Rede:
ID1510307300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Nächste: 1
    2. Rednerin: 1
    3. ist: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Karin: 1
    7. Roth,: 1
    8. SPD-raktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/103 von der Bundesregierung einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Drucksachen 15/2539, 15/2593, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit zu dem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung hier: Monitoring – „Möglichkeiten geothermischer Stromerzeu- Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Immunität von Mitgliedern der Bundesversammlung hier: Anträge auf Genehmigung zur Durchführung der Strafverfol- 9317 B 9329 B 9330 D 9332 A 9333 A 9334 A 9335 A Deutscher B Stenografisch 103. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Begrüßung des Vizepräsidenten des ungari- schen Parlaments und seiner Delegation . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Ener- gien im Strombereich (Drucksachen 15/2327, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des M H M D A D D C H D B H D 9336 D 9345 C 9317 A gung in Deutschland“ (Drucksachen 15/1835, 15/2797) 9317 B undestag er Bericht ung 2. April 2004 t : arco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ichaele Hustedt BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Lamp CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9317 D 9319 C 9321 C 9322 B 9323 B 9324 C 9326 A 9327 A 9328 B 9328 D gung (Drucksache 15/2879) . . . . . . . . . . . . . . . 9336 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Marie-Luise Dött, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Unabhängige Folgen- abschätzung der neuen EU-Chemi- kalienpolitik (Drucksache 15/2654) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Heinz Schmitt (Landau), Ulrike Mehl, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vogel-Sperl, Dr. Reinhard Loske, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine nachhaltige Che- miepolitik in Europa – Innovation fördern, Umwelt und Gesundheit schützen und Verbraucherschutz stärken (Drucksache 15/2666) . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Katherina Reiche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stra- tegie für eine nachhaltige Che- miepolitik in Deutschland und Europa – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Leistungsfähigkeit der deut- schen Chemiewirtschaft im euro- päischen Rahmen sichern (Drucksachen 15/1356, 15/1332, 15/2775) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) SPD . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Z W B R D D D D D O K K H T D D B D D H N A L 9337 A 9337 A 9337 B 9337 C 9339 A 9340 D 9342 B 9344 B 9345 C 9346 D 9347 D 9348 C usatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz- buch (Kommunales Optionsgesetz) (Drucksache 15/2816) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Verabschiedung eines Optionsgeset- zes (Drucksache 15/2817) . . . . . . . . . . . . . olfgang Clement, Bundesminister MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Koch, Ministerpräsident (Hessen) . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 15/2109, 15/2360, 15/2849, 15/2850) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolf Bauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9350 A 9350 B 9350 C 9353 B 9356 B 9358 D 9359 C 9359 D 9361 C 9362 C 9364 D 9365 D 9366 A 9367 B 9368 D 9369 D 9370 C 9371 D 9373 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 III Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Arzneimittelgesetzes (Tagesord- nungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Tagesordnungs- punkt 19 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelmittelgeset- zes (Tagesordnungspunkt 21) . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9373 D 9374 D 9375 A 9375 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9317 (A) ) (B) ) 103. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Anlage 4 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9373 (A) ) (B) ) entwurf über Bord werfen. Die fremdnützige ForschungDr. Schwanholz, Martin SPD 02.04.2004 w ill die Bundesregierung mit dem vorgelegten Gesetzes- gen mit den unmenschlichen medizinischen Versuchen in den Jahren der NS-Diktatur. Doch diese Grundsätze Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 02.04.2004 Anlage 1 Liste der entschuldigt A d r I s c g F p g ju w M l n v t h r F w m Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 02.04.2004 Deß, Albert CDU/CSU 02.04.2004 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 Gönner, Tanja CDU/CSU 02.04.2004 Griese, Kerstin SPD 02.04.2004 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 02.04.2004 Hartnagel, Anke SPD 02.04.2004 Heinen, Ursula CDU/CSU 02.04.2004 Hilbrecht, Gisela SPD 02.04.2004 Irber, Brunhilde SPD 02.04.2004 Koppelin, Jürgen FDP 02.04.2004 Laurischk, Sibylle FDP 02.04.2004 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 02.04.2004 Lips, Patricia CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 02.04.2004 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Rexrodt, Günter FDP 02.04.2004 Romer, Franz CDU/CSU 02.04.2004 Rühe, Volker CDU/CSU 02.04.2004 Scharping, Rudolf SPD 02.04.2004 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 S D T D V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Ge- setzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos): „Niemand darf er Folter oder grausamer, unmenschlicher oder ernied- igender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. nsbesondere darf niemand ohne seine freiwillige Zu- timmung medizinischen oder wissenschaftlichen Versu- hen unterworfen werden.“ So lautet Art. 7 des Internationalen Paktes über bür- erliche und politische Rechte. Er erklärt damit die orschung ohne Einwilligung der betroffenen Versuchs- ersonen zum Musterfall unmenschlicher und erniedri- ender Behandlung. Weil aber nur Personen, die aus ristischer Sicht geschäftsfähig sind, eine solche Ein- illigung rechtmäßig erteilen können, sind zum Beispiel inderjährige von einer Versuchsteilnahme grundsätz- ich ausgeschlossen. Eine allgemein akzeptierte Aus- ahme liegt nur dann vor, wenn der Minderjährige einen oraussichtlichen, individuellen Nutzen aus der Studien- eilnahme hat, den er ohne die Studienteilnahme nicht aben könnte. Nur in diesem Fall dürfen die Sorgebe- echtigten des minderjährigen Patienten in ein solches orschungsvorhaben einwilligen. Diese klare völkerrechtlich verbindliche Regelung, ie sie sich auch in der geltenden Fassung des Arznei- ittelgesetzes wiederfindet, entstand aus den Erfahrun- imm, Erika SPD 02.04.2004 r. Stadler, Max FDP 02.04.2004 hiele, Carl-Ludwig FDP 02.04.2004 r. Thomae, Dieter FDP 02.04.2004 ogt (Pforzheim), Ute SPD 02.04.2004 eiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 02.04.2004 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 02.04.2004 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 9374 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) ) (B) ) mit Minderjährigen soll erlaubt werden. Unisono mit den Pharmakonzernen versucht sie mit Tarnung, Tricks und Täuschung, die Entrechtung minderjähriger Proban- den durchzusetzen. Erster Trick: Die fremdnützige For- schung wird mit dem Attribut „gruppennützig“ belegt. Das soll wohl suggerieren, es handele sich um etwas vollkommen anderes. Doch die unter anderem von dem BPI-Sachverständigen Rechtsanwalt Sträter, einem be- rüchtigten Pharmalobbyisten, vor dem Gesundheitsaus- schuss gebrauchte Definition der „Gruppennützigkeit“ dient nur der Augenwischerei. Richtig ist vielmehr: „Gruppennützige“ Forschung ist fremdnützige For- schung mit der Einschränkung, dass Versuchsperson und diejenigen, denen die Forschung einmal nützen soll, der- selben Gruppe von Patienten angehören. Doch einen in- dividuellen Nutzen haben die kindlichen Probanden aus der Versuchsteilnahme nicht. Sonst bräuchten wir ja, wie bereits gesagt, in diesem Punkt keine Gesetzesänderung, weil die Forschung mit individuellem Nutzen auch bei Minderjährigen bereits jetzt legal ist. Offenbar schrecken die Verbände der Pharmaindustrie wieder einmal auch vor unlauteren Methoden nicht zu- rück, was ihr Interesse an der Aufweichung des Patien- tenschutzes hinreichend charakterisiert. Und die Bun- desregierung ist zwar nicht in Fragen der sozialen Absicherung, wohl aber, wenn sie einigen Großkonzer- nen zu Diensten sein kann, zum Kollektivismus in jeder Form bereit. Auch der Verweis der Bundesregierung, die Einfüh- rung fremdnütziger Forschung an Minderjährigen sei aufgrund der europäischen Richtlinie 2001/20/EC erfor- derlich, dient nur der Tarnung des Vorhabens. Diese Richtlinie verfügt in § 3, dass strengere Schutzbestim- mungen