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ID1506017100

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    Vokabeln: 2
    1. Herr: 1
    2. Kollege.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Götzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
    ie Haushaltsdebatte ist immer ein Anlass, eine Zwi-
    chenbilanz zu ziehen, in diesem Fall über knapp ein
    ahr rot-grüne Rechtspolitik. Liebe Frau Ministerin,
    uch wenn ich Sie persönlich schätze und wir alle den
    m Vergleich zu Ihrer Vorgängerin neuen Umgangsstil
    nerkennen, kann ich Ihnen nicht ersparen, dass ich
    iese Bilanz als sehr mager bezeichnen muss. Unter Ih-
    er Vorgängerin herrschte bisweilen hektisch aufkom-
    ender Aktionismus. Davon kann jetzt wahrlich keine
    ede sein.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Die Koalitionsvereinbarung ist bis jetzt größtenteils

    nicht umgesetzt worden und wenn doch, dann sehr dürf-
    tig.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind hier ja noch nicht mal ein Jahr! Ein Dreivierteljahr!)


    Es gibt viele Ankündigungen und wenig Taten.
    Liebe Frau Zypries, wir entdecken bei Ihnen zwar ei-

    nige begrüßenswerte Ansätze. Ihr Problem ist aber: Sie
    können sich nicht durchsetzen, weder gegenüber der
    SPD-Fraktion noch gegenüber dem Koalitionspartner.
    Dazu kommt die Uneinigkeit innerhalb der Koalition.
    Die Leidtragenden sind die rechtsuchenden und rechts-
    treuen Bürger sowie die Opfer von Straftaten.

    Ich möchte ausdrücklich positiv erwähnen: Während
    Ihre Vorgängerin doch deutlich von Ideologie umgetrie-
    ben war, können wir sehr sachbezogen und ideologiefrei
    miteinander diskutieren.

    Das kann man von den Vertretern der Koalitionsfrak-
    tionen im Rechtsausschuss nicht immer behaupten.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Wir erleben dort nach wie vor und immer wieder, dass
    die Mehrheitskarte gespielt wird, wenn Argumente aus-
    gehen, wenn eine Initiative der Union abgeblockt, verzö-
    gert bzw. abgewürgt werden soll oder wenn Sie Ihre ei-
    genen Vorhaben durchpeitschen wollen. Immer wieder
    gibt es Fälle von ideologischer Schlagseite.

    Ich spreche in diesem Zusammenhang noch einmal
    das traurige Beispiel des Entschädigungsfonds für Opfer
    rechtsextremer Gewalt an, bei dem Sie sich ausdrücklich
    geweigert haben, Entschädigungsleistungen auch für
    Opfer linksextremistischer Gewalt zur Verfügung zu
    stellen. Das ist an Schlagseite, an ideologischer Einsei-
    tigkeit, wirklich nicht zu überbieten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben Sie um Beispiele gebeten! Wir haben Sie um Bedarf gebeten!)


    – Herr Kollege Montag, es wundert einen nicht, wenn
    man sieht, dass der Verfassungsschutz im SPD-geführten
    Nordrhein-Westfalen mit Linksradikalen zusammen-
    arbeitet.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Das ist ja schrecklich!)


    – Ja, Sie wissen es genau. Das ist auch hier schon zur
    Sprache gekommen.

    Was ist seitens Rot-Grün bisher gelaufen? Was ist bis-
    her wirklich in trockenen Tüchern? Zu nennen ist die
    Novelle des Urheberrechts – mit unserer Zustimmung
    verabschiedet. Das war aber erst der eigentlich weniger
    problematische Teil.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Der war schon schwierig genug!)


    Der wirklich problematische Teil kommt erst noch.

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    (C (D Die Novelle zum Sexualstrafrecht ist beschlossen. ber wie? Ein Trauerspiel! Die Kernpunkte sind bis eute nicht umgesetzt, sind nicht Gesetz geworden. nsere Forderung, den Kindesmissbrauch generell vom Vergehen“ zum „Verbrechen“ hochzustufen, ist im Geetz nicht verwirklicht. Das wäre aber gerade als Signal o wichtig gewesen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein falsches Signal!)


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: So ist es!)


    ie haben sich dem verweigert. Stattdessen gab es eine
    einliche Panne. Kindesmissbrauch als Wiederholungs-
    at war im Entwurf zunächst sogar zum Vergehen herun-
    ergestuft.


    (Joachim Stünker [SPD]: Das war keine Panne!)


