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ID1510305900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/103 von der Bundesregierung einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Drucksachen 15/2539, 15/2593, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit zu dem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung hier: Monitoring – „Möglichkeiten geothermischer Stromerzeu- Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Immunität von Mitgliedern der Bundesversammlung hier: Anträge auf Genehmigung zur Durchführung der Strafverfol- 9317 B 9329 B 9330 D 9332 A 9333 A 9334 A 9335 A Deutscher B Stenografisch 103. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Begrüßung des Vizepräsidenten des ungari- schen Parlaments und seiner Delegation . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Ener- gien im Strombereich (Drucksachen 15/2327, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des M H M D A D D C H D B H D 9336 D 9345 C 9317 A gung in Deutschland“ (Drucksachen 15/1835, 15/2797) 9317 B undestag er Bericht ung 2. April 2004 t : arco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ichaele Hustedt BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Lamp CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9317 D 9319 C 9321 C 9322 B 9323 B 9324 C 9326 A 9327 A 9328 B 9328 D gung (Drucksache 15/2879) . . . . . . . . . . . . . . . 9336 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Marie-Luise Dött, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Unabhängige Folgen- abschätzung der neuen EU-Chemi- kalienpolitik (Drucksache 15/2654) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Heinz Schmitt (Landau), Ulrike Mehl, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vogel-Sperl, Dr. Reinhard Loske, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine nachhaltige Che- miepolitik in Europa – Innovation fördern, Umwelt und Gesundheit schützen und Verbraucherschutz stärken (Drucksache 15/2666) . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Katherina Reiche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stra- tegie für eine nachhaltige Che- miepolitik in Deutschland und Europa – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Leistungsfähigkeit der deut- schen Chemiewirtschaft im euro- päischen Rahmen sichern (Drucksachen 15/1356, 15/1332, 15/2775) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) SPD . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Z W B R D D D D D O K K H T D D B D D H N A L 9337 A 9337 A 9337 B 9337 C 9339 A 9340 D 9342 B 9344 B 9345 C 9346 D 9347 D 9348 C usatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz- buch (Kommunales Optionsgesetz) (Drucksache 15/2816) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Verabschiedung eines Optionsgeset- zes (Drucksache 15/2817) . . . . . . . . . . . . . olfgang Clement, Bundesminister MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Koch, Ministerpräsident (Hessen) . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 15/2109, 15/2360, 15/2849, 15/2850) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolf Bauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9350 A 9350 B 9350 C 9353 B 9356 B 9358 D 9359 C 9359 D 9361 C 9362 C 9364 D 9365 D 9366 A 9367 B 9368 D 9369 D 9370 C 9371 D 9373 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 III Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Arzneimittelgesetzes (Tagesord- nungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Tagesordnungs- punkt 19 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelmittelgeset- zes (Tagesordnungspunkt 21) . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9373 D 9374 D 9375 A 9375 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9317 (A) ) (B) ) 103. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Anlage 2 Anlage 4 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9373 (A) ) (B) ) entwurf über Bord werfen. Die fremdnützige ForschungDr. Schwanholz, Martin SPD 02.04.2004 w ill die Bundesregierung mit dem vorgelegten Gesetzes- gen mit den unmenschlichen medizinischen Versuchen in den Jahren der NS-Diktatur. Doch diese Grundsätze Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 02.04.2004 Anlage 1 Liste der entschuldigt A d r I s c g F p g ju w M l n v t h r F w m Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 02.04.2004 Deß, Albert CDU/CSU 02.04.2004 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 Gönner, Tanja CDU/CSU 02.04.2004 Griese, Kerstin SPD 02.04.2004 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 02.04.2004 Hartnagel, Anke SPD 02.04.2004 Heinen, Ursula CDU/CSU 02.04.2004 Hilbrecht, Gisela SPD 02.04.2004 Irber, Brunhilde SPD 02.04.2004 Koppelin, Jürgen FDP 02.04.2004 Laurischk, Sibylle FDP 02.04.2004 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 02.04.2004 Lips, Patricia CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 02.04.2004 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Rexrodt, Günter FDP 02.04.2004 Romer, Franz CDU/CSU 02.04.2004 Rühe, Volker CDU/CSU 02.04.2004 Scharping, Rudolf SPD 02.04.2004 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 S D T D V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Ge- setzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos): „Niemand darf er Folter oder grausamer, unmenschlicher oder ernied- igender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. nsbesondere darf niemand ohne seine freiwillige Zu- timmung medizinischen oder wissenschaftlichen Versu- hen unterworfen werden.