in den einzelnen Mitgliedstaaten unberührt blei- ben. Sie will und darf nicht zur Absenkung des bestehen- den Schutzniveaus für Studienteilnehmer herangezogen werden. Das perfideste Täuschungsmanöver liegt jedoch in der offiziellen Begründung für die Freigabe fremdnützi- ger Forschung an Kindern. Dass die Kinderheilkunde vielfach auf Pharmaka angewiesen ist, deren Wirksam- keit und Sicherheit nicht an Kindern geprüft wurde und die somit bei Kindern gar keinen Einsatz finden dürften, ist in der Tat ein Skandal. Doch die daraus abgeleitete Folgerung, das Schutzniveau für kindliche Versuchsper- sonen müsste deshalb abgesenkt werden, hält der Über- prüfung nicht stand. Die Europäische Kommission macht in ihrem Positionspapier „Better Medicines for Children“ vom 28. Februar 2002 vielmehr das Desinte- resse der pharmazeutischen Industrie für die Misere ver- antwortlich. Der Markt, den die Kinderheilkunde bietet, sei zu klein und die Amortisation pädiatrischer Entwick- lungskosten schwierig. Sie haben richtig gehört, meine Damen und Herren, mögen die Gewinne der Pharmabranche auch noch so astronomisch sein: Eine Verpflichtung, die Arzneimittel auch für Kinder und Jugendliche nutzbar zu machen, wird von den Unternehmen wegen mangelnder Rentabi- lität negiert. Und die Zulassungsbehörden schweigen dazu. Dabei bestünden ausreichende Möglichkeiten, a w n ü s s T g e d B d A d E g m d t D o g s s d Z P k A l b d n m P F A z A n f d d b g (C (D uch ohne fremdnützige Forschung die notwendigen issenschaftlichen Daten für die Kinderheilkunde zu ge- erieren. Hierzu nur ein Beispiel: Gerade die Kenntnisse ber die Wirkstoffkonzentration im kindlichen Körper ind oft mangelhaft. Doch selbst für das in dieser Hin- icht sehr schwierig zu charakterisierende Antibiotikum obramycin konnten mit einer speziell für nicht einwilli- ungsfähige Patienten entwickelten Methodik mehrfach rfolgreich die notwendigen Ergebnisse beschafft wer- en. Es geht also auch unter den derzeitigen rechtlichen edingungen. Statt Menschenrechte zu unterminieren, wäre es also as Gebot der Stunde, den Herstellern im Rahmen der rzneimittelzulassung oder der Zulassungsverlängerung ie Beschaffung des erforderlichen wissenschaftlichen rkenntnismaterials aufzuerlegen. Dies kann mittels le- aler Studien, bei denen minderjährige Studienteilneh- er einen individuellen Nutzen erfahren, und aufgrund er Auflagenbefugnis gemäß § 28 AMG geschehen. Spä- estens in fünf Jahren sehen wir dann, ob noch relevante efizite in der pädiatrischen Arzneitherapie bestehen der nicht. Fassen wir zusammen: Die Freigabe der fremdnützi- en Forschung an Kindern und Jugendlichen ist men- chenrechtsverletzend, sie ist keine Umsetzung europäi- chen Rechts, und es gibt keine inhaltliche Notwendigkeit afür. Gestatten Sie mir noch diesen Nachsatz: Erklärtes iel dieser AMG-Novelle ist auch die Verbesserung der harmakovigilanz, also der Erfassung von Nebenwir- ungen. Gleichzeitig soll die Voraussetzung, dass eine rzneimittelstudie von einem Arzt geleitet wird, wegfal- en. Gerade in der wichtigsten Erhebungsphase für Ne- enwirkungen, der Phase der klinischen Prüfung, meint ie Bundesregierung also, auf Ärzte verzichten zu kön- en. Dies zeigt den unbeschreiblichen Dilettantismus, it dem diese AMG-Novelle vorbereitet wurde. Die DS wird sich beidem, der Einführung fremdnütziger orschung bei Minderjährigen und dem Wegfall des rztvorbehaltes, in Bundestag und Bundesrat widerset- en. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneu- erbaren Energien im Strombereich (Tagesord- nungspunkt 19 a) Ich erkläre, dass ich mich entgegen dem Votum mei- er Fraktion enthalte. Mein Abstimmungsverhalten möchte ich kurz wie olgt begründen: Das EEG wird grundsätzlich der Be- eutung der erneuerbaren Energien gerecht und geht in ie richtige Richtung; aber im Detail werden die Pro- leme der erneuerbaren Energien nur unzureichend gere- elt. Der Bioenergiebereich wird mangelhaft begleitet, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9375 (A) ) (B) ) der Forschungsansatz kommt zu kurz und der Windener- giebereich bleibt teilweise überfördert. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arznei- mittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Ich stimme dem Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes nicht zu. Dies tue ich, obwohl ich anerkenne, dass es Regelungen enthält, die den Schutz von Kindern bei der Erforschung von Medikamenten verbessern und Nichtzustimmungsfä- hige vor fremdnütziger Forschung schützen. Trotzdem schwächt dieses Gesetz an anderer Stelle in für mich nicht hinnehmbarer Weise den Probandenschutz. Das vorliegende Gesetz ermöglicht, dass auch solche Wissenschaftler klinische Forschungen konzipieren, lei- ten und über deren Fortführung entscheiden dürfen, die nicht Ärzte sind. Dabei ist von Belang, dass der Schutz der Patienten vor unsachgemäßer Behandlung in Deutschland weitestgehend durch das Berufsrecht für Ärzte geregelt ist. Das hat zur Folge, dass nach diesem Gesetz die große Verantwortung für klinische Versuche auch solchen Personen übertragen werden darf, für die die berufsrechtlichen und ethischen Schranken, welche in Deutschland die Ausübung der Heilkunde regeln, nicht gelten. Obwohl die Europäische Union in ihrer Richtlinie die Mitgliedstaaten auffordert, hier ihre nationalen Regelun- gen zur Geltung zu bringen, und zum Beispiel Österreich und weitere Länder das Wohl von Probanden durch einen solchen Arztvorbehalt rechtlich gewährleisten, schafft das vorliegende Gesetz hier einen Freiraum zulasten der Teilnehmer von klinischen Studien, der mei- nes Erachtens nicht hinnehmbar ist. Es kann danach verantwortliche Leiter einer klinischen Studie zur Erpro- bung von Arzneimitteln geben, die nicht an das für Ärzte geltende Berufsrecht gebunden sind, und dies wird hin- genommen, obwohl von ihnen nach dem Gesetz Tätig- keiten erwartet werden, die der rechtlichen Definition der „Ausübung der Heilkunde“ entsprechen. Die Kon- trolle der Ausübung der Heilkunde liegt in der Zustän- digkeit der Länder. Mit der 12. AMG-Novelle werden die zuständigen Bundesoberbehörden ermächtigt, auf Antrag von Spon- soren – zum Beispiel Pharmaunternehmen – Patienten schützendes Berufsrecht außer Kraft zu setzen. Weder die zuständige Ethik-Kommission noch das BfArM und das Paul-Ehrlich-lnstitut als zuständige Behörden sind bisher berechtigt, über die in der Gesetzesnovelle impli- zit vorgeschriebene Befähigung zur Ausübung der Heil- kunde im Einzelfall zu entscheiden. Hinzu kommt, dass durch eine weitere Neuregelung des AMG Druck von antragstellenden Sponsoren auf die n te t s w c r e 1 t f n k g g z n k A g G n m V P t (C (D euerdings mit Genehmigungszuständigkeit ausgestat- te Ethikkommission ausgeübt werden kann. Pharmaun- ernehmen können jetzt die genehmigende Ethikkommis- ion gegebenenfalls bei Versagen einer Genehmigung für irtschaftliche Nachteile in Millionenhöhe haftbar ma- hen, während die Probanden einer Studie wohl kaum ih- en Schutz in gleicher Weise bei einer Ethikkommission inzufordern in der Lage sind. Die beiden vorgenannten Schwachpunkte der 2. AMG-Novelle bieten besonders in ihrer Kombina- ion Fehlanreize für die Beteiligten, welche zu einer ge- ährlichen Absenkung des Schutzniveaus für die Teil- ehmer an klinischen Studien in Deutschland führen önnen. Da es mir leider trotz erheblicher Anstrengun- en im Rahmen der Ausschussberatungen nicht gelun- en ist, die hier vorgetragenen Argumente zur Geltung u bringen, möchte ich mit dieser Zusatzerklärung mei- er Verantwortung als fachkundiger Abgeordneter nach- ommen. nlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Tourismus – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Prüfungsergebnisse zur Tourismusstatistik – Drucksachen 15/1167, 15/1272 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/173 Nr. 2.92 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/2447 Nr. 1.2 Drucksache 15/2636 Nr. 2.29 Drucksache 15/2636 Nr. 2.31 Drucksache 15/2636 Nr. 2.33 Drucksache 15/2636 Nr. 2.45 Drucksache 15/2636 Nr. 2.46 Drucksache 15/2636 Nr. 2.48 Drucksache 15/2636 Nr. 2.50 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 15/1547 Nr. 1.9 Drucksache 15/1547 Nr. 1.16 Drucksache 15/1613 Nr. 1.2 9376 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/2636 Nr. 2.24 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/2447 Nr. 2.7 Drucksache 15/2447 Nr. 2.32 Drucksache 15/2447 Nr. 2.33 Drucksache 15/2447 Nr. 2.34 Drucksache 15/2519 Nr. 2.32 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/2636 Nr. 2.30 sellschaft mbH, Amsterdamer Str. 19 2 91, 1 , 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 103. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    egen! Frau Kollegin Dückert

