das ist in einer Zeit ja ganz besonders ver-
    nünftig, wo unausgesetzt leer stehende Häuser abgeris-
    sen werden. Das kann man also auch aus anderen Grün-
    den gutheißen und nicht nur deswegen, weil es in diesem
    Fall die erneuerbaren Energien fördern würde.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Marktanreizprogramm und verstärkte Forschung auf
    dem Gebiet der erneuerbaren Energien stehen im Zu-
    sammenhang mit der deutschen Innovationsoffensive.
    Bei einem Arbeitsfrühstück gestern, an dem auch einige
    aus der Opposition teilgenommen haben, haben wir von
    der DENA gehört, dass China als mit Abstand größter
    Absatzmarkt für erneuerbare Energien ganz eindeutig
    auf Deutschland als Partner setzt, weil wir auf diesem
    Gebiet die technologische Führerschaft haben.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Richtig!)

    Damit zeigt sich, dass die deutsche Exportinitiative für
    erneuerbare Energien von ihrem internationalen Erfolg
    und von ihrer nationalen Arbeitsplatzwirksamkeit her
    außerordentlich vernünftig ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Kohler hat übrigens bei dieser Gelegenheit die
    Veröffentlichung der DENA-Studie bis Jahresende in
    Aussicht gestellt. Wir könnten zwar eventuell noch et-
    was aus der Studie lernen, ich habe aber das Gefühl, dass
    sie heute, da wir über die Haushaltsansätze für das Jahr
    2005 reden, vergleichsweise irrelevant ist. Denn das,
    was wir mit der Verabschiedung des Haushaltes be-
    schließen, ist auf jeden Fall richtig. Herr Kohler würde
    das mit Sicherheit auch so sehen.

    Überhaupt ist die Umwelttechnologie weiterhin und
    in verstärktem Maße ein Exportschlager. Die Exporter-
    folge bestätigen unsere führende Stellung. Vor ein paar
    Jahren war es ja in konservativen Kreisen noch ein we-
    nig üblich, Umweltschützer als Miesmacher, Müsliesser
    oder in ähnlicher Weise zu diskreditieren. Heute ist es
    berechtigt, in den Umweltschützern die Wegbereiter zu
    neuem Optimismus in Wirtschaft und Gesellschaft zu se-
    hen. Die Identifikation etwa mit den erneuerbaren Ener-
    gien ist in der breiten Bevölkerung und auch in Wirt-
    schaftskreisen sehr hoch, und das trotz reißerischer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

    Artikel in einem Nachrichtenmagazin oder mancher ge-
    lehrter Kalkulationen aus der Wissenschaft, in denen
    man diese Frage offensichtlich nur auf kurze und nicht
    auf lange Sicht betrachtet hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dieser Optimismus in der Branche freut mich besonders,
    denn in der Wirtschaft und beim Einwerben von Kapital
    haben natürlich Optimisten durchweg bessere Karten als
    Miesmacher.

    Zu dem Stichwort Miesmacher fällt mir auch noch ei-
    niges ein, was in dieser Haushaltsdebatte im Hohen
    Hause gelaufen ist. Zum Beispiel hat sich Herr Glos in
    seiner Eröffnungsrede gestern darüber beklagt, dass nun
    amerikanische Aufkäufer durchs Land zögen und zu Bil-
    ligpreisen deutsche Aktien einkauften.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Nein, das ist nicht richtig!)


    – So hat er es gesagt.

    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Er hat von Forderungen gesprochen!)

    – Es handelt sich um Amerikaner und zum Teil auch um
    Banken. – Auf jeden Fall ist die Begründung dafür ja
    ganz offensichtlich.
    Die amerikanischen Finanziers schätzen den Wert und
    die Ertragsfähigkeit der deutschen Wertpapiere viel hö-
    her ein als wir.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Es ging doch gar nicht um Wertpapiere! – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Er hat von Anteilen von Banken gesprochen!)


