Plenarprotokoll 15/107
            Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9673 A
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Ulrich Kasparick (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Werner Lensing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . .
            Zusatzfragen
            Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Jürgen Türk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dringliche Frage 2
            Jürgen Koppelin (FDP)
            Äußerung des Bundesaußenministers zur
            Wachstumspolitik
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . .
            Zusatzfragen
            Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            9673 B
            9673 C
            9673 C
            9673 D
            9673 D
            9674 A
            9674 B
            9674 C
            9674 D
            9675 A
            9675 A
            9677 C
            9677 C
            9678 B
            9678 B
            9678 D
            9678 D
            Deutscher B
            Stenografisch
            107. Sitz
            Berlin, Mittwoch, d
            I n h a l
            Tagesordnungspunkt 1:
            Befragung der Bundesregierung: Bundesfor-
            schungsbericht 2004; Anfrage an die USA
            betreffend Personentransporte in den Irak
            auf dem Luftweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)
            (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            Katherina Reiche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            U
            E
            R
            H
            T
            F
            (
            D
            J
            E
            r
            9669 A
            9669 B
            9670 C
            9670 C
            9671 A
            9671 C
            9672 C
            9672 D
            Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . .
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            9675 C
            9675 C
            undestag
            er Bericht
            ung
            en 5. Mai 2004
            t :
            lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            delgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF
            alf Göbel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            agesordnungspunkt 2:
            ragestunde
            Drucksachen 15/3021, 15/3037) . . . . . . . . . .
            ringliche Frage 1
            ürgen Koppelin (FDP)
            ventueller Kurswechsel der Bundesregie-
            ung in der Finanzpolitik
            9676 A
            9676 B
            9676 C
            9676 D
            9677 C
            Jürgen Türk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            9679 A
            9679 B
            9679 D
            II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
            Dringliche Frage 3
            Dietrich Austermann (CDU/CSU)
            Medienberichte zur Aufgabe des Haus-
            haltskonsolidierungskurses der Bundes-
            regierung
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . .
            Zusatzfragen
            Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dringliche Frage 4
            Dietrich Austermann (CDU/CSU)
            Definition der Bundesregierung hinsicht-
            lich eines eventuell vorgesehenen „Endes
            des Sparkurses“
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . .
            Zusatzfragen
            Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            Jürgen Koppelin (FDP)
            (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 2
            Petra Pau (fraktionslos)
            Ausbildungsplatzsituation in den neuen
            Bundesländern und Berlin im Vergleich zu
            2003
            Antwort
            Wolf-Michael Catenhusen, Staatssekretär
            BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatzfragen
            Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . .
            Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . .
            Mündliche Frage 3
            Petra Pau (fraktionslos)
            Umfang der Förderung zusätzlicher Aus-
            bildungsplätze im Ausbildungsprogramm
            Ost 2004
            Antwort
            Wolf-Michael Catenhusen, Staatssekretär
            BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatzfragen
            Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 5
            Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU)
            Auflösung der Reservelazarettorganisation
            A
            H
            Z
            E
            M
            E
            A
            v
            A
            H
            Z
            E
            M
            U
            Z
            a
            z
            A
            H
            Z
            U
            M
            U
            M
            t
            b
            i
            A
            H
            Z
            U
            M
            C
            E
            o
            t
            A
            H
            Z
            C
            9679 D
            9680 A
            9680 C
            9680 D
            9680 D
            9681 D
            9681 C
            9682 C
            9682 D
            9683 C
            9684 A
            9684 C
            9684 D
            ntwort
            ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            usatzfrage
            rnst-Reinhard Beck (Reutlingen)
            (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 6
            rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU)
            uswirkungen einer Auflösung der Reser-
            elazarettorganisation
            ntwort
            ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            usatzfrage
            rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU)
            ündliche Frage 7
            rsula Lietz (CDU/CSU)
            ukunft der Reservelazarettorganisation,
            uch im Verbund mit Organisationen des
            ivilen Katastrophenschutzes
            ntwort
            ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            usatzfrage
            rsula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 8
            rsula Lietz (CDU/CSU)
            ögliche Verlagerung des Verantwor-
            ungsbereichs für den Katastrophenschutz
            zw. die Lazarettorganisation zum Bundes-
            nnenministerium
            ntwort
            ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            usatzfrage
            rsula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 9
            hristian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU)
            ventuelle Auflösung der Reservelazarett-
            rganisation angesichts möglicher terroris-
            ischer Anschläge
            ntwort
            ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            usatzfrage
            hristian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . .
            9685 C
            9685 D
            9686 B
            9686 C
            9686 D
            9687 B
            9687 C
            9687 D
            9688 B
            9688 D
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 III
            Mündliche Frage 10
            Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU)
            Verhalten des Bundesverteidigungsministe-
            riums gegenüber Kritikern des Konzepts
            der Reservelazarettorganisation
            Antwort
            Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatzfrage
            Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . .
            Mündliche Frage 11
            Ina Lenke (FDP)
            Rückgang der Belegung von Mütterkur-
            häusern infolge des Wegfalls der generellen
            Härtefallregelung im Rahmen der Gesund-
            heitsreform
            Antwort
            Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin
            BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatzfrage
            Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 12
            Ina Lenke (FDP)
            Handhabung der Genehmigung von Müt-
            terkuren durch die Krankenkassen
            Antwort
            Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin
            BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatzfrage
            Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 17
            Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU)
            Stand der Realisierung des Verkehrs-
            projektes „Deutsche Einheit“ Nr. 8 (Bahn-
            strecke Halle–Sangerhausen–Kassel)
            Antwort
            Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW .
            Zusatzfrage
            Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . .
            Mündliche Frage 18
            Klaus Haupt (FDP)
            Planungseinstellung für den Ausbau der
            Niederschlesischen Magistrale Hoyers-
            werda–Horka–Grenze zu Polen
            Antwort
            Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW .
            Zusatzfrage
            Klaus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            M
            K
            M
            P
            N
            w
            A
            I
            Z
            K
            M
            F
            G
            s
            i
            r
            A
            S
            Z
            F
            M
            F
            G
            w
            z
            u
            A
            S
            Z
            F
            M
            G
            W
            A
            ü
            r
            s
            A
            S
            Z
            G
            H
            M
            G
            K
            d
            f
            K
            9689 A
            9689 B
            9689 D
            9690 A
            9691 A
            9691 B
            9692 A
            9692 A
            9692 D
            9692 D
            ündliche Frage 19
            laus Haupt (FDP)
            ögliche finanzielle Auswirkungen einer
            lanungseinstellung für den Ausbau der
            iederschlesischen Magistrale Hoyers-
            erda–Horka–Grenze zu Polen
            ntwort
            ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW .
            usatzfrage
            laus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 21
            ranz Obermeier (CDU/CSU)
            eheimhaltungsgrad der Studie der Gesell-
            chaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit
            n Köln über die Sicherheit der Kernkraft-
            eaktoren in Deutschland
            ntwort
            imone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU .
            usatzfrage
            ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 22
            ranz Obermeier (CDU/CSU)
            eheimhaltungsgrad einer im Bundesum-
            eltministerium erstellten Kurzfassung
            ur Studie der Gesellschaft für Anlagen-
            nd Reaktorsicherheit
            ntwort
            imone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU .
            usatzfrage
            ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            ündliche Frage 23
            eorg Girisch (CDU/CSU)
            eitergabe der Studie der Gesellschaft für
            nlagen- und Reaktorsicherheit in Köln
            ber die Sicherheit der Kernkraftreakto-
            en in Deutschland an einen österreichi-
            chen Abgeordneten der Grünen
            ntwort
            imone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU .
            usatzfragen
            eorg Girisch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . .
            ündliche Frage 24
            eorg Girisch (CDU/CSU)
            enntnis des Bundesumweltministers über
            ie Weitergabe der Studie der Gesellschaft
            ür Anlagen- und Reaktorsicherheit in
            öln über die Sicherheit der Kernkraft-
            9693 C
            9693 C
            9694 A
            9694 B
            9694 C
            9694 C
            9695 A
            9695 B
            9695 C
            IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
            reaktoren in Deutschland an einen öster-
            reichischen Abgeordneten der Grünen
            Antwort
            Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . .
            Zusatzfragen
            Georg Girisch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 25
            Holger Haibach (CDU/CSU)
            Untersuchung des Bundesumweltministe-
            riums zur Aufklärung der Veröffent-
            lichung von VS-eingestuften Akten im Zu-
            sammenhang mit der GRS-Studie über die
            Sicherheit der Kernkraftreaktoren in
            Deutschland
            Antwort
            Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . .
            Zusatzfragen
            Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 26
            Holger Haibach (CDU/CSU)
            Betroffene Arbeitsbereiche und Personen
            im Bundesumweltministerium bezüglich
            der Aufklärung der Veröffentlichung von
            VS-eingestuften Akten im Zusammenhang
            mit der GRS-Studie über die Sicherheit der
            Kernkraftreaktoren in Deutschland
            Antwort
            Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . .
            Zusatzfragen
            Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 27
            Tanja Gönner (CDU/CSU)
            Abgabe von dienstlichen Erklärungen im
            Bundesumweltministerium wegen Veröf-
            fentlichung von VS-eingestuften Akten im
            Zusammenhang mit der GRS-Studie über
            die Sicherheit der Kernkraftreaktoren in
            Deutschland
            Antwort
            Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . .
            Zusatzfragen
            Tanja Gönner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . .
            Georg Girisch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Mündliche Frage 28
            Tanja Gönner (CDU/CSU)
            Eventuell von Untersuchungen wegen Ver-
            öffentlichung von VS-eingestuften Akten
            b
            c
            A
            S
            Z
            T
            E
            G
            F
            H
            Z
            A
            n
            s
            J
            K
            F
            A
            D
            J
            D
            A
            L
            O
            D
            C
            D
            W
            M
            N
            A
            L
            A
            N
            R
            z
            T
            Z
            z
            9695 D
            9695 D
            9696 A
            9696 B
            9696 C
            9696 D
            9697 A
            9697 B
            9697 C
            9697 C
            9698 A
            9698 B
            etroffene Mitarbeiter des Leitungsberei-
            hes im Bundesumweltministerium
            ntwort
            imone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU .
            usatzfragen
            anja Gönner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            eorg Girisch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            usatztagesordnungspunkt 1:
            ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio-
            en der FDP und der CDU/CSU: Kurswech-
            el in der Haushalts- und Finanzpolitik . . .
            ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . .
            riedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            nja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
            r. Günter Rexrodt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
            oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            ntje Hermenau (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . .
            rtwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            arsten Schneider (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . .
            alter Schöler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 1
            iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
            nlage 2
            euabdruck einer zu Protokoll gegebenen
            ede zur Beratung des Entwurfs eines Geset-
            es über den Nationalen Zuteilungsplan für
            reibhausgas-Emissionsberechtigungen in der
            uteilungsperiode 2005 bis 2007 (106. Sit-
            ung, Tagesordnungspunkt 22) . . . . . . . . . . .
            9698 C
            9698 C
            9698 D
            9699 C
            9699 D
            9700 B
            9700 D
            9700 D
            9702 A
            9703 C
            9704 D
            9706 A
            9707 B
            9708 B
            9709 C
            9710 C
            9711 D
            9712 D
            9714 A
            9715 A
            9715 C
            9717 A
            9718 C
            9719 A
            9719 B
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 V
            Anlage 3
            Mündliche Frage 1
            Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU)
            Maßnahmen gegen illegale Adoptionen
            guatemaltekischer und costa-ricanischer
            Babys
            Antwort
            Christel Riemann-Hanewinckel,
            Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . .
            Anlage 4
            Mündliche Frage 4
            Rainer Funke (FDP)
            Wiederaufnahme der Entwicklungszusam-
            menarbeit mit dem Sudan
            Antwort
            Erich Stather, Staatssekretär BMZ . . . . . . . . .
