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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/119 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Schily (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Gesetz zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (Drucksachen 15/2553, 15/2790, 15/2843, 15/ 3165, 15/3494) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 12: 10879 C 10881 A 10884 A 10886 A 10886 C 10887 C 10890 B 10891 A 10892 C 10906 D 10907 C 10908 B 10909 B 10910 A Deutscher B Stenografisch 119. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Hans-Werner Bertl . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Änderung einer Ausschussüberweisung . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Abgabe einer Erklärung durch den Bundes- kanzler: Einigung der Staats- und Regie- rungschefs der Europäischen Union auf eine europäische Verfassung . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Z V v z W V D D L K D K 10867 A 10867 A 10911 A 10867 D 10868 A 10872 B 10875 C Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 10893 C 10894 D undestag er Bericht ung n 2. Juli 2004 t : usatztagesordnungspunkt 10: ereinbarte Debatte: zur Zusammenlegung on Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und ur Umsetzung der EU-Agrarreform . . . . . olfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . udwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10897 B 10897 C 10899 C 10900 D 10902 A 10903 B 10904 A 10906 A 10906 B Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Kommunales Options- gesetz) (Drucksachen 15/2816, 15/2997, 15/3161, 15/3495) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Ersten Gesetz zur Änderung des Betriebsprämiendurchführungsgesetzes (Drucksachen 15/3046, 15/3223, 15/3297, 15/3496) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Gesetz zur Intensivierung der Be- kämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender Steuerhinterziehung (Drucksachen 15/2573, 15/2948, 15/3077, 15/3079, 15/3298, 15/3497) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlussempfehlung des Aus- schusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Elften Gesetz zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG) und der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) (Drucksachen 15/2537, 15/3076, 15/3304, 15/3498) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von den Abgeordneten Joachim Stünker, Hermann Bachmaier, Sabine Bätzing, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD sowie den Abgeordne- ten Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe- Gerigk, Claudia Roth (Augsburg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts (Drucksache 15/3445) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J O D J T A H A S li a ( E B K Z E S N h ( E N A N A L A E D S M E J B K D H M A B H W B ( 10910 B 10910 C 10910 D 10911 A 10911 C 10911 D 10912 A 10913 A 10913 C 10915 A örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, elga Daub, Daniel Bahr (Münster), weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: ommerferienregelung verbraucherfreund- cher gestalten – Gesamtferienzeitraum uf 90 Tage ausdehnen Drucksache 15/3102) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . laus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 16: rste Beratung des von den Fraktionen der PD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- EN eingebrachten Entwurfs eines Haus- altsbegleitgesetzes 2005 (HBeglG 2005) Drucksache 15/3442) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . orbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lbert Deß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten r. Georg Nüßlein, Georg Girisch, Bernhard chulte-Drüggelte, Gerda Hasselfeldt, ichael Glos, Dr. Peter Ramsauer, Maria ichhorn, Marion Seib, Ernst Hinsken, ochen Borchert, Doris Meyer (Tapfheim), arbara Lanzinger, Ilse Aigner, Bartholomäus alb, Hubert Deittert, Franz Obermeier, r. Gerd Müller, Thomas Silberhorn, Klaus ofbauer, Peter H. Carstensen (Nordstrand), ichael Kretschmer, Alexander Dobrindt, rnold Vaatz, Dr. Michael Luther, Klaus rähmig, Robert Hochbaum, Dr. Peter Jahr, enry Nitzsche, Maria Michalk, Marco anderwitz, Manfred Kolbe, Veronika ellmann und Christa Reichard (Dresden) alle CDU/CSU) zur Abstimmung über die 10916 C 10917 A 10917 D 10918 C 10920 B 10921 A 10921 B 10922 B 10924 B 10926 A 10926 A 10928 A 10929 A 10930 C 10931 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 III Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus- schusses zu dem Gesetz zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (Zu- satztagesordnungspunkt 11) . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) und Peter Weiß (Emmendingen) (beide CDU/CSU) zur Ab- stimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch 10931 B Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Vermitt- lungsausschusses zu dem Gesetz zur Umset- zung der Reform der gemeinsamen Agrarpoli- tik (Zusatztagesordnungspunkt 11) . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung der Bundesregierung zur Beschluss- empfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft der Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozial- gesetzbuch (Kommunales Optionsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Michael Luther, Maria Michalk, Klaus Brähmig, Günter Baumann, Marco Wanderwitz, Robert Hochbaum, Dr. Peter Jahr, Henry Nitzsche, Manfred Kolbe, Veronika Bellmann, Christa Reichard (Dres- den), Michael Kretschmer und Arnold Vaatz (alle CDU/CSU) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus- schusses zu dem Gesetz zur optionalen Trä- gerschaft der Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Kommunales Options- gesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 12) . . . . . Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Jörg Tauss, Ulla Burchardt, Swen Schulz (Spandau) und Dr. Carola Reimann (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft der Kom- munen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz- buch (Kommunales Optionsgesetz) (Zusatz- tagesordnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . ( o A E U ( E s B g A E s s B s s A Z A l 9 U A Z d 2 p F J A A 10932 A 10932 D 10933 A 10933 C Kommunales Optionsgesetz) (Zusatztages- rdnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten lrich Petzold und Uda Carmen Freia Heller beide CDU/CSU) zur Abstimmung über den ntwurf eines Gesetzes zur optionalen Träger- chaft von Kommunen nach dem Zweiten uch Sozialgesetzbuch (Kommunales Options- esetz) (Zusatztagesordnungspunkt 12) . . . . . nlage 9 rklärung der Bundesregierung zur Be- chlussempfehlung des Vermittlungsaus- chusses zum Gesetz zur Intensivierung der ekämpfung der Schwarzarbeit und damit zu- ammenhängender Steuerhinterziehung (Zu- atztagesordnungspunkt 14) . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Sommerferien verbraucherfreund- icher gestalten – Gesamtferienzeitraum auf 0 Tage ausdehnen (Tagesordnungspunkt 29) ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Entwurfs eines Haushaltsbegleitgesetzes 005 (HBeglG 2005) (Zusatztagesordnungs- unkt 16) ranziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10933 C 10934 A 10934 D 10935 A 10935 D 10936 B 10937 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 10867 (A) ) (B) ) 119. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 10931 (A) ) (B) ) Michael Kretschmer, Alexander Dobrindt, der Bundesregierung und der Regierungskoalition Hofbauer, Peter H. Carstensen (Nordstrand), Unbefriedigend ist jedoch die in den Gesetzentwürfen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Georg Nüßlein, Georg Girisch, Bernhard Schulte-Drüggelte, Gerda Hasselfeldt, Michael Glos, Dr. Peter Ramsauer, Maria Eichhorn, Marion Seib, Ernst Hinsken, Jochen Borchert, Doris Meyer (Tapfheim), Barbara Lanzinger, Ilse Aigner, Bartholomäus Kalb, Hubert Deittert, Franz Obermeier, Dr. Gerd Müller, Thomas Silberhorn, Klaus p s m g K g p A e r d d d f r l B V g L s g u E u r z l 2 n d e w b d g n w a Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bertl, Hans-Werner SPD 02.07.2004 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 02.07.2004 Gloser, Günter SPD 02.07.2004 Hohmann, Martin fraktionslos 02.07.2004 Janssen, Jann-Peter SPD 02.07.2004 Kampeter, Steffen CDU/CSU 02.07.2004 Kossendey, Thomas CDU/CSU 02.07.2004 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 02.07.2004 Parr, Detlef FDP 02.07.2004 Rehbock-Zureich, Karin SPD 02.07.2004 Dr. Rexrodt, Günter FDP 02.07.2004 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 02.07.2004 Dr. Rossmann, Ernst Dieter SPD 02.07.2004 Schirmbeck, Georg CDU/CSU 02.07.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 02.07.2004 Strässer, Christoph SPD 02.07.2004 Straubinger, Max CDU/CSU 02.07.2004 Dr. Struck, Peter SPD 02.07.2004 Dr. Thomae, Dieter FDP 02.07.