    Oh! Sie wollten das? Danke, Kollege Stünker. Im Pro-
    okoll steht jetzt – das ist gut –, dass das keine Panne,
    ondern Ihre Absicht war.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie haben es nur nicht verstanden!)


    Warum haben Sie es dann bei der Schlussdebatte im
    echtsausschuss korrigiert, sozusagen gerade noch in
    etzter Sekunde?


    (Siegfried Kauder [Bad Dürrheim] [CDU/ CSU]: Er versteht es noch immer nicht! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Entscheidend ist, was hinten rauskommt!)


    Was die DNA-Analyse angeht, haben Sie bei weitem
    icht das gemacht, was notwendig wäre. Wir erleben
    och jetzt ständig, welche großen Erfolge wir bei Fällen
    erzeichnen können, die jahre- und jahrzehntelang nicht
    ufgeklärt werden konnten. Dank der DNA-Analyse
    önnen sie jetzt aufgeklärt werden. Hier wäre eine Aus-
    eitung auf sozusagen Schwerkriminelle in spe notwen-
    ig gewesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Taschendiebe!)


    Auch die Möglichkeit der nachträglichen Siche-
    ungsverwahrung, so wie wir sie verlangt haben, ist im
    esetz nicht verwirklicht.


    (Joachim Stünker [SPD]: Das ist gut so!)

    erehrte Kolleginnen und Kollegen von der Regierungs-
    oalition, Menschenleben, Kinderleben hätten gerettet
    erden können, wenn die Möglichkeit der nachträgli-
    hen Sicherungsverwahrung, so wie wir sie gefordert ha-
    en, auf Bundesebene Gesetz geworden wäre.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch! – Joachim Stünker [SPD]: Den Beweis müssen Sie erst noch antreten!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Was die Anzeigepflicht angeht, eines Ihrer wichtigs-

    ten Anliegen, Frau Ministerin, sind Sie total eingebro-
    chen. Ihre Devise „Hinschauen und nicht wegschauen“
    teilen wir voll, aber so konnte es nicht gehen. Deshalb ist
    dieses Desaster zu Recht erfolgt.

    Das war dann eigentlich auch schon die Antwort auf
    die Frage, was so über die Bühne gegangen ist;


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Mager!)

    denn was zur Umsetzung des EU-Rahmenbeschlusses
    zur Terrorismusbekämpfung beschlossen wurde – das
    muss man gerade heute am Jahrestag des 11. September
    sagen –, verdient keine besondere Erwähnung.


    (Zuruf von der SPD: Das ist abgearbeitet!)

    Nichts geschehen ist bisher zum Thema Graffiti. Seit

    Jahren gibt es Vorstöße und Gesetzentwürfe der Union
    im Bundestag – über den Bundesrat – und jahrelang wur-
    den diese Vorstöße von den Alt-68ern in Ihren Reihen
    blockiert.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des – Ich weiß, es sind nicht alle Alt-68er. Es gilt nicht der Satz: Einmal 68er, immer 68er. Der Beweis sitzt auf der Regierungsbank. Dort sitzen welche, die mittlerweile ganz gewichtige Vertreter des einst so bekämpften Establishments sind. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mann, haben sie ein Feindbild!)


    (BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Also: Man muss das sehr differenziert sehen. Es gibt na-
    türlich auch den Kollegen Ströbele, der da immer noch
    an vorderster Front steht.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich stehe an keiner Front!)


    Nun habe ich gehört, Frau Zypries, dass Sie sich im
    Sommer in dem Sinne geäußert haben, Sie sähen Hand-
    lungsbedarf.


    (Otto Fricke [FDP]: Nur, das nützt nichts!)

    Wir freuen uns sehr darüber und hoffen, dass es bald zu
    einer Regelung kommt. Bei diesem Thema geht es um
    200 bis 250 Millionen Euro Schaden im Jahr bundes-
    weit, aber insbesondere hier in Berlin. Herr Ströbele, Sie
    werden sich damit abfinden müssen, dass Sie bei Ihren
    Veteranentreffen in Zukunft andere Geschichten erzäh-
    len müssen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war der erste Beifall, den Sie von den Kollegen bekommen haben!)