            Anlage 5
            Mündliche Fragen 13, 14
            Jens Spahn (CDU/CSU)
            Kosten für den Neubau des Bundesgesund-
            heits- und -sozialministeriums in Bonn im
            Vergleich zur derzeitigen Mietsituation;
            Anwendung vergaberechtlicher Vorschrif-
            ten hinsichtlich des § 127 Abs. 2 SGB V
            durch Krankenkassen
            Antwort
            Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin
            BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Anlage 6
            Mündliche Fragen 15, 16
            Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos)
            Höhere Belastungsgrenze nach dem GMG
            für Arbeitslosenhilfeempfänger als für
            Sozialhilfeempfänger
            Antwort
            Marion Caspers-Merk (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            Anlage 7
            Mündliche Frage 20
            Gitta Connemann (CDU/CSU)
            Zustimmung der Nachbarländer, insbeson-
            dere der Niederlande und Dänemarks, zur
            Fortentwicklung der Definitionen der
            Habitate Riff und Sandbank im Rahmen
            der Ausweisung der Natura-2000-Schutz-
            g
            s
            A
            S
            A
            M
            H
            R
            D
            z
            A
            J
            A
            M
            U
            B
            d
            M
            d
            A
            J
            A
            M
            M
            V
            S
            m
            A
            J
            A
            M
            R
            M
            t
            t
            A
            J
            A
            M
            E
            A
            S
            l
            d
            9720 C
            9721 A
            9721 B
            9721 D
            ebiete in der Ausschließlichen Wirt-
            chaftszone (AWZ) der Nord- und Ostsee
            ntwort
            imone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU .
            nlage 8
            ündliche Fragen 29, 30
            arald Leibrecht (FDP)
            olle der Intergovernmental Authority on
            evelopment (IGAD) für den Friedenspro-
            ess im Sudan
            ntwort
            ürgen Chrobog, Staatssekretär AA . . . . . . . .
            nlage 9
            ündliche Fragen 31, 32
            lrich Heinrich (FDP)
            ewertung der Gräueltaten in der westsu-
            anesischen Region Darfur; eventuelle
            aßnahmen zur Verbesserung der Lage
            er in den Tschad geflohenen Flüchtlinge
            ntwort
            ürgen Chrobog, Staatssekretär AA . . . . . . . .
            nlage 10
            ündliche Fragen 33, 34
            arkus Löning (FDP)
            erbesserung der Menschenrechtslage im
            udan, insbesondere im Westen; mögliche
            ilitärische Lösung des Konflikts
            ntwort
            ürgen Chrobog, Staatssekretär AA . . . . . . . .
            nlage 11
            ündliche Frage 35
            ainer Funke (FDP)
            enschenrechtliche und humanitäre Situa-
            ion der Flüchtlinge aus dem Sudan; even-
            uelle Rückführungspläne
            ntwort
            ürgen Chrobog, Staatssekretär AA . . . . . . . .
            nlage 12
            ündliche Fragen 36, 37
            ckart von Klaeden (CDU/CSU)
            nfrage des Auswärtigen Amtes bei der
            taatsanwaltschaft Köln nach den Ermitt-
            ungen gegen Bedienstete des Amtes wegen
            es Verdachts der Beihilfe zur gewerbs-
            9722 B
            9722 C
            9723 A
            9723 C
            9724 A
            VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
            mäßigen Schleusung und der uneidlichen
            Falschaussage und deren Beantwortung
            Antwort
            Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            Anlage 13
            Mündliche Fragen 38, 39
            Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU)
            Tatvorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen
            Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes; Funk-
            tionen dieser Mitarbeiter
            Antwort
            Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            Anlage 14
            Mündliche Fragen 40, 41
            Matthias Sehling (CDU/CSU)
            Vorlage einer individualisierten Verpflich-
            tungserklärung als Haftung für den
            Lebensunterhalt bei Beantragung eines
            Visums bei einer deutschen Auslandsver-
            tretung in den GUS-Staaten; Zahl der im
            1. Quartal 2004 in den GUS-Staaten mit
            bzw. ohne individualisierte Verpflichtungs-
            erklärung erteilten Visa
            Antwort
            Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            Anlage 15
            Mündliche Fragen 42, 43
            Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU)
            Bindung der weiteren Vergabe von Mitteln
            der Entwicklungszusammenarbeit für Nord-
            uganda an Reformschritte im Friedenspro-
            zess; Einrichtung von Großfarmen zur Er-
            haltung der Camps durch Uganda
            Antwort
            Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            Anlage 16
            Mündliche Fragen 44, 45
            Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU)
            Unterstützung einer dauerhaften Befas-
            sung des VN-Sicherheitsrates mit der Situ-
            ation in Norduganda; Einfrierung der
            Hilfsgelder für Uganda durch die britische
            Regierung
            Antwort
            Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            A
            M
            D
            M
            b
            g
            G
            A
            H
            A
            M
            R
            E
            b
            s
            i
            A
            H
            A
            M
            H
            G
            T
            B
            t
            s
            b
            G
            B
            A
            H
            A
            M
            R
            E
            c
            s
            b
            A
            H
            A
            M
            J
            D
            d
            9724 B
            9724 C
            9725 A
            9725 B
            9725 D
            nlage 17
            ündliche Frage 46
            r. Egon Jüttner (CDU/CSU)
            aßnahmen gegen die Politik der Abschie-
            ung aller in den USA und in Mexiko auf-
            egriffenen Migranten in das Grenzgebiet
            uatemalas („Plan Sur“)
            ntwort
            ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            nlage 18
            ündliche Fragen 47, 48
            alf Göbel (CDU/CSU)
            ntscheidungen des Auswärtigen Amtes
            ezüglich der Transportwege für das deut-
            che Sicherheits- und Botschaftspersonal
            m Irak
            ntwort
            ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            nlage 19
            ündliche Fragen 49, 50
            artmut Koschyk (CDU/CSU)
            ründe für die Wahl des Landweges zum
            ransport von Mitarbeitern der deutschen
            otschaft in Bagdad und deren Ausrüs-
            ung; Anfrage der Bundesregierung hin-
            ichtlich amerikanischer Unterstützung
            eim Lufttransport von Mitarbeitern und
            erät der deutschen Botschaft nach
            agdad
            ntwort
            ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            nlage 20
            ündliche Frage 51
            einhard Grindel (CDU/CSU)
            rsuchen um Mitnahme von deutschen Si-
            herheitskräften auf dem Luftweg bei-
            pielsweise von Deutschland nach Bagdad
            ei den Alliierten des Irakkrieges
            ntwort
            ans Martin Bury, Staatsminister für Europa
            nlage 21
            ündliche Fragen 52, 53
            ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU)
            urchführung der Ausschreibung über
            en Aufbau des neuen Funknetzes bei den
            9726 A
            9726 B
            9727 A
            9727 C
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 VII
            Behörden für Organisation und Sicherheit
            (BOS)
            Antwort
            Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI
            Anlage 22
            Mündliche Frage 54
            Reinhard Grindel (CDU/CSU)
            Aussage des Bundesinnenministeriums
            über Schwierigkeiten der Beamten, auf
            dem Luftweg nach Bagdad zu gelangen
            Antwort
            Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI
            Anlage 23
            Mündliche Fragen 55, 56
            Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP)
            Aufrechterhaltung des ermäßigten Mehr-
            wertsteuersatzes für bildende Kunst ange-
            sichts der ablehnenden Haltung gegenüber
            einer Ausdehnung des Anwendungsbe-
            reichs von Anhang H der Richtlinie 2003/
            0169 des EU-Ministerrates; Vereinbarkeit
            einer Senkung der Mehrwertsteuersätze
            bzw. einer Steuerbefreiung für die gesamte
            französische Musikproduktion mit den
            EU-rechtlichen Regelungen
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . .
            Anlage 24
            Mündliche Fragen 57, 58
            Werner Lensing (CDU/CSU)
            Stellungnahme des Bundesfinanzministeri-
            ums zur Formulierungshilfe des Bundesbil-
            dungs- und -forschungsministeriums zum
            Berufsausbildungssicherungsgesetz in Be-
            zug auf Steuerausfälle; Künftige Steueraus-
            fälle bei im Berufsausbildungssicherungs-
            gesetz vorgesehener Auslösung und als
            Folge von neu zu schaffenden und im Leis-
            tungsausgleich zu fördernden Arbeitsplät-
            zen
            Antwort
            Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . .
            Anlage 25
            Mündliche Frage 59
            Veronika Bellmann (CDU/CSU)
            Bewertung der Argumentation und der
            Vorschläge der EU-Kommission zur Re-
            f
            d
            A
            K
            A
            M
            V
            A
            F
            d
            o
            d
            A
            D
            A
            M
            E
            A
            Ö
            A
            D
            A
            M
            K
            E
            g
            „
            s
            S
            K
            R
            A
            D
            A
            M
            J
            E
            s
            n
            d
            A
            D
            9727 D
            9728 A
            9728 B
            9728 D
            orm der Strukturfonds nach Ablauf der
            erzeitigen Förderperiode im Jahre 2006
            ntwort
            arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . .
            nlage 26
            ündliche Frage 60
            eronika Bellmann (CDU/CSU)
            nschlussprogramm an das ausgelaufene
            örderprogramm FUTOUR 2000 zur För-
            erung von innovativen und technologie-
            rientierten Unternehmensgründungen in
            en neuen Bundesländern
            ntwort
            r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 27
            ündliche Frage 61
            rnst Hinsken (CDU/CSU)
            bwanderung deutscher Firmen nach
            sterreich
            ntwort
            r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 28
            ündliche Fragen 62, 63
            laus Hofbauer (CDU/CSU)
            instellung neuer Verpflichtungsermächti-
            ungen für die Gemeinschaftsaufgabe
            Verbesserung der regionalen Wirtschafts-
            truktur“ in den Bundeshaushalt 2005;
            tärkung der Gemeinschaftsaufgabe bei
            onzentration der EU-Mittel auf Ziel-1-
            egionen
            ntwort
            r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 29
            ündliche Fragen 64, 65
            ohannes Singhammer (CDU/CSU)
            ventuelle Gespräche mit der französi-
            chen Regierung bezüglich ihrer Einfluss-
            ahme bei der Übernahme von Aventis
            urch Sanofi
            ntwort
            r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            9729 A
            9729 D
            9730 A
            9730 C
            9730 D
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9669
            (A) )
            (B) )
            107. Sitz
            Berlin, Mittwoch, d
            Beginn: 13.0
        
        
        
        
          
          
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9719
        (A) )
        (B) )
        hen. machen. Die Abschreibung einer Anlage dauert nicht
        sollen vielmehr motiviert werden, diesen Schritt zu ge- e
        uropäischen Emissionshandel darf da keine Ausnahme
        Anlage 1
        Liste der entschuldigten Abgeordneten
        Anlage 2
        Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede
        zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über
        den Nationalen Zuteilungsplan für Treibhaus-
        gas-Emissionsberechtigungen in der Zutei-
        lungsperiode 2005 bis 2007 (106. Sitzung, Tages-
        ordnungspunkt 22)
        Marie-Luise Dött (CDU/CSU): In einem Punkt sind
        wir uns wohl alle einig: Wir wollen Arbeitsplätze in
        Deutschland schaffen und erhalten! Deshalb müssen wir
        den Weg für Investitionen und Unternehmensansiedlun-
        gen frei machen. Den Unternehmen, die Deutschland als
        Standort für ihre Produktion auswählen, sollen nach
        Möglichkeit keine Steine in den Weg gelegt werden. Sie
        w
        g
        e
        F
        f
        w
        t
        t
        M
        T
        s
        D
        w
        v
        M
        c
        h
        l
        w
        d
        H
        M
        D
        d
        E
        d
        t
        s
        t
        b
        K
        w
        D
        g
        s
        d
        t
        E
        0
        m
        (
        s
        v
        i
        d
        v
        Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich
        Bülow, Marco SPD 05.05.2004
        Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 05.05.2004
        Hagemann, Klaus SPD 05.05.2004
        Hoffmann (Chemnitz),
        Jelena
        SPD 05.05.2004
        Laurischk, Sibylle FDP 05.05.2004
        Lehn, Waltraud SPD 05.05.2004
        Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 05.05.2004
        Matschie, Christoph SPD 05.05.2004
        Meckel, Markus SPD 05.05.2004
        Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        05.05.2004
        Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 05.05.2004
        Dr. Mützenich, Rolf SPD 05.05.2004
        Scharping, Rudolf SPD 05.05.2004
        Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 05.05.2004
        Welt, Jochen SPD 05.05.2004
        Wettig-Danielmeier,
        Inge
        SPD 05.05.2004
        (C
        (D
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        Wie wir das schaffen können? Indem wir Wettbe-
        erbsvorteile nutzen, Standortnachteile möglichst aus-
        leichen und Wettbewerbsverzerrungen vorbeugen.
        Im Falle des Emissionshandels wären dafür zunächst
        inmal klare Vorgaben aus Europa notwendig gewesen.
        ür die Umsetzung der EU-Emissionshandelsrichtlinie
        ehlen diese leider fast vollständig. Die Bundesregierung
        ar in der Pflicht, sich auf europäischer Ebene für prak-
        ikable Umsetzungsrichtlinien für die EU-Mitgliedstaa-
        en einzusetzen. Die Gelegenheit dazu hatten Sie: Zehn
        al hat der EU-Ministerrat für Wettbewerbsfragen zum
        hema Emissionshandel getagt. Neun Mal hat der deut-
        che Wirtschaftsminister durch Abwesenheit geglänzt.
        amit hat er Deutschland einen wahren Bärendienst er-
        iesen.
        Dadurch, dass verbindliche Standards fehlen, sind wir
        on einer einheitlichen Umsetzung in den europäischen
        itgliedstaaten weit entfernt: Frankreich entlässt seine
        hemische Industrie aus dem Regiment des Emissions-
        andels. Die Niederlande und Österreich statten ihre An-
        agen mehr als großzügig aus. In Deutschland dagegen
        ird verknappt. Die Wettbewerbsverzerrungen, die da-
        urch im europäischen Markt entstehen, liegen auf der
        and. Die Verlierer in diesem Spiel drohen ein weiteres
        al die Unternehmen zu sein, die sich für den Standort
        eutschland entscheiden.
        Ich frage mich also, warum die Bundesregierung je-
        en Weitblick hat vermissen lassen und nicht frühzeitig
        ngagement zeigte. Es mag wohl daran liegen, dass sich
        as Kabinett selbst nicht einig war.
        Das Chaos, das Sie uns in der Planungsphase präsen-
        iert haben, spottet jeder Beschreibung. Mal ganz abge-
        ehen davon, dass Sie das Parlament und die Parlamen-
        arier fast völlig übergehen, haben Sie auch bei den
        etroffenen Unternehmen mehr Verwirrung gestiftet als
        larheit geschaffen.
