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    Plenarprotokoll 15/80 Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 7047 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich, Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Fritz Kuhn, Markus Kurth, Undine Kurth (Quedlinburg), Dr. Reinhard Loske, Anna Lührmann, Jerzy Montag, Kerstin Müller (Köln), Winfried Nachtwei, Christa Nickels, Claudia Roth (Augsburg), Christine Scheel, Irmingard Schewe-Gerigk, Albert Schmidt (Ingolstadt), Werner Schulz (Berlin), Petra Selg, Ursula Sowa, Rainder Steenblock, Silke Stokar von Neuforn, Dr. Antje Vogel-Sperl, Marianne Tritz, Dr. Antje Vollmer, Dr. Ludger Volmer und Josef Philip Winkler (alle BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Tagesordnungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . 7048 A 7050 C 7054 B 7054 D 7056 A 7058 B 7058 D 7061 C 7064 A Deutscher B Stenografisch 80. Sitz Berlin, Freitag, den 28 I n h a l Tagesordnungspunkt II: Dritte Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksachen 15/1500, 15/1670, 15/1902 bis 15/1920, 15/1921, 15/1922, 15/1923) Manfred Carstens (Emstek) CDU/CSU . . . . Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A E H N e B j ( A E M B A D E H 7037 A 7037 B 7039 A 7042 A 7043 C 7044 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7063 A undestag er Bericht ung . November 2003 t : nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten ubert Ulrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) zur Abstimmung über den Entwurf ines Gesetzes über die Feststellung des undeshaushaltsplans für das Haushalts- ahr 2004 Tagesordnungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ichaele Hustedt, Kerstin Andreae, Cornelia ehm, Birgitt Bender, Grietje Bettin, lexander Bonde, Ekin Deligöz, Dr. Thea ückert, Jutta Dümpe-Krüger, Franziska ichstädt-Bohlig, Hans-Josef Fell, Anja ajduk, Winfried Hermann, Antje Hermenau, 7063 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7065 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 80. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. November 2003 7037 (A) ) (B) ) 80. Sitz Berlin, Freitag, den 28 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 80. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. November 2003 7063 (A) ) (B) ) bindet langfristig knappe finanzielle Ressourcen. In je- möchte seinen Anteil deutlich reduzieren. Dies ist im Der Erhalt eines Steinkohlesockels auf hohem Niveau k lärt, dass es keinen Anteil übernehmen wird. NRW Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hubert Ulrich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Tagesordnungspunkt II) Der Haushalt für 2004 gibt die richtigen Antworten in einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage. Ich bin überzeugt, dass von diesem Haushalt die notwendigen Impulse für einen Aufschwung ausgehen werden. In einem Punkt des vorliegenden Gesetzes habe ich allerdings eine dezidiert andere Auffassung: Von den im Bundeshaushalt vorgesehenen Mitteln zur Unterstützung des Steinkohlebergbaus geht das falsche Signal aus. Das Mindeste wäre eine Fortschreibung der Degression im Tempo der vergangenen Jahre. Stattdessen soll ein dau- erhafter Steinkohlesockel finanziert werden. In einer Zeit, in der es parteiübergreifend einen Konsens über die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung und deshalb auch über die Notwendigkeit eines umfassenden Abbaus von Subventionen gibt, sind Sonderregelungen für ein- zelne Sektoren in diesem Maße völlig inakzeptabel und kaum vermittelbar. Glaubwürdige Politik macht einen verstärkten Subventionsabbau auch bei der Steinkohle unverzichtbar. d B v p P r f l G D B g K d t D m P F E Z ö c d e N g E F t k s n p h d t u t z s O w e t S u l e d r Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Göppel, Josef CDU/CSU 28.11.2003 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28.11.2003 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 28.11.2003 Marschewski (Recklinghausen), Erwin CDU/CSU 28.11.2003 Nitzsche, Henry CDU/CSU 28.11.2003 Nolte, Claudia CDU/CSU 28.11.2003 Pflug, Johannes SPD 28.11.2003 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 28.11.2003 Sauer, Thomas SPD 28.11.2003 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht em Einzelhaushalt herrscht ein rigides Sparkonzept, und und Länder sind zu einem flächendeckenden