Plenarprotokoll 15/84
der Steuer-, Wirtschafts- und Arbeits-
marktpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . .
Norbert Geis CDU/CSU. . . . . . . . . . . . . . . . .
Krista Sager BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Guido Westerwelle FDP. . . . . . . . . . . . . .
Petra Pau fraktionslos. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . .
Gerhard Schröder, Bundeskanzler. . . . . . . . . .
Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 2:
15/1760, 15/1964, 15/2248) . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 4:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur För-
derung der Steuerehrlichkeit
(Drucksachen 15/1309, 15/1521, 15/1661,
15/1722, 15/1963, 15/2242) . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
7362 B
7362 B
7364 B
7366 A
7368 A
7369 C
7370 A
7370 C
7372 C
7375 C
7375 C
7378 A
7378 A
7378 A
Deutscher B
Stenografisch
84. Sitz
Berlin, Freitag, den 19
I n h a l
Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . .
Zur Geschäftsordnung:
Petra Pau fraktionslos. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . .
Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . .
Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . .
Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 1:
Vereinbarte Debatte zu den Reformen in
N
E
T
7403 A
7359 B
7359 D
7360 A
7360 D
7361 B
7361 D
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
undestag
er Bericht
ung
. Dezember 2003
t :
lungsausschuss) zu dem Haushaltsbe-
gleitgesetz 2004
(Drucksachen 15/1502, 15/1639, 16/1750,
15/1992, 15/2261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 3:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Re-
form der Gewerbesteuer (Gewerbesteu-
erreformgesetz)
(Drucksachen 15/1517, 15/1664, 15/1727,
7374 D
7375 A
7375 C
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7381 A
II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
Tagesordnungspunkt 5:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Um-
setzung der Protokollerklärung der
Bundesregierung zur Vermittlungsemp-
fehlung zum Steuervergünstigungsab-
baugesetz
(Drucksachen 15/1518, 15/1665, 15/1684,
15/1762, 15/1996, 15/2243). . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 6:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Än-
derung des Tabaksteuergesetzes und
anderer Verbrauchsteuergesetze
(Drucksachen 15/1313, 15/1726, 15/1991,
15/2244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 7:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Vierten Gesetz
für moderne Dienstleistungen am Ar-
beitsmarkt
(Drucksachen 15/1516, 15/1728, 15/1749,
15/1994, 15/2259) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 8:
Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/
CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
NEN und der FDP: Zusammenführung
von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
für Erwerbsfähige
(Drucksache 15/2264) . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 9:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
N
E
T
N
E
T
N
E
T
N
E
T
7380 B
7381 A
7383 D
7383 B
7383 B
7386 D
7386 A
7386 B
7389 D
7389 A
lungsausschuss) zu dem Gesetz zu Refor-
men am Arbeitsmarkt
(Drucksachen 15/1204, 15/1509, 15/1587,
15/1792, 15/2245) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 10:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Ein-
ordnung des Sozialhilferechts in das
Sozialgesetzbuch
(Drucksachen 15/1514, 15/1636, 15/1734,
15/1761, 15/1995, 15/2260) . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 11:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Dritten Gesetz
zur Änderung der Handwerksordnung
und anderer handwerksrechtlicher Vor-
schriften
(Drucksachen 15/1206, 15/1481, 15/2083,
15/2120, 15/2246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 12:
Beschlussempfehlung des Ausschusses
nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt-
lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Än-
derung der Handwerksordnung und
zur Förderung von Kleinunternehmen
(Drucksachen 15/1089, 15/1224, 15/1422,
15/2247) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 13:
Beratung der Beschlussempfehlung des
Ausschusses nach Art. 77 des Grundgeset-
zes (Vermittlungsausschuss) zu dem
7389 B
7389 C
7392 C
7392 A
7392 A
7394 D
7394 B
7394 B
7397 D
7397 A
7397 B
7400 C
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 III
Gesetz zur Durchführung gemein-
schaftsrechtlicher Vorschriften über die
Verarbeitung und Beseitigung von nicht
für den menschlichen Verzehr bestimm-
ten tierischen Nebenprodukten
(Drucksachen 15/1667, 15/1894, 15/2119,
15/2165). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 14:
a) Antrag der Fraktionen der SPD und
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
Zurückweisung des Einspruches des
Bundesrates gegen das Gesetz zur
Änderung der Vorschriften über die
Straftaten gegen die sexuelle Selbst-
bestimmung und zur Änderung an-
derer Vorschriften
(Drucksache 15/2265) . . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Fraktionen der SPD und
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
Zurückweisung des Einspruches des
Bundesrates gegen das Gesetz zur
Anpassung von Zuständigkeiten im
Gentechnikrecht
(Drucksache 15/2266) . . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
c) Antrag der Fraktionen der SPD und
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
Zurückweisung des Einspruches des
Bundesrates gegen das Gesetz zur
Umsetzung des Rahmenbeschlusses
des Rates vom 13. Juni 2002 zur Ter-
rorismusbekämpfung und zur Än-
derung anderer Gesetze
(Drucksachen 15/2267) . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatztagesordnungspunkt 1:
a) Antrag der Fraktionen der SPD und
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
Zurückweisung des Einspruchs des
Bundesrates gegen das Zweite Ge-
setz zur Änderung des Sechsten
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7397 B
7403 B
7403 D
7404 C
7403 B
7404 A
7407 C
7403 B
7404 C
7410 C
Buches Sozialgesetzbuch und ande-
rer Gesetze
(Drucksache 15/2270) . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Fraktionen der SPD und
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
Zurückweisung des Einspruchs des
Bundesrates gegen das Dritte Gesetz
für moderne Dienstleistungen am
Arbeitsmarkt
(Drucksache 15/2271) . . . . . . . . . . . . .
amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 15:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der FDP:
Haltung der Bundesregierung zum
Scheitern des europäischen Gipfels am
12./13. Dezember 2003 in Brüssel . . . . .
r. Wolfgang Gerhard FDP . . . . . . . . . . . . . .
r. Angelica Schwall-Düren SPD. . . . . . . . . .
eter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . .
ainder Steenblock BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
abine Leutheusser-Schnarrenberger FDP . . .
eter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . .
oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . .
xel Schäfer (Bochum) SPD . . . . . . . . . . . . .
r. Gesine Lötzsch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . .
nna Lührmann BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
laf Gutting CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . .
etlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . .
ichael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . .
ünter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 1
iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
7403 B
7407 A
7416 A
7403 C
7410 A
7418 B
7413 A
7413 B
7414 C
7421 B
7422 D
7424 B
7425 B
7426 C
7429 A
7430 A
7430 C
7432 B
7433 B
7434 A
7434 D
7436 A
7437 C
7439 A
IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
Wilhelm Schmidt (Salzgitter) (SPD) zur Ab-
stimmung über die Beschlussempfehlung des
Vermittlungsausschusses zu dem Haushalts-
begleitgesetz 2004 (Tagesordnungspunkt 2) .