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Arnold Vaatz, Dr. Michael Luther, Klaus Brähmig, Robert Hochbaum, Dr. Peter Jahr, Henry Nitzsche, Maria Michalk, Marco Wanderwitz, Manfred Kolbe, Veronika Bellmann und Christa Reichard (Dresden) (alle CDU/CSU) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Vermittlungsausschus- ses zu dem Gesetz zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (Zusatztages- ordnungspunkt 11) Die Beschlüsse zur Reform der Gemeinsamen Agrar- olitik (GAP) vom Juni 2003, die wesentlich durch die chlechte Verhandlungsführung der Bundesregierung it verursacht wurden, bringen für unsere Landwirte roße Belastungen in Form von Preissenkungen und ürzungen der Ausgleichszahlungen. Mit dem soforti- en und vollständigen Wegfall der Bewirtschaftungsver- flichtung in der Landwirtschaft als Voraussetzung für usgleichszahlungen besteht die Gefahr, dass in einem normen Strukturwandel in einigen Nahrungsmittelbe- eichen Produktionspotentiale aus Deutschland abwan- ern. Diese Belastungen aus den EU-Beschlüssen sollten urch die Gesetzesentwürfe der Bundesregierung und er Regierungskoalition zur Umsetzung der GAP-Re- orm noch verstärkt werden. Nach diesen Entwürfen wä- en durch die betriebliche Umverteilung der Direktzah- ungen insbesondere die leistungsstarken viehhaltenden etriebe belastet worden. Außerdem wären durch die erknüpfung der künftigen Direktzahlungen mit überzo- enen Bewirtschaftungsauflagen die Belastungen für die andwirte und die Landwirtschaft unerträglich ver- chärft worden. Der Bundesrat hat mit seiner Mehrheit der unionsre- ierten Länder diese Gesetzentwürfe zu Recht abgelehnt nd den Vermittlungsausschuss angerufen. Aufgrund des insatzes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der nionsregierten Länder konnten wesentliche Verbesse- ungen erreicht werden. Die Strukturbrüche werden abgemildert, die Direkt- ahlungen bleiben den aktiv wirtschaftenden Betrieben änger und umfangreicher erhalten und werden erst ab 010 statt 2007 schrittweise in eine einheitliche regio- ale Flächenprämie abgeschmolzen. Bei der Umsetzung er so genannten Cross-Compliance-Vorschriften konnte ine Entschärfung der bürokratischen Auflagen erreicht erden. Mit der Änderung des Grünland-Umbruchsver- otes in ein Grünland-Erhaltungsgebot können die Län- er in Anlehnung an das EU-Recht flexiblere Regelun- en erlassen. Vor dem Hintergrund dieser Verbesserungen und der unmehr gewonnenen Planungssicherheit für die Land- irte ist den Gesetzentwürfen in der vom Vermittlungs- usschuss geänderten Fassung zuzustimmen. 10932 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 (A) ) (B) ) vorgesehene regionale Umverteilung der Ausgleichs- mittel, die aber nicht Gegenstand des Vermittlungsver- fahrens war. In den Ländern Bayern, Nordrhein-Westfa- len, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen führt dies zu zusätzlichen Kürzungen der Ausgleichszahlungen bei den Landwirten von bis zu 5 Prozent und zu entsprechenden Wettbewerbsverzer- rungen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (Zusatztagesordnungspunkt 11) Die Beschlüsse zur Reform der gemeinsamen Agrar- politik, GAP, vom Juni 2003 bringen für unsere Land- wirte große Belastungen in Form von Preissenkungen und Kürzungen der Ausgleichszahlungen. Verursacht wurde dies durch die schlechte Verhandlungsführung der Bundesregierung bei den Luxemburger Beschlüssen. Vorgesehen ist der sofortige und vollständige Wegfall der Bewirtschaftungsverpflichtung. Damit wird in eini- gen Nahrungsmittelbereichen ein enormer Strukturwan- del einsetzen mit der Folge, dass Produktionspotenziale aus Deutschland abwandern und damit viele Arbeits- plätze gefährdet sind. Die Bundesregierung und die Regierungskoalition ha- ben aus den EU-Vorgaben zur Entkoppelung von der Produktion jeweils die schlechtesten Optionen ausge- wählt. Durch die betriebliche Umverteilung der Direkt- zahlungen wären nach diesen Entwürfen insbesondere die leistungsstarken Vieh haltenden Betriebe belastet worden. Außerdem wären durch die Verknüpfung der künftigen Direktzahlungen mit überzogenen Bewirt- schaftungsauflagen die Belastungen für die Landwirte und die Landwirtschaft unerträglich verschärft worden. Der Bundesrat hat mit der Mehrheit der unionsregier- ten Länder diese Gesetzentwürfe zu Recht abgelehnt und den Vermittlungsausschuss angerufen. Aufgrund des Einsatzes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter Lei- tung der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gerda Hasselfeldt, MdB, und der unionsregierten Länder konn- ten grundlegende Verbesserungen erreicht werden: Die Strukturbrüche werden abgemildert; die Direktzahlun- gen bleiben den aktiv wirtschaftenden Betrieben länger und umfangreicher erhalten und werden erst ab 2010 statt 2007 schrittweise in eine einheitliche regionale Flä- chenprämie abgeschmolzen; bei der Umsetzung der so genannten Cross-Compliance-Vorschriften konnte eine Entschärfung der bürokratischen Auflagen erreicht wer- den; mit der Änderung des Grünland-Umbruchsverbotes in ein Grünland-Erhaltungsgebot können die Länder in Anlehnung an das EU-Recht flexiblere Regelungen er- lassen. f v t r e b M e x g t r z h g g „ E L k w d n d w w m s S l m t K i d A m c d f s S (C (D Nicht akzeptabel ist jedoch die in den Gesetzentwür- en der Bundesregierung und der Regierungskoalition orgesehene regionale Umverteilung der Ausgleichsmit- el. Diese nimmt den bayerischen Landwirten jährlich und 22 Millionen Euro Ausgleichszahlungen weg. Bay- rn ist mit seinem großen Anteil an der Milchwirtschaft esonders benachteiligt, weil es nicht gelungen ist, die ilchausgleichszahlungen bis 2013 betriebsbezogen zu rhalten. Durch die von Frau Künast zu verantwortenden Lu- emburger Beschlüssen werden die Milchbauern – ganz leich, wie die Reform umgesetzt wird – massiv benach- eiligt. Ebenso wurde versäumt, entsprechend dem Subsidia- itätsprinzip eine Ermächtigung in das GAP-Umset- ungsgesetz aufzunehmen. Eine solche Wahlmöglichkeit ätte es den Ländern erlaubt, statt des komplizierten und erade für die aktiv wirtschaftenden Betriebe nachteili- en regionalen Flächenmodells das EU-Standardmodell Betriebsprämie“ einzuführen. Aufgrund einer solchen rmächtigung hätten Bayern und andere interessierte änder dieses „Betriebsprämien-Modell“ praktizieren önnen wie das Nachbarland Österreich und andere ichtige EU-Agrarmitbewerberländer wie Frankreich, ie Niederlande, Belgien, Italien, Irland, Portugal, Spa- ien, Griechenland und Teile von Großbritannien. Auf iese Weise hätte ein weiterer schwerwiegender Wettbe- erbsnachteil für die bayerischen Landwirte verhindert erden können. Ein Hauptgrund für die Ablehnung ist jedoch, dass it diesen Beschlüssen ein weiterer Irrweg in der Ge- taltung der europäischen Agrarpolitik umgesetzt wird. tatt konsequent auf Mengenreduzierung und Marktent- astung zu setzen, werden den Bauern Agrarpreise zuge- utet, die weitgehend nicht einmal die Produktionskos- en decken. Mit den Luxemburger Beschlüssen hat Frau ünast einem Agrarmodell zugestimmt, das auf Dauer n der Gesellschaft nicht konsensfähig ist. Wegen dieser schwerwiegenden Mängel kann ich em GAP-Umsetzungsgesetz nicht zustimmen. nlage 4 Erklärung der Bundesregierung zur Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft der Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Kommu- nales Optionsgesetz) (Zusatztagesordnungs- punkt 12) Die Bundesregierung verpflichtet sich, gemeinsam it den Ländern nach einer geeigneten Lösung zu su- hen, wenn sich entgegen der derzeitigen Annahme und er erklärten Absicht des Bundes, die Kommunen in- olge der Reform – Hartz IV – zu entlasten, herausstellen ollte, dass es bei den Kommunen in einem Land in der umme zu einer Nettobelastung kommt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 10933 (A) ) (B) ) Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Michael Luther, Maria Michalk, Klaus Brähmig, Günter Baumann, Marco Wanderwitz, Robert Hochbaum, Dr. Peter Jahr, Henry Nitzsche, Manfred Kolbe, Veronika Bellmann, Christa Reichard (Dres- den), Michael Kretschmer und Arnold Vaatz (alle CDU/CSU) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Vermittlungsausschus- ses zu dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft der Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozial- gesetzbuch (Kommunales Optionsgesetz) (Zu- satztagesordnungspunkt 12) Ich kann dem Kommunalen Optionsgesetz zum Vier- ten Gesetz über moderne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Hartz IV), das als Ergebnis der Beratungen des Vermittlungsergebnisses vom 30. Juni 2004 dem Deut- schen Bundestag zugeleitet wurde, nicht zustimmen. Ein wesentlicher Baustein zur Modernisierung des Sozialstaates ist die Zusammenführung von Arbeitslo- sen- und Sozialhilfe zu einem Hilfesystem, dem so ge- nannten