“ So lautet Art. 7 des Internationalen Paktes über bür- erliche und politische Rechte. Er erklärt damit die orschung ohne Einwilligung der betroffenen Versuchs- ersonen zum Musterfall unmenschlicher und erniedri- ender Behandlung. Weil aber nur Personen, die aus ristischer Sicht geschäftsfähig sind, eine solche Ein- illigung rechtmäßig erteilen können, sind zum Beispiel inderjährige von einer Versuchsteilnahme grundsätz- ich ausgeschlossen. Eine allgemein akzeptierte Aus- ahme liegt nur dann vor, wenn der Minderjährige einen oraussichtlichen, individuellen Nutzen aus der Studien- eilnahme hat, den er ohne die Studienteilnahme nicht aben könnte. Nur in diesem Fall dürfen die Sorgebe- echtigten des minderjährigen Patienten in ein solches orschungsvorhaben einwilligen. Diese klare völkerrechtlich verbindliche Regelung, ie sie sich auch in der geltenden Fassung des Arznei- ittelgesetzes wiederfindet, entstand aus den Erfahrun- imm, Erika SPD 02.04.2004 r. Stadler, Max FDP 02.04.2004 hiele, Carl-Ludwig FDP 02.04.2004 r. Thomae, Dieter FDP 02.04.2004 ogt (Pforzheim), Ute SPD 02.04.2004 eiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 02.04.2004 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 02.04.2004 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 9374 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) ) (B) ) mit Minderjährigen soll erlaubt werden. Unisono mit den Pharmakonzernen versucht sie mit Tarnung, Tricks und Täuschung, die Entrechtung minderjähriger Proban- den durchzusetzen. Erster Trick: Die fremdnützige For- schung wird mit dem Attribut „gruppennützig“ belegt. Das soll wohl suggerieren, es handele sich um etwas vollkommen anderes. Doch die unter anderem von dem BPI-Sachverständigen Rechtsanwalt Sträter, einem be- rüchtigten Pharmalobbyisten, vor dem Gesundheitsaus- schuss gebrauchte Definition der „Gruppennützigkeit“ dient nur der Augenwischerei. Richtig ist vielmehr: „Gruppennützige“ Forschung ist fremdnützige For- schung mit der Einschränkung, dass Versuchsperson und diejenigen, denen die Forschung einmal nützen soll, der- selben Gruppe von Patienten angehören. Doch einen in- dividuellen Nutzen haben die kindlichen Probanden aus der Versuchsteilnahme nicht. Sonst bräuchten wir ja, wie bereits gesagt, in diesem Punkt keine Gesetzesänderung, weil die Forschung mit individuellem Nutzen auch bei Minderjährigen bereits jetzt legal ist. Offenbar schrecken die Verbände der Pharmaindustrie wieder einmal auch vor unlauteren Methoden nicht zu- rück, was ihr Interesse an der Aufweichung des Patien- tenschutzes hinreichend charakterisiert. Und die Bun- desregierung ist zwar nicht in Fragen der sozialen Absicherung, wohl aber, wenn sie einigen Großkonzer- nen zu Diensten sein kann, zum Kollektivismus in jeder Form bereit. Auch der Verweis der Bundesregierung, die Einfüh- rung fremdnütziger Forschung an Minderjährigen sei aufgrund der europäischen Richtlinie 2001/20/EC erfor- derlich, dient nur der Tarnung des Vorhabens. Diese Richtlinie verfügt in § 3, dass strengere Schutzbestim- mungen in den einzelnen Mitgliedstaaten unberührt blei- ben. Sie will und darf nicht zur Absenkung des bestehen- den Schutzniveaus für Studienteilnehmer herangezogen werden. Das perfideste Täuschungsmanöver liegt jedoch in der offiziellen Begründung für die Freigabe fremdnützi- ger Forschung an Kindern. Dass die Kinderheilkunde vielfach auf Pharmaka angewiesen ist, deren Wirksam- keit und Sicherheit nicht an Kindern geprüft wurde und die somit bei Kindern gar keinen Einsatz finden dürften, ist in der Tat ein Skandal. Doch die daraus abgeleitete Folgerung, das Schutzniveau für kindliche Versuchsper- sonen müsste deshalb abgesenkt werden, hält der Über- prüfung nicht stand. Die Europäische Kommission macht in ihrem Positionspapier „Better Medicines for Children“ vom 28. Februar 2002 vielmehr das Desinte- resse der pharmazeutischen Industrie für die Misere ver- antwortlich. Der Markt, den die Kinderheilkunde bietet, sei zu klein und die Amortisation pädiatrischer Entwick- lungskosten schwierig. Sie haben richtig gehört, meine Damen und Herren, mögen die Gewinne der Pharmabranche auch noch so astronomisch sein: Eine Verpflichtung, die Arzneimittel auch für Kinder und Jugendliche nutzbar zu machen, wird von den Unternehmen wegen mangelnder Rentabi- lität negiert. Und die Zulassungsbehörden schweigen dazu. Dabei bestünden ausreichende Möglichkeiten, a w n ü s s T g e d B d A d E g m d t D o g s s d Z P k A l b d n m P F A z A n f d d b g (C (D uch ohne fremdnützige Forschung die notwendigen issenschaftlichen Daten für die Kinderheilkunde zu ge- erieren. Hierzu nur ein Beispiel: Gerade die Kenntnisse ber die Wirkstoffkonzentration im kindlichen Körper ind oft mangelhaft. Doch selbst für das in dieser Hin- icht sehr schwierig zu charakterisierende Antibiotikum obramycin konnten mit einer speziell für nicht einwilli- ungsfähige Patienten entwickelten Methodik mehrfach rfolgreich die notwendigen Ergebnisse beschafft wer- en. Es geht also auch unter den derzeitigen rechtlichen edingungen. Statt Menschenrechte zu unterminieren, wäre es also as Gebot der Stunde, den Herstellern im Rahmen der rzneimittelzulassung oder der Zulassungsverlängerung ie Beschaffung des erforderlichen wissenschaftlichen rkenntnismaterials aufzuerlegen. Dies kann mittels le- aler Studien, bei denen minderjährige Studienteilneh- er einen individuellen Nutzen erfahren, und aufgrund er Auflagenbefugnis gemäß § 28 AMG geschehen. Spä- estens in fünf Jahren sehen wir dann, ob noch relevante efizite in der pädiatrischen Arzneitherapie bestehen der nicht. Fassen wir zusammen: Die Freigabe der fremdnützi- en Forschung an Kindern und Jugendlichen ist men- chenrechtsverletzend, sie ist keine Umsetzung europäi- chen Rechts, und es gibt keine inhaltliche Notwendigkeit afür. Gestatten Sie mir noch diesen Nachsatz: Erklärtes iel dieser AMG-Novelle ist auch die Verbesserung der harmakovigilanz, also der Erfassung von Nebenwir- ungen. Gleichzeitig soll die Voraussetzung, dass eine rzneimittelstudie von einem Arzt geleitet wird, wegfal- en. Gerade in der wichtigsten Erhebungsphase für Ne- enwirkungen, der Phase der klinischen Prüfung, meint ie Bundesregierung also, auf Ärzte verzichten zu kön- en. Dies zeigt den unbeschreiblichen Dilettantismus, it dem diese AMG-Novelle vorbereitet wurde. Die DS wird sich beidem, der Einführung fremdnütziger orschung bei Minderjährigen und dem Wegfall des rztvorbehaltes, in Bundestag und Bundesrat widerset- en. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneu- erbaren Energien im Strombereich (Tagesord- nungspunkt 19 a) Ich erkläre, dass ich mich entgegen dem Votum mei- er Fraktion enthalte. Mein Abstimmungsverhalten möchte ich kurz wie olgt begründen: Das EEG wird grundsätzlich der Be- eutung der erneuerbaren Energien gerecht und geht in ie richtige Richtung; aber im Detail werden die Pro- leme der erneuerbaren Energien nur unzureichend gere- elt. Der Bioenergiebereich wird mangelhaft begleitet, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9375 (A) ) (B) ) der Forschungsansatz kommt zu kurz und der Windener- giebereich bleibt teilweise überfördert. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arznei- mittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Ich stimme dem Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes nicht zu. Dies tue ich, obwohl ich anerkenne, dass es Regelungen enthält, die den Schutz von Kindern bei der Erforschung von Medikamenten verbessern und Nichtzustimmungsfä- hige vor fremdnütziger Forschung schützen. Trotzdem schwächt dieses Gesetz an anderer Stelle in für mich nicht hinnehmbarer Weise den Probandenschutz. Das vorliegende Gesetz ermöglicht, dass auch solche Wissenschaftler klinische Forschungen konzipieren, lei- ten und über deren Fortführung entscheiden dürfen, die nicht Ärzte sind. Dabei ist von Belang, dass der Schutz der Patienten vor unsachgemäßer Behandlung in Deutschland weitestgehend durch das Berufsrecht für Ärzte geregelt ist. Das hat zur Folge, dass nach diesem Gesetz die große Verantwortung für klinische Versuche auch solchen Personen übertragen werden darf, für die die berufsrechtlichen und ethischen Schranken, welche in Deutschland die Ausübung der Heilkunde regeln, nicht gelten. Obwohl die Europäische Union in ihrer Richtlinie die Mitgliedstaaten auffordert, hier ihre nationalen Regelun- gen zur Geltung zu bringen, und zum Beispiel Österreich und weitere Länder das Wohl von Probanden durch einen solchen Arztvorbehalt rechtlich gewährleisten, schafft das vorliegende Gesetz hier einen Freiraum zulasten der Teilnehmer von klinischen Studien, der mei- nes Erachtens nicht hinnehmbar ist. Es kann danach verantwortliche Leiter einer klinischen Studie zur Erpro- bung von Arzneimitteln geben, die nicht an das für Ärzte geltende Berufsrecht gebunden sind, und dies wird hin- genommen, obwohl von ihnen nach dem Gesetz Tätig- keiten erwartet werden, die der rechtlichen Definition der „Ausübung der Heilkunde“ entsprechen. Die Kon- trolle der Ausübung der Heilkunde liegt in der Zustän- digkeit der Länder. Mit der 12. AMG-Novelle werden die zuständigen Bundesoberbehörden ermächtigt, auf Antrag von Spon- soren – zum Beispiel Pharmaunternehmen – Patienten schützendes Berufsrecht außer Kraft zu setzen. Weder die zuständige Ethik-Kommission noch das BfArM und das Paul-Ehrlich-lnstitut als zuständige Behörden sind bisher berechtigt, über die in der Gesetzesnovelle impli- zit vorgeschriebene Befähigung zur Ausübung der Heil- kunde im Einzelfall zu entscheiden. Hinzu kommt, dass durch eine weitere Neuregelung des AMG Druck von antragstellenden Sponsoren auf die n te t s w c r e 1 t f n k g g z n k A g G n m V P t (C (D euerdings mit Genehmigungszuständigkeit ausgestat- te Ethikkommission ausgeübt werden kann. Pharmaun- ernehmen können jetzt die genehmigende Ethikkommis- ion gegebenenfalls bei Versagen einer Genehmigung für irtschaftliche Nachteile in Millionenhöhe haftbar ma- hen, während die Probanden einer Studie wohl kaum ih- en Schutz in gleicher Weise bei einer Ethikkommission inzufordern in der Lage sind. Die beiden vorgenannten Schwachpunkte der 2. AMG-Novelle bieten besonders in ihrer Kombina- ion Fehlanreize für die Beteiligten, welche zu einer ge- ährlichen Absenkung des Schutzniveaus für die Teil- ehmer an klinischen Studien in Deutschland führen önnen. Da es mir leider trotz erheblicher Anstrengun- en im Rahmen der Ausschussberatungen nicht gelun- en ist, die hier vorgetragenen Argumente zur Geltung u bringen, möchte ich mit dieser Zusatzerklärung mei- er Verantwortung als fachkundiger Abgeordneter nach- ommen. nlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Tourismus – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Prüfungsergebnisse zur Tourismusstatistik – Drucksachen 15/1167, 15/1272 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/173 Nr. 2.92 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/2447 Nr. 1.2 Drucksache 15/2636 Nr. 2.29 Drucksache 15/2636 Nr. 2.31 Drucksache 15/2636 Nr. 2.33 Drucksache 15/2636 Nr. 2.45 Drucksache 15/2636 Nr. 2.46 Drucksache 15/2636 Nr. 2.48 Drucksache 15/2636 Nr. 2.50 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 15/1547 Nr. 1.9 Drucksache 15/1547 Nr. 1.16 Drucksache 15/1613 Nr. 1.2 9376 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/2636 Nr. 2.24 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/2447 Nr. 2.7 Drucksache 15/2447 Nr. 2.32 Drucksache 15/2447 Nr. 2.33 Drucksache 15/2447 Nr. 2.34 Drucksache 15/2519 Nr. 2.32 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/2636 Nr. 2.30 sellschaft mbH, Amsterdamer Str. 19 2 91, 1 , 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 103. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kollege Niebel, der Minister möchte seine Rede