Anlage 3
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Elke Ferner, Klaus Hagemann, Ulla Burchardt
und Dagmar Schmidt (Meschede) (alle SPD)
zur Abstimmung über die Beschlussempfeh-
lung des Vermittlungsausschusses zu dem
Haushaltsbegleitgesetz (Tagesordnungs-
punkt 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Otto Fricke (FDP) und Steffen Kampeter
(CDU/CSU) zur Abstimmung über die Be-
schlussempfehlung des Vermittlungsaus-
schusses zu dem Haushaltsbegleitgesetz (Ta-
gesordnungspunkt 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Gisela Piltz (FDP) zur Abstimmung über die
Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus-
schusses zu dem Haushaltsbegleitgesetz (Ta-
gesordnungspunkt 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 6
Erklärung der Abgeordneten Dr. h. c. Susanne
Kastner (SPD) zur Abstimmung über den Be-
schluss des Vermittlungsausschusses zu dem
Gesetz zur Reform der Gewerbesteuer (Ta-
gesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Günter Baumann, Veronika Bellmann,
Dr. Peter Jahr und Henry Nitzsche (alle CDU/
CSU) zur Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Vermittlungsausschusses zu
dem Vierten Gesetz für moderne Dienstleis-
tungen am Arbeitsmarkt (Tagesordnungs-
punkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 8
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Dr. Thea Dückert, Franziska Eichstädt-
Bohlig, Ulrike Höfken, Irmingard Schewe-
G
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B
B
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7439 A
7440 A
7440 C
7441 B
7442 A
7442 A
erigk, Alexander Bonde, Silke Stokar von
euforn, Kerstin Andreae, Petra Selg, Volker
eck (Köln) und Josef Philip Winkler (alle
ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim-
ung über die Beschlussempfehlung des Ver-
ittlungsausschusses zu dem Vierten Gesetz
ür moderne Dienstleistungen am Arbeits-
arkt (Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . .
nlage 9
rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
obert Hochbaum und Manfred Kolbe (beide
DU/CSU) zur Abstimmung über die Be-
chlussempfehlung des Vermittlungsaus-
chusses zu dem Vierten Gesetz für mo-
erne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 10
rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
lrich Kasparick (SPD) zur Abstimmung
ber die Beschlussempfehlung des Vermitt-
ngsausschusses zu dem Vierten Gesetz für
oderne Dienstleistungen am Arbeits-
arkt (Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . .
nlage 11
rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
hristoph Strässer, Florian Pronold, Klaus
irschner, Anton Schaaf, Marco Bülow,
ietmar Nietan, Karin Kortmann, Hilde
attheis, René Röspel, Angelika Graf (Ro-
enheim), Rudolf Bindig, Horst Kubatschka,
ckhardt Barthel (Berlin), Fritz Schösser,
ötz-Peter Lohmann, Ernst Kranz,
r. Marlies Volkmer, Astrid Klug, Christine
ehder, Petra Heß, Heinz Schmitt (Landau),
ngrid Arndt-Brauer, Dr. Christine Lucyga,
r. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Reinhold
emker, Lothar Mark und Petra-Evelyne
erkel (alle SPD) zur Abstimmung über die
eschlussempfehlung des Vermittlungsaus-
chusses zu dem Vierten Gesetz für mo-
erne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 12
rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN) zur Abstimmung über die Be-
chlussempfehlung des Vermittlungsaus-
chusses zu dem Gesetz zur Einordnung des
ozialhilferechts in das Sozialgesetzbuch
Tagesordnungspunkt 10) . . . . . . . . . . . . . . . .
7442 C
7443 A
7443 C
7443 C
7444 A
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 V
Anlage 13
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Lena Strothmann (CDU/CSU) zur Abstim-
mung über die Beschlussempfehlung des Ver-
mittlungsausschusses zu dem Dritten Gesetz
zur Änderung der Handwerksordnung und
anderer handwerksrechtlicher Vorschrif-
ten (Tagesordnungspunkt 11) . . . . . . . . . . .
Anlage 14
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
Ernst Hinsken (CDU/CSU) zur Abstimmung
über die Beschlussempfehlung des Vermitt-
lungsausschusses zu dem Gesetz zur Ände-
rung der Handwerksordnung und zur
Förderung von Kleinunternehmen (Tages-
ordnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 15
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Kerstin Griese (SPD) zur Abstimmung über
die Beschlussempfehlung des Vermittlungs-
ausschusses zu dem Gesetz zur Änderung
der Handwerksordnung und zur
Förderung von Kleinunternehmen (Tages-
ordnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 16
Erklärung des Abgeordneten Ernst
Burgbacher (FDP) zur Abstimmung über den
Beschluss des Vermittlungsausschusses zu
dem Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt
(Tagesordnungspunkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 17
Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen
(FDP) zur Abstimmung über den Beschluss
des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz
zu Reformen am Arbeitsmarkt (Tagesord-
nungspunkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 18
Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7444 C
7444 D
7445 B
7445 B
7445 B
7445 C
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 7359
(A) )
(B) )
84. Sitz
Berlin, Freitag, den 19
Beginn: 9.0
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 7439
(A) )
(B) )
zes. Vorschlag zu einer international wettbewerbsfähigen
rensrechtlichen Vorschriften des Sozialgerichtsgeset-
Die Bundesregierung wird im kommenden Jahr einen
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Wilhelm Schmidt (Salzgitter)
(SPD) zur Abstimmung über die Beschlussemp-
fehlung des Vermittlungsausschusses zu dem
Haushaltsbegleitgesetz 2004 (Tagesordnungs-
punkt 2)
Zugleich für die Ersten Parlamentarischen Geschäfts-
führer der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, Volker
Kauder, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Volker Beck
(Köln), und FDP, Jörg van Essen, mache ich darauf auf-
merksam, dass in den abschließenden Verhandlungen
des Vermittlungsausschusses am 16. Dezember 2003
fünf Protokollerklärungen der Bundesregierung verein-
bart worden sind. Diese Protokollerklärungen gebe ich
nachfolgend zur Kenntnis:
1. Protokollerklärung zur Tarifautonomie:
Wir erwarten von den Tarifvertragsparteien, dass sie
sich in den nächsten zwölf Monaten auf eine neue Ba-
lance zwischen Regelungen auf tarifvertraglicher und
betrieblicher Ebene verständigen.
