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    8. CDU/CSU-Fraktion.HnIndnWdThrmZBDbnaDWtg–isvmmSgMdmuMs\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/103 von der Bundesregierung einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Drucksachen 15/2539, 15/2593, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit zu dem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung hier: Monitoring – „Möglichkeiten geothermischer Stromerzeu- Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Immunität von Mitgliedern der Bundesversammlung hier: Anträge auf Genehmigung zur Durchführung der Strafverfol- 9317 B 9329 B 9330 D 9332 A 9333 A 9334 A 9335 A Deutscher B Stenografisch 103. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Begrüßung des Vizepräsidenten des ungari- schen Parlaments und seiner Delegation . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Ener- gien im Strombereich (Drucksachen 15/2327, 15/2845, 15/2864) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des M H M D A D D C H D B H D 9336 D 9345 C 9317 A gung in Deutschland“ (Drucksachen 15/1835, 15/2797) 9317 B undestag er Bericht ung 2. April 2004 t : arco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ichaele Hustedt BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Lamp CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Scheer SPD . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9317 D 9319 C 9321 C 9322 B 9323 B 9324 C 9326 A 9327 A 9328 B 9328 D gung (Drucksache 15/2879) . . . . . . . . . . . . . . . 9336 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Marie-Luise Dött, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Unabhängige Folgen- abschätzung der neuen EU-Chemi- kalienpolitik (Drucksache 15/2654) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Heinz Schmitt (Landau), Ulrike Mehl, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vogel-Sperl, Dr. Reinhard Loske, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine nachhaltige Che- miepolitik in Europa – Innovation fördern, Umwelt und Gesundheit schützen und Verbraucherschutz stärken (Drucksache 15/2666) . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Katherina Reiche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stra- tegie für eine nachhaltige Che- miepolitik in Deutschland und Europa – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Leistungsfähigkeit der deut- schen Chemiewirtschaft im euro- päischen Rahmen sichern (Drucksachen 15/1356, 15/1332, 15/2775) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) SPD . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Z W B R D D D D D O K K H T D D B D D H N A L 9337 A 9337 A 9337 B 9337 C 9339 A 9340 D 9342 B 9344 B 9345 C 9346 D 9347 D 9348 C usatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur optionalen Trägerschaft von Kommunen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz- buch (Kommunales Optionsgesetz) (Drucksache 15/2816) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Verabschiedung eines Optionsgeset- zes (Drucksache 15/2817) . . . . . . . . . . . . . olfgang Clement, Bundesminister MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Koch, Ministerpräsident (Hessen) . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 15/2109, 15/2360, 15/2849, 15/2850) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolf Bauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9350 A 9350 B 9350 C 9353 B 9356 B 9358 D 9359 C 9359 D 9361 C 9362 C 9364 D 9365 D 9366 A 9367 B 9368 D 9369 D 9370 C 9371 D 9373 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 III Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Arzneimittelgesetzes (Tagesord- nungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneuerbaren Energien im Strombereich (Tagesordnungs- punkt 19 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelmittelgeset- zes (Tagesordnungspunkt 21) . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9373 D 9374 D 9375 A 9375 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9317 (A) ) (B) ) 103. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Anlage 2 Anlage 4 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9373 (A) ) (B) ) entwurf über Bord werfen. Die fremdnützige ForschungDr. Schwanholz, Martin SPD 02.04.2004 w ill die Bundesregierung mit dem vorgelegten Gesetzes- gen mit den unmenschlichen medizinischen Versuchen in den Jahren der NS-Diktatur. Doch diese Grundsätze Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 02.04.2004 Anlage 1 Liste der entschuldigt A d r I s c g F p g ju w M l n v t h r F w m Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 02.04.2004 Deß, Albert CDU/CSU 02.04.2004 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 Gönner, Tanja CDU/CSU 02.04.2004 Griese, Kerstin SPD 02.04.2004 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 02.04.2004 Hartnagel, Anke SPD 02.04.2004 Heinen, Ursula CDU/CSU 02.04.2004 Hilbrecht, Gisela SPD 02.04.2004 Irber, Brunhilde SPD 02.04.2004 Koppelin, Jürgen FDP 02.04.2004 Laurischk, Sibylle FDP 02.04.2004 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 02.04.2004 Lips, Patricia CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 02.04.2004 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 02.04.2004 Dr. Rexrodt, Günter FDP 02.04.2004 Romer, Franz CDU/CSU 02.04.2004 Rühe, Volker CDU/CSU 02.04.2004 Scharping, Rudolf SPD 02.04.2004 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.04.2004 S D T D V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Zwölften Ge- setzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos): „Niemand darf er Folter oder grausamer, unmenschlicher oder ernied- igender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. nsbesondere darf niemand ohne seine freiwillige Zu- timmung medizinischen oder wissenschaftlichen Versu- hen unterworfen werden.