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ID1506006100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    egen! Frau Ministerin, Sie haben ein ganz besonderes
    alent,


    (Beifall bei der SPD)

    ie können unangenehme Wahrheiten einfach ausblen-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das, was wir hier erlebt haben, ist eine geschönte Bi-

    anz. Ihre Zahlentricksereien werden wir Ihnen heute
    nd auch in den anstehenden Haushaltsberatungen nicht
    urchgehen lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf,

    u erfahren, wie die Bundesregierung mit den Verspre-
    hungen, die sie einmal gemacht hat, umgeht. Sie haben
    eute erneut vorgegaukelt – das hat der Bundesfinanzmi-
    ister in der Haushaltsdebatte am Dienstag ebenfalls ge-
    an –, dass Sie mehr Mittel zur Verfügung haben, als Ihr
    aushalt aufweist. In den Zeitungen ist immer wieder zu
    esen, die Steigerung Ihres Haushaltes betrage insgesamt
    ,3 Prozent. Aber die Ausgaben für das Bauprogramm
    ür Ganztagsschulen gehören definitiv nicht in Ihren
    aushalt, sondern in einen anderen Bereich. Das ist die
    ahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist eine bittere Wahrheit, dass die Mittel für Ihren
    aushalt nicht steigen, nicht stagnieren, sondern im
    weiten Jahr hintereinander zurückgehen. Sie können
    och so lange an die Vergangenheit erinnern, Tatsache
    st – schauen Sie sich an, was für heute und was für die
    ukunft gilt –: Ihr Haushalt befindet sich in einer
    bwärtsspirale.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ulrike Flach [FDP])


    Als ich diesen Haushaltsentwurf gelesen habe, hat
    ich auch gewundert, dass Sie bei der Projektförderung






    (A) )



    (B) )


    Dr. Maria Böhmer

    besonders drastisch kürzen; die Mittel für diesen Bereich
    sinken um immerhin 8,2 Prozent. Für den Hochschulbau
    stehen 12,7 Prozent weniger zur Verfügung. Sie kürzen
    in zwei Kernbereichen. Das kann man nicht machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Mit diesem Streichkonzert nehmen Sie eine völlig fal-
    sche Weichenstellung vor. Sie haben mit Recht gesagt,
    dass Innovationen und Forschung wichtig sind, und zwar
    nicht nur für diese Bereiche selbst, sondern auch für die
    Zukunft unseres Landes, für Wachstum und für Arbeits-
    plätze. Ohne Innovationen wird es kein Wachstum ge-
    ben. Aber in genau diesen Bereichen treten Sie auf die
    Bremse und damit verhindern Sie, dass es in unserem
    Land wieder mehr Wachstum und Beschäftigung gibt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Frau Bulmahn, junge Menschen sind die Leidtragen-
    den Ihrer Politik.


    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: So ist es! – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Das ist die katastrophale Botschaft, mit der wir derzeit
    landauf, landab konfrontiert sind. Mehr als 160 000 Ju-
    gendliche suchten Ende August noch einen Ausbil-
    dungsplatz. Die Situation ist schlimmer als im Jahr zu-
    vor. Das ist ein Skandal und den werden wir auch so
    benennen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Es fehlen Zehntausende Ausbildungsplätze und Sie re-
    agieren hilflos.

    Am 18. März dieses Jahres haben Sie hier Folgendes
    gesagt:

    Jeder Jugendliche, der ausbildungswillig und aus-
    bildungsfähig ist, soll eine Lehrstelle bekommen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Sehr gut!)

    So lautete Ihr Versprechen. Das war eine wichtige Aus-
    sage. Die Jugendlichen haben gedacht, sie könnten sich
    darauf verlassen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das können sie! – Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: Bei der Regierung doch nicht!)