2. Protokollerklärung zur Einordnung des Sozial-
hilferechts in das Sozialgesetzbuch:
Um den Ländern zu ermöglichen, Auslastungsunter-
schiede zwischen der Verwaltungsgerichtsbarkeit und
der Sozialgerichtsbarkeit auszugleichen, wird die Bun-
desregierung – vorbehaltlich einer abschließenden ver-
fassungsrechtlichen Prüfung – bis zum 30. Juni 2004 ei-
nen Gesetzentwurf vorlegen, der folgende Eckpunkte
enthält:
– Den Ländern wird gestattet, die Sozialgerichtsbarkeit
durch besondere Spruchkörper der Verwaltungsge-
richte und der Oberverwaltungsgerichte auszuüben.
– Für die so gebildeten besonderen Spruchkörper der
Verwaltungsgerichte und Oberverwaltungsgerichte
gelten die gerichtsverfassungsrechtlichen und verfah-
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Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich
Göppel, Josef CDU/CSU 19.12.2003
Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 19.12.2003
Wissmann, Matthias CDU/CSU 19.12.2003
Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 19.12.2003
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
3. Protokollerklärung zur weiteren Privatisierung
es Bundes:
Entsprechend dem im Vermittlungsausschuss von
undestag und Bundesrat erörterten Vorschlag geht die
undesregierung davon aus, dass die Länder den Bund
ei der Privatisierung der Bundesbeteiligungen an den
lughäfen Frankfurt, München, Köln-Bonn sowie des
afens Duisburg unterstützen.
4. Protokollerklärung zur Umsetzung der Koch/
teinbrück-Vorschläge im Bereich der Finanzhilfen:
Entsprechend dem im Vermittlungsausschuss von
undestag und Bundesrat einvemehmlich erörterten
orgehen erklärt die Bundesregierung, die Vorschläge
er Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück zum Sub-
entionsabbau im Bereich der Finanzhilfen des Bundes
ie folgt umsetzen zu wollen:
Das veranschlagte Einsparvolumen muss einschließ-
ich der steuerlichen Maßnahmen erhalten bleiben. Auf
asis grundsätzlicher Abbaustufen von 4/8/12 Prozent
rfolgt die Umsetzung durch den Bund im Haushaltsver-
ahren unter Beteiligung des Haushaltsausschusses des
eutschen Bundestages. Dabei werden folgende Diffe-
enzierungen vorgenommen:
GVFG- und BEV-Mittel werden in einem einmaligen
Schritt ab 2004 um 2 Prozent verringert, die Regiona-
lisierungsmittel werden einmalig in 2004 um 2 Pro-
zent verringert,
die Einsparung bei der Aufstiegsfortbildung erfolgt
erst ab l. März 2004, dann aber für 2004 mit einem
Volumen von rund 5 Prozent,
die Bundesregierung wird in Abstimmung mit den
Ländern – gegebenenfalls unter Berücksichtigung der
im Rahmen von Hartz IV erfolgenden Änderungen –
zeitnah das Wohngeldrecht mit dem Ziel deutlicher
Einsparungen strukturell überarbeiten,
im Bereich der Freifahrt Behinderter im öffentlichen
Personenverkehr wird das Bundesministerium für Ge-
sundheit und Soziale Sicherung beauftragt, in Ab-
stimmung mit dem Bundesfinanzministerium und den
Ländern umgehend eine das Einsparvolumen sicher-
stellende Novelle der betreffenden rechtlichen Rege-
lungen zu erarbeiten.
Die durch vorgenannte Punkte entstehenden Einspar-
inderungen in 2004 werden durch auf 6 Prozent er-
öhte Einsparsätze in den übrigen, noch entsprechend
isponiblen Bereichen (das heißt ohne Wohnungsbau,
chiene, Gemeinschaftsaufgabe und Zuwendungsemp-
änger/Verwaltungen) ausgeglichen. In den Folgejahren
ird auch hier von 6 Prozent auf 8 Prozent in 2005 und
2 Prozent in 2006 erhöht.
5. Protokollerklärung zum Gesetz zur Förderung
er Steuerehrlichkeit:
7440 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
(A) )
(B) )
Kapitaleinkommensbesteuerung vorlegen. Für die Wett-
bewerbsfähigkeit sind dabei Steuersatz und Transparenz
der Regelung gleichermaßen von Bedeutung. Das Gesetz
zur Förderung der Steuerehrlichkeit kann als erster
Schritt in diese Richtung betrachtet werden.
Anlage 3
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Elke Ferner, Klaus
Hagemann, Ulla Burchardt, Dagmar Schmidt
(Meschede) (alle SPD) zur Abstimmung über
die Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus-
schusses zu dem Haushaltsbegleitgesetz (Tages-
ordnungspunkt 2)
Die Zustimmung zu allen im Vermittlungsausschuss
erzielten Kompromissen fällt schwer.
Das wochenlange Blockadeverhalten von CDU/CSU
und FDP hat dazu geführt, dass erst am Dienstagabend
dieser Woche die endgültigen Abstimmungen im Ver-
mittlungssausschuss erfolgen konnten und demzufolge
eine rechtzeitige und umfassende Information jeder bzw.
jedes einzelnen Abgeordneten über die Abstimmungs-
grundlage nicht möglich war. Ein solches Verfahren darf
nicht zur Regel werden, da sonst verantwortliche Ent-
scheidungen im Deutschen Bundestag nicht mehr mög-
lich sind.
Den vereinbarten Zumutbarkeitsregeln für Langzeit-
arbeitslose und den Veränderungen beim Kündigungs-
schutz können wir nur deshalb zustimmen, weil die For-
derung von CDU/CSU nach massivem Lohndumping,
der drastischen Verschlechterung der Kündigungsschutz-
regelungen und der Aufhebung der Tarifautonomie ver-
hindert werden konnten.
Die Blockade der Union durch Einbeziehung von
Freiberuflern und von Zurechnungstatbeständen bei ver-
bundenen Unternehmen die Basis für die Gewerbesteuer
zu verbreitern und damit konjunkturunabhängiger zu
machen, wird dazu führen, dass insbesondere die struk-
turschwachen Gemeinden die notwendige Entlastung
nicht in dem Maße erhalten wie es notwendig gewesen
wäre. Wir erwarten, dass die Länder den Gemeinden das
vereinbarte Entlastungsvolumen voll belassen und nicht
durch eine Verschlechterung der kommunalen Schlüssel-
zuweisungen oder beim kommunalen Finanzausgleich in
die Kassen der Gemeinden greifen.
Eine Ablehnung der Gemeindefinanzreform würde al-
lerdings dazu führen, dass die finanzielle Situation der
Gemeinden noch schlechter wäre, deshalb stimmen wir
auch diesem Gesetz zu.
