Rede:
ID1506000300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 60
    1. und: 4
    2. \n: 3
    3. die: 2
    4. über: 2
    5. dem: 2
    6. Liebe: 1
    7. Kolleginnen: 1
    8. Kollegen!: 1
    9. Soeben: 1
    10. wird: 1
    11. ge-eldet,: 1
    12. dass: 1
    13. schwedische: 1
    14. Außenministerin: 1
    15. Annaindh: 1
    16. ihren: 1
    17. Verletzungen: 1
    18. erlegen: 1
    19. ist,: 1
    20. ihr: 1
    21. von: 1
    22. einemttentäter: 1
    23. zugefügt: 1
    24. wurden.: 1
    25. Noch: 1
    26. haben: 1
    27. wir: 1
    28. keine: 1
    29. In-ormationen: 1
    30. Täter: 1
    31. Motiv.: 1
    32. Ich: 1
    33. kann: 1
    34. nur: 1
    35. unserenbscheu: 1
    36. diese: 1
    37. Tat: 1
    38. ausdrücken: 1
    39. den: 1
    40. Angehöri-en: 1
    41. unser: 1
    42. Mitgefühl: 1
    43. aussprechen.: 1
    44. Unsere: 1
    45. Solidarität: 1
    46. giltem: 1
    47. Volk,: 1
    48. Parlament: 1
    49. der: 1
    50. Regierung: 1
    51. Schwe-ens.Ich: 1
    52. danke: 1
    53. Ihnen.Nun: 1
    54. erteile: 1
    55. ich: 1
    56. das: 1
    57. Wort: 1
    58. Kollegen: 1
    59. Karl-Josefaumann,: 1
    60. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Dirk Niebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Vielen Dank. – Herr Minister, würden Sie mir zustim-

    men, dass das hervorragende Instrument des Überbrü-
    ckungsgeldes, das es bereits gab, als ich 1990 in die
    Bundesanstalt für Arbeit eingetreten bin, nicht ein Er-
    gebnis der Hartz-Gesetzgebung ist? Würden Sie mir
    weiterhin zustimmen, dass es Minijobs schon gegeben
    hat, bevor Rot-Grün die Regierung übernommen hat,
    und dass es in der Haltung dieser Regierung eine Verän-
    derung im Vergleich zur Frühphase der ersten Legisla-
    turperiode gegeben hat?


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft
    und Arbeit:

    Wenn es Sie beruhigt, Herr Kollege, bestätige ich Ih-
    nen dies, allerdings mit dem Hinweis, dass Sie, anders
    als wir, die Menschen nicht ermutigt haben, den Weg in
    die Selbstständigkeit zu gehen. Das haben wir mit der
    Ich-AG getan.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Wo leben Sie, Herr Minister?)


    – Herr Kollege Hinsken, ich lebe in Deutschland, mitten
    in Nordrhein-Westfalen. Das ist ein ziemlich starkes
    Land. Ich lade Sie ein, dieses Land einmal zu besuchen.

    Wir sind übrigens nicht nur bei der Ich-AG und bei
    den Unternehmensgründungen erfolgreich, sondern auch
    in anderen Dingen, wie zum Beispiel bei der gerne zer-
    redeten Personal-Service-Agentur. Herr Kollege Merz
    hat davon gesprochen, dass erst 600 Menschen in Arbeit
    seien. Diese Zahlen sind mittlerweile überholt: Derzeit
    sind über 15 000 Menschen in Personal-Service-Agentu-
    ren. Über all diese Wege sind wir auf dem Kurs nach
    vorne. Natürlich würden Sie und ich es gerne sehen,
    wenn es noch etwas schneller ginge. Aber wir wissen,
    dass wir auf diese Weise wichtige strukturelle Verände-
    rungen am Arbeitsmarkt erreichen werden. Diese Wege,
    die den Sektor der Dienstleistungen wie auch den Be-
    reich der Jobs für gering Qualifizierte betreffen und auf
    denen hoffentlich viele Menschen aus der Schwarzarbeit
    kommen, um in den ersten Arbeitsmarkt hineinzuwach-
    sen, sind außerordentlich erfolgsversprechend und wer-
    den von uns genutzt und gefördert.

    Das Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt enthält ar-
    beitsrechtliche Vorschriften insbesondere beim Kündi-
    gungsschutz, um Beschäftigungshindernisse abzubauen.
    Es begrenzt die Höchstdauer des Bezugs von Arbeits-
    losengeld. Dabei geht es darum, den Weg in den Vorru-
    hestand, der bisher von den Beitragszahlerinnen und
    Beitragszahlern in wesentlichem Umfang mitfinanziert
    worden ist, abzuschneiden, um auf diese Weise dazu bei-
    zutragen, dass die tatsächliche Lebensarbeitszeit in
    Deutschland steigt und dass wir über ein Renteneintritts-
    alter von jetzt etwa 60 Jahren hinauskommen.

    b

    G
    u
    v
    a
    i
    N
    m
    m
    d
    m
    b

    d

    ta
    e
    d
    f
    f
    A
    g
    a
    s
    r

    e
    b
    s
    D
    L
    u
    M

    b
    g
    c
    w
    s
    h
    r
    w
    A
    d
    h
    a
    b
    c
    s
    A
    d
    d
    A
    t

    (C (D Die Entwürfe, die das Bundeskabinett am 13. August eschlossen hat und die wir jetzt eingebracht haben das sind die Entwürfe des dritten und vierten Hartzesetzes –, öffnen der Bundesanstalt für Arbeit das Tor, m als künftige Bundesagentur für Arbeit wirkungsoll und kundenorientiert als der moderne Dienstleister m Arbeitsmarkt agieren zu können. Sie beseitigen – das st der Kern des vierten Hartz-Gesetzes – das ineffiziente ebeneinander von Arbeitslosenund Sozialhilfe. Wir üssen in Deutschland mit den beiden Fürsorgesysteen, dem einen auf der kommunalen Ebene und dem aneren auf der staatlichen Ebene, Schluss machen. Wir üssen auch die Widersprüche, die es zwischen diesen eiden System gibt, beenden. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will hier, weil wir über den Haushalt sprechen,
    arauf aufmerksam machen, dass diese Reformvorhaben
    insbesondere Hartz IV – voraussichtlich im parlamen-
    rischen Verfahren noch Änderungen im Einzelplan 09
    rforderlich machen werden. Das ist vermutlich notwen-
    ig, um die haushaltswirtschaftlichen Voraussetzungen
    ür eine erfolgreiche Umsetzung der Reformen zu schaf-
    en. Das ist eine inhaltlich wie technisch anspruchsvolle
    ufgabe. Die unterschiedlichen Verfahrensstränge fol-
    en unterschiedlichen Zeitvorgaben und müssen sinnvoll
    ufeinander abgestimmt und gesteuert werden. Ich bitte
    chon jetzt von hier aus die zuständigen Haushaltsbe-
    ichterstatter um Unterstützung in diesem Prozess.
    Wenn es uns gelingt, das Gesamtkonzept so, wie wir

    s dargelegt haben, umzusetzen, dann werden Verschie-
    ebahnhöfe für Menschen zwischen den verschiedenen
    ozialen Sicherungssystem in Deutschland beendet.
    ann gibt es, hoffe ich, keine unnötigen finanziellen
    asten mehr. Wir werden dann vor allen Dingen
    nnötige Bürokratie in diesem Sektor, der so viele
    enschen betrifft und belastet, kräftig abbauen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, das Ziel der neuen Ar-
    eitsmarktpolitik sind alle erwerbsfähigen Menschen. Es
    eht um alle erwerbsfähigen Menschen, die Arbeit su-
    hen und die arbeiten wollen, ganz unabhängig davon,
    elche Leistung zur Sicherung des Lebensunterhaltes
    ie beziehen – ob sie aus der bisherigen Arbeitslosen-
    ilfe oder aus der Sozialhilfe kommen. Uns geht es da-
    um, dass diejenigen, die arbeiten können und arbeiten
    ollen, wenn es irgend geht, so schnell wie möglich in
    rbeit vermittelt werden. Für diese Menschen – wir re-
    en über einige Millionen; allein die Zahl der erwerbsfä-
    igen Menschen, die heute in der Sozialhilfe sind, wird
    uf 900 000 geschätzt – konzentrieren wir mit diesen
    eiden Gesetzentwürfen die Vermittlungsarbeit in Job-
    entern, die künftig die entscheidende und die aus-
    chließliche Anlaufstelle für alle, die in Deutschland in
    rbeit vermittelt werden wollen, sein werden. Das ist
    as Kernstück. Wir wollen, dass selbstverständlich – um
    iese Diskussion aufzunehmen – die Bundesanstalt für
    rbeit, also die künftige Agentur für Arbeit, die fachlich
    eilweise hervorragenden Einrichtungen der Städte und






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    Gemeinden – die Sozialämter, die Jugendämter, die Für-
    sorgeämter – und auch die freien Träger in diesen Job-
    centern, die teilweise in unseren Städten und Gemeinden
    schon entstanden sind, sinnvoll zusammenarbeiten. Wir
    wollen den Gegensatz, den es bisher gibt, dieses Laufen
    von Behörde zu Behörde, das bisher den arbeitsuchen-
    den Menschen zugemutet wird, mit dieser Bündelung
    unter einem Dach – wenn es irgend geht, auch räumlich
    unter einem Dach – überwinden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: 16 000 neue Stellen!)


    – Nein, dazu braucht nicht eine einzige neue Stelle ein-
    gerichtet zu werden. Herr Kollege, es ist gut, dass Sie
    dazwischenrufen: Es brauchen nicht 16 000 Stellen und
    auch nicht 11 800 Stellen neu eingerichtet zu werden.
    Sie sind nicht dabei gewesen, aber in der Unterkommis-
    sion der Eichel-Kommission, in der alle Ihre Fachleute
    dabei waren, ist eine Modellrechnung aufgemacht wor-
    den. Die Frage lautete: Was ist notwendig, damit wir
    endlich ein Vermittlungsverhältnis von einem Vermittler
    auf 75 Arbeitsuchende bekommen und nicht mehr, wie
    früher, ein Verhältnis von einem Vermittler auf 800 Ar-
    beitsuchende oder wie derzeit noch auf 350 Arbeitsu-
    chende haben? Wir wollen auf ein Verhältnis von 1 : 75
    kommen: ein Vermittler bzw. eine Vermittlerin auf 75 Ar-
    beitsuchende. Das ist die wichtigste Veränderung, die
    wir dort vornehmen, damit wirklich ein Mensch vermit-
    telt werden kann und nicht mehr nur administriert und
    finanziert wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu brauchen wir aber keine zusätzlichen Einstellun-
    gen in der Bundesanstalt für Arbeit, Herr Kollege. Das
    kann mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesche-
    hen, die dort jetzt vor allen Dingen mit dem Administrie-
    ren beschäftigt sind. Wenn wir allein die hohe Zahl von
    Programmen auf ein vernünftiges Maß reduzieren, wer-
    den nach anderen Modellrechnungen 3 000 Stellen ein-
    gespart. Selbstverständlich werden wir die kompetenten
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen und
    der freien Träger einbeziehen. Das alles ist möglich. Das
    alles wollen wir tun, und zwar so unbürokratisch wie ir-
    gendwie möglich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir tun das übrigens schon jetzt, indem wir im Vor-
    griff auf die Zusammenführung von Arbeitslosen- und
    Sozialhilfe zwei Programme aufgelegt haben: JUMP
    Plus für junge Leute – vor allen Dingen die, die heute in
    der Sozialhilfe sind –, in der ersten Runde für
    100 000 junge Leute, und darüber hinaus ein Programm
    für Langzeitarbeitslose. Diese Programme laufen bereits.
    Der Schwerpunkt der beiden Programme liegt in struk-
    turschwachen Gebieten, vornehmlich in den neuen Län-
    dern. Wir stellen dafür, trotz der angespannten Haus-
    haltslage, im kommenden Jahr in meinem Haushalt
    insgesamt über 700 Millionen Euro zur Verfügung, die
    um 100 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozial-

    f
    ti
    lo

    s
    g
    n

    W

    n
    s
    g
    r
    s
    P
    f
    l
    a
    V
    lu

    s
    v
    la
    d
    b
    f
    g
    u
    le
    u
    d
    s

    s

    s
    r
    v
    s
    s
    m
    u
    H
    a
    h
    g
    G
    M
    h

    D
    K
    d

    (C (D onds ergänzt werden. Hierzu führen wir eine sehr wichge Diskussion. Ich habe die Bitte, dass wir sie unideogisch und ganz praktisch führen. Ich habe den Eindruck – das haben auch die Vorge präche gezeigt –, dass wir bezüglich der Zusammenleung von Arbeitslosenund Sozialhilfe mit der Union eier Meinung sind. (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das müssen Sie Ihren Leuten sagen!)


    ir müssen die beiden Fürsorgesysteme verschmelzen.
    Wir diskutieren über die Einbeziehung der Kommu-

    en. Ich kann nur davor warnen, daraus eine ideologi-
    che Frage zu machen. Wir sind bereit, jeden Schritt zu
    ehen. Die Praktiker und wir sind hoch interessiert da-
    an, dass es zu einer ganz engen Zusammenarbeit zwi-
    chen den Praktikern der Bundesanstalt für Arbeit, den
    raktikern in den Kommunen und den Praktikern bei den
    reien Trägern kommt. Soweit wir glauben, das gesetz-
    ich regeln zu können, ist dies in dem Gesetzentwurf
    uch so vorgesehen. Vielleicht haben Sie weiter gehende
    orschläge. Wir sind für Verbesserungsvorschläge abso-
    t offen.
    Ich halte allerdings die Vorstellung für falsch, man

    ollte den Kommunen in Deutschland die Vermittlungs-
    erantwortung für alle Langzeitarbeitslosen in Deutsch-
    nd geben. Meines Erachtens gibt es diese Möglichkeit
    urch die Kommunen nicht; das würde ich dann gerne
    elegt haben. Ich warne davor, die Kommunen zu über-
    ordern. Sie wissen es: Mit Ausnahme des Landkreista-
    es, bei dem es auch um die Kompetenzen und nicht nur
    m die Praktikabilität geht, sagen Ihnen alle kommuna-
    n Spitzenverbände und -institutionen und alle Städte
    nd Gemeinden, dass sie dies nicht wollen und dass sie
    ie Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeit
    elbstverständlich brauchen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist das eine. Wir sind zu jedem praktischen Ge-
    präch darüber bereit.
    Um eines sehr deutlich zu sagen: Ich halte den Ver-

    uch, der insbesondere von der hessischen Landesregie-
    ung unter Herrn Koch unternommen wird, für falsch. Er
    ersucht nach meinem Dafürhalten, daraus beinahe
    chon eine programmatische Frage zu machen; das ge-
    chieht schon seit zwei Jahren. Wir müssen doch das ge-
    einsame Ziel haben, die Finanzierungsverantwortung
    nd die Trägerschaft für die künftigen Jobcenter in einer
    and zusammenzuführen. Das zweite Ziel ist, dass wir
    uch die Leistungen aus einer Hand erbringen. Das
    eißt, dass wir die Doppelstrukturen, die heute vorlie-
    en, beseitigen müssen. Beide Punkte werden in dem
    esetzentwurf aus Hessen, den Sie, Frau Kollegin
    erkel, sich gestern in großen Teilen zu Eigen gemacht
    aben, nicht eingelöst.
    Nach dem Vorschlag aus Hessen soll der Bund zwei
    rittel und im Niedriglohnsektor sogar 100 Prozent der
    osten tragen. Die Trägerschaft soll aber bei den Län-
    ern und teilweise bei den Kommunen liegen. Neben






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    den bestehenden Agenturen für Arbeit soll bei den Kom-
    munen eine zweite Vermittlungsstruktur aufgebaut wer-
    den. Beides soll durch öffentliche Mittel finanziert wer-
    den. Eine solche Doppelstruktur ist genau das, was wir
    gerade überwinden wollen. Das ist der eine Grund, wa-
    rum dieser Vorschlag nicht vernünftig ist.

    Der zweite Grund ist, dass die in dem Entwurf vorge-
    sehene Kostenerstattung von zwei Dritteln durch den
    Bund unter Ausschluss einer Einflussmöglichkeit durch
    ihn – diese soll allein bei den Ländern liegen – natürlich
    einen ungehinderten Griff der Länder und Gemeinden in
    die Kassen des Bundes bedeutet. Sie werden kaum er-
    warten können, dass dem irgendjemand auf der Bundes-
    ebene zustimmen kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der dritte Grund ist, dass Sie all diese Dinge – dazu

    gehört auch die Zumutbarkeit – landesrechtlichen Rege-
    lungen überlassen wollen. Sie werden mir zustimmen,
    dass Sie sich damit haarscharf am Rande des verfas-
    sungsrechtlich Möglichen bewegen. Sie werden damit
    den Gleichheitsgrundsatz verletzen.

    Nun komme ich zum Schlimmsten: Im Bereich der
    finanziellen Arbeitsanreize, die Sie schaffen wollen
    – Lohnfreistellung und Lohnzuschlag lauten die
    Schlagworte dazu –, würde es durch die Realisierung Ih-
    res Vorschlags der dauerhaften Subventionierung eines
    Niedriglohnsektors, den Sie dauerhaft in Deutschland
    einzurichten beabsichtigen, zu immensen Mehrausgaben
    kommen. Nach überschlägigen Berechnungen lägen
    diese im Milliardenbereich. Dieser soll von den Ländern
    verwaltet und vom Bund zu 100 Prozent finanziert wer-
    den. Wer kann einen solchen Weg allen Ernstes mitge-
    hen wollen?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Hinzu kommt das, was Sie in dem Entwurf aus Hes-
    sen vorsehen. Es geht um die Vermögensanrechnung bei
    den betroffenen Arbeitsuchenden, die sich ausschließlich
    am heutigen Bundessozialhilfegesetz orientiert. Ich habe
    Frau Merkel gestern so verstanden, dass sie selbst damit
    noch Probleme hat. Das ist für die betroffenen Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer mit Blick auf eine ange-
    messene Alterssicherung schlicht nicht akzeptabel und
    fällt weit hinter das zurück, was wir zu Anfang des Jah-
    res mit den ersten Hartz-Gesetzen gemeinsam hier be-
    schlossen haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Ihrem Gesetzentwurf vermeiden Sie jede Aussage
    darüber, wie Sie die Arbeitnehmer eigentlich vermitteln
    wollen. Es steht dort kein Wort über Fallmanager, kein
    ernsthaftes Wort über die nötige Veränderung der Ver-
    mittlung in Arbeit und kein ernsthaftes Wort über die
    Zusammenarbeit zwischen Arbeitsämtern und Vermitt-
    lungsagenturen. Alles bleibt im Vagen. Der Katalog der
    Eingliederungsleistungen enthält beispielsweise keine
    einzige soziale Dienstleistung, die wir aber benötigen,

    w
    f

    n
    t
    b
    K
    S
    r
    k
    t


    A
    s
    Z
    i
    s
    b
    v
    d
    U
    l

    s
    z
    v
    b
    h
    h
    m
    G
    h
    D
    t

    d
    d
    d
    V
    b
    a
    d
    L
    d
    b
    a
    d
    d
    b

    u
    h
    s
    A
    d
    k

    (C (D enn wir etwa in der Schuldenoder Suchtberatung erolgreich sein wollen. Meine dringende Bitte ist, dass wir an diesem Punkt icht in eine Grundsatzdiskussion hineingeraten. Wichig ist, dass wir die Aufgaben der Bundesanstalt für Areit und der Vermittlungsagenturen und die Arbeit der ommunen in den Jobcentern zusammenführen. Lassen ie uns aber auch dafür sorgen, dass die Arbeitnehmeinnen und Arbeitnehmer in diesem Prozess der Rückehr in die Arbeit durch eine vernünftige Vermittlungstäigkeit begleitet werden können. Ein anderes Thema, das ich heute hervorheben will dies liegt uns allen besonders am Herzen –, ist der usbildungsmarkt. Es geht um die beruflichen Perpektiven für unsere junge Generation. Es geht um die ukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Die Lage st noch etwas schwieriger als im Vorjahr, wenngleich ich die Daten zurzeit verbessern. Wir haben eine Ausildungsinitiative in Zusammenarbeit mit den Spitzenerbänden der Wirtschaft gestartet. Wir werden unter anerem den Betrieben und insbesondere den jungen nternehmen den Erwerb der Ausbildungsbefugnis ereichtern. Von hier aus geht mein Appell an die deutsche Wirt chaft, an jeden einzelnen Unternehmer und jede einelne Unternehmerin, alle, die Verantwortung und Miterantwortung in den Unternehmen tragen: Prüfen Sie itte noch einmal, ob Sie einen zusätzlichen oder überaupt einen Ausbildungsplatz anbieten können. Wer sich eute als Unternehmer nicht ausreichend darum kümert, geeigneten Nachwuchs heranzubilden, der läuft efahr, in wenigen Jahren ohne Fachpersonal dazusteen. Machen Sie mit und sorgen Sie für die Zukunft vor! amit werden Sie Ihrer gesellschaftlichen Verantworung gerecht. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich appelliere von dieser Stelle aus ganz besonders an
    ie DAX-Unternehmen in Deutschland, die etwa durch
    en Aufbau von Finanzierungsfonds über ihre Ausbil-
    ungsleistung hinaus die Möglichkeit haben, Mittel zur
    erfügung zu stellen, damit junge Unternehmen, die aus-
    ilden wollen, aber aus finanziellen Gründen noch nicht
    usbilden können, in die Lage versetzt werden auszubil-
    en. Ich appelliere an die Verwaltungen des Bundes, der
    änder und der Kommunen: Fallen Sie in Ihrer Ausbil-
    ungsleistung nicht zurück! Ungeachtet aller Finanzpro-
    leme kann auch in den Kommunen, in den Ländern und
    uf der Bundesebene, kann in allen Behörden über Be-
    arf ausgebildet werden. Nach der Ausbildung können
    ie jungen Menschen dann in anderen Jobs ins Arbeitsle-
    en einsteigen.
    Ich appelliere an die Kammern. Ich bin sehr dankbar

    nd begrüße es, dass sich die Kammern bereit erklärt
    aben, jeden ausbildungswilligen Jugendlichen anzu-
    prechen, anzuschreiben oder anzurufen, um ihm einen
    usbildungsplatz anzubieten. Wir müssen die Ausbil-
    ungsmöglichkeiten in Deutschland buchstäblich durch-
    ämmen, um ein ausgewogenes und vernünftiges






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    Verhältnis von angebotenen Ausbildungsplätzen und
    nachfragenden Jugendlichen zu erreichen. Darum geht
    es. Ich bin überzeugt, dass dies möglich ist.

    Meine Bitte an die Jugendlichen ist, sich durch Hor-
    rormeldungen und alle möglichen Zahlen – das ist
    schwierig genug – nicht verwirren zu lassen und nicht zu
    resignieren. Die Situation ist nicht schön. Es ist schwie-
    rig, Dutzende von Bewerbungsschreiben zu verfassen
    – dabei muss man auch viele Absagen hinnehmen –, um
    einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich hoffe, dass
    dies auch viele Unternehmer, Betriebs- und Personalräte
    und Verwaltungsleute verstehen.

    Aber die Situation ist nicht so dramatisch, wie sie sich
    in manchen Horrorzahlen widerzuspiegeln scheint. Ich
    bin für die Berichterstattung in den Medien über die
    Ausbildung dankbar. Aber wenn ich zum Beispiel im
    neuesten „Stern“ lese, dass 40 Prozent der Schulabgän-
    ger keinen Ausbildungsplatz bekommen – das läuft unter
    der Überschrift „Lehrstellenlüge“; anders geht es in
    Deutschland heutzutage nicht mehr, als dass man jeman-
    den, mit dem man nicht einer Meinung ist, der Lüge be-
    zichtigt –, dann finde ich so etwas nicht hilfreich.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Den Begriff hat Ihre Partei erfunden!)


    – Herr Schauerte, ich könnte Ihnen nachweisen, woher
    der Begriff kommt. Der „Stern“ hat bei seiner Meldung
    schlicht und ergreifend alle Abgänger allgemein bilden-
    der Schulen mit denen, die sich tatsächlich um einen
    Ausbildungsplatz bemühen, verwechselt. Daraus er-
    wächst dann eine solch gigantische Zahl von angeblich
    40 Prozent der Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz.

    Bitte – das sage ich insbesondere den jungen Leuten –
    lassen Sie sich dadurch nicht irre machen. Es ist notwen-
    dig – darauf bestehen wir alle –, dass eine ausreichende
    Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung gestellt
    wird. Wir erwarten und müssen auch erwarten, dass dies
    im Laufe dieses Jahres geschieht. Das geht, wenn alle
    wollen. Das geht, wenn die Unternehmen, die ausbilden
    können, tatsächlich ausbilden. Deshalb ist meine Bitte
    von hier aus, dies zu tun.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im mexikanischen Cancun hat die Welthandels-
    konferenz begonnen, an der auch 16 Abgeordnete die-
    ses Hohen Hauses teilnehmen. Ich bitte um Verständnis,
    wenn ich im Verlaufe dieser Debatte versuchen werde,
    eine Reisemöglichkeit nach Cancun zu nutzen, um dort
    dabei sein zu können, was wohl meine Pflicht ist.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jawohl!)

    In Cancun werden in den nächsten Tagen wichtige

    Weichen für die weitere Entwicklung des Welthandels
    und für die Entwicklungschancen weiter Teile der Welt
    gestellt. Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir ins-
    besondere mit Blick auf die Entwicklungsländer einiges
    erreichen können. Deutschland spielt im Rahmen der
    Verhandlungsführung der Europäischen Union eine
    wichtige Rolle. Diese Rolle ist gestärkt, seit klar ist, dass

    w
    s
    m
    d
    A
    l
    s
    e
    m
    2

    m
    E
    F
    s
    w
    t
    U
    p
    d
    W
    t
    a
    S


    G
    S
    b
    w
    D

    f
    b
    K
    i
    s

    m
    L
    A
    f
    A
    g
    d
    d

    L

    (C (D ir nicht nur in Deutschland die Reformdynamik vertärken, sondern auch in der Europäischen Union, etwa it dem Agrarkompromiss mit Frankreich, den der Buneskanzler Anfang Juni auf den Weg gebracht hat. ll dies hat in Europa vorsichtige Erleichterung ausgeöst. Das ist kein Wunder, denn die deutsche Volkswirtchaft ist führend in Europa und erbringt im Euroraum twa 30 Prozent der Wertschöpfung. Das ist weitaus ehr als die Wertschöpfung Frankreichs mit rund 2 Prozent oder Spaniens mit rund 10 Prozent. 1 Prozent Wachstum mehr in Deutschland bedeutet ehr als 20 Milliarden Euro Wertschöpfung für die uropäische Union. Die Verflechtung der Güterund der inanzmärkte in der EU ist inzwischen so stark, dass ein chwaches Wachstum in Deutschland unmittelbare Ausirkungen auf die konjunkturelle Lage der Nachbarstaaen hat. Ohne Deutschland kommt die Europäische nion nicht voran. Die Europäische Union wartet auf ositive Signale aus Deutschland. Wir müssen und weren Deutschland wieder zum Motor der europäischen irtschaft machen. Dafür tragen wir alle Verantwor ung. Meine Bitte ist, dass wir die unstreitigen Reformen uf den verschiedenen Feldern, ob das das Vorziehen der teuerreform ist, (Dr. Angela Merkel [CDU/CSU]: Unstreitig ist das nicht!)


    es geht um die Felder, Frau Kollegin – ob es um die
    emeindefinanzreform geht, die Reform der sozialen
    icherungssysteme und weitere Reformen, auf den Weg
    ringen, damit wir die Chance, die sich jetzt aus der Ent-
    icklung des Welthandels und der Erwartungen in
    eutschland ergibt, wirklich nutzen.
    Wir müssen durch Strukturreformen klare Signale

    ür die Bewältigung der längerfristigen Zukunftsaufga-
    en setzen, um die Märkte zu überzeugen und damit die
    onjunkturerwartungen dauerhaft zu verbessern. Das ist
    m Interesse Deutschlands und dafür bitte ich um Unter-
    tützung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Soeben wird ge-
eldet, dass die schwedische Außenministerin Anna
indh ihren Verletzungen erlegen ist, die ihr von einem
ttentäter zugefügt wurden. Noch haben wir keine In-
ormationen über Täter und Motiv. Ich kann nur unseren
bscheu über diese Tat ausdrücken und den Angehöri-
en unser Mitgefühl aussprechen. Unsere Solidarität gilt
em Volk, dem Parlament und der Regierung Schwe-
ens.
Ich danke Ihnen.
Nun erteile ich das Wort dem Kollegen Karl-Josef

aumann, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl-Josef Laumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Bundeswirtschaftsminister, Sie haben
    am Anfang Ihrer Rede ein Bild der wirtschaftlichen Lage
    in Deutschland gemalt, wonach sich alles bessert, und
    Sie haben uns vorgeworfen, dass wir Ihnen das Wirt-
    schaftswachstum von 2 Prozent, das Sie prognostizie-
    ren, nicht gönnen. Sie sollten doch wissen, dass Christen
    grundsätzlich nicht neidisch sind.


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Aber nur grundsätzlich!)


    Dass wir das hinterfragen, liegt schlicht und ergrei-
    fend daran, dass bis heute keine der Prognosen, die Sie
    in den Monaten, in denen Sie im Amt sind, getroffen ha-
    ben, Realität wurden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Daniel Bahr [Münster] [FDP] – Zuruf von der CDU/CSU: Leider, leider wahr!)


    Die Wahrheit ist, dass Sie vor einem Jahr hier einen
    Haushalt eingebracht haben, ihn genauso vehement wie
    heute verteidigt haben und von einem Wachstum von
    zweieinhalb Prozent ausgegangen sind. Dann haben Sie
    im November, nach der Steuerschätzung, diese Prognose
    auf 1,5 Prozent zurückgenommen. In einem dritten
    Schritt haben Sie in Interviews gesagt, dass wir nur
    1 Prozent erreichen.


    (Zuruf von der SPD: Wie alle Institute!)

    Sicher wird sein, dass wir dieses Jahr bestenfalls ein
    Wachstum von 0,75 Prozent erreichen. Angesichts sol-
    cher Vorgänge können Sie es uns doch nicht verübeln,
    dass wir Ihre Prognosen hinterfragen.

    Ich komme zu einem weiteren Punkt. Sie haben im
    vorigen Jahr in einer ähnlichen Art, in der Sie heute ge-
    redet haben, einen Haushalt eingebracht, der null Euro
    Bundeszuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit
    vorsah. Dann wurden daraus 3 Milliarden, später 5 Mil-
    liarden Euro. Am Ende dieses Jahres wird der Bundeszu-
    schuss für die Bundesanstalt für Arbeit 11 Milliarden
    Euro betragen.

    Dass wir angesichts dieser Prognosen und der einge-
    tretenen Entwicklungen den Haushaltsentwurf hinterfra-
    gen, ist unsere Pflicht. Im Übrigen entspricht das auch
    der Meinung innerhalb der deutschen Bevölkerung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Menschen haben längst begriffen, dass sich unser
    Land nach fünf Jahren Rot-Grün leider Gottes in der
    größten Wachstums-, Beschäftigungs- und Haushalts-
    krise der Nachkriegszeit befindet. Die Menschen haben
    den Eindruck, dass die Regierung statt mutigem Gegen-
    steuern und mutigen Reformen nur Flickschusterei be-
    treibt. Zudem gibt es innerhalb der Koalitionsfraktionen
    einen großen Streit über wesentliche Reformziele. Das
    führt zwangsläufig zu einem Vertrauensverlust.

    n
    n
    s

    v
    a
    v
    j

    Z
    2
    n
    in
    V
    g
    n
    E
    A
    g
    E
    f
    m

    d
    s

    S
    s

    w
    in
    d

    S
    H
    c
    s
    v
    l
    ti

    n
    s
    w
    w
    h
    r
    k
    li

    S

    (C (D Die uns objektiv vorliegenden Zahlen lassen die Anahme eines Wirtschaftswachstums von 2 Prozent leider icht besonders solide erscheinen. Es gibt kein Forchungsinstitut, das Ihnen darin Recht gibt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es 19 200 Insol enzen. Insgesamt werden dieses Jahr – das bestätigen lle Fachleute – wahrscheinlich 40 000 Insolvenzen zu erzeichnen sein. Das ist die größte Pleitewelle, die wir e erlebt haben. Noch schlimmer gestaltet sich die Entwicklung der ahl der Erwerbstätigen. Seit dem Jahre 2000 – 1999/ 000 hat die Zahl der Erwerbstätigen sogar etwas zugeommen; das sei der Ehrlichkeit halber erwähnt – gibt es Deutschland 660 000 Erwerbstätige weniger. Für die olkswirtschaft bedeutet das 1,8 Milliarden Euro wenier Steuereinnahmen, 6 Milliarden Euro weniger Einahmen für die Sozialversicherungen und 6 Milliarden uro Mehrausgaben des Staates für Arbeitslosengeld, rbeitslosenhilfe oder schlimmstenfalls Sozialhilfe. Ich laube, dass diese Zahlen deutlich machen, dass dieser ntwicklung eine solide Politik bzw. eine Politik der Reormen und Veränderungen entgegengestellt werden uss. Herr Clement, Sie sind nach der Bundestagswahl in er Öffentlichkeit mit einem sehr großen Vertrauensvorchuss als Superminister gefeiert worden. ie werden verstehen, dass ich als nordrhein-westfälicher Bürger von Anfang an sehr skeptisch war, eil wir in Nordrhein-Westfalen schon wussten, dass Sie den Ankündigungen gut sind, aber im Ergebnis immer as Schlusslicht in Deutschland angeführt haben. Ich will nur einige Beispiele für die großen Fehler, die ie machen, nennen. Nehmen wir das Beispiel der andwerksordnung, von der Sie heute auch gesprohen haben. Im Handwerk finden 520 000 junge Menchen eine Ausbildung. Im Handwerk wird ein Umsatz on 417 Milliarden Euro erzielt. Mit seinen gut 5,3 Milionen Arbeitsplätzen ist das Handwerk – das ist unstreig – in Deutschland eine wesentliche Jobmaschine. Sie haben in Ihrer Rede die Verpflichtung der Unter ehmen zur Ausbildung angesprochen. Diese Auffasung teilen wir völlig. Aber warum Sie sich in der Frage, elches Gewerbe weiterhin in der Anlage A aufgeführt ird und dem Meisterzwang unterstellt bleibt, bis zum eutigen Tag weigern, neben dem Kriterium der Gefahengeneigtheit auch die Ausbildungsleistung mit anzuerennen, ist mir angesichts Ihrer Worte und Floskeln völg schleierhaft. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Zuruf von der SPD: Berechtigt! Immer noch!)


    (Zustimmung bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte ein zweites Beispiel anführen. Das, was
    ie machen, geschieht in einer Weise, dass man darüber






    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    nur weinen kann. So haben Sie über Ihr Ministerium
    schriftlich mitteilen lassen, dass der Baubereich der
    Maurer in der Anlage A bleibt, dass aber der Steinmetz
    aus der Anlage A herausfällt. Können Sie mir erklären,
    welcher Unterschied hinsichtlich der Gefahrengeneigt-
    heit zwischen einem Steinmetz und einem Maurer be-
    steht? Das, was Sie machen, machen Sie schlecht. Da
    liegt das Problem!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


    Ein weiteres Beispiel: Vor einem halben Jahr haben
    Sie in den deutschen Medien – das haben Sie heute nur
    angedeutet – eine Debatte über die Gebühren- und
    Honorarordnung der freien Berufe angestoßen. Auf
    unsere Kleine Anfrage, die wir daraufhin an die Bundes-
    regierung gerichtet haben, erhielten wir die amtliche
    Mitteilung, man denke noch nach und habe sich noch
    keine Meinung gebildet. Auf diese Weise – Sie kündigen
    etwas an, um gleich wieder zurückzurudern – zerstören
    Sie Vertrauen.


    (Zuruf von der SPD: Was ist denn Ihre Auffassung?)


    Sie sollten erst nachdenken und dann handeln; das wäre
    wichtig. Ansonsten sorgen Sie nur für Verunsicherung.

    Noch ein Beispiel: Seit gestern hat die Debatte über
    eine Ausbildungsplatzabgabe durch den Vorschlag,
    eine Stiftung zu gründen, eine neue Qualität bekommen.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das kann man wohl sagen!)


    Aus den Reihen der Grünen gibt es sogar den Vorschlag,
    bis zu 2,5 Prozent der Lohnsumme dafür einzusetzen.
    Obwohl Sie genau wissen, was man alles machen muss,
    um bei der Sozialversicherung nur 1 Prozent einzusparen,
    reden Sie ganz locker über eine solche Größenordnung.
    Wahrscheinlich erheben Sie eine solche Forderung, um
    Ihre Parteifreunde in Deutschland, insbesondere in den
    Bildungsträgern, in Lohn und Brot zu halten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich kann Ihnen dazu nur sagen: In der Bundesrepublik
    Deutschland gibt es bereits eine Ausbildungsabgabe in
    einem großen Wirtschaftsbereich, nämlich in der Bau-
    industrie. Seit 1967 haben dort alle Betriebe eine Ausbil-
    dungsabgabe von 1,2 Prozent der Lohnsumme zu ent-
    richten. Trotz dieses Umlageverfahrens ist die Zahl der
    Ausbildungsplätze im Baugewerbe innerhalb von fünf
    Jahren von ehemals 100 000 auf 44 000 zurückgegan-
    gen. Dieser Großfeldversuch in einem deutschen Indus-
    triebereich hat also dazu geführt, dass die Zahl der Aus-
    bildungsplätze nach Einführung einer solchen Abgabe
    um mehr als die Hälfte abgenommen hat.


    (Zuruf von der SPD: Aber nicht wegen der Umlage!)


    – Sie sagen zu Recht: Aber nicht wegen der Umlage,
    sondern wegen der schlechten Konjunktur im Baube-
    reich! Das stimmt. Aber gerade deshalb werden wir das
    Lehrstellenproblem nur dann nachhaltig lösen, wenn wir

    u
    i
    b

    s
    n
    s

    D
    S
    M
    k
    L

    H
    g
    g

    r
    b

    d
    M
    R
    e
    R
    z
    l

    I
    B
    a
    d
    s
    c
    t
    A
    w
    w
    d
    v
    B
    e

    M
    s
    b
    m

    (C (D ns für eine Politik entscheiden, die die Wachstumsmpulse in unserem Land stärkt. Das ist doch das Prolem, das nicht angegangen wird. Angesichts all dieser Beispiele kann ich dem nieder ächsischen SPD-Landesvorsitzenden Wolfgang Jüttner ur völlig Recht geben, der in der in dieser Woche erchienenen Ausgabe des „Spiegel“ gesagt hat: Viele Leute glauben euch Berlinern nichts mehr, trauen euch aber alles zu. as ist nicht irgendeiner, der das sagt, sondern das ist der PD-Landesvorsitzende in Niedersachsen! Eines der itglieder dieses SPD-Landesverbandes ist Bundesanzler Schröder. Ausgerechnet der Vorsitzende dieses andesverbandes sagt – ich zitiere noch einmal –: Viele Leute glauben euch Berlinern nichts mehr, trauen euch aber alles zu. err Clement, dass dies ein SPD-Landesvorsitzender saen muss, dazu haben Sie in den letzten Monaten einen roßen Beitrag geleistet. Wenn man einige Minuten innehält und einmal da über nachdenkt, was wir in Deutschland tatsächlich rauchen, ann kommt man zu dem Ergebnis, dass wir einen inister für Wirtschaft und Arbeit bräuchten, der so viel ückhalt durch den Bundeskanzler im Kabinett hat, dass r alle politischen Entscheidungen, die in den einzelnen essorts getroffen werden, so ausrichten kann, dass sie u mehr Arbeitsplätzen und mehr Wachstum in Deutschand führen. (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das wäre gut!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Dirk Niebel [FDP]: Eine neue Regierung!)


    ch möchte Ihnen in diesem Zusammenhang nur zwei
    eispiele nennen, die Hunderttausende in Deutschland
    uf die Palme bringen. Ich möchte heute Morgen nicht
    ie ideologische Debatte darüber fortsetzen, ob das Do-
    enpfand richtig oder falsch ist. Wenn man aber ein sol-
    hes Pfand einführt, dann darf man es nicht so dilettan-
    isch wie Sie machen; denn dadurch sind Tausende von
    rbeitsplätzen in der Verpackungsindustrie vernichtet
    orden. Zigtausend Menschen haben ihre Arbeitsplätze
    egen dieses Wahnsinns verloren! Schauen Sie sich nur
    ie Berichterstattung über die Firma Lekkerland an, die
    iele Tankstellen in Deutschland beliefert. Aber der
    undeswirtschaftsminister macht diesen ganzen Unfug
    infach mit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bundesverkehrsminister will nun eine LKW-
    aut einführen. Wir waren uns einig, dass die deut-

    chen Speditionen eine Kompensation für die Maut
    rauchen. Aber der Minister vergisst, die Kompensation
    it der EU zu besprechen!


    (Zuruf von der SPD: Das ist doch Quatsch!)







    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    Jetzt herrscht nur Verunsicherung bei Tausenden von Ar-
    beitgebern und Hunderttausenden von LKW-Fahrern.
    Was wird eigentlich am 2. November auf den deutschen
    Straßen los sein?

    Das betrifft Menschen und Arbeitsplätze. Es ist au-
    ßerordentlich wichtig, dass die Menschen in Lohn und
    Brot bleiben, aber wir haben einen Bundeswirtschafts-
    minister, der nichts dazu beiträgt.


    (Zuruf von der SPD: Wer ist denn verantwortlich in der Wirtschaft? – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie nicht!)


    Ich muss heute einen weiteren Punkt ansprechen. In
    der Sommerpause hat sich der Wirtschaftsminister damit
    hervorgetan, dass er auf die Bedeutung der Energie-
    politik für den Standort Deutschland hingewiesen und
    Planungssicherheit für Kraftwerke gefordert hat:

    Die Rahmenbedingungen sind so auszugestalten,
    dass Deutschland auch künftig ein attraktiver
    Standort für die Energiewirtschaft und die Industrie
    bleibt und sich ein Energiemix ergibt, der den
    gleichrangigen Zielen Versorgungssicherheit, Wirt-
    schaftlichkeit und Klimaschutz gerecht wird... wir
    können nicht gleichzeitig aus Kernenergie und
    Kohle aussteigen.

    Das ist richtig, das unterstützen wir. Aber was ist in den
    Tagen und Wochen nach diesen Worten in Ihrer Regie-
    rung und in Ihrer Bundestagsfraktion passiert? In diesem
    Jahr werden die Ausgaben für die Förderung der regene-
    rativen Energien die Höhe der Steinkohlesubventionen
    erreichen. Das ist die Wahrheit.

    Unser Anteil der staatlichen Belastung der Energie-
    preise liegt bei 40 Prozent, in Schweden liegt er bei
    36 Prozent, in England bei 6 Prozent und in Amerika bei
    5 Prozent. Günstige Energiepreise sind für die wirt-
    schaftliche Entwicklung in vielen Bereichen genauso
    wichtig wie die Lohnnebenkosten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wieder einmal hat sich der Wirtschaftsminister nicht

    durchgesetzt. Sie investieren weiterhin auch an unmögli-
    chen Standorten in die Windenergie. Davon haben nur
    die Leute etwas, die an Windenergiefonds beteiligt sind.
    Ihre Energiepolitik belastet einen Haushaltsvorstand mit
    einem durchschnittlichen Stromverbrauch und einer
    durchschnittlichen Kilometerleistung seines Autos mit
    rund 35 Euro im Monat. Würde man die 35 Euro in einer
    Lebensversicherung anlegen, hätte man zumindest für
    die zusätzliche Alterssicherung nach 30 Jahren über
    17 000 Euro. Dort wäre das Geld besser angelegt als bei
    denen, die hierzulande in Windparks investieren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihre Politik können sich nur reiche Leute leisten, kleine
    Leute nicht mehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Herr Clement, am Schluss Ihrer Rede haben Sie die
    Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozial-

    h
    W

    W
    d
    w
    w

    b
    b
    ß
    L
    d
    d
    i
    p
    F
    d

    a
    g
    n
    n

    d
    k
    o
    D
    d
    b
    w

    g
    i
    e
    D

    T
    t
    i
    h
    s
    t
    1
    a
    t
    A
    2
    v
    h

    1
    g
    k
    s
    z

    (C (D ilfe angesprochen. Ich darf Ihnen für die Union sagen: ir sind sehr an einer Lösung interessiert. ir tragen aber nur eine Lösung mit, die gewährleistet, ass sie von der Administration her funktioniert; denn ir reden über 4,3 Millionen Menschen. Das ist eine gealtige Zahl und eine große Verantwortung. Ich stelle die Reform der Zusammenführung von Ar eitslosenund Sozialhilfe in der Bedeutung für die Areitsmarktund Sozialpolitik in eine Reihe mit den groen Rentenreformen, die wir in der Geschichte unseres andes gemacht haben. Es ist eine gewaltige Reform, ie dort angestoßen wird. Sie muss so ausgestaltet sein, ass sie funktioniert und nicht nur Niveaus senkt. Wenn ch als jemand, der seit über zehn Jahren Arbeitsmarktolitik im Bundestag betreibt, eines weiß, dann ist es olgendes: Die Bundesanstalt für Arbeit ist dazu nicht in er Lage. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Dirk Niebel [FDP]: Wir auch!)


    Deshalb, glaube ich, ist es richtig, eine regionale Ver-
    nkerung der Verantwortlichkeiten vorzunehmen und
    esetzestechnisch dafür zu sorgen, dass die beiden Ebe-
    en zusammenarbeiten. Wir möchten, dass die Kommu-
    en dabei den Hut aufhaben.
    Sie sprachen den Niedriglohnbereich an. Führen wir

    och darüber eine ganz offene und ideologiefreie Dis-
    ussion! Die Hälfte der Menschen, die Arbeitslosenhilfe
    der Sozialhilfe erhalten, hat keine Berufsausbildung.
    as ist Fakt. Vielleicht werden wir durch Qualifizierung
    en einen oder anderen auf das Niveau einer Berufsaus-
    ildung oder eines Gesellenbriefes heben können, wir
    erden das aber nicht bei allen schaffen.
    Wissen Sie, worin seit Jahren und zunehmend unser

    rößtes arbeitsmarktpolitisches Problem besteht? Es gibt
    n Deutschland keine Arbeit mehr für Menschen, die nur
    ine einfach strukturierte Tätigkeit ausüben können.
    iese Arbeitsplätze sind heute in Osteuropa.
    Ich habe hier einen Wahlkreis zu vertreten, in dem die

    extilindustrie eine große Rolle spielt. Einfache Näh-
    ätigkeiten, wie es sie in den Textilfabriken noch gab, als
    ch meine Arbeit im Bundestag begonnen habe, gibt es
    eute nicht mehr. Gehen Sie einmal in eine große Ma-
    chinenbaufabrik! Wo gibt es noch einfache Schweißtä-
    igkeiten? Ich habe den Job eines Maschinenschlossers
    7 Jahre lang gemacht. Da kenne ich mich ein bisschen
    us. Mittlerweile wird der allergrößte Teil dieser Arbei-
    en in Osteuropa geleistet. Aber die Menschen, die diese
    rbeit aufgrund ihres Anforderungsprofils noch vor
    0 oder vor 15 Jahren gemacht haben, leben nach wie
    or in diesem Land und sie können auch nicht wegge-
    en.
    Diese Arbeiten werden hier für Stundenlöhne von

    0, 11 oder 12 Euro nicht stattfinden, auch wenn ich das
    erne wollte. Das durch solche Arbeiten erzielbare Ein-
    ommen wird, wenn man zu Hause eine Bedarfsgemein-
    chaft, sprich: eine Familie, hat, nicht oberhalb der So-
    ialhilfe liegen. Ich finde, deswegen ist es – auch für den






    (A) )



    (B) )


    Karl-Josef Laumann

    Bundeswirtschaftsminister – lohnend, hier über die Förde-
    rung des Niedriglohnbereiches und über das Wieder-
    entstehen von einfach strukturierter Arbeit in Deutschland
    nachzudenken und zu streiten.

    Solche Jobs gibt es nicht mit Löhnen oberhalb der So-
    zialhilfe, wenn die betreffenden Arbeitnehmer in einer
    Bedarfsgemeinschaft leben. Deswegen glaube ich, dass
    Hessen mit seinem kommunalen Ansatz und mit der För-
    derung des Niedriglohnbereiches richtig liegt. Dort wer-
    den die nötigen Voraussetzungen für einen funktionie-
    renden Arbeitsmarkt geschaffen. Was wollen Sie denn
    mit Ihrer ganzen Arbeitsmarktpolitik erreichen, wenn es
    die entsprechenden Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt
    gar nicht gibt? Einfach strukturierte Arbeit kann doch
    wohl nicht nur in kommunalen Beschäftigungsgesell-
    schaften stattfinden. Ich sage Ihnen: Deswegen müssen
    wir an diesen ganzen Bereich herangehen; sonst werden
    Sie dieses Problem nicht lösen.

    Wenn Sie wirklich gemeinsam mit uns eine Lösung
    finden wollen, dann werden wir das daran erkennen kön-
    nen, dass Sie – das sollten Sie bitte tun – die Hartz-III-
    Gesetze im Bundestag stoppen, bis man im Rahmen von
    Hartz IV geregelt hat, wer die Trägerschaft übernimmt.
    Solange diese Frage nicht entschieden ist, ist es verrückt,
    eine Reform der Bundesanstalt für Arbeit zu beschlie-
    ßen, die vorsieht, dass sie demnächst die Zuständigkeit
    für 4,3 Millionen Menschen mehr hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie uns deswegen erst über Hartz IV oder über

    Hartz IV und Hartz III zusammen reden! Vielleicht fin-
    den wir dann eine Lösung. Das Einzige von dem, was
    auf der Grundlage der bisherigen Hartz-Gesetze auf den
    Weg gebracht worden ist – ich erinnere an unsere Ver-
    handlungen im letzten Herbst mit Ihnen –, was funktio-
    niert, ist das, was wir von der Union durchgesetzt haben:
    die Minijobs. Alles andere war Schall und Rauch. Des-
    wegen sollten Sie auch bei Hartz IV sehr auf uns hören.
    Von Arbeitsmarktpolitik verstehen wir mehr, weil wir
    den Arbeitsmarkt besser als Sie kennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)