    fortsetzen.

    Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft
    und Arbeit:

    Herr Kollege Niebel, vielleicht können wir das gleich
    aufnehmen. Aber jetzt möchte ich nicht unterbrochen
    werden; denn genau um diesen Punkt geht es mir.

    In den Vorgesprächen zum Gesetzgebungsverfahren
    – insofern: das Verfahren, das wir vorgeschlagen haben,
    ist sehr fair – hat die so genannte B-Seite, also Sie, eine
    Änderung des Art. 120 unserer Verfassung favorisiert.


    (Otto Fricke [FDP]: Nein!)

    – Sie haben das natürlich nicht getan, aber die Vertreter
    der CDU/CSU, insbesondere Ministerpräsident Koch. –
    Dieser Änderung liegt letztendlich die Vorstellung zu-
    grunde, dass die Länder anstelle des Bundes die Aufga-
    ben übernehmen, nur in einem Bereich nicht, nämlich im
    Bereich der Finanzen. Der Bund soll also die Musik be-
    zahlen, die die Länder – im Verhältnis zu den Kommu-
    nen – spielen. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass
    dies vonseiten des Bundes praktiziert wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Ministerpräsident Koch – ich hoffe, dass Sie mir
    diesen kleinen Spaß nachsehen werden –, wenn Sie ir-
    gendwann einmal in die Verlegenheit kommen sollten,
    über einen solchen Vorschlag auf Bundesebene zu ent-
    scheiden, nämlich die Musik zu bezahlen, die die Länder
    bestimmen, dann glaube ich, dass Sie nie auf die Idee
    kommen würden, sich selber so etwas zuzumuten. Abge-
    sehen davon ist, glaube ich, auch das Vertrauen des Lan-
    des Hessen in die Kommunen nicht so ausgeprägt – in
    Wahrheit ist es nicht wesentlich ausgeprägter als das in
    den Bund –, dass die Mittel tatsächlich an die kommuna-
    len Stellen weitergeleitet werden. Der vorgeschlagene
    Weg ist jedenfalls aus unserer Sicht nicht gangbar.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben ja schon über mehrere Verfassungsände-
    rungen diskutiert, so auch über eine Änderung des
    Art. 106 des Grundgesetzes. Auch dies ist aus unserer
    Sicht nicht gangbar, vor allem deshalb, weil Ministerprä-
    sidenten nicht akzeptieren wollen – das kann ich durch-
    aus verstehen; denn ich war selber einmal einer –, dass
    durch eine rasche Verfassungsänderung ein neues Fi-
    nanzverhältnis zwischen Bund und Kommunen etabliert
    wird, ohne dass die Länder daran beteiligt wären. Aus
    diesem Grunde sind diese beiden Wege einer Verfas-
    sungsänderung nicht sinnvoll; wir lehnen das ab. Im Ge-
    setzentwurf ist deshalb der Weg über die Organleihe vor-
    gesehen.

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    (C (D In Wahrheit erfüllt keiner der drei Vorschläge das im ermittlungsverfahren entwikkelte Ideal, nämlich eine aubere, uneingeschränkte und klare Trägerschaft der ommunen. Wir glauben aber, dass der Weg über eine o ausgestaltete Organleihe mit entsprechenden Spieläumen für die Kommunen vernünftiger als eine Verfasungsänderung ist. Sämtliche Argumente sind natürlich och sehr viel intensiver zu erörtern, aber sie laufen im ern auf das hinaus, was ich gesagt habe. Wir werden den Gesetzentwurf, den wir heute ein ringen, im Vermittlungsverfahren zu erörtern, gegebeenfalls streitig zu diskutieren haben. Vielleicht werden ir in diesem Verfahren allesamt klüger. Ich hoffe, wir inden dort einen gemeinsamen Weg; jedenfalls schließe ch nicht aus, dass dies möglich ist. Allerdings will ich eines sehr deutlich sagen: Diese iskussion kann und darf den Aufbau der Arbeitsgeeinschaften und die Zusammenführung von Arbeitsloenhilfe und Sozialhilfe nicht aufhalten. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ies wird auf keinen Fall geschehen. Wir sind den Ar-
    eitsuchenden in Deutschland schuldig, dass dieser Pro-
    ess nicht mehr aufgehalten wird. Wir allesamt haben
    ie Reform des Arbeitsmarktes lange genug versäumt.
    ie hohen Arbeitslosenzahlen in Deutschland weisen
    nübersehbar darauf hin: Die von uns eingesetzten In-
    trumente waren nicht hinreichend. Deshalb müssen wir
    ndere verwenden und diesen Weg gehen. Das ist das
    erzstück der Reformen und deshalb müssen wir unser
    orhaben auf jeden Fall realisieren, und zwar fristge-
    echt, wie es das Gesetz vorsieht. Dazu bedarf es keiner
    eiteren Aktivitäten.
    Diesen Streit, den wir heute – und wahrscheinlich

    och ein bisschen länger – führen, ist ein Streit um Orga-
    isation. Wir Deutsche lieben diese Art des Streites of-
    ensichtlich; besser aber wäre es, wenn wir darüber strit-
    n, wie wir die Inhalte verbessern,