Durch die Forderung der Union, das Vorziehen der
Steuerreform nur zu einem geringen Teil – ursprünglich
25 Prozent – über eine Erhöhung der Nettokreditauf-
nahme zu finanzieren, und durch die gleichzeitige
Ablehnung bzw. Reduzierung von im Haushaltsbegleit-
gesetz vorgesehenem Subventionsabbau wird das Vor-
ziehen der Steuerreform die notwendigen Impulse zur
Stimulierung der Binnennachfrage nicht in vollem Um-
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ang erzielen. Gleichzeitig sollen anhand der Koch/
teinbrück-Liste, die nach unserer Auffassung in Teilen
on einem nicht nachvollziehbaren Subventionsbegriff
usgeht – zum Beispiel bei den Schieneninvestitionen –,
insparungen im Bundeshaushalt und den Länderhaus-
alten erzielt werden, die sich negativ auf einzelne Wirt-
chaftsbranchen auswirken werden.
Trotz dieser Verschlechterungen stimmen wir schwe-
en Herzens zu, damit wenigstens das verbliebene Ent-
astungsvolumen zur Belebung der Binnennachfrage bei-
ragen kann.
Kompromisse haben es leider an sich, dass jede Seite
ugeständnisse machen muss. Insgesamt kommen wir
aher zu dem Ergebnis, dass das jetzt vorliegende Ver-
ittlungsergebnis ein Schritt in die richtige Richtung ist,
uch wenn durch die Blockadehaltung der Union einige
ur schwer erträgliche Änderungen in den Gesetzesvor-
agen aufgenommen worden sind.
nlage 4
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Otto Fricke (FDP) und
Steffen Kampeter (CDU/CSU) zur Abstimmung
über die Beschlussempfehlung des Vermitt-
lungsausschusses zu dem Haushaltsbegleit-
gesetz (Tagesordnungspunkt 2)
Wir stimmen dem Ergebnis des Vermittlungsaus-
chusses zu, denn das dort gefundene Ergebnis ist in
einer grundsätzlichen Ausrichtung zu begrüßen. An-
esichts seiner Wirkungskraft und der Art des Zustande-
ommens sind jedoch kritische Anmerkungen zu ma-
hen.
Erstens. Hinsichtlich der Wirkungskraft der gesetz-
ichen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und der
orziehung der halben Steuerreform ist Folgendes an-
umerken: Weder die Intensität der steuerlichen Entlas-
ung noch die Lockerung des Kündigungsschutzes so-
ie die Herabsetzung der Zumutbarkeitsgrenze sind
azu geeignet, einen nachhaltigen Impuls für die Kon-
unktur zu liefern. Hierzu wären die Vorziehung der
teuerreform im vollen Umfang bei gleichzeitig drasti-
cherem Subventionsabbau zusammen mit radikaleren
eränderungen auf dem Sektor Arbeit erforderlich ge-
esen. Insbesondere die Öffnung tarifrechtlicher Be-
timmungen für situationsangepasste Entscheidungs-
öglichkeiten in einzelnen Betrieben hätte spürbar zur
icherung und Schaffung von Arbeitsplätzen beigetra-
en. Auch die Anhebung des Schwellenwertes auf zehn
itarbeiter für die Frage des Kündigungsschutzes geht
icht weit genug.
Zweitens. Zum Gesetzgebungsverfahren selber ist aus
erfassungsrechtlicher Sicht anzumerken, dass es bezo-
en auf die Beteiligungsrechte der Bundestagsabgeord-
eten im Sinne von Art. 38 Abs.1 Satz 2 GG äußerst be-
enklich erscheint, wenn wesentliche Entscheidungen
m Vermittlungsausschuss und nicht im Rahmen einer
rdentlichen Debatte im Plenum des Deutschen Bundes-
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 7441
(A) )
(B) )
tages getroffen werden. Gemeint sind hiermit insbeson-
dere diejenigen Subventionskürzungen und Steuerände-
rungen aus dem Koch/Steinbrück-Papier, welche
erstmals im Vermittlungsverfahren eingebracht wurden.
Der Vermittlungsausschuss darf eine Änderung, Er-
gänzung oder Streichung der vom Bundestag beschlos-
senen Vorschriften nur vorschlagen, wenn und soweit
dieser Einigungsvorschlag im Rahmen des Anrufungs-
begehrens und des ihm zugrunde liegenden Gesetz-
gebungsverfahrens verbleibt. Der Beschlussvorschlag
des Vermittlungsausschusses soll somit eine Brücke zwi-
schen schon in den Gesetzgebungsorganen erörterten Al-
ternativen schlagen, ohne eine – dem Vermittlungsaus-
schuss nicht zustehende – „eigene“ Gesetzesvorlage
einzubringen (Art. 76 Abs. 1 GG), das Gesetzgebungs-
verfahren in der parlamentarischen Demokratie zu ver-
kürzen oder die Gesetzgebungszuständigkeiten und Ver-
antwortlichkeiten zu verfälschen. Der Bundestag muss
den Vermittlungsvorschlag auf der Grundlage seiner De-
batte über ihm vorliegende Anträge und Stellungnahmen
als ein ihm zuzurechnendes und von ihm zu verantwor-
tendes Ergebnis seines parlamentarischen Verfahrens er-
kennen und anerkennen können. Der Vermittlungsvor-
schlag ist deshalb an den Rahmen gebunden, der nach
den bisherigen Beratungen im Bundestag inhaltlich und
formal vorgezeichnet ist. Ich bezweifle, dass diese Vor-
gaben im vorliegenden Fall, insbesondere beim Haus-
haltsbegleitgesetz, erfüllt sind. Aus diesem Grund haben
wir schon in einer gemeinsamen Erklärung vom 17. Ok-
tober 2003 zur Abstimmung über das Haushaltsbegleit-
gesetz auf die Problematik hingewiesen. Wie man in die-
sen Tagen feststellen kann, fehlt es einem solchen
Verfahren an Transparenz für den Bürger und die Presse,
mithin für die Öffentlichkeit.
Drittens. Weitere Folgen eines derart mangelhaften
Verfahrens sind: Die Beschlussvorlagen erreichen die
Abgeordneten noch nicht einmal 24 Stunden vor der
Verabschiedung im Bundestag. Zudem enthalten sie teil-
weise erhebliche handwerkliche Fehler. Angesichts der
Bedeutung der Entscheidungen ist dieses Vorgehen nur
als hoch riskant zu bezeichnen.
Trotz all dieser Bedenken und Risiken wäre es den-
noch verantwortungslos, gegen dieses Reformpaket zu
stimmen, zumal man angesichts des erheblichen Re-
formstaus schon über kleine Veränderungen zum Guten
froh sein muss.
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Gisela Piltz (FDP) zur Ab-
stimmung über die Beschlussempfehlung des
Vermittlungsausschusses zu dem Haushaltsbe-
gleitgesetz (Tagesordnungspunkt 2)
Dem Ergebnis des Vermittlungsausschusses stimme
ich in der grundsätzlichen Zielsetzung zu. Deutlich zu
machen sind aber Vorbehalte gegen das Zustandekom-
men des Ergebnisses und seine Wirkungskraft.