Sub- entionsabbau gezwungen und allen Bevölkerungsgrup- en werden schmerzhafte Einschnitte zugemutet. Unsere olitik wird in dem Moment inkonsistent, in dem wir ge- ade bei der Steinkohle eine Ausnahme machen, die de- initiv keine Zukunftsinvestition ist, sondern eine Aus- auftechnologie darstellt. Es wäre vorausschauender, das eld verstärkt in die Rohstoffe zu investieren, von denen eutschland wirklich profitieren kann: in Forschung und ildung! Der Abbau deutscher Steinkohle ist für die Versor- ungssicherheit in Deutschland nicht notwendig. Die ohlevorräte sind weltweit in großem Umfang vorhan- en und auf viele Länder – unter anderem USA, Aus- ralien, China, Russland, Südafrika, Polen … – verteilt. ie Versorgung mit Kohle auf dem Weltmarkt ist da- it auf Jahrzehnte zu deutlich konkurrenzfähigeren reisen gesichert, als dies durch deutschen Bergbau der all sein könnte. Zudem muss mit der Frage der Subventionen auch die ntscheidung über die Zechen fallen, die in der nächsten eit geschlossen werden müssen. Dies muss entlang kologischer und finanzieller Kriterien geschehen. Ze- hen, die die größten Risiken für Mensch und Umwelt arstellen, müssen vorrangig geschlossen werden. An rster Stelle ist dabei die Zeche Walsum (Duisburg, RW), die durch den Kohlebergbau unter dem Rhein roße Risiken birgt, zu nennen. Dazu gehören aber auch nsdorf (Saar) und West (Kamp Lintfort, NRW). Eine verantwortungsvolle Entscheidung über die ortführung der Steinkohlebeihilfc kann nur dann ge- roffen werden, wenn nicht nur die Beihilfen zur Stein- ohleförderung, sondern alle Folgekosten transparent ind. Dazu gehören: die Entscheidung, ob die so ge- annte Bugwelle, das heißt Mittel, die in der Finanzver- flichtung des Steinkohlebergbaugesetzes von 1997 ent- alten sind, aber nicht komplett während der Laufzeit es Gesetzes ausgezahlt wurden, Teil der jetzt etatisier- en Subventionen ist oder nicht. Es handelt sich dabei m circa 1,3 Milliarden Euro; die Offenlegung der Kos- en aller Bergschäden, die nach der Schließung der ein- elnen Zechenstandorte entstehen werden, und die Ent- cheidung darüber, wer diese Kosten zu tragen hat; die ffenlegung der Kosten, die durch die dauerhaften Um- eltbelastungen unter anderem durch Pumpleistungen ntstehen werden, und die Entscheidung, wer diese Kos- en zu tragen hat; sowie die Zusammenstellung aller trukturhilfen und Zahlungen für die Frühverrentung, m zu erkennen, welche Konsequenzen für die öffent- iche Hand aus den Festschreibungen von Förderquoten ntstehen. Zudem ist noch offen, welchen Anteil die Bundeslän- er Saarland und NRW in Zukunft an der Subventionie- ung der Steinkohle tragen werden. Das Saarland hat er- 7064 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 80. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. November 2003 (A) ) (B) ) Haushalt nicht berücksichtigt. Es muss sichergestellt werden, dass eine Reduzierung des Länderanteils auf keinen Fall zu einer Aufstockung der Subventionen ins- gesamt führt. Aus den genannten Gründen stimme ich dem Haus- halt nicht zu. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Michaele Hustedt, Kerstin Andreae, Cornelia Behm, Birgitt Bender, Grietje Bettin, Alexander Bonde, Ekin Deligöz, Dr. Thea Dückert, Jutta Dümpe-Krüger, Franziska Eichstädt-Bohlig, Hans-Josef Fell, Anja Hajduk, Winfried Hermann, Antje Hermenau, Peter Hettlich, Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Fritz Kuhn, Markus Kurth, Undine Kurth (Quedlinburg), Dr. Reinhard Loske, Anna Lührmann, Jerzy Montag, Kerstin Müller (Köln), Winfried Nachtwei, Christa Nickels, Claudia Roth (Augsburg), Christine Scheel, Irmingard Schewe-Gerigk, Albert Schmidt (Ingolstadt), Werner Schulz (Berlin), Petra Selg, Ursula Sowa, Rainder Steenblock, Silke Stokar von Neuforn, Dr. Antje Vogel- Sperl, Marianne Tritz, Dr. Antje Vollmer, Dr. Ludger Volmer und Josef Philip Winkler (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Tagesordnungspunkt II) Zur Abstimmung über das Haushaltsgesetz 2004 möchten wir folgende Erklärung abgeben: Grundsätzlich stimmen wir dem Haushalt für 2004 zu, da er richtige Antworten in einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage gibt. In einem Punkt des vorliegenden Gesetzes haben wir allerdings eine dezidiert andere Auffassung: Von den im Bundeshaushalt vorgesehenen Mitteln zur Unterstützung des Steinkohlebergbaus geht das falsche Signal