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ämlich: Wie schaffen wir die Integration der Arbeit-
    uchenden in den Arbeitsmarkt? Wie schaffen wir mehr
    ommunale Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutsch-
    and, damit wir allen Arbeitsuchenden einen Arbeits-
    latz in Deutschland anbieten können? Wie schaffen wir
    ehr Möglichkeiten zur Betreuung der Kinder – verges-
    en Sie das nicht! –, damit die Familienangehörigen und
    icht zuletzt die Mütter in den Arbeitsmarkt zurückkeh-
    en können?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Aber ein bisschen organisieren müssen wir das!)


    Herr Kollege Niebel, das ist keine Frage der Organisa-
    ion, sondern eine Frage der Aktivitäten, nicht zuletzt der
    ktivitäten der Kommunen.
    Die Kommunen – sie werden heutzutage vielfach ins

    eld geführt – können mehr kommunale Beschäftigungs-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    möglichkeiten schaffen, indem sie, unter anderem durch
    Unterstützung vom Bund, mehr Angebote zur Betreuung
    von Kindern zur Verfügung stellen. Sie können maß-
    geblich dazu beitragen, dass die Arbeitslosigkeit in
    Deutschland sinkt. Es gibt in Deutschland Beispiele da-
    für, dass das hervorragend funktioniert.

    Experten sagen, dass wir allein mit diesen beiden In-
    strumenten – mehr kommunale Beschäftigungsmöglich-
    keiten und mehr Möglichkeiten zur Betreuung von Kin-
    dern – die Arbeitslosigkeit in Deutschland um 20 oder
    30 Prozent senken können. Das werden wir tun. Im Mo-
    ment streiten wir über die Organisation dieses Prozesses.
    Wir werden diese Reform so realisieren, wie es das Ge-
    setz vorsieht. Wenn Sie so wollen, Kolleginnen und Kol-
    legen der CDU/CSU: Die Karawane zieht weiter!


    (Dr. Hermann Kues [CDU/CSU]: Sie zieht ins Abseits weiter!)


    Ich möchte noch eine Bemerkung zum Bereich Orga-
    nisation machen. Sie haben gestern eine intensive Dis-
    kussion über die Ausbildungsplatzumlage geführt. Diese
    Diskussion ist außerordentlich wichtig. Allerdings gilt
    auch da: Wir sollten uns auf die Dauer nicht in einer Dis-
    kussion über das richtige Instrument verbeißen. Viel-
    mehr sollte jeder von uns das tun, was er tun kann, um
    für die Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen zu sor-
    gen.


    (Zuruf des Abg. Johannes Singhammer [CDU/CSU])


    Beispielsweise sollte sich jeder von Ihnen, Herr Kollege
    Singhammer, in einem der knapp 300 Wahlkreise der
    Bundesrepublik darum bemühen, dass etwa 100 zusätzli-
    che Ausbildungsplätze geschaffen werden. Viele von uns
    tun das schon. Wenn Sie das alle tun, ist die Ausbil-
    dungsplatzumlage überhaupt kein Problem mehr; sie
    wäre dann nicht nötig.

    Es geht darum, auch in der Praxis mehr Engagement
    zu mobilisieren, als das bisher gelungen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das erreichen wir mit den Instrumenten, die wir jetzt
    einsetzen. Dabei wissen wir: Die Instrumente sind das
    eine, die Arbeit vor Ort ist das andere. Sie alle sind herz-
    lich dazu eingeladen.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Ministerpräsident des Landes Hes-

sen, Roland Koch.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Bundesminister Clement, wenn man Ihre
    flammenden Appelle hier hört, hat man ein bisschen den

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    (C (D indruck, Sie seien erst vor kurzem in Deutschland geandet. (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    ie CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und
    ein Bundesland haben bereits vor drei Jahren – ich
    atte schon damals Gelegenheit, hier zu sprechen – die
    usammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
    efordert.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das gilt für uns genauso!)

    ären Sie seinerzeit darauf eingegangen, hätten wir al-

    es, was wir wollen, längst realisiert. Hören Sie also auf,
    n der Stelle mit Zeitdruck zu argumentieren!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Warum brauchen Sie dann zwei Jahre für die Umsetzung? Das ist nicht glaubwürdig!)


    Wir reden heute über zwei Dinge gleichzeitig, näm-
    ich einmal über die sachliche Regelung, die in dem Ge-
    etzentwurf der Koalitionsfraktionen vorgeschlagen
    ird – die ich für falsch halte –, und zum anderen über
    en Vorgang der Erfüllung der im Vermittlungsaus-
    chuss getroffenen Vereinbarung vom Dezember letzten
    ahres. Ich sage Ihnen, Herr Minister, ganz klar: Was die
    raktionen vorgelegt haben, ist gemessen an dem, was
    ir im Vermittlungsausschuss verabredet haben, ein
    latter Wortbruch; das ist nicht das, was wir verabredet
    aben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie wissen, dass es ein Gesetz zu Hartz IV heute nicht