“ So lautet Art. 7 des Internationalen Paktes über bür- erliche und politische Rechte. Er erklärt damit die orschung ohne Einwilligung der betroffenen Versuchs- ersonen zum Musterfall unmenschlicher und erniedri- ender Behandlung. Weil aber nur Personen, die aus ristischer Sicht geschäftsfähig sind, eine solche Ein- illigung rechtmäßig erteilen können, sind zum Beispiel inderjährige von einer Versuchsteilnahme grundsätz- ich ausgeschlossen. Eine allgemein akzeptierte Aus- ahme liegt nur dann vor, wenn der Minderjährige einen oraussichtlichen, individuellen Nutzen aus der Studien- eilnahme hat, den er ohne die Studienteilnahme nicht aben könnte. Nur in diesem Fall dürfen die Sorgebe- echtigten des minderjährigen Patienten in ein solches orschungsvorhaben einwilligen. Diese klare völkerrechtlich verbindliche Regelung, ie sie sich auch in der geltenden Fassung des Arznei- ittelgesetzes wiederfindet, entstand aus den Erfahrun- imm, Erika SPD 02.04.2004 r. Stadler, Max FDP 02.04.2004 hiele, Carl-Ludwig FDP 02.04.2004 r. Thomae, Dieter FDP 02.04.2004 ogt (Pforzheim), Ute SPD 02.04.2004 eiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 02.04.2004 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 02.04.2004 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 9374 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) ) (B) ) mit Minderjährigen soll erlaubt werden. Unisono mit den Pharmakonzernen versucht sie mit Tarnung, Tricks und Täuschung, die Entrechtung minderjähriger Proban- den durchzusetzen. Erster Trick: Die fremdnützige For- schung wird mit dem Attribut „gruppennützig“ belegt. Das soll wohl suggerieren, es handele sich um etwas vollkommen anderes. Doch die unter anderem von dem BPI-Sachverständigen Rechtsanwalt Sträter, einem be- rüchtigten Pharmalobbyisten, vor dem Gesundheitsaus- schuss gebrauchte Definition der „Gruppennützigkeit“ dient nur der Augenwischerei. Richtig ist vielmehr: „Gruppennützige“ Forschung ist fremdnützige For- schung mit der Einschränkung, dass Versuchsperson und diejenigen, denen die Forschung einmal nützen soll, der- selben Gruppe von Patienten angehören. Doch einen in- dividuellen Nutzen haben die kindlichen Probanden aus der Versuchsteilnahme nicht. Sonst bräuchten wir ja, wie bereits gesagt, in diesem Punkt keine Gesetzesänderung, weil die Forschung mit individuellem Nutzen auch bei Minderjährigen bereits jetzt legal ist. Offenbar schrecken die Verbände der Pharmaindustrie wieder einmal auch vor unlauteren Methoden nicht zu- rück, was ihr Interesse an der Aufweichung des Patien- tenschutzes hinreichend charakterisiert. Und die Bun- desregierung ist zwar nicht in Fragen der sozialen Absicherung, wohl aber, wenn sie einigen Großkonzer- nen zu Diensten sein kann, zum Kollektivismus in jeder Form bereit. Auch der Verweis der Bundesregierung, die Einfüh- rung fremdnütziger Forschung an Minderjährigen sei aufgrund der europäischen Richtlinie 2001/20/EC erfor- derlich, dient nur der Tarnung des Vorhabens. Diese Richtlinie verfügt in § 3, dass strengere Schutzbestim- mungen in den einzelnen Mitgliedstaaten unberührt blei- ben. Sie will und darf nicht zur Absenkung des bestehen- den Schutzniveaus für Studienteilnehmer herangezogen werden. Das perfideste Täuschungsmanöver liegt jedoch in der offiziellen Begründung für die Freigabe fremdnützi- ger Forschung an Kindern. Dass die Kinderheilkunde vielfach auf Pharmaka angewiesen ist, deren Wirksam- keit und Sicherheit nicht an Kindern geprüft wurde und die somit bei Kindern gar keinen Einsatz finden dürften, ist in der Tat ein Skandal. Doch die daraus abgeleitete Folgerung, das Schutzniveau für kindliche Versuchsper- sonen müsste deshalb abgesenkt werden, hält der Über- prüfung nicht stand. Die Europäische Kommission macht in ihrem Positionspapier „Better Medicines for Children“ vom 28. Februar 2002 vielmehr das Desinte- resse der pharmazeutischen Industrie für die Misere ver- antwortlich. Der Markt, den die Kinderheilkunde bietet, sei zu klein und die Amortisation pädiatrischer Entwick- lungskosten schwierig. Sie haben richtig gehört, meine Damen und Herren, mögen die Gewinne der Pharmabranche auch noch so astronomisch sein: Eine Verpflichtung, die Arzneimittel auch für Kinder und Jugendliche nutzbar zu machen, wird von den Unternehmen wegen mangelnder Rentabi- lität negiert. Und die Zulassungsbehörden schweigen dazu. Dabei bestünden ausreichende Möglichkeiten, a w n ü s s T g e d B d A d E g m d t D o g s s d Z P k A l b d n m P F A z A n f d d b g (C (D uch ohne fremdnützige Forschung die notwendigen issenschaftlichen Daten für die Kinderheilkunde zu ge- erieren. Hierzu nur ein Beispiel: Gerade die Kenntnisse ber die Wirkstoffkonzentration im kindlichen Körper ind oft mangelhaft. Doch selbst für das in dieser Hin- icht sehr schwierig zu charakterisierende Antibiotikum obramycin konnten mit einer speziell für nicht einwilli- ungsfähige Patienten entwickelten Methodik mehrfach rfolgreich die notwendigen Ergebnisse beschafft wer- en. Es geht also auch unter den derzeitigen rechtlichen edingungen. Statt Menschenrechte zu unterminieren, wäre es also as Gebot der Stunde, den Herstellern im Rahmen der rzneimittelzulassung oder der Zulassungsverlängerung ie Beschaffung des erforderlichen wissenschaftlichen rkenntnismaterials aufzuerlegen. Dies kann mittels le- aler Studien, bei denen minderjährige Studienteilneh- er einen individuellen Nutzen erfahren, und aufgrund er Auflagenbefugnis gemäß § 28 AMG geschehen. Spä- estens in fünf Jahren sehen wir dann, ob noch relevante efizite in der pädiatrischen Arzneitherapie bestehen der nicht. Fassen wir zusammen: Die Freigabe der fremdnützi- en Forschung an Kindern und Jugendlichen ist men- chenrechtsverletzend, sie ist keine Umsetzung europäi- chen Rechts, und es gibt keine inhaltliche Notwendigkeit afür. Gestatten Sie mir noch diesen Nachsatz: Erklärtes iel dieser AMG-Novelle ist auch die Verbesserung der harmakovigilanz, also der Erfassung von Nebenwir- ungen. Gleichzeitig soll die Voraussetzung, dass eine rzneimittelstudie von einem Arzt geleitet wird, wegfal- en. Gerade in der wichtigsten Erhebungsphase für Ne- enwirkungen, der Phase der klinischen Prüfung, meint ie Bundesregierung also, auf Ärzte verzichten zu kön- en. Dies zeigt den unbeschreiblichen Dilettantismus, it dem diese AMG-Novelle vorbereitet wurde. Die DS wird sich beidem, der Einführung fremdnütziger orschung bei Minderjährigen und dem Wegfall des rztvorbehaltes, in Bundestag und Bundesrat widerset- en. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der erneu- erbaren Energien im Strombereich (Tagesord- nungspunkt 19 a) Ich erkläre, dass ich mich entgegen dem Votum mei- er Fraktion enthalte. Mein Abstimmungsverhalten möchte ich kurz wie olgt begründen: Das EEG wird grundsätzlich der Be- eutung der erneuerbaren Energien gerecht und geht in ie richtige Richtung; aber im Detail werden die Pro- leme der erneuerbaren Energien nur unzureichend gere- elt. Der Bioenergiebereich wird mangelhaft begleitet, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 9375 (A) ) (B) ) der Forschungsansatz kommt zu kurz und der Windener- giebereich bleibt teilweise überfördert. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arznei- mittelgesetzes (Tagesordnungspunkt 21) Ich stimme dem Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes nicht zu. Dies tue ich, obwohl ich anerkenne, dass es Regelungen enthält, die den Schutz von Kindern bei der Erforschung von Medikamenten verbessern und Nichtzustimmungsfä- hige vor fremdnütziger Forschung schützen. Trotzdem schwächt dieses Gesetz an anderer Stelle in für mich nicht hinnehmbarer Weise den Probandenschutz. Das vorliegende Gesetz ermöglicht, dass auch solche Wissenschaftler klinische Forschungen konzipieren, lei- ten und über deren Fortführung entscheiden dürfen, die nicht Ärzte sind. Dabei ist von Belang, dass der Schutz der Patienten vor unsachgemäßer Behandlung in Deutschland weitestgehend durch das Berufsrecht für Ärzte geregelt ist. Das hat zur Folge, dass nach diesem Gesetz die große Verantwortung für klinische Versuche auch solchen Personen übertragen werden darf, für die die berufsrechtlichen und ethischen Schranken, welche in Deutschland die Ausübung der Heilkunde regeln, nicht gelten. Obwohl die Europäische Union in ihrer Richtlinie die Mitgliedstaaten auffordert, hier ihre nationalen Regelun- gen zur Geltung zu bringen, und zum Beispiel Österreich und weitere Länder das Wohl von Probanden durch einen solchen Arztvorbehalt rechtlich gewährleisten, schafft das vorliegende Gesetz hier einen Freiraum zulasten der Teilnehmer von klinischen Studien, der mei- nes Erachtens nicht hinnehmbar ist. Es kann danach verantwortliche Leiter einer klinischen Studie zur Erpro- bung von Arzneimitteln geben, die nicht an das für Ärzte geltende Berufsrecht gebunden sind, und dies wird hin- genommen, obwohl von ihnen nach dem Gesetz Tätig- keiten erwartet werden, die der rechtlichen Definition der „Ausübung der Heilkunde“ entsprechen. Die Kon- trolle der Ausübung der Heilkunde liegt in der Zustän- digkeit der Länder. Mit der 12. AMG-Novelle werden die zuständigen Bundesoberbehörden ermächtigt, auf Antrag von Spon- soren – zum Beispiel Pharmaunternehmen – Patienten schützendes Berufsrecht außer Kraft zu setzen. Weder die zuständige Ethik-Kommission noch das BfArM und das Paul-Ehrlich-lnstitut als zuständige Behörden sind bisher berechtigt, über die in der Gesetzesnovelle impli- zit vorgeschriebene Befähigung zur Ausübung der Heil- kunde im Einzelfall zu entscheiden. Hinzu kommt, dass durch eine weitere Neuregelung des AMG Druck von antragstellenden Sponsoren auf die n te t s w c r e 1 t f n k g g z n k A g G n m V P t (C (D euerdings mit Genehmigungszuständigkeit ausgestat- te Ethikkommission ausgeübt werden kann. Pharmaun- ernehmen können jetzt die genehmigende Ethikkommis- ion gegebenenfalls bei Versagen einer Genehmigung für irtschaftliche Nachteile in Millionenhöhe haftbar ma- hen, während die Probanden einer Studie wohl kaum ih- en Schutz in gleicher Weise bei einer Ethikkommission inzufordern in der Lage sind. Die beiden vorgenannten Schwachpunkte der 2. AMG-Novelle bieten besonders in ihrer Kombina- ion Fehlanreize für die Beteiligten, welche zu einer ge- ährlichen Absenkung des Schutzniveaus für die Teil- ehmer an klinischen Studien in Deutschland führen önnen. Da es mir leider trotz erheblicher Anstrengun- en im Rahmen der Ausschussberatungen nicht gelun- en ist, die hier vorgetragenen Argumente zur Geltung u bringen, möchte ich mit dieser Zusatzerklärung mei- er Verantwortung als fachkundiger Abgeordneter nach- ommen. nlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Tourismus – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Prüfungsergebnisse zur Tourismusstatistik – Drucksachen 15/1167, 15/1272 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/173 Nr. 2.92 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/2447 Nr. 1.2 Drucksache 15/2636 Nr. 2.29 Drucksache 15/2636 Nr. 2.31 Drucksache 15/2636 Nr. 2.33 Drucksache 15/2636 Nr. 2.45 Drucksache 15/2636 Nr. 2.46 Drucksache 15/2636 Nr. 2.48 Drucksache 15/2636 Nr. 2.50 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 15/1547 Nr. 1.9 Drucksache 15/1547 Nr. 1.16 Drucksache 15/1613 Nr. 1.2 9376 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. April 2004 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/2636 Nr. 2.24 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/2447 Nr. 2.7 Drucksache 15/2447 Nr. 2.32 Drucksache 15/2447 Nr. 2.33 Drucksache 15/2447 Nr. 2.34 Drucksache 15/2519 Nr. 2.32 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/2636 Nr. 2.30 sellschaft mbH, Amsterdamer Str. 19 2 91, 1 , 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 103. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. April 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marco Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Mit 1 Euro haben Sie mitgeholfen, dass 130 000 zu-
    kunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen worden sind.
    Mit 1 Euro haben Sie mit dazu beigetragen, dass
    Deutschlands Energieversorgung sicherer geworden ist.
    Mit 1 Euro haben Sie mit dafür gesorgt, dass die deut-
    schen Unternehmen in einer Schlüsselindustrie zum
    Marktführer geworden sind. Mit 1 Euro leisten Sie einen
    wichtigen Beitrag zur Generationengerechtigkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    on 1 Euro pro Monat beweisen, dass die
    erneuerbaren Energien nicht teuer sein
    hte Ihnen einen Vergleich nennen: Ein
    eothermi-
    chland“ Die Kosten vFörderung der

