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ID1507703400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/77 nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksachen 15/1500, 15/1670) . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushalts- ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksachen 15/1501, 15/1670, 15/1924) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundes- präsidialamt (Drucksache 15/1921) . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Einzelplan 02 Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2003 (Nachtragshaus- haltsgesetz 2003) (Drucksachen 15/1925, 15/1990) . . . . . . . in Verbindung mit Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Nach- tragshaushalt umgehend vorlegen (Drucksachen 15/1218, 15/1838) . . . . . . . Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 6632 A 6632 A 6632 A 6632 D 6632 D 6633 A Deutscher B Stenografisch 77. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Verschiebung der Beratungen zum Einzel- plan 17 und zum Einzelplan 10 auf die Sit- zung am Mittwoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- 3 4 in in 6631 D 6627 B 6628 B 6629 C 6630 C Deutscher Bundestag (Drucksachen 15/1902, 15/1921) . . . . . . . 6632 B undestag er Bericht ung 5. November 2003 t : . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 15/1903, 15/1921) . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 15/1908, 15/1921) . . . . . . . Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 15/1921) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der 6632 B 6632 C 6632 C Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 6636 D 6640 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2003 Anja Hajduk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) SPD . . . . Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . Klaas Hübner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 15/1918, 15/1921) . . . . . . . Klaus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6644 A 6647 C 6649 D 6659 D 6662 C 6664 D 6668 B 6670 B 6671 D 6673 C 6675 A 6676 C 6676 D 6679 B 6682 A 6684 A 6685 C 6688 A 6689 B 6692 C 6695 A 6696 B 6698 C 6699 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2003 6627 (A) ) (B) ) 77. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 17.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2003 6699 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bindig, Rudolf SPD 25.11.2003* Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2003 Hartnagel, Anke SPD 25.11.2003 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 25.11.2003 Kasparick, Ulrich SPD 25.11.2003 Kolbe, Manfred CDU/CSU 25.11.2003 Lehn, Waltraud SPD 25.11.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 25.11.2003* Marschewski (Recklinghausen), Erwin CDU/CSU 25.11.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 25.11.2003 Nitzsche, Henry CDU/CSU 25.11.2003 Nolte, Claudia CDU/CSU 25.11.2003 Pflug, Johannes SPD 25.11.2003 Rauber, Helmut CDU/CSU 25.11.2003 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 25.11.2003 Sauer, Thomas SPD 25.11.2003 Wächter, Gerhard CDU/CSU 25.11.2003 Welt, Jochen SPD 25.11.2003 Dr. Westerwelle, Guido FDP 25.11.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 77. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich darf

    us dem Gutachten der fünf Weisen zitieren:
    Im Bereich der Steuerpolitik bestehen gegenwärtig
    erhebliche Defizite.

    Zurzeit regiert nicht die Union! –
    Das deutsche Einkommensteuerrecht wird zuneh-
    mend als chaotisch wahrgenommen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ja!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister

    Steuerpolitische Einzelmaßnahmen fügen sich nicht
    in eine erkennbare Systematik ein.

    Frau Hermenau, das ist die Antwort auf die von Ihnen
    gestellte Frage. Sie haben zu Jahresbeginn ein Steuerver-
    günstigungsabbaugesetz vorgelegt, das keinerlei steuer-
    systematischen Ansatz aufgewiesen


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)

    und ein reines Chaos produziert hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dass es in Deutschland kein Wachstum gibt, liegt
    doch daran, dass sich kein Investor in Deutschland auf
    verlässliche Rahmenbedingungen verlassen kann.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Genau!)

    Wenn Sie heute in Deutschland einen potenziellen Inves-
    tor fragen, welche Rahmenbedingungen im Jahr 2004
    gelten werden, dann stellen Sie fest, dass Ihnen das bis
    hin zum Bundesfinanzminister kein Mensch beantwor-
    ten kann.


    (Joachim Poß [SPD]: Weil Sie blockieren und die Steuerreform nicht vorziehen wollen!)


    – Nein, nicht weil wir blockieren, sondern weil der Bun-
    desfinanzminister über kein steuerpolitisches Leitbild
    verfügt. Er hat jeden Tag eine neue Idee, verfolgt jeden
    Tag einen neuen Ansatz und erzeugt damit ein völliges
    Chaos.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Walter Schöler [SPD]: Dummes Zeug!)