    äbe, wenn wir damals den Eindruck gehabt hätten, dass
    ie ein solches Verhandlungsergebnis nicht umsetzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    s ist das erste Mal, jedenfalls in der jüngeren deutschen
    eschichte, dass eine Verabredung im Vermittlungsaus-
    chuss – wir waren uns einig: das können wir erst später
    n einem weiteren Gesetz regeln – anschließend nicht so
    mgesetzt wird, wie es verabredet worden ist.
    Hinzu kommt, dass die Verabredung sehr präzise war.
    err Stiegler, der jetzt nicht da ist, könnte das sicher be-
    tätigen, aber Sie, Herr Minister, waren ja zeitweise auch
    abei; zum Teil haben wir sogar in Ihrem Haus verhan-
    elt. Wir haben eine ganze Nacht darüber gerungen, ob
    n § 6 a SGB II das Wort „Träger“ vorkommen sollte.
    hre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wohlwissend,
    as Sie wollten, und einige Kollegen von SPD und Grü-
    en, haben das Wort immer wieder herausgestrichen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Richtig!)

    ir haben Ihnen immer wieder gesagt: Es gibt keine ge-
    einsame Beschlussfassung in Bundestag und Bundes-
    at, wenn da nicht das Wort „Träger“ steht.


    (Dirk Niebel [FDP]: Richtig!)

    enn Sie jetzt sagen, „Organleihe“ sei so etwas Ähnli-
    hes wie eine Trägerschaft, dann ist das jedenfalls unter






    (A) )



    (B) )


    Ministerpräsident Roland Koch (Hessen)


    Juristen eine Unverschämtheit, Herr Minister; denn Sie
    wissen, dass das nicht stimmt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben im Gesetzentwurf an einigen Stellen ver-

    sucht – das will ich einräumen –, es kosmetisch so zu ge-
    stalten, dass es um eine beauftragte Institution und nicht
    um einen Organleiher oder Ähnliches geht. Nur, die Ab-
    teilung „Werbung und PR“ auf der einen Seite und die
    Abteilung „Recht“ auf der anderen Seite haben sich im
    letzten Teil der Begründung des Gesetzentwurfs – bei
    dem Stress, Herr Minister – auseinander entwickelt. Das
    ist auf den Seiten 1, 10 und 20 des Entwurfs schön ge-
    glättet, aber auf der Seite 31 ist Ihnen eine Sache durch-
    gegangen. Da steht nämlich in herzerfrischender Ehr-
    lichkeit der Satz – da geht es nicht mehr um den
    Sozialbereich, sondern um den Bundesrechnungshof –:

    Die Sätze 2 und 3 dienen der Klarstellung und Si-
    cherung des Prüfungsrechts des Bundesrechnungs-
    hofes.

    Das klingt noch ganz harmlos.
    Gleiches gilt für die kommunalen Stellen,

    – das sind die Gemeinden, über die wir reden –
    da diese infolge der Organleihe in die Organisation
    der Bundesagentur eingegliedert sind.

    Das beschreibt genau, was Sie machen. Das ist genau
    das, was wir nicht wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Insofern brauchen wir auch nicht darüber zu reden, ob
    der Wortbruch virtuell ist oder nicht; Sie haben ihn dan-
    kenswerterweise in die Begründung geschrieben.

    Sie können nicht erwarten, dass wir das hinnehmen.
    Sie werden hinnehmen müssen, dass wir daraus, wenn
    das so bleibt, auch an anderer Stelle Konsequenzen zie-
    hen: Man kann Ihnen im Vermittlungsausschuss nicht
    mehr trauen, wenn in einer wichtigen Sache ein solches
    Ergebnis zustande kommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es bleibt die Frage: Worum geht es inhaltlich? – Es
    sollte nicht so sein, dass Sozialamtsmitarbeiter unter
    dem Kommando des Landrats arbeiten, der unter der
    Weisungsbefugnis des örtlichen Arbeitsamtdirektors
    oder – wie er jetzt heißt – Regionaldirektors steht. Tatsa-
    che ist, dass wir gesagt haben: Wenn wir die Kommunen
    schon nicht prinzipiell mit der Verantwortung und der
    Organisation in der Frage, wie man mit den Langzeitar-
    beitslosen umgeht, betrauen – das hätten wir von der
    Union übrigens für besser gehalten –, dann sollte es we-
    nigstens, so der Kompromiss, unterhalb des SGB II eine
    selbstständige Bundesagentur für Arbeit auf der einen
    Seite und selbstständige Kommunen auf der anderen
    Seite geben. Beide sollten ihren Job machen, jeweils un-
    ter Zielvereinbarungen mit dem Minister. Jedenfalls
    sollte es nicht so sein, dass die Kommunen der Bundes-
    agentur unterstellt werden und das Ganze anschließend

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    (C (D um Wettbewerb erklärt wird. So hat das niemand geeint. Der Sinn der Sache ist, dass man neue Modelle aus robieren und regional spezifische Lösungen finden ann. (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: So ist es!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ängst sind doch auch die Abgeordneten der SPD für die
    ption, nicht nur im Bundesland Hessen, wo der Land-
    reistag inzwischen einstimmig für die Option votiert,
    eil man dort sieht, was an kommunalen Strukturen al-
    es kaputtgeht, wenn man keine Chance hat, das zu ge-
    talten.