    (Hans-Werner Bertl [SPD]: Das ist doch die Sache der Kollegin! Rotznase!)

    Frau Kollegin Dückert, wenn Sie wenigstens zuhören
    ürden, wäre das nett – das ist eben der Unterschied. Bei
    ns wird das kollegial gelöst: Ich war der Verhandlungs-
    ührer, er ist der Sprecher; dann teilt man sich das schön
    uf. Ich kann Ihnen nur eines sagen: Wenn Sie versu-
    hen,


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Dreckschleuderei hat er gemacht! Das ist Angstpropaganda! Das ist unglaublich!)


    n einer Stelle, an der es um ein schwieriges Problem
    eht – Herr Clement, das gestehe ich Ihnen zu, es ist
    ehr, sehr schwierig, die richtige Lösung zu finden –, im
    ndeffekt eine Rede halten, in der es nur darum geht, der
    pposition Fragen zu stellen, Sie aber keinerlei Dinge
    ur Sache sagen, dann gehen Sie einfach in die falsche






    (A) )



    (B) )


    Otto Fricke

    Richtung. Die Arbeitslosen in diesem Lande verdienen
    es nicht, dass man sie so links liegen lässt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie wollen doch auf dem Rücken der Arbeitslosen Stimmung machen!)


    Meine Damen und Herren, heute ist ein schlechter Tag
    für die Arbeitslosen – dabei unterstelle ich niemandem,
    dass er es nicht gut meint. Wir spielen im Moment wie-
    der das alte Spiel: Wer ist schuld? Wer hat Fehler ge-
    macht? Wir beschäftigen uns in dieser Debatte aber nicht
    – Frau Dückert, dazu haben Sie gnadenlos beigetragen –
    mit Lösungen.


    (Klaus Brandner [SPD]: Da sind Sie aber ganz schön arrogant: Hier wird über Lösungen diskutiert, die Sie blockieren!)


    Über Lösungen kann man reden; so habe ich Sie verstan-
    den, Herr Clement. Die FDP nimmt das ernst: Wir wol-
    len über diese Sache reden. Vielleicht kriegen wir ja
    wirklich noch etwas hin. Man sollte das in einem Ge-
    setzgebungsverfahren – ich habe Sie da wahrscheinlich
    anders verstanden als Frau Dückert; aber es kann ja an-
    ders sein – immer wieder versuchen; auch Herr Koch hat
    das gesagt. Dann lassen Sie uns das auch tun und uns
    nicht immer nur gegenseitig beschimpfen.


    (Hans-Werner Bertl [SPD]: Wer ist denn „uns“?)


    Was da läuft, bringt es nicht.
    Nun zur Sache selbst. Es ist auch ein schlechter Tag

    für die Kommunen.

    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Ein schlechter Tag für Herrn Fricke!)

    Egal wie das Modell der Organleihe ausgestaltet wird,
    Organleihe bedeutet letztlich immer


    (Klaus Brandner [SPD]: Entweder sind Sie bösartig oder ahnungslos!)


    – achten Sie auf das Wort „Leihe“, Herr Brandner; ich
    weiß, Sie dürfen nicht reden; denn bei Ihnen dürfen die
    Verhandlungsführer scheinbar nicht reden – Leihe. Das
    Wort „Leihe“ bedeutet, man kann es jederzeit zurück-
    nehmen.

    Das Verräterische in Ihrem Gesetzentwurf ist doch
    Folgendes: Wenn sich die wesentlichen Bedingungen
    ändern, dann darf die Bundesagentur den Vertrag kündi-
    gen. Ändern sich jedoch die wesentlichen Bedingungen
    zum Nachteil der Kommunen, darf diese den Vertrag
    nach Ihrem Gesetzentwurf nicht kündigen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Pfui!)

    Sie legen bei der Bemessung der Augenhöhe ein unter-
    schiedliches Maß an. Genau darum geht es auch in den
    Arbeitsgemeinschaften, Herr Brandner und Frau
    Dückert.


    (Klaus Brandner [SPD]: Haben Sie schon einmal ins Gesetz geschaut? Wissen Sie eigentlich, worüber Sie reden?)



    a
    m

    H
    g
    s
    g
    g
    d
    e


    s
    s
    F

    n
    g
    R
    W
    c
    b
    p

    m
    b
    o
    w

    D
    e
    d
    s
    J
    n
    g

    l
    H
    F
    t
    K

    h
    H
    d

    (C (D Gleiche Augenhöhe“ bedeutet mehr, als dass man nur uf gleicher Augenhöhe steht. Es bedeutet auch, dass an gleichberechtigt entscheidet. (Hans-Werner Bertl [SPD]: Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden!)


    ier im Bundestag sitzen wir in den Ausschüssen auf
    leicher Augenhöhe. Wenn es hart auf hart kommt, ent-
    cheidet die Mehrheit. Was die Mehrheit in den Arbeits-
    emeinschaften jeweils ist, bestimmt das Gesetz. Das
    ilt auch für die Organleihe. Sie wissen ganz genau, dass
    ie Arbeitsgemeinschaften deswegen funktionieren, weil
    s keine Hierarchie gibt.


    (Klaus Brandner [SPD]: Ich glaube, Sie haben das Gesetz überhaupt nicht gelesen! Sie erzählen hier dummes Zeug!)