    Thema Opferschutz. Nachdem die Union einen Ge-
    setzentwurf zum Opferschutz eingebracht hat, hat jetzt
    auch das BMJ einen Referentenentwurf vorgelegt; jahre-
    lang war ja nichts geschehen. Unser Gesetzentwurf wird
    im Ausschuss blockiert. Ein konkreter Anhörungstermin
    wird bisher verweigert. Geht man so mit diesem Thema
    um? Dabei sind wir uns doch eigentlich einig darüber,
    dass Handlungsbedarf besteht, dass wir die Rechte der

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    (C (D pfer stärken müssen, im Strafverfahren genauso wie im ivilverfahren, und dass wir eine Lücke schließen müsen. Wir brauchen nämlich eine Entschädigung für diejeigen Deutschen, die Opfer von Straftaten im Ausland erden. Da wäre wirklich etwas zu tun. Schutz der Privatsphäre. Es gibt einen Entwurf der DU/CSU-Fraktion. (Dirk Manzewski [SPD]: Ihr Entwurf ist ein Trauerspiel!)


    ei der Koalition: Fehlanzeige.
    Jugendstrafrecht. Im Koalitionsvertrag steht meines
    issens, dass eine Überprüfung stattfinden soll. Bis jetzt
    ann ich davon nichts erkennen – und das bei steigender
    ugendkriminalität. Unserer Meinung nach muss etwas
    etan werden. In Zukunft muss die Verurteilung von He-
    anwachsenden im Grundsatz nach Erwachsenenstraf-
    echt erfolgen.


    (Zuruf von der SPD: Das kommt überhaupt nicht Frage!)


    uch der Warnschussarrest für jugendliche Wiederho-
    ungstäter, den Bayern ins Gespräch gebracht hat, ist be-
    enkenswert. Über diese Dinge muss man reden, da auch
    n dieser Frage angesichts der steigenden Kriminalitäts-
    ahlen Handlungsbedarf besteht.


    (Joachim Stünker [SPD]: Nur Sie meinen, dass man darüber reden muss, wir nicht!)


    Werte Kolleginnen und Kollegen, jetzt ist gerade der
    eferentenentwurf zum Sanktionensystem vorgestellt
    orden, den wir lange gefordert haben.


    (Joachim Stünker [SPD]: Was?)

    Herr Kollege Stünker, Sie haben offensichtlich die
    iesbezüglichen Debatten nicht mehr im Kopf. – Wenn
    an den Entwurf querliest, stellt man fest, dass er so
    anche Vorschläge enthält, die die Union in der
    4. Wahlperiode im Bundesrat eingebracht hat. Das soll
    ns recht sein, wenn es der Sache dient. Wir sind auch in
    ukunft gerne bereit, Ihnen unsere Vorschläge zur Verfü-
    ung zu stellen und mit Ihnen da zusammenzuarbeiten,
    o es sinnvoll ist; die Frau Ministerin hat ja das RVG
    nd das Urheberrecht genannt.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sehr gut!)

    Nicht mitmachen werden wir bei dem geplanten An-

    idiskriminierungsgesetz, wenn es so kommen sollte,
    ie man hört und liest.


    (Joachim Stünker [SPD]: Was hört man denn? – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kommt doch noch gar nicht!)


    Ach so, es kommt noch gar nicht, wie so vieles andere,
    err Kollege Montag.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie kennen es noch gar nicht!)


    ie müssen sich langsam einmal einigen, was kommen
    oll und was nicht. In diesem Fall ist es zweifellos bes-
    er, wenn von Ihrer Seite nichts kommt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Hier zeigt sich wieder einmal blanke Ideologie. Es

    geht hierbei nämlich nicht darum, dass man das Recht
    den gesellschaftlichen Verhältnissen anpasst, sondern
    hier sollen mithilfe eines Gesetzes die gesellschaftlichen
    Verhältnisse geändert werden. Frau Zypries, auch Sie ha-
    ben das angesprochen und ganz klar so gesehen. Die
    Grünen wollen nämlich nicht etwa die EU-Richtlinie
    eins zu eins umsetzen – da gibt es ja nun erheblichen
    Sprengstoff für Ihre Koalition –, sondern sie wollen eine
    allgemeine zivilrechtliche Ausweitung der Nichtdiskri-
    minierungskriterien über die EU-Richtlinie hinaus auf
    Religion, Weltanschauung, Geschlecht, Behinderung,
    sexuelle Identität und Alter – also ein allgemeines Anti-
    diskriminierungsgesetz. Wir hatten ja schon in der letz-
    ten Wahlperiode befürchtet, dass so etwas kommt. Es ist
    dann Gott sei Dank nicht dazu gekommen. Wollen Sie
    vielleicht auch noch wieder den alten Gedanken der Be-
    weislastumkehr aufnehmen und dann vielleicht das
    Ganze auch noch mit dem Instrument der Verbandsklage
    bewehren?