    (Zuruf des Abg. Klaus Brandner [SPD])

    Ich sage Ihnen, Herr Brandner: Ihnen werden in den
    ächsten Wochen die Tränen kommen, wenn die ganzen
    aritativen Institutionen und Selbsthilfeorganisationen,
    ie Einrichtungen aufgebaut haben, durch europaweite
    usschreibungen plattgemacht worden sind; dann wer-
    en Sie sich wundern, dass Sie keine kommunalen
    trukturen mehr haben. Das wird Ihnen dann nämlich
    assieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dabei ist völlig klar: Dies muss nicht sein. Man kann

    ogar mit dem gefundenen Kompromiss leben. Wir ste-
    en zu diesem Kompromiss. Wir sind der Meinung, dass
    ie Bundesagentur auch dann, wenn die Kommunen op-
    ieren, noch ziemlich überfordert sein wird; aber das ist
    hre Entscheidung. Wir sind auch sehr skeptisch, Herr
    inister – das will ich zu Protokoll geben –, dass Sie das
    it den Instrumenten der Bundesagentur hinbekommen.
    m Prinzip bedeutet die Bereitschaft der Kommunen zu
    iner Zusammenarbeit eher die Übernahme eines Risi-
    os. In den Sitzungen in den letzten Tagen ist gesagt
    orden, dass Sie Zehntausende neue Leute für die Be-
    reuung von Empfängern des Arbeitslosengeldes II brau-
    hen; von bis zu 46 000 Leuten war die Rede. Sie wollen
    ie IT auf einem System fahren, das 35 Jahre alt ist, weil
    ie ein neues nicht zustande bekommen. Ich wünsche
    hnen an einigen Stellen viel Spaß mit der großspurigen
    rklärung, am 1. Januar 2005 werde alles wie geplant
    tarten, die Sie hier eben abgegeben haben; wir werden
    ie daran messen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben Ihnen in den Gesprächen angeboten, dass
    ir, wenn wir es in vier Wochen nicht zustande bekom-
    en, darüber reden können, es zum 1. Januar 2006 ge-
    rdnet zu starten. Ich will das nur gesagt haben. Wir ma-
    hen das nicht zur Bedingung; aber sagen Sie bitte
    achher, wenn wir uns über diese Frage an entsprechen-
    er Stelle unterhalten, nicht, es hätte keine andere Mög-
    ichkeit gegeben. Wir erwarten in dem vor uns liegenden
    erfahren, dass Sie zu der Möglichkeit zurückkehren,
    ine faire, wettbewerbsorientierte Struktur für die Be-
    reuung von Langzeitarbeitslosen zwischen den Kom-






    (A) )



    (B) )


    Ministerpräsident Roland Koch (Hessen)


    munen einerseits und der Bundesagentur für Arbeit an-
    dererseits, wie wir es verabredet haben, zu schaffen.

    Ihre Überzeugung ist – und das ist wahrscheinlich
    auch richtig –, dass es klüger sei, dafür eine Grundge-
    setzänderung vorzunehmen, als das in einfachgesetzli-
    chen Regelungen festzulegen. Darüber wollen wir an
    dieser Stelle nicht streiten. Ich weise nur vorsichtig da-
    rauf hin: CDU/CSU bzw. die so genannten B-Länder
    müssen Sie davon nicht überzeugen. Wir legen Ihnen
    seit drei Jahren Vorschläge zur Zusammenführung von
    Arbeitslosen- und Sozialhilfe vor. Jeder dieser Vor-
    schläge hat eine Grundgesetzänderung beinhaltet, weil
    wir jeweils ein spezielles Aufgabenverhältnis für die
    Kommunen begründen. Daran ist nichts neu.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Minister, wir haben Ihnen zunächst angeboten,

    das gemeinsam mit dem Landkreistag über Art. 106 des
    Grundgesetzes zu regeln. Wenn Ihnen das nicht gefällt,
    weil Sie den direkten Durchgriff zu den Kommunen
    auch in diesem speziellen Fall nicht wollen, ist das auch
    anders zu lösen. Ich sage das sehr pragmatisch: Als es
    um die Umverteilung der Gelder für den Nahverkehr
    ging, gab es einige Leute, die mit diesem Vorschlag
    schneller dabei waren. Dabei geht es diesmal um Men-
    schen und nicht um Züge! Ich finde, man könnte das
    auch anders regeln. Aber wenn Sie sagen, es passt Ihnen
    nicht, und Sie bekommen innerhalb der SPD dafür keine
    Mehrheit – auch das gehört doch zur Wahrheit –, können
    wir das auch anders regeln. Wenn ich das sagen darf: Ich
    als Verhandlungsführer der B-Seite habe mit Ihnen als
    Verhandlungsführer der Bundesregierung vor vier Wo-
    chen verabredet, dass wir das Grundgesetz ändern. Wenn
    die Gespräche irgendeinen Sinn haben, sollte das gelten.
    Wir haben verabredet, über eine Formulierung zu reden.
    Sie sind eine Woche später gekommen und haben gesagt,
    Sie hätten das mit den A-Ländern und der Bundesregie-
    rung besprochen und keine Mehrheit dafür bekommen.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Was gilt das Wort eines Ministers?)


    Sie wollten dann vorschützen, es gebe auch bei den B-Län-
    dern keine Mehrheit. Ich sage Ihnen hier erneut und ver-
    bindlich: Wir, die CDU/CSU-Fraktion – das denke ich
    jedenfalls – und die B-Länder – von denen weiß ich es –,
    sind zu einer solchen Änderung des Grundgesetzes be-
    reit. An uns wird es nicht liegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dirk Niebel [FDP]: Die FDP auch!)