    – Lieber Herr Schöler, das ist der Unterschied, den Sie
    ansprechen. Was die von Ihnen eingeforderten Vor-
    schläge angeht,


    (Walter Schöler [SPD]: Jetzt kommen Ihre Vorschläge!)


    kann ich Ihnen versichern: Wir haben entsprechende
    Vorschläge und wir haben ein Leitbild.


    (Zurufe von der SPD: Wo?)

    Vor kurzem hat der Kollege Merz zehn Thesen zur

    Steuerpolitik vorgelegt, die deutlich machen, wie ein
    modernes Einkommensteuerrecht einfach, transparent
    und verlässlich gestaltet werden kann.


    (Walter Schöler [SPD]: Reine Steuererhöhung!)


    Mit einem solchen Konzept können wir am Standort
    Deutschland wieder Vertrauen und Investitionssicherheit
    schaffen.

    Sie können gerne nach dem Konzept verlangen. Es
    liegt bereits vor. Ich biete Ihnen an, dieses Konzept an-
    zunehmen. Machen Sie mit und realisieren Sie es! Dann
    gibt es in der deutschen Steuerpolitik endlich wieder
    eine Orientierung!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Tragik des Bundesfinanzministers, die der Kol-

    lege Wissmann eben angesprochen hat, liegt nicht darin,

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    (C (D ass ihm die Opposition nicht folgt, wie Sie es in Ihrem wischenruf festgestellt haben. Sie liegt vielmehr darin, ass seine Koalition und sein Kabinett ihm nicht folgen. ehmen wir das Beispiel Tabaksteuer. Wer hat denn den esetzentwurf diktiert? – Das war Frau Ministerin chmidt. Nach meiner Kenntnis ist sie aber nicht Fianzministerin, sondern Gesundheitsministerin. Nehmen wir das Beispiel Gemeindefinanzen. Dazu at der Bundesfinanzminister einen Entwurf in das Parament eingebracht, den Sie als Koalitionsfraktionen icht mitgetragen haben. Etwas so Abstruses, dass eine egierung einen Gesetzentwurf einbringt, der von den oalitionsfraktionen nicht unterstützt wird, haben wir och nie erlebt. Das heißt, nicht die Opposition verhinert Ihre Vorhaben, sondern Sie gewähren Ihrem Finanzinister nicht das notwendige Vertrauen. Die Tatsache, dass die Koalition kein Vertrauen zu ih em Finanzminister hat, führt dazu, dass die Finanzpoliik sprunghaft und unsystematisch ist und an Glaubwürigkeit einbüßt. Meine Damen und Herren, gehen wir einen Schritt eiter: Sie reden von Wachstum. Ich stimme dem ausrücklich zu. Wachstum ist die notwendige Voraussetung zur Konsolidierung unserer Haushalte. Aber zu iesem Wachstum gehören erstens ein klares System, lso eine klare Zielvorstellung, zweitens Vertrauen der enschen, sodass sie bereit sind, zu konsumieren und zu nvestieren, und drittens die Schaffung von Rahmenbeingungen, unter denen auch gern in diesem Land invesiert und gearbeitet wird. Schauen Sie sich bitte einmal n, welche Rahmenbedingungen Sie für Arbeitsplätze nd Unternehmen schaffen. Erstens. Die von Ihnen vorgeschlagene Mindeststeuer tellt für jeden ausländischen Investor ein Stoppsignal ar, das für ihn bedeutet, nicht mehr in Deutschland zu nvestieren. Mit einer Mindeststeuer bekommen Sie och keinen ausländischen Investor an diesen Standort. Zweitens. Bei der Gemeindefinanzreform gehen Sie n eine Substanzbesteuerung hinein. Jedem Mittelständer, der jetzt dringend Kapital benötigt, um den anstehenen Wirtschaftsaufschwung, von dem Sie reden, zu inanzieren, nehmen Sie von diesem dringend notwendien Kapital ertragsunabhängig etwas weg. Das ist ein ollkommen falsches Signal. Es wäre fatal, wenn der teuergesetzgeber denen in die Kasse griffe, die jetzt apital brauchen. Drittens. Auf jedes Problem, das in Deutschland auf aucht, antworten Sie mit einer neuen Abgabe oder teuer: (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie haben gar keine Antwort! Das ist viel schlimmer!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ls Beispiele nenne ich das Dosenpfand und die Ausbil-
    ungsplatzabgabe, Frau Eichstädt-Bohlig. Oder die Koa-
    ition schlägt vor, Steuern und Abgaben zu erhöhen; als






