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ID1510211100

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    Plenarprotokoll 15/102 (Drucksache 15/2820) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ausbildungsplatz- abgabe verhindern – Wirtschaft nicht weiter belasten – Berufsausbil- dung stärken (Drucksache 15/2833) . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Weichen stellen für eine bessere Be- schäftigungspolitik – Wachstumspro- gramm für Deutschland (Drucksache 15/2670) . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . 9148 C 9148 D 9149 A 9151 B 9154 A 9155 B 9172 A 9172 B 9175 C 9176 A 9177 D Deutscher B Stenografisch 102. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 17, 20, 23 h und 23 i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Sicherung und Förderung des Fachkräftenach- wuchses und der Berufsausbil- dungschancen der jungen Genera- tion (Berufsausbildungssicherungs- gesetz – BerASichG) E B K J K G D C P D D S 9147 A 9148 B 9148 B BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 9157 A 9159 C undestag er Bericht ung en 1. April 2004 t : delgard Bulmahn, Bundesministerin MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . örg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rietje Bettin BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . . etra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . agmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) SPD . . . . . . . . . . . . 9160 A 9160 C 9163 A 9163 C 9163 C 9164 A 9165 A 9165 D 9166 D 9168 A 9170 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 9179 B 9181 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . Anette Kramme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung von Ver- kehrsleistungen (Verkehrsleistungs- gesetz – VerkLG) (Drucksache 15/2769) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. März 2003 zwischen der Regie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Repu- blik Türkei über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Straftaten mit erheblicher Bedeutung, insbe- sondere des Terrorismus und der or- ganisierten Kriminalität (Drucksache 15/2724) . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (Drucksache 15/780) . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines … Geset- zes zur Änderung des Strafvollzugs- gesetzes (Drucksache 15/2252) . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Michael Kauch, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Haftungsregeln als eigenstän- diges Instrument europäischer Um- weltpolitik (Drucksache 15/2011) . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Stinner, Daniel Bahr (Münster), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Grundsätzliche Neuausrich- T 9184 A 9184 D 9185 C 9186 D 9188 B 9189 B 9190 B 9191 A 9192 D 9194 B 9196 A 9196 A 9196 B 9196 B 9196 B tung der EU-Hilfsmaßnahmen für Südosteuropa (Drucksache 15/2424) . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Ulla Burchardt, Jörg Tauss, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD so- wie der Abgeordneten Grietje Bettin, Volker Beck (Köln), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Aktions- plan zur UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (Drucksache 15/2758) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu der in Rom am 17. November 1997 angenomme- nen Fassung des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (Drucksachen 15/2544, 15/2754) . . . . b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Zusatzabkommen vom 15. Oktober 2003 zu dem Abkom- men vom 4. Oktober 1954 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteue- rung auf dem Gebiet der Erbschaft- steuern (Drucksachen 15/2721, 15/2847) . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. Mai 2002 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und Ka- nada über die Rechtshilfe in Strafsa- chen (Drucksachen 15/2598, 15/2840) . . . . d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Zusatzvertrag vom 13. Mai 2002 zu dem Vertrag vom 11. Juli 1977 zwischen der Bundesre- publik Deutschland und Kanada über die Auslieferung (Drucksachen 15/2599, 15/2841) . . . . e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu dem Proto- koll betreffend die Verringerung von Versauerung, Eutrophierung und 9196 C 9196 C 9196 D 9197 A 9197 B 9197 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 III bodennahem Ozon (Multikompo- nenten-Protokoll) vom 30. Novem- ber 1999 im Rahmen des Überein- kommens von 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung (Drucksachen 15/2410, 15/2846) . . . . f) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung des Beschlusses des Rates (2003/725/ JI) vom 2. Oktober 2003 zur Ände- rung von Art. 40 Abs. 1 und 7 des Übereinkommens zur Durchfüh- rung des Schengener Übereinkom- mens vom 14. Juni 1985 betreffend den schrittweisen Abbau der Kon- trollen an den gemeinsamen Gren- zen (Drucksachen 15/2546, 15/2842) . . . . g) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 13 vom 3. Mai 2002 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die vollstän- dige Abschaffung der Todesstrafe (Drucksachen 15/2549, 15/2844) j) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Ver- ordnung der Bundesregierung: Dreizehnte Verordnung zur Durch- führung des Bundes-Immissions- schutzgesetzes (Verordnung über Großfeuerungs- und Gasturbinen- anlagen – 13. BImSchV) (Drucksachen 15/2596, 15/2630 Nr. 2.1, 15/2802) . . . . . . . . . . . . . . . . . k) – o) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 103, 104, 105, 106 und 107 zu Petitionen (Drucksachen 15/2763, 15/2764, 15/2765, 15/2766, 15/2767) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Beschlussempfehlung des Ausschus- ses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem Ge- setz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinder- ter Menschen T 9197 D 9198 A 9198 B, C 9198 C 9198 D–9199 A (Drucksachen 15/1783, 15/2357, 15/2557, 15/2830, 15/2636 Nr. 2.40, 15/2848) b) Beschlussempfehlung des Ausschus- ses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem Ge- setz zur Änderung der Vorschriften über die Anfechtung der Vaterschaft und das Umgangsrecht von Bezugs- personen des Kindes und zur Ein- führung von Vordrucken für die Vergütung von Berufsbetreuern (Drucksachen 15/2253, 15/2492, 15/2716, 15/2831) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung des Ausschus- ses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) zu dem Ge- setz zur Umsetzung des Beschlusses (2002/187/JI) des Rates vom 28. Fe- bruar 2002 über die Errichtung von Eurojust zur Verstärkung der Be- kämpfung der schweren Kriminali- tät (Eurojust-Gesetz – EJG) (Drucksachen 15/1719, 15/2484, 15/2717, 15/2832) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Vor- schlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 2003/ 96/EG im Hinblick auf die Möglich- keit der Anwendung vorübergehen- der Steuerermäßigungen und Steuerbefreiungen auf Energieer- zeugnisse und elektrischen Strom durch bestimmte Mitgliedstaaten (Drucksachen 15/2636 Nr. 2.40, 15/2848) e) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 6 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/2834) . . . . . . . . . . . . . f) – j) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 108, 109, 110, 111 und 112 zu Petitio- nen (Drucksachen 15/2835, 15/2836, 15/2837, 15/2838, 15/2839) . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs 9199 B 9199 C 9199 D 9199 D 9200 A 9200 A–C IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 eines Gesetzes zur Umsetzung der Re- form der gemeinsamen Agrarpolitik (Drucksachen 15/2553, 15/2770, 15/2843, 15/2851) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: zu den Ergebnissen des Frühjahrsgipfels der Europäischen Union am 25./26. März 2004 Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger FDP . . Martin Dörmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Schwanholz SPD . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Sanktionenrechts (Drucksache 15/2725) . . . . . . . . . . . . . . . . B S C J D J D T D E H R D H H T 9200 C–D 9200 D 9202 A 9203 B 9204 C 9206 A 9207 D 9210 A 9211 C 9213 C 9214 D 9219 C 9215 B 9216 D 9221 B 9222 D 9224 A 9225 C 9226 A 9227 C 9228 A 9228 D 9230 B 9231 D rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . iegfried Kauder (Bad Dürrheim) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing FDP . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Deutsch als Arbeitssprache auf eu- ropäischer Ebene festigen – Ver- stärkte Förderung von Deutsch als erlernbare Sprache im Ausland – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Gauweiler, Günter Nooke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Deutsch als dritte Ar- beitssprache auf europäischer Ebene – Verstärkte Förderung von Deutsch als lernbare Sprache im Ausland (Drucksachen 15/1574, 15/468, 15/1951) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Gauweiler CDU/CSU . . . . . . . . . . ckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . ainder Steenblock BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . edi Wegener SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Bürsch, Ludwig Stiegler, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD sowie der Abgeordneten 9232 A 9233 D 9234 D 9235 D 9236 C 9237 C 9239 A 9240 D 9242 C 9242 D 9244 B 9245 C 9246 B 9247 B 9248 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 V Volker Beck (Köln), Werner Schulz (Berlin), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Öffentlich-private Partnerschaften (Drucksachen 15/1400, 15/2663) b) Antrag der Abgeordneten Otto Fricke, Gudrun Kopp, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Privatisie- rung und öffentlich-private Partner- schaften (Drucksache 15/2601) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Bürsch SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Dr. Andreas Pinkwart, Dr. Günter Rexrodt, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung, Befristung und degres- siven Gestaltung von Subventionen (Subventionsbegrenzungsgesetz) (Drucksache 15/2061) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhil- fen des Bundes und der Steuerver- günstigungen gemäß § 12 des Geset- zes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 2001 bis 2004 (19. Subventi- onsbericht) (Drucksache 15/1635) . . . . . . . . . . . . . Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . C J T R I K I D P J B D D D T A B I U D R D U 9249 B 9249 B 9249 B 9251 A 9253 A 9254 B 9255 B 9255 D 9257 A 9258 D 9259 A 9259 B 9260 C 9262 B 9263 C 9264 B arsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Ingrid Arndt- Brauer, Norbert Barthle und weiteren Ab- geordneten: Mehr Demokratie wagen durch ein Wahlrecht von Geburt an (Drucksache 15/1544) . . . . . . . . . . . . . . . olf Stöckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ngrid Fischbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . laus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . arbara Wittig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) (Drucksachen 15/1487, 15/2795) . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . ngo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . lrike Höfken BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . rsula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 9264 D 9266 B 9267 A 9268 A 9269 B 9269 C 9270 D 9272 C 9273 D 9275 B 9275 D 9276 C 9277 D 9279 A 9280 C 9280 D 9281 C 9282 B 9284 A 9285 A 9286 C 9287 C 9288 B 9289 D VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Cajus Caesar, Peter H. Carstensen (Nordstrand), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Urwaldschutz durch nachhaltige Holz- und Forstwirtschaft stärken (Drucksache 15/2747) . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Hemker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN und der FDP: Rating-Agenturen: Integrität, Unabhängigkeit und Trans- parenz durch einen Verhaltenskodex verbessern (Drucksache 15/2815) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, Gisela Piltz, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Passa- gierdatensammlungen und Daten- schutzrechte – EU-Abkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika (Drucksache 15/2761) . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Hofmann (Volkach) SPD . . . . . . . . . . Beatrix Philipp CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U T N A L A E D ti d d t A Z d U n n R S H D C A Z A D d g P 9291 A 9292 B 9292 C 9293 C 9294 D 9296 A 9296 D 9297 C 9298 D 9299 A 9299 A 9300 B 9301 B 9302 D 9304 A te Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . agesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Gero Storjohann, Dirk Fischer (Hamburg), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Kleinlaster sicherer machen (Drucksache 15/2577) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten r. Gesine Lötzsch und Petra Pau (beide frak- onslos) zur namentlichen Abstimmung über en Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung er Reform der gemeinsamen Agrarpoli- ik (Tagesordnungspunkt 6) . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Rating-Agenturen: Integrität, nabhängigkeit und Transparenz durch ei- en Verhaltenskodex verbessern (Tagesord- ungspunkt 14) einhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . tefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . ubert Ulrich BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Passagierdatensammlungen und atenschutzrechte – EU-Abkommen mit en Vereinigten Staaten von Amerika (Ta- esordnungspunkt 15) etra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . 9305 A 9305 D 9306 C 9307 A 9307 B 9307 D 9308 C 9310 A 9310 C 9312 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 VII Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Kleinlaster sicherer machen (Tagesordnungspunkt 16) Uwe Beckmeyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Ursula Sowa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9312 C 9313 C 9314 B 9315 A 9315 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9147 (A) ) (B) ) 102. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    1) Anlage 5 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9307 (A) ) (B) ) Zeit, etwas Konkretes anzubieten. Die jüngste Anhörung ses des Deutschen Bundestages unter meiner Leitung die verbindlich. Die Bundesregierung hatte ausreichend g angenen Sommer eine Delegation des Finanzausschus- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch und Petra Pau (beide fraktionslos) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (Tagesordnungspunkt 6) Die PDS fordert seit Jahren eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik. Deshalb unterstützten wir den Luxem- burger Beschluss zur Reform der gemeinsamen Agrar- politik, auch wenn diese Reform nur bedingt unseren weiter gehenden Vorstellungen entspricht. Der System- wechsel in der Agrarförderung, der die Landwirtschaft wettbewerbsfähiger und marktgerechter machen und umweltgerechte Erzeugungsverfahren sicherstellen soll, ist ein gesellschaftliches Erfordernis. Aus diesem Grund sind wir vom Grundsatz her für die dem Gesetzentwurf zugrunde liegende Grundkon- struktion für die nationale Umsetzung der Reform. Trotzdem haben wir dem Gesetz nicht zugestimmt. Un- sere Gründe dafür waren folgende. Erstens. Die Bundesregierung lehnt in ihrer Gegenäu- ßerung die vom Bundesrat vorgeschlagene Verschiebung des Beginns der Prämienangleichung auf 2010 ab. Le- diglich im Bereich der Milch- und Schafproduktion will sie Ausnahmen in Erwägung ziehen. Das ist uns zu un- d d t g d g f M B d d t d r d E f b g i s g d n m s d d g d d n S m e z R A Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Deittert, Hubert CDU/CSU 01.04.2004* Hartnagel, Anke SPD 01.04.2004 Irber, Brunhilde SPD 01.04.2004 Koppelin, Jürgen FDP 01.04.2004 Laurischk, Sibylle FDP 01.04.2004 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 01.04.2004 Dr. Rexrodt, Günter FDP 01.04.2004 Simm, Erika SPD 01.04.2004 Thiele, Carl-Ludwig FDP 01.04.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht es Agrarausschusses hat deutlich gemacht, dass Län- ervertreter wie Wissenschaftler – unabhängig vom Par- eibuch – für eine zeitliche Verschiebung der Prämienan- leichung plädieren. Gerade Milchproduzenten würden urch Preissenkung und Prämienabschmelzung doppelt etroffen. Das Brandenburger Agrarministerium be- ürchtet – Zitat – „umfangreiche Existenzaufgaben“ von ilchviehbetrieben. Um das zu vermeiden, muss den etrieben die erforderliche Anpassungszeit im Interesse er künftigen Wettbewerbsfähigkeit und zur Vermeidung er Entwertung von Investitionen und Gesellschafteran- eilen eingeräumt werden. Die heutige Debatte hat ver- eutlicht, dass der Konflikt zwischen „Besitzstandswah- ung“ und „Beseitigung von Ungerechtigkeit“ nicht mit er Brechstange lösbar ist. Deshalb hat die PDS in ihrem uropawahlprogramm unter anderem formuliert: Beim Umbau des Agrarförderungssystems, der mit erheblichen Umschichtungen zwischen Betrieben und Regionen verbunden sein wird, sollten die natio- nalen Entscheidungsspielräume so genutzt werden, dass die Umschichtungen aus Einkommensgründen nicht abrupt, sondern als mehrjähriger Übergang er- folgen. Zweitens. Für uns und die Landwirte, die mit der Re- orm leben müssen, ist eine zentrale Frage offen geblie- en, nämlich die Einschätzung der komplexen Wirkun- en dieser umfassenden Reform. Das betrifft nsbesondere ihre Konsequenzen für die regionale Wirt- chaftskraft, für Wachstum, Wertschöpfung, Beschäfti- ung. Es ist schlimm, dass die Bundesregierung nicht in er Lage ist, Einschätzungen und Auswirkungsberech- ungen vorzulegen. Damit wird dem Bundestag zuge- utet, die „Katze im Sack zu kaufen“. Damit ist kein olides Gesetzgebungsverfahren möglich. Unsere Be- enken betreffen Voraussagen, die von der Wissenschaft, em Bauernverband und Agrarministerien der Länder etroffen wurden, wonach vor allem die Rindfleischpro- uktion erheblich absinken werde. Ostdeutschland wäre avon besonders betroffen. Das ist weder akzeptabel och mit der in der Koalitionsvereinbarung zwischen PD und Bündnis 90/Die Grünen formulierten und im- er noch nicht eingelösten Aussage vereinbar, sich „für inen höheren Tierbestand in Ostdeutschland einzuset- en, um Wertschöpfung wieder verstärkt in ländlichen egionen Ostdeutschlands anzusiedeln“. nlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Rating-Agenturen: Integrität, Unabhängigkeit und Transparenz durch einen Verhaltenskodex verbessern (Ta- gesordnungspunkt 14) Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD): Als im ver- 9308 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 (A) ) (B) ) Vereinigten Staaten besuchte und dort internationale Fi- nanzmarktprobleme erörterte, trafen wir dort kaum je- manden, weder in der Politik noch bei Aufsichtsbehör- den, der ernsthaft die Notwendigkeit sah, die Tätigkeit von Rating-Agenturen zu regulieren. Zwar haben die Vereinigten Staaten durch eine Verpflichtung der Rating- Agenturen, bei der Finanzaufsicht zugelassen zu sein, die wenigen US-amerikanischen und kanadischen Ra- ting-Agenturen de facto weltweit monopolisiert. Aber alles andere sollte nach Auffassung unserer Gesprächs- partner der Markt regeln. Vor diesem Hintergrund bin ich besonders erfreut, dass die Wertpapieraufsichtsbehörden aller großen Industrieländer sich inzwischen gemeinsam bemühen, einen so genannten Verhaltenskodex für Rating-Agen- turen zu entwickeln. Dies ist auch dringend erforderlich. Das Gutachten einer Rating-Agentur entscheidet über die Kreditwürdigkeit und die Finanzierungskosten von Unternehmen und damit über deren Zukunft. Versiche- rungsunternehmen, Finanzdienstleister, Banken und Börsen unterliegen national und zum Teil inzwischen auch international einer Aufsicht. Die Rechnungslegung von Konzernen wird zunehmend standardisiert und da- mit transparent, aber die „selbsternannten“ Schiedsrich- ter über die Kapitalausstattung und Bonität von Unter- nehmen, die Rating-Agenturen, unterliegen keinerlei Spielregeln. Es gibt Rating-Agenturen, die unabhängig sind. Sie blicken auf lange Zeitreihen von Finanzmarktdaten und unternehmensbezogenen Informationen zurück, sie ha- ben eine offene Eigentümerstruktur und sind nicht mit anderen Zweigen von Finanzdienstleistungen verstrickt. Bei diesen Rating-Agenturen kann davon ausgegangen werden, dass sie immer und ausschließlich ihrem einzi- gen Produkt, nämlich dem objektiven Rating, verpflich- tet sind. Es gibt andere Rating-Agenturen, die sind selbststän- diger Bestandteil von Finanzdienstleistungskonzernen und arbeiten unter einem Dach mit Wirtschaftprüfern, Anlageberatern und Investmentbankern und haben in ih- rer unternehmerischen Verwandtschaft sogar noch füh- rende Wirtschaftszeitungen. Bei solchen Unternehmen kann unterstellt werden, dass es zu Interessenskonflikten kommen kann. Es gibt Herauf- und Herabstufungen von Unterneh- men durch Rating-Agenturen, die auch für Kenner des Marktes nicht nachvollziehbar sind. Ein Offenlegen der Methode und der empirischen Basis des Ratings gibt es in der Regel nicht. Es ist erforderlich, dass die Methoden offen gelegt werden und auch einer Methodenkritik zu- gänglich sind. Es muss sich ein State of the Art hinsicht- lich der Durchführung von Ratings herausbilden, der un- angreifbar ist. Die ersten Ratings von Unternehmen werden häufig durch die Unternehmen selbst in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind dann Grundlage einer langen Zeitreihe, die ohne Rückfragen bei den betroffenen Unternehmen von den Rating-Agenturen weiterverwandt werden kann. Auch dies kann zu einem Problem werden, weil die Un- ternehmen wenig Einfluss darauf haben, unter welchen G w w s d t A a e e f K m s a n M L l v O g d z W v k m m D f m U s s a s l d R T d g w r k A k v B (C (D esichtspunkten die angesammelten Daten eingesetzt erden. Es ist nur sehr selten der Fall, dass Ratings eine Vor- arnfunktion im Sinne eines Coachings für große Ge- ellschaften wahrnehmen, wie wir es zum Beispiel bei er Entlassung der Landesbanken aus der Gewährs- rägerhaftung haben. Hier wird über mehrere Jahre ein ls-ob-Rating durchgeführt, sodass sich die Gesellschaft uf den „Ernstfall“ einstellen kann. Die Refinanzierung iner Landesbank ist am günstigsten, wenn sie mit „aaa“ ingestuft wird, und gerade noch möglich bei einem ein- achen „a“. Alle Einstufungen darunter verteuern die onditionen so sehr, dass ein Bankgeschäft nicht mehr öglich ist. Vor diesem Hintergrund kann man sich vor- tellen, dass auch Wettbewerber Rating-Agenturen be- uftragen, den Konkurrenten zu beobachten, und das icht nur uneigennützig mit dem Ergebnis, diesen am arkt zu stärken. All diese Probleme müssen gelöst werden. Die ösungen können Eingang finden in einen internationa- en Verhaltenskodex für Rating-Agenturen. Die BaFin erhandelt für Deutschland im Rahmen der internationalen rganisationen der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO enau mit diesem Ziel. Der Deutsche Bundestag bestärkt ie BaFin und Herrn Sanio ausdrücklich in dieser Zielset- ung und wünscht ihm auch im Interesse der deutschen irtschaft viel Erfolg. Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU): Die Bedeutung on Rating-Agenturen hat vor dem Hintergrund der stär- eren gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Finanz- ärkte in den letzten Jahren weiter zugenommen. Ratings sind eine wesentliche Grundlage für Kapital- arktteilnehmer bei deren Investitionsentscheidungen. amit besitzen Rating-Agenturen einen erheblichen Ein- luss auf die Zins- und Preisgestaltung an den Kapital- ärkten und damit auch auf die Finanzierungskosten der nternehmen. Vor dem Hintergrund von Basel II und der voraus- ichtlich ab 2007 geltenden neuen Eigenkapitalvor- chriften für Banken werden externe Ratings noch mehr n Bedeutung gewinnen, auch im Bereich der Mittel- tandsfinanzierung. Manches spricht dafür, dass die von den internationa- en Rating-Agenturen praktizierten Bewertungsstan- ards einen prägenden Einfluss auch auf das bankinterne ating der Kreditinstitute ausüben. Damit erlangt das hema auch für den industriellen Mittelstand hohe Be- eutung. Für viele Banken, die sich zu den Basel-Il-Vor- aben auf ein bankinternes Rating vorbereitet haben, aren die Rating-Standards der internationalen Agentu- en ein Vorbild. Ich möchte für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion larstellen: Rating-Agenturen erfüllen eine wichtige ufgabe im Bereich der Überprüfung der Kreditwürdig- eit von Unternehmen. Allerdings sind die internationalen Rating-Agenturen erstärkt in die öffentliche Diskussion geraten. Positive onitätseinschätzungen im Vorfeld spektakulärer Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9309 (A) ) (B) ) Firmenpleiten, Herabstufungen deutscher Großunterneh- men, Überprüfung der Bonität der Bundesrepublik Deutschland sowie die Diskussion um die Bonität der Landesbanken haben zu einer verstärkten Kritik an den Rating-Agenturen geführt. Wesentliche Kritikpunkte sind mangelnde Objektivi- tät und fehlende Nachvollziehbarkeit von Gründen, die zu einer Rating-Entscheidung führen, sowie der geringe Wettbewerb unter den Agenturen. Angesichts des von mir soeben beschriebenen Ein- flusses der Rating-Agenturen auf den Markt, das ein- zelne Unternehmen und letztlich der gesamten Volks- wirtschaft stellt sich die Frage nach möglichem Handlungsbedarf für die Politik. Sowohl auf internationaler Ebene wie auf europäi- scher Ebene ist in den letzten Monaten ein Diskussions- prozess über die mögliche Regulierung von Rating- Agenturen in Gang gekommen. Im Deutschen Bundestag haben wir als CDU/CSU- Bundestagsfraktion eine Kleine Anfrage an die Bundes- regierung gerichtet und im Finanzausschuss die Durch- führung der nicht öffentlichen Anhörung angeregt. Wir haben damit deutlich gemacht, dass wir an einer kon- struktiven Diskussion des Themas interessiert sind. Vor diesem Hintergrund ist auch der heutige frak- tionsübergreifende Antrag zu sehen. Wir wollen mit die- ser Entschließung den deutschen Verhandlungsführern bei der IOSCO einen parlamentarischen Beschluss für die Gespräche, die Ende April stattfinden, mit auf den Weg geben. Wir setzen damit auch ein Signal für mehr Demokratie in diesen Expertengremien. Ziel ist es, einen international gültigen und agentur- übergreifenden Verhaltenskodex – einen so genannten Code of Conduct – zu entwickeln. Ein solcher Kodex könnte die Vergleichbarkeit und Transparenz von Ra- ting-Entscheidungen und die Effizienz im Rating-Pro- zess spürbar verbessern. In erster Linie geht es um die Verbesserung der Trans- parenz des Rating-Prozesses. Den Unternehmen muss eine angemessene Zeit eingeräumt werden, um auf ge- plante Marktkommuniqués der Agentur reagieren zu können. Nicht zuletzt auch um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Jede Veränderung des Ratings sollte vorher zwischen Agentur und Unternehmen diskutiert werden. Wichtig dabei ist, dass die Ratings laufend beobachtet und auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Agen- tur muss unverzüglich handeln, sobald sie von Informa- tionen Kenntnis erlangt, die zu einer Änderung der Boni- tätseinschätzung führen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist in diesem Zusammen- hang die Offenlegung der Rating-Verfahren und -Metho- den. Über wesentliche Elemente wie beispielsweise angewandte Kennziffern, Definitionen Annahmen, Benchmarks und so weiter sollte regelmäßig informiert werden. Zur Sicherung eines ausreichend hohen Rating-Stan- dards sollten die Kriterien regelmäßig einer Überprüfung u T w z t M a z v D E v d f e d u l s E w k m B a t e d F s g t n s R l s z z W v n K z f m s d P (C (D nterzogen werden. Im Interesse einer umfassenden ransparenz erscheint es sinnvoll, Änderungen der ange- andten methodischen Grundlagen vor In-Kraft-Treten u veröffentlichen. Die Behandlung von Ratings ohne Auftrag des Emit- enten ist ein wesentlicher Aspekt einer funktionierenden arktkommunikation. Wir sprechen uns daher dafür us, solche auftragslosen Ratings als solche zu kenn- eichnen. Wichtig bei alledem ist: Ratings müssen unabhängig on geschäftspolitischen Interessen der Agenturen sein. abei sind potenzielle Interessenkonflikte zu vermeiden. in Rating kann nur dann dazu beitragen, die Effizienz on Finanzmärkten zu erhöhen, wenn sichergestellt ist, ass die Bewertung nicht durch andere Interessen beein- lusst wird. Es muss also Sorge dafür getragen werden, dass twaige Interessenkonflikte möglichst vermieden wer- en oder zumindest offen gelegt werden. Hierzu zählen insbesondere die Vergütungsstruktur nd die Erbringung von nicht rating-bezogenen Dienst- eistungen durch die Agenturen und finanziellen Interes- en von Rating-Analysten. Angesichts der weitreichenden Auswirkungen der ntscheidungen der Agenturen stellt sich die Frage, in- ieweit die Rating-Agenturen ihrerseits einer Gegen- ontrolle bedürfen. In diesem Zusammenhang wird im- er wieder die Forderung nach einer laufenden eaufsichtigung und Regulierung von Rating-Agenturen ufgestellt. Dazu ist zunächst festzustellen: Eine rein na- ionale Regulierung macht keinen Sinn. Dies würde zu iner Diskriminierung deutscher Agenturen bzw. Nie- erlassungen internationaler Agenturen führen. Letztlich wäre der Abbau von Arbeitsplätzen die olge. Deshalb ist den Forderungen nach gesetzgeberi- chen Maßnahmen in Deutschland ohne Berücksichti- ung internationaler Diskussionen eine Absage zu er- eilen. Erst wenn die internationalen Gremien zu Ergeb- issen gekommen sind, können wir über nationale Um- etzung reden. Ich sage aber ganz offen: Selbstverpflichtung geht vor egulierung. Grundsätzlich sollte der Markt die Regu- ierungsfunktion übernehmen. Eine Rating-Agentur kann auf Dauer nur erfolgreich ein, wenn ihre Analysen von den Marktteilnehmern ak- eptiert sind und sich über einen längeren Zeitraum als uverlässig erwiesen haben. Inwieweit ein stärkerer ettbewerb wirksam wird, hängt nicht zuletzt auch da- on ab, ob die Investoren die Ratings neuer Marktteil- ehmer als verlässliche Indikatoren für die Bonität von reditnehmern ansehen. Viel wichtiger scheint daher zu sein, den Wettbewerb u stärken. Eventuell vorhandene Markteintrittsbarrieren ür neue Rating-Agenturen sind abzubauen und die Rah- enbedingungen für deren Etablierung müssen verbes- ert werden. Gegenwärtig teilen sich im Wesentlichen rei Rating-Agenturen den Markt auf: Standard & oor’s, Moody’s und Fitch. Generell wird durch derartige 9310 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 (A) ) (B) ) oligopolistische Strukturen der Wettbewerb einge- schränkt. Deshalb ist ein größerer Wettbewerb auf dem Rating-Markt wünschenswert. Dies könnte insbesondere eine differenzierte Betrachtung der Unternehmen in den verschiedenen Ländern ermöglichen. Von daher sollte es im Interesse einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Bonitätseinschätzungen nicht bei den genannten drei Agenturen bleiben. Aber auch hier gilt: das Regulativ ist der Markt. Zusammenfassend möchte ich feststellen: Die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion hat ein Interesse daran, das Vertrauen in einen stabilen Finanzmarkt zu stärken. Mit dem heute vorliegenden Antrag aller Fraktionen und den darin geforderten Einzelpunkten leisten wir dazu einen wesentlichen Beitrag. Hubert Ulrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wir beraten heute den interfraktionellen Antrag zu Rating- Agenturen mit dem Titel „Integrität, Unabhängigkeit und Transzparenz durch einen Verhaltenskodex verbes- sern“. Über Rating-Agenturen wird viel diskutiert. Rating-Agenturen haben eine wichtige volkswirt- schaftliche Aufgabe. Sie erhöhen die Effizienz der Fi- nanzmärkte, indem sie die Komplexität von Unterneh- mensdaten reduzieren und auf eine verständliche Kurzformel bringen. Ein Rating entscheidet über Kosten der Kapitalbeschaffung auf den internationalen Finanz- märkten. Jedoch besteht der Rating-Markt de facto aus einem Oligopol. Drei große Rating-Agenturen – Moody’s, S&P und Fitch – beherrschen den Markt. Dies führt zu über- höhten Gebühren und vor allem zu unkontrollierter Macht. Die Skandale um Enron und Worldcom haben gezeigt, wo unkontrollierte Macht hinführen kann. Diese Macht der Rating-Agenturen muss eingeschränkt und mehr Wettbewerb etabliert werden. Auch müssen die besonderen Strukturen in Europa von den angelsächsischen Agenturen besser beachtet werden. Denn in der Vergangenheit wurden zum Bei- spiel die deutschen Unternehmen Thyssen und Linde schlechter geratet, weil sie hohe Pensionsverpflichtun- gen ausweisen. In den USA gibt es dieses Problem erst gar nicht, weil die betriebliche Altersvorsorge in Pen- sionsfonds ausgelagert ist. Zudem hat es im letzten Jahr Ärger um ein geplantes Rating der Landesbanken im Hinblick auf den Wegfall der Staatsgarantien gegeben. Nach Kritik vonseiten der Bundesbank und der BaFin wurde das Rating um einige Monate verschoben. Ich begrüße daher ausdrücklich den nun erarbeiteten interfraktionellen Antrag, indem die deutschen Interes- sen bei den Verhandlungen zur Entwicklung eines Ver- haltenskodices der „Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden“, IOSCO, gestärkt werden. Es ist richtig, Verhaltensregeln auszustellen, die nach dem Grundsatz funktionieren: so viel Aufsicht wie nötig, so wenig Regulierung wie möglich. Und es ist wichtig, den Verhaltenskodex so zu erweitern, dass mehr Trans- parenz und Qualität etabliert werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass deutsche und europäische U r r n g b D M d t s u F – n i A G r d m d b F t i e k G r R g n k m G w n t p n d W b g g B m J v k m (C (D nternehmen aufgrund ihrer unterschiedlichen Struktu- en und Bilanzierungseigenschaften im Rating-Verfah- en nicht benachteiligt werden, und die internationale Fi- anzarchitektur stabilisiert wird. Carl-Ludwig Thiele (FDP): Im Markt für die Ver- abe von Bonitätsbewertungen, so genannter Ratings, esteht ein von US-Unternehmen beherrschtes Oligopol. ie Rating-Agenturen Standard & Poor’s, S&P, und oody’s haben zusammen 80 Prozent des Weltmarkts in er Hand, weitere 15 Prozent hält die drittgrößte Agen- ur Fitch Ratings. Mit dem vorliegenden Entschließungsantrag setzen ich die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, FDP, SPD nd Bündnis 90/Die Grünen übereinstimmend für die ormulierung eines Verhaltenskodex für diesen Markt „Code of Conduct“ – durch die IOSCO, die Internatio- ale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden, ein. Die FDP stimmt diesem Antrag zu, da es bisher keine nternational abgestimmten Verhaltensregeln für Rating- genturen gibt. Ein Kodex der IOSCO sollte allgemeine rundsätze zur Integrität, Unabhängigkeit und Transpa- enz der Rating-Agenturen umfassen. Außerdem braucht er Rating-Markt dringend mehr Wettbewerb. Die For- ulierung der Grundsätze soll dabei helfen, die Macht er Oligopolisten zu beschränken und neue Wettbewer- er zum Eintritt in den Markt zu ermuntern. Nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für inanzdienstleistungsaufsicht, Jochen Sanio, sind die Ra- ing-Agenturen die „größte unkontrollierte Machtstruktur m Weltfinanzsystem“. Damit liegt er richtig. Wir leben in iner Zeit, in der die Bedeutung des traditionellen Bank- redits für die Finanzierung von Unternehmen abnimmt. leichzeitig werden die Kapitalmärkte für die Finanzie- ung der Firmen immer wichtiger. Somit gewinnen die ating-Agenturen immer größere Macht. Ihre Bewertun- en entscheiden letztlich darüber, wohin das internatio- ale Kapital fließt. Sie bestimmen Anleihe- und Aktien- urse. Ohne Rating durch die großen Agenturen ist es ittlerweile fast unmöglich, sich an den Kapitalmärkten eld zu leihen. Ob die Agenturen bei ihren Bonitätsbe- ertungen den Daumen senken oder nicht, entscheidet icht selten über die Zukunft von Unternehmen. Die Ra- ing-Agenturen sind die wichtigsten Kontrolleure der Ka- italmärkte. Das Problem dabei ist, dass die Kontrolleure selbst icht kontrolliert werden. Es ist höchste Zeit, dass sich ies ändert und dass dieser oligopolistische