Arbeitslosengeld II. Das halte ich für richtig. Wichtig ist aber, dass den Arbeitslosengeld-II-Empfän- gern Perspektiven eröffnet werden, wieder Beschäfti- gung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Denjeni- gen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Beschäftigung finden, müssen Beschäftigungsmöglich- keiten angeboten werden. Die Schaffung dieser Beschäf- tigungsmöglichkeiten ist eine dezentral zu organisie- rende Aufgabe, sowohl für die Kommunen als auch für die Arbeitsämter. Dieses gestaltet sich in Kommunen mit besonders hoher Arbeitslosigkeit sehr schwierig. Des- halb wurde von Anfang an das Ziel verfolgt, Kommunen mit besonders hoher Arbeitslosigkeit dafür organisatori- sche Hilfe und besondere Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Durch das Vermittlungsergebnis bekommen insbeson- dere die neuen Bundesländer, die eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von fast 20 Prozent zu verzeichnen haben und die im Vergleich zu Regionen in den alten Bundesländern ein Vielfaches an Arbeitslosengeld-II- Empfängern haben werden, nach der Reform keine finanzielle Unterstützung; sie werden zum Teil sogar be- lastet. Damit wird ein wesentliches Ziel der Reform, An- reize und Möglichkeiten zu schaffen, wieder Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten, verfehlt, weil die Kommunen lediglich die erwerbsfähigen Hilfebezieher mit passiven Leistungen „ruhig stellen“ können und keine Chance haben, den Betroffenen Beschäftigungs- möglichkeiten zu eröffnen. Ein zweiter Grund, nicht zuzustimmen, ist für mich der viel zu geringe anrechnungsfreie Betrag, den jemand zum Arbeitslosengeld II hinzuverdienen kann. Damit sind in der Zukunft vor allem die vielen älteren Arbeitslosengeld-II-Empfänger in den neuen Bundeslän- dern verurteilt, auf diesem niedrigen Einkommensniveau verharren zu müssen. A h b a A G F t g A h g z k A i d d § t s v n T w B k w M n S g b f i t d (C (D nlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Jörg Tauss, Ulla Burchardt, Swen Schulz (Spandau) und Dr. Carola Reimann (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus- schusses zu dem Gesetz zur optionalen Träger- schaft der Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Kommunales Optionsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 12) Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozial- ilfe zu einer einheitlichen Grundsicherung für alle Ar- eitsuchende ist mit dem Ziel verbunden, Langzeit- rbeitslose in Zukunft besser und schneller als bisher in rbeit zu vermitteln. Dieser Reform stimme ich im rundsatz zu, allerdings in der Erwartung, dass die inanzierung dieser wichtigen Reform des Arbeitsmark- es im Bundeshaushalt nicht über eine – zusätzliche – lobale Minderausgabe über alle Ressorts erfolgt. nlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) und Peter Weiß (Emmendingen) (beide CDU/ CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kom- munen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz- buch (Kommunales Optionsgesetz) (Zusatzta- gesordnungspunkt 12) Die Erfahrungen vieler Landkreise in der Vergangen- eit haben deutlich gemacht, dass die kommunalen Trä- er die Betreuung und Vermittlung erwerbsfähiger Lang- eitarbeitsloser erfolgreicher und effizienter leisten önnen als eine bundesweit zuständige Zentralbehörde. us diesem Grund hat sich der Vermittlungsausschuss m Dezember auf die Schaffung eines Optionsrechtes für ie Kommunen zur Wahrnehmung der Aufgaben nach em SGB II verständigt und diese Optionsklausel im 6 a SGB II festgeschrieben. Mit dem jetzt im Vermittlungsausschuss ausgearbeite- en Einigungsvorschlag zum Kommunalen Optionsge- etz liegt die rechtliche Ausgestaltung des § 6 a SGB II or. Nach meiner Auffassung entspricht diese Lösung icht den Eckpunkten, die hinsichtlich der kommunalen rägerschaft Bestandteil der Einigung vom Dezember aren. Tatsächlich enthält das Gesetz in der Fassung der eschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses eine echte Option. Die ursprünglich ausdrücklich er- ünschte und mit politischer Mehrheit beschlossene öglichkeit einer alleinigen und vollständigen Über- ahme der Verantwortung für die Leistungen nach dem GB II und die umfassende Betreuung der erwerbsfähi- en Langzeitarbeitslosen durch die Kommunen im Wett- ewerb mit der Arbeitsmarktpolitik der Bundesagentur ür Arbeit wurde auf diese Weise nicht verwirklicht. Die n dem Einigungsvorschlag niedergelegte Experimen- ierklausel betrachte ich als unzureichenden Ersatz für ie im SGB II verankerte Optionsklausel. 10934 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 (A) ) (B) ) Trotz dieser Bedenken habe ich dem Ergebnis des Vermittlungsausschusses zugestimmt, um auf diese Weise zu ermöglichen, dass überhaupt eine Optionsmög- lichkeit für die Kommunen geschaffen wird. Ich erwarte jedoch, dass nach entsprechenden Erfahrungen und Er- folgen der auf der Basis der Experimentierklausel für die kommunale Trägerschaft der neuen SGB-II-Leistungen optierenden Kommunen umgehend ein umfassendes Optionsrecht für alle Kommunen eingeführt wird. Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrich Petzold und Uda Carmen Freia Heller (beide CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Kom- munales Optionsgesetz) (Zusatztagesordnungs- punkt 12) Ich kann der Beschlussempfehlung des Vermittlungs- ausschusses zu dem Gesetz zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch – Kommunales Optionsgesetz zum vierten Gesetz über moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz IV) –, das als Ergebnis der Beratungen des Vermittlungsaus- schusses vom 30. Juni 2004 dem Deutschen Bundestag zugeleitet wurde, nicht zustimmen und werde mich der Stimme enthalten. Meiner persönlichen Auffassung nach ist die Grund- forderung der CDU/CSU „Fördern und Fordern“ in den Beschlüssen des Vermittlungsausschusses in lediglich ei- ner Protokollnotiz unzureichend umgesetzt. Mein Haupteinwand besteht jedoch darin, dass der in der Vermittlung erreichte Stand der Gesetzgebung mei- ner Meinung nach nicht ausreicht, um einen verantwort- baren Reformverlauf zu sichern. Die vorliegende Geset- zesfassung hat insbesondere für Regionen mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit erhebliche Auswirkungen, in- dem sie die Modalitäten der Trägerverantwortung fest- legt, den Finanzausgleich praktisch abschließend regelt und auch Zeitpunkt und einen sehr kurzen Übergang der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum 1. Januar 2005 endgültig festlegt; sie ist meiner Auffassung nach auch bei den Hinzuverdienstmöglich- keiten unzureichend. In der außerordentlich kurzen Frist zwischen der Vor- lage des Vermittlungsergebnisses und der Entscheidung über ein Abstimmungsverhalten, die mir damit zur Prü- fung der Vorlage zur Verfügung stand, und aufgrund der weit reichenden Konsequenzen meines Abstimmungs- verhaltens musste ich zu dem Schluss kommen, dass die vorgegebenen Regelungen zu hohen Umsetzungsproble- men führen werden und nur eine ungenügende Vorsorge im kommunalen Bereich gegeben ist. Ich halte die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zu einer einheitlichen steuerfinanzierten Leistung schon allein aufgrund der Potenziale zur Ver- w U s d Z B b d d h s n t s S f w b k v n E i a i m A t a D z g d s P s w f F w b f b (C (D altungsvereinfachung für richtig, sehe jedoch auch hier msetzungsdefizite. Die Bundesregierung hat den Entwurf des Optionsge- etzes sehr viel später vorgelegt als geplant. Sie war je- och nicht bereit, den Inkraftsetzungstermin um einige eit zu verschieben, und hat damit die Verwaltung in der undesagentur für Arbeit sowie die kommunalen Ge- ietskörperschaften und Verwaltungen unter einen Zeit- ruck gesetzt, der die Beteiligten zwangsläufig überfor- ern wird. Auch haben die bisherigen Beratungen keine inreichende Transparenz in die komplexen Finanz- tröme zwischen Bundesagentur, Ländern und Kommu- en gebracht. Dies ist bei der kommunalen Finanzsitua- ion, in der viele Kommunen vor der Zwangsverwaltung tehen, nicht verantwortbar und würde die kommunale elbstverwaltung bereits kurzfristig aufs Höchste ge- ährden. Die Erwartung einer aktivierenden Hilfe für er- erbsfähige Arbeitslose wird damit gerade dort unerfüllt leiben, wo sie am dringlichsten ist. Für zahlreiche Kommunen sind bei den Unterkunfts- osten zusätzliche Finanzlasten zu erwarten, für die der orgesehene Ausgleich auch nach einer Überprüfung in- erhalb der vorgesehenen Frist zu spät kommen kann. ine ausgewogene Verteilung zugesagter Bundesmittel st bisher ebenfalls nicht gesichert. Ich halte die jüngste Verständigung im Vermittlungs- usschuss zwar für in die richtige Richtung gehend, aber n ihrer Gänze nicht ausreichend. Deshalb werde ich ich bei der Abstimmung der Stimme enthalten. nlage 9 Erklärung der Bundesregierung zur Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses zum Gesetz zur Intensivierung der Bekämpfung der Schwarz- arbeit und damit zusammenhängender Steuer- hinterziehung (Zusatztagesordnungspunkt 14) 1. Zur Auskunftsberechtigung aus der zentralen Da- enbank Durch die jetzige Gesetzesfassung sowohl in § 6 als uch in § 17 ist klargestellt, dass die Informations- und atenübermittlung an Strafverfolgungs- und Polizeivoll- ugsbehörden, wie von Bundesrat und CDU/CSU ewünscht, zur Verhütung und Verfolgung auch aller an- eren Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, die im Zu- ammenhang mit einem der in § 2 Abs. 1 genannten rüfgegenstände stehen (zum Beispiel Urkundenfäl- chung, Geldwäsche etc.), erfolgt. 