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister

    Beispiele nenne ich hier die Versicherungsteuer und die
    Tabaksteuer. Mit einem solchen Ansatz bekommen Sie
    bei uns kein fundiertes Wachstum zustande.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es zerstört Wachstum, wenn die Menschen wissen, dass
    sie, egal was sie tun, höher besteuert und mit höheren
    Abgaben belastet werden.


    (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Dann stimmen Sie doch der Steuerreform zu!)


    Im Gutachten der fünf Wirtschaftsweisen können Sie
    auf Seite 477 lesen:

    Tatsache ist, dass der Standort Deutschland steuer-
    lich im Jahr 2003 unattraktiver ist als 2001.

    Zwischen 2001 und 2003 war Herr Eichel Bundesfinanz-
    minister; er hat mit seiner Politik dafür gesorgt, dass der
    Standort Deutschland unattraktiver geworden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich habe eben die Gemeindefinanzreform angespro-

    chen; dazu mache ich noch einige weitere Bemerkungen.
    Realisierten wir Ihre glorreichen Gesetze, die jetzt im
    Vermittlungsausschuss beraten werden, dann hätten die
    Gemeinden – so wird angekündigt – im nächsten Jahr
    2 Milliarden Euro mehr in der Kasse. Wenn sie aber ein-
    mal durchrechnen, was tatsächlich herauskäme, wenn all
    diese Gesetze realisiert würden, dann werden die
    Gemeinden feststellen, dass sie im Januar 2004
    2,2 Milliarden Euro weniger in der Kasse hätten. Auch
    dies ist ein Kennzeichen Ihrer Politik: Die Etikette der
    Pakete, die Sie verschicken, stimmen nicht mit dem In-
    halt überein.


    (Walter Schöler [SPD]: Auf der Briefmarke sind Kohl und Waigel abgebildet!)


    – Herr Schöler, deshalb glaubt Ihnen niemand mehr und
    es ist kein Vertrauen vorhanden. – Wenn Sie den Ge-
    meinden weiter in die Kasse greifen und ihnen im nächs-
    ten Jahr noch einmal 2 Milliarden Euro wegnehmen,
    dann wird auch dort nichts in die kommunale Infrastruk-
    tur investiert. Dafür tragen Sie mit Ihrer Politik Verant-
    wortung. Sie entziehen den Kommunen das Geld, das sie
    zur Finanzierung der notwendigen Infrastrukturmaßnah-
    men brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, wir haben einen Ansatz

    aufgezeigt, der nicht nur – Sie haben es angesprochen –
    den Weg über die Verbesserung der Einnahmenseite
    geht.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wer ist wir?)

    – Die Union, Herr Kollege Tauss. Hören Sie zu, Sie wer-
    den schlau dabei!


    (Lachen bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das hat der auch dringend nötig!)


    In unserem Sofortprogramm haben wir angeboten,
    auch die Ausgabenseite zu betrachten. Deswegen führen

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    (C (D ir auch nicht nur die Worte Konsolidierung und Wachsm, sondern auch den Begriff Staatsquote im Mund. nser Sofortprogramm beinhaltet vier Vorschläge, die uf der Ausgabenseite wirksam werden: Jugendhilfe, ingliederungshilfe, Grundsicherung und die Zusamenführung von Sozialund Arbeitslosenhilfe. All diese aßnahmen werden auf der Ausgabenseite wirksam. Sie ber haben nicht den Mut, an die Ausgabenseite heranugehen. Da der Bundesfinanzminister vorhin den hessischen der den niedersächsischen Ministerpräsidenten genannt at, weise ich darauf hin, dass sie Mut haben und bereit ind, auf der Ausgabenseite zu sparen. Sie jedoch führen ie Menschen an, die gegen die Ausgabensenkungen deonstrieren. Eine solche Doppelzüngigkeit legen Sie an en Tag. Frau Kollegin Hajduk, die jetzt leider nicht mehr anesend ist, hat vorhin gesagt, der Bundeshaushalt sei in chieflage, weil ein großer Teil des Bundeshaushalts in ie Rentenversicherung gehe. Diese Beschreibung ist utreffend. Aber er ist so groß, weil 1999 eine Ökosteuer ingeführt worden ist, die massiv Geld in den Bundesaushalt leitet, das zum Teil an die Rentenversicherung eitergegeben wird. Dies führt zu der jetzigen Schiefage im Bundeshaushalt; denn es fließt zu viel Geld aus em Bundeshaushalt in die Rentenversicherung. Hätten ie den Unsinn mit der Ökosteuer gelassen, dann hätten ie heute keine Schieflage im Bundeshaushalt. (Beifall bei der CDU/CSU – Franziska EichstädtBohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann hätten wir heute einen höheren Beitragssatz!)