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Hinsichtlich der Wirkungskraft der gesetzlichen Ver-
nderungen auf dem Arbeitsmarkt und der Gemeinde-
inanzreform ist Folgendes anzumerken: Weder die In-
ensität der steuerlichen Entlastung noch die Lockerung
es Kündigungsschutzes sowie die Herabsetzung der
umutbarkeitsgrenze sind dazu geeignet, einen nachhal-
igen Impuls für die Konjunktur zu liefern. Hierzu wäre
ie Vorziehung der Steuerreform im vollen Umfang bei
leichzeitig drastischerem Subventionsabbau, zusam-
en mit radikaleren Veränderungen auf Sektor Arbeit,
rforderlich gewesen.
Für die Kommunen wäre eine grundlegende Gemein-
efinanzreform notwendig gewesen. Mit dem Festhal-
en an der Gewerbesteuer ist den Kommunen der Weg
n eine solide und dauerhafte Finanzquelle bisher ver-
ehrt geblieben. Das Soforthilfeprogramm kann nur ein
rster kleiner Schritt dazu sein, den man schon im Som-
er in der namentlichen Abstimmung hätte gehen kön-
en.
Des Weiteren ist das Gesetzgebungsverfahren auf-
rund des Art. 38 Abs.1 Satz 2 GG verfassungsrechtlich
ußerst bedenklich. Wesentliche Entscheidungen im Ge-
etzgebungsverfahren wurden nicht in einer ordentlichen
ebatte im Plenum des Deutschen Bundestages getrof-
en, sondern im Vermittlungsausschuss, so die Entschei-
ungen über Subventionskürzungen aus dem so genann-
en Koch/Steinbrück-Papier.
Verfassungsrechtlich ist der Vermittlungsausschuss
ur befugt, eine Änderung, Ergänzung oder Streichung
er vom Bundestag beschlossenen Vorschriften vorzu-
chlagen, wenn und soweit dieser Einigungsvorschlag im
ahmen des Anrufungsbegehrens und des ihm zugrunde
iegenden Gesetzgebungsverfahrens verbleibt. Im weite-
en Verfahren muss der Deutsche Bundestag dann den
ermittlungsvorschlag auf der Grundlage seiner Debatte
ber ihm vorliegende Anträge und Stellungnahmen als
in ihm zuzurechnendes und von ihm zu verantwortendes
rgebnis seines parlamentarischen Verfahrens erkennen
nd anerkennen können. Deshalb ist der Vermittlungs-
orschlag in dem Rahmen gebunden, der nach den bishe-
igen Beratungen im Bundestag inhaltlich und formal
orgezeichnet war.
Dass dieses Vorhaben im vorliegenden Fall erfüllt ist,
t stark zu bezweifeln.
Weitere Folgen eines derart mangelhaften Verfahrens
ind: Die Beschlussvorlagen erreichen die Abgeordneten
och nicht einmal 24 Stunden vor der Verabschiedung
m Bundestag. Zudem enthalten sie möglicherweise er-
ebliche handwerkliche Fehler.
Angesichts der Bedeutung der Entscheidungen ist die-
es Vorgehen nur als riskant zu bezeichnen.
Trotz all dieser Bedenken und Risiken wäre es den-
och verantwortungslos, gegen dieses Reformpaket zu
timmen, zumal man angesichts des erheblichen Re-
ormstaus schon über kleine Veränderungen zum Guten
roh sein muss.
7442 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
(A) )
(B) )
Anlage 6
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Dr. h. c. Susanne Kastner
(SPD) zur Abstimmung über den Beschluss des
Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur
Reform der Gewerbesteuer (Tagesordnungs-
punkt 3)
In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt.
Mein Votum lautet „Ja“.
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Günter Baumann, Veronika
Bellmann, Dr. Peter Jahr und Henry Nitzsche
(alle CDU/CSU) zur Abstimmung über die
Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus-
schusses zu dem Vierten Gesetz für moderne
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Tagesord-
nungspunkt 7)
Die Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschus-
ses zum so genannten Hartz-IV-Gesetz ist ein Teil des
Reformpaketes, auf das sich Regierung, Opposition und
Länder in schwierigen Verhandlungen geeinigt haben.
Diese Reformen, insbesondere die Steuerreform, sind
notwendig für unser Land. Es wäre unverantwortlich,
sich einem Teil der Kompromisslösung des Vermitt-
lungsausschusses zu verweigern und damit den Kompro-
miss als Ganzes scheitern zu lassen. Daher stimme ich
heute allen Elementen des Gesamtpaketes zu, obwohl
ich in einzelnen Punkten große Zweifel habe. Diese be-
treffen insbesondere die Höhe des Arbeitslosengeldes II,
die damit verbundene Anrechnung privaten Vermögens
sowie die Zumutbarkeitsregelung. Ich befürchte, dass
diese Maßnahmen in den neuen Ländern zu unzumutba-
ren sozialen Härten, nicht aber zu mehr Beschäftigung
führen. In Regionen mit einer Arbeitslosenquote von
20 Prozent ist für die meisten Betroffenen in absehbarer
Zeit keine Wiedereingliederung in den ersten Arbeits-
markt absehbar. Das Arbeitslosengeld II wird hier einen
massiven Verlust an Kaufkraft zur Folge haben. Die
Grenze des nicht anrechenbaren Schonvermögens ist
viel zu niedrig und bestraft die sparsamen Bürger, die
Geld für ihre Altersversorgung zurückgelegt haben. An-
gesichts der Erosion unseres gesetzlichen Rentensystems
wird hier ein fatales Signal gesendet. Die Definition zu-
mutbarer Arbeit geht an der Wirklichkeit in Ostdeutsch-
land völlig vorbei, da hier Löhne weit unter Tarif längst
an der Tagesordnung sind. Da das Gesetz erst am 1. Ja-
nuar 2005 in Kraft treten wird und seine Ausführungsbe-
stimmungen noch zu regeln sind, wären diese Punkte in
den kommenden Monaten noch einmal zu prüfen und zu
korrigieren. Die Bundesergänzungszuweisungen an die
neuen Länder in Höhe von 1 Milliarde Euro müssen für
Strukturreformen am Arbeitsmarkt zu Verfügung gestellt
werden.