        Mit dem Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan
        ollten Sie die dringend benötigten Antworten liefern.
        och Ihr Gesetzentwurf führt die Irrungen und Wirrun-
        en lediglich auf anderer Ebene fort. In dem nach Brüs-
        el gemeldeten Nationalen Allokationsplan (NAP) und
        em heute diskutierten Gesetzesentwurf (NAP-Gesetz)
        auchen völlig widersprüchliche Aussagen auf.
        Die interessierte Öffentlichkeit fragt sich: Liegt der
        rfüllungsfaktor nun bei 0,9765 (NAP) oder bei
        ,9775 (NAP-Gesetz)? Werden frühzeitige Emissions-
        inderungen ab dem Jahr 1996 (NAP) oder ab 1994
        NAP-Gesetz) anerkannt? Wie wollen Sie denn der deut-
        chen Wirtschaft Planungssicherheit und Bestandsschutz
        ermitteln, wenn Sie sich innerhalb der Regierung und
        n den verschiedenen Kabinettsdokumenten ständig wi-
        ersprechen?
        Was wir benötigen, sind klare Aussagen und ein in-
        estitionsfreundliches Klima. Die Gesetzgebung zum
        9720 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        nur ein paar Jahre. Um positive Standortentscheidungen
        zu forcieren, muss die Bundesregierung verlässliche Re-
        geln gewährleisten. Nicht nur in der Einführungsphase,
        sondern auch und vor allem für die zweite Handelsperio-
        de und über 2015 hinaus. Eine Vision der Bundesregie-
        rung, in welche Richtung der Emissionshandel nach
        2012 steuert, ist mir bisher aber nicht bekannt.
        Auch in anderen Fragen der Umsetzung hätten günsti-
        gere Entscheidungen für den Standort Deutschland ge-
        troffen werden können. Die CDU/CSU-Bundestagsfrak-
        tion hat in den gesamten Verhandlungen und im
        gesamten Gesetzgebungsverfahren zum Emissionshan-
        del darauf gedrungen, neuen Marktteilnehmern einen un-
        eingeschränkten und kostenlosen Zugang zum Handels-
        system zu ermöglichen. Die Bundesregierung hatte noch
        im Nationalen Allokationsplan, den Sie am 31. März
        nach Brüssel gemeldet hat, die gleiche Stoßrichtung.
        Hier hieß es, „dass für alle zu erwartenden Newcomer-
        Anlagen eine hinreichende Menge an Emissionsberechti-
        gungen zur Verfügung stehen wird“. Diese Aussage un-
        terstütze ich.
        Im NAP-Gesetz hingegen findet sich nun eine Be-
        schränkung der Zertifikate für neue Marktteilnehmer auf
        3 Millionen Tonnen pro Jahr. Da die Bundesregierung
        nicht offen legt, auf welcher Datenbasis diese Zahl be-
        ruht und welche Berechnungen dieser Zahl zugrunde ge-
        legt wurden, muss ich davon ausgehen, dass es sich le-
        diglich um eine mehr oder weniger willkürliche
        Annahme handelt. Sowohl für die Öffentlichkeit als
        auch für den Gesetzgeber ist in keiner Weise erkennbar,
        wie belastbar die Zahl von 3 Millionen Tonnen pro Jahr
        ist und ob die Menge ausreichen wird.
        Es versteht sich von selbst, dass die beteiligten Inte-
        ressengruppen sich hierzu nicht einlassen, da eine Erhö-
        hung der Reserve zulasten der Verteilmenge ginge. Nicht
        nur um die Verquickung der verschiedenen Interessen zu
        vermeiden, sondern auch aus Gründen des Bestands-
        schutzes haben wir immer gefordert, die Reserven von
        der Zuteilungsmenge loszulösen. In der jetzigen Situa-
        tion besteht die Gefahr, dass die Reserve-Regelung zu-
        lasten derer ausgestaltet wurde, die noch keine Lobby
        haben, weil es sie noch nicht gibt – die neuen Marktteil-
        nehmer.
        Wenn sich herausstellt, dass die Reserve zu knapp be-
        messen wurde, dann gleicht das einem Zulassungsstopp
        für Neuinvestitionen. Ist die Reserve einmal erschöpft,
        dann wird es in dieser Handelsperiode keine Anlagen-
        neuzulassungen mehr geben. Denn welcher Betreiber
        baut eine Anlage, wenn er noch vor der Inbetriebnahme
        Geld für Zertifikate ausgeben muss, die seine Mitbewer-
        ber kostenlos zugeteilt bekommen haben? Damit ist sein
        Wettbewerbsnachteil doch schon vorprogrammiert. Wer
        garantiert, dass die Zertifikate zu einem akzeptablen
        Preis zu erwerben sind, der nicht unverhältnismäßig ist?
        Und wer garantiert darüber hinaus, dass zu diesem Zeit-
        punkt überhaupt Zertifikate auf dem Markt vorhanden
        sind, dass sich also ein Betreiber findet, der bereit ist zu
        verkaufen? Im NAP-Gesetz finden sich solche Zusagen
        nicht.
        Ich möchte hier deshalb ganz stark für eine andere als
        die im NAP-Gesetz vorgeschlagene Regelung plädieren.
        W
        a
        w
        s
        f
        n
        A
        d
        H
        J
        r
        A
        w
        a
        n
        z
        i
        ü
        G
        e
        s
        G
        w
        p
        s
        A
        g
        e
        z
        A
        s
        u
        f
        w
        s
        s
        t
        A
        a
        v
        d
        a
        A
        d
        o
        F
        (C
        (D
        ir brauchen eine Auffanglösung, mit der ausnahmslos
        lle Neuanlagen kostenlos mit Zertifikaten ausgestattet
        erden, auch wenn die Reserve bereits erschöpft ist.
        Stehen Sie nicht weiter auf der Wachstumsbremse,
        ondern ändern Sie das NAP-Gesetz und sorgen Sie da-
        ür, dass die sich abzeichnende Konjunkturbelebung
        icht im Keim wieder erstickt wird!
        nlage 3
        Antwort
        er Parl. Staatssekretärin Christel Riemann-
        anewinckel auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon
        üttner (CDU/CSU) (Drucksache 15/3021, Frage 1):
        Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über das
        Ausmaß illegaler Adoptionen guatemaltekischer und costari-
        canischer Babys, insbesondere in Deutschland, und was will
        sie dagegen unternehmen?
        Der Bundesregierung ist aufgrund von Menschen-
        echtsberichten bekannt, dass in Guatemala illegale
        doptionen in erheblichem Umfang stattfinden. Hierzu
        ird insbesondere auf den Bericht der UNO-Sonderbe-
        uftragten über Kinderverkauf in Guatemala vom 27. Ja-
        uar 2000 verwiesen. Gegen den Beitritt, Guatemalas
        um Haager Adoptionsübereinkommen hat Deutschland
        m Jahr 2003 Einspruch eingelegt, da der im Adoptions-
        bereinkommen vorausgesetzte Verfahrensablauf in
        uatemala nicht gesichert ist. Damit wirkt die Beitritts-
        rklärung Guatemalas nicht für Deutschland. Eine Ein-
        pruchsrücknahme kommt erst dann in Betracht, wenn in
        uatemala entsprechende Infrastrukturen geschaffen
        orden sind, dafür liegen aber bisher keine Anhalts-
        unkte vor. Derzeit hat keine Adoptionsvermittlungs-
        telle in freier Trägerschaft eine Zulassung für den
        doptionsverkehr mit Guatemala. Die hierfür zuständi-
        en zentralen Adoptionsstellen der Landesjugendämter
        rteilen im Hinblick auf die Situation in Guatemala der-
        eit keine Zulassungen.
        Es hat m der Vergangenheit immer wieder private
        doptionen aus Guatemala gegeben. Die Bundeszentral-
        telle für Auslandsadoptionen ist im Jahre 2002 in acht
        nd im Jahre 2003 in neun Fällen in Anerkennungsver-
        ahren nach dem Adoptionswirkungsgesetz beteiligt
        orden. In allen Fällen ist festgestellt worden, dass es
        ich um legale Adoptionen gehandelt hat. Costa Rica ist
        eit dem 1. Februar 1996 Mitglied der Haager Konven-
        ion über internationale Adoptionen. Das bedeutet, dass
        doptionsverfahren aus Costa Rica nach Deutschland
        usschließlich nach den Vorschriften der Haager Kon-
        ention durchgeführt werden. Die Bundesregierung hat
        erzeit keinerlei Erkenntnisse über illegale Adoptionen
        us Costa Rica.
        nlage 4
        Antwort
        es Staatssekretärs Erich Stather auf die Frage des Abge-
        rdneten Rainer Funke (FDP) (Drucksache 15/3021,
        rage 4):
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9721
        (A) )
        (B) )
        Wie sehen die Pläne der Bundesregierung aus, die Ent-
        wicklungszusammenarbeit mit dem Sudan wieder aufzuneh-
        men, und in welchen Bereichen könnte die Bundesrepublik
        Deutschland einen herausragenden Beitrag leisten?
        Deutschland wird erst dann die bilaterale Entwick-
        lungszusammenarbeit mit Sudan wieder aufnehmen,
        wenn die Gebergemeinschaft die Voraussetzung dafür
        für gegeben hält. Wir werden uns vorab an der von
        UNDP initiierten Joint Assessment Mission durch Ent-
        sendung von Kurzzeitexperten zu mehreren Bereichen
        beteiligen. Damit wird sich die Bundesregierung an der
        Gestaltung des Gesamtrahmens für die mittel- und lang-
        fristig ausgerichtete internationale Entwicklungszusam-
        menarbeit beteiligen, die zugleich Orientierungsrahmen
        für die bilaterale deutsch-sudanesische Entwicklungsar-
        beit darstellen wird. In die internationale Geberpro-
        gramme muss die Bundesregierung ihre möglichen Bei-
        träge von Anfang an komplementär einbringen, um
        insgesamt für das Land eine kohärente Entwicklungspla-
        nung zu erzielen. Dabei bleibt genügend Raum für signi-
        fikante bilaterale Aktivitäten. Dafür geeignete Bereiche
        werden in einer Fact Finding Mission im Sudan Anfang
        Dezember 2003 abgesteckt. Es handelt sich dabei um
        folgende mögliche Kooperationsfelder: ländliche Was-
        serversorgung, Basisgesundheitswesen, berufliche Bil-
        dung. Darüber hinaus ist beabsichtigt, im Bereich „Gou-
        vernance“ einen ad hoc ersetzbaren TZ-Fonds zu
        schaffen. Von der deutschen bilateralen Entwicklungszu-
        sammenarbeit sollen insbesondere solche Regionen be-
        rücksichtigt werden in denen nach einem künftigen Frie-
        densabschluss die Situation fragil bleiben wird. In diesen
        Gebieten kann die Entwicklungsarbeit für die kriegsge-
        schundene Bevölkerung eine Friedensdividende spürbar
        machen und so zu einer Stabilisierung der Situation bei-
        tragen. Neben den ehemaligen Bürgerkriegsgebieten im
        Zentrum und im Süden des Sudan sollte insbesondere
        die Darfur-Region berücksichtigt werden.
        Anlage 5
        Antwort
        der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die
        Fragen des Abgeordneten Jens Spahn (CDU/CSU)
        (Drucksache 15/3021, Fragen 13 und 14):
        Wie verteilen sich die Baukosten für den Neubau des Bun-
        desministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung
        (BMGS) in Bonn auf die einzelnen Baujahre, und für welchen
        Betrachtungszeitraum ist in diesem Zusammenhang eine bun-
        deseigene Neubaulösung im Vergleich zur derzeitigen Mietsi-
        tuation günstiger (vergleiche Antwort des Staatssekretärs im
        BMGS, Heinrich Tiemann, vom 22. Januar 2004 auf meine
        schriftliche Frage 77 auf Bundestagsdrucksache 15/2380)?
        Welche vergaberechtlichen Vorschriften finden nach An-
        sicht der Bundesregierung Anwendung hinsichtlich des § 127
        Abs. 2 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch, nach dem Kranken-
        kassen auch Verträge mit einzelnen Leistungserbringern ab-
        schließen dürfen, und inwieweit wenden nach Kenntnis der
        Bundesregierung alle Krankenkassen die gleichen Vergabe-
        verfahren und -richtlinien an?
        Zu Frage 13:
        Die Kosten für die Baumaßnahme des Bundesministe-
        riums für Gesundheit und Soziale Sicherung in Höhe von
        3
        D
        D
        b
        h
        n
        (
        z
        k
        Z
        v
        g
        d
        c
        d
        l
        h
        w
        F
        s
        f
        A
        d
        F
        t
        Z
        K
        G
        d
        l
        s
        F
        d
        K
        s
        w
        g
        (C
        (D
        4 200 Tausend Euro sind im Haushalt 2004 eingestellt.
        er Neubau soll spätestens in 2007 bezugsfertig sein.
        er Bauablauf wird derzeit mit der zuständigen Bundes-
        aubehörde verhandelt. Erst nach Abschluss dieser Ver-
        andlungen können die Mittelabflüsse verbindlich be-
        annt werden. Die nach § 7 Bundeshaushaltsordnung
        BHO) durchgeführte Wirtschaftlichkeitsberechnung
        eigt, dass die bundeseigene Neubaumaßnahme ab 2015
        ostengünstiger ist als eine Mietunterbringung.
        u Frage 14:
        Inwieweit die Krankenkassen die gleichen Vergabe-
        erfahren und -richtlinien anwenden, ist der Bundesre-
        ierung nicht bekannt. Zur Beantwortung der Frage wird
        as Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Si-
        herung daher eine Stellungnahme der Spitzenverbände
        er Krankenkassen einholen. Nach Vorliegen der Stel-
        ungnahme kommt das Bundesministerium für Gesund-
        eit und Soziale Sicherung auf das Anliegen zurück und
        ird unter Einbeziehung der Stellungnahme auch zu der
        rage Stellung nehmen, welche vergaberechtlichen Vor-
        chriften hinsichtlich des § 127 Abs. 2 SGB V nach Auf-
        assung der Bundesregierung Anwendung finden.
        nlage 6
        Antwort
        er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die
        ragen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (frak-
        ionslos) (Drucksache 15/3021, Fragen 15 und 16):
        Trifft es zu, dass zur Berechnung der Belastungsgrenze
        nach dem Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Kran-
        kenversicherung (GMG) bei Empfängern von Leistungen
        nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) nur der Regelsatz
        und keine Zuschüsse, wie etwa zu Miete, Heizkosten oder Be-
        kleidung herangezogen werden, und trifft es zu, dass Arbeits-
        losenhilfezahlungen nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch
        (SGB III) voll zur Berechnung der Belastungsgrenze herange-
        zogen werden?
        Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass ein
        Arbeitslosenhilfeempfänger, der Leistungen nach dem SGB III
        in gleicher Höhe wie ein Empfänger von Leistungen nach
        dem BSHG inklusive Zuschüsse erhält, eine höhere Belas-
        tungsgrenze nach dem GMG hat als der Sozialhilfeempfänger,
        und beabsichtigt die Bundesregierung, an dieser von vielen
        Menschen als ungleich empfundenen Behandlung etwas zu
        ändern?
        u Frage 15:
        Ja. Das Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen
        rankenversicherung (GKV-Modernisierungsgesetz –
        MG) sieht vor, dass niemand mehr als zwei Prozent
        es anzurechnenden Familienbruttoeinkommens pro Ka-
        enderjahr zuzuzahlen hat und dass diese Grenze für
        chwerwiegend chronisch Kranke bei ein Prozent liegt.
        ür Versicherte, die Hilfe zum Lebensunterhalt nach
        em Bundessozialhilfegesetz oder im Rahmen der
        riegsopferfürsorge nach dem Bundesversorgungsge-
        etz oder nach anderen Gesetzen in entsprechender An-
        endung des Bundesversorgungsgesetzes oder Leistun-
        en nach dem Gesetz über eine bedarfsorientierte
        9722 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
        erhalten oder bei denen die Kosten der Unterbringung in
        einem Heim oder einer ähnlichen Einrichtung von einem
        Träger der Sozialhilfe oder der Kriegsopferfürsorge ge-
        tragen werden, bildet der Regelsatz des Haushaltsvor-
        stands nach der Regelsatzverordnung die Belastungs-
        grenze. Die Regelung gilt auch für den Personenkreis,
        für den die Gesetzliche Krankenversicherung die Kran-
        kenbehandlung nach § 264 des Fünften Buches Sozial-
        gesetzbuch (SGB V) übernimmt.
        Zu Frage 16:
        Der Gesetzgeber hat mit dem GMG nur für den in der
        Antwort auf Frage 15 beschriebenen Personenkreis eine
        niedrigere Belastungsgrenze eingeführt. Schon der Er-
        halt von Sozialhilfeleistungen in geringer Höhe führt zur
        Anwendung der niedrigeren Belastungsgrenze. Insofern
        profitieren von dieser Regelung auch Arbeitslosenhilfe-
        bezieher, die daneben aufstockende Sozialhilfe erhalten.
        Im Übrigen knüpft die Arbeitslosenhilfe durch ihre
        Lohnbezogenheit an das frühere Arbeitsleben an und un-
        terliegt daher anderen Bemessungsgrundlagen als Sozi-
        alhilfeleistungen. Deshalb ist es auch vertretbar, beides
        unterschiedlich zu behandeln. Eine Änderung dieser Re-
        gelung ist nicht beabsichtigt.
        Anlage 7
        Antwort
        der Parl. Staatssekretärin Simone Probst auf die Frage
        der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU)
        (Drucksache 15/3021, Frage 20):
        Was hat die Bundesregierung veranlasst, um bei der Aus-
        weisung der Natura2000-Schutzgebiete in der Ausschließli-
        chen Wirtschaftszone (AWZ) der Nord- und Ostsee die Zu-
        stimmung der Nachbarländer, insbesondere von den
        Niederlanden und Dänemark, zur Fortentwicklung der Defini-
        tionen der Habitate Riff und Sandbank zu erreichen, und wel-
        ches Ergebnis wurde dabei erzielt?
        Eine Zustimmung zur nationalen Konkretisierung der
        Definitionen der Lebensraumtypen „Riffe“ und „Sand-
        bänke“ seitens der Mitgliedstaaten ist nicht erforderlich,
        da jeder Mitgliedstaat selbst für die Durchführung der
        Habitat-Richtlinie in seinem Zuständigkeitsbereich
        verantwortlich ist. Dennoch erfolgte die nationale Kon-
        kretisierung der oben genannten Lebensraumtypen in
        Kooperation mit nationalen und internationalen Fach-
        wissenschaftlern, Fachjuristen und Behördenvertretern.
        Das Ergebnis der Fachkonsultationen sind die auf den
        Bereich der AWZ zugeschnittenen konkretisierten Defi-
        nitionen der Lebensraumtypen 1 110 „Sandbänke“ und
        1 170 „Riffe“ und die darauf aufbauende Gebietsaus-
        wahl des Bundesamtes für Naturschutz. In der von der
        EU-Kommission eingesetzten marinen Expertengruppe
        zur Umsetzung der Habitat-Richtlinie im marinen Be-
        reich wird die deutsche Konkretisierung beider Lebens-
        raumtyp-Definitionen unterstützt – auch von den nieder-
        ländischen und dänischen Vertretern –.
        A
        d
        A
        s
        Z
        F
        F
        i
        p
        z
        K
        t
        g
        g
        D
        v
        t
        Z
        m
        b
        t
        K
        s
        D
        d
        U
        c
        I
        v
        U
        A
        s
        A
        d
        A
        s
        (C
        (D
        nlage 8
        Antwort
        es Staatssekretärs Jürgen Chrobog auf die Fragen des
        bgeordneten Harald Leibrecht (FDP) (Druck-
        ache 15/3021, Fragen 29 und 30):
        Welchen Stellenwert hat nach Einschätzung der Bundesre-
        gierung die Intergovernmental Authority Development
        (IGAD) für den Friedensprozess im Sudan und kann sie im
        Westen des Sudans vermittelnd eingreifen?
        Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung für die
        Afrikanische Union (AU), im Sudan sowohl in den Konflikt
        im Westen des Sudans einzugreifen, als auch im Nord-Süd-
        Konflikt zu vermitteln?
        u Frage 29:
        Die Regionalorganisation IGAD wird als politisches
        orum für Vermittlungsbemühungen im sudanesischen
        riedensprozess zur Beilegung des Nord-Süd Konfliktes
        m Land genutzt. Dieses Mandat wird von den Konflikt-
        arteien anerkannt und hat sich vor allem in den letzten
        wei Jahren bewährt. Dem IGAD-Chef-Vermittler, dem
        enianer General Lazarus Sumbeiywo, gelang es mit in-
        ernationaler Unterstützung, die Konfliktparteien zur Re-
        elung von wichtigen Streitpunkten wie Sicherheitsfra-
        en oder Verteilung der Staatseinnahmen zu bewegen.
        ie Regionalorganisation IGAD hat jedoch kein Mandat
        on den Konfliktparteien, im Darfur-Konflikt zu vermit-
        eln.
        u Frage 30:
        Bei der Aushandlung des Waffenstillstandsabkom-
        ens zwischen sudanesischer Regierung und Darfur-Re-
        ellen vom 8. April 2004 war die Afrikanische Union ak-
        iv beteiligt. Derzeit prüft die Afrikanische Union nach
        enntnis der Bundesregierung Möglichkeiten der Ent-
        endung einer Überwachungskommission nach Darfur.
        ie Bundesregierung begrüßt diese Bemühungen. Im su-
        anesischen Nord-Süd Konflikt strebt die Afrikanische
        nion demgegenüber keine Vermittlerrolle an. Eine sol-
        he wäre wohl auch nicht zielführend, da hier bereits die
        ntergovernmental Authority on Development (IGAD)
        ermittelt und gute Ergebnisse erzielt hat. Unter diesen
        mständen würde eine zusätzliche Vermittlung durch die
        frikanische Union das Vermittlungsmandat der IGAD
        chwächen.
        nlage 9
        Antwort
        es Staatssekretärs Jürgen Chrobog auf die Fragen des
        bgeordneten Ulrich Heinrich (FDP) (Druck-
        ache 15/3021, Fragen 31 und 32):
        Teilt die Bundesregierung die Einschätzung des VN-Be-
        auftragten für humanitäre Hilfe im Sudan, Mukesh Kapila,
        dass es sich bei den Gräueltaten in der westsudanesischen Re-
        gion Darfur um Völkermord handelt, und wie beurteilt sie den
        alarmierenden Bericht der UNHCR-Mission im Tschad vom
        April 2004?
        Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über die men-
        schenrechtliche und humanitäre Situation der Flüchtlinge aus
        dem Konflikt in der Region Darfur im Westen des Sudans,
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9723
        (A) )
        (B) )
        welche vorwiegend in den Tschad geflohen sind, und welche
        Maßnahmen will die Bundesregierung ergreifen, um die Lage
        der Flüchtlinge zu verbessern?
        Zu Frage 31:
        Die Bundesregierung ist über die Entwicklung in der
        Region Darfur im Westen des Sudan äußerst besorgt. Seit
        Ausbruch der Kämpfe zwischen zwei Rebellenorganisa-
        tionen und der sudanesischen Regierung im Februar 2003
        hat sich die Situation dramatisch zugespitzt. Nach UN-
        Angaben sind 10 000 Zivilisten getötet worden und bis zu
        1 Million vertrieben worden. Eine genaue Einschätzung
        der Lage ist aufgrund der von der sudanesischen Regie-
        rung immer wieder verhängten Zugangsbeschränkungen
        schwierig. Die Bundesregierung ist jedoch nach einer
        Auswertung verschiedener Berichte der Auffassung, dass
        in Darfur arabischstämmige Milizen, die in Verbindung
        mit der sudanesischen Regierung stehen, schwerste Men-
        schenrechtsverletzungen gegen den schwarzafrikani-
        schen Teil der Zivilbevölkerung begehen und diese aus
        ihren Dörfern vertreiben. Der in der Frage angesprochene
        Bericht der UNHCR-Mission im Tschad, der zahlreiche
        massive Menschenrechtsverletzungen dokumentiert,
        wird von der Bundesregierung sehr ernst genommen. Die
        Bundesregierung hat sich dafür eingesetzt, dass der Be-
        richt der Menschenrechtskommission der Vereinten Nati-
        onen in Genf zur Verfügung gestellt wurde.
        Zu Frage 32:
        Die humanitäre und menschenrechtliche Situation in
        Darfur im Westen des Sudan gibt Anlass zu größter
        Sorge. Aufgrund der Auseinandersetzungen sind bis zu
        1 Million Menschen auf der Flucht, über 100 000 davon
        sind den Tschad geflüchtet Auch dort sind sie aber vor
        grenzüberschreitenden Angriffen von arabisch-stämmi-
        gen Milizen aus dem Sudan nicht immer sicher. Der
        UNHCR plant, bis zum Beginn der Regenzeit rund
        60 000 Flüchtlinge in sicherere Lager im Landesinneren
        unterzubringen. Von den Darfur-Flüchtlingen war bisher
        nur ein Teil für Hilfsmaßnahmen erreichbar. Eine VN-
        Mission unter Leitung des WEP-Direktors Morris ist vor
        wenigen Tagen aus Darfur zurückgekehrt und bestätigt
        die äußerst kritische humanitäre Lage der Binnenvertrie-
        benen. Ein detaillierter Bericht wird in den nächsten Ta-
        gen veröffentlicht werden. Vereinte Nationen, IKRK so-
        wie internationale Hilfsorganisationen planen eine
        Ausweitung ihrer Hilfstätigkeit. Auch die Bundesregie-
        rung prüft zurzeit weitere Hilfsmaßnahmen. Aufgrund
        der Ende Mai beginnende Regenzeit ist Eile geboten.
        Anlage 10
        Antwort
        des Staatssekretärs Jürgen Chrobog auf die Fragen des
        Abgeordneten Markus Löning (FDP) (Druck-
        sache 15/3021, Fragen 33 und 34):
        Welche Maßnahmen unternimmt die Bundesregierung, um
        die Menschenrechtslage im Sudan zu verbessern und die Ein-
        haltung der menschenrechtlichen Verpflichtungen des Sudans
        zu gewährleisten, insbesondere angesichts der Ereignisse der
        letzten Wochen im Westen des Sudans?