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Richtig!)


    (Jörg Tauss [SPD]: Oje!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie loben sich ständig für Ihre Konsolidierungsbemü-
    ungen. Aber Sie blenden dabei aus, dass es zwischen
    hrer Regierungsübernahme und dem Amtsantritt von
    ans Eichel noch eine kleine Zeitdifferenz gab. In die-
    em Zeitraum wurden die Ausgaben des Bundeshaushal-
    es um 25 Milliarden DM angehoben, und zwar nicht
    inmalig, sondern Jahr für Jahr. Die Probleme, mit denen
    ir heute kämpfen, hat Rot-Grün also nicht erst unter
    ans Eichel, sondern schon unter Lafontaine verursacht.
    arunter leiden wir heute, wenn es um Konsolidierung
    eht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nun reden Sie über Subventionsabbau. Auch wir tun

    as. Wir wollen, wie gesagt, mit dem Koch/Steinbrück-
    onzept konstruktiv umgehen. Aber wir werden nicht
    um Ziel kommen, wenn wir in Deutschland schneller
    eue Subventionstatbestände schaffen, als wir alte ab-
    auen. Der Bundeskanzler hat zugesagt – dieses Thema
    st schon erörtert worden –, für die Steinkohlesubventio-
    ierung 5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Wie
    chwer ist es, Subventionen in einer Größenordnung von
    Milliarden Euro abzubauen, die hier mit einem einzi-
    en Federstrich zugestanden worden sind! Ein weiteres






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister

    Beispiel ist die Förderung der erneuerbaren Energien,
    über die gerade diskutiert wird. Die entsprechenden Mit-
    tel sind zwar nicht im Bundeshaushalt eingestellt. Aber
    den Menschen in unserem Land wird eine Förderung
    über Subventionen zugemutet. All das verkaufen Sie
    aber als Subventionsabbau. Wo sind wir denn? Ziehen
    Sie sich lieber zu Beratungen zurück und denken Sie
    darüber nach, was Sie tun wollen. Dann können wir wei-
    ter diskutieren.

    Ich komme noch einmal zurück auf das Thema Stein-
    kohlesubventionen. Herr Finanzminister, Sie haben vor-
    hin gelobt, dass die Steinkohlesubventionen zurückge-
    führt werden. Aber warum werden die Subventionen
    zurückgeführt? Sie werden zurückgeführt, weil es unter
    der Regierung Kohl einen Kompromiss gab, der die De-
    gression der Steinkohlesubventionen festgelegt hat. Da-
    von profitieren Sie noch heute. Übrigens, der damalige
    Vorsitzende der SPD, Oskar Lafontaine, hat die Kumpel
    auf die Straße geführt, um gegen den Steinkohlesubven-
    tionsabbau zu demonstrieren. 200 000 Kumpel waren
    damals in Bonn, um gegen eine Politik zu demonstrie-
    ren, für die Sie sich nun loben lassen. Wir haben diesen
    Kompromiss durchgesetzt und Sie wollen das Lob dafür
    einheimsen, obwohl Sie damals versucht haben, das Zu-
    standekommen dieses Kompromisses zu verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Walter Schöler [SPD]: „Pöbel der Straße“ hat Herr Kohl die Kumpel genannt!)