2. Zur JobCard Noch in diesem Jahr soll die Prüfung abgeschlossen erden, ob das JobCard-Verfahren auch zur Bekämp- ung der Schwarzarbeit angewendet werden kann. „Im alle des Missbrauchs von Leistungen ist es nicht not- endig, die Signaturkarte einzuziehen, da der Miss- rauch als solcher in den Datenbeständen unmittelbar estgehalten wird und bei jeder erneuten Abfrage abruf- ar ist. Damit ist sichergestellt, dass das JobCard-Ver- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 10935 (A) ) (B) ) fahren eine Möglichkeit der Sperre im Datensatz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit beinhaltet. Nach Abschluss der Erprobung ist zu entscheiden, ob das JobCard-Verfahren eingeführt wird. In diesem Fall wird im Gesetzentwurf eine entsprechende Regelung aufgenommen. Anlage 10 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Sommerferien ver- braucherfreundlicher gestalten – Gesamtferien- zeitraum auf 90 Tage ausdehnen (Tagesord- nungspunkt 29) Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der zur Beratung vorliegende Antrag ist nicht neu, das Anliegen hinreichend bekannt und das Problem letztlich hier im Bundestag nicht zu lösen. Aber derartige Betrachtungen können unsere Kolleginnen und Kollegen von der FDP selbstverständlich nicht davon abhalten, uns heute noch einmal mit einem Antrag zur Sommerferienregelung zu „beglücken“. Die lobenswerte Kürze beschwert unser Gedächtnis zwar nicht allzu sehr, gleichwohl wird unser Geist aber auch nicht sonderlich erleuchtet. Dass wir das Anliegen des Antrages inhaltlich mittra- gen, ist durch die mehrfachen Beratungen zu diesem Thema im Tourismusausschuss und mit der Kultusminis- terkonferenz hinreichend bekannt. Bekannt ist auch, welche Widerstände sich hier entgegenstellen, die wir nicht einfach vom Tisch wischen können. Letztlich – das wissen wir alle – entscheiden hier die Länder, in Sonder- heit die KMK, und wir sollten diese Zuständigkeit auch anerkennen. Was wir machen können, haben wir getan, nämlich auf jene Gründe zu verweisen, die für eine län- gere Ferienzeit sprechen. Der KMK gehören, das wissen Sie auch, mehrheitlich Politikerinnen und Politiker der Parteien an, die im Bun- destag in der Opposition sitzen. Ich finde es nachgerade unredlich, dass Sie nunmehr den nicht zuständigen Bun- destag bemühen wollen, Ihren Kolleginnen und Kolle- gen auf die „Sprünge“ zu helfen, anstatt die Verantwort- lichen in den Ländern anzusprechen. Wo sonst völlig zu Recht argwöhnisch und penibel darauf geachtet wird, dass der Bund sich nicht Kompetenzen anmaßt, die ihm nicht zustehen, soll nun von Bundesebene her gehandelt werden. Wir sollten auf die sachlichen und fachlichen Abwägungen in den Ländern setzen und auch die Argu- mente der Bildungspolitikerinnen in den Ländern ernst nehmen. Die aktuelle Ferienordnung schafft sicherlich ein ernstes Problem: Fast die Hälfte der Menschen in unse- rem Land, nämlich die Familien mit schulpflichtigen Kindern in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein- Westfalen, macht fast gleichzeitig Ferien. Die Hauptsai- son verkürzt sich außerdem drastisch von maximal 91Tagen auf nur noch 75 Tage. Die Tourismusbranche leidet natürlich unter dieser Reduktion. Das muss man n m a v b l t i s B F S s t w f k r D z P s u A G B u d t E f p z E d s n L w m ß s A g s (C (D icht weiter ausführen: Nachfragen in der Ferienzeit, die an nicht annehmen kann, Bettenleerstand in den Zeiten ußerhalb der Ferien. Einkommensmöglichkeiten gehen erloren, Preise verteuern sich, die Dauer saisonaler Ar- eitsplätze verkürzt sich und der redlich verdiente Ur- aub muss häufig in überfüllten und überteuerten Quar- ieren verbracht werden. Deshalb wäre eine Neuregelung m Sinne Ihres Antrages aus tourismuspolitischer Sicht innvoll; ich stimme da ausdrücklich noch einmal zu. Bestehen bleiben aber auch die bildungspolitischen edenken. Dass nämlich die schon im Juni beginnenden erientermine das zweite Schulhalbjahr stark verkürzen. chülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und Lehrer ind dadurch einem aufreibenden Test- und Notenmara- hon ausgesetzt. Das ist pädagogisch wenig sinnvoll, enn nicht sogar kontraproduktiv. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es auch eine ür beide Anliegen zufrieden stellende Lösung geben ann. Die Ferienzeitregelung ist keine allein unter tou- ismuspolitischen Gesichtspunkten zu regelnde Materie. as Ferienproblem hängt auch mit der Schulproblematik usammen. Expertinnen und Experten forderten nach ISA strukturelle Veränderungen im deutschen Schul- ystem. Wir sollten auch diesen Auftrag ernst nehmen nd gemeinsam mit den Ländern zu Lösungen kommen. nlage 11 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Haushaltsbe- gleitgesetzes 2005 (HBeglG 2005) (Zusatztages- ordnungspunkt 16) Franziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN): Weil die Opposition letzten Dezember im undesrat einen sinnvollen und dringend erforderlichen mfassenden Subventionsabbau verhindert hat, geraten ie Finanzen von Bund, Ländern und Kommunen immer iefer in die Finanzkrise. Neben dem vollen Abbau der igenheimzulage, einer weit gehenden Kürzung der Ent- ernungspauschale und dem Abbau der Wohnungsbau- rämien hat die CDU/CSU im Vermittlungsverfahren um letzten Haushaltsbegleitgesetz 2004 auch jegliche insparungen im Agarbereich abgeblockt. Mit diesem Haushaltsbegleitgesetz 2005 müssen wir iese Kürzungen, die ohne Bundesratszustimmung be- chlossen werden können, erneut aufrufen. Wir tun dies icht aus Spaß oder etwa deshalb, weil wir gerade die andwirte ärgern wollen. Nein, wir müssen dies tun, eil die Wirtschaftsentwicklung und die Steuereinnah- en nicht so stabil sind, wie das nötig wäre, um die gro- en Lasten der sozialen Sicherung und der Wirtschafts- ubventionen ohne Einschnitte aufrechtzuerhalten. Um die Haushalte zu konsolidieren, muss auch der grarbereich einen Beitrag leisten. Das Haushaltsbe- leitgesetz 2005 macht zwei Kürzungen erforderlich: Erstens. Die Steuervergünstigungen beim Agrar-Die- el müssen abgebaut werden. Die Land- und Forstwirt- 10936 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 (A) ) (B) ) schaft erhält je Liter betrieblich genutzten Dieselkraft- stoff 21,48 Cent vergütet. Insgesamt werden so knapp 2 Milliarden Liter Kraftstoff begünstigt. Der Abbau die- ser Steuervergünstigung umfasst ein Volumen von insge- samt 287 Millionen Euro. Damit wird die Vergünstigung um 68 Prozent verringert, verglichen mit der derzeit kal- kulierten Steuermindereinnahme von jährlich rund 420 Millionen Euro. Der Abbau soll so umgesetzt wer- den, wie bereits im Haushaltsbegleitgesetz 2004 vorge- sehen: Demnach gibt es eine einzelbetriebliche Ober- grenze von 10 000 Litern und einen Selbstbehalt je Betrieb von 350 Euro. Als Grüne hoffe ich, dass dieser Subventionsabbau auch dazu führt, dass die Landwirt- schaft mehr und mehr auf Pflanzenöl umsteigt und so dem Öl aus nachwachsenden Rohstoffen zu deutlich mehr Nachfrage verhilft. Zweitens. Die Agrarsozialpolitik ist mit einem Ansatz von 3,7 Milliarden Euro die bei weitem finanziell be- deutsamste Maßnahme im Etat des Ressorts für Land- wirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Deshalb kann sie von Einsparungen nicht ausgenommen werden. In der landwirtschaftlichen Krankenversicherung soll der Solidarbeitrag der aktiven Landwirte, ausgehend von einem Anteil für 2005 von zunächst 82 Millionen Euro peu à peu bis 2008 auf 91 Millionen Euro erhöht werden. Gemessen an der Belastung der aktiven Mitglieder in der allgemeinen Krankenversicherung ist diese Mehrbelas- tung der Landwirte sozialpolitisch vertretbar. Sie wird außerdem durch Einsparungen infolge des Gesundheits- modernisierungsgesetzes abgefedert. Auch müssen die Selbstverwaltungsorgane der landwirtschaftlichen Kran- kenkasse durch ihre Vermögen und durch mehr Verwal- tungseffizienz unzumutbare Beitragsmehrbelastungen vermeiden. Es liegt also an den Sozialkassen, so sparsam zu kal- kulieren, dass Beitragserhöhungen vermieden werden werden. Die Absenkung der Bundeszuschüsse muss innerhalb der Landwirtschaft solidarisch aufgebracht werden. Da- rum richten sich die Anteile der einzelnen