        Z
        S
        D
        m
        D
        e
        d
        a
        g
        D
        d
        F
        A
        r
        t
        s
        e
        M
        i
        d
        ü
        A
        f
        V
        S
        S
        w
        M
        l
        Z
        S
        D
        A
        l
        m
        K
        i
        e
        M
        D
        B
        a
        U
        u
        S
        ü
        A
        Ü
        E
        F
        k
        d
        (C
        (D
        Hält die Bundesregierung ein militärisches Eingreifen der
        internationalen Staatengemeinschaft in den Konflikt im Wes-
        ten des Sudans für erforderlich, um dort einen Genozid zu
        verhindern, und wenn ja, unter welchen Bedingungen könnte
        dieser Eingriff erfolgen?
        u Frage 33:
        Die Bundesregierung ist über die menschenrechtliche
        ituation im Sudan und insbesondere in der Westregion
        arfur zutiefst besorgt. Bilateral, aber auch gemeinsam
        it ihren EU-Partnern und im Rahmen der VN übt sie
        ruck auf die sudanesische Regierung aus, um diese zu
        iner Verbesserung der Menschenrechtssituation zu
        rängen. Bundesminister Fischer hat am 24. April 2004
        n die sudanesische Regierung appelliert, für ein soforti-
        es Ende der Übergriffe auf die Zivilbevölkerung in
        arfur zu sorgen. In bilateralen Gesprächen mit dem su-
        anesischen Außenminister haben Bundesminister
        ischer und Staatsmininisterin Müller den sudanesischen
        ußenminister energisch zur Achtung der Menschen-
        echte aufgefordert. Entsprechende Appelle richten Ver-
        reter des Auswärtigen Amts regelmäßig an den sudane-
        ischen Botschafter in Berlin, zum Beispiel anlässlich
        iner Einbesteilung am 8. April 2004. Staatsministerin
        üller ist aus Anlass der Darfur-Krise am 3. Mai 2004
        n den Tschad gereist. Sie wird dort Flüchlingslager an
        er sudanesischen Grenze besuchen, um sich ein Bild
        ber die Situation der Flüchtlinge vor Ort zu machen.
        ußerdem wird sie Gespräche mit Vertretern der Kon-
        liktparteien führen. Bei der diesjährigen Sitzung der
        N-Menschenrechtskommission gelang es den EU-
        taaten, eine Mehrheit für die Wiedereinsetzung eines
        onderberichterstatters für den Sudan zu mobilisieren,
        enn auch um den Preis einer in ihren Bewertungen der
        enschenrechtslage im Sudan nicht ausreichend deut-
        ichen Resolution
        u Frage 34:
        Die Bundesregierung ist über die menschenrechtliche
        ituation im Sudan und insbesondere in der Westregion
        arfur zutiefst besorgt. Die Bundesregierung ist der
        uffassung, dass alle, insbesondere politischen, Mög-
        ichkeiten zur Beendigung des Konflikts geprüft werden
        üssen. Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt,
        erstin Müller, befindet sich derzeit im Tschad, um sich
        n den Flüchtlingslagern an der sudanesischen Grenze
        in Bild von der Situation zu machen. Auch zwei UN-
        issionen haben in der letzten Woche die Lage in
        arfur erkundet und werden in Kürze berichten. Die
        undesregierung hat sich seit längerem bemüht, Darfur
        uf die Tagesordnung des UN-Sicherheitsrats zu setzen.
        nter deutscher Präsidentschaft ist dies am 2. April 2004
        nd 14. April 2004 gelungen. Am 7. Mai wird im UN-
        icherheitsrat erneut über die Situation in Darfur sowie
        ber die zu treffenden Maßnahmen beraten werden. Die
        frikanische Union plant die Implementierung eines
        berwachungsmechanismus. Im Rahmen der VN und
        U wird eine Beteiligung bzw. Unterstützung und deren
        inanzierung geprüft werden. Dafür kann auch die afri-
        anische Friedensfazilität in Anspruch genommen wer-
        en.
        9724 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        Anlage 11
        Antwort
        des Staatssekretärs Jürgen Chrobog auf die Frage des
        Abgeordneten Rainer Funke (FDP) (Druck-
        sache 15/3021, Frage 35):
        Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über die men-
        schenrechtliche und humanitäre Situation der Flüchtlinge aus
        dem Nord-Süd-Konflikt im Sudan, und gibt es bereits Pläne
        zur Rückführung der Flüchtlinge?
        Nach Angaben des Hochkommissars für Flüchtlings-
        fragen der Vereinten Nationen (UNHCR) befinden sich
        zurzeit rund 500 000 sudanesische Flüchtlinge in Nach-
        barländern des Sudan, wo sie zum größten Teil in vom
        UNHCR betreuten Flüchtlingslagern leben und gemäß
        internationalen Standards versorgt werden. Die Zahl der
        durch den Nord-Süd-Konflikt intern Vertriebenen im
        Nord- und Südsudan wird auf 3 bis 4 Millionen Perso-
        nen geschätzt. Viele dieser Menschen sind seit Jahren
        vertrieben und leben bei Verwandten oder zusammen mit
        Binnenvertriebenen der gleichen ethnischen Gruppe. Die
        Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen
        sudanesischer Regierung und der SPLM/A und dessen
        Umsetzung würde diesen Menschen die Möglichkeit ei-
        ner Rückkehr in ihre Heimat eröffnen. Gleichzeitig sind
        die Aufnahmekapazitäten insbesondere im kriegsszer-
        störten Südsudan noch gering. Der Flüchtlingshochkom-
        missar der Vereinten Nationen trifft daher für das erste
        Jahr nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens
        Vorbereitungen für die Repatriierung und Reintegrierung
        von zunächst rund 110 000 sudanesischen Flüchtlingen
        aus den Nachbarländern sowie rund 80 000 Binnen-
        flüchtlingen.
        Anlage 12
        Antwort
        des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        Abgeordneten Eckart von Klaeden (CDU/CSU)
        (Drucksache 15/3021, Fragen 36 und 37):
        Trifft es zu, dass das Auswärtige Amt (AA) am 8. März
        2004 schriftlich bei der Staatsanwaltschaft Köln nach den dort
        geführten Ermittlungen gegen Bedienstete des Amtes wegen
        des Verdachts der „Beihilfe zur gewerbsmäßigen Schleusung“
        und der „uneidlichen Falschaussage“ in dem im März dieses
        Jahres zu Ende gegangenen Schleuserprozess vor dem Land-
        gericht Köln angefragt hat?
        Trifft es zu, dass diese Anfrage unverzüglich beantwortet
        wurde, und wenn ja, was wurde dem Auswärtigem Amt inso-
        weit mitgeteilt?
        Zu Frage 36:
        Das Auswärtige Amt hatte die Staatsanwaltschaft
        Köln bereits Mitte August 2003 angeschrieben und um
        Mitteilung gebeten, ob und gegebenfalls gegen welche
        Mitarbeiter ermittelt wird und worin der Tatvorwurf be-
        steht. Darauf hatte das Auswärtige Amt bis März 2004
        keine Antwort erhalten. Unmittelbar nach Erscheinen
        entsprechender Pressemeldungen hat das Auswärtige
        Amt am 8. März 2004 die Staatsanwaltschaft Köln er-
        neut um Mitteilung gebeten, gegen welche Bedienstete
        d
        w
        Z
        m
        v
        g
        w
        S
        d
        A
        A
        d
        A
        s
        Z
        a
        w
        S
        t
        g
        f
        Z
        l
        A
        I
        f
        d
        z
        d
        e
        l
        d
        j
        a
        A
        d
        A
        s
        (C
        (D
        es Auswärtigen Amts Ermittlungsverfahren eingeleitet
        urden.
        u Frage 37:
        Die Staatsanwaltschaft teilte dem Auswärtigen Amt
        it Schreiben vom 15. März 2004 mit, dass Ermittlungs-
        erfahren gegen Mitarbeiter des Auswärtigen Amts ein-
        eleitet worden seien. Es handele sich um ein Verfahren
        egen Verdachts der Beihilfe zur gewerbsmäßigen
        chleusung von Ausländern durch Unterlassen und um
        rei Verfahren wegen Verdachts der falschen uneidlichen
        ussage.
        nlage 13
        Antwort
        es Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        bgeordneten Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) (Druck-
        ache 15/3021, Fragen 38 und 39):
        Wegen welcher Sachverhalte und Tatvorwürfe wird nach
        Kenntnis der Bundesregierung von der Staatsanwaltschaft ge-
        gen Mitarbeiter des Auswärtigen Amts ermittelt, und zu wel-
        chen Abteilungen gehörten diese zur Tatzeit?
        Welche Funktionen innerhalb der Abteilung haben diese
        Mitarbeiter zur tatrelevanten Zeit bekleidet, und inwieweit ist
        die politische Leitung des Auswärtigen Amts von den inso-
        weit erhobenen Vorwürfen tangiert?
        u Frage 38:
        Die Staatsanwartschaft Köln hat gegen einen Mit-
        rbeiter des Auswärtigen Amts ein Ermittlungsverfahren
        egen Verdachts der Beihilfe zur gewerbsmäßigen
        chleusung von Ausländern durch Unterlassen eingelei-
        et. Außerdem sind gegen drei Mitarbeiter des Auswärti-
        en Amts Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der
        alschen uneidlichen Aussage eingeleitet worden.
        u Frage 39:
        Von den vier Mitarbeitern, gegen die Verfahren einge-
        eitet wurden, waren drei in der Rechtsabteilung des
        uswärtigen Amts, einer an der Botschaft Kiew tätig.
        ch bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich in einem lau-
        enden Ermittlungsverfahren aus Gründen des Schutzes
        er Identität der Beschäftigten keine näheren Angaben
        u deren genauer Funktion machen werde. Die Leitung
        es Auswärtigen Amts hat selbst größtes Interesse an
        iner Klärung der im Zusammenhang mit den Ermitt-
        ungsverfahren aufgeworfenen Fragen und Anschul-
        igungen. In diesem Zusammenhang weist sie jedoch
        egliche Vorverurteilung von Mitarbeiterinnen und Mit-
        rbeitern entschieden zurück.
        nlage 14
        Antwort
        es Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        bgeordneten Matthias Sehling (CDU/CSU) (Druck-
        ache 15/3021, Fragen 40 und 41):
        Muss, nachdem die Reiseschutzversicherungen nicht mehr
        als Nachweis für die Finanzierung des Lebensunterhalts he-
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9725
        (A) )
        (B) )
        rangezogen werden, nach geltender Weisungslage jeder Rei-
        sewillige aus den GUS-Staaten, der bei einer deutschen Aus-
        landsvertretung ein Visum beantragt, eine individualisierte
        Verpflichtungserklärung vorlegen, insbesondere auch bei Tou-
        risten-Gruppenreisen, und falls nein, wie wird in diesem Fall
        die Haftung für den Lebensunterhalt nachgewiesen?
        Wie viele Visa wurden in den GUS-Staaten im 1. Quartal
        2004 mit bzw. ohne individualisierte Verpflichtungserklärun-
        gen erteilt?
        Zu Frage 40:
        Gemäß der Gemeinsamen Konsularischen Instruktion
        der Schengen-Partner hat der Antragsteller die erforder-
        lichen Mittel zur Bestreitung des Lebensunterhaltes stets
        nachzuweisen. Nachdem Reiseschutzversicherungen als
        Ersatz für Verpflichtungserklärungen weggefallen sind,
        müssen Antragsteller, die die Sicherung ihres Lebens-
        unterhalts einschließlich eventuell anfallender Rückfüh-
        rungskosten nicht aus eigenen Mitteln nachweisen
        können, daher in der Regel auf individualisierte Ver-
        pflichtungserklärungen zurückgreifen.
        Zu Frage 41:
        Die deutschen Auslandsvertretungen in den GUS-
        Staaten haben im 1. Quartal 2004 insgesamt
        129 108 Visa erteilt. Das Auswärtige Amt verfügt über
        keine Statistiken, die danach unterscheiden, ob Ver-
        pflichtungserklärungen der Visumerteilung zugrunde la-
        gen oder die erforderlichen Mittel auf anderem Wege
        nachgewiesen wurden.
        Anlage 15
        Antwort
        des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU)
        (Drucksache 15/3021, Fragen 42 und 43):
        Wird die Bundesregierung bei den bevorstehenden Regie-
        rungsverhandlungen mit Uganda die Ausarbeitung eines Frie-
        densplans für Norduganda mit genauen zeitlichen und inhalt-
        lichen Vorgaben für den weiteren Friedensprozess sowie die
        Reform des politischen Systems hin zu einer echten Mehrpar-
        teiendemokratie zum Thema machen und die weitere Vergabe
        von Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit an konkrete
        Reformschritte in dieser Hinsicht knüpfen?
        Sind der Bundesregierung Pläne der Regierung Ugandas
        bekannt, in der Umgebung der Protected Camps im Norden
        großflächig Land zu akquirieren, um dort Großfarmen einzu-
        richten und damit die Camps auf Dauer zu erhalten, und wie
        bewertet sie diese?
        Zu Frage 42:
        Die Bundesregierung wird bei den heute beginnenden
        Regierungsverhandlungen die Lage im Norden Ugandas
        einschließlich möglicher Friedensperspektiven sowie die
        innenpolitische Entwicklung des Landes aktiv themati-
        sieren. Sie wird dabei zum Ausdruck bringen, dass Per-
        spektiven für einen Frieden im Norden ebenso wie posi-
        tive Entwicklungen in Richtung pluraler Demokratie
        sich positiv auf die entwicklungspolitische Zusammen-
        arbeit auswirken werden. Diese Fragen werden regelmä-
        ßig und intensiv auch im EU-Kreis und im Rahmen der
        Geberkoordinierung thematisiert.