    – Lieber Herr Schöler, ich habe bei den damaligen De-
    monstrationen in Bonn selber erlebt, wie Herr Lafontaine
    aus rein parteipolitischem Interesse die Kumpel ange-
    heizt und Stimmung gegen das Ziel gemacht hat, den
    Staatshaushalt durch den Abbau von Subventionen zu
    konsolidieren. Dass der Subventionsabbau gelungen ist,
    können Sie nicht als Erfolg für sich in Anspruch neh-
    men.

    Ich möchte noch eine Bemerkung zum Maastrichter
    Vertrag machen. Ich hätte mich gefreut, wenn der Bun-
    desfinanzminister heute gesagt hätte: Ich habe in Brüssel
    glaubwürdig vermittelt, dass wir die Auflagen der EU-
    Kommission erfüllen werden, und wir sollten im Rah-
    men der Beratungen über den Haushaltsentwurf 2004
    darüber nachdenken, wie wir die zusätzlichen Sparmaß-
    nahmen im Bundeshaushalt realisieren können. Das wä-
    ren zwei Botschaften gewesen – Akzeptanz der Sparauf-
    lagen aus Brüssel und des Maastricht-Vertrages sowie
    eine gemeinsame Anstrengung, um den Auflagen ge-
    recht zu werden –, über die ich mich gefreut hätte.


    (Beifall des Abg. Hans Michelbach [CDU/ CSU])


    Leider ist es so nicht gekommen. Wir haben einen
    enttäuschenden Bericht aus Brüssel bekommen. Ich
    möchte nur daran erinnern, dass Herr Eichel bei seinem
    Amtsantritt einen ausgeglichenen Haushalt für 2004
    angekündigt hat. Nun wird stattdessen die Diskussion
    darüber begonnen, dass eine Nettoneuverschuldung von
    3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht ausreicht. Wie
    gesagt, eigentlich hätte Herr Eichel dafür sorgen müssen,
    dass das Defizit 2004 bei null liegt, und zwar nicht nach

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    (C (D nserer, sondern nach seiner eigenen Vorgabe. Das ist ie Latte, mit der wir messen. Wir haben auch ein Angeot gemacht, damit die Vorgabe eingehalten werden ann. Wir haben Ihnen im April 2003 gesagt, dass wir inen Nachtragshaushalt wollen und dass wir bereit sind, m Rahmen eines Haushaltssicherungsgesetzes Sparaßnahmen einzuleiten. Wer sich verweigert hat, war icht die Opposition, sondern waren die Koalitionsfrakionen, die dies im Haushaltsund im Finanzausschuss bgelehnt haben. Das ist die Wahrheit. Ich möchte das betonen, was der Kollege Wissmann orhin gesagt hat. Wenn Sie im Frühjahr 2002 den lauen Brief aus Brüssel und jetzt die Sparauflagen der U-Kommission akzeptiert hätten, dann wäre Ihre Posiion als Bundesfinanzminister, Herr Eichel, viel stärker. ber Sie haben versucht, den blauen Brief abzuwehren nd die Sparauflagen der EU-Kommission zurückzuweien. Sie sollten tatsächlich versuchen, Partner für eine onsolidierung im richtigen Sinne zu finden, und Sie ollten nicht versuchen, diese Konsolidierung zu beämpfen. Herr Eichel hat hier vorhin sehr interessant vorgetra en. r hat uns einerseits erklärt, Herr Tauss, dass es im Jahr 004 einen Aufschwung gibt. Die Bundesregierung geht on einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent aus. Richtig. – In derselben Rede hat er uns andererseits geagt, er wolle auf Art. 115 des Grundgesetzes – Störung es gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts – zurückreifen. Was gilt denn nun? Ist das gesamtwirtschaftliche leichgewicht gestört oder tritt das von Ihnen prognostiierte Wirtschaftswachstum ein? Welche der beiden Anahmen trifft zu? Sind etwa beide nicht zutreffend? Herr Eichel, Sie fahren nach Brüssel und legen Ihren ollegen einen Brief vor – Sie haben ihn uns gestern im usschuss dankenswerterweise vorgelegt –, in dem Sie en Aufschwung infrage stellen und behaupten, in eutschland herrsche noch Stagnation. Auch hierbei uss man sich die Frage stellen: Vertreten Sie in Brüssel ndere Positionen als im Inland? Das müssen Sie drinend klären, damit wir wissen, was überhaupt Ihre Posiion ist. Herr Bundesfinanzminister, Sie können nicht in iner Rede zwei Positionen gleichzeitig vertreten. Es bereitet mir Sorgen, dass Sie mit dem, was Sie im rühjahr letzten Jahres und zuletzt geleistet haben, das undament unserer Währung dauerhaft zerstören. Das rbe der D-Mark – wir wollten, dass der Euro so stabil ie die D-Mark ist – wird von Ihnen mit vollem Beusstsein und mit voller Absicht zerstört. Völkerrechtlihe Verträge werden gebrochen. Sie verstoßen bewusst egen den Geist des Vertrages von Maastricht. Mit jurisischen Winkelzügen und advokatischen Überlegungen ersuchen Sie, sich aus der Affäre zu ziehen. Herr Dr. Michael Meister Eichel, Sie sind nicht der Spitzenjurist, für den Sie sich hier am Rednerpult ausgegeben haben. Sie sollten versuchen, den Geist des Vertrages von Maastricht zu bewahren. Darauf haben Sie Ihren Amtseid abgelegt und dafür wurden Sie gewählt. (Beifall bei der CDU/CSU – Walter Schöler [SPD]: Sie haben nicht zugehört, Herr Meister!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist wahr!)


