Rede:
ID1505910500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. dem: 1
    4. Kollegen: 1
    5. Hans: 1
    6. Raidel,: 1
    7. CDU/CSU-Fraktion,: 1
    8. das: 1
    9. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/59 Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4987 C 4994 C 5000 D 5001 C 5002 A 5005 C 5006 D 5010 D 5042 C 5043 D 5044 D 5045 B 5048 C 5049 B 5050 A 5051 D 5054 B 5055 D 5057 D Deutscher B Stenografisch 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag der Abgeordneten Erika Lotz . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsge- setz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . D A D D A S E B E J 5036 D 4987 B 4987 B Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 5018 A 5025 D undestag er Bericht ung 0. September 2003 t : r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . ntje Hermenau BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . rnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 Auswärtiges Amt oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . 5027 B 5028 D 5030 B 5032 A 5033 C 5035 B 5036 D 5038 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C 5061 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . Reinhold Robbe SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Hans Raidel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5063 A 5063 D 5065 A 5066 B 5069 A 5071 B 5072 D 5073 B 5075 C 5077 A 5078 A 5080 A 5081 D 5084 B 5086 D 5088 C 5090 A 5091 A 5091 C 5092 D 5094 A 5094 B 5095 D 5097 C 5099 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 4987 (A) ) (B) ) 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 5099 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 10.09.2003 Daub, Helga FDP 10.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 10.09.2003*** Lensing, Werner CDU/CSU 10.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 10.09.2003 Letzgus, Peter CDU/CSU 10.09.2003* Müller (Düsseldorf), SPD 10.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * ** ** Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.09.2003*** Goldmann, Hans- Michael FDP 10.09.2003 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 10.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 10.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 10.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Jonas, Klaus Werner SPD 10.09.2003** Kopp, Gudrun FDP 10.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 10.09.2003 Laurischk, Sibylle FDP 10.09.2003 P R S S T D W D W D (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union Michael flug, Johannes SPD 10.09.2003*** auber, Helmut CDU/CSU 10.09.2003** chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 10.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.09.2003 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 10.09.2003 eisheit, Matthias SPD 10.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 10.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 *** r. Wodarg, Wolfgang SPD 10.09.2003* 59. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Winfried Nachtwei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hatte zuletzt den Aufruf der 85 internationalen

    Nichtregierungsorganisationen bezüglich einer ISAF-
    Ausweitung angesprochen.

    Im Sommer 2004 sollen in Afghanistan Wahlen statt-
    finden, und zwar ausgehend von dem Rahmenkonzept,
    das die internationale Gemeinschaft für Afghanistan sehr
    wohl festgelegt hat. Insofern ist die Forderung nach ei-
    nem schlüssigen Gesamtkonzept wohl einem sehr kur-
    zen politischen Gedächtnis geschuldet. Wahlen sind also
    das eine, das andere ist die teilweise bedrohliche Ent-
    wicklung der Sicherheitssituation, vor allem in den östli-
    chen und südlichen Provinzen Afghanistans. Diese bei-
    den Entwicklungen und Daten machen es unabdingbar,
    dass die Staatengemeinschaft ihr Stabilisierungsengage-
    ment über Kabul hinaus ausweitet und verstärkt.

    Dafür gibt es aber drei Hebel, nicht nur immer das Mi-
    litärische. Erstens. Die Reform des Sicherheitssektors
    muss angegangen werden. Dabei ist kurzfristig der Auf-
    bau der Polizei auf dem Land besonders wichtig und
    wirksam. Hier spielt die Bundesrepublik eine besondere
    Rolle. Wir müssen dafür sorgen, dass das deutsche Poli-
    zeikontingent deutlich aufgestockt wird.


    (Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Zweitens. Keine Sicherheit ohne Wiederaufbau! Auf
    dem Land ist ein sichtbarer Wiederaufbau dringend er-
    forderlich. Es reicht nicht, nur da und dort etwas aufzu-

    b
    w
    s

    li
    f
    s
    m
    o
    b
    H
    d
    g
    w
    d
    s
    g
    n
    k

    n
    a
    z
    i
    I

    S
    b
    g
    m

    l
    v
    d
    o
    K
    t
    S
    s
    t
    l
    w
    d
    r
    g
    m
    s
    r
    o
    s
    g
    s
    s

    (C (D auen. Natürlich haben auch kleine Projekte als Grasurzelprojekte ihre Berechtigung, aber wir brauchen ichtbare und schnelle Wiederaufbauleistungen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Drittens. Wir brauchen in der Tat multinationale Stabi-
    sierungskräfte. Hier spräche meiner Meinung nach vieles
    ür eine tatsächliche ISAF-Ausweitung, aber – das ist
    chon mehrfach festgestellt worden – die Staatenge-
    einschaft ist nicht bereit, mindestens 10 000 Soldaten
    der mehr dorthin zu schicken. Deshalb sind Wiederauf-
    auteams die zweitbeste Lösung.
    ier gibt es einige Missverständnisse, zum Beispiel dass
    ie Soldaten direkt zivile Helfer schützen sollten. Darum
    eht es gar nicht, auf keinen Fall. Es geht darum, dass et-
    as Ähnliches wie in Kabul geschieht, nämlich dass
    urch Präsenzpatrouillen und Verbindungsarbeit mit ver-
    chiedenen Autoritäten eine Art Stabilitätswindschatten
    eschaffen wird, in dem dann humanitäre Organisatio-
    en und Nichtregierungsorganisationen in Unabhängig-
    eit und Neutralität, die wichtig ist, arbeiten können.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sind die Leute bewaffnet?)