        Z
        s
        g
        s
        D
        c
        b
        V
        l
        b
        A
        d
        A
        C
        Z
        t
        2
        d
        L
        V
        B
        S
        Z
        r
        d
        b
        p
        r
        H
        te
        g
        A
        d
        s
        D
        m
        R
        s
        (C
        (D
        u Frage 43:
        Derartige Überlegungen sind der Bundesregierung
        eit kurzem durch Äußerung eines Regierungsmitgliedes
        egenüber einer Delegation des Ausschusses für wirt-
        chaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bekannt.
        ie Bundesregierung wird aufmerksam verfolgen, wel-
        he Absichten und Interessen damit verbunden sind, ins-
        esondere ob es sich dabei um ein geeignetes Mittel zur
        erbesserung der Lebensperspektiven der Binnenflücht-
        inge handelt. Details zu diesen Plänen sind bislang nicht
        ekannt gemacht worden.
        nlage 16
        Antwort
        es Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        bgeordneten Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/
        SU) (Drucksache 15/3021, Fragen 44 und 45):
        Wird die Bundesregierung auf eine dauerhafte Befassung
        des VN-Sicherheitsrates mit der Situation in Nord-Uganda
        drängen bzw. eine EU-weit abgestimmte Beobachtungs- und
        Vermittlungsinitiative zwischen der Regierung Museveni und
        der Rebellenfraktion „Lords Resistance Army“ anregen sowie
        bei der Suche einer geeigneten Persönlichkeit zur Vermittlung
        zwischen den beiden Lagern behilflich sein?
        Wie bewertet die Bundesregierung die Entscheidung der
        Regierung von Großbritannien, die Hilfsgelder für Uganda
        unter Hinweis vorliegender Bedenken hinsichtlich der Höhe
        und Transparenz des ugandischen Militärhaushaltes einzufrie-
        ren vor dem Hintergrund der Antwort der Bundesregierung zu
        Frage 37 der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU
        „Aktuelle Menschenrechtslage in Uganda“ (Bundestags-
        drucksache 15/2939), und welche Konsequenzen zieht sie
        hieraus?
        u Frage 44:
        Die humanitäre Situation in Nord-Uganda wurde un-
        er deutscher Sicherheitsratspräsidentschaft am 14. April
        004 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen behan-
        elt. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass die
        age in Nord-Uganda auf der Tagesordnung von EU und
        N bleibt. Die Bundesregierung begrüßt zudem die
        efassung des Internationalen Strafgerichtshofs mit der
        ituation in Nord-Uganda.
        u Frage 45:
        Der Bundesregierung ist die Entscheidung der Regie-
        ung Großbritanniens bekannt, einen Teil ihrer Hilfsgel-
        er für das laufende Jahr vorerst nicht zur Auszahlung zu
        ringen, solange Bedenken hinsichtlich Höhe und Trans-
        arenz des ugandischen Militärhaushaltes nicht ausge-
        äumt sind. Es handelt sich dabei um einen Betrag in
        öhe von 10 Millionen Pfund; das ist ein knappes Sechs-
        l der von Großbritannien insgesamt vorgesehenen Bud-
        ethilfe. Auch Deutschland hat seinerzeit (Juli 2003) die
        uszahlung von Mitteln verschoben und zusammen mit
        er Gebergemeinschaft auf die Erstellung eines umfas-
        enden Berichts über die Verteidigungspolitik gedrängt.
        ie ugandische Regierung hat inzwischen den Dialog
        it den Gebern zu diesem so genannten „Defence
        eview“ aufgenommen. Am 3. Mai 2004 fand ein Kon-
        ultationstreffen führender Vertreter der ugandischen
        9726 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        Regierung mit den Gebern zum „Defence Review“ statt;
        die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen.
        Anlage 17
        Antwort
        des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage des
        Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Druck-
        sache 15/3021, Frage 46):
        Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Po-
        litik des „Plan Sur“, der die Grenze Mexikos und Guatemalas
        stark militarisiert hat und eine Abschiebung aller in den USA
        und in Mexiko aufgegriffenen Migranten in das Grenzgebiet
        Guatemalas vorsieht, und was will die Bundesregierung ge-
        gen diese Politik unternehmen?
        Die Bundesregierung hat Kenntnis von einer zwi-
        schen Mexiko und Guatemala geschlossenen „Verein-
        barung zur geordneten und sicheren Rückführung von
        zentralamerikanischen Migranten“, die in den mexikani-
        schen Medien gelegentlich als „Plan Sur“ bezeichnet
        wird. Die Vereinbarung datiert aus dem Sommer 2002
        und sieht die geordnete Rückführung illegaler zentral-
        amerikanischer Migranten in ihre Ursprungsländer vor.
        Dies betrifft ca. 40 000 bis 60 000 Zentralamerikaner
        jährlich, die in ihre Heimatländer zurückgeführt werden.
        Die Bundesregierung hat unmittelbar keine Rechts-
        grundlage für eine Intervention in zwischenstaatliche
        Vereinbarungen. Migrations- und Menschenrechtsfra-
        gen sind aber Gegenstand des politischen Dialogs mit
        Mexiko und Guatemala. Zudem trägt Deutschland durch
        die entwicklungspolitische Zusammenarbeit in den Ur-
        sprungsländern zur Verbesserung der Lebensverhältnisse
        und dadurch zum Abbau des Migrationsdrucks bei.
        Anlage 18
        Antwort
        des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen
        des Abgeordneten Ralf Göbel (CDU/CSU) (Drucksache
        15/3021, Fragen 47 und 48):
        Trifft es zu, dass vor knapp einem Jahr ein deutscher Kon-
        voi ebenfalls in der Nähe von Falludscha beschossen wurde
        (ARD-Tagesthemen 12. April 2004), und wenn ja, welche
        Konsequenzen hat das Auswärtige Amt hieraus bezüglich sei-
        ner Transportwegentscheidung gezogen?
        Kann die Bundesregierung bestätigen („Der Tagesspie-
        gel“, 18. April 2004), dass die Royal Jordanian Airlines auf
        der Strecke Amman–Bagdad regelmäßig bewaffnetes Perso-
        nal transportiert, und hat die Bundesregierung geprüft, ob die-
        ser Transportweg für das deutsche Sicherheits- und Bot-
        schaftspersonal im Irak in Frage kommt?
        Zu Frage 47:
        Gestatten Sie mir, zu dem gesamten Fragenkomplex
        zu dem Überfall auf den BGS-Konvoi vom 7. April 2004
        in Ergänzung zu meiner Erklärung in der heutigen Befra-
        gung der Bundesregierung eine einleitende Bemerkung
        zu machen: Die Sicherheitslage im Irak wird ständig ge-
        m
        b
        z
        s
        B
        r
        z
        s
        d
        d
        s
        t
        a
        m
        w
        s
        v
        d
        K
        A
        z
        F
        w
        a
        w
        t
        d
        k
        h
        g
        a
        s
        n
        s
        K
        m
        F
        G
        n
        m
        k
        e
        g
        f
        s
        Z
        s
        v
        s
        B
        n
        d
        g
        (C
        (D
        einsam unter Heranziehung aller verfügbaren Quellen
        eobachtet. Dazu gehören: Erkenntnisse und Einschät-
        ungen des Botschaftspersonals, insbesondere aus des-
        en politischen Kontakten zum Regierungsrat, seinen
        eratern sowie weiteren politischen Gruppen und Nicht-
        egierungsorganisationen sowie Vertretern der Besat-
        ungsbehörde; die tägliche Bedrohungsanalyse der Be-
        atzungsbehörde, Erkenntnisse des Sicherheitspersonals
        er anderen EU-Botschaften in Bagdad; nachrichten-
        ienstliche Quellen; aktuelle Meldungen internationaler
        owie irakischer und regionaler Medien.
        Die Sicherheitslage wird täglich gemeinsam vom Lei-
        er der Botschaft und für die Sicherheit Verantwortlichen
        uf der Grundlage aller zur Verfügung stehenden Infor-
        ationen beurteilt; sicherheitsrelevante Entscheidungen
        erden gemeinsam getroffen. Dies gilt auch für die Ent-
        cheidungen über die Durchführung von Konvois, die
        om Leiter der Botschaft, dem dortigen BGS-Leiter und
        em Konvoi-Führer gemeinsam getroffen werden.
        Die Botschaft Bagdad hatte vor dem Überfall auf den
        onvoi vom 7. April 2004 25 Konvoifahrten zwischen
        mman und Bagdad durchgeführt. Dabei ist es einmal
        u einem Zwischenfall gekommen, auf den sich die
        rage des Kollegen Göbel bezieht. Am 7. Juni 2003
        urde ein deutscher Konvoi in der Nähe von Falludscha
        us einem überholenden Fahrzeug beschossen. Personen
        urden dabei nicht verletzt. Die Fahrt konnte ohne wei-
        ere Zwischenfälle nach Bagdad fortgesetzt werden. Aus
        em Ablauf der Tat ergibt sich, dass es sich um einen
        riminellen und nicht um einen politischen Hintergrund
        andelte.
        Nach dem Zwischenfall am 7. Juni 2003 wurden fol-
        ende Konsequenzen gezogen: Konvoifahrten wurden
        uf die absolut notwendigen Fahrten reduziert. Ent-
        andte benutzen die kurz nach dem Zwischenfall eröff-
        ete zivile Flugverbindung von Amman nach Bagdad,
        ofern es möglich ist und die Sicherheitslage es zulässt;
        onvoifahrten müssen am frühen Morgen beginnen, da-
        it eine Ankunft in Bagdad oder auch ein Abbruch der
        ahrt und die rechtzeitige Rückkehr zur jordanischen
        renze bei Tageslicht möglich ist. Aufgrund verschiede-
        er Zwischenfälle auf der Autobahn Amman-Falludscha
        it kriminellem Hintergrund verstärkten die US-Streit-
        räfte ihre Patrouillen in der Gegend. In der Folge kam
        s kaum mehr zu Überfällen mit kriminellem Hinter-
        rund. Die Strecke galt für Zivilfahrzeuge (nicht Militär-
        ahrzeuge) als sicher, da zivile Konvois von Aufständi-
        chen nicht angegriffen wurden.
        u Frage 48:
        Ende August 2003 eröffnete die damalige Tochterge-
        ellschaft von Royal Jordanian, Royal Wings, eine Flug-
        erbindung von Amman nach Bagdad. Royal Wings
        etzte auf Grund der Gefährdung um den Flughafen
        agdad Flüge kurzfristig aus, einmal auch für 1 1/2 Mo-
        ate. Strikte Politik der Fluggesellschaft war und ist es,
        ie Mitnahme von Waffen unter keinen Umständen zu
        estatten.
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9727
        (A) )
        (B) )
        Anlage 19
        Antwort
        des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des
        Abgeordneten Martin Koschyk (CDU/CSU) (Druck-
        sache 15/3021, Fragen 49 und 50):
        Welche Gründe haben das Auswärtige Amt als fach- und
        dienstaufsichtlich zuständiges Ressort bewogen, für den
        Transport der an der deutschen Botschaft im Irak einzusetzen-
        den Sicherheitsbeamten des Bundesgrenzschutzes sowie de-
        ren Ausrüstung nach Bagdad den Land- statt den Luftweg
        vorzusehen, und trifft es zu, dass die Amerikaner aus Kapazi-
        tätsgründen die Mitnahme von deutschem Sicherheitspersonal
        auf Flügen in den Irak abgelehnt hätten, wie dies der stellver-
        tretende Vorsitzende der Fraktion der SPD, Gernot Erler, be-
        hauptet hat („Passauer Neue Presse“ vom 17. April 2004)?
        Wie bewertet die Bundesregierung die in der Presse
        (www.stern.de vom 28. April 2004, 19:11 Uhr) wiedergege-
        bene Aussage, wonach der US-Botschaft in Deutschland
        keine Informationen über eine Anfrage der Bundesregierung
        zu amerikanischer Unterstützung beim Lufttransport von Mit-
        arbeitern und Gerät der deutschen Botschaft nach Bagdad vor-
        liegen, und wie kann nach Kenntnis der Bundesregierung Si-
        cherheitspersonal inklusive Waffen und Gerät derzeit auf dem
        Luftweg nach Bagdad transportiert werden (Militärmaschinen
        welcher Länder bzw. welche zivilen Fluggesellschaften)?