aus. Das Mindeste wäre eine Fortschreibung der Degression im Tempo der vergangenen Jahre. Stattdes- sen wird die Finanzierung eines dauerhaften Steinkohle- sockels angestrebt. In einer Zeit, in der es parteiübergrei- fend einen Konsens über die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung und damit auch über einen um- fassenden Abbau von Subventionen gibt, sind Sonderre- gelungen für einzelne Sektoren in diesem Maße völlig inakzeptabel und nicht vermittelbar. Glaubwürdige Poli- tik macht einen verstärkten Subventionsabbau auch bei der Steinkohle unverzichtbar. Der Erhalt eines Steinkohlesockels auf hohem Niveau bindet langfristig knappe finanzielle Ressourcen. In je- dem Einzelhaushalt herrscht ein rigides Sparkonzept, Bund und Länder sind zu einem flächendeckenden Sub- ventionsabbau gezwungen und allen Bevölkerungsgrup- p P r f l G D B g K d P V t d B S E o k c Z d s d t E E E U s R z K b p u m ü s f R r Z b n ( F t k g d F 1 L e (C (D en werden schmerzhafte Einschnitte zugemutet. Unsere olitik wird in dem Moment inkonsistent, in dem wir ge- ade bei der Steinkohle eine Ausnahme machen, die de- initiv keine Zukunftsinvestition ist, sondern eine Aus- auftechnologie darstellt. Es wäre vorausschauender, das eld verstärkt in die Bereiche zu investieren, von denen eutschland wirklich profitieren kann: in Forschung und ildung! Der Abbau deutscher Steinkohle ist für die Versor- ungssicherheit in Deutschland nicht notwendig. Die ohlevorräte sind weltweit in großem Umfang vorhan- en und auf viele Länder – unter anderem Südafrika, olen, USA, Australien, Kolumbien ... – verteilt. Die ersorgung mit Kohle auf dem Weltmarkt ist damit mit- elfristig zu deutlich günstigeren Preisen gesichert, als ies durch den deutschen Bergbau der Fall sein könnte. Selbst wenn man argumentiert, dass die Zusage der undesregierung zur weiteren Subventionierung der teinkohle klimapolitisch irrelevant ist, weil es der rdatmosphäre gleichgültig ist, ob sie durch heimische der Importkohle verschmutzt wird, halten wir die lima- und energiepolitischen Implikationen einer sol- hen Politik doch für fragwürdig: Zum einen sind diese usagen eingebettet in eine kohlepolitische Offensive, ie mit den von uns angestrebten langfristigen Klima- chutzzielen unvereinbar ist. Zum anderen könnten mit en für die Kohlesubventionierung vorgesehenen Mit- eln enorme Fortschritte bei der Modernisierung des nergiesystems erreicht werden: durch einen Mix aus nergieeffizienz, Energieeinsparung und erneuerbaren nergien. Die Folgen des Steinkohlebergbaus für Menschen und mwelt am Niederrhein, im Saarland und in Westfalen ind sehr weitreichend. Deshalb regt sich auch in diesen egionen heftiger Widerstand, den die Grünen vor Ort u Recht unterstützen. Die gesellschaftlichen Kosten des ohlebergbaus übersteigen längst ihren regional- und eschäftigungspolitischen Nutzen. Vor allem der ge- lante Kohlebergbau unter dem Rhein ist mit seinen für ns unabsehbaren Folgen inakzeptabel. Deshalb muss it der Frage der Subventionen auch die Entscheidung ber die Zechen fallen, die in der nächsten Zeit geschlos- en werden müssen. Dies muss entlang ökologischer und inanzieller Kriterien geschehen. Zechen, die die größten isiken für Mensch und Umwelt darstellen, müssen vor- angig geschlossen werden. An erster Stelle ist dabei die eche Walsum (Duisburg, NRW), die durch den Kohle- ergbau unter dem Rhein große Risiken birgt, zu nen- en. Dazu gehören aber auch Ensdorf (Saar) und West Kamp Lintfort, NRW). Eine verantwortungsvolle Entscheidung über die ortführung der Steinkohlebeihilfe kann nur dann ge- roffen werden, wenn nicht nur die Beihilfen zur Stein- ohleförderung, sondern alle Folgekosten transparenter emacht werden. Dazu gehören: die Entscheidung, ob ie so genannte Bugwelle, (das heißt Mittel, die in der inanzverpflichtung des Steinkohlebergbaugesetzes von 997 enthalten sind, aber nicht komplett während der aufzeit des Gesetzes ausgezahlt wurden, Teil der jetzt tatisierten Subventionen ist oder nicht. Es handelt sich Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 80. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. November 2003 7065 (A) ) (B) ) dabei um circa l,3 Milliarden Euro; die Offenlegung der Kosten aller Bergschäden, die nach der Schließung der einzelnen Zechenstandorte entstehen werden, und die Entscheidung darüber, wer diese Kosten zu tragen hat; die Offenlegung der Kosten, die durch die dauerhaften Umweltbelastungen unter anderem durch Pumpleistun- gen entstehen werden, und die Entscheidung, wer diese Kosten zu tragen hat; die Zusammenstellung aller Struk- turhilfen und Zahlungen für die Frühverrentung, um zu erkennen, welche Konsequenzen für die öffentliche Hand aus den Festschreibungen von Förderquoten ent- stehen. Zudem ist noch offen, welchen Anteil die Bundeslän- der Saarland und NRW in Zukunft an der Subventionie- rung der Steinkohle tragen werden. Das Saarland hat er- klärt, dass es keinen Anteil übernehmen wird. NRW möchte seinen Anteil deutlich reduzieren. Dies ist im Haushalt nicht berücksichtigt. Das legitime Interesse der Länder, weniger oder keine Mittel für den Steinkohle- bergbau bereitzustellen, darf weder dazu führen, dass die Bundesregierung die dadurch entstehenden Differenzen durch höhere Eigenbeiträge kompensiert, noch dazu, dass die Bundesländer entgegen ihrer eigenen souverä- nen Haushaltsplanung zu den Aufstockungen gezwun- gen werden. Wir stimmen dem Haushalt zwar zu, aus den genann- ten Gründen haben aber die Regierungsfraktionen im Haushaltsausschuss die Verpflichtungsermächtigung für die Steinkohlebeihilfen gesperrt. Erst wenn eine voll- ständige Bilanzierung vorliegt, wird auch hier eine so- lide Haushaltsentscheidung möglich. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 12. Sitzung zu dem vom Deutschen Bundestag am 3. Juli 2003 be- schlossenen – Gesetz zur Anpassung von Zuständigkeiten im Gentechnikrecht das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlossen. Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 13. Sitzung zu dem vom Deutschen Bundestag am 3. Juli 2003 be- schlossenen – Gesetz zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlossen. Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 14. Sitzung zu dem vom Deutschen Bundestag am 17. Oktober 2003 beschlossenen – Gesetz zur Umsetzung des Rahmenbeschlusses des Rates vom 13. Juni 2002 zur Terrorismusbe- kämpfung und zur Änderung anderer Gesetze das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlossen. g G n m V P t (C (D Die Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (19. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung Beratungskapazität Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag – ein Erfahrungsbericht – Drucksache 14/9919 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/1547 Nr. 2.17 Finanzausschuss Drucksache 15/1765 Nr. 2.13 Drucksache 15/1765 Nr. 2.25 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/1834 Nr. 2.5 Drucksache 15/1834 Nr. 2.6 Drucksache 15/1834 Nr. 2.8 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/1765 Nr. 2.5 Drucksache 15/1765 Nr. 2.10 Drucksache 15/1765 Nr. 2.26 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/979 Nr. 1.2 Drucksache 15/1280 Nr. 2.28 Drucksache 15/1280 Nr. 2.39 Drucksache 15/1547 Nr. 2.19 Drucksache 15/1547 Nr. 2.29 Drucksache 15/1613 Nr. 1.31 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/1834 Nr. 2.2 Drucksache 15/1834 Nr. 1.1 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/1765 Nr. 2.4 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 15/1547 Nr. 2.120 7066 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 80. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. November 2003 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/1547 Nr. 2.30 Drucksache 15/1613 Nr. 1.7 Drucksache 15/1613 Nr. 1.8 Drucksache 15/1613 Nr. 1.11 Drucksache 15/1613 Nr. 1.14 Drucksache 15/1613 Nr. 1.24 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/1547 Nr. 1.6 Drucksache 15/1613 Nr. 1.5 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/1547 Nr. 2.18 53 91, 1 80. Sitzung Berlin, Freitag, den 28. November 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Eichel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Ich will sofort darauf antworten. Erstens. Herr
    erz, Sie sind der ökonomischen Frage ausgewichen;
    as will ich nur feststellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Ihre Aussage, dass unser Vorgehen gegen
    echt verstößt, könnten Sie nicht einen Augenblick län-
    er aufrechterhalten, wenn Sie an der Sitzung des Ecofin
    eilgenommen hätten. Das konnten Sie nicht; das ist
    icht Ihre Schuld. Deswegen will ich Sie schlicht aufklä-
    en.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Oberlehrer!)