    muss. Ich möc






    (A) )



    (B) )


    Marco Bülow

    Videorekorder kostet jeden Haushalt, auch wenn er nicht
    häufig benutzt wird, pro Monat mindestens 1,50 Euro,
    also mehr, als für die erneuerbaren Energien zu zahlen
    ist.

    Eigentlich sparen Sie sogar Geld. Denn die erneuer-
    baren Energien vermeiden so genannte externe Kosten.
    Das sind Kosten für Umweltschäden, für Schäden, die
    im Bereich Klima entstehen, aber beispielsweise auch
    für Castortransporte, die bekanntlich immer viel Geld
    kosten. All diese Kosten haben letztendlich Sie zu be-
    zahlen, auch wenn sie auf keiner Stromrechnung auftau-
    chen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich warne davor, zu glauben, dass die Kosten niedrig
    ausfallen werden. Ich möchte Sie nur an die Hitze-
    periode und an die Hochwasserkatastrophe im letzten
    Jahr erinnern. Wenn solche Ereignisse nicht Ausnahmen
    bleiben, sondern zum Regelfall werden, dann wird es Sie
    teuer zu stehen kommen, wenn Sie weiterhin hauptsäch-
    lich die anderen Energieträger nutzen und nicht die er-
    neuerbaren Energien.

    Wir müssen die Förderung der erneuerbaren Energien
    natürlich um vieles andere ergänzen. Beispielsweise
    müssen wir eine höhere Energieeffizienz erreichen. Wir
    müssen dafür sorgen, dass neben der Förderung der er-
    neuerbaren Energien auch andere Instrumente eingesetzt
    werden. Die SPD-Fraktion hat deswegen bei der Novel-
    lierung, über die wir heute sprechen, drei Schwerpunkte
    gesetzt. Wir wollen mit dieser Novelle nämlich errei-
    chen, dass das EEG, das Erneuerbare-Energien-Gesetz,
    erfolgreich bleibt und ein kostengünstiges Instrument ist.

    Unser erster Schwerpunkt betrifft die Effizienz. Wir
    wollen unser Ziel, nämlich die Verdoppelung des Anteils
    der erneuerbaren Energien bis 2010 auf über 12 Prozent,
    erreichen. Dabei dürfen aber die Kosten nicht in dem
    Maße steigen, wie der Anteil der erneuerbaren Energien
    steigt.

    Das heißt, wir haben an vielen Schrauben gedreht, um
    es kostengünstiger zu machen. Ich will eine nennen, die
    wir häufig benutzt haben, nämlich die Degression. Bei
    einer Degression von 2 Prozent, wie beispielsweise bei
    der Windkraft, und Hinzurechnung der Inflationsrate
    – diese wird nämlich nicht ausgeglichen – muss ein Be-
    treiber in zehn Jahren 35 Prozent des Geldes einsparen,
    um marktfähig zu bleiben.

    Unser zweiter Schwerpunkt war die Stärkung der För-
    derung der Bioenergien. Auch hier haben wir eine De-
    gression eingeführt. Vor allen Dingen haben wir hier
    aber auch noch einiges andere getan. Wir haben nämlich
    beispielsweise einen Bonus für nachwachsende Roh-
    stoffe gestaltet, weil wir glauben, dass gerade die Bio-
    energien einen wichtigen Beitrag für die erneuerbaren
    Energien leisten und sie noch nicht so stark genutzt wor-
    den sind, wie wir uns das gewünscht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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    (C (D ines muss dabei aber klar sein: Es muss sich um alle ereuerbaren Energien handeln; denn nur im Mix erbrinen sie die Auslastung, die wir uns vorstellen und die ir brauchen. Unser dritter Schwerpunkt ist die Härtefallregelung. arauf wird mein Kollege gleich eingehen. Natürlich haben wir noch einiges mehr verändert. Ich ill das alles aber nicht herunterbeten, weil Sie viele der leinen Zahlen wahrscheinlich langweilen würden. Es st ja auch alles im Gesetz nachzulesen. Mit dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz erden wir den Ausbau der erneuerbaren Energien unehindert fortsetzen, ohne dass die Kosten explodieren. as deutsche EEG ist das weltweit erfolgreichste Instruent zur Förderung der erneuerbaren Energien. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ndere Modelle sind teurer und nicht so erfolgreich. Das
    eweisen viele Gesetze in anderen Ländern. Deswegen
    opieren immer mehr Länder unser Instrument.
    Zudem wissen wir, dass sich die Kostenschere zwi-

    chen den erneuerbaren Energien und den anderen Ener-
    ieformen schon allein deswegen schließen wird, weil
    ir viele neue Kraftwerke bauen müssen; das kostet
    eld. Daneben gibt es vor allen Dingen beim Öl und
    eim Gas eine Endlichkeit, die schnell erreicht sein wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Erkenntnis spricht sich auch bei der Opposition
    erum. Trotzdem kommt die Opposition insgesamt zu
    inem Nein bezüglich der Förderung der erneuerbaren
    nergien. Dieser Satz lässt sich nur wie folgt kommen-
    ieren: Die Energiepolitik der Union ist nicht zukunftsfä-
    ig und die FDP ist mit ihrer Energiepolitik noch nicht
    inmal in der Gegenwart angekommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich bedaure, dass sich vor allen Dingen bei der Union
    ieder die Ewiggestrigen durchgesetzt haben. Es gab
    esprächsangebote von uns an Sie. Ich weiß, dass in-
    erhalb der Union mehrere den erneuerbaren Energien
    ositiv gegenüberstehen und dass es immer mehr wer-
    en. Trotzdem gibt es dieses Nein. Ich frage mich, ob
    as aus taktischen Gründen so ist oder ob sich Frau
    erkel bei Ihnen durchgesetzt hat. Es ist eigentlich
    chade, dass Frau Merkel mit Herrn Töpfer nur gemein-
    am hat, dass sie beide Umweltminister waren und in der
    nion sind, dass sie aber die Vernunft anscheinend nicht
    emeinsam haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch kein prinzipielles Nein!)


    Die Union will sich jetzt mit einem Trick retten: Die
    rneuerbaren Energien werden bis 2007 gefördert; da-
    ach wird geschaut, ob es ein anderes Instrument gibt.