    (Jörg Tauss [SPD]: Hoffen wir es!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Frau Hermenau hat gefragt, warum wir im Vermittlungs-
    ausschuss bei der Konsolidierung in solch einer Zeitnot
    sind. Frau Hermenau, ich will Ihnen darauf eine Antwort
    geben: Nach der Bundestagswahl im letzten Jahr haben
    wir erlebt, dass die Bundesregierung neun Monate lang
    nichts getan hat. Sie mussten erst einmal Ihre Positionen
    klären und den Parteitag der SPD im Juni sowie den Par-
    teitag der Grünen im Juni abwarten, weil Sie vorher
    nicht handlungsfähig waren.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So war es!)

    Deswegen sind bis September dieses Jahres überhaupt
    keine Reforminitiativen auf den Tisch gekommen. Wir
    reden erst seit zwei Monaten über Reforminitiativen. Es
    ist Ihr Versäumnis, dass Sie neun Monate nichts getan
    haben. Sie können diesen Fehler jetzt nicht der Opposi-
    tion anlasten. Diesen Schuh müssen Sie sich anziehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Eine Legende, Herr Kollege Meister!)


    Ich hoffe, dass in dieser Debatte ein bisschen zuge-
    hört wird, dass Sie die eine oder andere Äußerung zum
    Nachdenken bringt und dass wir vielleicht doch noch das
    Ziel erreichen, das, was schon beschädigt worden ist, zu
    reparieren. Wir müssen zum Geist von Maastricht zu-
    rückkehren und die Wertigkeit unserer Verfassung in Zu-
    kunft vielleicht doch etwas mehr in den Vordergrund
    stellen, als es gegenwärtig der Fall ist.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jörg Tauss [SPD]: Ich glaube, die haben wirklich keine Vorschläge! Das verdichtet sich jetzt!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Jörg-Otto Spiller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörg-Otto Spiller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Der Europäische Ministerrat hat heute eine
    sachgerechte, ökonomisch vernünftige und vertragskon-
    forme Entscheidung getroffen.


    (Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU/CSU: Nein!)


    Herr Minister Eichel, ich möchte Ihnen dafür danken;
    denn Sie haben einen großen Anteil an dieser guten Ent-
    scheidung.

    Einige Kollegen aus der Unionsfraktion hielten es für
    angemessen, das Budgetrecht des Deutschen Bundestags
    durch öffentliche Erklärungen von gestern und heute um
    einer billigen Schlagzeile willen einzuschränken. Das

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    (C (D ar nicht in Ordnung. Ich rate Ihnen: Wenn Sie nun chon darauf verzichten wollen, auf Ihrem Bundesparteig eine Patriotismusdebatte zu führen, dann reden Sie arüber wenigstens einmal in Ihrem Fraktionsvorstand. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Nehmen Sie denn das Budgetrecht überhaupt wahr?)