    Diese Information muss gegeben werden.

    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie biegen es sich immer zurecht!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Hans Eichel

    Bevor wir abgestimmt haben, hat der Präsident, der ita-
    lienische Kollege Giulio Tremonti, den Rechtsdienst des
    Rates der Europäischen Union gebeten, alle gestellten
    Rechtsfragen zu beantworten. Der juristische Dienst des
    Rates hat dies getan, und zwar in dem Sinne, dass das
    Verhalten des Ecofin in jeder Hinsicht rechtlich nicht zu
    beanstanden ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Kein Mitglied des Ecofin, Herr Kollege Merz, hat da-
    raufhin noch an dieser Auskunft gezweifelt. Auf dieser
    Basis haben die Abstimmungen im Ecofin stattgefunden.
    Hören Sie also auf, darüber zu reden, als ob ein Rechts-
    bruch stattgefunden hätte!


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hat stattgefunden!)


    Jetzt will ich einmal auf den Punkt zu sprechen kom-
    men, um den es wirklich geht. Es geht um die Frage,
    Herr Kollege Merz, ob man auf der Basis des Stabilitäts-
    und Wachstumspaktes eine kontraktive, prozyklische
    Finanzpolitik zu machen gezwungen ist, wie einige
    meinen. Dies ist übrigens nicht unbedingt Meinung der
    Kommission; denn die Kommission hat in jener Nacht
    erklärt, dass sie mit den Zahlen, zu denen wir uns ver-
    pflichtet hatten, einverstanden ist. Das alles unterschla-
    gen Sie.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das dritte Mal nacheinander!)


    Frankreich hat sich im nächsten Jahr zu einer Reduzie-
    rung des strukturellen Defizits um 0,8 Prozent des Brut-
    toinlandsprodukts verpflichtet; 2005 werden es 0,6 Pro-
    zent sein. Frankreich ist noch nie so weit gehende Ver-
    pflichtungen wie derzeit eingegangen. Deutschland hat
    sich im nächsten Jahr zu einer Reduzierung um
    0,6 Prozent und im übernächsten Jahr um 0,5 Prozent
    verpflichtet. Beide Länder wollen in 2005 unter der
    Dreiprozentgrenze liegen. Das war, wie die Kommission
    erklärt hat, ein Weg, den auch die Kommission hätte ge-
    hen können.

    Es ging der Kommission am Schluss nicht um die
    Frage, welche Wirtschaftspolitik betrieben werden soll.
    Das hat mich übrigens irritiert. Dem Kollegen Zalm ging
    es zum Beispiel darum; das ist richtig. Denn er hält eine
    prozyklische Finanzpolitik für richtig und setzt dies auch
    um. Das mag ihm unbenommen bleiben. Ich halte dies
    für falsch. Auch die Mehrheit des Ecofin hält dies für
    falsch.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben es in Portugal erlebt. Portugal hat auf der
    Basis von Kommissionsempfehlungen eine massive pro-
    zyklische Finanzpolitik gemacht, um schnell wieder un-
    ter die Dreiprozentgrenze zu kommen. Es ist daraufhin
    in der Rezession gelandet. Es liegt im nächsten Jahr wie-
    der über der Dreiprozentgrenze. Dies wird nach den Pro-
    jektionen der Kommission auch 2005 der Fall sein. Da-
    ran kann man sehen, wie wirklichkeitstauglich eine

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    (C (D olche Art der Ökonomie ist. Deswegen wollen wir sie icht. Nun zum anderen Teil, Herr Kollege Merz. Der juris ische Dienst des Rates hat also diese Fragen klar beantortet. Das entspricht übrigens dem, was auch die Euroarechtler bei mir im Hause gesagt haben. Eine Reihe on Europarechtlern hat sich längst dazu geäußert, welhe Aussichten es hätte – dies ist im Übrigen ein absurer Vorgang –, wenn ein Organ der Europäischen Union, ie Kommission, gegen ein anderes, gegen den Ecofin, lagen will. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was haben Sie dagegen, wenn die Position klar ist?)


    as alles hat ja keine Chance.
    Aber worum, Herr Kollege Merz, geht es für Deutsch-

    and? Wir haben deutsche Interessen zu wahren – und
    as auf der geltenden Rechtsbasis. Ich habe gar keine
    ndere Wahl gehabt.


    (Zuruf des Abg. Friedrich Merz [CDU/CSU])

    Herr Kollege Merz, als ich nach Brüssel fuhr, kam von
    hnen als Begleitmusik, ich solle die Sanktionen in Höhe
    on 5 oder 6 Milliarden Euro annehmen.
    uch sollte ich das Defizitverfahren akzeptieren. Ich
    eiß genau, wie die Antwort von Ihnen ausgesehen
    ätte, wenn ich das gemacht hätte. Ich weiß es ganz ge-
    au und Sie wissen es auch.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Dann hätten wir einen verfassungsmäßigen Haushalt gehabt!)


    ie Rechtsauskunft der Fachleute in meinem Hause
    ieß: Wir haben alle Empfehlungen – das sagt auch die
    ommission – erfüllt, aber das erwartete Ergebnis ist
    icht eingetreten, weil das Wachstum, das die Kommis-
    ion, der Rat und auch die Bundesregierung erwartet ha-
    en, gefehlt hat.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hören Sie auf!)