LKKn an den Bundeszuschüssen nach der Leistungsfähigkeit ihrer Versichertengemeinschaften. Auf diese Weise werden regionale Unterschiede in der Belastung durch die Ab- senkung der Bundesmittel vermieden. Weiterhin aber wird der Bund mit knapp 3,7 Milliar- den Euro die Hauptlast der sozialen Sicherung für die Landwirtschaft tragen. Die Hauptziele der Agrarsozial- politik – die ökonomische und soziale Absicherung der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Menschen und die soziale Flankierung des Agrarstrukturwandels – sind durch die notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen nicht berührt worden. Jürgen Koppelin (FDP): Offensichtlich traut der Finanzminister seinem eigenen Haushaltsentwurf, den er letzte Woche vorgelegt hat, nicht und schiebt schnell ein Haushaltsbegleitgesetz 2005 nach. Der auf Kante ge- nähte Haushalt droht also schon vor der Verabschiedung aus den Nähten zu platzen. Zum vierten Mal werden die M a t h b E m S h E d r s H t S v a h r L f K 2 w e h l w i d e w b n P I t d m w m u t v c B b p s z d d (C (D aastricht-Kriterien verletzt werden. Somit verstößt uch dieser Haushalt gegen einen völkerrechtlichen Ver- rag. Die Annahmen, auf denen der Haushalt basiert, ge- en, wie in den vergangenen Jahren, an der Realität vor- ei, sodass ein Nachtragshaushalt zur Tradition wird. ine traurige Tradition. Die Privatisierungserlöse sind it 15,4 Milliarden Euro utopisch hoch angesetzt, die chätzung der Wachstumserwartung ist höchst zweifel- aft, um nur einige Beispiele zu nennen. 800 Millionen uro fehlen da schnell in der Kasse, und dann wäre auch ieser Haushalt verfassungswidrig. Die FDP-Fraktion echnet aber mit einem wesentlich höheren Fehlbetrag. Mit dem vorliegenden Haushaltsbegleitgesetz 2005 oll bei der Landwirtschaft abkassiert werden, um die aushaltslöcher zu stopfen. Die FDP steht für Subven- ionsabbau. Dazu müssen jedoch gleichzeitig erhebliche teuererleichterungen durchgeführt werden. Einen Sub- entionsabbau zum Stopfen der Haushaltslöcher wird es ber mit der FDP nicht geben. Der Haushalt von Frau Künast birgt sicher noch ein ohes Einsparpotential. Dabei denke ich an die Reduzie- ung der Förderung der so genannten „ökologischen andwirtschaft“, wie zum Beispiel Gelder für die Öf- entlichkeitsarbeit. Aber die Klientel der Grünen soll vor ürzungen weiterhin geschont werden. Mit dem Haushaltsbegleitgesetz 2005 sollen im Jahr 005 von den Landwirten 82 Millionen Euro abkassiert erden. Insgesamt sollen bis 2008 1,2 Milliarden Euro inkassiert werden. Die FDP hat bei den letzten Haus- altsverhandlungen Einsparvorschläge von über 2 Mil- iarden Euro gemacht. Die haben sie alle abgelehnt. Was ollen Sie mit einer Einsparung von 82 Millionen Euro n 2005 erreichen? Das ist nicht einmal der Tropfen auf en heißen Stein, und ein überlaufendes Fass wird durch inen Tropfen weniger nicht austrocknen. Wenn die Steuern nicht so fließen, wie von Ihnen er- artet, ist Ihr Haushalt verfassungswidrig. Wenn die Ar- eitslosenzahlen nicht so schnell sinken, wie sie es pla- en, ist Ihr Haushalt verfassungswidrig. Wenn die rivatisierungserlöse nicht realisiert werden können, ist hr Haushalt verfassungswidrig. Es wird Ihnen nicht helfen, an einzelnen Subventions- atbeständen zu drehen. Was wir brauchen, ist ein Um- enken und eine Wirtschafts- und Steuerpolitik, die ehr Wachstum und Investitionen schafft und dadurch ieder Menschen in Brot und Arbeit bringt. Durch Ihre Politik sind die Einkommen der Bauernfa- ilien im vierten Jahr in Folge rückläufig. Die Land- nd Forstwirtschaft hat eine extrem hohe Steuerbelas- ung durch die Ökosteuer auf Strom, Diesel und Gas zu erkraften; zusätzlich gibt es Eingriffe in das Alterssi- herungssystem. Zudem werden die Bäuerinnen und auern durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz elastet wie auch bei der Eigenheimzulage, der Pendler- auschale und der Kürzung steuerlicher Freibeträge. Zu- ätzlich führt die geplante Verteuerung des Agrardiesels u einer Steuererhöhung um 56 Prozent und verschärft ie ohnehin schon bestehenden Wettbewerbsnachteile zu en Niederlanden, Dänemark und Frankreich. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 10937 (A) ) (B) ) Und jetzt planen Sie, den Bundeszuschuss zur Kran- kenversicherung der Landwirte um 82 Millionen Euro zu kürzen. Rot-Grün legt damit die Axt, ohne eine Alterna- tive zu benennen, an die landwirtschaftliche Sozialversi- cherung. Das ist unverantwortlich. Die Bauern können Ihren Betrieb nicht ins Ausland verlagern. Und deswe- gen wird bei ihnen abkassiert. Herr Bundesfinanzminister, ich fordere Sie deshalb auf, das Haushaltsbegleitgesetz 2005 zurückzunehmen. Die Abstrafung der Landwirtschaft nach dem Motto: „Die Bauern wählen uns nicht, deshalb werden sie ge- schröpft“, muss ein Ende haben. Durch die rot-grüne Haushaltspolitik entstehen immer mehr Wettbewerbs- nachteile innerhalb der EU für die Landwirtschaft. Auch dies muss ein Ende haben. Anlage 12 Amtliche Mitteilungen Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 32. Sitzung zu dem vom Deutschen Bundestag am 6. Mai 2004 be- schlossenen Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Ta- bakkonsums das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlossen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr 2002 – Drucksachen 14/9180, 15/345 Nr. 44 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführungs 2002 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2002 – Drucksachen 14/9893, 15/99 Nr. 1.17 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2002 – Drucksachen 15/113, 15/171 Nr. 3 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2002 – Drucksachen 15/393, 15/446 Nr. 5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung m V P t (C (D Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigun- gen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabili- tät und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 2001 bis 2004 (19. Subven- tionsbericht) – Drucksache 15/1635 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2003/2004 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung – Drucksache 15/2000 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2001/2002 sowie über die Lage und Ent- wicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 15/1226 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Aktionsprogramm Informationsgesellschaft Deutsch- land 2006 – Drucksache 15/2315 – Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft – Unterrichtung durch die Bundesregierung Waldzustandsbericht 2003 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – – Drucksache 15/2210 – Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesverkehrswegeplan 2003 – Drucksachen 15/2050, 15/2207 Nr. 1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/1547 Nr. 2.42 Drucksache 15/2793 Nr. 1.4 Drucksache 15/2793 Nr. 2.17 Drucksache 15/2793 Nr. 2.18 Finanzausschuss Drucksache 15/3023 Nr. 1.5 Drucksache 15/3023 Nr. 2.5 Drucksache 15/3023 Nr. 2.10 Drucksache 15/3023 Nr. 2.20 Drucksache 15/3135 Nr. 2.11 Drucksache 15/3135 Nr. 2.20 Drucksache 15/3135 Nr. 2.21 Drucksache 15/3135 Nr. 2.29 (A) (C) (B) (D) Drucksache 15/3135 Nr. 2.34 Drucksache 15/3135 Nr. 2.39 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/3135 Nr. 2.10 Drucksache 15/3135 Nr. 2.15 Drucksache 15/3135 Nr. 2.16 Drucksache 15/3135 Nr. 2.17 Drucksache 15/3135 Nr. 2.23 Drucksache 15/3135 Nr. 2.25 Drucksache 15/3135 Nr. 2.35 Drucksache 15/3135 Nr. 2.45 Drucksache 15/3135 Nr. 2.46 Drucksache 15/3135 Nr. 2.48 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/3135 Nr. 2.6 Drucksache 15/3135 Nr. 2.9 Drucksache 15/3135 Nr. 2.18 Drucksache 15/3135 Nr. 2.19 Drucksache 15/3135 Nr. 2.24 Drucksache 15/3135 Nr. 2.32 Drucksache 15/3135 Nr. 2.37 Drucksache 15/3135 Nr. 2.38 Drucksache 15/3135 Nr. 2.41 Drucksache 15/3135 Nr. 2.42 Drucksache 15/3135 Nr. 2.47 Drucksache 15/3135 Nr. 2.51 Drucksache 15/3135 Nr. 2.54 Drucksache 15/3135 Nr. 2.55 Drucksache 15/3135 Nr. 2.56 Drucksache 15/3135 Nr. 2.57 Drucksache 15/3135 Nr. 2.58 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 15/2636 Nr. 2.1 Drucksache 15/2711 Nr. 2.9 Drucksache 15/2895 Nr. 2.2 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/3135 Nr. 2.36 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/3135 Nr. 1.2 Drucksache 15/3135 Nr. 2.27 Drucksache 15/3135 Nr. 2.28 Drucksache 15/3135 Nr. 2.31 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/3135 Nr. 1.3 Drucksache 15/3135 Nr. 2.7 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/2895 Nr. 2.1 Drucksache 15/3135 Nr. 2.1 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/2447 Nr. 2.37 Drucksache 15/2895 Nr. 2.4 Drucksache 15/3023 Nr. 2.17 10938 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 91, 1 0, T 119. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12
Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