    – Wir wissen doch aus den Wirtschaftsseiten der Zei-
    tung, was da alles eingekauft wird, wie in DAX-Werte
    und andere deutsche Werte investiert wird. Bei uns
    scheint es so zu sein, dass man erst einmal das Land
    miesredet, sich dann ärgert, dass sich die Kurse nicht so
    recht erholen, und schließlich schimpft, dass wir zu ei-
    nem Land für Schnäppchenjäger geworden sind. Das
    heißt, die wirtschaftspolitische Logik des Miesmachens
    ist unvernünftig. Demgegenüber ist der Umweltschutz
    heute ein ausgesprochener Hoffnungsträger. Das sollte
    auf die Wirtschaft abfärben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Übrigen müssen selbst die, denen, aus welchen
    politischen Gründen auch immer, nicht nach Optimis-
    mus zumute ist, Umweltschutz proaktiv, in die Zukunft
    gerichtet, betreiben. Unsere Enkel werden über die par-
    teipolitischen Streitereien des Jahres 2004 nicht sehr viel
    wissen; aber sie werden wissen, ob wir ihnen eine in-
    takte Umwelt hinterlassen haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In diesem Zusammenhang ist langfristig natürlich die
    Klimapolitik das wichtigste Thema. Herr Lippold hat
    völlig Recht mit der Aussage, dass die Weichen dafür
    zur Zeit der Regierung von Herrn Dr. Kohl gestellt wor-
    den sind. Frau Dr. Merkel war selber in Kioto und hat
    das Kioto-Protokoll unterschrieben. Das heißt, darüber
    gibt es überhaupt keinen Streit. Unsere Regierung hat
    die Umsetzung des Kioto-Protokolls konsequent fortge-
    setzt, allerdings in dem Bewusstsein, dass das Kioto-
    Protokoll nicht ausreicht, sondern wir darüber hinausge-
    hen müssen.

    Ich bin, und zwar gerade im europäischen Vergleich,
    sehr froh darüber, dass es uns, der Bundesregierung und
    dem Bundestag, gelungen ist, mit der Verabschiedung
    des TEHG und des nationalen Zuteilungsplanes die Initi-
    ative zu ergreifen und zu zeigen, dass wir als Deutsche
    an vorderster Front der Modernisierung und zugleich des
    Umweltschutzes stehen. Klimaschutzpolitik ist ja gleich-
    zeitig Modernisierungspolitik. Das sieht man etwa bei
    der jetzt anstehenden Modernisierung der Kraftwerke in
    Niederaußem. Wenn die gegenwärtigen veralteten Blö-
    cke abgeschaltet und durch neue ersetzt werden, werden
    wir damit den noch fehlenden Anteil zur Erreichung des
    Kioto-Ziels erbringen. Das ist ein hervorragendes Sym-
    bol dafür, dass uns die Modernisierung im Klimaschutz
    voranbringt.

    Die Situation in Niederaußem steht symbolisch für
    das, worauf wir achten müssen. Es geht darum, durch
    Modernisierung und Effizienzgewinne den Kohlenstoff-
    einsatz zu vermindern, und das so frühzeitig, dass wir
    die Technologieführerschaft nicht ans Ausland abgeben
    müssen. Das ist das Motto, das sich durch alle Branchen
    ziehen sollte, nicht nur durch die der Kraftwerksbauer:
    Umweltschutz als Modernisierung und Effizienzgewinn.

    Insofern muss man als Umweltschützer nicht unbe-
    dingt traurig sein, wenn der Umwelthaushalt einmal in
    einem Jahr nicht ansteigt und wenn er, prozentual gese-
    hen, auf einem niedrigen Niveau ist. Es kommt immer
    darauf an, was man aus den zur Verfügung stehenden
    Mitteln macht, und ich finde, das wird hier außerordent-
    lich effizient gemacht.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Josef Göppel [CDU/CSU])




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke schön. – Das Wort hat jetzt die Abgeordnete

Birgit Homburger.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich möchte an das anknüpfen, was der Vorredner, der
    Herr Kollege von Weizsäcker, hier gerade gesagt hat.
    Herr von Weizsäcker, wir streiten uns hier ja nicht über
    die Frage des Ziels. Ich glaube, kein Mitglied des Deut-
    schen Bundestages, egal aus welcher Partei, wird
    abstreiten, dass wir uns alle dafür einsetzen, den nachfol-
    genden Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlas-
    sen. Die Frage ist nur, wie das gemacht wird: effizient






    (A) (C)



    (B) (D)


    Birgit Homburger

    oder ineffizient? Das ist doch der Kern des Streits, den
    wir hier haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    In den Erläuterungen des BMU-Haushalts heißt es,

    der Staat habe den marktwirtschaftlichen Rahmen für
    umweltgerechtes Verhalten zu schaffen. Genau das ist
    richtig, Herr Minister Trittin. Der Haushalt selber sagt
    nur wenig über die Umweltpolitik aus. Aber Ihre Rede
    spricht Bände. Bei allen Punkten, die Sie hier genannt
    haben, geht es immer nur nach dem Motto: bevormun-
    den, verhindern und regulieren. Wir sagen Ihnen ganz
    klar: Wenn wir eine vernünftige Umweltpolitik wollen,
    die bezahlbar und effizient ist und mit der man die Ziele
    erreichen kann, dann brauchen wir Wettbewerb im
    Umweltschutz. Wir stehen für Wettbewerb. Sie und die
    Grünen dagegen stehen für Staatsinterventionismus.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie reden von einer umfassenden Wende in der

    Energiepolitik. Aber Sie haben bisher überhaupt noch
    kein entsprechendes Gesamtkonzept vorgelegt, in dem
    auch die Versorgungssicherheit berücksichtigt wird. Ich
    sage Ihnen einmal, wo wir heute stehen. Als die FDP
    noch an der Regierung beteiligt war, haben wir die Libe-
    ralisierung des Energiemarktes durchgesetzt und einge-
    leitet. Dadurch wurde das Ziel der Preissenkung erreicht.
    Sie dagegen haben es geschafft, dass der staatliche An-
    teil an den Energiekosten wieder auf über 40 Prozent
    gestiegen ist. Und dann erklären Sie, man müsse einen
    Energiegipfel abhalten! Wir befürworten zwar diesen
    Gipfel, aber Sie müssen sich endlich einmal bewegen
    und zugeben, dass ein großer Anteil an den Energieprei-
    sen politisch bedingt ist.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Gott sei Dank!)


    Wenn Ihre Ankündigungen nicht nur Aktionismus
    sein sollen, müssen Sie deutlich erklären, dass Sie von
    der Ökosteuer weggehen.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Ja, ja!)

    Der Emissionshandel wurde jetzt beschlossen. Die Öko-
    steuer hat doch nichts mit Ökologie zu tun. Wir rasen für
    die Rente; denn Sie brauchen das Geld aus der Öko-
    steuer für die Rentenversicherung. Das ist doch der ent-
    scheidende Punkt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Sie reden schlicht Unsinn!)


    Herr Müller, die Ökosteuer ist nichts anderes als Etiket-
    tenschwindel.

    Die Dreifachförderung im Bereich der Kraft-Wärme-
    Kopplung ist nichts anderes als die Bedienung Ihrer
    Klientel.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Wie kann man nur solch einen Unsinn reden!)


    Auch beim Erneuerbare-Energien-Gesetz rücken Sie
    nicht vom Dirigismus ab,

    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Sind Sie flach!)


    sondern Sie geben weiterhin staatlicherseits Technik und
    Preis vor. Dadurch entsteht ein hoher Finanzaufwand.
    Dem setzen wir die Förderung erneuerbarer Energien
    durch ein wettbewerbliches Modell entgegen. Deshalb:
    Wenn wir jetzt über die hohen Energiepreise sprechen,
    müssen wir vor allem über die verfehlte Energiepolitik
    dieser Bundesregierung reden. Solange Sie von Ihrer Po-
    sition nicht abrücken, so lange ist der Energiegipfel
    nichts anderes als der Ausdruck der Hilflosigkeit von
    Kanzler und Kabinett.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Brüderle hat ihn doch gefordert!)


    In der Erläuterung zum Haushalt des BMU steht, die
    wichtigste Veränderung im Vergleich zum Jahr 2004
    liege darin, dass der Ansatz für die Forschung im Be-
    reich der erneuerbaren Energien um 5 Millionen Euro er-
    höht werde. Natürlich sagen Sie nicht dazu, dass diese
    Förderung unter dem Vorbehalt steht, dass die Eigen-
    heimzulage abgeschafft wird.


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Es steht drin!)


    Sie verschweigen auch, dass Sie dieses Spiel in mehre-
    ren Einzelplänen betreiben. Alles Mögliche wollen Sie
    durch Einsparungen bei der Eigenheimzulage finanzie-
    ren; in der Summe wollen Sie ungefähr 150 Millionen
    Euro zusätzlich ausgeben. Die Abschaffung der Eigen-
    heimzulage bringt aber nur 95 Millionen Euro, Herr
    Müller. In diesem Punkt erkennt man, dass dieser Haus-
    halt eine einzige Luftbuchung ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dasselbe gilt für das Thema Kreislaufwirtschaft.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ja!)

    Wo haben Sie, Herr Minister Trittin, denn nur annähernd
    etwas für die Kreislaufwirtschaft getan? Wir haben das
    entsprechende Gesetz 1994 beschlossen. Seitdem ist bei
    Ihnen nicht viel passiert.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Ach! Nur den Titel haben Sie gemacht, sonst nichts! – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ja natürlich! 1994!)


    Zum Zwangspfand – dieses Thema ist in diesen Ta-
    gen durch die Beratungen im Bundesrat wieder aktuell
    geworden – kann man nur sagen: Erkennen Sie doch
    endlich die Ergebnisse neuerer Studien an! Sie wissen
    ganz genau, dass wir zwischenzeitlich eine andere Situa-
    tion haben als vor zehn, 15 Jahren. Das Zwangspfand ist
    ökologisch und ökonomisch unsinnig. Deswegen brau-
    chen wir eine neue Konzeption. Dieser verweigern Sie
    sich aber. Sie machen eine Politik, die auf Zwangserzie-
    hung der Menschen in diesem Land setzt. Wir wollen
    Wettbewerb und freiheitliche Bedingungen auch in der
    Umweltpolitik.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Birgit Homburger


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ganz besonders unerträglich finde ich, was Sie zum

    Thema altersschwache Reaktoren gesagt haben. Ihre Be-
    hauptung war, man wolle die Laufzeit altersschwacher
    Reaktoren verlängern. Dazu kann ich nur sagen: Wir ha-
    ben in Deutschland eines der höchsten Sicherheitsre-
    gimes im Bereich der Reaktorsicherheit, und zwar zu
    Recht. Daran halten wir auch fest. Ein Reaktor, der die-
    sen Sicherheitsbestimmungen nicht entspricht, kann in
    diesem Land nicht weiterbetrieben werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Minister Trittin, was Sie hier gemacht haben, ist
    doch nichts anderes als eine Brandrede, die emotionali-
    siert und Angst schürt. Es geht Ihnen doch überhaupt
    nicht um die Umweltpolitik. Wenn die Reaktoren wirk-
    lich so gefährlich wären, wie Sie es sagen, dann müssten
    Sie diese sofort abschalten. Es ist doch scheinheilig, was
    Sie da machen!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das war polemisch!)


    Schauen wir uns einmal die Entsorgung radio-
    aktiver Abfälle an; auch Sie haben dies angesprochen.
    Hier handeln Sie absolut verantwortungslos. Sie ver-
    schieben dieses Problem auf die zukünftigen Generatio-
    nen. Sie haben einen AkEnd, den Arbeitskreis Endlager,
    eingesetzt. In den Erläuterungen zum Umwelthaushalt
    schreiben Sie – ich zitiere –:

    Die Entwicklung der Kriterien ist auf wissenschaft-
    licher Basis sachorientiert, unvoreingenommen und
    ohne Ausschluss relevanter Aspekte erfolgt.

    Bei dieser Gelegenheit, Herr Minister Trittin, verschwei-
    gen Sie, dass Sie dem Arbeitskreis Endlager schlicht und
    ergreifend vorgegeben haben, dass er nicht erarbeiten
    darf, was eigentlich sachlich richtig wäre: ein Zwei-
    Endlager-Konzept, das bisher die Grundlage unserer
    Arbeit war. Im Bericht des AkEnd steht vielmehr
    unter „Vorbemerkungen“: „BMU-Vorgabe ‚Ein-Endla-
    ger-Konzept‘ …“


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist die Wissenschaftsfreiheit bei Trittin!)


    Auf der gleichen Seite steht unten ganz klar, dass die
    Verfolgung des Ein-Endlager-Konzepts der öffentlichen
    Hand beträchtliche Mehraufwendungen bringen wird
    und wesentliche sicherheitsrelevante Kompromisse ge-
    schlossen werden müssen, also Gefahren damit verbun-
    den sind. Sie aber erklären uns in dieser Haushaltsde-
    batte, Sie hätten völlig unvoreingenommen gehandelt.
    Das Gegenteil ist der Fall, Herr Minister Trittin. Das
    werden wir Ihnen deshalb nicht durchgehen lassen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie werfen den Oppositionsparteien weiter vor – das

    ist im Übrigen eine Neuerung in den Haushaltserläute-
    rungen –, dass wir uns im Hinblick auf die Einsetzung
    einer weiteren Arbeitsgruppe verweigert hätten. Sie
    müssen den Menschen in diesem Land aber bitte schön
    dazusagen, dass wir uns nicht für ideologische Vorgaben
    Ihrerseits missbrauchen lassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sind jederzeit gerne bereit, an einer Konzeption mit-
    zuarbeiten, die zu einem vernünftigen Ergebnis bei der
    Endlagerung führt und an einer fachlichen und wissen-
    schaftlichen Basis orientiert ist. Wir sind aber nicht be-
    reit, an dem mitzuarbeiten, was Sie uns hier vorlegen.

    Das verdeutlicht beispielsweise auch der entspre-
    chende Bericht des Bundesrechnungshofes, der uns
    zwischenzeitlich vorliegt. Das Bundesministerium für
    Bildung und Forschung und das Bundesministerium für
    Wirtschaft und Arbeit haben im Gegensatz zu Ihnen
    nicht nur erklärt, dass das Ein-Endlager-Konzept finan-
    zielle Risiken berge, sondern darüber hinaus auch er-
    klärt, dass sicherheitstechnische Vorteile für ein Mehr-
    Endlager-Konzept sprechen würden. Das ist die Realität.
    Sie sind sich innerhalb der Regierung nicht einig und
    deswegen haben Sie bisher noch keine Lösung vorge-
    legt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    In dem Bericht des Bundesrechnungshofes werden die
    finanziellen Risiken ganz klar aufgezeigt. Ich weise zu-
    sätzlich auf die Rückforderungen der Wirtschaft hin, die
    auf Sie bzw. den Bundeshaushalt zukommen werden,
    wenn wir den Schacht Konrad nicht entsprechend wei-
    terbetreiben. Das heißt, dass von unabhängiger Seite ein
    klares Urteil gefällt wurde.

    Herr Minister Trittin, Sie sind ein wandelndes Haus-
    haltsrisiko. Der Umweltsachverständigenrat hat Anfang
    Mai die umweltpolitische Zurückhaltung der rot-grünen
    Bundesregierung in heftigen Worten kritisiert. An diesen
    Ausführungen zeigt sich ganz klar: Ihnen geht es nicht
    um den Umweltschutz, sondern um eine Instrumentali-
    sierung der Ökologie für ideologische Zwecke. Das hat
    man heute sehr deutlich an Ihrer Rede gesehen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)