Markt mehr ettbewerb und einen Verhaltenskodex bekommt. Ins- esondere deutsche Unternehmen haben in den vergan- enen Jahren bereits negative Erfahrungen mit der riesi- en Macht der Rating-Agenturen gemacht. Zuerst möchte ich in diesem Zusammenhang die neue ewertung von Pensionsrückstellungen von Unterneh- en durch Standard & Poor’s nennen. Seit vergangenem ahr stuft diese Rating-Agentur Pensionsrückstellungen on Unternehmen als herkömmliche Finanzverbindlich- eiten ein. Stark davon betroffen sind insbesondere Fir- en mit hohen Pensionsrückstellungen in ihren Bilanzen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9311 (A) ) (B) ) wie Thyssen-Krupp, Deutsche Post und Linde, die nun als stärker verschuldet gelten als zuvor. Durch die He- rabstufung des Ratings hat sich die Geldaufnahme dieser Firmen am Kapitalmarkt deutlich verteuert. Besonders hart hat es Thyssen-Krupp getroffen. In der neuen Bewertung gibt Standard & Poor’s dem Unter- nehmen nicht einmal mehr das Rating bzw. die Note „in- vestitionswürdig“. An den Kapitalmärkten gelten Anlei- hen von Unternehmen mit einem solchen Rating als „Ramsch-Anleihen“. Die Kurse der Thyssen-Krupp- Anleihen stürzten nach Bekanntgabe der Rating-Verän- derung ab, und die Kapitalaufnahme hat sich für Thys- sen-Krupp immens verteuert. Dies erschwert die Lage für das Unternehmen und kostet im Endeffekt deutsche Arbeitsplätze. Als zweites Beispiel für das unkontrollierte Vorgehen der Rating-Agenturen möchte ich die Bewertung der deutschen Landesbanken, ebenfalls durch Standard & Poor’s, nennen. Bei den Landesbanken fällt im Jahr 2005 die Staatsgarantie für Kredite weg, was zu neuen Rating-Noten führen wird. Um sich hier in Position zu bringen, wollte Standard & Poor’s schon jetzt, ohne von den Landesbanken darum gebeten worden zu sein, neue Noten verteilen. Nach massiven Protesten der BaFin und der deutschen Politik hat Standard & Poor’s das Vorha- ben aufgegeben. Dennoch zeigt dieser Vorfall, welch großen Einfluss diese amerikanischen Agenturen am hiesigen Kapital- markt haben. Es geht doch nicht, dass sich die Rating- Agenturen auf eine solche Art und Weise versuchen, neue Aufträge beschaffen – und das alles, ohne von ir- gendeiner Instanz kontrolliert zu werden. Die Kriterien, nach denen unbestellte Ratings erstellt werden, sind üb- rigens keineswegs transparent. Und für die Landesban- ken, die sich mitten im Umbruch befinden, kam die un- gebetene Profilierungsstrategie von S&P zur absoluten Unzeit. Drittens hat eine Vielzahl von Fällen bereits gezeigt, dass die Agenturen mit ihren Rating-Urteilen keines- wegs immer richtig liegen. Die Unternehmenskrisen bei dem Energiehändler Enron und dem Telekomkonzern Worldcom haben die Rating-Agenturen genauso wenig vorher gesehen wie die anderen Akteure an den Kapitalmärkten – obwohl diese Krisen schließlich ein wahres Beben an den Aktien- und Anleihemärkten aus- gelöst haben. Außerdem haben die Rating-Agenturen auch bei den Krisen um den niederländischen Handels- konzern Ahold und, ganz aktuell, bei dem italienischen Nahrungsmittelkonzern Parmalat zu spät reagiert. Auch die Rating-Agenturen sind letztlich machtlos, wenn Un- ternehmensführer betrügen und Zahlen fälschen. Und gerade weil die Agenturen alles andere als unfehlbar sind, tut Kontrolle not. Alle diese Beispiele zeigen, dass es im Interesse des Deutschen Bundestages ist, dass die amerikanischen Ra- ting-Agenturen an den Kapitalmärkten nicht weiter schalten und walten können, wie sie wollen. Die Rating- Agenturen dürfen nicht unbegrenzte Freiheiten haben – gerade, weil sie so wichtig sind. d M d b E w w t i D t o n s a M t M c S s d b i R d w m f V t f t Z t t m t k r R d b b r r k g R D d t (C (D Der Markt für Rating-Bewertungen ist amerikanisch ominiert. Er ist ein natürliches Oligopol. Das heißt, im arkt werden fast ausschließlich nur die Bewertungen er etablierten Rating-Agenturen akzeptiert. Neue Wett- ewerber haben es sehr schwer. Die Hürden für einen intritt in den Markt sind sehr hoch. Das Wichtigste ist, dass dieser Markt mehr Wettbe- erb bekommt. Nach Ansicht der FDP heißt dies keines- egs, dass der Staat eine neue, europäisch geprägte Ra- ing-Agentur auf dem Reißbrett entwerfen sollte. Dafür st der Markt zuständig. Die FDP unterstützt aber Initiativen wie diejenige des eutschen Aktieninstituts, ein unabhängiges Aktien-Ra- ing für Deutschland und später eventuell für ganz Eur- pa aufzubauen. Langfristig könnte der Aufbau dieser euen Rating-Agentur namens „Equirate“ ein Anfang ein, um im Rating-Bereich ein Gegengewicht zu den merikanischen Anbietern Standard & Poor’s und oody’s zu schaffen. Insbesondere in Deutschland bie- en sich hier Chancen, da im deutschen Mittelstand die arktanteile nicht, wie in den meisten anderen Berei- hen, bereits an die Amerikaner vergeben sind. Vor diesem Hintergrund begrüßt die FDP auch die im eptember 2003 verabschiedeten Ansätze zu einer auf- ichtsrechtlichen Regulierung des Rating-Markts durch ie Internationale Organisation der Wertpapieraufsichts- ehörden IOSCO. Ein internationaler Verhaltenskodex st notwendig, da nur eine solche den global agierenden ating-Agenturen gerecht werden kann. Nun ist es an er Zeit, dass diese Verhaltens- und Arbeitsstandards eiter konkretisiert werden. Den Rating-Agenturen üssen klare Pflichten auferlegt werden. Die wichtigsten Inhalte des Verhaltenskodexes sollten olgende sein: Erstens geht es dabei um Regelungen der orgehensweise der Rating-Agenturen bei der Bewer- ung der Schuldner. Die Agenturen müssen schriftlich est gelegte, systematische Verfahren befolgen und de- ailliert darlegen, wie sie zu ihren Ergebnissen kommen. weitens geht es dabei um die Veröffentlichungspflich- en und um die Transparenz der Rating-Prozesse; die in- ernen organisatorischen Regelungen der Agenturen üssen offen gelegt werden. Drittens müssen die Ra- ing-Agenturen dazu angehalten werden, Interessens- onflikte zu vermeiden. Schließlich werden die Agentu- en von den Unternehmen, die sie bewerten, bezahlt. Die atings dürfen nicht von den Geschäftsbeziehungen zu en Emittenten berührt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt sind viertens die „nicht- estellten“ Ratings wie im Falle der deutschen Landes- anken. Hier muss dargelegt werden, welche Verfah- ensweise zulässig sind. Außerdem müssen die Agentu- en angeben, dass es sich um Ratings handelt, für die ein Auftrag des Emittenten vorliegt. Die IOSCO hat bereits Anfang Februar eine Arbeits- ruppe beauftragt, die nun den Verhaltenskodex für die ating-Agenturen ausarbeitet. Es ist im Interesse eutschlands, dass der deutsche Verhandlungsführer, er Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleis- ungsaufsicht Jochen Sanio, hier die weitestgehende 9312 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 (A) ) (B) ) Legitimation erhält. Dies stärkt seine Verhandlungsposi- tion in der Arbeitsgruppe. Allerdings wendet sich die FDP gegen die laufende Überwachung des Verhaltenskodexes durch eine neue Behörde. Bei dem „Code of Conduct“ geht es in erster Linie darum, den Spielraum der Rating-Agenturen aus- zuformulieren und nicht darum, neue Bürokratie zu schaffen. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Passagierdaten- sammlungen und Datenschutzrechte – EU-Ab- kommen mit den Vereinigten Staaten von Ame- rika (Tagesordnungspunkt 15) Petra Pau (fraktionslos): Seit Monaten gibt es inten- sive Versuche, insbesondere seitens der USA, Passagier- daten zu erfassen, zu speichern und zu verarbeiten. Da- bei handelt es sich nicht nur um Erwägungen, sondern um praktische Eingriffe in den Datenschutz. Die PDS hat das stets kritisiert. Nun hat die FDP einen Antrag vorgelegt und damit die Bundesregierung aufgefordert, das Grundrecht der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger auf informatio- nelle Selbstbestimmung zu schützen und zu stärken. Ich schließe mich namens der PDS im Bundestag diesem Anliegen grundsätzlich an – dies umso mehr, da die Bundesregierung bislang weder Zweifel noch Skrupel erkennen lässt, den Forderungen der USA zu folgen. Sie steht damit auch im Gegensatz zum Europäischen Parla- ment und zu zahlreichen internationalen Organisationen, die sich kritischer auf die Seite des Datenschutzes und damit von Bürgerrechten stellen. Die PDS tut das auch. Bei alledem geht es bekanntlich nicht nur um den Austausch von Daten, die zur Identifikation von Passa- gieren wichtig sein könnten. Es geht um ein Sammel- surium von persönlichen Daten, die von Fluggesell- schaften gespeichert und de facto ohne Einwilligung der Passagiere und ohne Rechtsgarantien weitergegeben werden. Dazu gehören unter anderem der geplante Rei- severlauf, die Buchungsstelle, die Art der Bezahlung, bei Zahlung mit Kreditkarte deren Nummer, der Sitzplatz, die Essenswünsche, die Hotel- oder Mietwagenreservie- rungen und vieles andere mehr. Insgesamt geht es um 30 persönliche Daten und mehr. Das ist – selbst unter der Überschrift „Terrorismusbekämpfung“ – absolut unver- hältnismäßig und nicht hinnehmbar. Die FDP hat in ihrem Antrag zahlreiche Punkte vor- geschlagen, wie dem zu begegnen ist – sie sind nachzu- lesen. Ich teile viele davon, will sie aber jetzt nicht im Einzelnen bewerten. Dazu ist in den parlamentarischen Ausschüssen noch Gelegenheit. Keinen Zeitverzug verträgt allerdings das grundsätzli- che Agieren der Bundesregierung. Sie darf nicht länger dulden, was nicht duldbar ist. Sie darf nicht länger zulas- sen, was nicht zulässig ist. Und sie darf nicht länger be- fördern, was irreparabel werden kann. Denn jeder Daten- satz, der einmal in die Welt gesetzt wurde, entwickelt ein Eigenleben. Deshalb reichen keine Sonntagsreden über d d D A e U g B D b g e S K D z w o k s f s e s V u n f V n U e u d d s Z v w s t K l z z G l g (C (D as Informationszeitalter. Man muss der damit verbun- enen politischen Verantwortung auch gerecht werden. as gilt auch für Rot-Grün. nlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Kleinlaster sicherer machen (Tagesordnungspunkt 16) Uwe Beckmeyer (SPD): Seit geraumer Zeit werden ine ganze Reihe von Maßnahmen zur Minderung des nfallrisikos, das von so genannten Kleinlastern aus- eht, intensiv diskutiert. Ab Mitte der 90er-Jahre ist der estand dieser Fahrzeuge zur Güterbeförderung auf eutschlands Straßen aus verschiedenen Gründen spür- ar gewachsen, leider ist mit dem Anstieg der Zulassun- en auch ein deutlicher Zuwachs an Unfällen verbunden. Daraus ergibt sich für die SPD-Bundestagsfraktion in umfassender Handlungsbedarf. Eine Gefährdung der traßenverkehrssicherheit durch den Gütertransport mit leinlastern muss möglichst gering gehalten werden. as größte Gefährdungspotenzial geht von Kleinlastern wischen 2,8 und 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtge- icht aus, die nach einer Änderung der Straßenverkehrs- rdnung im Jahre 1997 wie PKW von Geschwindig- eitsbeschränkungen auf Autobahnen ausgenommen ind. Sie unterliegen nur der Richtgeschwindigkeitsemp- ehlung. Die Fahrzeuge sind allerdings zwischenzeitlich o hoch motorisiert, dass sie vollbeladen bis zu 180 km/h rreichen – man bedenke die dabei gespeicherte kineti- che Energie – und mit Recht von vielen Autofahrern als erkehrsbedrohung angesehen werden. Kleintransporter nter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht unterliegen icht den Einschränkungen für LKW wie dem Sonntags- ahrverbot, obwohl sie meist als LKW zugelassen sind. Die Haupteinsatzbereiche der Kleintransporter sind erteilverkehre, Post- und Paketdienste. Die Nachfrage ach diesen Dienstleistungen ist ständig angestiegen, die nternehmen und die selbstständigen Fahrer sind aber inem starken Wettbewerb um die Aufträge ausgesetzt. Es liegt auf der Hand, dass die legalen Möglichkeiten nd Freiheiten genutzt werden, die Transporte mithilfe er schnellen und wendigen Kleintransporter zeitsparend urchzuführen. Nur darf das nicht zulasten der Verkehrs- icherheit erfolgen. Neben den Daten aus der Verkehrsstatistik liegen wischenberichte aus den noch nicht abschließend eröffentlichten Studien der Bundesanstalt für Straßen- esen und des Verkehrstechnischen Instituts der Deut- chen Versicherer zum Bestand sowie zu den Risikofak- oren und zur Struktur von Unfällen vor, an denen leinlaster beteiligt waren: Insgesamt waren in Deutsch- and im Jahre 2002 rund 1,84 Millionen Kleintransporter wischen 2 und 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ugelassen, davon 386 000 zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen esamtgewicht. Gegenüber 1996 ist der Bestand der zu- etzt genannten Fahrzeugklasse um 135 Prozent gestie- en. 85 Prozent aller Unfälle unter Beteiligung dieser Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9313 (A) ) (B) ) Kleinlaster ereignen sich innerhalb geschlossener Ort- schaften und auf Landstraßen. Während die Beteiligung von Kleintransporter unter 2,8 und LKW über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtge- wicht an Unfällen mit Personenschäden gesunken ist, ist bei den Kleinlastern über 2,8 Tonnen leider ein Anstieg um 201 Prozent – auf Autobahnen sogar um 308 Pro- zent – zu verzeichnen. Wieder zeigt es sich, dass wir unsere besondere Auf- merksamkeit diesen Fahrzeugen schenken müssen. Nach der Schilderung der Situation wende ich mich anschlie- ßend den Gründen für die gestiegene Häufigkeit und Schwere der Unfälle von Kleintransportern zu: Über- höhte Geschwindigkeit, gerade in geschwindigkeitsredu- zierten Abschnitten der Autobahnen und in Baustellen sowie zu geringer Sicherheitsabstand machen zusammen 50 Prozent der ermittelten Unfallursachen aus. Ein Drittel der Unfälle geschehen bei Dunkelheit, oft treten Alleinunfälle auf, darunter fällt zum Beispiel das Abkommen von der Fahrbahn. Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang die Tatsache bleiben, dass über- durchschnittlich viele an Unfällen beteiligte Fahrer unter 24 Jahren alt waren. Zumeist ist als Unfallursache eine unangepasste Geschwindigkeit festzuhalten. Hier zeigt sich deutlich, dass die relativ jungen Fahrer das Fahrverhalten und den Bremsweg ihres beladenen Transporters nicht richtig einschätzen können. Dazu kommen mangelnde Kenntnisse über die Bedeutung und fachgerechte Durchführung der Ladungssicherung für die Fahrstabilität des Fahrzeugs. Die unter Termindruck stehenden Fahrer versuchen, durch Erhöhung der Ge- schwindigkeit ihre Aufträge zeitgerecht durchzuführen. Die hohe Anzahl der Alleinunfälle und der Unfälle in der Dunkelheit deuten darauf hin, dass die vorgeschriebene Dauer der Arbeitszeit oft überschritten wird. Welche Maßnahmen sollten zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit den Kleinlas- tern ergriffen werden? Die seit Juni 2003 laufende Qua- lifizierungsoffensive „Kleintransporter“ könnte zu einer Pflichtschulung für alle Fahrer von Kleintransportern ausgebaut werden. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt den Vor- schlag, den Einbau von EG-Kontrollgeräten – als einzig zulässige Möglichkeit zur Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten und der Geschwindigkeit – in Kleintranspor- tern zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtge- wicht vorzuschreiben. Wir setzten uns auch dafür ein, die Einhaltung des Si- cherheitsabstands, von streckenbezogenen Geschwin- digkeitsbeschränkungen und innerhalb von Baustellen- bereichen stärker zu kontrollieren und Verstöße mit höheren Sanktionen zu belegen. Daneben bedürfen die Vorschriften zur Ladungssicherung dringend einer Präzi- sierung. Die gestrigen Beschlüsse der Verkehrsministerkonfe- renz und des 42. Deutschen Verkehrsgerichtstags zeigen, dass die Vorschläge der deutschen Verkehrspolitiker und Verkehrsexperten zur Senkung der Unfallgefahr durch Kleintransporter nicht weit voneinander entfernt sind. D g a h r n i c l U t 3 b z l K u m s c F 6 m z t k U n z g c i z F F n u z R b a g I K n b li a d A la e o m te (C (D aher sehe eine gute Chance, in den folgenden Beratun- en im Ausschuss eine gute Lösung für mehr Sicherheit uf Deutschlands Straßen auf den Weg zu bringen. Gero Storjohann (CDU/CSU): Wir diskutieren eute den Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Verbesse- ung der Verkehrssicherheit von Kleinlastern. Die Zu- ahme der Unfälle mit so genannten Kleinlastern stellt mmer mehr eine ernst zu nehmende Gefährdung der Si- herheit im Straßenverkehr dar. Es ist deshalb erforder- ich, dass hier endlich etwas getan wird! Die Zahl der nfälle mit Beteiligung von Kleinlastern hat in den letz- en Jahren zugenommen! 1991 waren 10 173 der 2,8- bis ,5-Tonnen-Sprinter an Unfällen mit Personenschäden eteiligt. Diese Zahl schließt auch ausländische Fahr- euge ein. 2001 waren 20 678 an Verkehrsunfällen betei- igt. Diese Zahl hingegen bezieht sich nur auf deutsche leinlaster! Das macht ein Plus von 103 Prozent aus, nd das nur innerhalb von zehn Jahren! Kurz gefasst: Seit 1996 hat sich die Zahl der Unfälle it Kleinlastern verdreifacht, die Zahl der Fahrzeuge elbst hat sich hingegen nur verdoppelt! Hauptverursa- her der Unfälle mit Kleinlastern waren in den meisten ällen die Fahrer dieser Fahrzeuge selbst. In gut 5 Prozent der Fälle lag die Unfallschuld bei ihnen. In einer schleswig-holsteinischen Heimat zieht die Poli- ei mittlerweile jeden dritten Kleintransporter bei Kon- rollen aus dem Verkehr. Nicht angepasste Geschwindig- eit und Abstandsfehler sind hier die häufigsten rsachen. Und kaum jemand kann behaupten, sich noch ie über die Fahrweise eines Kleintransporters geärgert u haben. Es geht hier um alltägliche Situationen. Es eht um alltägliche Gefahren! Gefahren, die ihre Ursa- he zumeist in der Verwendung der Kleinlaster durch hre Fahrer selbst haben. Oft sind die Fahrer dieser Fahr- euge übermüdet und lassen sich leicht zu aggressivem ahren verleiten. Was sind die Gründe dafür? Sie sind oft eine logische olge aus der beruflichen Verpflichtung. Zu den Haupt- utzern der Kleinlaster zählen nämlich Kurierdienste nd Handwerksbetriebe. Diese umgehen durch die Nut- ung dieser Fahrzeuge die für LKW vorgeschriebenen uhezeiten und Regelungen wie das Sonntagsfahrver- ot. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass sich das negativ uf die Fahrtüchtigkeit auswirkt, da die Fahrer viel län- er hinter dem Steuer sitzen als beim Führen eines LKW. Blicken wir aber noch einmal zurück auf die Zahlen. m Jahr 2001 ereigneten sich 60 Prozent der Unfälle mit leinlastem innerorts, 30 Prozent auf Landstraßen und ur zehn Prozent auf Autobahnen. Eine Lösung des Pro- lems kann deshalb nicht bei einem allgemeinen Tempo- mit auf Autobahnen gefunden werden. Wir müssen vielmehr bei der Qualifikation der Fahrer nsetzen! Tatsache ist, dass jeder Führescheininhaber er Klasse B befugt ist, einen Kleinsprinter zu lenken. ber nicht jeder ist sich darüber bewusst, dass ein Klein- ster in vielen Fahrsituationen eben anders reagiert als in herkömmlicher PKW. In Kurven, beim Bremsen der bei voller Beladung entstehen Situationen, auf die an als normaler PKW-Fahrer überhaupt nicht vorberei- t ist. Vor diesen Tatsachen dürfen wir nicht die Augen 9314 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 (A) ) (B) ) verschließen! Wir brauchen deshalb dringend eine hö- here Qualifizierung und mehr Verantwortungsbewusst- sein der Fahrer der Kleinlaster! Die Experten des 42. Verkehrsgerichtstages in Goslar haben diesbezüglich vernünftige Lösungsvorschläge entwickelt. Mit dem heutigen Antrag greifen wir von der CDU/ CSU-Fraktion diese Vorschläge auf. Wir fordern daher die Unterstützung von Schulungsprogrammen für die Fahrer von Kleintransportern. Weiterhin setzten wir uns vordringlich für eine verstärkte Kontrolle aller sicher- heitsrelevanten Verkehrsvorschriften ein. Sicherheitsab- stand, streckenbezogene Geschwindigkeitsbeschränkun- gen und Gurtpflicht müssen unbedingt eingehalten werden. Außerdem benötigen wir die verbesserte Siche- rung der Ladung sowie die verstärkte Kontrolle einer möglichen Überladung. Auch muss geprüft werden, ob geltende Bußgeldregelsätze gegebenenfalls zu erhöhen und ob Fahrverbotsregelungen strenger zu fassen sind. Weiterhin muss auch in die Sicherheit der Fahrzeuge investiert werden. Wir müssen zu einer erheblich verbes- serten Fahrzeugtechnik der Kleinlaster gelangen, so etwa durch die Ausstattung der Fahrzeuge mit einer stärkeren Bremsleistung, mit Anti-Blockier-System (ABS), mit Elektronischem-Stabilitäts-Programm (ESP), mit Fahr- dynamikreglern und Airbags, Reifen mit ausreichender Belastungsreserve und Reifendruckkontrollsystemen Wie die zu Beginn genannten Zahlen zeigen, stehen wir hier nicht nur vor einem rein nationalen Problem, sondern vor einem europaweiten. Auch ausländische Firmen haben die Attraktivität der Kleinlaster entdeckt. Wir wollen deshalb dringend die Änderung der entspre- chenden Richtlinien auf europäischer Ebene durchset- zen. Besonders ist uns an der europaweiten Einführung des EG-Kontrollgeräts zur Überwachung vorgeschriebe- ner Lenk-und Ruhezeiten gelegen. Hier darf es nicht zu weiteren Verzögerungen kommen! Meine Damen und Herren von Rot-Grün, eines geht aber nun wirklich nicht: Im letzten Unfallbericht der Bundesregierung vom 4. Juli 2002 wird deutlich, wel- cher Stellenwert den Kleinlastern durch diese rot-grüne Bundesregierung beigemessen wird. Nämlich gar keine. Nicht mit einem Wort wird in diesem umfangreichen Werk auf diese Problematik hingewiesen. Politik muss aber auf Probleme flexibel und auch schnell reagieren. Dies gilt besonders bei der Sicherheit im Straßenverkehr. Für mehr Verkehrssicherheit auf unseren Straßen fordere ich sie daher auf: Stimmen Sie unserem Antrag zu! Ursula Sowa (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Im Sinne aller Verkehrsteilnehmer ist das Anliegen der CDU/CSU-Fraktion sehr zu begrüßen, das Thema Ver- kehrssicherheit erneut auf die politische Agenda zu set- zen. Wir erinnern uns sicher alle mit Entsetzen an die Rücksichtslosigkeit eines Mercedes-Testfahrers im ver- gangenen Jahr, dessen Fahrverhalten auf der Autobahn zum Tod einer Mutter und ihres Kindes geführt hat. Das Problem der viel zu hohen Unfallzahlen mit Verletzten oder gar mit Toten insbesondere bei Kleinlastern ver- langt nach unserer Auffassung nach Maßnahmen, die leider im Antrag der Union nicht bedacht werden. e n U e b j d A s w a f h e i a R d S d n r g k A w n s c h l m w f l Ü G m U v b v U 6 l ti 7 w k e n U l (C (D Obwohl dem Antrag aus den Reihen der Opposition ine treffende Problemanalyse zugrunde liegt – ich enne die zwei wesentlichen Punkte: Verdoppelung der nfälle mit Verletzten in den letzten zehn Jahren und ine überproportionale Hauptschuld der an den Unfällen eteiligten Fahrer von Kleinlastern – kommt Ihr Antrag edoch nicht zu der nahe liegenden Schlussfolgerung, ass Kleinlaster oft schlicht zu schnell unterwegs sind. uf dem Deutschen Verkehrssicherheitstag wurde die- en Fahrzeugen das Label „Rasende Kleinlaster“ zuge- iesen, denn bei einer alarmierenden Anzahl führte oft uch zu hohe Geschwindigkeit zum nachfolgenden Un- all. Unsere Aufforderung an die Union heißt auch des- alb: Schließen Sie sich endlich unserer Forderung nach inem allgemein gültigen Tempolimit an. Deutschland st das letzte Land in der Europäischen Union, in dem uf Autobahnen gilt: Freie Fahrt für verantwortungslose aser! Das darf so nicht bleiben, wir sollten uns auch in iesem Punkt an den Richtlinien der EU orientieren – tichwort: Harmonisierung. Und würden wir uns auf ein Tempolimit auf allen eutschen Autobahnen einigen können, hätten wir auch och einen weiteren großen Schritt m Richtung Siche- ung unserer Zukunft und der Zukunft unserer Kinder emacht: Durch den Verzicht auf Spitzengeschwindig- eiten von über 130 Stundenkilometern würden sich der usstoß von Klimagasen und Luftschadstoffen ebenso ie der Lärmpegel deutlich verringern – eine Erkennt- is, die ja schon auf vielen Autobahnkilometern zu Ge- chwindigkeitsbeschränkungen geführt hat. Trotz unzähliger Studien und zahlreicher Feldversu- he verleugnen Sie jedoch hartnäckig den Zusammen- ang von Höchstgeschwindigkeit und Risiko von Unfäl- en mit Todesfolge. Hier ein ganz aktuelles Beispiel, das eine