    (A) )



    (B) )


    Marco Bülow

    Das ist ökologisch – aus den genannten Gründen – und
    ökonomisch natürlich unsinnig. Ökonomisch ist es des-
    halb unsinnig, weil es überhaupt keine Planungssicher-
    heit gibt. Niemand wird mehr irgendetwas in die erneu-
    erbaren Energien investieren, wenn er nicht weiß, was
    hinterher dabei herauskommt. In 20 Jahren werden sich
    die Menschen an den Kopf fassen und fragen, warum es
    eigentlich so schwierig war, die erneuerbaren Energien
    zu fördern, und warum damit nicht schon viel früher an-
    gefangen wurde.


    (Zuruf von der SPD: Wegen der CDU!)

    Bei einigen fehlen leider der Fortschrittsglaube, der

    Mut und der Pioniergeist, die wir Deutschen doch so
    dringend brauchen. Glücklicherweise gilt das nicht für
    alle. Viele Menschen haben das Gegenteil bewiesen. Das
    sind nicht immer die Großen, die damit Geld verdienen
    wollen – was ja legitim ist. Häufig sind das die Kleinen,
    zum Beispiel die Solarinitiativen in Bayern, die eigenes,
    privates Geld in die Hand genommen haben und eine
    Menge für die erneuerbaren Energien tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Vorgestern habe ich den Bürgermeister von Bad
    Urach in Baden-Württemberg getroffen. Er berichtete,
    dass er vor 20 Jahren die erneuerbaren Energien entdeckt
    und gemeinsam mit anderen damit begonnen hat, sich
    dafür zu engagieren. Heute, nach einem 20-jährigen
    Kampf, Engagement usw., bringt er eine Geothermie-
    anlage ans Netz. Wenn nicht in diesem, dann wird er
    spätestens im nächsten Jahr eine Menge Haushalte in
    diesem Ort mit erneuerbarer Energie versorgen. Das ist
    Gründergeist, Mut und Initiative, die wir brauchen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte die Gelegenheit nutzen, all den Men-
    schen, die sich aktiv für die erneuerbaren Energien ein-
    gesetzt haben und noch einsetzen werden – ob als Bür-
    germeister, Initiativen, Verbände oder allein –, meine
    Anerkennung auszusprechen und herzlich zu danken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Um beim Thema zu bleiben, möchte ich mich zum
    Schluss auch bei allen Referentinnen und Referenten so-
    wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken,
    die an der Novelle mitgearbeitet haben und ohne die wir
    Abgeordneten bei solch komplexen Themen manchmal
    ganz schön alt aussehen würden. Gemeinsam haben wir
    ein gutes Gesetz auf den Weg gebracht. Vielen Dank da-
    für.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Horst Seehofer, CDU/

CSU-Fraktion.

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(C (D (Ute Kumpf [SPD]: Wir haben keine Gesundheitsdebatte! Was haben Sie denn mit Energie zu tun?)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Seehofer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Was für starke Worte: ewig gestrig, trickreich,
    och nicht in der Gegenwart angekommen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Er wusste ja noch gar nicht, dass Sie reden!)


    ch darf Herrn Bülow einmal daran erinnern, dass die er-
    euerbaren Energien zuallererst von der Union Anfang
    er 90er-Jahre gefördert wurden. Sie sind unser Kind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben ein klares Bekenntnis zur Funktion der er-
    euerbaren Energien auch in der Zukunft abgelegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ir stehen dazu. Die erneuerbaren Energien leisten für
    en Klimaschutz, die Ressourcenschonung und die
    echnologieentwicklung einen wichtigen Beitrag. Des-
    alb werden nach Auffassung der Union die erneuerba-
    en Energien wie die Sonne, die Geothermie, die Bio-
    asse, die Wasserkraft und der Wind auch in der
    ukunft einen wichtigen Beitrag zum Energiemix in der
    undesrepublik Deutschland leisten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    amit nicht das geringste Missverständnis auftritt: Wir
    ekennen uns eindeutig zu dem Verdoppelungsziel,
    ämlich dass sich der Anteil der erneuerbaren Energien
    m Bruttostromverbrauch in der Bundesrepublik
    eutschland, gemessen am Jahre 2000, verdoppeln soll.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Über das Ziel gibt es überhaupt keine Diskussion.

    (Marco Bülow [SPD]: Dann machen Sie mit!)


    ir streiten um den richtigen Weg zum Ziel. Wir müssen
    rotz unseres Bekenntnisses zu den erneuerbaren Ener-
    ien darauf achten, dass die erneuerbaren Energien
    diesen Grundsatz haben Sie in der Theorie bisher auch
    mmer vertreten – effizient, marktwirtschaftlich und
    innvoll eingesetzt werden. Politikern, die für den sinn-
    ollen Einsatz eines Instrumentariums eintreten, kann
    an doch nicht vorwerfen, dass sie gegen dieses Instru-
    entarium sind.
    Schauen Sie, ich komme aus der Gesundheitspolitik.

