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ID1506008600

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  • sort_by_alphaVokabular
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    8. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Grietje Bettin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Die CDU/CSU verschließt mal wieder die Augen
    vor der Realität. Fakt ist: Die rot-grüne Bundesregierung
    plant, im Jahr 2004 insgesamt 9,6 Milliarden Euro für
    Bildung und Forschung auszugeben. Das sind – das kön-
    nen auch Sie nicht ignorieren – wieder 300 Millionen
    Euro mehr als in diesem Jahr und 2,3 Milliarden Euro
    mehr als 1998, dem letzten Jahr der schwarz-gelben Re-
    gierung unter Helmut Kohl. Wir schultern dies trotz
    knapper Kassen; denn eines ist zumindest Rot-Grün klar:
    Die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
    und das Wohlergehen unserer Kinder hängen entschei-

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    (C (D end von Chancengerechtigkeit und der Qualität unseres ildungswesens ab. Von diesen 9,6 Milliarden Euro kommt im nächsten ahr allein 1 Milliarde Euro dem Ausbau von Ganzagsschulen zugute. Gute Ganztagsschulen sind für uns rüne ganz klar ein unerlässlicher Beitrag, um den chulerfolg eines Kindes von seiner sozialen Herkunft, on Einkommen und Bildung der Eltern endlich abzuoppeln. Andere Staaten – auch das sollte die CDU/CSU icht ignorieren – sind uns hier weit voraus. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wir fordern die unionsgeführten Landesregierungen
    uf, unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet nicht
    urch eine rückwärts gerichtete Schulpolitik zu unterlau-
    en. In Niedersachsen und Hamburg droht uns derzeit
    ildungspolitisch ein Rückfall ins 19. Jahrhundert. Wir
    ppellieren an Sie: Ignorieren Sie nicht länger die inter-
    ationalen Erfahrungen.
    Auch in anderen Bildungsbereichen investieren wir

    räftig. Wir geben abermals mehr Geld für das BAföG
    us. Die Erfolge, die wir schon in den letzten Jahren mit
    er BAföG-Reform erzielt haben, wollen wir sichern
    nd weiter ausbauen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Um unsere Unis für die Zukunft fit zu machen, benö-
    igen wir grundlegend neue Wege der Hochschulfinan-
    ierung. Unsere Hochschulen brauchen mehr als nur
    ine Politik des Stopfens von Finanzlöchern. Wir müs-
    en die Ausgaben für Forschung und Bildung auch in
    en Ländern – das ignoriert die CDU/CSU in dieser De-
    atte wieder völlig – endlich als die entscheidende In-
    estition in unsere Zukunft begreifen. Studiengebühren
    ind für die Haushaltskonsolidierung im Bildungsbe-
    eich jedoch keine Lösung. Die Erfahrung zeigt, dass sie
    n den defizitären Länderhaushalten versickern. So
    ommt es mit Sicherheit nicht zu einer substanziellen
    erbesserung für Hochschulen und Studierende.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wir müssen den Zugang zu Bildung für alle Men-
    chen verbessern. Eine private Beteiligung an den Aus-
    ildungskosten ist nur dann gerechtfertigt, wenn sie uns
    ilft, den Teufelskreis von sozialer Herkunft und Bil-
    ungserfolg zu durchbrechen. Die Hochschulfinanzie-
    ung ist aber nur eines der Probleme, mit denen wir uns
    ei der Erneuerung des Föderalismus im Bildungsbe-
    eich beschäftigen müssen. Insbesondere auch die beruf-
    iche Bildung ist von der allzu großen Verflechtung von
    undes- und Länderkompetenzen betroffen. Ich hoffe,
    ass wir in den Verhandlungen zwischen Bund und Län-
    ern über die Reform des Föderalismus zu tragfähigen
    rgebnissen für den Bildungsbereich kommen. Ein von
    achtpolitik bestimmtes sachfremdes Geschachere kön-
    en wir uns hier wirklich nicht weiter leisten.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Grietje Bettin

    Bildungspolitische Kompetenz darf nicht einfach

    bloß als Verhandlungsmasse dienen, wie Sie es, liebe
    Kolleginnen und Kollegen von der Union, mit Ihrem
    Ausstieg aus der gemeinsamen Bildungsplanung beab-
    sichtigen. Wir riskieren sonst, uns zulasten der jungen
    Menschen und der Zukunftsfähigkeit bei allen wichtigen
    bildungspolitischen Weichenstellungen von der Schule
    bis zur Weiterbildung selbst zu blockieren. Das kann und
    darf kein verantwortungsbewusster Politiker zulassen.
    Ich appelliere an Sie, die Blockaden endlich aufzugeben.
    Leider war heute in dieser Debatte wieder kein Zeichen
    dafür erkennbar. Das bedauere ich ausdrücklich.