Feststellung unterstreicht: Auf der A 24 – nicht eit von hier, im schönen Brandenburg – hat es seit Ein- ührung des Tempolimits vor fast einem Jahr keinen töd- ichen Unfall mehr gegeben! Das Tempolimit liegt im brigen genau auf dem Level, der von Bündnis 90/Die rünen favorisiert wird, nämlich bei 130 Stundenkilo- etern. Aber kommen wir zurück auf die Problematik der nfälle von Kleinlastern. Ja, ich spreche hier bewusst on Unfällen von Kleinlastern, weil zwei von drei der etreffenden Unfälle von den Fahrern der Kleinlaster erschuldet werden. Sehen wir uns genauer an, wo diese nfälle passieren, dann erstaunt es wenig, dass mit 0 Prozent der Löwenanteil in den Städten und Dörfern iegt. Das sagt in etwa auch die allgemeine Unfallstatis- k. Die viel zu hohe Zahl der Unfälle insgesamt und die 000 Verkehrstoten und nahezu 450 000 Verletzten, die ir im Straßenverkehr in Deutschland jedes Jahr zu be- lagen haben, sollten uns alle überlegen lassen, wie wir ndlich unser Verkehrsgeschehen sicherer machen kön- en – ganz sicher nicht, indem wir – wie Sie uns von der nion glauben machen wollen – alle Fahrer von Klein- astern zu Fahrertrainings verpflichten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 9315 (A) ) (B) ) Lange Zeit ist den Menschen von den Fürsprechern der Raserei vorgegaukelt worden, dass mit Airbag, ABS und all den technischen Weiterentwicklungen der Stra- ßenverkehr sicher sei. Was war die Folge? Ein dramati- scher Anstieg der Unfälle und, damit einhergehend, der Todesopfer, die diese Entwicklung nach sich gezogen hat. Wir alle begrüßen die Umkehr dieses schlimmen Trends seit dem Jahr 2000, doch dürfen wir uns nicht da- mit zufrieden geben, dass die Zahlen gesunken sind. Noch immer sterben auf deutschen Straßen im Jahr 7 000 Menschen. Und deshalb braucht dieses Land eine Reform des Verkehrs insgesamt – eine Verkehrswende muß her! Wir brauchen endlich ein allgemeines Tempolimit auf den Autobahnen, die Verlagerung von Gütern auf die Schiene, damit wir den gefährlichen LKW-Verkehr aus den Städten zurückdrängen – um nur die Punkte zu nen- nen, die in Bezug auf das heutige Thema relevant sind. Mit einer solchen Strategie würden wir unsere Innen- städte ebenso wie den Autobahnverkehr endlich sicherer machen – zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger. Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP): Als ob wir es nicht schon ausreichend in allen anderen Politikberei- chen erleben dürfen, demonstriert diese Bundesregie- rung auch in der Verkehrspolitik wieder einmal ihre Be- ratungsresistenz: Herr Stolpe kündigt ein Tempolimit für Kleintransporter aufgrund ihrer erhöhten Unfallbeteili- gung an. Eine Menge neuer Gesetze und Verordnungen soll zur Senkung der Unfallrate beitragen. Allerdings ist vonseiten der Verkehrsfachleute keine derartige Empfeh- lung ausgesprochen worden. Zum Beispiel lehnt der letzte Deutsche Verkehrsgerichtstag, der, wie ich hörte, eine anerkannte Institution in Verkehrssicherheitsfragen ist, ein Tempolimit für Kleinlaster ab; die Mehrheit der Verkehrsminister der Länder auch. Außerdem steht seit einem Jahr eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwe- sen aus, die die Ursachen bei Unfällen mit Kleinlastern analysieren soll. Die FDP-Bundestagsfraktion hat im Frühjahr 2003 eine Kleine Anfrage zu dem Thema Tem- polimit für Kleinlaster gestellt, die von der Bundesregie- rung mit den Worten beantwortet wurde, dass die Mitte 2003 zu erwartende Studie abzuwarten sei. Allerdings ist vorab veröffentlichten Zwischenergebnissen der Studie zu entnehmen, dass Unfälle eher innerorts und auf Land- straßen stattfinden als auf Autobahnen, das heißt in Be- reichen, die bereits mit Tempolimits versehen sind. Also ist die Forderung der Bundesregierung nach einer Ge- schwindigkeitsbeschränkung ein weiterer reflexhafter Ruf mit der zweifelhaften Hoffnung, der Situation per Verbot Herr zu werden. Ein zusätzliches Tempolimit für Kleintransporter wird aber dem eigentlichen Problem nicht gerecht. Die Kontrolle der Einhaltung eines zusätzlichen Tem- polimits hat Herr Stolpe überhaupt noch nicht angespro- chen. Die Ordnungshüter kommen nicht einmal mit den Geschwindigkeitskontrollen bei den PKW nach. Wie sollen sie es dann zusätzlich noch bei Kleinlastern schaf- fen? s f k d d G s d m F n z t s s w F s s z h r w d s V m d d K B w u b g v t g m g W v m h d e – n n z B a (C (D Gemäß den Empfehlungen des Verkehrsgerichtstags ind alternative Maßnahmen zu untersuchen, um die Un- allrate bei Kleinlastern zu senken. Wie der Bundesver- ehrsminister immerhin eingesehen hat, sollte die La- ungssicherung eine wichtigere Rolle spielen. Aber für en Sicherheitsabstand zwischen zwei Fahrzeugen und eschwindigkeitsbeschränkungen bezogen auf be- timmte Strecken gibt es schon reichlich Vorschriften, eren Einhaltung schlicht stärker kontrolliert werden üsste. Daher ist der vorliegende Antrag der CDU/CSU- raktion ein Schritt in die richtige Richtung. Darüber hi- aus wäre nach Meinung der FDP-Bundestagsfraktion u prüfen, ob die Fahrer gewerblich eingesetzter Klein- ransporter den Vorschriften des Güterkraftverkehrsge- etzes hinsichtlich Fahrausbildung und Zuverlässigkeit owie den zulässigen Lenk- und Ruhezeiten unterworfen erden, auch wenn das zulässige Gesamtgewicht der ahrzeuge unterhalb von 3,5 Tonnen liegt. Die Bundesregierung sollte auf jeden Fall echte Lö- ungsansätze aufgrund gesicherter Daten anbieten, an- tatt eine ideologische Diskussion zu führen, die nicht ur Problemlösung beiträgt. Ein langjähriger Präsident des Verkehrsgerichtstages at einmal gesagt, dass jede Verkehrsvorschrift erfah- ungsgemäß nur so viel wert ist, wie sie auch überwacht ird. Wenn der Bundesverkehrsminister schon nicht auf ie konstruktive Kritik der Opposition eingehen möchte, o sollte er wenigstens auf die außerparlamentarischen erkehrsexperten hören. Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin beim Bundes- inister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen: Auch ie Bundesregierung betrachtet die zunehmende Zahl er Verkehrsunfälle unter Beteiligung der so genannten leintransporter mit Sorge. Aus diesem Grunde hat das undesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungs- esen bereits im Frühjahr 2002 die Initiative ergriffen nd eine wissenschaftliche Untersuchung der Thematik ei der Bundesanstalt für Straßenwesen in Auftrag ge- eben, nachdem Beschwerden von Bürgern über das erkehrssicherheitsgefährdende und unfallrisikobehaf- ete Verhalten von Kleintransportern vermehrt eingegan- en waren. Auch die Verkehrsministerkonferenz und die Innen- inisterkonferenz der Länder haben dieses Thema auf- egriffen. Gestern hat die Verkehrsministerkonferenz in eimar abschließend befunden und ein ganzes Paket on gesetzgeberischen und untergesetzlichen Maßnah- en zur Bekämpfung des von Kleintransportern ausge- enden Unfallrisikos beschlossen. Das BMVBW hat ieses Paket bereits im Vorfeld der Konferenz in jedem inzelnen Punkt ausdrücklich unterstützt. Sämtliche auch vom 42. Deutschen Verkehrsgerichtstag Ende Ja- uar in Goslar empfohlenen – Maßnahmen sind geeig- et, dem Unfallrisiko von Kleintransportern nachhaltig u begegnen. Die Verkehrsministerkonferenz hat ihre eschlüsse auf der Grundlage tragfähiger Erkenntnisse us den nunmehr abgeschlossenen wissenschaftlichen 9316 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 102. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 (A) (C) (B) ) Untersuchungen vor allem der Bundesanstalt für Stra- ßenwesen gefasst. Dem war eine intensive Diskussion in der Öffentlich- keit, aber auch in den zuständigen Fachgremien des Bun- des und der Länder vorangegangen. Im Zentrum der kon- trovers und zum Teil auch emotional geführten Diskussion stand die Frage, ob mit einem gesetzlichen Tempolimit von 120 oder 130 km/h auf Autobahnen für Kleintransporter mit einem zulässigem Gesamtgewicht von 2,8 bis 3,5 Tonnen die Unfallhäufigkeit und -schwere deutlich verringert werden kann. Diese Frage hat die Mehrheit der Verkehrsminister und -Senatoren der Län- der gestern verneint. Auch in dem vorliegenden Antrag der CDU/CSU- Fraktion findet die gesetzliche Einführung eines Tempo- limits für Kleintransporter auf Autobahnen keine Er- wähnung. In der Tat ist es zweifelhaft, ob ein solches Tempolimit zur Bekämpfung des Unfallrisikos von lichen Anforderungen an das verkehrssichere Verstauen der Ladung zu präzisieren. Denn gerade bei der Güterbe- förderung mit Kleintransportern werden immer wieder eklatante Mängel bei der Ladungssicherung bis hin zum Fehlen jeglicher Sicherung festgestellt Der richtige An- satz zur Lösung dieses Problems besteht darin, die ge- setzlichen Anforderungen der Straßenverkehrsordnung an die Ladungssicherung zu verdeutlichen und nicht – worauf Ihr Antrag in diesem Punkt abzielt –, durch Änderung von EU-Richtlinien die Ausstattung von Kleintransportern mit stabileren Trennwänden oder mehr Zurrpunkten generell vorzuschreiben. Denn die notwendigen Sicherungsmaßnahmen sind von der La- dung abhängig und müssen individuell den Anforderun- gen angepasst werden. Als weitere Maßnahme wollen wir die Sanktionen für das Unterschreiten des gesetzlichen Mindestabstandes anheben, um ein deutlich abschreckendes Signal gegen Kleintransportern geeignet wäre, weil nur 14 Prozent al- ler Unfälle unter Beteiligung von Kleintransportern auf Autobahnen geschehen. Davon finden gerade die schwe- ren Kleintransporterunfälle überproportional häufig auf Autobahnabschnitten statt, in denen bereits Geschwin- digkeitsbegrenzungen durch Verkehrszeichen angeord- net sind. Auffallend häufig ist dies in Baustellenab- schnitten der Fall. Die Wirkung eines Tempolimits wäre deutlich geringer, als sie öffentlich vielfach eingeschätzt wird. Deshalb hat die Verkehrsministerkonferenz anstelle eines gesetzlichen Tempolimits für Kleintransporter die verstärkte Überwachung der Einhaltung der streckenbe- zogen angeordneten Höchstgeschwindigkeitsbeschrän- kungen zu fordern, von denen heute schon weit mehr als ein Drittel des gesamten Autobahnnetzes betroffen ist. Das BMVBW hat schon in der Vergangenheit gegenüber den für die Verkehrsüberwachung zuständigen Ländern stets deutlich gemacht, dass besonders an Unfallschwer- punkten die Verkehrskontrollen zu intensivieren sind. Die Bundesregierung wird jetzt zügig daran gehen, die von der Verkehrsministerkonferenz beschlossenen gesetzgeberischen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Hierbei halte ich es für besonders bedeutsam, die gesetz- d t w m f S a g t J b tr F d l k d T u F A k p t (D as vielfach beobachtete „Drängeln“ von Kleintranspor- ern auf Autobahnen zu setzen. Für die Ladungsverstöße urden die Sanktionen erst vor kurzem erhöht und sind it dem heutigen Tage in Kraft getreten. Die Verschär- ungen waren zwar durch die Verbesserung der LKW- icherheit im Allgemeinen motiviert, erstrecken sich ber auch auf den Spezialfall Kleintransporter. Mit diesen Maßnahmen führen wir unsere Bemühun- en zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Klein- ransportern fort, die wir bereits im Sommer letzten ahres gemeinsam mit den Verbänden und der Automo- ilindustrie mit der „Qualifizierungsoffensive Klein- ansporter“ begonnen haben. Diese zielt auf eine bessere ahrerschulung sowie auf eine technische Verbesserung er Fahrzeuge in Eigeninitiative der Nutzer und Herstel- er ab und hat bereits erste Erfolge hervorgebracht. So önnen inzwischen in über 50 Fahrsicherheitszentren es ADAC die Fahrer von Kleintransportern spezielle rainingseinheiten zur Verbesserung der Fahrsicherheit nd Ladungssicherung absolvieren. Im Bereich der ahrzeugtechnik bin ich zuversichtlich, dass auch die utomobilindustrie dem Appell der Verkehrsminister- onferenz folgen wird, in Eigeninitiative die Kleintrans- orter mit den gleichen „Sicherheitsfeatures“ auszustat- en wie PKW. 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 102. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. April 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat die Bundesministerin Renate Künast.






