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ID1506000500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl-Josef Laumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Bundeswirtschaftsminister, Sie haben
    am Anfang Ihrer Rede ein Bild der wirtschaftlichen Lage
    in Deutschland gemalt, wonach sich alles bessert, und
    Sie haben uns vorgeworfen, dass wir Ihnen das Wirt-
    schaftswachstum von 2 Prozent, das Sie prognostizie-
    ren, nicht gönnen. Sie sollten doch wissen, dass Christen
    grundsätzlich nicht neidisch sind.


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Aber nur grundsätzlich!)


    Dass wir das hinterfragen, liegt schlicht und ergrei-
    fend daran, dass bis heute keine der Prognosen, die Sie
    in den Monaten, in denen Sie im Amt sind, getroffen ha-
    ben, Realität wurden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Daniel Bahr [Münster] [FDP] – Zuruf von der CDU/CSU: Leider, leider wahr!)


    Die Wahrheit ist, dass Sie vor einem Jahr hier einen
    Haushalt eingebracht haben, ihn genauso vehement wie
    heute verteidigt haben und von einem Wachstum von
    zweieinhalb Prozent ausgegangen sind. Dann haben Sie
    im November, nach der Steuerschätzung, diese Prognose
    auf 1,5 Prozent zurückgenommen. In einem dritten
    Schritt haben Sie in Interviews gesagt, dass wir nur
    1 Prozent erreichen.


    (Zuruf von der SPD: Wie alle Institute!)

    Sicher wird sein, dass wir dieses Jahr bestenfalls ein
    Wachstum von 0,75 Prozent erreichen. Angesichts sol-
    cher Vorgänge können Sie es uns doch nicht verübeln,
    dass wir Ihre Prognosen hinterfragen.

    Ich komme zu einem weiteren Punkt. Sie haben im
    vorigen Jahr in einer ähnlichen Art, in der Sie heute ge-
    redet haben, einen Haushalt eingebracht, der null Euro
    Bundeszuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit
    vorsah. Dann wurden daraus 3 Milliarden, später 5 Mil-
    liarden Euro. Am Ende dieses Jahres wird der Bundeszu-
    schuss für die Bundesanstalt für Arbeit 11 Milliarden
    Euro betragen.

    Dass wir angesichts dieser Prognosen und der einge-
    tretenen Entwicklungen den Haushaltsentwurf hinterfra-
    gen, ist unsere Pflicht. Im Übrigen entspricht das auch
    der Meinung innerhalb der deutschen Bevölkerung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Menschen haben längst begriffen, dass sich unser
    Land nach fünf Jahren Rot-Grün leider Gottes in der
    größten Wachstums-, Beschäftigungs- und Haushalts-
    krise der Nachkriegszeit befindet. Die Menschen haben
    den Eindruck, dass die Regierung statt mutigem Gegen-
    steuern und mutigen Reformen nur Flickschusterei be-
    treibt. Zudem gibt es innerhalb der Koalitionsfraktionen
    einen großen Streit über wesentliche Reformziele. Das
    führt zwangsläufig zu einem Vertrauensverlust.

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    (C (D Die uns objektiv vorliegenden Zahlen lassen die Anahme eines Wirtschaftswachstums von 2 Prozent leider icht besonders solide erscheinen. Es gibt kein Forchungsinstitut, das Ihnen darin Recht gibt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es 19 200 Insol enzen. Insgesamt werden dieses Jahr – das bestätigen lle Fachleute – wahrscheinlich 40 000 Insolvenzen zu erzeichnen sein. Das ist die größte Pleitewelle, die wir e erlebt haben. Noch schlimmer gestaltet sich die Entwicklung der ahl der Erwerbstätigen. Seit dem Jahre 2000 – 1999/ 000 hat die Zahl der Erwerbstätigen sogar etwas zugeommen; das sei der Ehrlichkeit halber erwähnt – gibt es Deutschland 660 000 Erwerbstätige weniger. Für die olkswirtschaft bedeutet das 1,8 Milliarden Euro wenier Steuereinnahmen, 6 Milliarden Euro weniger Einahmen für die Sozialversicherungen und 6 Milliarden uro Mehrausgaben des Staates für Arbeitslosengeld, rbeitslosenhilfe oder schlimmstenfalls Sozialhilfe. Ich laube, dass diese Zahlen deutlich machen, dass dieser ntwicklung eine solide Politik bzw. eine Politik der Reormen und Veränderungen entgegengestellt werden uss. Herr Clement, Sie sind nach der Bundestagswahl in er Öffentlichkeit mit einem sehr großen Vertrauensvorchuss als Superminister gefeiert worden. ie werden verstehen, dass ich als nordrhein-westfälicher Bürger von Anfang an sehr skeptisch war, eil wir in Nordrhein-Westfalen schon wussten, dass Sie den Ankündigungen gut sind, aber im Ergebnis immer as Schlusslicht in Deutschland angeführt haben. Ich will nur einige Beispiele für die großen Fehler, die ie machen, nennen. Nehmen wir das Beispiel der andwerksordnung, von der Sie heute auch gesprohen haben. Im Handwerk finden 520 000 junge Menchen eine Ausbildung. Im Handwerk wird ein Umsatz on 417 Milliarden Euro erzielt. Mit seinen gut 5,3 Milionen Arbeitsplätzen ist das Handwerk – das ist unstreig – in Deutschland eine wesentliche Jobmaschine. Sie haben in Ihrer Rede die Verpflichtung der Unter ehmen zur Ausbildung angesprochen. Diese Auffasung teilen wir völlig. Aber warum Sie sich in der Frage, elches Gewerbe weiterhin in der Anlage A aufgeführt ird und dem Meisterzwang unterstellt bleibt, bis zum eutigen Tag weigern, neben dem Kriterium der Gefahengeneigtheit auch die Ausbildungsleistung mit anzuerennen, ist mir angesichts Ihrer Worte und Floskeln völg schleierhaft. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Zuruf von der SPD: Berechtigt! Immer noch!)


    (Zustimmung bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte ein zweites Beispiel anführen. Das, was
    ie machen, geschieht in einer Weise, dass man darüber






    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    nur weinen kann. So haben Sie über Ihr Ministerium
    schriftlich mitteilen lassen, dass der Baubereich der
    Maurer in der Anlage A bleibt, dass aber der Steinmetz
    aus der Anlage A herausfällt. Können Sie mir erklären,
    welcher Unterschied hinsichtlich der Gefahrengeneigt-
    heit zwischen einem Steinmetz und einem Maurer be-
    steht? Das, was Sie machen, machen Sie schlecht. Da
    liegt das Problem!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


    Ein weiteres Beispiel: Vor einem halben Jahr haben
    Sie in den deutschen Medien – das haben Sie heute nur
    angedeutet – eine Debatte über die Gebühren- und
    Honorarordnung der freien Berufe angestoßen. Auf
    unsere Kleine Anfrage, die wir daraufhin an die Bundes-
    regierung gerichtet haben, erhielten wir die amtliche
    Mitteilung, man denke noch nach und habe sich noch
    keine Meinung gebildet. Auf diese Weise – Sie kündigen
    etwas an, um gleich wieder zurückzurudern – zerstören
    Sie Vertrauen.


    (Zuruf von der SPD: Was ist denn Ihre Auffassung?)


    Sie sollten erst nachdenken und dann handeln; das wäre
    wichtig. Ansonsten sorgen Sie nur für Verunsicherung.

    Noch ein Beispiel: Seit gestern hat die Debatte über
    eine Ausbildungsplatzabgabe durch den Vorschlag,
    eine Stiftung zu gründen, eine neue Qualität bekommen.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das kann man wohl sagen!)


    Aus den Reihen der Grünen gibt es sogar den Vorschlag,
    bis zu 2,5 Prozent der Lohnsumme dafür einzusetzen.
    Obwohl Sie genau wissen, was man alles machen muss,
    um bei der Sozialversicherung nur 1 Prozent einzusparen,
    reden Sie ganz locker über eine solche Größenordnung.
    Wahrscheinlich erheben Sie eine solche Forderung, um
    Ihre Parteifreunde in Deutschland, insbesondere in den
    Bildungsträgern, in Lohn und Brot zu halten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich kann Ihnen dazu nur sagen: In der Bundesrepublik
    Deutschland gibt es bereits eine Ausbildungsabgabe in
    einem großen Wirtschaftsbereich, nämlich in der Bau-
    industrie. Seit 1967 haben dort alle Betriebe eine Ausbil-
    dungsabgabe von 1,2 Prozent der Lohnsumme zu ent-
    richten. Trotz dieses Umlageverfahrens ist die Zahl der
    Ausbildungsplätze im Baugewerbe innerhalb von fünf
    Jahren von ehemals 100 000 auf 44 000 zurückgegan-
    gen. Dieser Großfeldversuch in einem deutschen Indus-
    triebereich hat also dazu geführt, dass die Zahl der Aus-
    bildungsplätze nach Einführung einer solchen Abgabe
    um mehr als die Hälfte abgenommen hat.


    (Zuruf von der SPD: Aber nicht wegen der Umlage!)


    – Sie sagen zu Recht: Aber nicht wegen der Umlage,
    sondern wegen der schlechten Konjunktur im Baube-
    reich! Das stimmt. Aber gerade deshalb werden wir das
    Lehrstellenproblem nur dann nachhaltig lösen, wenn wir

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    (C (D ns für eine Politik entscheiden, die die Wachstumsmpulse in unserem Land stärkt. Das ist doch das Prolem, das nicht angegangen wird. Angesichts all dieser Beispiele kann ich dem nieder ächsischen SPD-Landesvorsitzenden Wolfgang Jüttner ur völlig Recht geben, der in der in dieser Woche erchienenen Ausgabe des „Spiegel“ gesagt hat: Viele Leute glauben euch Berlinern nichts mehr, trauen euch aber alles zu. as ist nicht irgendeiner, der das sagt, sondern das ist der PD-Landesvorsitzende in Niedersachsen! Eines der itglieder dieses SPD-Landesverbandes ist Bundesanzler Schröder. Ausgerechnet der Vorsitzende dieses andesverbandes sagt – ich zitiere noch einmal –: Viele Leute glauben euch Berlinern nichts mehr, trauen euch aber alles zu. err Clement, dass dies ein SPD-Landesvorsitzender saen muss, dazu haben Sie in den letzten Monaten einen roßen Beitrag geleistet. Wenn man einige Minuten innehält und einmal da über nachdenkt, was wir in Deutschland tatsächlich rauchen, ann kommt man zu dem Ergebnis, dass wir einen inister für Wirtschaft und Arbeit bräuchten, der so viel ückhalt durch den Bundeskanzler im Kabinett hat, dass r alle politischen Entscheidungen, die in den einzelnen essorts getroffen werden, so ausrichten kann, dass sie u mehr Arbeitsplätzen und mehr Wachstum in Deutschand führen. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das wäre gut!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Dirk Niebel [FDP]: Eine neue Regierung!)


    ch möchte Ihnen in diesem Zusammenhang nur zwei
    eispiele nennen, die Hunderttausende in Deutschland
    uf die Palme bringen. Ich möchte heute Morgen nicht
    ie ideologische Debatte darüber fortsetzen, ob das Do-
    enpfand richtig oder falsch ist. Wenn man aber ein sol-
    hes Pfand einführt, dann darf man es nicht so dilettan-
    isch wie Sie machen; denn dadurch sind Tausende von
    rbeitsplätzen in der Verpackungsindustrie vernichtet
    orden. Zigtausend Menschen haben ihre Arbeitsplätze
    egen dieses Wahnsinns verloren! Schauen Sie sich nur
    ie Berichterstattung über die Firma Lekkerland an, die
    iele Tankstellen in Deutschland beliefert. Aber der
    undeswirtschaftsminister macht diesen ganzen Unfug
    infach mit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bundesverkehrsminister will nun eine LKW-
    aut einführen. Wir waren uns einig, dass die deut-

    chen Speditionen eine Kompensation für die Maut
    rauchen. Aber der Minister vergisst, die Kompensation
    it der EU zu besprechen!


    (Zuruf von der SPD: Das ist doch Quatsch!)







    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    Jetzt herrscht nur Verunsicherung bei Tausenden von Ar-
    beitgebern und Hunderttausenden von LKW-Fahrern.
    Was wird eigentlich am 2. November auf den deutschen
    Straßen los sein?

    Das betrifft Menschen und Arbeitsplätze. Es ist au-
    ßerordentlich wichtig, dass die Menschen in Lohn und
    Brot bleiben, aber wir haben einen Bundeswirtschafts-
    minister, der nichts dazu beiträgt.


    (Zuruf von der SPD: Wer ist denn verantwortlich in der Wirtschaft? – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie nicht!)


    Ich muss heute einen weiteren Punkt ansprechen. In
    der Sommerpause hat sich der Wirtschaftsminister damit
    hervorgetan, dass er auf die Bedeutung der Energie-
    politik für den Standort Deutschland hingewiesen und
    Planungssicherheit für Kraftwerke gefordert hat:

    Die Rahmenbedingungen sind so auszugestalten,
    dass Deutschland auch künftig ein attraktiver
    Standort für die Energiewirtschaft und die Industrie
    bleibt und sich ein Energiemix ergibt, der den
    gleichrangigen Zielen Versorgungssicherheit, Wirt-
    schaftlichkeit und Klimaschutz gerecht wird... wir
    können nicht gleichzeitig aus Kernenergie und
    Kohle aussteigen.

    Das ist richtig, das unterstützen wir. Aber was ist in den
    Tagen und Wochen nach diesen Worten in Ihrer Regie-
    rung und in Ihrer Bundestagsfraktion passiert? In diesem
    Jahr werden die Ausgaben für die Förderung der regene-
    rativen Energien die Höhe der Steinkohlesubventionen
    erreichen. Das ist die Wahrheit.

    Unser Anteil der staatlichen Belastung der Energie-
    preise liegt bei 40 Prozent, in Schweden liegt er bei
    36 Prozent, in England bei 6 Prozent und in Amerika bei
    5 Prozent. Günstige Energiepreise sind für die wirt-
    schaftliche Entwicklung in vielen Bereichen genauso
    wichtig wie die Lohnnebenkosten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wieder einmal hat sich der Wirtschaftsminister nicht

    durchgesetzt. Sie investieren weiterhin auch an unmögli-
    chen Standorten in die Windenergie. Davon haben nur
    die Leute etwas, die an Windenergiefonds beteiligt sind.
    Ihre Energiepolitik belastet einen Haushaltsvorstand mit
    einem durchschnittlichen Stromverbrauch und einer
    durchschnittlichen Kilometerleistung seines Autos mit
    rund 35 Euro im Monat. Würde man die 35 Euro in einer
    Lebensversicherung anlegen, hätte man zumindest für
    die zusätzliche Alterssicherung nach 30 Jahren über
    17 000 Euro. Dort wäre das Geld besser angelegt als bei
    denen, die hierzulande in Windparks investieren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihre Politik können sich nur reiche Leute leisten, kleine
    Leute nicht mehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Herr Clement, am Schluss Ihrer Rede haben Sie die
    Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozial-

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    (C (D ilfe angesprochen. Ich darf Ihnen für die Union sagen: ir sind sehr an einer Lösung interessiert. ir tragen aber nur eine Lösung mit, die gewährleistet, ass sie von der Administration her funktioniert; denn ir reden über 4,3 Millionen Menschen. Das ist eine gealtige Zahl und eine große Verantwortung. Ich stelle die Reform der Zusammenführung von Ar eitslosenund Sozialhilfe in der Bedeutung für die Areitsmarktund Sozialpolitik in eine Reihe mit den groen Rentenreformen, die wir in der Geschichte unseres andes gemacht haben. Es ist eine gewaltige Reform, ie dort angestoßen wird. Sie muss so ausgestaltet sein, ass sie funktioniert und nicht nur Niveaus senkt. Wenn ch als jemand, der seit über zehn Jahren Arbeitsmarktolitik im Bundestag betreibt, eines weiß, dann ist es olgendes: Die Bundesanstalt für Arbeit ist dazu nicht in er Lage. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Dirk Niebel [FDP]: Wir auch!)


    Deshalb, glaube ich, ist es richtig, eine regionale Ver-
    nkerung der Verantwortlichkeiten vorzunehmen und
    esetzestechnisch dafür zu sorgen, dass die beiden Ebe-
    en zusammenarbeiten. Wir möchten, dass die Kommu-
    en dabei den Hut aufhaben.
    Sie sprachen den Niedriglohnbereich an. Führen wir

    och darüber eine ganz offene und ideologiefreie Dis-
    ussion! Die Hälfte der Menschen, die Arbeitslosenhilfe
    der Sozialhilfe erhalten, hat keine Berufsausbildung.
    as ist Fakt. Vielleicht werden wir durch Qualifizierung
    en einen oder anderen auf das Niveau einer Berufsaus-
    ildung oder eines Gesellenbriefes heben können, wir
    erden das aber nicht bei allen schaffen.
    Wissen Sie, worin seit Jahren und zunehmend unser

    rößtes arbeitsmarktpolitisches Problem besteht? Es gibt
    n Deutschland keine Arbeit mehr für Menschen, die nur
    ine einfach strukturierte Tätigkeit ausüben können.
    iese Arbeitsplätze sind heute in Osteuropa.
    Ich habe hier einen Wahlkreis zu vertreten, in dem die

    extilindustrie eine große Rolle spielt. Einfache Näh-
    ätigkeiten, wie es sie in den Textilfabriken noch gab, als
    ch meine Arbeit im Bundestag begonnen habe, gibt es
    eute nicht mehr. Gehen Sie einmal in eine große Ma-
    chinenbaufabrik! Wo gibt es noch einfache Schweißtä-
    igkeiten? Ich habe den Job eines Maschinenschlossers
    7 Jahre lang gemacht. Da kenne ich mich ein bisschen
    us. Mittlerweile wird der allergrößte Teil dieser Arbei-
    en in Osteuropa geleistet. Aber die Menschen, die diese
    rbeit aufgrund ihres Anforderungsprofils noch vor
    0 oder vor 15 Jahren gemacht haben, leben nach wie
    or in diesem Land und sie können auch nicht wegge-
    en.
    Diese Arbeiten werden hier für Stundenlöhne von

    0, 11 oder 12 Euro nicht stattfinden, auch wenn ich das
    erne wollte. Das durch solche Arbeiten erzielbare Ein-
    ommen wird, wenn man zu Hause eine Bedarfsgemein-
    chaft, sprich: eine Familie, hat, nicht oberhalb der So-
    ialhilfe liegen. Ich finde, deswegen ist es – auch für den






    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    Bundeswirtschaftsminister – lohnend, hier über die Förde-
    rung des Niedriglohnbereiches und über das Wieder-
    entstehen von einfach strukturierter Arbeit in Deutschland
    nachzudenken und zu streiten.

    Solche Jobs gibt es nicht mit Löhnen oberhalb der So-
    zialhilfe, wenn die betreffenden Arbeitnehmer in einer
    Bedarfsgemeinschaft leben. Deswegen glaube ich, dass
    Hessen mit seinem kommunalen Ansatz und mit der För-
    derung des Niedriglohnbereiches richtig liegt. Dort wer-
    den die nötigen Voraussetzungen für einen funktionie-
    renden Arbeitsmarkt geschaffen. Was wollen Sie denn
    mit Ihrer ganzen Arbeitsmarktpolitik erreichen, wenn es
    die entsprechenden Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt
    gar nicht gibt? Einfach strukturierte Arbeit kann doch
    wohl nicht nur in kommunalen Beschäftigungsgesell-
    schaften stattfinden. Ich sage Ihnen: Deswegen müssen
    wir an diesen ganzen Bereich herangehen; sonst werden
    Sie dieses Problem nicht lösen.

    Wenn Sie wirklich gemeinsam mit uns eine Lösung
    finden wollen, dann werden wir das daran erkennen kön-
    nen, dass Sie – das sollten Sie bitte tun – die Hartz-III-
    Gesetze im Bundestag stoppen, bis man im Rahmen von
    Hartz IV geregelt hat, wer die Trägerschaft übernimmt.
    Solange diese Frage nicht entschieden ist, ist es verrückt,
    eine Reform der Bundesanstalt für Arbeit zu beschlie-
    ßen, die vorsieht, dass sie demnächst die Zuständigkeit
    für 4,3 Millionen Menschen mehr hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie uns deswegen erst über Hartz IV oder über

    Hartz IV und Hartz III zusammen reden! Vielleicht fin-
    den wir dann eine Lösung. Das Einzige von dem, was
    auf der Grundlage der bisherigen Hartz-Gesetze auf den
    Weg gebracht worden ist – ich erinnere an unsere Ver-
    handlungen im letzten Herbst mit Ihnen –, was funktio-
    niert, ist das, was wir von der Union durchgesetzt haben:
    die Minijobs. Alles andere war Schall und Rauch. Des-
    wegen sollten Sie auch bei Hartz IV sehr auf uns hören.
    Von Arbeitsmarktpolitik verstehen wir mehr, weil wir
    den Arbeitsmarkt besser als Sie kennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile der Kollegin Thea Dückert, Bündnis 90/

Die Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thea Dückert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Herr Laumann, ich war enttäuscht.

    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Zu Recht!)


    Ich habe im Ausschuss immer wieder erlebt, dass Sie
    viele fundierte, praktische Kenntnisse über den Arbeits-
    markt haben. Sie haben hier Ihre Vorstellungen auf zwei
    Punkte reduziert – Sie haben zum Schluss eine Zusam-
    menfassung vorgenommen –: Niedriglohnsektor und die
    Frage „Wer hat in den Jobcentern den Hut auf?“. Das hat
    mit einem Konzept, das sich mit der schwierigen Situa-

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    (C (D ion auf dem Arbeitsmarkt auseinander setzt nun wirkich nur entfernt zu tun. Gleichzeitig haben Sie hier beklagt – das war der roße Auftakt Ihrer Rede –, dass der Minister Prognosen orrigieren musste; das ist mein zweiter Hauptkritikunkt. Dazu kann ich nur sagen: Eine Konstante der letzen zwei Jahre war, dass alle Wissenschaftler und alle irtschaftswissenschaftlichen Institute ihren aktuellen rognosen immer eine Korrektur der alten voranstellen ussten. Das ist das Ergebnis der nicht prognostizierten chwierigen stagnativen Phase, die wir hatten. Herr aumann, nach Ihrer Rede kann ich nur sagen: Wir brauhen mehr Blaumänner und weniger Laumänner, wenn s um Arbeitsmarktpolitik geht. (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Primitiver gehts nicht mehr!)


    Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist eine der zen-
    ralen Gerechtigkeitsfragen, mit denen wir uns im Mo-
    ent auseinander setzen müssen. Es ist eine bittere Situ-
    tion für die Jugendlichen, immer noch unsicher darüber
    u sein, ob sie überhaupt eine Ausbildungsstelle finden.
    s ist eine bittere Situation für junge Frauen, die gut
    ualifiziert sind, dass sie nicht arbeiten können, weil sie
    eine Kinderbetreuung finden. Es ist eine bittere Situa-
    ion, wenn Menschen in Betrieben arbeiten müssen, in
    enen niemand über 50 Jahre eingestellt wird. Es ist eine
    ittere Situation für alle Arbeitslosen in diesem Land,
    ass wir eine durchschnittliche Dauerarbeitslosigkeit
    on 32 Wochen haben, die weit über dem europäischen
    urchschnitt liegt.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Nach fünf Jahren Ihrer Regierung!)


    as hat sich über die letzten Jahrzehnte Jahr für Jahr so
    ufgebaut.
    Weil das so ist, ist es richtig, den Abbau der Arbeits-

    osigkeit in das Zentrum der Politik zu stellen, vor allem
    en Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit und den Abbau
    er Schwarzarbeit.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das konnten Sie fünf Jahre tun!)


    as ist die zentrale Frage, sozusagen das Zentrum der
    genda 2010. Ihr Ziel ist es, die Investitionen in Arbeit
    oranzubringen.
    Wenn wir uns die Details dazu ansehen, dann müssen
    ir erkennen, dass all die schwierigen Veränderungen
    m Arbeitsmarkt, die wir eingeleitet haben – seien es
    eue Instrumente wie Personal-Service-Agenturen oder
    ine bessere Betreuung –, nur greifen können, wenn es
    ns gelingt, aus der stagnativen Phase heraus- und in
    ine Wachstumsphase hineinzukommen. Ohne wirt-
    chaftlichen Aufschwung wird es keine neuen Arbeits-
    lätze oder erfolgreiche neue Instrumente in der Arbeits-
    arktpolitik geben können. Wir brauchen für neue
    rbeitsplätze – das ist ganz klar – Wachstum.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Thea Dückert

    Deswegen verstehe ich die ständige Polemik dazu, ob

    zum Beispiel die Personal-Service-Agenturen funktio-
    nieren oder nicht, überhaupt nicht. Im Moment sind wir
    gar nicht in einer Situation, in der Zeitarbeit oder irgend-
    etwas anderes zur Integration auf dem Arbeitsmarkt boo-
    men kann.

    Wir müssen den Aufschwung in Gang bringen. Des-
    wegen müssen wir die Steuerreform vorziehen. Herr
    Laumann, Sie können darüber reden, wer in den Jobcen-
    tern den Hut aufhat, aber Sie wissen ganz genau, dass es
    letztlich darum geht, die vorgezogene Steuerreform auch
    zu einem konjunkturellen Erfolg zu machen, damit die
    Jobcenter zukünftig auch wirklich vermitteln können. Es
    geht darum, dass Sie im Bundesrat zum Beispiel den
    Subventionsabbau unterstützen. Das wäre für die
    Finanzierung der Steuerreform erforderlich und würde
    dazu beitragen, die Neuverschuldung möglichst gering
    zu halten. Da sind Sie in der Pflicht. Es ist eine arbeits-
    marktpolitische Aufgabe auch für Sie, die Unterstützung
    dafür im Bundesrat zu organisieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Diagnose ist einfach, aber bedrückend: Über die
    letzten Jahrzehnte, etwa über die letzten 30 Jahre, haben
    wir von Krise zu Krise eine zunehmende Sockelarbeits-
    losigkeit zu verzeichnen gehabt. Aus jeder Krise sind
    wir mit immer höherer Arbeitslosigkeit herausgekom-
    men. Dieser Trend, der schon über Jahrzehnte geht, muss
    durchbrochen werden.

    Wir haben am Arbeitsmarkt Strukturprobleme, nicht
    nur konjunkturelle Probleme. Die Reformen müssen die
    Strukturprobleme angehen. Deswegen ist eine zentrale
    Aufgabe der Agenda 2010: die Lohnnebenkosten sen-
    ken, Strukturreformen in den sozialen Sicherungssyste-
    men verwirklichen. Wir müssen die Spirale von höheren
    Lohnnebenkosten, mehr Arbeitslosigkeit, wieder höhe-
    ren Sozialversicherungsbeiträgen usw. durchbrechen.

    Wir müssen die Beschäftigungsschwelle generell
    senken. Selbst ein Wachstum von 2 Prozent kann nicht
    zu mehr Beschäftigung führen, wenn die Beschäfti-
    gungsschwelle weiterhin bei 2 Prozent Wachstum und in
    den neuen Bundesländern sogar bei 3 Prozent Wachstum
    liegt.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Donnerwetter! Welche Erkenntnis!)


    Also müssen wir entbürokratisieren. Also müssen wir
    auch die Handwerksordnung entrümpeln. Herr
    Laumann, lassen Sie mich dazu ein Wort sagen: Vor
    dem Hintergrund der Jugendarbeitslosigkeit, der Schwie-
    rigkeiten der Jugendlichen, Ausbildungsplätze zu fin-
    den, und vor dem Hintergrund dessen, dass der alte
    Zopf Handwerksordnung – das ist ja noch aus dem Mit-
    telalter –


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    dazu führt, dass neue Betriebe, die einfache Tätigkeiten
    anbieten, nicht gegründet werden können, finde ich es
    wirklich bemerkenswert, wie es Ihnen gelingt, beides ge-
    geneinander auszuspielen. So sagen Sie, man dürfe die

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    (C (D andwerksordnung nicht verändern, weil dann die Ausildungsbereitschaft des Handwerks sinke. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Nachhaltigste Wirtschaftsform, die es gibt!)


    Wir wissen, dass das Handwerk und die kleinen Be-
    riebe viel ausbilden und die Stütze des Ausbildungs-
    arktes sind. Trotzdem muss mit der Verkrustung und
    erbürokratisierung des Arbeitsmarktes, die Sie gepflegt
    aben – so waren zum Beispiel Existenzgründungen in
    iesem Bereich nur sehr schwer möglich –, Schluss ge-
    acht werden.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Nennen Sie doch einmal eine Verkrustung! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie sind ideologisch verkrustet!)


    Sie sind ideologisch verkrustet. Da haben Sie Recht.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will es Ihnen mit einem anderen Beispiel belegen.
    m die Schwelle für Beschäftigung zu senken, braucht
    an zum Beispiel auch mehr betriebliche Bündnisse
    ür Arbeit.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wer verhindert sie?)


    Sie fragen, wer sie verhindere. Ich will Ihnen einmal
    agen, was Sie machen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sagen Sie doch lieber einmal, was Sie machen wollen!)


    ir brauchen betriebliche Bündnisse für Arbeit. Das
    önnen wir zum Beispiel über mehr Öffnungsklauseln in
    en Flächentarifverträgen, die wir unbedingt brauchen,
    egeln. Sie aber nutzen die schwierige Arbeitsmarkt-
    ituation aus, um in Form von trojanischen Pferden den
    lächentarifvertrag auszuhebeln.


    (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Harte Unterstellung!)


    as wollten Sie ja schon immer. So sieht Ihre Arbeits-
    arktpolitik aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Was wollen Sie damit aufzeigen?)


    Wir müssen, um neue Beschäftigung zu schaffen, auf
    llen Ebenen Reformen durchführen. Es handelt sich ge-
    ade bei den anstehenden arbeitsmarktpolitischen Refor-
    en um eine Operation auf hoher See. Da wird es übri-
    ens auch große Übergangsprobleme geben, aber wir
    üssen das tun.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: „Wir müssen, wir müssen“ – sagen Sie, was Sie tun! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie müssen seit fünf Jahren! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie stellen doch die Regierung!)


    Ich sage Ihnen, was wir tun. Aber Sie müssen bei dem,
    as wir tun, mitmachen. Wir werden jetzt einen ganz






    (A) )



    (B) )


    Dr. Thea Dückert

    zentralen Schritt machen, den zu gehen Sie schon seit
    langem fordern, aber wozu Sie nie den Mut hatten, näm-
    lich die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
    Sozialhilfe. Hierbei handelt es sich um einen Paradig-
    menwechsel in der Politik: weg vom Ausgrenzen, hin
    zum Integrieren.

    Die Arbeitslosenpolitik der vergangenen Jahrzehnte
    hat dazu geführt, dass zum Beispiel arbeitslose Sozial-
    hilfeempfänger von den Maßnahmen der aktiven Ar-
    beitsmarktpolitik ausgegrenzt wurden. Wir hatten drei
    Klassen von Arbeitslosen. Die Sozialhilfeempfängerin-
    nen und -empfänger hatten keinen Zugang zu den Mit-
    teln der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Stattdessen muss-
    ten sie ihre Zeit für demütigende Gänge nutzen, zum
    Beispiel wenn ihr Kind einen Schulausflug machen
    wollte. Wir regeln das jetzt anders.


    (Dirk Niebel [FDP]: Warum haben Sie unseren Vorschlag 2002 denn abgelehnt?)


    Wir werden durch die Zusammenlegung von Arbeits-
    losen- und Sozialhilfe eine Hilfe aus einer Hand einfüh-
    ren. Wir werden die Leistungen pauschalisieren und An-
    laufstellen für alle Arbeitslosen einführen, nämlich die
    Jobcenter; darauf komme ich noch zu sprechen. Wir
    werden hier eine Regelung schaffen, wonach alle, die
    mehr als drei Stunden arbeiten können, die also nicht zu
    jung, nicht zu alt und nicht zu krank sind, eine Leistung
    aus einer Hand bekommen, und zwar pauschaliert nach
    klaren Vorgaben.

    An der Stelle muss ich noch hinzufügen: Wir wollen,
    dass die klare Regelung auch bezüglich des Rentenrechts
    so umgesetzt wird und nicht per Verordnungsermächti-
    gungen andere Kriterien wie Arbeitsmarktnähe einge-
    führt werden können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Es geht bei dieser Reform um unheimlich viel: um

    eine neue Denke, um gleichzeitiges Fördern und For-
    dern. Gerade das steht insbesondere hinter dem Vorha-
    ben der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozial-
    hilfe.

    Wie sieht Ihre Antwort darauf aus? Herr Laumann,
    Sie haben ja eben noch einmal vorgetragen, was uns die
    Opposition anbietet. Sie schlägt verschiedene Modelle
    vor: Hessen sagt etwas, Niedersachsen sagt etwas, Ba-
    den-Württemberg sagt etwas und Stoiber meint nun,
    durch Lockerungen beim Datenschutz Sozialhilfebetrü-
    ger aufspüren zu können und damit ein Mittel gegen die
    Arbeitslosigkeit in der Hand zu haben. Das ist lächerlich.

    Diese verschiedenen Vorschläge, die von Ihrer Seite
    kommen, reduzieren sich eigentlich auf zwei Punkte:

    Erster Punkt: Sie wollen das Arbeitslosengeld II für
    arbeitsfähige Arbeitslose, die Arbeit suchen, generell un-
    ter das soziokulturelle Existenzminimum absenken.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Das ist ja gar nicht wahr!)


    Das lehnen wir ab. Wir haben einen vollständig anderen
    Ansatz. Die Menschen haben einen Anspruch auf das so-

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    (C (D iokulturelle Existenzminimum. Sie müssen Angebote ekommen und diese Angebote müssen sie annehmen, as ist richtig. Wenn sie diese Angebote nicht annehmen, ird es Sperrzeiten und Sanktionen nach dem Grundsatz Fördern und fordern“ geben. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das ist doch gar kein Unterschied! – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Endlich nehmen Sie unsere Vorschläge zumindest auf!)


    hr Vorschlag ist unsozial.
    Ihr zweiter Punkt: Sie wollen einen flächendeckenden
    iedriglohnsektor einführen; dafür hat Herr Laumann
    ben noch geworben. Erstens ist das nicht finanzierbar
    Hessen oder andere Bundesländer, die das vorschla-
    en, sagen überhaupt nichts zur Finanzierung, außer:
    er Bund soll bezahlen –; zweitens werden wir dadurch
    n eine arbeitsmarktpolitische Schieflage kommen, die
    uf ein „working poor“, wie wir es aus den USA kennen,
    inausläuft.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Können Sie auch deutsch sprechen?)


    as ist verheerend, das wollen wir nicht.
    Wir haben einen ganz anderen Ansatz.

    (Laurenz Meyer [Hamm] [CDU/CSU]: Lieber Arbeitslose bezahlen!)

    ir bieten Arbeitslosenhilfeempfängerinnen und -emp-

    ängern eine gezielte Förderung zur Aufnahme von Ar-
    eit, zur Integration. Wir setzen gezielt auf bessere Zu-
    erdienstmöglichkeiten und auf ein Einstiegsgeld für
    angzeitarbeitslose, und zwar – und das ist gut an die-
    em Gesetz – abhängig vom Familienstatus.
    Wir machen den ersten Schritt hin zu einer Kinder-

    rundsicherung, weil Menschen nicht wegen ihrer Kin-
    er in die soziale Abhängigkeit geraten dürfen. Mit die-
    em Zuschuss von bis zu 140 Euro pro Kind können und
    erden wir viele Menschen dazu bringen, ihren Lebens-
    nterhalt selbst zu erarbeiten und dadurch nicht in die
    ozialhilfe abzugleiten. Auch das fördert die Aufnahme
    on Arbeit.
    Ich will noch anmerken, dass wir mit einem Punkt in

    iesem Gesetzentwurf nicht einverstanden sind. Wir
    ollen nicht, dass beim Bezug von Arbeitslosengeld II,
    o wie es jetzt im Gesetz steht, eine Unterhaltspflicht
    um Beispiel von Eltern gegenüber Kindern oder umge-
    ehrt begründet wird, weil es zu absurden Situationen
    ühren würde. Es kann nicht sein, dass sich ein 50-Jähri-
    er noch einmal an seine Kinder wenden muss, ehe er
    rbeitslosengeld II beziehen kann. Die Situation ist et-
    as anders als bisher bei der Sozialhilfe. Das wollen wir
    o nicht.
    Aber die Grundrichtung, die wir in den Eckpunkten

    estgelegt haben, ist richtig: Fördern zur Aufnahme von
    rbeit, unterstützen durch Einstiegsgelder – das ist der
    nsatz, der bei der Arbeitslosenhilfe notwendig ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







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