    Wenn Sie meinen, Art. 106 sei ungeeignet, dann neh-
    men Sie Art. 120. Wenn Sie in Bezug auf Art. 120 sa-
    gen: So eine Sauerei, da stehen ja die Länder drin, dann
    schreiben Sie die Gemeinden hinein. Erklären Sie mir
    dann aber bitte, warum Sie Art. 120 und nicht Art. 106
    nehmen! Es ist mir nicht egal, aber wir sind bereit zu
    verhandeln. Nehmen Sie die Grundgesetzänderung vor,
    die Sie für geboten halten, um das, was Sie vertraglich
    zugesagt haben, nämlich die Trägerschaft der Kommu-
    nen, zu erreichen. Sie sind am Zug! Wir haben genügend
    Vorschläge gemacht. Machen Sie einen anderen, dann

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    (C (D ann man sich darüber verständigen und eine Lösung inden. Hören Sie bitte auf, öffentlich zu behaupten, es liege n der Opposition im Bundestag, also an der CDU/CSU nd an der FDP, oder am Bundesrat, in dem die B-Seite ine Mehrheit hat, wenn es eine solche Grundgesetzänerung nicht gibt. Es stehen Ihnen alle Möglichkeiten ofen, diese Änderungen vorzunehmen. Sie können jeden ag mit uns darüber reden. Da Sie aber schon zwei Vorchläge abgelehnt haben, wäre es ganz nett, wenn Sie irendwann einmal einen eigenen Vorschlag machen würen und wir dann die Möglichkeit hätten, darüber zu prechen. Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situa ion. Was Sie heute vorlegen, hebt das, was wir in § 6 a GB II beschlossen haben – es geht also nicht nur um ntschließungen –, aus den Angeln. Deshalb fordere ich ie auf: Kehren Sie zurück zu dem, was wir im Dezemer gemeinsam beschlossen haben, und geben Sie den ommunen möglichst schnell Sicherheit in Sachen Träerschaft! Da wir schon bei diesem Thema sind, möchte ich kurz das ist heute nicht der eigentliche Gegenstand der Deatte – einen weiteren Punkt hinzufügen. Ich finde es ehr beachtlich, wie Sie mit den Finanzen umgehen. Sie ind Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen ewesen. Die Ergebnisse der Rechnungen in den Quantiizierungsausschüssen zeigen, dass es anstatt einer ntlastung der Gemeinden um 2,5 Milliarden Euro – Sie aben das garantiert – eine Mehrbelastung der andkreise und kreisfreien Städte des Landes Nordhein-Westfalen in Höhe von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro m nächsten Jahr gibt. Das ist keine Kleinigkeit. Das iegt daran, dass Sie im Vermittlungsausschuss Zahlen orgelegt haben, die darauf beruhen, dass sich der Bund n den bekannten Stellen sozusagen gesund gerechnet at. Bis zum jetzigen Zeitpunkt nehme ich Ihre Zusage rnst – das ist nicht ganz einfach, weil andere Erklärunen nicht ganz ernst genommen werden konnten –, dass ,5 Milliarden Euro netto bei den Kommunen im nächsen Jahr ankommen. Daran werden wir Sie messen. Das st die Bedingung für die gesamte Zusammenarbeit. Sie önnen nicht alle Landkreise und kreisfreien Städte in eutschland mit der Politik, die Sie eingeleitet und orgaisiert haben, in den Bankrott treiben. Die Frage wird lso sein, ob Sie Ihre Zusage einhalten. Wir sollten Folgendes nicht vergessen – das ist eine emeinsamkeit, auch wenn wir unterschiedliche Anätze verfolgen –: Wir reden darüber, wie wir Menschen n einer schwierigen Lebenslage – diese ist von Nord ach Süd, von Stadt zu Stadt, von Landkreis zu Landreis und je nach Alter sehr unterschiedlich – möglichst ndividuell helfen können. Unsere Motivation ist, dass ir nicht glauben, dass eine zentrale Organisation, in deen Bereich es über 4 000 Erlasse gibt und die im Augenlick 100 000 und später vielleicht 130 000 Mitarbeiter Ministerpräsident Roland Koch hat, in der Lage ist, diese individuelle Hilfe so zu organisieren, dass damit das Optimum für die Regionen erreicht werden kann. Das ist der Grund, warum wir andere Vorschläge machen. Darum geht es in dem Wettbewerb. Wir machen diese Vorschläge nicht, weil es Organisationsstreitigkeiten gibt, werter Herr Minister, sondern weil wir im Prinzip davon überzeugt sind, dass in einem großen Land dezentrale Lösungen wirksamer, bürgernäher, menschengerechter und letztendlich auch effizienter sind als zentralistische Lösungen. Da wir über Organisation reden, will ich Ihnen sagen: Was wir Ihnen mit dem Existenzgrundlagengesetz an dezentraler Lösung vorgelegt haben, ist in vergleichbarer Weise am 1. Januar in den Niederlanden eingeführt worden. Wenn Sie die Begründung des niederländischen Parlaments lesen, dann werden Sie feststellen, dass der Kernsatz lautet: Die Niederlande sind zu groß, um das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit zentral lösen zu können. (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Richtig!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    (A) )


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    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sehr verehrter Herr Minister, meine sehr verehrten
    Damen und Herren, wir haben wahrlich genug Pro-
    bleme. Wir sollten nicht in einer neuen Großmannssucht
    glauben, wir könnten mit Mammutorganisationen, riesi-
    gen IT-Programmen und Zehntausenden von neuen Mit-
    arbeitern ein Problem lösen, für dessen Lösung es vor
    Ort genug Ressourcen gibt. Man muss diese Ressourcen
    mobilisieren und die betreffenden Stellen ernst nehmen.
    Sie müssen die Möglichkeit haben, eigenverantwortlich
    zu handeln – und nicht einem Regionaldirektor und eini-
    gen Tausend Erlassen gegenüber verantwortlich zu
    sein – und ihre Kreativität zu nutzen. Das ist die Anfor-
    derung, die wir gestellt haben, als wir in das Verfahren
    eingetreten sind. Das haben Sie im Vermittlungsaus-
    schuss zugesagt. Wir erwarten von Ihnen, dass das am
    Ende im Deutschen Bundestag beschlossen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)