Sitzung ist eröffnet.
Heute feiert der Kollege Hans-Werner Bertl seinen

60. Geburtstag. Ich gratuliere im Namen des Hauses sehr
herzlich und wünsche alles Gute.


(Beifall)

Interfraktionell ist vereinbart worden, die heutige Ta-

gesordnung zu erweitern. Die Punkte sind in der Ihnen
vorliegenden Zusatzpunktliste aufgeführt:

9 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses für

(1. Ausschuss)

eines Strafverfahrens
– Drucksache 15/3499 –
Berichterstattung:
Abgeordneter Eckart von Klaeden

(siehe 117. Sitzung)


10 Vereinbarte Debatte zur Zusammenlegung von Arbeitslo-
senhilfe und Sozialhilfe und zur Umsetzung der EU-
Agrarreform

11 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach
Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem
Gesetz zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen
Agrarpolitik s

Redet
– Drucksachen 15/2553, 15/2790, 15/2843, 15/3165, 15/3494 –
Berichterstattung:
Abgeordneter Michael Müller (Düsseldorf)


12 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach
Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem
Gesetz zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem

(Kommunales Optionsgesetz)

– Drucksachen 15/2816, 15/2997, 15/3161, 15/3495 –
Berichterstattung:
Abgeordneter Ludwig Stiegler

13 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach
Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem
Ersten Gesetz zur Änderung des Betriebsprämiendurch-
führungsgesetzes
– Drucksachen 15/3046, 15/3223, 15/3297, 15/3
Berichterstattung:
Abgeordneter Michael Müller (Düsseldorf)


(C (D ung n 2. Juli 2004 0 Uhr 14 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes Gesetz zur Intensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender Steuerhinterziehung – Drucksachen 15/2573, 15/2948, 15/3077, 15/3079, 15/3298, 15/3497 – Berichterstattung: Abgeordneter Jörg-Otto Spiller 15 Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes Elften Gesetz zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes – Drucksachen 15/2537, 15/3076, 15/3304, 15/3498 – Berichterstattung: Abgeordneter Klaus Brandner 16 Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitgesetzes 2005 (Haushaltsbegleitgesetz 2005 – HBeglG 2005)


(AWG) und der Außenwirtschaftsverordnung (AWV)

– Drucksache 15/3442 –
Überweisungsvorschlag:
Haushaltsausschuss (f)

Finanzausschuss
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft

Dann teile ich Folgendes mit: Der Ältestenrat hat in
einer gestrigen Sitzung vereinbart, dass in der Haus-

ext
haltswoche vom 6. September 2004 keine Befragung der
Bundesregierung, keine Fragestunden und keine Aktuel-
len Stunden stattfinden sollen. Sind Sie damit einver-
standen? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist das so
beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 27 auf:
Abgabe einer Erklärung durch den Bundeskanz-
ler
Einigung der Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Union auf eine europäische Ver-
fassung

interfraktionellen Vereinbarung sind für
im Anschluss an die Regierungserklä-
en vorgesehen. – Ich höre keinen Wider-
t das so beschlossen.
496 –
Nach einer

die Aussprache
rung zwei Stund
spruch. Dann is






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

Das Wort zur Abgabe einer Regierungserklärung hat

der Bundeskanzler Gerhard Schröder.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Vor 14 Tagen haben sich die Staats- und Regie-
    rungschefs der Europäischen Union auf die europäische
    Verfassung geeinigt. Mir liegt daran, auch deutlich zu
    machen, was das politische Umfeld, der politische Hin-
    tergrund dieser Einigung war und ist.

    Sie wissen, dass wir den 60. Jahrestag des so genann-
    ten D-Day in Frankreich miteinander begangen haben.
    Jeder hat gespürt, denke ich, dass die Franzosen und die
    Deutschen, die beiden Völker, die so häufig blutige
    Kriege gegeneinander geführt haben, einander so nahe
    sind wie wahrscheinlich noch nie zuvor.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Rainer Stinner [FDP])


    Was dort erreicht werden konnte, ist das Verdienst al-
    ler Bundesregierungen – ich betone: aller Bundesregie-
    rungen –, seit unsere Republik besteht. Es hat mich zu-
    tiefst berührt, wie sehr dieses Miteinander, das ja nicht
    nur ein Miteinander der beiden Völker, sondern auch ein
    Miteinander der beiden Völker für Europa ist, deutlich
    geworden ist.

    Ich spreche im Namen aller, denke ich, wenn ich
    sage, dass der gleiche Prozess auch nach Osten hin erfol-
    gen muss,


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    dass wir alles, was in unserer Kraft und in unseren Mög-
    lichkeiten steht, tun müssen, um gegenüber Polen, aber
    nicht nur gegenüber Polen den gleichen Prozess der Ver-
    söhnung und des Miteinanders hinzubekommen.

    Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mich der
    polnische Staatspräsident eingeladen hat, beim 60. Jah-
    restag des Warschauer Aufstands in Polen dabei zu
    sein. Es ist im Interesse des gesamten Hohen Hauses,
    denke ich, wenn dabei genau dieser Aspekt erkennbar
    wird; denn dabei wird dann auch deutlich werden, dass
    es nicht nur um einen Prozess der Versöhnung zwischen
    unseren beiden Völkern, sondern auch darum geht, da-
    durch der inhaltlichen Einheit Europas mehr Gestalt zu
    geben.

    Ich füge hinzu: Im nächsten Jahr wird insbesondere in
    Russland der 60. Jahrestag des Endes des Zweiten
    Weltkrieges begangen werden. Ich glaube, auch darin
    liegt eine Möglichkeit – wo immer denkbar, werden wir
    sie zu nutzen versuchen –, den Versöhnungsprozess mit
    diesem so großen und wichtigen Land, das auch uns
    nahe ist, einzuleiten und voranzubringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


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    (C (D uch das hat mit der europäischen Einheit zu tun; denn s wird auf diesem Kontinent keine dauerhafte Sichereit, keinen dauerhaften Frieden und kein dauerhaftes ohlergehen für seine Menschen geben können, wenn s nicht gelingt, Russland auf Dauer durch eine ganz nge Partnerschaft mit der Europäischen Union zu verinden. Daran zu arbeiten ist genauso wichtig wie die ortführung und Gestaltung des Prozesses der inneren inheit in der Europäischen Union. Vor diesem Hintergrund – politisch, aber auch emotio al – haben die Diskussionen um die europäische Verfasung stattgefunden. Ich finde, der Beschluss über die erfassung ist wirklich ein Meilenstein auf dem Weg zur eiteren europäischen Integration. Deshalb ist der Bechluss über die Verfassung zu Recht ein Beschluss von istorischer Tragweite genannt worden. (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Unmittelbar nach dem Beitritt von zehn neuen Mit-
    liedstaaten aus Ost- und Südosteuropa zur Europäi-
    chen Union wird damit ein ganz wichtiges Zeichen ge-
    etzt: Das größer gewordene Europa findet auch trotz
    roßer Meinungsunterschiede einen Weg zu einem Mit-
    inander und wächst weiter zusammen. Das hat der Ver-
    assungsprozess deutlich gemacht. Wir schaffen die Vo-
    aussetzungen dafür, dass dieses größer gewordene
    uropa entscheidungsfähig und damit politisch führbar
    leibt. Auch dieser Aspekt der Verfassungsdiskussion
    das wird sich in den kommenden Jahren zeigen – darf
    icht kleingeredet werden. Er ist eminent wichtig; denn
    s geht ja nicht nur darum, dass das einige Europa größer
    ird, es geht auch darum, dass in ihm politisch effizient
    earbeitet werden kann.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, Anfang dieser Woche ha-
    en wir uns auf einen Kandidaten für das Amt des Kom-
    issionspräsidenten verständigt. Ich brauche hier die

    eilweise kontroversen Debatten nicht zu wiederholen;
    ie kennen sie alle. In der Person des portugiesischen
    inisterpräsidenten Barroso haben wir aber, wie ich
    enke, einen fähigen Kandidaten gefunden. Mir liegt da-
    an, deutlich zu machen, dass der Ministerpräsident Por-
    ugals wirklich mehr als eine Chance verdient, zu bewei-
    en, dass er ein guter Kommissionspräsident sein wird,
    er die Integration Europas voranbringt. Er kann sicher
    ein, dass Deutschland ihn ohne Vorbehalte in seiner Ar-
    eit unterstützen wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn, was ich hoffe und worum ich auch bitte, das
    uropäische Parlament ihn bestätigt, kann er mit ganzer
    nergie an der weiteren Integration Europas arbeiten,
    enauso wie wir das in der Verfassung festgelegt haben.


    (Zuruf des Abg. Michael Glos [CDU/CSU])

    Herr Glos, wollten Sie noch über den Kommissions-
    räsidenten mit mir reden?






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Ich habe nur gesagt, dass wir uns freuen, dass der Erkenntnisprozess, dass das Parlament mitredet, zu Ihnen durchgedrungen ist!)


    – Ja, das war nicht einfach nur ein Erkenntnisprozess,
    sondern in diesem Prozess war auch auf Machtverhält-
    nisse in Europa zu reagieren.


    (Joseph Fischer, Bundesminister: Und Verantwortung wahrzunehmen!)


    Das ist gar keine Frage. Diese Tatsache zeigt, dass man
    unter den gegebenen Verhältnissen verantwortlich mit
    solchen Fragen umgehen muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ob allerdings alle Ihre Erwartungen, Herr Glos, erfüllt
    werden, dessen bin ich mir nicht so ganz sicher. Mögli-
    cherweise wird es zu gegebener Zeit, aber sicher nicht
    von mir angestoßen, eine Debatte über die Frage geben,
    ob die parteipolitische Politisierung solcher Prozesse
    wirklich sinnvoll ist. Auch das ist nicht ausgemacht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch und Lachen bei der CDU/CSU)


    Mein ganz besonderer Dank gilt Irlands Premiermi-
    nister Bertie Ahern. Es waren sein Einsatz und das Ver-
    handlungsgeschick der irischen Präsidentschaft, die die-
    sen Erfolg möglich gemacht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Natürlich ist der Verfassungstext ein Kompromiss.
    Wie sollte es auch anders sein? Auch ich hätte mir die
    eine oder andere Formulierung und den einen oder ande-
    ren Artikel anders vorstellen können. In der Frage der
    Mehrheitsentscheidungen oder bei der verstärkten Zu-
    sammenarbeit wären wir gern weiter gegangen; aber das
    war politisch nicht durchführbar, weil nicht durchsetz-
    bar.