    elbst in der Gesundheitsversorgung ist es parteiüber-
    reifend Konsens, dass die Versorgung der kranken
    enschen effizient und wirtschaftlich organisiert wer-
    en muss. Niemand würde deshalb auf die Idee kom-
    en, dass sich die Realisierung von Wirtschaftlichkeit
    nd Effizienz im Gesundheitswesen gegen die kranken
    enschen richtet. Das, was in der Gesundheitsver-
    orgung selbstverständlich ist, muss erst recht für die






    (A) )



    (B) )


    Horst Seehofer

    Energieversorgung gelten, nämlich dass wir die erneuer-
    baren Energien wirtschaftlich und effizient einsetzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich möchte Ihnen ein paar Beispiele nennen. Ihre Ar-
    gumentation, das Ganze koste nur 1 Euro, ist ein Einlul-
    len der Bevölkerung. Das ist das Gesetz der kleinen
    Zahl: Diese Maßnahme ist nicht so schlimm, weil sie nur
    1 Euro kostet. Auch jene Maßnahme ist nicht so
    schlimm, weil sie nur ein paar Cent kostet. – In der
    Summe – das ist die entscheidende Botschaft für die pri-
    vaten Haushalte und die Industrie – hat Ihre Politik dazu
    beigetragen, dass mittlerweile 40 Prozent des Stromprei-
    ses für Maßnahmen des Staates in den letzten Jahren auf-
    gewendet wurden. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Marco Bülow [SPD]: Das ist doch Quatsch! Sagen Sie mal was zur Subvention der Atomkraft!)


    Das heißt, wenn ein Haushalt eine Stromrechnung von
    200 Euro erhält, dann sind in diesem Betrag 40 Prozent
    davon für Maßnahmen aufzubringen, die Sie politisch
    veranlasst haben.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das ist falsch aufgeschrieben worden!)


    Nun erklären Sie am ersten Tag: Das ist doch gar
    nicht so schlimm, es sind an der Tankstelle nur ein paar
    Cent mehr für die Ökosteuer. Am nächsten Tag heißt es:
    Das ist gar nicht so schlimm, es sind nur ein paar Cent
    mehr für die Mehrwertsteuer. Am dritten Tag sagen Sie:
    Das ist gar nicht so schlimm, es sind nur ein paar Cent
    mehr für die Kraft-Wärme-Kopplung. Am Ende der Wo-
    che erzählen Sie: Das ist gar nicht so schlimm, es sind
    nur ein paar Cent für die erneuerbaren Energien. – Jede
    Maßnahme für sich betrachtet kostet in der Tat nur eine
    geringe Summe. Aber alles zusammengenommen muss
    uns Sorgen machen; denn ein Anteil von 40 Prozent am
    Strompreis ist kein Pappenstiel.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Deshalb muss jetzt die Gesundheitspolitik ran und das erklären!)


    Wie sieht das in der Praxis aus? Sie sprechen hier von
    einer Förderung der erneuerbaren Energie. In der Reali-
    tät sieht es aber so aus, dass der Gesetzgeber eine Ver-
    pflichtung der Netzbetreiber vorgesehen hat, Strom aus
    erneuerbaren Energien abzunehmen.


    (Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist auch gut so!)


    Hinzu kommt die Verpflichtung, den Strom zu einem
    Festpreis zu vergüten.

    Ich darf in Klammern anmerken, dass ich bisher im-
    mer dachte, dass wir beim Apothekenrecht eine sehr
    hohe Regelungsdichte haben. Aber gemessen an der För-
    derung der erneuerbaren Energien haben wir bei den
    Apotheken noch den Inbegriff der sozialen Marktwirt-
    schaft.

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    (C (D enn Abnahmeverpflichtung und feste Einspeisungsergütung sind nicht annähernd marktwirtschaftliche rinzipien. Trotzdem muss eine Anschubfinanzierung in iese Richtung erfolgen. Deshalb waren wir auch immer afür, dass man eine Einspeisungsvergütung vorsieht. ir müssen aber auch mit dem zweiten Ziel Ernst mahen. Wir müssen zu irgendeinem Zeitpunkt dazu komen, dass sich erneuerbare Energien selbst tragen, wirtchaftlich sind und nur noch dort eingesetzt werden, wo ie sinnvoll sind. Auch das müssen wir realisieren. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Marco Bülow [SPD])


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es macht doch keinen Sinn, wenn die feste Einspei-
    ungsvergütung dazu führt, dass auch an ungünstigen
    tandorten Windräder aufgestellt werden. Wenn Sie
    ich jetzt – ich wende mich an die Grünen – auf der ei-
    en Seite aus Gründen des Natur- und Landschaftsschut-
    es hier im Deutschen Bundestag zu erneuerbaren Ener-
    ien bekennen, auf der anderen Seite Ihr Klientel aber
    or Ort gegen die Aufstellung von Windrädern de-
    onstriert, weil das aus ihrer Sicht an ungünstigen
    tandorten einen überzogenen Eingriff in die Natur und
    ie Landschaft darstellt, dann passt das nicht zusammen.
    eshalb ist es ganz wichtig, dass wir die Förderung der
    indkraft auf die Standorte konzentrieren, die irgend-
    ann einmal die Chance bieten, dass Windkraft wirt-
    chaftlich genutzt werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Weiterhin müssen wir die Förderung stärker hin zu er-