    Ihr Kollege Clement hat vor kurzem erfahren, wie Ju-
    gendliche mittlerweile reagieren. Nachzulesen ist das in
    einem Artikel des „Stern“, der mit „Die Lehrstellenlüge“
    überschrieben ist. Sie wissen genau, was diese Schlag-
    zeile beinhaltet. Jugendliche haben Herrn Clement bei
    einer Veranstaltung in Rostock auf sein Versprechen an-
    gesprochen. Sie haben gesagt, dass sie „diese Heuche-
    leien der Politik“ nicht mehr hinnehmen wollen. Fast die
    Hälfte der Jugendlichen wird sich am Ende dieses Jahres
    nicht in einer Lehrstelle wiederfinden, sondern in einem
    Grundlehrgang, in einem Berufsgrundschuljahr, in ei-
    nem Berufsvorbereitungsjahr, in einer Hauptschule oder
    in einer Berufsfachschule, oft ohne Aussicht auf einen
    Berufsabschluss. 40 Prozent der Jugendlichen in unse-

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    (C (D em Land haben das Schicksal zu erleiden, in Wartechleifen geparkt zu werden. (Ulla Burchardt [SPD]: Und Sie wollen sie auf die Straße setzen!)


    ch zitiere die Äußerung einer jungen Frau im „Stern“:
    Wir wollen keine bescheuerten Warteschleifen oder
    Praktika, wir wollen echte Lehrstellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)

    iese Jugendliche hat Recht. Mit der Lehrstellenlüge
    uss Schluss sein.
    Weiße Salbe ist auch ihr JUMP-Programm: Nur je-

    er dritte Jugendliche, der in diesem Programm war, hat
    echs Monate nach Förderende einen Arbeitsplatz. Wir
    issen, dass in weiten Bereichen der neuen Bundeslän-
    er eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht und dass es dort
    iele Jugendliche gibt, die händeringend einen Ausbil-
    ungsplatz suchen. Durch JUMP sind 30 000 Jugendli-
    he in Sachsen-Anhalt gefördert worden. Was ist das Er-
    ebnis? – Nach Auslaufen der Förderung fielen ganze
    2 000 zurück in die Arbeitslosigkeit.


    (Ulla Burchardt [SPD]: Was ist denn Ihre Alternative? Sie haben doch überhaupt keine!)


    ngesichts dessen nenne ich das JUMP-Programm nicht
    ine Hilfe, sondern eine Katastrophe. Sie sollten es sein
    ssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulla Burchardt [SPD]: Was ist denn Ihre Alternative? Sie haben doch überhaupt keine!)


    Man muss einmal bedenken: Was sind die wahren Ur-
    achen für diese Situation? – Es ist die trübe Auftrags-
    ge der Betriebe. Es ist die hohe Zahl von Insolvenzen,
    0 000 pro Jahr. Woher sollen denn noch die Ausbil-
    ungsplätze kommen?
    Werfen Sie doch einmal einen Blick in den Bereich

    er Bundesregierung!

    (Jörg Tauss [SPD]: Ständig!)


    a merkt man, wie Sie es mit Ausbildungsversprechen
    alten. Herr Clement bietet in diesem Jahr 20 Ausbil-
    ungsplätze weniger an. Im Bundeskanzleramt gab es im
    ergangenen Jahr fünf Ausbildungsplätze. In diesem
    ahr ist es nur noch ein Ausbildungsplatz.


    (Zuruf von der CDU: Es gibt nicht mehr so viele Sozis!)


    Ich habe mir noch angesehen, was die Gewerkschaft
    erdi anbietet. Da beträgt die Ausbildungsquote ganze
    ,3 Prozent. Das ist nicht nur blamabel, sondern entlar-
    end.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Am Montag hat der Bundeskanzler im Verbund mit

    en Gewerkschaften erneut mit einer Ausbildungsplatz-
    bgabe gedroht. Dazu muss ich Ihnen sagen: Eine sol-
    he Ausbildungsplatzabgabe, eine solche Zwangsabgabe






    (A) )



    (B)


    Dr. Maria Böhmer

    ist Gift – Gift für die Betriebe, aber auch Gift für alle
    diejenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen.


    (Ulla Burchardt [SPD]: Ausbildungsplätze hat die Frau Reiche vernichtet!)