    Wenn das aber ein Grund wäre, sich in ein solches
    erfahren und damit in die Nähe von Sanktionen zu be-
    eben, würden im nächsten Jahr Teile der Weltwirtschaft
    usammenbrechen. Das würde heißen: Entscheidend ist
    ur die Einhaltung der Dreiprozentgrenze, sonst kommt
    s zu entsprechenden Sanktionen. Das entspricht aber
    icht dem Vertrag und damit nicht der geltenden Rechts-
    age. Wenn das nicht der Rechtslage entspricht, darf ein
    eutscher Finanzminister diesen Weg auch nicht gehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    ch bin sicher, wenn Sie Finanzminister wären, würden
    ie diesen Weg auch nicht gehen. Sie erzählen das alles
    uch nur, weil Sie in der Opposition sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Der Schuldenkönig tritt ab!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Hans Eichel

    Deswegen sage ich: Es war meine Pflicht, so zu han-

    deln, wie ich gehandelt habe. Alles andere wäre gegen
    die Rechtslage gewesen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nein, Sie haben das Recht gebrochen!)


    Sie empfehlen uns, gegen die Rechtslage zu handeln

    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Nein! Nein!)


    und Deutschland Risiken auszusetzen, die man nicht
    verantworten kann. Das machen wir nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile Kollegen Bartholomäus Kalb, CDU/CSU-

Fraktion, das Wort.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Menschen im Lande haben erwartet, dass
    sie heute vom Bundesfinanzminister in dieser Schluss-
    runde zum Haushalt 2004 erfahren, wie es in diesem
    Lande denn weitergehen soll. Stattdessen haben Sie,
    Herr Finanzminister, hier 20 Minuten lang nichts als
    Ausreden vorgetragen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie suchen die Schuld immer bei den anderen, nur
    nicht bei sich selbst. Gerade jetzt haben wir wieder ein
    Beispiel dafür geboten bekommen, wie Sie es verstehen,
    auszuweichen, abzulenken, das Recht so hinzubiegen,
    wie Sie glauben, dass es sein soll, damit Sie bestehen
    können. Sie können damit nicht bestehen. Friedrich
    Merz hat vorhin genau das Richtige gesagt. Sonst
    brauchten Sie keine Angst und keine Sorge zu haben,
    dass die Kommission vor Gericht zieht und überprüfen
    lässt, ob Sie rechtens gehandelt haben oder nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren auf der lin-
    ken Seite des Hauses, Sie haben auch noch Beifall
    geklatscht, als Eichel am Dienstag hier ankam und die
    Todesnachricht bezüglich des Stabilitäts- und Wachs-
    tumspaktes verkündet hat. Das werden Sie noch bitter
    bereuen. Damit haben Sie dem ganzen Land schweren
    Schaden zugefügt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das, was Sie sich hier geleistet haben, schadet zual-
    lererst unserer Währung. Es schadet Deutschland nach
    innen und außen.


    (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist völliger Quatsch!)


    Und es schadet vor allem Europa. Sehen Sie sich die
    Zeitungen der letzten Tage an. Ich war in den letzten

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    (C (D ochen in drei Beitrittsländern. Dort wird das Vorgehen on Deutschland und Frankreich mit zunehmender kepsis beobachtet. Es entsteht der Eindruck, dass sich ie beiden Großen, also Deutschland und Frankreich, echte herausnehmen, die sie anderen nicht zugestehen ürden. Es besteht die Gefahr, dass das Misstrauen geen uns dramatisch zunimmt. Warum sind der Stabilitätsund Wachstumspakt und essen Einhaltung so wichtig? Er ist wichtig, weil der uro eine Währung ohne Land ist. Der Euro hat zwar ine Zentralbank und einen einigermaßen einheitlichen irtschaftsraum, aber er hat keinen einheitlichen Staat inter sich. Umso wichtiger ist es, dass hinter dieser ährung eine einheitliche und koordinierte Finanz-, aushaltsund Wirtschaftspolitik steht. Das heißt nicht wie Sie hier vorgeben –, die Haushaltssouveränität bzugeben, sondern das heißt, sie innerhalb der vereinarten Bandbreiten wahrzunehmen. Beim Euro besteht uch nicht die Möglichkeit, Fehler der nationalen Reierungen durch Maßnahmen der Zentralbank auszuleichen. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Energie Sie ab ichtlich gegen den Maastricht-Vertrag verstoßen. Damit gen Sie die Axt an unser Geld und an die Währung. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    s wäre Ihre Chance gewesen, Herr Eichel, wenn Sie die
    uflage hingenommen hätten. Wir haben Ihnen noch am
    ontag unsere Unterstützung angeboten, für den Fall,
    ass Sie akzeptieren. Das haben wir von Ihnen gefordert.
    amit wären Sie mit einer besseren Position in die Ver-
    andlungen im Vermittlungsausschuss gegangen. Ich bin
    ir sicher, auch die Länderfinanzminister der Union hät-
    en Sie dann im Vermittlungsausschuss tatkräftig unter-
    tützt.