    Warum war diese Entscheidung des Ministerrats sach-
    emäß und vertragskonform? Art. 104 des EG-Vertrages
    erpflichtet den Rat, nach Prüfung der Gesamtlage zu
    ntscheiden. Das hat er getan. Prüfung der Gesamtlage
    eißt: Der Rat muss das ökonomische Gesamtbild, den
    intergrund, würdigen.
    Dabei muss man als Erstes feststellen: Der Euro ist

    ine Erfolgswährung.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    er Euro ist eine der härtesten Währungen überhaupt in
    ieser Welt.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Noch!)

    ie durchschnittliche Preissteigerungsrate aller Mit-
    liedsländer der Europäischen Währungsunion liegt bei
    Prozent. Die niedrigste Preissteigerungsrate überhaupt
    at Deutschland mit 1 Prozent.


    (Zurufe von der SPD: Hört! Hört!)

    er Außenwert des Euro, Herr Rexrodt, ist nicht nur gegen-
    ber dem Dollar hoch, weil der Dollar derzeit schwach ist;
    er Euro – das muss man genauso sehen – ist auch gegen-
    ber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken
    tabil.
    Hier wurde über Inflationsgefahren im Zusammen-

    ang mit dem Euro und mit der Entscheidung des EU-
    inisterrats gesprochen, eben zum Beispiel von Herrn
    r. Meister. Das ist unsachgemäß, unverantwortlich und
    nredlich. Sie wissen es besser, Herr Dr. Meister; Sie re-
    en wider besseres Wissen.


    (Beifall bei der SPD – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nun mal Vorsicht!)


    ie Währung ist stabil. Die Stabilität ist nicht gefährdet.
    Wenn es in Deutschland und in Europa insgesamt ein
    anko gibt, dann ist das


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Die rotgrüne Regierung!)


    ie Wachstumsschwäche, die wir in Deutschland

    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Zu verant worten haben!)

    eit zehn Jahren zu beklagen haben, Herr Rexrodt.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    eit 1993 ist die Wachstumsrate in Deutschland im unte-
    en Drittel der Wachstumsraten in der Europäischen Ge-
    einschaft.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Schlusslicht!)







    (A) )



    (B) )


    Jörg-Otto Spiller

    Ich sage ja nicht, dass das damit zusammenhängt, dass
    Sie 1993 Bundeswirtschaftsminister geworden sind.


    (Zuruf von der SPD: Doch! – Joachim Poß [SPD]: Ich würde sagen: Auch!)


    Das war nicht Ihnen anzulasten.

    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: 1998 hatten wir 2,7 Prozent!)

    Es ist eine strukturelle Schwäche, die wir überwinden
    müssen. Wir gehen daran, und zwar mit den Entschei-
    dungen, die der Deutsche Bundestag bereits zur Agenda
    2010 getroffen hat: Abbau von Verkrustungen, Reduzie-
    rung insbesondere der Lohnnebenkosten, mehr Dynamik
    für unsere Volkswirtschaft.

    Wir täten uns und auch unseren Nachbarn in Europa
    keinen Gefallen, wenn wir den keimenden Aufschwung
    mit einer Haushaltspolitik kaputtsparen wollten, die ein
    Übermaß von Restriktion zum Inhalt hat. Es mag ja sein,
    dass der eine oder andere von Ihnen den Aufschwung
    nicht will, weil er Ihnen politisch nicht passt – leider hat
    man den Eindruck –,


    (Beifall bei der SPD)

    aber wir sind in der Verantwortung, wir werben dafür
    und werden unsere Kraft dafür einsetzen, dass die deut-
    sche Volkswirtschaft wieder zu Dynamik und Vollbe-
    schäftigung zurückfindet.


    (Beifall bei der SPD)

    Es entspricht im Übrigen auch dem nationalen Recht,

    dass wir die Haushaltspolitik von Bund und Ländern am
    gesamten magischen Viereck und nicht ausschließlich an
    dem zurzeit überhaupt nicht gefährdeten Ziel der Preis-
    stabilität ausrichten.

    Bund und Länder sind gefordert. Bund und Länder sind
    übrigens auch gegenüber Europa gefordert. Die Orientie-
    rung „nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
    als Defizit der öffentlichen Haushalte“ bezieht sich auf den
    Gesamtstaat, nicht allein auf den Bund. 3 Prozent sind bei
    einem Bruttoinlandsprodukt in Deutschland von rund
    2 100 Milliarden Euro gut 60 Milliarden Euro. Der Bund
    hat in diesem Jahr – leider – ein Haushaltsdefizit von rund
    43 Milliarden Euro. Das ist viel; wir beklagen das.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist Rekord!)