    euerbaren Energien umpolen, die vom Prinzip her
    rundlastfähig sind.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

    s macht doch auf Dauer keinen Sinn, wenn wir erneu-
    rbare Energien, die nur eine bestimmte Stundenzahl im
    ahr zur Verfügung stehen, weil nicht immer die Sonne
    cheint oder der Wind bläst, fördern und gleichzeitig
    ber die konventionellen Kraftwerke uneingeschränkt
    hre Grundlast vorhalten müssen. Was haben wir für den
    limaschutz erreicht, wenn nur ergänzt, nicht aber er-
    etzt wird? Deshalb müssen wir umsteuern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    ir müssen zu grundlastfähigen Energiearten umsteuern
    nd bei den übrigen Energiearten dafür sorgen, dass sie
    rgendwann wirtschaftlich werden.
    Ich nenne Ihnen einmal ein Beispiel aus meiner Hei-
    at. Dort organisieren Banken und Sparkassen zurzeit
    bendvorträge über das so genannte Schwarze-Dächer-
    rogramm. Es wird den Menschen empfohlen, einen
    redit über 100 000 Euro aufzunehmen und die Dächer
    hrer Häuser mit Sonnenkollektoren zu bestücken. Laut
    inanzierungsplan soll in den ersten zehn Jahren der
    redit zurückgezahlt werden, in den zweiten zehn Jah-
    en soll der Investor ein Zubrot zu seiner Rente haben. In
    em Beispiel, das ich vor Augen habe, wird von einer
    ente in Höhe von 850 Euro gesprochen.






    (A) )



    (B) )


    Horst Seehofer


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das muss man sich einmal vorstellen!)

    Dafür ist die Förderung der erneuerbaren Energien

    nicht gedacht.

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


    Es ist nicht so wie bei der Ökosteuer, die ein Beitrag zur
    Rentenfinanzierung ist. Es kann nicht sein, dass die klei-
    nen Leute und Familien mit Kindern über den höheren
    Strompreis die Rente derjenigen finanzieren, die es sich
    leisten können, ihr Kapital in solche Anlagen zu inves-
    tieren. Das kann nicht sinnvoll sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deshalb sagen wir klipp und klar: Ja zum Ziel der

    Verdoppelung der erneuerbaren Energien beim Brutto-
    stromverbrauch. Da stimmen wir völlig überein. Wir
    sagen aber ebenso entschieden: Umsteuerung hin zu
    grundlastfähigen Energiearten und keine Dauersubven-
    tion. Wir reden im Deutschen Bundestag fast wöchent-
    lich darüber, wie wir Subventionen abbauen; auf der an-
    deren Seite laufen wir Gefahr, gigantische neue
    Subventionen für unwirtschaftliche Anlagen zu gewäh-
    ren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Marco Bülow [SPD]: Reden Sie mal über Atomkraft!)


    Sie gehen davon aus, dass schon alles richtig werden
    wird. Wir verstehen aber politische Verantwortung so
    – darin unterscheiden wir uns von Ihnen –, dass wir
    durch Gestaltung und unsere Entscheidung dafür sorgen
    wollen, dass es richtig wird.


    (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das machen wir auch!)


    Deshalb soll das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit sei-
    nem herkömmlichen Förderinstrumentarium bis Ende
    2007 befristet werden. Wir werden bis zu diesem Zeit-
    punkt hier im Deutschen Bundestag ein Gesetz vorlegen,
    das für die Ziele, die ich genannt habe, ein effizienteres
    Förderinstrumentarium vorsieht, als es in der Vergangen-
    heit der Fall war.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die von uns vorgesehene Förderung bis zum Jahr

    2007 hängt nicht mit irgendeiner Wahl zusammen, son-
    dern damit, dass Ende 2007 die Versuchsphase des
    Emissionshandels ausläuft und mehr Klarheit darüber
    herrscht, welche Kosten durch die erneuerbaren Ener-
    gien für den Netzausbau und die Regelleistungen beim
    Strom entstehen. Dann sind wir in der Lage, eine fun-
    dierte Entscheidung zugunsten der erneuerbaren Ener-
    gien zu treffen.

    Wir müssen aber auch darauf achten, meine Damen
    und Herren von Rot-Grün, dass wir neben der Förderung
    der erneuerbaren Energien in einem effizienteren System
    durch Stromeinsparung und mehr Effizienz bei den
    Kraftwerken zu einer Kostensenkung kommen. Denn
    mit günstigeren Preisen können wir wesentlich mehr für
    den Klimaschutz erreichen als allein mit der Förderung

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    (C (D er erneuerbaren Energien. Behalten Sie deshalb bitte uch diese anderen Faktoren im Blick! Für die CDU/CSU sage ich klipp und klar Ja zu den rneuerbaren Energien, u einer Umsteuerung hin zu den grundlastfähigen ereuerbaren Energien und zu einem effizienteren Förderystem, damit das Ganze auch auf Dauer tragfähig leibt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Dr. Axel Berg [SPD]: Aber nichts dafür tun!)