    (Walter Schöler [SPD]: Ich sage das Gegenteil! Exakt das Gegenteil würde passieren!)


    Gleich in Ihrer Rede am Dienstag haben Sie wieder
    en Eindruck vermittelt, als sei die herrschende Wachs-
    umsschwäche die Ursache für Ihre jetzige Krise und
    ie Krise der öffentlichen Finanzen. Sie tun so, als wäre
    ie Wirtschaftsschwäche wie eine Naturkatastrophe vom
    immel über uns gekommen; Kollege Dr. Rexrodt hat
    as am Dienstag bereits angesprochen. Nein, die Wachs-
    msschwäche ist nicht Ursache der Probleme, sie ist
    ielmehr die Folge Ihrer verheerenden Wirtschafts- und
    inanzpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    ie ist die Folge Ihrer Politik der Unberechenbarkeit und
    nzuverlässigkeit sowie Ihrer permanenten Verunsiche-
    ung.
    Von keinem Geringerem als dem SPD-Oberbürger-
    eister von München, Christian Ude, stammt das Wort:
    Schröder hat die Unberechenbarkeit zum Programm er-
    oben.“


    (Beifall bei der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Bartholomäus Kalb

    Es fällt einem schon schwer, sich an Ihre Aussagen zu
    erinnern. Wie sind Sie eigentlich vorgegangen? Sie ha-
    ben den Eindruck erweckt, Deutschland brauche keine
    Reformen und die Deutschen könnten dadurch, dass sie
    SPD wählen, die Globalisierung ablehnen. Was Sie in
    der Rentenpolitik, in der Gesundheitspolitik und vielen
    anderen Bereichen mehr gemacht haben, bezeichnet der
    Bundeskanzler heute als Fehler.

    Ich nenne als Beispiel die Arbeitsmarktpolitik. Das
    einzige Positive, was Sie in der Zwischenzeit erreicht
    haben, ist die Wiedereinführung der 400-Euro-Beschäf-
    tigungsverhältnisse. Wir haben die jetzt geltende Rege-
    lung mit entwickelt und mit durchgesetzt. Sie rühmen
    sich heute, dass innerhalb eines halben Jahres zusätzlich
    1 Million dieser Beschäftigungsverhältnisse entstanden
    sind und die Zahl mittlerweile 6,73 Millionen beträgt.
    Ohne uns wären Sie nicht zur Vernunft zurückgekehrt.
    Ohne uns hätten Sie eine Neuordnung bei den Minijobs
    nicht geschafft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich will an die Aussage des Bundeskanzlers erinnern,
    der gesagt hat: „Wenn wir es nicht schaffen, die Arbeits-
    losigkeit spürbar zu senken, sind wir es nicht wert, wie-
    dergewählt zu werden.“ Seinerzeit waren 3,8 Millionen
    Menschen arbeitslos, jetzt sind es durchschnittlich
    4,3 Millionen Menschen. Hinzu kommt, dass Sie die
    Statistik um mehr als 650 000 Arbeitslose bereinigt ha-
    ben.

    Ich denke auch noch daran, wie überheblich Sie auf-
    getreten sind. „Wir werden nicht alles anders, aber vieles
    besser machen“, wurde vom Kanzler gesagt. Was haben
    Sie denn besser gemacht? Die Menschen in diesem
    Lande fragen sich, was besser geworden ist.

    Sie haben gesagt: „Regieren macht Spaß.“ In dieser
    Situation haben Sie keinen Spaß mehr daran. Viele Kol-
    legen sagen, es wäre besser, in Berlin zu bleiben und
    nicht nach Hause zu fahren, weil man in seinem Wahl-
    kreis nur Ärger habe.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie sind mit einer völlig falschen Grundeinstellung an
    die Aufgabe herangegangen, nämlich mit Überheblich-
    keit und Leichtfertigkeit.


    (Walter Schöler [SPD]: Was?)