    Ebenso ist über die – auch hier im Hohen Haus disku-
    tierte – Frage des Gottesbezuges in der europäischen
    Verfassung sehr intensiv debattiert worden. Ich habe
    mich in dieser Frage immer dafür eingesetzt, dass die
    Verfassung eine Präambel erhält, in der der Bezug zur
    christlichen Tradition stärker zum Ausdruck kommt, als
    es schließlich erreicht worden ist. Die Präambel der jetzt
    beschlossenen Verfassung enthält im ersten Satz den
    Hinweis auf das kulturelle, religiöse und humanistische
    Erbe Europas.

    Wie gesagt, ich hätte gerne eine weiter gehende For-
    mulierung gehabt, eine Formulierung zum Beispiel, die
    die griechisch-römischen, die jüdisch-christlichen und
    die humanistischen Traditionen und Überlieferungen un-
    seres Kontinents klarer zum Ausdruck bringt. Sie wis-
    sen, dass das weder im Konvent noch in der Regierungs-
    konferenz konsensfähig war. Es gibt in Europa ganz
    besondere laizistische Traditionen, die mit der Ge-
    schichte einzelner Länder sehr verwoben sind und auf

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    (C (D ie Rücksicht zu nehmen ist, zumal dann, wenn man, ie bei dem Verfassungstext notwendig, Einheitlichkeit, lso Einstimmigkeit erzielen muss. Ich finde gleichwohl, die europäische Verfassung, auf ie wir uns geeinigt haben, ist alles in allem ein guter ompromiss. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    m Ende haben wir einen Interessenausgleich erreicht,
    er dem hohen Anspruch, dem eine Verfassung genügen
    uss, gerecht wird.
    Diese Verfassung war von Anfang an ein Projekt, das

    anz maßgeblich von Deutschland vorangetrieben wor-
    en ist. Die Bundesregierung ist stets dafür eingetreten,
    ie europäische Einigung durch eine europäische Verfas-
    ung zu festigen und sie auf dieser Basis fortzuentwi-
    keln. Beharrlich und geduldig haben wir auf dieses Ziel
    ingearbeitet. Die ersten Schritte zur Verfassung haben
    ir bereits während der deutschen Ratspräsidentschaft
    ersten Halbjahr 1999 getan. Beim Europäischen Rat

    n Köln haben wir den Beschluss erreicht, eine Europäi-
    che Grundrechte-Charta zu erarbeiten. Wir haben uns
    chon damals dafür eingesetzt, dieser Charta einen
    echtsverbindlichen Charakter zu geben. Das ist zu-
    ächst am Widerstand einiger Mitgliedstaaten geschei-
    ert. Heute ist diese Grundrechte-Charta integraler und
    echtsverbindlicher Teil der europäischen Verfassung.
    amit sind diese Grundrechte für jeden Bürger Europas
    nveräußerlich und auch einklagbar.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Köln hatten wir außerdem eine so genannte kleine
    egierungskonferenz vereinbart, die dann im Dezem-
    er 2000 in Nizza ihren Abschluss fand. Dadurch sollte
    ie Europäische Union in die Lage versetzt werden, wei-
    ere Mitgliedstaaten aufzunehmen. Wie zuvor schon in
    aastricht und in Amsterdam sind jedoch auch in Nizza
    ichtige Fragen unbeantwortet geblieben, zum Beispiel:
    ie sollten die Kompetenzen zwischen den nationalen
    nd der europäischen Ebene abgegrenzt werden? Wie
    uss die Macht zwischen den Brüsseler Institutionen
    erteilt werden? Welche Rolle kommt den nationalen
    arlamenten in einer erweiterten Union zu? Schließlich
    ing es um die Frage nach der politischen Führbarkeit ei-
    er Union mit 25 und bald mehr Mitgliedstaaten.
    Durch eine gemeinsame deutsch-italienische Initia-

    ive ist es in Nizza dann gelungen, den Verfassungskon-
    ent ins Leben zu rufen. Die Einrichtung eines Kon-
    ents, der sich aus Abgesandten der Regierungen und
    er Parlamente zusammensetzt, hat sich – ich glaube,
    as ist eindeutig – bewährt. Deswegen sollte diese Me-
    hode demokratischer Konsultationen auch bei künftigen
    ertragsänderungen, soweit sie nötig werden, angewandt
    erden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    Mehrere wichtige deutsch-französische Initiativen ha-

    ben die Arbeiten des Konvents geprägt. Dazu gehört der
    Beitrag über die institutionelle Architektur der Union,
    den ich gemeinsam mit dem französischen Staatspräsi-
    denten im Januar 2003 vorgelegt habe. Viele der
    deutsch-französischen Vorstellungen sind in die Verfas-
    sung eingegangen. Das gemeinsame Auftreten Deutsch-
    lands und Frankreichs im Konvent und in der Regie-
    rungskonferenz hat erneut gezeigt: Die deutsch-
    französische Partnerschaft ist unersetzlich: für die bei-
    den Länder und deren Völker, aber vor allen Dingen
    auch für den Prozess der Einigung Europas.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Fortschritte bei der europäischen Integration kann und
    wird es immer dann geben, wenn sich Deutschland und
    Frankreich so einig wie möglich sind.

    Auch das ist zu sagen: Es gäbe heute keine europäi-
    sche Verfassung ohne die großartige Arbeit des Kon-
    vents und insbesondere ohne die Arbeit und die Ent-
    schiedenheit von Präsident Valéry Giscard d’Estaing.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ihm, der diesen Konvent geführt hat, gilt deswegen un-
    ser besonderer Dank.

    Die zehn Beitrittsländer waren von Anfang an gleich-
    berechtigt dabei. Sie waren auch gleichberechtigt an der
    Regierungskonferenz beteiligt. Viele meiner Kollegen
    waren anfangs skeptisch, ob eine tragfähige Einigung
    von 25 Mitgliedstaaten gelingen könnte. Am Ende haben
    sich alle bewegt. Das zeigt: Erweiterung einerseits und
    Vertiefung andererseits müssen keine Gegensätze sein.
    Sie sind gleichermaßen wichtig für den Einigungspro-
    zess in Europa und dafür, dass Europa seine Rolle in der
    Welt spielen kann.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Erweiterung und Vertiefung sind – es ist mir wichtig,
    dass das deutlich wird – zwei Seiten einer Medaille.

    Ich will noch zwei Persönlichkeiten besonders dan-
    ken. Besonderer Dank gebührt dem polnischen Minister-
    präsident Belka und dem spanischen Ministerpräsidenten
    Zapatero. Beide haben das europäische Gesamtinteresse
    eben nicht aus den Augen verloren, als sie in Einzelfra-
    gen auch für die Interessen ihrer Länder gekämpft haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Bei den institutionellen Kernfragen haben wir Lösun-
    gen gefunden, um die Handlungsfähigkeit – das heißt
    immer auch: die Entscheidungsfähigkeit Europas
    sicherzustellen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die
    doppelte Mehrheit. Es war richtig, dass Deutschland an
    diesem Prinzip festgehalten hat. Auch das wurde erst
    möglich, nachdem wir uns nach Nizza mit Frankreich
    auf dieses Prinzip geeinigt hatten. Wie gesagt: Die dop-
    pelte Mehrheit ist von zentraler Bedeutung. Sie macht es

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    (C (D icht nur leichter, Beschlüsse zu fassen – auch das ist ine Menge wert –, sondern dadurch bringt die Europäiche Union auch ihren doppelten Charakter zum Ausruck: als Union der Staaten und als Union der Bürgerinen und Bürger. Die Staatenmehrheit unterstreicht die leichberechtigung aller Mitglieder. Ohne sie wird auch n Zukunft keine Entscheidung in Europa fallen. Das zuätzliche Erfordernis einer Mehrheit der Unionsbürger erwirklicht das zentrale Prinzip, das in jeder Demokraie selbstverständlich ist: ein Bürger – eine Stimme. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will nicht verhehlen, dass Deutschlands Stellung
    nnerhalb der Union durch die doppelte Mehrheit aufge-
    ertet wird. Deshalb habe ich es für vertretbar gehalten,
    m Rahmen eines Gesamtkompromisses auf einige Ab-
    eordnete Deutschlands im Europäischen Parlament ab
    009 zu verzichten.
    Auch in der Frage der künftigen Zusammensetzung

    er Europäischen Kommission haben wir einen fairen
    nd guten Kompromiss gefunden. Für uns war wichtig,
    ass ab 2014 die Anzahl der Kommissare deutlich ver-
    leinert wird. Das war zu einem früheren Zeitpunkt
    wir hätten es durchaus für vernünftig gehalten – nicht
    rreichbar. Besonders für die neuen Mitgliedstaaten
    das ist der Grund – ist es wichtig gewesen, dass sie auf
    eden Fall für zehn Jahre in der Kommission vertreten
    ein werden.
    Das ist gewiss ein Zugeständnis, aber ein vertretbares;