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nlage 8
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Dr. Thea Dückert, Franziska
Eichstädt-Bohlig, Ulrike Höfken, Irmingard
Schewe-Gerigk, Alexander Bonde, Silke Stokar
von Neuforn, Kerstin Andreae, Petra Selg,
Volker Beck (Köln) und Josef Philip Winkler
(alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim-
mung über die Beschlussempfehlung des Ver-
mittlungsausschusses zu dem Vierten Gesetz für
moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
(Tagesordnungspunkt 7)
Die Zustimmung zum Vierten Gesetz für moderne
ienstleistungen am Arbeitsmarkt in der jetzt vorliegen-
en Fassung gebe ich, weil es sich um ein Gesamtpaket
es Vermittlungsausschusses handelt, das gegen alle
iderstände der Opposition entscheidende und überfäl-
ige Strukturreformen durchsetzt. Dennoch halte ich die
it dem Vermittlungsverfahren verbundenen Verände-
ungen des Zumutbarkeitsbegriffes für eine erhebliche
erschlechterung für die Betroffenen. Meine Fraktion
ehrt sich seit langem entschieden dagegen, Dum-
inglöhne zum Maßstab der deutschen Arbeitsmarkt-
olitik zu machen. Ich wehre mich gegen Vorstellungen,
rbeit um jeden Preis wäre ein vertretbares Ziel der
ozialpolitik.
Der Versuch der Union, Dumpinglöhne in Deutsch-
and hoffähig zu machen, wird seine Grenzen an der
echtsprechung finden. Arbeitsverhältnisse, die sitten-
idrig sind, müssen von niemandem angenommen wer-
en. Diese Rechtsposition ist in vielen Urteilen bestätigt
orden. Arbeitsverhältnisse, die deutlich unter Tarif lie-
en, sind demnach sittenwidrig.
Der Union ist es im Vermittlungsausschuss nicht ge-
ungen, Wisconsin in Deutschland umzusetzen. Wesent-
iche Verbesserungen am ursprünglichen Gesetzentwurf
leiben bestehen: Die wechselseitige Unterhaltspflicht
on erwachsenen Eltern und Kindern wird es in
eutschland nicht wieder geben. Die Zuverdienstmög-
ichkeiten für Erwerbslose werden verbessert. Ausländer
it nachrangigem Arbeitsmarktzugang behalten Zu-
ang zum Arbeitslosengeld II. Die klaren einfachen Re-
elungen des Rentenrechts für die Feststellung der Er-
erbsfähigkeit gelten weiterhin.
Im Vermittlungsausschuss ist es gelungen, die Zusam-
enarbeit auf gleicher Augenhöhe zwischen Kommunen
nd Bundesanstalt für Arbeit festzuschreiben. Gleichzei-
ig werden die Zuverdienstmöglichkeiten für Erwerbs-
ose weiter erhöht. Das sind wesentliche Verbesserun-
en.
Wesentliche Anforderungen der Grünen an eine
oziale Grundsicherung wie Hilfen aus einer Hand, weit-
ehende Pauschalierung und der Zugang bisheriger
ozialhilfeempfängerinnen und -empfänger zu allen
eistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik werden mit
em Gesetz Wirklichkeit.
Die Sozialgerichte werden dem Vorhaben der Union,
ohndumping salonfähig zu machen, einen Riegel vor-
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 7443
(A) )
(B) )
schieben. Es ist allerdings eine Verschlechterung, diese
Entscheidung aus dem politischen Prozess herauszuneh-
men und an die Stelle parlamentarischer Entscheidungen
Richterrecht zu setzen. Es ist leider die einzige Möglich-
keit der Blockade zu entkommen und die notwendigen
sozialstaatlichen Reformen der Arbeitsmarktpolitik
durchzusetzen.
Der bittere Preis für diese politischen Erfolge ist das
Zugeständnis bei der Zumutbarkeit. Ich halte dieses
Zugeständnis persönlich für schwierig, bin aber nicht
bereit, dafür das Gesamtprojekt infrage zu stellen. Daher
stimme ich dem Gesetz heute zu.
Anlage 9
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Robert Hochbaum und
Manfred Kolbe (beide CDU/CSU) zur Abstim-
mung über die Beschlussempfehlung des Ver-
mittlungsausschusses zu dem Vierten Gesetz für
moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
(Tagesordnungspunkt 7)
Obwohl wir die grundsätzliche Zielrichtung des Vier-
ten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeits-
markt unterstützen, nämlich die Anreize zu stärken, Ar-
beitsverhältnisse einzugehen, die Sanktionen bei
Ablehnung von Arbeitsverhältnissen zu verschärfen und
Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammenzulegen, können
wir beiden Gesetzen als direkt gewählte Abgeordnete
des Vogtlandes bzw. des Wahlkreises Delitzsch-Eilen-
burg-Torgau-Oschatz-Riesa nicht zustimmen, da sie der
besonderen wirtschaftlichen und sozialen Situation im
Osten Deutschlands nicht Rechnung tragen.
Das Ziel, die Anreize zu stärken, Arbeitsverhältnisse
einzugehen, kann dort nicht erreicht werden, wo es keine
Arbeit gibt. In Sachsen sind derzeit knapp 374 000 Men-
schen arbeitslos, bei nur circa 14 000 gemeldeten offe-
nen Stellen. Es fehlen Arbeitsplätze, da die Menschen
arbeiten wollen.
Durch das Absenken der Arbeitslosenhilfe auf Sozial-
hilfeniveau wird einkommensschwachen Familien, die
aufgrund der andauernden problematischen Arbeits-
marktsituation im Osten unverschuldet in diese Situation
geraten sind, weiter dringend notwendiges Geld zum Le-
bensunterhalt entzogen. Besonders betroffen sind ältere
Arbeitslose, die nur noch sehr schwer in den ersten Ar-
beitsmarkt integriert werden können. Diese Arbeitneh-
mer haben auch bei größtmöglicher Mobilität keine
Chance mehr auf eine Beschäftigung. Auch das Vermitt-
lungsergebnis hilft diesen Menschen nicht, da es weder
einen geförderten Niedriglohnsektor beinhaltet, noch
ausreichend finanzierte Möglichkeiten zur gemeinnüt-
zigen Beschäftigung enthält. Wir befürchten, dass es auf-
grund des heutigen Gesetzes zu einer weiteren massiven
Abwanderung der noch Leistungsfähigen von Ost nach
West kommt. Dies kann im Interesse der inneren Einheit
unseres Landes nicht hingenommen werden.