    Ich fordere Sie auf, mit der Bundesregierung in den
    Ländern gemeinsam zum Wohle unserer Kinder an
    grundlegenden, notwendigen Reformen für unser Bil-
    dungssystem mitzuarbeiten. Ich hoffe, dass Sie in den
    nachfolgenden Debatten dazu bekehrt werden.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Marion Seib, CDU/CSU-

Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marion Seib


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Für das Verständnis des Einzelplanes 30 benötigt man
    vor allem zwei Fähigkeiten: erstens Einbildungskraft
    und zweitens Forscherdrang. Das ist sehr passend für
    den Haushalt der Bundesministerin Frau Bulmahn.

    Einbildungskraft – das heißt auch Fantasie, was be-
    kanntlich aus dem Griechischen kommt – braucht man,
    um den Versprechungen der Bundesregierung auf dem
    Gebiet der Bildung und Forschung Glauben schenken zu
    können. Landauf, landab wird verkündet, 3 Prozent des
    Bruttoinlandproduktes sollten in Bildung und Forschung
    investiert werden und in zehn Jahren wollten wir an der
    Spitze der Bildungsnationen stehen. Aber übrig geblie-
    ben sind ganz dürre Zahlen.

    Forscherdrang ist erforderlich, damit man nach allen
    Verschiebungen im Haushaltsplan versteht, was über-
    haupt noch wie finanziert wird. So sinken die Ausgaben
    für die allgemeine Projektförderung um circa 16 Pro-
    zent. Gleichzeitig steigen aber die Ausgaben des Minis-
    teriums ganz erheblich an. Dies allein ist schon eine
    Signalwirkung, die völlig falsch ist.

    Werte Frau Ministerin, Sie stellen sich nicht nur der
    Föderalismusdebatte nicht, mit Ihrem Verhalten und die-
    sem Haushalt wird eines deutlich: Bildung soll zu einem
    Schlachtplatz der Föderalismusdebatte werden. Mit Ih-
    rem Vorgehen versuchen Sie, die Bildungspolitik – das
    ist die eigentliche Katastrophe – zentralstaatlich einzu-
    ebnen.

    Sie haben am Montag verkündet, mit dem Ganztags-
    schulprogramm werde das größte bundesweite Schul-

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    (C (D rogramm aller Zeiten gestartet. Das ist ziemlich leicht, ind doch bisher die Länder dafür zuständig. Man kann ier nur von einer verlogenen Politik aus falscher Gnad nd Barmherzigkeit sprechen. Die Bundesregierung irft den Bundesländern für ihre ureigensten Aufgaben rosamen hin, verweigert aber eine anständige Finanzusstattung der Länder und Kommunen, und zwar auch ber das Jahr 2007 hinaus. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    An den Ganztagsschulen hängt nicht das Seelenheil
    er Republik. Halbtagsschulen in Bayern haben in der
    ISA-Studie besser abgeschnitten als viele Ganztags-
    chulen in anderen Ländern,


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    ielleicht auch deshalb, weil der Bund bislang dort nicht
    ineinschwätzen konnte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    s wurde vielfach auf die Bildungsstandards hingewie-
    en. Mit aller Macht will Frau Bulmahn hier die Kompe-
    enz der Länder in Sachen Bildungspolitik umgehen.
    elbst nach der Entscheidung der KMK über Bildungs-
    tandards verkündete Frau Bulmahn unverdrossen die
    rstellung eigener Bildungsstandards, wahrscheinlich
    öglichst minimaler. Ich denke, die Kultusministerkon-
    erenz ist hier auf dem richtigen Weg. Warten wir doch
    inmal das Ergebnis im Dezember ab. Sehr geehrte Frau
    inisterin, bevor Sie also weiter im Länderrevier wil-
    ern, konzentrieren Sie sich auf Ihre eigentlichen Aufga-
    enfelder. Da haben Sie verdammt viel zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bereits in der nächsten Woche findet die Bologna-
    achfolgekonferenz zur Schaffung eines europäi-
    chen Hochschulraumes in Berlin statt. Im Rahmen des
    ologna-Prozesses haben sich die über 30 europäischen
    nterzeichnerstaaten zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr
    010 einen gesamteuropäischen Hochschulraum zu ver-
    irklichen. So begrüßenswert dieses Projekt ist, so
    chwierig ist es sicher. Momentan steht für den Bologna-
    rozess kein ständiges Büro zur Verfügung. Die Organi-
    ation der Konferenzen wird immer von den jeweiligen
    astgebern übernommen. Es fragt sich, ob angesichts
    on mittlerweile 33 Unterzeichnerstaaten nicht dauer-
    afte Strukturen erforderlich sind, um den Bologna-Pro-
    ess zeitgemäß umzusetzen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wir haben nächste Woche eine Debatte dazu!)