    um einen, weil die Union den Ausgleich zwischen grö-
    eren und kleineren Mitgliedstaaten braucht, und zum
    nderen, weil mitunter gerade den Beitrittsländern Ost-
    nd Mittelosteuropas der Verzicht auf ihre neu gewon-
    ene Souveränität schwerer fällt als den anderen Län-
    ern, für die das bereits eine historische Selbstverständ-
    ichkeit geworden ist. Diese Länder haben die
    rfahrung, die wir in Deutschland gemacht haben, noch
    or sich, dass nämlich Europa und die Abgabe von Sou-
    eränität an Europa zugleich Bedingung und Motor un-
    erer Freiheit sind. Es wäre fatal, wenn wir ihnen – sei es
    uch nur symbolisch – die volle Teilhabe verwehrten;
    enn wir wollen, dass sie Europa nicht nur als gemeinsa-
    en Markt, sondern als das große gemeinsame politi-
    che Projekt der Zukunft ansehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Verfassung weitet den Anwendungsbereich von
    ehrheitsentscheidungen erheblich aus. Wir, die Deut-

    chen, hätten es gern gesehen, wenn Europa in dieser
    rage noch weiter hätte gehen können, etwa in der Au-
    en-, aber auch in der Steuerpolitik, insbesondere bei
    en direkten Steuern. Das war jedoch gegen den Wider-
    tand einzelner Mitgliedstaaten – hier handelt es sich
    eineswegs um die neuen Mitgliedsländer, sondern um
    iejenigen Länder, die schon lange dabei sind – nicht
    urchsetzbar.
    Das Europäische Parlament wird als Mitgesetzgeber

    nd gleichberechtigter Teil der Haushaltsbehörde neben
    em Rat deutlich gestärkt werden. Das Verfahren der






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    Mitentscheidung wird zum Regelfall in der Gesetzge-
    bung. Damit stärken wir das demokratische Prinzip in
    der Union. Die Bedeutung des Parlaments als Vertretung
    der europäischen Bürgerinnen und Bürger wird gestärkt.
    Diese Bedeutung muss nach außen deutlicher gemacht
    werden. Um die europäische Integration nicht nur zu ei-
    ner Sache des Verstandes, sondern auch zu einer Her-
    zenssache der Menschen zu machen, brauchen wir nicht
    weniger, sondern sehr viel mehr europäische Öffentlich-
    keit als bislang.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Für Justiz und innere Sicherheit bringt die Verfassung
    wichtige Verbesserungen: beim Kampf gegen Terroris-
    mus und grenzüberschreitendes organisiertes Verbre-
    chen. Mit dem europäischen Außenminister und dem
    europäischen diplomatischen Dienst kann Europa
    seine gewachsene Verantwortung in der Welt besser
    wahrnehmen. Vielleicht kann es nicht alle Erwartungen,
    die in der Welt an Europa gestellt werden, erfüllen, aber
    einige davon sicher besser als je zuvor. Die Rechte der
    nationalen Parlamente werden durch einen Frühwarnme-
    chanismus gestärkt, jedenfalls in den Fällen, in denen
    das Prinzip der Subsidiarität verletzt zu werden droht.

    Darüber hinaus schafft die europäische Verfassung
    mehr Flexibilität, indem sie den Mitgliedstaaten mehr
    Möglichkeiten für eine verstärkte, strukturierte Zusam-
    menarbeit eröffnet. Auch dieser Punkt lag uns besonders
    am Herzen; denn wir sind davon überzeugt, dass es eini-
    gen Ländern, die das wollen, möglich sein muss, bei der
    Integration weiter und schneller voranzugehen als an-
    dere, wobei das Prinzip der Offenheit des Prozesses für
    alle, die hinzukommen wollen, immer gewährleistet sein
    muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es war ein gemeinsames Anliegen von Bundesregie-
    rung, Opposition und Ländern, die Kompetenzen zwi-
    schen der europäischen Ebene und den Mitgliedstaaten
    klar abzugrenzen. Das ist mit den entsprechenden Rege-
    lungen in der Verfassung gelungen. Ein förmliches Vor-
    schlagsrecht der Kommission gibt es nur dort, wo es
    auch eine entsprechende europäische Kompetenz gibt.

    Die Wirtschafts- und Finanzpolitik etwa ist und bleibt
    Sache der Mitgliedstaaten. Dies wird übrigens von kei-
    ner Regierung bestritten. Deshalb kann die Kommission
    auch künftig lediglich Empfehlungen zum Abbau des
    Defizits in einem Mitgliedsland geben. Die Entschei-
    dungsbefugnis bleibt weiterhin beim Rat.

    Ungeachtet dessen brauchen wir in der neuen Kom-
    mission eine stärkere Querschnittskompetenz in Fragen,
    die die Wirtschafts-, Innovations- und vor allen Dingen
    die Industriepolitik betreffen. Es geht um das, was wir
    uns in der Lissabon-Strategie als ökonomisches Zu-
    kunftsprojekt Europas vorgenommen haben.

    Deshalb haben wir gemeinsam mit Frankreich und
    Großbritannien angeregt, das Amt eines Wirtschafts-

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    (C (D ommissars mit einem erheblich gestärkten Verantworungsbereich zu schaffen. Über diese Frage – es ist mir ichtig, das zu betonen – wird der neu gewählte Komissionspräsident, wenn er vom Parlament bestätigt und om Rat ernannt worden ist, in eigener Verantwortung nd souverän zu entscheiden haben. Es ist zwar berechigt, Wünsche zu äußern. Aber es ist wichtig, die Entcheidungskompetenz des Kommissionspräsidenten imer deutlich werden zu lassen. Es geht uns bei dieser rage darum, die Kohärenz der Kommissionsvorschläge it Blick auf die Lissabon-Ziele zu verbessern. Dieser nregung stimmt übrigens die breite Mehrheit der Mitliedstaaten durchaus zu. Meine Damen und Herren, es ist darüber diskutiert orden, wen Deutschland, das nur über einen Kommisar oder eine Kommissarin verfügen wird, in die Komission schicken wird. Die Bundesregierung wird ünter Verheugen als deutsches Mitglied der nächsten ommission vorschlagen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    atürlich habe ich die kontroversen Debatten über die-
    en Vorschlag, die in der Öffentlichkeit geführt worden
    ind, zur Kenntnis genommen. Ich möchte Ihnen nur so
    iel sagen: Günter Verheugen ist wohl einer der Kom-
    issare in der abtretenden Kommission, der sich wirk-
    ch überragende Verdienste durch seine Arbeit erworben
    at.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    iemand, aber auch niemand würde verstehen, wenn
    m angesichts seiner Arbeit und seiner Erfolge als Er-
    eiterungskommissar die Möglichkeit weiterer Arbeit in
    er neuen Kommission verwehrt werden würde. Er hat
    irklich Herausragendes geleistet und ist bereits jetzt je-
    and, der sich um Europa verdient gemacht hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Um in Kraft treten zu können, muss die Verfassung
    un in allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden. In eini-
    en Mitgliedstaaten wird es Volksabstimmungen geben.
    avor sollte sich niemand, dem an einem Ratifizierungs-
    rozess gelegen ist, fürchten. Es sollte dort eine breite
    nterstützung geben.
    Die Abstimmungen – ob im Parlament oder in direk-
    r Demokratie – sind eine Gelegenheit, Gemeinsamkei-
    n in Europa deutlich werden zu lassen. In Deutschland
    ird der Verfassungsvertrag entsprechend den Vorgaben
    es Grundgesetzes in einem parlamentarischen Verfah-
    en ratifiziert werden. Nach erfolgter Vertragsunter-
    eichnung wird die Bundesregierung die hierfür not-
    endigen Schritte zügig einleiten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Europa braucht diese Verfassung, um dem gerecht zu
    erden, was seine Bürgerinnen und Bürger von ihm






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    erwarten: Frieden zu erhalten, Sicherheit zu gewährleis-
    ten, Wohlstand zu mehren und Solidarität zu üben.

    Es war Jean Monnet, der bereits in den 50er-Jahren
    die Idee einer europäischen Verfassung ins Gespräch ge-
    bracht hatte. Wie so vieles in Europa hat es auch dafür
    ein schrittweises, beharrliches Vorangehen auf einem
    langen Weg gebraucht. Die Einigung und die Vertiefung
    Europas können nicht gleichsam von oben vorgegeben
    werden. Wir alle in Europa, denke ich, können deshalb
    sehr zufrieden sein mit dem, was am 18. Juni dieses
    Jahres in Brüssel erreicht worden ist. Die europäische
    Verfassung ist eine tragfähige und auch notwendige
    Grundlage für ein Europa, das nun noch enger zusam-
    menwachsen kann und zusammenwachsen wird.

    Wir wollen dieses starke und geeinte Europa, auch
    um unser europäisches Gesellschaftsmodell der Solida-
    rität und der Teilhabe möglichst aller am Sagen und
    Haben in Europa weiterzuentwickeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das so gestärkte und so geeinte Europa wird dann auch
    anderen in der Welt ein Partner sein, für eine Welt, in der
    Gerechtigkeit und geteilter Wohlstand herrschen, für
    eine Welt, in der vor allen Dingen kräftig für ein friedli-
    ches Zusammenleben der Völker gearbeitet wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist leichter geworden mit der Verfassung. Sie ist eine
    Basis für die weitere politische Arbeit – nicht mehr, aber
    eben auch nicht weniger. Deshalb ist sie wichtig für uns
    in Deutschland und für Europa.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)