    Das sind 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

    (Otto Fricke [FDP]: Wollen Sie bundesweit noch mehr machen?)

    Die Länder haben bisher – Stand: September – ein De-

    fizit von 26 Milliarden Euro. Es ist so gut wie sicher, dass
    sie am Ende dieses Jahres ein Gesamtdefizit von mehr als
    30 Milliarden Euro haben werden. Das sind 1,5 Prozent
    vom Bruttoinlandsprodukt. Reden Sie also nicht nur
    über den Bund, sondern reden Sie über den Gesamtstaat!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was war denn vereinbart? Welcher Anteil war denn vereinbart, Herr D i s W w r l w d S g W s D k E d m B L E v w g 1 E J d s m m d s (C (D Spiller? Was steht denn im nationalen Stabilitätspakt?)


    azu gehören auch die Länder. Die dürfen sich nicht aus
    hrer Verantwortung stehlen. Gefragt ist hier der Ge-
    amtstaat, unser föderatives Gemeinwesen.


    (Zuruf von der SPD: Richtig!)

    Wir entfachen kein Strohfeuer.

    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nein, wirklich nicht! Da glimmt nicht mal was! – Otto Fricke [FDP]: Noch nicht mal das!)


    ir gehen an die strukturellen Ursachen heran, aber wir
    erden nicht in den keimenden Aufschwung hinein eine
    estriktive Haushaltspolitik betreiben.


    (Zuruf des Abg. Hans Michelbach [CDU/ CSU])


    Es wäre natürlich viel logischer gewesen, Herr Kol-
    ege Michelbach, wenn Sie im Laufe der letzten Monate
    enigstens ab und an einen Beitrag zur Konsolidierung
    es Haushalts mitgetragen hätten, beispielsweise indem
    ie sich am Abbau von Subventionen und Steuerver-
    ünstigungen beteiligt hätten.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Bei der Kohle?)


    ir, Bund, Länder und Gemeinden, könnten heute bes-
    er dastehen. Sie haben sich dem verweigert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Schon die Formulierungen haben Sie uns verweigert!)


    er Kollege Merz arbeitet jetzt mit irgendwelchen An-
    ündigungen, aber es geht nicht darum, irgendwann eine
    ntlastung für die Bürgerinnen und Bürger dieses Lan-
    es und die mittelständischen Unternehmen vorzuneh-
    en, sondern sie muss jetzt kommen.
    Das Kernstück des Haushaltsbegleitgesetzes, das der
    undestag schon verabschiedet hat, ist die Senkung des
    ohn- und Einkommensteuertarifs ab 1. Januar 2004.
    in lediger Arbeitnehmer mit einem Jahreseinkommen
    on 30 000 Euro brutto


    (Otto Fricke [FDP]: Der Pendler ist und im nächsten Jahr ein Haus bauen will!)


    ird nach diesem Tarif im nächsten Jahr 650 Euro weni-
    er Steuern zahlen als in diesem Jahr und sogar
    300 Euro weniger als 1998. Eine Familie mit einem
    inkommen von 37 000 Euro brutto wird im nächsten
    ahr überhaupt keine Steuern mehr zahlen, wenn man
    as Kindergeld mit einbezieht. Das ist übrigens viel bes-
    er als das, was Herr Merz Ihnen ankündigt. Besagte Fa-
    ilie würde schlechter dastehen, wenn Herr Merz sich
    it seinen Vorschlägen durchsetzen könnte.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich erinnere daran: Als Sie noch regiert haben, betrug

    er Spitzensteuersatz 53 Prozent und der Eingangssteuer-
    atz 26 Prozent.


    (Otto Fricke [FDP]: Und Sie wollen es nicht ändern!)







    (A) )



    (B) )


    Jörg-Otto Spiller

    Der Eingangssteuersatz wird im nächsten Jahr 15 Prozent
    und der Spitzensteuersatz 42 Prozent betragen.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Mit Petersberg haben wir es probiert!)


    Das heißt, auch die mittelständische Unternehmerschaft
    hat Kraft zu Investitionen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Letzte Bemerkung: Herr Michelbach, ich muss Ihnen

    dennoch ein Kompliment machen.