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nlage 10
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Ulrich Kasparick (SPD) zur
Abstimmung über die Beschlussempfehlung des
Vermittlungsausschusses zu dem Vierten Gesetz
für moderne Dienstleistungen am Arbeits-
markt (Tagesordnungspunkt 7)
Nach meiner Überzeugung ist die vorliegende Rege-
ung des Vermittlungsausschusses zum Vierten Gesetz
ür moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt,
artz IV, in Bezug auf die Zumutbarkeitsregelung nicht
u akzeptieren. Insbesondere in den neuen Bundeslän-
ern ist eine weitere Öffnung der Löhne nach hinten
icht zu akzeptieren, wenn man weiß, dass in vielen Be-
rieben nicht nach Tarifverträgen gezahlt wird, dass in
ielen Branchen 5 Euro Stundenlohn und weniger ge-
ahlt werden. Eine Aufhebung jeglicher Zumutbarkeits-
egelungen wie im Vermittlungsausschussergebnis treibt
roße Teile der Bevölkerung in die Armut. Da mir je-
och nur die Möglichkeit bleibt, den Tagesordnungs-
unkt in seiner Gesamtheit anzunehmen oder abzuleh-
en, stimme ich dem Vermittlungsergebnis – mit
usnahme der Zumutbarkeitsregelung – zu.
nlage 11
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Christoph Strässer, Florian
Pronold, Klaus Kirschner, Anton Schaaf, Marco
Bülow, Dietmar Nietan, Karin Kortmann, Hilde
Mattheis, Rene Röspel, Angelika Graf (Rosen-
heim), Rudolf Bindig, Horst Kubatschka,
Eckhardt Barthel (Berlin), Fritz Schösser, Götz-
Peter Lohmann, Ernst Kranz, Dr. Marlies
Volkmer, Astrid Klug, Christine Lehder, Petra
Heß, Heinz Schmitt (Landau), Ingrid Arndt-
Brauer, Dr. Christine Lucyga, Dr. Ernst Ulrich
von Weizsäcker, Reinhold Hemker, Lothar
Mark und Petra-Evelyne Merkel (alle SPD) zur
Abstimmung über die Beschlussempfehlung des
Vermittlungsausschusses zu dem Vierten Gesetz
für moderne Dienstleistungen am Arbeits-
markt (Tagesordnungspunkt 7)
Der Entwurf des Vierten Gesetzes über moderne Leis-
ungen am Arbeitsmarkt enthält Formulierungen, nach
enen für Erwerbsfähige prinzipiell jede legale Arbeit
umutbar ist. Das Entgelt darf unterhalb des maßgeb-
ichen tariflichen Arbeitsentgelts bzw. unterhalb der orts-
blichen Entlohnung liegen. Nicht zumutbar sind legale
ätigkeiten nur dann nicht, wenn die Entlohnung „sitten-
idrig“ ist.
Diese von der Opposition im Vermittlungsausschuss
urchgesetzte weitere Öffnung zulasten erwerbsfähiger
rbeitsuchender ist dem Grunde nach für uns nicht zu-
timmungsfähig.
Sie schafft die Möglichkeit eines erweiterten Nied-
iglohnsektors. Es besteht die Gefahr des Lohndumpings
7444 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
(A) )
(B) )
und die Gefahr wachsender Armut in unserer Gesell-
schaft wird erhöht. Angesichts des negativen Verhältnis-
ses zwischen angebotenen Arbeitsplätzen und der Zahl
Arbeitsuchender sind auch keine positiven Effekte auf
den Arbeitsmarkt zu erwarten.
Schließlich wird durch die Möglichkeit der Einfüh-
rung eines Niedriglohnsektors weitere Kaufkraft entzo-
gen und damit werden weitere Hemmnisse für gesteiger-
ten Konsum bzw. Investitionen errichtet.
Diese Maßnahme widerspricht demnach insgesamt
dem Ziel des Gesetzesvorhabens.
Da eine Abstimmung über einzelne Bestandteile des
Gesetzes nicht möglich ist und die Zielsetzung des Ge-
setzes insgesamt begrüßt wird und zur Aufrechterhal-
tung der Handlungsfähigkeit von Fraktion und Regie-
rung notwendig ist, stimme ich trotz der geschilderten
gravierenden Bedenken der Vorlage insgesamt zu.
Mit den Ergebnissen des Vermittlungsausschusses ist
es gelungen, die schärfsten Angriffe von CDU/CSU und
FDP auf Tarifautonomie und Sozialstaat abzuwehren.
Anlage 12
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über
die Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus-
schusses zu dem Gesetz zur Einordnung des
Sozialhilferechts in das Sozialgesetzbuch
(Tagesordnungspunkt 10)
Im Rahmen des SGB XII wird auch die Einbeziehung
der eingetragenen Lebenspartnerschaft in die Subsidiari-
tätsregelungen der Sozialhilfe gesetzlich geregelt. Damit
wird die eingetragene Lebenspartnerschaft bei den Ver-
pflichtungsregelungen im Sozial- und Unterhaltsrecht
gesetzlich nun vollständig der Ehe gleichgestellt.
Eine Gleichstellung in der gesetzlichen Rentenversi-
cherung, im Steuerrecht, Beamtenrecht und weiteren
Rechtsbereichen steht dagegen weiter aus. Die fehlende
gesetzliche Anerkennung in diesen Bereichen bedeutet
für eingetragene Lebenspartnerinnen und Lebenspartner
schwerwiegende Beeinträchtigungen. Dieser Zustand ist
unhaltbar.
Die Koalitionsfraktionen haben im Rahmen der parla-
mentarischen Beratungen zum SGB XII im Ausschuss
für Gesundheit und soziale Sicherung eine gemeinsame
Erklärung abgegeben, wonach es Ziel bleibe, „den
Abbau der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare
durch Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartner-
schaft bei weiteren Reformen, spätestens durch ein
Überarbeitungs- und Ergänzungsgesetz, abschließend zu
regeln“ (Drucksache 15/1761).
Die heutige Zustimmung zum SGB XII bedeutet für
die Koalition eine Verpflichtung, die Beseitigung der
bestehenden Ungleichbehandlungen und Diskriminie-
rungen der Lebenspartnerschaft schleunig in Angriff zu
nehmen. Gleichstellung kann es nicht nur bei den Pflich-
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en geben, sondern muss auch hinsichtlich der Rechte er-
olgen.
Auch für Haushaltsgemeinschaften bringt das SGB XII
trengere Regelungen als bisher. Das ist nur vertretbar,
enn dem bald eine Reform des Rechts der nichtehe-
ichen Lebensgemeinschaft folgt, die auch für diese
emeinschaften Rechte und Pflichten in ein faires Ver-
ältnis bringt.
Da die SGB-XII-Reform aber auch andere wichtige
nderungen zum Beispiel Verbesserungen im Bereich
er Behinderten enthält, stimme ich trotz erheblicher Be-
enken dem Gesetz zu.
nlage 13
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Magdalena Strothmann
(CDU/CSU) zur Abstimmung über die Be-
schlussempfehlung des Vermittlungsausschus-
ses zu dem Dritten Gesetz zur Änderung der
Handwerksordnung und anderer handwerks-
rechtlicher Vorschriften (Tagesordnungs-
punkt 11)
Den Ergebnissen des Vermittlungsausschusses zur
eform der Handwerksordnung stimme ich zu.