    Herr Brandner, das ist das übliche Mittel: Wenn man
    ich nicht mit den Argumenten auseinander setzen will,
    agt man immer, der Redner hat keine Ahnung. Die
    rage ist, ob man sich auseinander setzen will oder nicht.


    (Klaus Brandner [SPD]: Ein Blick ins Gesetz würde Ihnen weiterhelfen!)


    Ich kann Ihnen eines nur noch mal sagen: Wenn Sie es
    icht schaffen, das Vertrauen der Kommunen darauf zu
    ewinnen, dass sie in den Arbeitsgemeinschaften gleiche
    echte haben, nützt Ihnen die gleiche Augenhöhe nichts.
    enn Sie es nicht schaffen, dass beide Seiten die glei-
    hen Rechte haben, werden die Kommunen sagen: Ich
    in doch nicht blöd. Ich lasse mich doch nicht verhohne-
    ipeln. Da mache ich nicht mit.


    (Beifall bei der FDP)

    Ich erzähle Ihnen mal etwas zu meiner Heimatge-
    einde Krefeld. Wir haben einen tollen Chef des Ar-
    eitsamtes und einen guten Sozialdezernenten, Beige-
    rdneten, übrigens ein Genosse, der seine Arbeit
    underbar macht.


    (Klaus Brandner [SPD]: Davon haben wir viele!)


    iese beiden kommen gut miteinander klar und werden
    twas erreichen. Sie wissen aber genauso gut wie ich,
    ass das nicht überall der Fall ist, weil es sich um Men-
    chen handelt. Deswegen muss man – hier kommt der
    urist in mir hoch; das gebe ich gerne zu – den Kommu-
    en eine rechtliche Absicherung geben. – Juristen sind
    ar nicht so schlimm. Auch ihr Minister ist Jurist.
    Damit komme ich zu dem eigentlichen Problem, dem

    ieben Geld. Es geht um die 2,5 Milliarden Euro, die
    err Clement, die Sie, die der Finanzminister und die
    amilienministerin genannt haben. Die Familienminis-
    erin braucht 1,5 Milliarden Euro – zu Recht – für die
    inderbetreuung. Wir haben aber noch nicht gehört
    auch nicht im Haushaltausschuss dieser Woche –, wo-
    er diese 2,5 Milliarden Euro eigentlich kommen. Im
    aushalt finden Sie dazu nichts. Ich bin gespannt, wo
    iese Summe im Haushalt 2005 auftaucht.


    (Wolfgang Clement, Bundesminister: Bei den Ländern!)







    (A) )



    (B) )


    Otto Fricke

    Wenn wir die nicht finden, haben die Kommunen ein
    weiteres Problem. Frau Schmidt wird doch sagen: Ich
    brauche die 1,5 Milliarden Euro. – Ich möchte die Kom-
    munen erleben, die aufgrund der Organleihe dann, wenn
    es hart auf hart kommt, machen müssen, was die BA
    sagt, gleichzeitig aber auch noch für die Kinderbetreu-
    ung Geld ausgeben sollen. Das, meine Damen und Her-
    ren von der Regierung, ist für die Kommunen ein Schritt
    in die Insolvenz.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Clement, Sie haben gesagt: Das ist ein weiterer
    Schritt nach vorn. Dazu sage ich: Ich habe gestern das
    Gefühl gehabt, dass wir am Abgrund stehen. Somit
    bringt der Schritt nach vorn sehr wenig.

    Es ist auch ein schlechter Tag für die BA. Ich war
    heute Morgen im Rechnungsprüfungsausschuss. Ich un-
    terstelle, dass die BA Gutes will, dass sie den Arbeitslo-
    sen helfen will. Wenn Sie aber sehen, mit welchen Pro-
    blemen sich diese herumschlägt und welches Chaos dort
    herrscht – ich nehme keine Schuldzuweisungen vor; die-
    ses Chaos ist nun einmal da –, werden Sie mit mir der
    Auffassung sein, dass dieses Chaos im Zweifel nur noch
    größer wird.


    (Beifall bei der FDP)

    Wenn Sie das Chaos vergrößern, haben Sie Probleme.
    Dann haben wir politisch letztlich alle Probleme; denn
    nachher wird doch gesagt werden: Die Politik bekommt
    es nicht hin.