        Zu Frage 49:
        Im Hinblick auf die Mitnahme von persönlichen Waf-
        fen und Ausrüstung durch die BGS-Beamten galt der
        Landweg als der geeignete Transportweg. Sicherheit hat
        dabei Priorität. Es kommen deshalb sondergeschützte
        Fahrzeuge zum Einsatz. Vor jeder Fahrt erfolgt eine ge-
        meinsame aktuelle Lagebeurteilung. Auch der Luftweg
        ist nicht ohne Risiko. Der Flughafen in Bagdad ist auch
        ein Jahr nach Kriegsende aus Sicherheitsgründen immer
        noch nicht offiziell eröffnet. Die Sicherheit ist nicht ge-
        geben, weil die Maschinen bei Start und Landung immer
        wieder von Aufständischen beschossen werden, sowohl
        mit Maschinengewehren als auch mit schultergestützten
        Boden-Luft-Raketen. Mehrere Maschinen mussten nach
        Beschuss notlanden. Trotz aller Sicherheitsvorkehrun-
        gen werden monatlich mehrere Flugzeuge durch Be-
        schuss getroffen. Anfang April, also zum Zeitpunkt der
        Konvoifahrt, wurde eine Frachtmaschine von einer
        SAM-7-Rakete getroffen, deren Sprengstoff jedoch nicht
        explodierte. Der Flughafen und die Zubringerstraße sind
        mit die gefährlichsten Brennpunkte in Irak, weil es zu ih-
        nen keine Ausweichrouten gibt. Anschläge gegen Koali-
        tionsstreitkräfte finden dort ständig statt. Im Übrigen
        war bekannt, dass grundsätzlich keine Mitflugmöglich-
        keit auf US-Militärflugzeugen besteht. Das Auswärtige
        Amt hatte bei Entsendung der ersten Mitarbeiter nach
        Einstellung der Hauptkampfhandlungen die US-Bot-
        schaften in Berlin und Amman sowie die US-Besat-
        zungsbehörde in Bagdad hierüber unterrichtet und sie
        um Hilfestellung gebeten. Die US-Behörden sagten zu,
        im Rahmen des Möglichen Informationen über die
        Sicherheitslage zur Verfügung zu stellen. Sie betonten
        bei dieser wie auch bei anderen Gelegenheiten, dass eine
        weitergehende Unterstützung – beispielweise durch
        Militärbegleitung – nicht möglich sei und dass US-Luft-
        transportkapazitäten durch eigenen militärischen Bedarf
        und den der Koalition ausgelastet seien.
        Z
        F
        O
        n
        m
        g
        A
        d
        A
        s
        A
        A
        d
        g
        C
        Z
        B
        f
        2
        B
        S
        b
        L
        n
        Z
        s
        tu
        (C
        (D
        u Frage 50:
        Ich verweise zur Beantwortung des ersten Teils der
        rage auf meine Antwort auf Ihre Frage 49.
        Zum zweiten Teil:
        Auswärtiges Amt und BMI prüfen gemeinsam neue
        ptionen, um Personen und Waffen auf dem Luftweg
        ach Bagdad zu bringen. Sie tun dies in enger Abstim-
        ung mit anderen europäischen Staaten, die sich in der
        leichen Situation befinden.
        nlage 20
        Antwort
        es Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage des
        bgeordneten Reinhard Grindel (CDU/CSU) (Druck-
        ache 15/3021, Frage 51):
        Hat die Bundesregierung bei den Alliierten des Irakkrie-
        ges, insbesondere den USA, dezidiert die Möglichkeit der
        Mitnahme von deutschen Sicherheitskräften auf dem Luftweg
        etwa von Deutschland aus nach Bagdad erbeten, und wenn ja,
        mit welchem Ergebnis?
        Ich verweise zur Beantwortung der Frage auf meine
        ntwort auf Frage 49 des Herrn Kollegen Koschyk.
        nlage 21
        Antwort
        es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
        en des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/
        SU) (Drucksache 15/3021, Fragen 52 und 53):
        Ist es zutreffend, dass bei der Entscheidung über den Auf-
        bau des neuen Funknetzes bei den Behörden für Organisation
        und Sicherheit (BOS) – entgegen der Meldung in der „Finan-
        cial Times Deutschland“ vom 16. April 2004 – bereits grund-
        legende Entscheidungen zumindest hinsichtlich der Durch-
        führung der Ausschreibung und des reportings getroffen
        wurden, und wenn ja, welche?
        Welche Unternehmen sind bisher mit den genannten und
        etwaigen weiteren Aufgaben betraut worden?
        u Frage 52:
        Die „Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen
        und und Ländern zur Einführung des BOS-Digital-
        unks“ (Dachvereinbarung) wurde im Februar/März
        004 im Umlaufverfahren durch die Innenminister von
        und und Ländern unterzeichnet. Maßnahmen und
        chritte zur praktischen Umsetzung dieser Vereinbarung
        efinden sich in der Abstimmung zwischen Bund und
        ändern. Über die Dachvereinbarung hinaus wurden
        och keine grundlegenden Entscheidungen getroffen.
        u Frage 53:
        Die Dachvereinbarung ermächtigt die Projektorgani-
        ation (PG netzwerk BOS), sich auch externer Dienstleis-
        ng zu bedienen. Es ist vorgesehen, in den Bereichen
        9728 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        Rechtsberatung, technische Spezifikation, Betriebswirt-
        schaft und Projektcontrolling externe Dienstleister in
        Anspruch zu nehmen. Die diesbezüglichen Vergabever-
        fahren sind noch nicht abgeschlossen.
        Anlage 22
        Antwort
        des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die
        Frage des Abgeordneten Reinhard Grindel (CDU/
        CSU) (Drucksache 15/3021, Frage 54):
        Treffen die in der Presse („Der Tagesspiegel“ vom
        15. April 2004) wiedergegebenen Aussagen des Presse-
        sprechers des Bundesministers des Innern, Otto Schily, zu,
        dass es nicht möglich sei, mit der Sicherheitsausstattung, die
        die Beamten für sich brauchten, auf dem Luftweg nach
        Bagdad zu kommen, und wenn nein: Ist diese Aussage inzwi-
        schen dementiert worden?
        Die im „Der Tagesspiegel“ vom 15. April 2004 wie-
        dergegebenen Aussagen des Pressesprechers des Bun-
        desministeriums des Innern, der diese im Rahmen der
        Bundespressekonferenz am 14. April 2004 gemacht hat,
        sind zutreffend. Die Äußerung in der Bundespressekon-
        ferenz hierzu lautete wörtlich: „Es gibt keine Möglich-
        keit, mit der Sicherheitsausstattung, die die Beamten für
        sich brauchen, auf dem Luftweg nach Bagdad zu kom-
        men, wenn man keine militärischen Möglichkeiten hat.
        Es ist Ihnen bereits gesagt worden (Anmerkung von der
        Sprecherin des Auswärtigen Amtes in der derselben
        Pressekonferenz), dass diese ganz klar nicht bestanden.“
        Anlage 23
        Antwort
        des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des
        Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP)
        (Drucksache 15/3021, Fragen 55 und 56):
        Wie lange wird der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für
        Bildende Kunst in Deutschland aufrecht zu erhalten sein,
        wenn sich die Bundesregierung grundsätzlich gegen eine Aus-
        dehnung des Anwendungsbereichs von Anhang H der Richtli-
        nie 2003/0169 (CNS) des Rates zur Änderung der 6. Richtli-
        nie 77/388/EWG ausspricht (Antwort der Bundesregierung
        auf die Kleine Anfrage der Fraktion der FDP „Mehrwertsteu-
        ersatz für Bildende Kunst“, Bundestagsdrucksache 15/2941)?
        Wie beurteilt die Bundesregierung die in der „Frankfurter
        Allgemeinen Zeitung“ vom 27. April 2004 wiedergegebenen
        Pläne des französischen Kulturministers, Renaud Donnedieu
        de Vabres, die Mehrwertsteuersätze für alle Tonträger abzu-
        senken bzw. die gesamte nationale Musikproduktion von Ab-
        gaben und Steuern zu befreien, und sieht die Bundesregierung
        diese Vorstöße im Einklang mit den EU-rechtlichen Regelun-
        gen?
        Zu Frage 55:
        Die Bundesregierung beabsichtigt, den ermäßigten
        Umsatzsteuersatz für Bildende Kunst beizubehalten und
        wird an der geltenden Fassung des § 12 Abs. 2 Nr. l
        und 2 UStG in Verbindung mit der Anlage 2 zu § 12
        Abs. 2 Nr. l und 2 UStG (laufende Nummern 53 und 54)
        so lange wie möglich festhalten.
        Z
        „
        D
        f
        L
        F
        g
        s
        g
        s
        A
        d
        A
        s
        d
        S
        B
        f
        d
        r
        i
        d
        l
        v
        b
        l
        d
        T
        A
        d
        A
        (
        (C
        (D
        u Frage 56:
        Vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Experiments
        Ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive
        ienstleistungen“ sieht die Bundesregierung in der Ein-
        ührung eines ermäßigten Mehrwertsteuersatzes auf die
        ieferung von Tonträgern kein geeignetes Mittel zur
        örderung des Absatzes von Musikprodukten. Im Übri-
        en ist die Einführung eines ermäßigten Mehrwert-
        teuersatzes auf die Lieferung von Tonträgern nach den
        eltenden Vorschriften der 6. EG-Richtlinie gemein-
        chaftsrechtlich nicht zulässig.
        nlage 24
        Antwort
        es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des
        bgeordneten Werner Lensing (CDU/CSU) (Druck-
        ache 15/3021, Fragen 57 und 58):
        Gibt es eine offizielle Stellungnahme des Bundesministe-
        riums der Finanzen (BMF), welche sich auf die Formulie-
        rungshilfe des Bundesministeriums für Bildung und For-
        schung zum Berufsausbildungssicherungsgesetz (BerASichG)
        bezieht, in der auf Steuerausfälle hingewiesen wird (verglei-
        che Netzeitung vom 31. März 2004), und wenn ja, wie lautet
        der wesentliche Inhalt dieser Vorlage?
        Wie hoch schätzt das BMF die Steuerausfälle (reine Aus-
        fälle ohne Gegenrechnungen zum Beispiel durch ersparte
        Sozialhilfe oder Ähnliches) in den nächsten zwei bis drei Jah-
        ren für den Fall ein, dass die im Entwurf des Berufsausbildungs-
        sicherungsgesetzes vorgesehene Auslösung erfolgt und die in
        der Gesetzesbegründung genannten Fälle eintreten, dass
        50 000 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden und
        211 450 Plätze im Leistungsausgleich gefördert werden müssen
        bzw. 30 000 Ausbildungsplätze geschaffen und 211 450 Plätze
        im Leistungsausgleich gefördert werden müssen (Bundestags-
        drucksache 15/2820, Seite 20)?
        Bei der Berufsausbildungssicherungsabgabe (§§ 9 ff.
        es Gesetzentwurfs) handelt es sich nicht um eine
        teuer. Die Abgabe ist, da betrieblich veranlasst, eine
        etriebsausgabe, während die an ausbildende Betriebe
        ließenden Leistungen dort die zu tragenden Ausbil-
        ungskosten steuerwirksam verringern. Eine Beziffe-
        ung der genannten gegenläufigen fiskalischen Effekte
        st nicht möglich.
        In dem Umfang, in dem sich die Zahl der Ausbil-
        ungsverhältnisse effektiv erhöht bzw. die Zahl arbeits-
        oser Jugendlicher spürbar verringert, ergeben sich bei
        erbesserter Einkommenssituation der zusätzlich Ausge-
        ildeten positive Wirkungen auf den Wirtschaftskreis-
        auf und das Steueraufkommen.
        Weitere Haushaltsentlastungen treten dann ein, wenn
        urch die zusätzlichen Ausbildungsverhältnisse soziale
        ransferleistungen (zum Beispiel Sozialhilfe) entfallen.
        nlage 25
        Antwort
        es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage der
        bgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU)
        Drucksache 15/3021, Frage 59):
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9729
        (A) )
        (B) )
        Wie steht die Bundesregierung zur Argumentation der
        Europäischen Kommission hinsichtlich des „statistischen Ef-
        fekts“ im Rahmen der Reform der EU-Strukturfonds nach Ab-
        lauf der derzeitigen Förderperiode im Jahre 2006 (enthalten
        im 3. Kohäsionsbericht, 2004), und wie steht die Bundesre-
        gierung zu dem Vorschlag, den von diesem Effekt betroffenen
        Regionen zunächst 85 Prozent des bisherigen Ziel-1-Förder-
        niveaus zu garantieren und diese Quote bis zum Ende der
        Förderperiode auf 60 Prozent abzusenken?
        Die Frage ist von erheblicher finanzieller Bedeutung
        und muss daher im Zusammenhang mit der zukünftigen
        finanziellen Vorausschau der EU gesehen werden. Ge-
        meinsam mit fünf weiteren großen Beitragszahlern
        (Großbritannien, Frankreich, Österreich, Niederlande
        und Schweden) verfolgt die Bundesregierung das Ziel,
        die Ausgaben in dem künftigen Finanzplanungszeitraum
        ab 2007 auf durchschnittlich nicht mehr als 1,0 Prozent
        des Bruttonationaleinkommens (BNE) der EU zu be-
        grenzen. Dies haben die Staats- und Regierungschefs in
        einem gemeinsamen Brief vom Dezember 2003 gegen-
        über Kommissionspräsident Prodi klar zum Ausdruck
        gebracht. Der finanzpolitische Hintergrund macht eine
        solche Begrenzung zwingend. Der Stabilitäts- und
        Wachstumspakt schreibt mittelfristig einen ausgegliche-
        nen Haushalt vor. Für Deutschland wird damit bis weit
        in die Geltungsdauer der nächsten finanziellen Voraus-
        schau der Abbau des strukturellen Defizits notwendig
        sein. Eventuelle zusätzliche Einnahmen müssen für den
        Abbau dieses Defizits genutzt werden und können nicht
        in Form höherer nationaler Abführungen einer unange-
        messenen Steigerung des EU-Haushaltes dienen.