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast, Bundesministerin für Verbraucher-

    schutz, Ernährung und Landwirtschaft:
    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die

    Agrarreform, über die wir jetzt in zweiter und dritter Le-
    sung debattieren, ist ein wichtiger Schritt für die Land-
    wirtschaft. Wir zeigen den Bäuerinnen und Bauern da-
    mit, wie der Weg in die Zukunft aussehen kann. Ich
    freue mich, dass die Agrarministerkonferenz in Osna-
    brück in der letzten Woche die gemeinsame Position von
    Bund und der großen Mehrheit der Länder, also der A-
    und B-Länder, bekräftigt hat.

    Die deutliche Mehrheit für das Flächenmodell, das
    wir vorschlagen und über das wir hier diskutieren, freut
    mich besonders, weil es in der letzten Woche eine kleine
    Irritation gegeben hat. Es wurde die Position einiger aus
    dem Bauernverband laut, die ein anderes Modell bevor-
    zugt hätten. Ich habe mich gefreut, dass die CDU/CSU
    bei diesem Modell anerkennt, dass es einen Paradigmen-
    wechsel gibt. Vor ungefähr drei Jahren, als wir die Dis-
    kussion angestoßen und nach einem neuen Modell ge-
    sucht haben, hat die CDU noch Nein gesagt. Ich habe
    von Ihnen Sätze wie „Frau Künast, Sie werden das so-
    wieso nicht durchsetzen, da sind unsere französischen
    Freunde vor“ gehört. Irgendwann in einer Sommernacht
    im letzten Jahr haben Sie gemerkt, dass man mit den
    Franzosen gemeinsam eine Agrarreform machen kann.
    Jetzt freue ich mich, dass Herr Carstensen halbwegs zu
    uns gefunden hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür hat er lange gebraucht!)


    Sie, Herr Carstensen, haben gesagt: Wir müssen sorg-
    fältig darüber diskutieren. Herr Carstensen, wir diskutie-
    ren darüber schon seit Januar 2001 und wir können nicht
    jedes Mal darauf warten, dass Sie mit vierjähriger Ver-
    spätung merken, dass sich Reformen im Umsetzungs-
    prozess befinden.

    Wir haben einen ganz anderen Ansatzpunkt; deshalb
    kommen wir zu dem Flächenmodell. Aus dem gleichen
    Grund ist wahrscheinlich auch die FDP zu diesem Mo-
    dell gekommen. Es ermöglicht mehr Wettbewerb und
    mehr Markt und, Herr Carstensen, es bedeutet ein wenig
    mehr Solidarität unter den Landwirten. Ich sage ganz
    klar: In der Vergangenheit bekamen diejenigen, die die
    besten Böden besaßen, das meiste Geld.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Diejenigen mit den besten Böden haben 1992 den niedrigsten Ausgleich bekommen! – Albert Deß [CDU/CSU]: Weil die den größten Verlust hatten!)