    Eine letzte Anmerkung zum Thema Grundgesetz: Wir
    könnten eine Grundgesetzänderung hinbekommen. Ob
    diese nun Art. 106 des Grundgesetzes oder einen ande-
    ren Artikel betrifft, ist doch – Herr Clement, wenn wir
    ehrlich sind, müssen Sie das zugeben – für die Politike-
    rinnen und Politiker, die eine Verfassung ändern wollen,
    zunächst einmal egal. Sie müssen wissen, was sie wol-
    len, nämlich eine Grundgesetzänderung, und sie müssen
    wissen, wem sie dadurch Hilfe geben wollen, nämlich
    den Kommunen. Dann kann das in Art. 127 q, x, y oder z
    stehen. Das ist völlig egal. Entscheidend ist, dass darin
    etwas steht, was den Kommunen Sicherheit gibt. Dann
    können sie sich notfalls auch in Karlsruhe dagegen weh-
    ren, wenn ihnen der Hahn vom Bund abgedreht wird.

    Zum Abschluss: Herr Koch, ja zu einer Grundge-
    setzänderung; aber der Bundesrat müsste schon noch
    schauen, welche. Als ich Ihnen – aber auch vielen ande-
    ren – zugehört habe, als Sie Ihre Vorstellungen darüber
    mitgeteilt haben, was die Kommunen alles machen sol-
    len, habe ich eines festgestellt: Der von der FDP vorge-
    schlagene Weg, die Zuständigkeit insgesamt den Kom-
    munen zu übertragen, wäre der einzig richtige und
    vernünftige gewesen. Wenn wir diesen von Anfang an
    eingeschlagen hätten, stünden wir heute besser da. Ich
    prophezeie Ihnen: Spätestens in einem Jahr wird bei Ih-
    nen genau diese Überlegung aufkommen und dann wer-
    den wir die Zuständigkeit den Kommunen übertragen.

    Herzlichen Dank.

    F

    M
    f
    c
    s
    n
    m
    d
    u
    M
    s
    R
    u
    m

    b
    t
    m
    a
    d
    v
    l
    c
    z
    m
    t
    g

    s
    W
    d
    H

    S
    g
    d
    d
    l

    B
    e
    A
    f

    (C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Karin Roth, SPD-

raktion.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karin Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    eine Damen und Herren! Die Debatte, die wir gerade

    ühren, zeigt, dass die Aufgeregtheiten der letzten Wo-
    hen, wie bereits im Rahmen des Vermittlungsausschus-
    es, so weit gehen, dass man, wohl wissend, dass man es
    icht mehr verhindern kann, dennoch alles verhindern
    öchte, auch und gerade das Optionsgesetz. Ich finde
    as bedauerlich, weil das Gerangel der letzten Wochen
    nd Monate zulasten von 2,7 Millionen arbeitslosen
    enschen geht, die erwarten, dass sie von uns eine Lö-
    ung präsentiert bekommen. Und: dass sie zu ihrem
    echt kommen, besser beraten und vermittelt zu werden,
    nd dass sie die Perspektive haben, in Arbeit zu kom-
    en.


    (Beifall des Abg. Klaus Brandner [SPD])

    Das Tauziehen, das wir auch heute wieder erlebt ha-

    en, finde ich unverantwortlich. Besonders vor dem Hin-
    ergrund, dass es nicht darum geht, zu sagen, die kom-
    unale Ebene könne Vermittlung und Beratung besser
    ls die Agenturen für Arbeit. Wir wissen ganz genau,
    ass auf beiden Ebenen unterschiedliche Kompetenzen
    orhanden sind. Deshalb haben wir uns ja im Vermitt-
    ungsausschuss darauf geeinigt, diese unterschiedli-
    hen Kompetenzen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft
    usammenzuführen, und zwar auf gleicher Augenhöhe,
    it gleicher Verantwortung und mit gleicher Kompe-
    enz. Das ist die richtige politische Antwort, die wir ge-
    eben haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Otto Fricke [FDP]: Gleiche Kompetenz!)


    Natürlich war es so, dass Herr Koch das Optionsge-
    etz zur Wahrung seines politischen Gesichts brauchte.
    ir haben dann im Rahmen der Einigung gesagt: Okay,
    as lassen wir zu. Wir haben Ihnen sogar angeboten,
    err Koch, das Optionsmodell in Hessen durchzuführen.


    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Von uns aus kann er auch Kanzlerkandidat werden!)


    ie haben es aber abgelehnt, weil Sie Angst vor Ihrer ei-
    enen Courage haben. Erst wollten Sie es und dann wie-
    er nicht. – Wir haben im Optionsgesetz vorgesehen,
    ass die Kommunen und die Landkreise die Wahlmög-
    ichkeit haben.
    Ich finde es aber falsch, dass so getan wird, als ob die
    undesagentur für Arbeit in diesem Zusammenhang
    ine geringere Kompetenz hätte als die Kommunen. Das
    useinanderdividieren dieser beiden Ebenen halte ich
    ür politisch unverantwortlich.