Es handelt sich dabei um Kompromisse, die für das
andwerk sowohl Verbesserungen als auch Verschlech-
erungen des ursprünglichen Gesetzentwurfes bedeuten.
nsbesondere die Liberalisierung der Altgesellen-Rege-
ung ist kritikwürdig. Die Regelung bleibt weit hinter
en Forderungen des Handwerks zurück. Der Kompro-
iss um die Anlage A wird durch die weiter gehende
ltgesellen-Regelung direkt konterkariert und wird zu
iner Aushöhlung des Meisterbriefes führen. Das dient
icht dem Interesse der Betriebe und wird somit nicht in
em erhofften Ausmaß zu neuen Arbeits- und Ausbil-
ungsplätzen führen.
nlage 14
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU)
zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung
des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur
Änderung der Handwerksordnung und zur
Förderung von Kleinunternehmen (Tagesord-
nungspunkt 12)
Ich stimme der Beschlussempfehlung des Vermitt-
ungsausschusses, Drucksache 15/2247, zu dem Gesetz
ur Änderung der Handwerksordnung und zur Förde-
ung von Kleinunternehmen vom 16. Dezember 2003
ur deshalb zu, weil es durch das Kumulierungsverbot
enigstens teilweise entschärft wurde und als Teil des
esamtergebnisses des Vermittlungsausschusses, das ich
ür akzeptabel halte, gesehen werden muss.
Begründung: Beim Kleinunternehmerförderungs-
esetz, das verheerend für den weiteren Bestand des
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003 7445
(A) )
(B) )
Handwerks ist, wurde mit dem Kumulierungsverbot bei
einfachen Tätigkeiten nur ein kleiner Schritt in die rich-
tige Richtung vorgenommen. Dies bedeutet zwar, dass
Ich-AGs nur einfache Tätigkeiten anbieten dürfen, ohne
den Handwerksbetrieben mit ihren größeren und umfas-
senderen Angebot Paroli bieten zu können.
Gerade dieses Gesetz stellt aber für das Handwerk
eine besonders schwere Bedrohung dar. Mit den Ich-
AGs wird die Axt an die Wurzel des Handwerks gelegt.
Dieses läuft Gefahr, ausgehöhlt zu werden. Das Kumula-
tionsverbot ist zwar richtig, aber unzureichend, da hier
effektive Möglichkeiten fehlen, die Einhaltung dieses
Verbotes zu überprüfen und zu kontrollieren. Dieses Ge-
setz ist vom Ansatz her falsch, weil die Ich-AGs als
staatlich subventionierte Kleinunternehmen vor allem
den Handwerksbetrieben Konkurrenz machen, die ohne
diese Förderung auskommen müssen und darüber hinaus
Bürokratiebelastungen zu tragen und Steuern zu zahlen
haben. Zudem ist zu erwarten, dass die Ich-AGs nach
Auslauf der Subventionen zum größten Teil wieder vom
Markt verschwinden. Diese Verzerrungen der Wettbe-
werbsbedingungen sind abzulehnen, da dadurch mittel-
ständische Strukturen zerschlagen sowie gesunde und
wirtschaftlich starke Betriebe mit einer Vielzahl von Ar-
beits- und Ausbildungsplätzen mit in den Abwärtsstrudel
gerissen werden. Ich gehe davon aus, dass dieses Gesetz,
sobald die Mehrheitsverhältnisse es für die CDU/CSU
ermöglichen, im Sinne eines funktionsfähigen Hand-
werks und Mittelstandes verändert werden.
Anlage 15
Erklärung
der Abgeordneten Kerstin Griese (SPD) zur
Abstimmung über den Beschluss des Vermitt-
lungsausschusses zu dem Gesetz zur Änderung
der Handwerksordnung und zur Förderung von
Kleinunternehmen (Tagesordnungspunkt 12)
In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt.
Mein Votum lautet „Ja“.
Anlage 16
Erklärung
des Abgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) zur
Abstimmung über den Beschluss des Vermitt-
lungsausschusses zu dem Gesetz zu Reformen
am Arbeitsmarkt (Tagesordnungspunkt 6)
In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt.
Mein Votum lautet „Ja“.
Anlage 17
Erklärung
des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur
Abstimmung über den Beschluss des Vermitt-
M
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lungsausschusses zu dem Gesetz zu Reformen
am Arbeitsmarkt (Tagesordnungspunkt 9)
In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt.
ein Votum lautet „Ja“.
nlage 18
Amtliche Mitteilungen
Der Vermittlungsausschuss hat in der 4. Fortsetzung
einer 16. Sitzung am 16. Dezember 2003 folgenden
inigungsvorschlag beschlossen:
Das vom Deutschen Bundestag in seiner 72. Sitzung
m 6. November 2003 beschlossene
Dritte Gesetz zur Änderung des Sechsten Buches
Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze
ird bestätigt.
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben
itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2
er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den
achstehenden Vorlagen absieht:
Innenausschuss
– Unterrichtung durch die Bundesbeauftragte für die Unterla-
gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deut-
schen Demokratischen Republik
Fünfter Tätigkeitsbericht der Bundesbeauftragten für
die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehema-
ligen Deutschen Demokratischen Republik – 2001
– Drucksachen 14/7210, 15/345 Nr. 4 –
– Unterrichtung durch die Bundesbeauftragte für die Unterla-
gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deut-
schen Demokratischen Republik
Sechster Tätigkeitsbericht der Bundesbeauftragten für
die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehema-
ligen Deutschen Demokratischen Republik – 2003
– Drucksache 15/1530 –
Haushaltsausschuss
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003
Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 13 Titel 636 27
– Beteiligung des Bundes an der hüttenknappschaftli-
chen Zusatzversicherung (HZV) –
– Drucksachen 15/1865, 15/1947 Nr. 4 –
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003
Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 13 Titel 636 85
– Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung
der in Werkstätten beschäftigten behinderten Men-
schen –
– Drucksachen 15/1866, 15/1947 Nr. 5 –
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003
Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 02 Titel 682 41
– Erstattung von Fahrgeldausfällen –
– Drucksachen 15/1873, 15/2021 Nr. 2 –
7446 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
(A) (C)
(B) (D)
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003
Überplanmäßige Ausgabe beim Einzelplan 06 – BMI –
Kapitel 06 40 Titel 681 12 – Eingliederungshilfen und
Entschädigungen –
– Drucksachen 15/1950, 15/2021 Nr. 3 –
Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der
Deutschen Einheit 2003
– Drucksache 15/1550 –
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
– Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech-
nikfolgenabschätzung (19. Ausschuss) gemäß § 56 a der
Geschäftsordnung
Technikfolgenabschätzung
hier: Vorstudie „Folgen von Umwelt- und Ressourcen-
schutz für Ausbildung, Qualifikation und Beschäfti-
gung“
– Drucksache 14/9459 –
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung von
Gender Mainstreaming in Wissenschaft und Forschung
– Drucksache 15/720 –
84. Sitzung
Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2003
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 14
Anlage 15
Anlage 16
Anlage 17
Anlage 18