    ier wäre die Bundesministerin gefragt. Welche Struk-
    urziele verfolgen Sie? Ein schwieriger Punkt ist auch
    ie Qualitätssicherung der einzelnen Bildungsangebote
    m Rahmen des Bologna-Prozesses. Unterschiedliche
    ildungssysteme aus der Türkei, Ungarn oder Deutsch-
    and gilt es unter einen Hut zu bringen. Sogar Russland
    nd die Ukraine haben ihr Interesse an der Mitglied-
    chaft bekundet.
    Der Bologna-Prozess steht auch als Synonym für

    inen flächendeckenden Umstieg auf Bachelor- und






    (A) )



    (B) )


    Marion Seib

    Masterabschlüsse. Wenn die Idee von Bologna Bestand
    haben soll, muss es baldmöglichst einen Qualitätskon-
    sens über diese Studiengänge geben. Hierbei sind die
    Tatkraft und das Engagement der Bundesministerin ge-
    fragt.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Fehlanzeige!)

    In dieser Woche hat auch die neue WTO-Runde im

    mexikanischen Cancun begonnen, bei der es wieder um
    GATS – also um die Einbindung von Dienstleistungen
    in den Welthandel – gehen wird.

    Für Bildungs- und Kultureinrichtungen können sich
    aus den geplanten GATS-Vereinbarungen zahlreiche Ge-
    fahren ergeben. Darauf haben wir in diesem Haus bereits
    hingewiesen. Zwar werden die Verhandlungen von der
    Europäischen Kommission geführt, aber eine kritische
    Beobachtung und Berichterstattung – auch und gerade
    durch die Bundesministerin für Bildung und For-
    schung – ist dabei dringend erforderlich.


    (Zuruf von der SPD: Das macht sie doch auch!)


    Frau Bundesministerin, auch im Bereich der beruf-
    lichen Bildung ist Ihr Einsatz dringend gefragt: Die dra-
    matischen Zahlen bei den fehlenden Ausbildungsstellen
    zeigen, dass in diesem Bereich Reformbedarf herrscht.
    Die Ausbildungsplatzabgabe ist jedoch – das müsste Ih-
    nen auch bekannt sein – ein völlig falsches Mittel. Das
    müssten Sie doch Ihren Kabinettskollegen nahe bringen
    können. Nutzen Sie die schon lange versprochene Re-
    form des Berufsbildungsgesetzes, um die Ausbildungs-
    bereitschaft der Betriebe zu fördern und die Berufsausbil-
    dung stärker an den innerbetrieblichen Arbeitsprozessen
    zu orientieren! Denn nur mit Freiwilligkeit und einer ver-
    nünftigen Steuer- und Wirtschaftspolitik können wir die
    Krise im Ausbildungssektor meistern. Verpulvern Sie vor
    allem nicht Millionen für erfolglose JUMP-Programme!
    Stecken Sie das Geld lieber in die direkte Förderung be-
    trieblicher Ausbildungsplätze!


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Ach ja, Subventionen! Auch das noch! Klasse!)


    Beschäftigen Sie, sehr geehrter Kollege Schneider, sich
    vor allem einmal mit unserem Antrag vom 1. Juli 2003,
    der klar formulierte Forderungen enthält!

    Lassen Sie mich noch etwas zur Nachhaltigkeit an-
    merken. Angesichts der Fülle von Projekten, die sich
    laut Haushaltsplan per se mit Nachhaltigkeit beschäfti-
    gen, ist es wünschenswert, dass einmal konkret ange-
    schobene Projekte weiter gefördert werden.

    Unter dem Stichwort „Zukunftsinitiative Hochschule“
    stellte der Bund für das Haushaltsjahr 2003 19 Millio-
    nen Euro aus den UMTS-Erlösen für eine so genannte
    Verwertungsoffensive zur Verfügung. Im Haushaltsplan
    2004 ist aber von einer Verwertungsoffensive nicht mehr
    die Rede. Das Patentwesen ist mit mehreren anderen
    Punkten zusammengefasst und es ist sehr schwer nach-
    zuvollziehen, wie die Mittel im Haushalt eingeplant wer-
    den.

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    (C (D Frau Kollegin, Ihre Redezeit ist zu Ende. Frau Präsidentin, ich sehe das Blinken. Ich hoffe, dass im Patentwesen keine Beerdigung weiter Klasse stattfindet. Ich hoffe auch, dass wir bei er Erstattung von Darlehensausfällen im Rahmen der AföG-Leistungen nicht mehr mit über 40-prozentigen usfällen rechnen müssen. Vielleicht sind Sie bereit, ine Änderung der Fragebögen für die betroffenen Stuenten zu befürworten. Das wäre eine dankenswerte ufgabe Ihres Hauses. Nächster Redner ist der Kollege Jörg Tauss, SPD raktion. (Peter Dreßen [SPD]: Jetzt kommt Leben in die Bude! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Aufmischen! – Gegenruf der Abg. Ilse Aigner [CDU/CSU]: Das Leben ist hart!)