    (A) )



    (B) )


    Karin Roth (Esslingen)



    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Es schadet den Menschen und übrigens auch den Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeitern, die in diesem Bereich zu-
    sammenarbeiten sollen. Hier geht es darum, die beste
    Lösung für die Menschen vor Ort zu finden.

    Dieses Hin und Her ist auch schade, weil es sich um
    eine unserer gemeinsamen Perspektiven handelt. Der
    Minister hat schon ausgeführt, dass wir eine Arbeitsver-
    mittlung aus einer Hand wollen. Wir wollen durch die
    Jobcenter versuchen, die Vermittlung von Langzeitar-
    beitslosen in Arbeit zu beschleunigen. Wir sind optimis-
    tisch, dass das geht; denn wir haben ja schon in der Ver-
    gangenheit bewiesen, dass wir durch die Umstellung der
    Arbeitsförderung eine schnellere Arbeitsvermittlung or-
    ganisieren können.

    Wir wissen, dass die Kommunen ein besseres Netz an
    sozialer Infrastruktur haben. Wer will das bestreiten?
    Deshalb sehen wir ja vor, dass das hohe Fachwissen im
    Rahmen des regionalen Netzwerkes eingebracht werden
    kann.

    Die Menschen verlangen von uns einen optimalen
    Service. Hören Sie auf, die Menschen mit Ihren Parolen
    und Ankündigungen zu verunsichern! Die Menschen
    brauchen das Vertrauen, dass die Politik bzw. die Bun-
    desagentur für Arbeit dies leisten kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Koch, Sie wissen genau – das haben die Vorred-
    ner unserer Koalition schon gesagt –, dass Sie in Wahr-
    heit nicht das Mandat der B-Länder bezogen auf eine
    Grundgesetzänderung hatten. Wenn Sie das heute ankün-
    digen, dann vermutlich vor dem Hintergrund der Hoff-
    nung, dass es hier nicht zum Schwur kommt. Aber wir
    können doch nicht Bundesmittel


    (Dirk Niebel [FDP]: Lesen Sie einmal Bundesratsdrucksachen!)


    ohne Verbindlichkeit an die Kommunen weitergeben.
    Wir müssen auch wegen der politischen Finanzverant-
    wortung des Bundes dafür sorgen, dass die Mittel richtig
    verwendet werden. Insofern halte ich die Zielvereinba-
    rung für ein richtiges und modernes Instrument zur Steu-
    erung dieser Ausgaben.

    Ich bin der Meinung, dass die Machtspiele zulasten der
    Menschen, die insbesondere von der Opposition betrieben
    werden, beendet werden müssen. Die bisherige Arbeits-
    weise war nicht effizient, sondern teuer. Das muss aufhö-
    ren. Wir brauchen neue Beschäftigungsprojekte und
    diese haben wir auf den Weg gebracht. Jetzt muss es da-
    rum gehen, diese Projekte umzusetzen.

    Da die Agentur für Arbeit schlechtgeredet wird,
    möchte ich ein paar Zahlen anführen. Im Jahr 2003 wur-
    den immerhin rund 4,3 Millionen Bewilligungen von
    Trainingsmaßnahmen, Mobilitätshilfen und Lohnkosten-
    zuschüssen vergeben. Das waren – trotz geringeren Mit-
    teleinsatzes – 640 000 Maßnahmen mehr als im Vorjahr.
    Bezüglich der langzeitarbeitslosen Jugendlichen kann

    ic
    g
    i
    m

    u
    s
    c
    d
    z
    s
    i
    d
    s
    h

    C

    W
    p
    m
    s
    I
    d
    w
    d
    z
    n

    r
    l
    S
    z
    t
    B
    4
    n
    9
    e
    e
    d
    u

    h
    u
    S
    G

    (C (D h Ihnen noch eine gute Zahl nennen. Im Februar 2004 ab es rund 52 000 Jugendliche ohne Arbeit weniger als m Februar 2003. Das sind Ergebnisse unserer Arbeitsarktpolitik. Darauf können wir stolz sein. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie uns die Zusammenarbeit von Kommunen
    nd der Agenturen vor Ort voranbringen; denn die Zu-
    ammenarbeit ist die beste Lösung. Sie sollten nicht blo-
    kieren, sondern kooperieren. Sie sollten nicht Behör-
    engerangel organisieren, sondern an einem Strang
    iehen. Vor allen Dingen sollten Sie die Mitarbeiter nicht
    chlechtreden, sondern deren Motivation fördern und
    hre Kompetenz anerkennen. Das wäre ein gutes Zeichen
    ieses Parlamentes. Wir müssen versuchen, unsere Ver-
    prechungen einzuhalten. Wir dürfen das Chaos nicht
    erbeireden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)