    Jetzt wundern Sie sich, dass Ihnen die Menschen, ja so-
    gar die eigenen Genossen nicht folgen wollen und nicht
    folgen können. Das hat Ihr Parteitag, wenn man die
    Wahl von Herrn Scholz als Beleg heranzieht, bestätigt:
    48 Prozent konnten Ihrem Weg nicht folgen. Das nennt
    der Kanzler dann „kollektive Unvernunft“. Nein, es war
    Ihre Propaganda, es war Ihre Fehleinschätzung, die dazu
    geführt haben, dass Ihnen die Menschen und Ihre An-
    hänger nicht folgen können.

    Ich zitiere aus dem Schreiben zur Aufstellung des
    Haushaltes vom 14. Juli 2002, also noch vor der Bundes-

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    (C (D agswahl. Das war keine Reklameschrift, sondern ein ofizielles Schreiben des Kabinetts. Dort steht: Auf der Basis der vereinbarten Eckwerte ist es möglich, ab 2004 einen nahezu ausgeglichen Staatshaushalt zu erreichen und so den europäischen Verpflichtungen gerecht zu werden. Weiter ist dort zu lesen: Bei einem Einnahmenzuwachs von 4 % wird das Defizit des Öffentlichen Gesamthaushalts dann bei 5½Milliarden Euro liegen; der Staatshaushalt in der auf europäischer Ebene maßgeblichen Abgrenzung ist dann ausgeglichen, weil dem Restdefizit des Öffentlichen Gesamthaushalts unter anderem hören Sie gut hin – ein Überschuss der Sozialversicherung gegenübersteht. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nichts hat gestimmt!)

    enn man so meilenweit neben der Wirklichkeit liegt,
    ann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man so
    läglich endet wie Sie.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Nichts hat gestimmt!)


    Wer eine solche Politik der Irreführung betreibt, sollte
    ich nicht wundern, wenn die Menschen dieser Politik
    icht folgen wollen und nicht folgen können. Der Bun-
    eskanzler und Parteivorsitzende sollte nicht an der Ur-
    eilsfähigkeit der Parteitagsdelegierten zweifeln. Die
    weifeln und verzweifeln längst an ihm. Es ist keine kol-
    ektive Unvernunft, wenn man der Politik dieser Regie-
    ung nicht folgen will. Sollte es eine solche kollektive
    nvernunft geben, dann ist sie vor allen Dingen hier auf
    er Regierungsbank anzutreffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Damit es in diesem Lande wieder aufwärts geht, müs-

    en Sie – das ist das Wichtigste – die Politik der Verun-
    icherung, des Vertrauensbruchs und der Unberechen-
    arkeit beenden. Ich zitiere Ude noch einmal: „Schröder
    at die Unberechenbarkeit zum Programm erhoben.“


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Bei seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsent-
    urfs hat der Finanzminister den Haushalt als denjeni-
    en mit den größten Risiken bezeichnet. Im Laufe der
    eratungen konnten die Risiken nicht minimiert wer-
    en; sie haben sich als noch größer erwiesen. Jetzt sa-
    en Sie, wir hätten mehr Anträge stellen sollen. In fünf
    ahren waren Sie nicht einmal bereit, Anträgen von uns
    uzustimmen bzw. unseren Rat anzunehmen. Den größ-
    en Teil des Schadens dadurch haben Sie selber zu tra-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    s ist deshalb nur konsequent, dass wir diesem Haus-
    altsentwurf nicht zustimmen und ihn ablehnen.






    (A) (C)



    (B) )


    Bartholomäus Kalb
    Herr Präsident, wenn Sie erlauben, möchte ich, so wie

    es andere Kolleginnen und Kollegen schon getan haben,
    für die Union und vor allen Dingen auch für unseren
    Sprecher, Kollegen Dietrich Austermann, zum Schluss
    dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Manfred
    Carstens, für die exzellente Führung des Haushaltsaus-
    schusses Dank aussprechen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte Sie, Platz
    zu nehmen, weil wir noch ein paar Abstimmungen zu er-
    ledigen haben.

    Wir setzen die Abstimmungen fort und kommen zu
    den Entschließungsanträgen.

    Abstimmung über den Entschließungsantrag der


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In meinen Dank beziehe ich vor allen Dingen auch
    die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sekretariats
    ein,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    die vor Erledigung aller Arbeiten gar nicht auf die Idee
    gekommen wären, auf die Uhr zu schauen. Die Uhrzeit
    4.02 Uhr ist schon genannt worden; so spät ist es einmal
    geworden.

    Natürlich möchte ich auch all die Mitarbeiterinnen
    und Mitarbeiter aus den Ministerien, den Sekretariaten
    und den Büros, die mitgeholfen haben, in meinen Dank
    einbeziehen. Vor allem namens unserer Gruppe möchte
    ich allen Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsaus-
    schuss dafür danken, dass wir trotz der notwendigen
    Auseinandersetzungen und der Belastungen einen guten
    kollegialen Umgang pflegen konnten.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)