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht alles in den EU-Richtlinien! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir brauchen ein anderes Europa!)


    Frau Zypries, Sie haben Recht, wenn Sie sagen, das he-
    bele die Privatautonomie aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Grundrechtliche Freiheit besteht auch und gerade da-

    rin, Unterschiede machen und ungleich behandeln zu
    dürfen. – Jetzt hätte ich gedacht, Sie klatschen, denn der
    Satz stammt nicht von mir, sondern vom Kollegen
    Hartenbach. Da sollten Sie eigentlich zustimmen. Das
    Protokoll registriert also: keine Zustimmung für diesen
    Satz des Parlamentarischen Staatssekretärs Hartenbach.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir stimmen dem zu. Ich finde, dass der Zivilrechtler
    Professor Picker von der Universität Tübingen Recht
    hat, wenn er sagt, dass damit der Gebrauch der Mei-
    nungsfreiheit unter Strafe gestellt wird. Er spitzt das sehr
    stark zu. Aber mit dem, was hier manche planen, wird
    Art. 5 des Grundgesetzes meiner Meinung nach wirklich
    in unzulässiger Weise eingeschränkt.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Götzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Vielen Dank, Herr Präsident. Ich komme zum

    Schluss. – Liebe Frau Zypries, setzen Sie sich bitte in
    diesem Punkt gegenüber dem Koalitionspartner durch.
    Wir sind der Meinung, dass es ohnehin keinen Umset-
    zungsbedarf für diese Richtlinie gibt, weil die §§ 134
    und 138 BGB ausreichen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach du liebe Zeit! Die sind uralt! – Gegenruf des Abg. Otto Fricke [FDP]: Seit wann ist Alter etwas Schlechtes, Herr Ströbele?)


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    (C (D Ich fasse zusammen: eine äußerst dürftige Bilanz, fast ichts in die Tat umgesetzt, nur einige Ankündigungen, roße Uneinigkeit in der Koalition und eine Ministerin, ie sich nicht durchsetzen kann. Das bedauern wir sehr. eil ich Sie, Frau Zypries, aber persönlich sehr schätze, öchte ich mit Genehmigung des Präsidiums zum chluss aus einem Aufsatz von Ihnen zitieren. Wenn es ein Satz ist, lasse ich es gerade noch zu. enn Sie den ganzen Artikel vorlesen wollen, kann ich as mit Blick auf die vereinbarten Redezeiten nicht zuassen. Natürlich nicht. – Vor wenigen Tagen ist uns ein Buch it einem Aufsatz von Ihnen, den ich natürlich bereits elesen habe, in die Hände gefallen. Ich darf Sie zitieren: Die Bundesregierung hat den moderierenden Staat zum Prinzip gemacht. ieses Zitat trifft nicht zuletzt auf den Bundeskanzler u; das ist leider wahr. – Ich darf Sie aber noch weiter ziieren. Nein, das dürfen Sie nun wirklich nicht. Es wird ja al es goldrichtig sein und kann an geeigneter Fundstelle achgelesen werden. Jetzt kommt aber ein Satz, der das Parlament betrifft. Das mag ja sein, Herr Kollege. Dieser Satz lautet, ich zitiere: Dabei darf aber die Politik nicht zu kurz kommen. ehr richtig, Frau Zypries. Wir brauchen Führungskraft. rau Ministerin, darauf warten wir. Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Jerzy Montag, BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN. Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her en Kolleginnen und Kollegen! Die Zahlen im Haushalt es Justizministeriums, Einzelplan 07, und des Bundeserfassungsgerichts, Einzelplan 19, sind schnell dargetellt. Das Bundesjustizministerium, die Bundesgerichte, er Generalbundesanwalt, das Deutsche Patentund arkenamt brauchen seit Jahren konstant weniger als Jerzy Montag 15 Tausendstel des Gesamthaushalts. Sie finanzieren sich – das wurde von der Ministerin bereits gesagt – zu über 90 Prozent aus eigenen Einnahmen und erbringen die geforderte globale Minderausgabe vollständig durch Einsparungen. Das Bundesjustizministerium verdient für diese vorbildliche Haushaltsführung auch im Haushalt 2004 keine Kritik, sondern Anerkennung und Dank des ganzen Hauses. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)