    Nun ging es dabei aber nicht um Ihr Geld, sondern um
    Steuergelder. Natürlich geben wir auch das gern für die
    Landwirtschaft, aber wir müssen in Zeiten knapper Kas-
    sen und im Zuge von Neuausrichtungen die Verteilung
    von Steuermitteln verändern. Es geht also um Solidarität
    beim Verteilen von Steuergeldern und nicht um etwas,
    auf das man einen Rechtsanspruch hat.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Herr Carstensen und andere haben von Bürokratieab-
    au geredet. Ihr Modell aber, das Sie in Ihrem Entschlie-
    ungsantrag vorstellen, würde einen nachgerade giganti-
    chen Bürokratieaufwand nach sich ziehen. Deshalb
    indet dieses Modell, genau wie das einiger Vertreter des
    auernverbandes, nicht die Unterstützung der A-Länder
    nd auch nicht der B-Länder.
    Als ich letzte Woche in Osnabrück ankam, habe ich

    efragt: Gibt es ein neues Papier, denn darüber würde
    ch gern diskutieren? Daraufhin bekam ich die Antwort:
    ergessen Sie es. Das haben wir bereits gestern Abend
    iskutiert und es lohnt sich nicht. – Es hieß: Die Zahlen
    ind falsch, denn – das ist auch in Ihrem Antrag enthal-
    en – die nationale Reserve, die eigentlich verringert
    erden soll, wird faktisch erhöht. Insgesamt ist das Mo-
    ell weder durchdacht noch besonders überzeugend. Sie
    chaffen im Ergebnis immer mehr Härtefälle, die Sie mit
    er nationalen Reserve am Ende finanziell ausgleichen
    üssten. Insofern können Sie sie gar nicht senken.
    Jetzt geht es darum, zukunftstauglich zu organisieren.

    u Cross Compliance sage ich Ihnen: Sie malen zwar
    en Teufel an die Wand, Tatsache ist jedoch, dass es sich
    m ein Instrument zur wirksamen Kontrolle von Min-
    eststandards handelt. Ich möchte an dieser Stelle eines
    larstellen: Die Landwirte haben überhaupt nichts zu be-
    ürchten.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    ch gehe nämlich davon aus – vielleicht habe ich mehr
    ertrauen in die Landwirtschaft als Sie –, dass die Land-
    irte ordnungsgemäß wirtschaften.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Eben!)


    er ordnungsgemäß wirtschaftet, hat eben nichts zu be-
    ürchten. Ich frage mich, woher Ihr Misstrauen eigent-
    ich kommt.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – HansMichael Goldmann [FDP]: Dann sollen Sie auch nicht so viel Kontrolle machen!)


    Wir beschließen Umweltstandards, die nachvollzieh-
    ar sind. Diese sind auch gesellschaftlich richtig, denn
    enn man Steuergelder ausgibt, darf man auch einige
    orderungen stellen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wo wollen Sie denn das Einvernehmen herstellen, Frau Künast?)


    ir wollen Regeln, die die Landwirte nicht über Gebühr
    elasten und die die jetzigen Förderprogramme der Bun-
    esländer für besondere Gebiete möglichst wenig tangie-
    en.
    Wir sind an dieser Stelle – dies spiegelt sich auch in

    er Beschlusslage der Agrarministerkonferenz von Os-






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Renate Künast

    nabrück – auf einem sehr konstruktiven Weg. Wir wer-
    den auch bei den Cross-Compliance-Regelungen, also
    bei den Standards für Umwelt und Tierschutz, einen ge-
    meinsamen, für Bund und Länder gleichermaßen gang-
    baren Weg finden.

    Auch die Erhaltung von Grünland

    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Milch!)


    – zur Milch komme ich noch – war ein Thema. Ich habe
    in dieser Angelegenheit mit dem zuständigen Kommis-
    sar gesprochen und ihm klar gemacht, dass wir eine gut
    umsetzbare Regelung brauchen. Wir haben uns jetzt auf
    eine vernünftige Lösung geeinigt, die nicht Individual-
    zuweisungen vorsieht, sondern diese Aufgabe den Bun-
    desländern zuweist. Dadurch sind zum Beispiel auch die
    Grünlandprogramme geschützt.


    (Beifall des Abg. Matthias Weisheit [SPD])

    Außerdem befinden wir uns im Einklang mit der EU-Re-
    gelung. Was wollen Sie mehr?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Auf der AMK haben wir auch über die Probleme bei
    Milch gesprochen. Wir wissen alle um die sehr schwie-
    rige Situation. Wir appellieren nicht nur an die Verbrau-
    cherinnen und Verbraucher, sondern auch an die Wirt-
    schaft, sich für faire Preise einzusetzen. Wir nehmen zur
    Kenntnis, dass auch der Bauernverband über eine Preis-
    reduzierung redet. Eines wissen wir: Überproduktionen
    sind auch ein Werkzeug des Preisdrucks,


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Sie machen aber das Gegenteil!)


    allerdings von den Landwirten und denen, die überpro-
    duzieren, selbst gemacht.

    Der Bauernverband hat eine Reduzierung der Milch-
    produktion um 70 000 Tonnen zur Diskussion gestellt.
    Alle Fachleute sagen mir: Diese 70 000 Tonnen sind an-
    gesichts einer Überproduktion in einer Größenordnung
    von ungefähr 1 Million Tonnen ein Nichts. Wir haben
    ein Optionenpapier vorgelegt und gefragt: Was können
    wir tun? Darüber will ich reden: mit Ihnen, mit den Län-
    dern, mit den Verbänden. Von all denen möchte ich wis-
    sen, was sie wollen, dass ich es tue. Es geht darum, bis
    zu 1 Million Tonnen nicht mehr in die Saldierung zu
    nehmen – was bedeuten würde, dass 380 Millionen Euro
    von Landwirten gezahlt werden müssen, die wettbe-
    werbsfähige, zukunftsfähige Betriebe haben, um die
    nächsten Jahre zu überstehen. Wir müssen darüber dis-
    kutieren, ob wir das wollen oder nicht. Ansonsten müs-
    sen die Landwirte ihre Produktion selber reduzieren.
    Hinsichtlich der Werkzeuge muss man die Wahrheit aus-
    sprechen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Herr Goldmann hat vorhin schön gesagt: Das alte
    System hat die Landwirte dazu animiert, zu fragen, wo-
    für es Geld gibt, egal wonach der Markt fragt. Das neue
    System orientiert sich am Markt und daran, gesellschaft-

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    (C (D iche Leistungen zu honorieren. Das ist die richtige ichtung. Ich hoffe, eines ist klar – zuletzt hat es Frau Wolff esagt –: Wir werden im Bundesrat zufrieden stellende egelungen zur Milchproduktion finden müssen, denn is jetzt ist das noch nicht gelungen. Wir werden auch och über die eine oder andere Jahreszahl reden. Das age ich zu. Sie können mir alle glauben. Sie wissen, wie ft ich Ihnen schon etwas zugesagt habe, das kommen ird, so zum Beispiel diese Reform. Sie haben nicht daan geglaubt, ich aber habe Wort gehalten. Ich werde uch mein Wort halten, hier noch über die Zahlen und as Thema Milch zu reden und eine akzeptable Regeung zu finden. Insgesamt wird diese Reform unseren andwirten helfen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Gerda Hasselfeldt von der
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    en! Frau Ministerin, wenn Sie ernsthaft Wort halten
    ollten, hätten Sie das gerade in den Beratungen der
    etzten Wochen zum Thema Milch unter Beweis stellen
    önnen. Sie sind aber nicht auf die Vorschläge der Bun-
    esratsmehrheit eingegangen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    uch haben Sie, gerade in Bezug auf die Milch, schlecht
    erhandelt. Das für uns schwierige Ergebnis in diesem
    ereich haben wir Ihnen und Ihrer schlechten Verhand-
    ung zu verdanken.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Weisheit [SPD]: Die Agenda 2000 hatte doch eine viel stärkere Erhöhung der Quote vorgesehen!)


    Meine Damen und Herren, für die Bewertung dieser
    eform, die eine der einschneidendsten Reformen in der
    eschichte der Gemeinsamen Agrarpolitik ist, sind mei-
    es Erachtens die Antworten auf folgende zentrale Fra-
    en ausschlaggebend: Erstens. Ist diese Reform geeig-
    et, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirte
    u verbessern?


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Und wir müssen Ja sagen!)


    Zweitens. Ist sie geeignet, die landwirtschaftliche
    roduktion und die Produktion der ihr nachgelagerten
    ereiche – und damit die Arbeitsplätze – in Deutschland
    u halten?


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist genau der Punkt!)







    (A) )



    (B) )


    Gerda Hasselfeldt

    Drittens. Ist die Reform geeignet, die leistungsfähigen
    und leistungsstarken Betriebe, also gerade die, die in der
    Vergangenheit viel investiert haben, zu stärken?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch Ja!)


    Auf diese drei zentralen Fragen würden Sie gerne mit
    Ja antworten. Aber wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie sa-
    gen: Genau diese Anforderungen erfüllt diese Reform
    nicht.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist nicht richtig, was Sie da jetzt sagen!)


    Wenn Sie den Landwirten ehrlich sagen, was ihnen diese
    Reform bringen wird, dann werden Sie sehr schnell zu
    folgenden Ergebnissen kommen: Diese Reform führt
    wieder zu Preissenkungen, zu Prämienkürzungen, zu
    neuen Bewirtschaftungsauflagen mit zusätzlicher Büro-
    kratie und – damit verbunden – einer schlechteren Wett-
    bewerbssituation innerhalb der Europäischen Union


    (Jella Teuchner [SPD]: Wovon reden Sie denn überhaupt!)


    sowie zu einer massiven und schnellen Umverteilung in-
    nerhalb der Landwirtschaft zulasten der leistungsstarken
    und intensiv wirtschaftenden Betriebe.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gelegentlich sagen Sie dann, dass diese Entscheidung

    auf EU-Ebene getroffen worden sei und dass wir damit
    nichts zu tun hätten.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist genau falsch, was Sie jetzt sagen!)


    Diese Entscheidung ist aber von der zuständigen deut-
    schen Ministerin mitverhandelt und mitgetragen worden.
    Daher wäre es schön, wenn wir wenigstens in einigen
    Bereichen eine deutsche Handschrift erkennen könnten.
    Das wäre beispielsweise im Bereich der Milchwirt-
    schaft notwendig. Wir verfügen in Deutschland über
    etwa 25 Prozent der gesamten Milchproduktion inner-
    halb der EU.


    (Matthias Weisheit [SPD]: Das sind 5 Prozent zu viel!)


    Unsere Milchbauern erleiden aufgrund dieser Reform
    Einkommenseinbußen von fast 1 Milliarde Euro.


    (Matthias Weisheit [SPD]: Nein! Die Agenda 2000, gnädige Frau! Nicht diese Reform!)


    Meine Damen und Herren, das müssen wir uns verge-
    genwärtigen; denn genau das ist das Ergebnis der Ver-
    handlungen innerhalb der Europäischen Union, das jetzt
    umgesetzt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deshalb müssen wir die Situation der Milchbauern ver-
    bessern. Das, was im Rahmen der nationalen Umsetzung
    noch korrigiert werden kann, muss korrigiert werden.


    (Unruhe)



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    (C (D Frau Kollegin Hasselfeldt, einen Augenblick bitte. Liebe Kolleginnen und Kollegen, trotz der gleich stattindenden namentlichen Abstimmung bitte ich um etwas ehr Ruhe und Gehör für die Rednerin. – Bitte schön, ahren Sie fort. Danke. – Es gibt ja durchaus Spielraum auf nationaler bene. Das heißt, wir sind nicht gehalten, das Verhandungsergebnis genau umzusetzen. Andere Länder, beipielsweise Frankreich und Österreich, nutzen diesen pielraum zugunsten ihrer leistungsstarken Betriebe aus. ei uns hingegen wird diese Reform unter der großen berschrift „Agrarwende“ umgesetzt, obwohl sich dainter nichts anderes verbirgt als eine massive und chnelle Umverteilung zulasten der leistungsstarken Beriebe. Damit wir uns hier nichts vormachen, sage ich Ihnen: as hat nicht nur Auswirkungen für die Landwirte, sonern das hat auch für die nachgelagerten Bereiche masive Auswirkungen, (Zuruf von der CDU/CSU: Da gehen 10 000 Arbeitsplätze verloren!)