        Angesichts der deutschen Haushaltslage müssten
        diese zusätzlichen Transfers an den EU-Haushalt unwei-
        gerlich durch weitere Einsparungen im nationalen Haus-
        halt erwirtschaftet bzw. gegenfinanziert werden. Gerade
        dies würde den nationalen Spielraum in vielen Politik-
        bereichen aber auch Regionen weiter einschränken. Da-
        für sieht die Bundesregierung keine Möglichkeiten. Der
        Ansatz, die EU-Ausgaben auf 1,0 Prozent des EU-BNE
        zu begrenzen, bedeutet eine Stabilisierung der Ausgaben
        auf derzeitigem Niveau und kein Einfrieren des Finanz-
        volumens. Vielmehr nehmen die künftigen Haushalte
        der Union in vollem Umfang am wirtschaftlichen
        Wachstum der Union teil. Nach diesem Konzept werden
        2007 bis 2013 der erweiterten Union beträchtliche Fi-
        nanzmittel zur Verfügung stehen. Grob geschätzt können
        die EU-Ausgaben damit nominal von derzeit rund
        100 Milliarden Euro auf rund 150 Milliarden Euro im
        Jahr 2013 ansteigen. Bereits dies würde zu einer Erhö-
        hung der deutschen Abführungen an den EU-Haushalt
        von der-zeit rund 22 Milliarden Euro auf rund
        33 Milliarden Euro führen. Mit diesem Finanzrahmen ist
        eine Neuausrichtung der EU-Politiken hin zu zukunfts-
        und wachstumsorientierten Politiken finanzierbar. Durch
        bessere Rahmenbedingungen und eine effizientere Mit-
        telverwendung kann das Ziel, Europa bis zum Ende des
        Jahrzehnts zum wirtschaftlich dynamischsten Raum
        werden zu lassen, verwirklicht werden.
        Die Argumentation der Europäischen Kommission
        mit dem „statistischen Effekt“ basiert auf einer gedank-
        lichen Zweiteilung der Gemeinschaft. Der „statistische
        Effekt“ verlangt eine getrennte Berechnung der Förder-
        f
        s
        m
        g
        g
        a
        R
        g
        r
        l
        G
        i
        n
        R
        A
        d
        d
        (
        m
        a
        s
        U
        s
        d
        o
        t
        h
        n
        d
        o
        P
        d
        z
        A
        d
        T
        b
        v
        a
        z
        S
        f
        e
        s
        d
        (C
        (D
        ähigkeit für die alte und für die erweiterte Gemein-
        chaft; damit wird die Erweiterung gedanklich noch ein-
        al rückgängig gemacht. Unabhängig von diesem
        edanklichen Konstrukt hält Deutschland faire Über-
        angsregelungen zugunsten von Ziel-1-Regionen, die
        us der Förderung ausscheiden, für angemessen. Die
        egelungen sollten zeitlich begrenzt und degressiv aus-
        estaltet sein. In Betracht kommt auch eine Differenzie-
        ung nach dem Stand des sozioökonomischen Entwick-
        ungsprozesses. Über das exakte Förderniveau wird im
        esamtzusammenhang der künftigen Förderpolitik und
        m Zusammenhang mit der Bestimmung des Förder-
        iveaus für die in der Ziel-1-Förderung verbleibenden
        egionen zu entscheiden sein.
        nlage 26
        Antwort
        es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage
        er Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU)
        Drucksache 15/3021, Frage 60):
        Wie bewertet die Bundesregierung den Erfolg des am
        31. Dezember 2003 ausgelaufenen Förderprogramms
        „FUTOUR 2000 – Förderung und Unterstützung von techno-
        logieorientierten Unternehmensgründungen in den neuen
        Bundesländern und Berlin (Ost)“, und plant die Bundesregie-
        rung ein adäquates Anschlussprogramm zur Förderung von
        innovativen und technologieorientierten Unternehmen in den
        neuen Bundesländern?
        Das Programm FUTOUR 2000 ist Ende 2003 plan-
        äßig ausgelaufen. Im laufenden Jahr werden die noch
        us dem Jahre 2003 vorliegenden Anträge abgearbeitet,
        odass dann insgesamt rund 90 technologieorientierte
        nternehmensgründungen gefördert worden sind. Damit
        ind in wichtigen Technologiefeldern und in verschie-
        ensten Regionen der neuen Bundesländer zukunfts-
        rientierte Arbeitsplätze geschaffen worden. Eine ex-
        erne Evaluierung des Vorläuferprogramms FUTOUR
        at ergeben, dass diese Unternehmen im Durchschnitt
        ach fünf Jahren 8,3 Arbeitsplätze geschaffen haben und
        ie Unternehmen eine vergleichsweise starke Export-
        rientierung aufweisen. Allerdings zeigte die
        rogrammentwicklung von FUTOUR 2000, dass sich
        ie Inanspruchnahme des Förderansatzes im Vergleich
        um Vorläuferprogramm FUTOUR halbiert hat und die
        usfallquote bei den FUTOUR-Gründungen seit Beginn
        es letzten Jahres erheblich gestiegen ist.
        Das BMWA stellt seine Förderarchitektur für junge
        echnologieunternehmen um. Zum Jahreswechsel wurde
        ekanntlich ein neuer Dachfonds des Europäischen In-
        estitionsfonds (EIF) und des ERP-Sondervermögens
        ufgelegt. Des Weiteren wird das Programm BTU der-
        eit umstrukturiert und in wenigen Wochen als BTU-
        tartfonds fortgeführt.
        Geplant ist schließlich ein neuer Hightech-Gründer-
        onds für FuE-basierte Gründungsunternehmen, der mit
        iner Präferenz für die neuen Länder ausgestattet werden
        oll. Dieser neue Fonds wird sich insbesondere auch an
        ie Klientel des FUTOUR-Programms richten.
        9730 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        (A) )
        (B) )
        Anlage 27
        Antwort
        des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage
        des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Druck-
        sache 15/3021, Frage 61):
        Wie viele deutsche Firmen sind nach Kenntnis der Bun-
        desregierung in den letzten beiden Jahren nach Österreich ab-
        gewandert, und was will sie unternehmen, um die weitere Ver-
        lagerung deutscher Firmen, unterstützt durch die
        österreichische Regierung, einzudämmen?
        Die Verlagerung von Produktionsprozessen ins Aus-
        land ist bereits seit Jahren Ausdruck der internationalen
        Arbeitsteilung. Oftmals dient die Abwanderung dazu,
        neue Märkte zu erschließen und somit die strategische
        Position des Unternehmens im Globalisierungsprozess
        zu verbessern. Arbeitsplatzverlagerungen sind deshalb
        keineswegs einseitig negativ zu bewerten, sondern kön-
        nen auch dazu führen, die Wettbewerbsfähigkeit hier an-
        sässiger Unternehmen zu erhalten und Arbeitsplätze im
        Inland zu sichern.
        Die Bundesregierung hat keine Informationen über
        die konkrete Zahl von deutschen Unternehmen, die in
        den vergangenen zwei Jahren geschäftliche Aktivitäten
        nach Österreich verlagert haben. Nach Auskunft der
        staatlichen „Austrian Business Agency“ – ABA –, die
        ausländische Investoren bei der Ansiedlung unterstützt,
        haben sich von den von ihr betreuten Unternehmen in
        2003 etwa 80 und in 2002 rund 75 Unternehmen in Ös-
        terreich niedergelassen; für 2004 rechnet die ABA mit
        100 bis 120 Ansiedlungen ausländischer Investoren, wo-
        bei jeweils 30 bis 40 Prozent auf deutsche Unternehmen
        entfielen. Bei der Verlagerung deutscher Unternehmen
        handele es sich um Erweiterungsinvestitionen, die dazu
        dienten, den österreichischen Markt zu erschließen oder
        von dortigen Standortvorteilen zu profitieren. Keines
        dieser deutschen Unternehmen habe bisher seine Ge-
        schäftstätigkeiten komplett nach Österreich verlegt.
        Die wirtschaftspolitische Reaktion auf Verlagerungs-
        prozesse muss vor allem darin liegen, die Attraktivität
        Deutschlands zu erhalten und weiter zu verbessern.
        Dazu dienen die umfassenden Strukturreformen für
        mehr Wachstum und Beschäftigung im Rahmen der
        Agenda 2010. Sie orientiert sich an der Leitidee, mehr
        Flexibilität an den Märkten, mehr Eigeninitiative, mehr
        eigenverantwortliches Handeln zu schaffen – ohne den
        sozialen Ausgleich aus den Augen zu verlieren.
        Anlage 28
        Antwort
        des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra-
        gen des Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU)
        (Drucksache 15/3021, Fragen 62 und 63):
        In welchem Umfang plant die Bundesregierung, neue Ver-
        pflichtungsermächtigungen für die Gemeinschaftsaufgabe
        „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) Ost
        und West in den Bundeshaushalt 2005 einzustellen?
        Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass von der Eu-
        ropäischen Union zurückgewonnene nationale Handlungs-
        Z
        n
        g
        c
        2
        v
        E
        Z
        d
        s
        h
        b
        s
        p
        z
        d
        2
        e
        f
        K
        p
        u
        f
        h
        n
        d
        A
        d
        g
        C
        l
        (C
        (D
        spielräume in der Regionalpolitik bei einer stärkeren Konzen-
        tration der europäischen Strukturförderung auf so genannte
        Ziel-1-Regionen mit einer gestärkten GA unter Beteiligung
        des Bundes in Deutschland ausgefüllt werden müssen?
        u Frage 62:
        Die Bundesregierung kann zum jetzigen Zeitpunkt
        och keine Angaben zu den Verpflichtungsermächtigun-
        en für die GA-Förderung in den folgenden Jahren ma-
        hen. Der Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt
        005 und die Finanzplanung bis 2008 werden derzeit
        orbereitet. Die Kabinettbefassung wird voraussichtlich
        nde Juni 2004 stattfinden.
        u Frage 63:
        Die Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten und
        er Europäischen Kommission hinsichtlich der Ausge-
        taltung der EU-Strukturförderung und des Regionalbei-
        ilferechts für den Zeitraum nach 2006 haben gerade erst
        egonnen und werden nicht vor Ende 2005 abgeschlos-
        en sein.
        Die Bundesregierung setzt sich gegenüber der Euro-
        äischen Kommission in den laufenden Diskussionspro-
        essen dafür ein, dass den Mitgliedstaaten auch nach
        em Auslaufen der aktuellen Förderperiode im Jahr
        006 ausreichende beihilferechtliche Spielräume für
        ine eigenständige nationale Regionalförderung zur Ver-
        ügung stehen müssen. Hierzu hat sie der Europäischen
        ommission bereits am 2. Mai 2003 ein Eckpunktepa-
        ier für das Regionalbeihilferecht nach 2006 übersandt
        nd ihre Position erläutert.
        Mit welchen Instrumenten und Mitteln der zukünftig
        ür die nationale Regionalförderung zur Verfügung ste-
        ende Handlungsspielraum ausgestaltet wird, kann erst
        ach Abschluss der Verhandlungen konkretisiert wer-
        en.
        nlage 29
        Antwort
        es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra-
        en des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/
        SU) (Drucksache 15/3021, Fragen 64 und 65):
        Wann hat sich die Bundesregierung entsprechend den An-
        kündigungen von Mitgliedern der Bundesregierung von Ende
        Januar 2004 gegenüber der französischen Regierung oder/und
        der Europäischen Kommission (vergleiche „Der Spiegel“
        vom 19. April 2004) in der Weise eingesetzt, dass die franzö-
        sische Regierung ihre Einflussnahme bei der Übernahme von
        Aventis durch Sanofi begrenzt oder aufgibt?
        Falls eine derartige Einflussnahme oder ein Versuch der
        Einflussnahme erfolgt ist, welche Regierungsmitglieder haben
        mit der französischen Seite beziehungsweise der Europäi-
        schen Kommission gesprochen, mit welchen Ergebnissen,
        beispielsweise auch im Hinblick auf eine Kompensation zu-
        gunsten Deutschlands in personeller oder industriepolitischer
        Sicht?
        Die Bundesregierung hat seit Ende Januar 2004 an-
        ässlich verschiedener Begegnungen – unter anderem
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004 9731
        (A) (C)
        (B) (D)
        durch den zuständigen Bundesminister Clement sowie
        den Bundesminister Eichel – zur Frage der Übernahme
        von Aventis durch Sanofi – Synthelabo mehrfach Kon-
        takt zur französischen Regierung gehabt. Ziel dieser
        Kontaktaufnahme war nicht die Begrenzung der Ein-
        flussnahme der französischen Regierung auf diesen
        Übernahmeprozess, sondern vielmehr die Sicherung der
        Aventis-Arbeitsplätze in Deutschland, vornehmlich am
        Standort Frankfurt/Main.
        Diese Position wurde auch in Gesprächen mit der Un-
        ternehmensführung sowohl von Sanofi als auch von
        Novartis zum Ausdruck gebracht. Die Bundesregierung
        geht davon aus, dass dieses Ziel erreicht wurde.
        107. Sitzung
        Berlin, Mittwoch, den 5. Mai 2004
        Inhalt:
        Redetext
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        Anlage 1
        Anlage 2
        Anlage 3
        Anlage 4
        Anlage 5
        Anlage 6
        Anlage 7
        Anlage 8
        Anlage 9
        Anlage 10
        Anlage 11
        Anlage 12
        Anlage 13
        Anlage 14
        Anlage 15
        Anlage 16
        Anlage 17
        Anlage 18
        Anlage 19
        Anlage 20
        Anlage 21
        Anlage 22
        Anlage 23
        Anlage 24
        Anlage 25
        Anlage 26
        Anlage 27
        Anlage 28
        Anlage 29