    Lassen Sie die Finger davon und bieten Sie den Jugend-
    lichen einen echten Ausbildungsplatz an! Den Anfang
    sollte der Bundeskanzler machen, indem er die Ausbil-
    dungsquote erfüllt und 20 Ausbildungsplätze anbietet.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Christoph Hartmann [Homburg] [FDP])


    An dieser Stelle möchte ich all denjenigen im Land
    einen herzlichen Dank sagen, die trotz angespannter
    wirtschaftlicher Situation einen Ausbildungsplatz zur
    Verfügung stellen: den Handwerkern, den Unternehmen
    und den Freiberuflern. All denjenigen, die jungen Men-
    schen eine Chance geben, gilt unsere Anerkennung; wir
    sagen Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Frau Bulmahn, ich will auch noch eine andere Seite

    des Problems ansprechen. Viele, die sich um einen Aus-
    bildungsplatz bewerben, bringen überhaupt nicht die Vo-
    raussetzungen dafür mit. Mir hat ein Malermeister ge-
    sagt: Die Bewerber können oftmals noch nicht einmal
    den Umfang eines Rechtecks berechnen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ja, was machen wir jetzt mit denen?)


    Das muss man sich einmal vorstellen! Sie sagen einfach:
    Wir machen jetzt das Programm „Zukunft, Bildung und
    Betreuung“. – Die SPD-Fraktion verteilt eine entspre-
    chende Broschüre mit dem Titel „Lernen macht groß &
    stark“.


    (Jörg Tauss [SPD]: Gute Kampagne! – Nicolette Kressl [SPD]: Jawohl!)


    Diese kostet übrigens 115 000 Euro. In meinen Augen
    ist es unerhört, für eine derart dürre Broschüre Steuergel-
    der zu verschleudern.


    (Ulla Burchardt [SPD]: Frau Reiche ist ja mit Steuergeldern ganz anders umgegangen!)


    Wahrscheinlich haben Sie die Broschüre schon in den
    bayerischen Landtagswahlkampf geschickt. Aber die
    bayerischen Eltern werden zu lesen wissen und sich auf
    solch eine Mär nicht einlassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Karlheinz Guttmacher [FDP])


    Wenn Sie Ganztagsschulen heute als Alleskönner
    propagieren, dann müssen wir schon einmal fragen: Was
    können diese Schulen eigentlich leisten? Sie empfehlen
    sie uns – das haben Sie auch am Montag wieder getan –
    als Mittel gegen Analphabetismus, zur Überwindung
    eines sozial ungerechten Schulsystems, für eine bessere
    individuelle Förderung, für mehr Kreativität und für eine
    höhere Qualität des Unterrichts.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Recht so!)


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    (C (D ie behaupten das alles gegen besseres Wissen. Schauen ie sich einmal an, was Ihr Programm in der Realität beirkt! Es ist kein Schulprogramm, sondern ein Bauproramm. (Jörg Tauss [SPD]: Sollen wir es unter freiem Himmel machen? Das ist ja nicht zu fassen! Sollen die auf die Wiese gehen, Frau Böhmer? – Heiterkeit bei der SPD)


    Herr Tauss, welche Situation trifft man denn in Ganz-
    agsschulen an, die mit diesen Mitteln gefördert werden?
    ach dem Unterricht wird ein Mittagessen angeboten.
    ann gibt es Hausaufgabenbetreuung und Lockerungs-
    bungen. Es kommt jemand vom Musikverein oder von
    en Landfrauen, um mit den Schülern kochen zu üben.
    nd Sie wollen uns erklären, das sei Unterricht!


    (Ulla Burchardt [SPD]: Sie sind doch gegen alles!)


    as ist nicht Unterricht, sondern Betreuung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Betreuung am Nachmittag halte ich für vernünftig;
    enn wir brauchen eine bessere Vereinbarkeit von Fami-
    ie und Beruf. Aber die Ganztagsschule, die Sie hier pro-
    agieren, ist kein Weg zu besserer Bildung. Diese Aus-
    age ist von vielen Wissenschaftlern bestätigt worden.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das ist doch Quatsch!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja.