Rede:
ID1512205400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Gert: 1
    7. Weisskirchen,: 1
    8. SPD-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/122 Tagesordnungspunkt 6: (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Ausfüh- rungsgesetzes zum Chemiewaffenüberein- kommen (CWÜAGÄndG 1) (Drucksachen 15/3447, 15/3592, 15/3684) . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . . . Joseph Fischer (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . 11078 A 11078 A 11078 B 11085 B 11093 B 11126 C 11126 D 11131 B 11133 C 11134 B 11137 A 11139 A Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Mittwoch, den 8 I n h a l Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Günter Rexrodt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Hellmut Königshaus, Angela Schmid und Artur Auernhammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Otto Schily sowie der Abgeordne- ten Barbara Wittig und Hans-Peter Uhl . . . Benennung der Abgeordneten Marianne Tritz als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 F S A D J B E A i 11077 A 11077 D 11077 D 11077 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11097 D 11102 C undestag er Bericht ung . September 2004 t : ranz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit 11110 C 11118 C 11120 B 11121 B 11123 D 11125 B Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 11141 B 11142 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. September 2004 Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Günter Gloser (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium für Verteidigung Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Verena Wohlleben (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Elke Leonhard (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Rauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11143 C 11145 A 11146 A 11147 A 11149 A 11150 B 11152 C 11154 B 11155 D 11158 C 11161 A 11162 D 11164 B 11166 C 11168 A 11169 C 11171 B 11172 B 11175 A 11176 C 11178 B 11179 C 11181 C 11183 B 11184 C 11185 B 11185 D 11187 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. September 2004 11077 (A) ) (B) ) 122. Sitz Berlin, Mittwoch, den 8 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. September 2004 11187 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Deittert, Hubert CDU/CSU 08.09.2004* Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 08.09.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 08.09.2004* Raidel, Hans CDU/CSU 08.09.2004** Sauer, Thomas SPD 08.09.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 08.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 08.09.2004 Schöler, Walter SPD 08.09.2004 Schösser, Fritz SPD 08.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 08.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 08.09.2004 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 08.09.2004* Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 122. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 8. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die Friedenshoffnungen am Ende des Kalten Krieges
    sind abgekühlt. Seit Jahren beobachten wir eine Renais-
    sance des Militärischen. Wir beobachten sie nicht nur,
    sondern wir stellen auch fest: Die Bundesrepublik hat
    dabei einen aktiven Part. Dafür spricht auch der vorlie-
    gende Haushalt. Deshalb lehnt die PDS im Bundestag
    diesen Haushalt ab.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Ich bin nun seit sechs Jahren Mitglied des Bundesta-
    ges. In dieser Zeit musste ich 30-mal über Auslandsein-
    sätze der Bundeswehr abstimmen. Ich habe 30-mal mit
    Nein gestimmt. Aber das ist nicht das Entscheidende.
    Entscheidend ist, dass Auslandseinsätze der Bundeswehr
    unter Rot-Grün von der Ausnahme zur Regel geworden
    sind. Diese gefährliche Tendenz ist Konzept und sie wird
    durch den vorliegenden Entwurf der EU-Verfassung so-
    gar noch forciert; denn statt einer Friedens- und Abrüs-
    tungspflicht enthält sie genau das Gegenteil. Bundes-
    außenminister Fischer hat im Frühjahr in einer Debatte
    hier dazu bemerkt, dass das auch gut so sei. Ich finde,
    das ist schlecht. Im Übrigen finden wir diesen Teil des
    Verfassungsentwurfes auch nicht richtig.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Möglicherweise fürchtet Rot-Grün auch deshalb ein
    Plebiszit zur EU-Verfassung. Jedenfalls haben SPD
    und Grüne bisher nur taktiert. Mit der CDU/CSU haben
    sie dann paktiert, wenn es darum ging, Volksabstimmun-
    gen zu verhindern.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch der größte Schwachsinn überhaupt!)


    Wir schlagen – wie übrigens 80 Prozent der Bevölke-
    rung – mehr Demokratie vor und wir wollen eine Volks-
    abstimmung über die EU-Verfassung am 8. Mai des
    Jahres 2005.

    B
    N
    e
    F
    s
    t
    R
    R
    b
    s
    T


    h
    ü
    d
    C
    w
    a

    D
    w

    S
    G
    d
    K
    G
    h

    W
    n
    h
    s
    f
    u
    G

    m
    a
    s
    g
    d
    U
    g
    s

    (C (D (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Seit über 14 Jahren kämpfen die Bürgerinnen und
    ürger in der Kyritz-Ruppiner Heide gegen die erneute
    utzung des so genannten Bombodroms. Sie wollen
    ine friedliche, zivile Zukunft ihrer Region. Dies ist eine
    orderung, die nun, da in Brandenburg Wahlkampf ist,
    elbst Ministerpräsident Platzeck, SPD, und Innenminis-
    er Schönbohm, CDU, hochhalten. Ich finde, sie haben
    echt; denn ein Bombenübungsplatz wäre ein herber
    ückschlag für die Länder Brandenburg, Mecklen-
    urg-Vorpommern und Berlin und er wäre ein Rück-
    chlag für die Menschen, für die Wirtschaft und für den
    ourismus.


    (Joseph Fischer, Bundesminister: Wie war es früher?)


    Da der Außenminister hier gerade „Wie war es frü-
    er?“ fragt: Ich habe mit Absicht die Formulierung „seit
    ber 14 Jahren“ gewählt. Ja, die Bürgerinnen und Bürger
    ieser Region haben sich auch zu DDR-Zeiten – ohne
    hance auf Erfolg, das gebe ich gerne zu – dagegen ge-
    ehrt, dass dort Bomben von der sowjetischen Armee
    bgeworfen werden.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    as legitimiert aber nicht, dass Sie diesen Platz heute
    eiter nutzen.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen der grünen Fraktion,

    ie hätten einen Beitrag gegen Populismus und für mehr
    laubwürdigkeit Ihrer Politik leisten können, wenn Sie
    en in der Prignitzer Presse von Ihren wahlkämpfenden
    ollegen angekündigten einstimmig verabschiedeten
    ruppenantrag Ihrer Fraktion gegen das Bombodrom
    eute auf den Tisch gelegt hätten.


    (Dr. Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind die SED-Nachfolgepartei! Sie haben doch das Bombodrom eingerichtet!)


    ir hätten zugestimmt. Abgesehen davon hätten Sie ei-
    en Konstruktionsfehler dieses Haushalts ein wenig ge-
    eilt. Sie hätten nämlich die Proportionen ein wenig ver-
    choben. Schauen Sie sich einmal an, wie wenig Geld
    ür Friedens- und Konfliktforschung, für Konversion
    nd Entwicklungshilfe Sie im Vergleich zu dem vielen
    eld für Rüstung und Aufrüstung eingestellt haben!
    Abschließend ein Wort zu einem Thema dieses Som-
    ers. Die USA wollen Streitkräfte aus Europa und damit
    uch aus der Bundesrepublik abziehen. Kaum verkündet,
    etzte, von CDU/CSU bis Bündnis 90/Die Grünen, ein
    roßes Barmen ein. Die PDS im Bundestag bewegt bei
    iesem Thema etwas ganz anderes, nämlich dass die
    S-Armee bei ihrem Abzug nicht ihre Atomwaffen ver-
    essen sollte, die noch in der Bundesrepublik stationiert
    ind und endlich abzurüsten sind.


    (Dr. Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr wolltet doch immer schon die Amis aus Europa raus haben! Das ist doch nichts Neues!)







    (A) )



    (B) )


    Petra Pau

    Da frage ich mich: Wo bleibt da die friedenstiftende In-
    tervention des Bundesaußenministers?


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Joseph Fischer, Bundesminister: Die fehlt!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Gert Weisskirchen, SPD-

Fraktion.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lieber

    Kollege Gerhardt, als Sie hier gesprochen haben, habe
    ich mich gefragt, wo denn Ihre Antworten bleiben, wo
    denn Ihre Darlegungen dazu bleiben, an welchen Punk-
    ten Sie vor dem Deutschen Bundestag eine andere Auf-
    fassung präsentieren als die Bundesregierung und die sie
    tragenden Fraktionen. Dazu habe ich nichts gehört.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ein bisschen einfach! – Lothar Mark [SPD]: Er kann auch nichts dazu sagen!)


    Wenn schon über Alternativen gesprochen wird, lie-
    ber Herr Kollege Gerhardt, dann kann man auch einmal
    fragen: Wie hat sich denn die FDP verhalten, als es um
    das Mandat zu Kunduz ging?


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das habe ich ja gerade gesagt!)


    Vielleicht könnten Sie die Einladung des Verteidigungs-
    ministers annehmen, um sich einmal vor Ort darüber
    kundig zu machen,


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Welche Nationen sind denn hinzugekommen?)


    dass der Einsatz in Kunduz eben nicht allein von der
    Bundeswehr, sondern gemeinsam mit insgesamt sechs
    anderen nationalen Armeen getragen wird.

    Sie haben hier etwas verbreitet,

    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Nein, nein, nein! – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Nein, nein, nein!)


    von dem Sie offensichtlich – jedenfalls hat sich das so
    angehört – keinen blassen Schimmer haben.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Nein, nein, nein! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Unsinn!)


    Es wäre klug, wenn sich jemand, der Außenminister
    werden will, wenigstens einmal in der Sache kundig ma-
    chen würde.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich nehme gern einen anderen Punkt auf, der durch-
    aus berechtigt ist. Aber auch da gibt es eine klare Ant-
    wort. Sie haben danach gefragt, was denn das politische

    E
    n
    t
    w
    d
    c
    z

    D
    b

    d
    E
    te

    d
    o
    te
    s
    G


    e
    k

    d
    g
    b
    K
    e
    te
    H
    U
    T
    s
    g
    n
    te
    s
    r

    d
    r
    b
    d
    g
    d
    J
    tu
    s
    e
    g
    O
    w

    (C (D rgebnis dessen ist, dass sich die Bundeswehr – nicht ur in Afghanistan, aber eben auch in Afghanistan – beeiligt. Wir werden in der zweiten Oktoberwoche sehen, as die Bundeswehr in Afghanistan geleistet hat, wo es arum geht, dafür zu sorgen, dass es ein Klima der Siherheit gibt, das es den Menschen erlaubt, überhaupt ur Wahl zu gehen. as ist eine gewaltige Leistung, zu der die Bundeswehr eigetragen hat. Lieber Kollege Gerhardt, es mag Punkte geben, über ie man diskutieren kann, aber an diesem fundamentalen rgebnis – es geht darum, dass die internationale Staangemeinschaft dafür sorgt, (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das ist überhaupt kein Streitpunkt!)


    (Beifall bei der SPD)


    ass sich in Afghanistan ein Klima des Anstands und des
    ffenen Wettbewerbs ausbreitet – ist die Bundeswehr be-
    iligt, in Kunduz und demnächst auch in Faizabad. Bitte
    tellen Sie das hier nicht infrage, lieber Kollege
    erhardt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Bauen Sie doch keinen Popanz auf!)


    Dann müssen Sie hier sehr präzise darlegen, was denn
    igentlich der Grund Ihrer Kritik ist. Das war nicht zu er-
    ennen.
    Dem, was Sie gesagt haben, kann ich in einem Punkt

    urchaus zustimmen. Ich konnte entnehmen, dass wir
    anz nahe beieinander liegende Einschätzungen dazu ha-
    en, was in Beslan geschehen ist, und das ist gut so.
    inder wollten am 1. September ihren eigenen Weg in
    ine andere, in eine bessere Zukunft gehen. Eltern woll-
    n sie dabei begleiten. Terroristen aber ermordeten die
    offnung auf ein anderes, auf ein besseres Leben. Das
    ngeheuerliche dabei ist: Diese Terroristen haben ein
    abu gebrochen. Kindern sollte die Chance auf ein
    elbstbestimmtes Leben geraubt werden. Das ist ein un-
    eheuerlicher Tabubruch, den diese Terroristen unter-
    ommen haben. Die Frage, ob man mit diesen Terroris-
    n einen politischen Prozess beginnen kann, erledigt
    ich nach diesen Geschehnissen von selbst, weil die Ter-
    oristen diese Chance selbst zerstört haben.
    Wenn darüber Konsens besteht, dann bleibt nur noch

    ie Frage, wie denn die russische Gesellschaft und die
    ussische Politik diese ungeheuerlichen Schläge verar-
    eiten kann. Ich glaube, eine direkte und innere Verbin-
    ung dazu ergibt sich aus den Zwischentönen, die man
    estern in den Stellungnahmen von dem einen oder an-
    eren Moskauer Journalisten hören konnte. So hat der
    ournalist Solowjew an diesem Punkte von Verantwor-
    ng gesprochen. Ich glaube, dass die russische Gesell-
    chaft vor dem Problem steht, wie sie mit dem, was vom
    rsten großrussischen Imperium übrig geblieben ist, um-
    ehen soll. Tschetschenien und andere Regionen sind ja
    pfer dieses großrussischen imperialen Denkens ge-
    esen. Leo Tolstoi hat in seinem Roman „Hadschi






    (A) )



    (B) )


    Gert Weisskirchen (Wiesloch)


    Murat“ mit folgenden Worten die offenen Wunden be-
    schrieben, die das russische Imperium den Tschetsche-
    nen zugefügt hat:

    Das Gefühl, das alle Tschetschenen vom Jüngsten
    bis zum Ältesten, ihnen

    – den Russen –
    gegenüber empfunden haben, war stärker als Hass.

    Nicht Hass, schreibt er weiter, sondern ein
    solcher Abscheu und Ekel, ein so fassungsloses Er-
    staunen über die sinnlose Grausamkeit

    habe sie erfasst. Das war vor 100 Jahren. Danach folgte
    stalinscher Terror, der auch diese Region noch einmal
    schlimm erfasste. Die Wunden, die er den Menschen zu-
    gefügt hat, schmerzen bis heute.

    Ich glaube, dass wir vielleicht in einem Dialog mit
    den Menschen in Russland und übrigens auch in einem
    Dialog mit Tschetschenen, die bei uns, beispielsweise
    auch hier in Berlin, leben, den Kreislauf der Gewalt end-
    lich durchbrechen können. Dazu hat heute in der „Süd-
    deutschen Zeitung“ der stellvertretende Sozialminister
    unter Maschadow ausdrücklich gesagt: Ja, al-Qaida
    spielt eine Rolle in diesem Terrorkampf. Vielleicht
    könnte ein neuer Prozess beginnen, wenn Maschadow
    noch einmal das Wort erhebt und zu einem einseitigen
    Waffenstillstand derjenigen, die er vielleicht noch beein-
    flussen kann, aufruft.

    In diesem Zusammenhang, Herr Gerhardt, den Bun-
    deskanzler zu ermahnen, offene Worte zu sprechen bzw.,
    so haben Sie es formuliert, ein offenes Wort nicht unter
    den Tisch fallen zu lassen, ist nicht opportun. Ich bin fel-
    senfest davon überzeugt, dass der Bundeskanzler ein of-
    fenes Wort zu Putin gesprochen hat.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Ein gläubiger Mensch!)


    Ich bin felsenfest davon überzeugt. Aber ob dies ein öf-
    fentliches Wort sein muss, das ist eine Frage, die jeder
    für sich,


    (Zuruf des Abg. Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP])


    Kollege Gerhardt, beantworten kann. Könnte es denn
    nicht sein,


    (Peter Hintze [CDU/CSU]: Nein!)

    dass dann, wenn wir jetzt öffentliche Schuldzuweisun-
    gen aussprechen würden, jener schmerzhafte Lernpro-
    zess, in dem sich die russische Gesellschaft im Moment
    befindet, gestoppt würde und die Sprache der Gewalt
    und des Hasses neue Nahrung finden könnte? Das müs-
    sen wir doch verhindern, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie, Herr Kollege Gerhardt, haben ja von Moralität ge-
    sprochen. Ich halte fest, dass dies eine moralische Frage
    ist.

    l
    t
    S
    g
    k
    g
    k
    t
    s

    c
    l
    m
    J
    i
    t
    l
    y
    u


    r
    w
    k

    y
    M
    m
    g
    r
    g
    M
    d

    r
    e
    e
    W
    g
    h
    N
    u
    F
    m
    w
    w
    w

    (C (D Ich wage zu sagen: Ich glaube, dass der Bundeskanzer Recht hat: Diese moralische Frage hat etwas damit zu un, dass nicht alles, was offen zwischen Personen, auch taatsmännern, gesprochen wird, in die Öffentlichkeit ebracht werden muss, weil das nämlich Folgen haben ann, die der russischen Seele über das hinaus, was geenwärtig geschieht, tiefe, schwere Wunden zufügen önnten. Deshalb bitte ich Sie herzlich, öffentliche Kriik und ein offenes Wort nicht miteinander zu verwecheln oder das zu vermischen, lieber Kollege Gerhardt. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Dann hätte er sich auch nicht öffentlich zu den Wahlen äußern dürfen!)


    Herr Gerhardt, ich möchte einen letzten Punkt anspre-
    hen, den auch Sie aufgegriffen haben. Ich bitte den Kol-
    egen Müller, auch wenn er nicht mehr da ist, noch ein-
    al ein klein wenig nachzudenken und den Aufsatz von
    ohn B. Judis zu lesen, der im Juli/August dieses Jahres
    n „Foreign Policy“ erschienen ist. Er beschreibt dort un-
    er der Überschrift „Imperial Amnesia“, was das eigent-
    iche Problem der USA gegenwärtig ist. Francis Fuku-
    ama hat das in „The National Interest“ deutlich
    nterstrichen.


    (Peter Hintze [CDU/CSU]: Ein belesener Mensch!)


    Ja; man sollte durchaus zur Kenntnis nehmen, dass ge-
    ade in den USA eine öffentliche, harte Debatte geführt
    ird, von der wir eine ganze Menge Positives lernen
    önnen.
    John B. Judis hat sehr klar gesagt und Francis Fuku-

    ama hat es unterstrichen: Macht schöpft nicht allein aus
    acht. Die zentrale Frage, die sich die USA stellen
    uss, dreht sich um Legitimation. Legitimation ist aber
    enau das, was die Bundesregierung im Weltsicherheits-
    at angemahnt hat. Es darf kein unilaterales Verhalten
    eben, schon gar nicht von der allerstärksten Macht, die
    oralität und Normen auf sich zieht; wir hoffen, dass
    ie USA das auch künftig tun werden.


    (Lothar Mark [SPD]: Genau das ist der Punkt! Jawohl!)


    Wer an diesem Punkt die Stimme gegen die Bundes-
    egierung erhebt, der sieht nicht, dass sich die USA
    benso wie Russland, wie wir eben festgestellt haben, in
    inem tiefen Verständigungsprozess befinden. Ob der
    eg des Imperiums, den die europäischen Mächte ge-
    angen sind und der zu einem furchtbaren Ende geführt
    at, der richtige ist, darüber gibt es in den USA ein tiefes
    achdenken. Legitimation ist die zentrale Kategorie für
    nsere künftige außenpolitische Arbeit, weil nur so die
    rage beantwortet werden kann, ob Frieden künftig
    öglich sein wird. Frieden kann nur möglich werden,
    enn Legitimationsfragen öffentlich und offen debattiert
    erden und nicht unilaterales Handeln die einzige Ant-
    ort in dieser Welt bleibt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lothar Mark [SPD]: Das musste gesagt werden!)







    (A) )



    (B) )