    Ausgesprochen gut ist, dass die Bundesregierung
    icht ein schwaches Team vorsieht, sondern ein solide
    usgestattetes, also sehr kräftiges Team mit deutlichen
    ivilen und polizeilichen Komponenten. Völlig richtig
    st auch, dass dieses Team im Rahmen eines erweiterten
    SAF-Mandates agieren soll.
    Eine offene und kritische Frage bleibt allerdings, wie

    tabilisierung und Wiederaufbau in den Paschtunenge-
    ieten und heißen Krisenprovinzen Richtung Pakistan
    eschehen können. Das ist eine Aufgabe der Staatenge-
    einschaft insgesamt.
    In der Öffentlichkeit werden immer wieder Stimmen

    aut, die eine angebliche Intransparenz und Beliebigkeit
    on Entscheidungen der Koalition zu Auslandseinsätzen
    er Bundeswehr kritisieren, gar eine Art Kompensati-
    nsgeschäft mit Washington – das ist vorhin von dem
    ollegen Müller behauptet worden – unterstellen. Das
    rifft eindeutig nicht zu. Man muss sich nur einmal die
    ituation und die Rahmenbedingungen dieser in Diskus-
    ion stehenden Einsätze bzw. des Einsatzes in Afghanis-
    an angucken. Hier lässt sich zusammenfassend feststel-
    en: Die laufenden Einsätze sind dringend notwendig,
    eil es hier um zentrale, kollektive, europäische und
    eutsche Sicherheitsinteressen geht. Sie sind eindeutig
    echtmäßig, weil sie im Auftrag der Vereinten Nationen
    eschehen. Sie haben eine Erfolgschance, weil sie zu-
    indest in politische Rahmenkonzepte eingebunden
    ind, bei denen es natürlich immer wieder Nachbesse-
    ungsbedarf gibt. Sie sind multilateral und multidimensi-
    nal, also zivil, polizeilich und militärisch angelegt. Sie
    ind schließlich leistbar und verantwortbar angesichts ei-
    ener Kapazitäten und der zu erwartenden Risiken und
    ie sind von breiter Akzeptanz in Parlament und Gesell-
    chaft getragen.






    (A) )



    (B) )


    Winfried Nachtwei

    Diese Kriterien machen deutlich, warum ein militäri-

    scher Beitrag der Bundesrepublik Deutschland im Irak
    nicht zur Diskussion steht, warum wir ihn nicht wollen.
    Dass Deutschland sehr wohl wichtige Beiträge zur hu-
    manitären Hilfe, zum Wiederaufbau, zur Polizeiausbil-
    dung usw. im Irak leisten kann, haben Bundeskanzler
    und Bundesaußenminister zugleich sehr deutlich festge-
    stellt.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile dem Kollegen Hans Raidel, CDU/CSU-

Fraktion, das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Raidel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zuerst möchte ich Sie herzlich von Christian
    Schmidt grüßen. Es geht ihm wieder besser und er hofft,
    wieder bald bei uns zu sein.

    Verehrter Herr Minister, bei aller persönlichen Wert-
    schätzung: In Ihrer Bilanz und in Ihrem Ausblick auf die
    Zukunft finden sich viele Ankündigungen und fromme
    Wünsche, die der täglichen Realität in der Außen- und
    Sicherheitspolitik und vor allem in Fragen der Bundes-
    wehr nicht oder nur bedingt standhalten. Die Bundes-
    wehrreform dümpelt, es fehlt der richtige Drive, zu
    viele Baustellen sind auch von Ihnen aufgemacht wor-
    den. Vieles ist dabei Stückwerk geblieben. Wir sind alle
    gespannt, wie Sie Anspruch und Wirklichkeit zusam-
    menführen wollen.

    Ich möchte mich insbesondere mit den Folgen dieser
    falschen Haushaltspolitik auseinander setzen. Bis 2006
    bleibt der Haushalt gedeckelt. Dieser nominal stagnie-
    rende Haushalt, real aber sinkende Etat, wird die Unter-
    finanzierung der Bundeswehr fortsetzen.

    Jeder weiß aber, dass wir zur Erfüllung unserer inter-
    nationalen Verpflichtungen, für die Modernisierung der
    Bundeswehr, für Rationalisierungsaufgaben und für die
    Attraktivitätssteigerung mehr Haushaltsmittel brauchen.
    Das In-Aussicht-Stellen für 2007 reicht dabei nicht aus.

    Diesem Haushalt fehlt ein wirkliches Signal für die
    dringend notwendige Modernisierung der Ausrüstung
    und der Infrastruktur und den Abbau des Investitions-
    staus. Rot-Grün verschließt die Augen davor, dass die
    Sicherheit unseres Landes und unserer Bürger – auch
    nach Meinung unserer Bündnispartner – mehr Investitio-
    nen erfordert, als Sie zu geben bereit sind. Nach wie vor
    ist – das ist die Schwierigkeit bei Ihnen – kein politi-
    scher Wille erkennbar, der Verteidigungspolitik eine grö-
    ßere Priorität einzuräumen. Deswegen können wir uns
    nicht in der Lage sehen, diesem Haushaltsplanentwurf
    und der mittelfristigen Finanzplanung zuzustimmen.

    Bis heute liegen nur die Verteidigungspolitischen
    Richtlinien vor. Es gibt weder ein verbindliches Weiß-
    buch der Bundesregierung noch ein tragfähiges Gesamt-
    konzept für die Verteidigung. Die Verzahnung der inne-

    r
    u
    l


    f

    S
    u

    H
    e
    F

    v
    b
    S
    i
    d
    Z

    v
    u
    f
    E
    R
    s

    r
    s
    a

    B
    t

    T
    d
    t
    n
    d
    s
    e
    A

    F
    t
    l

    m
    G

    (C (D en und äußeren Sicherheit ist nicht vorangekommen nd auch für das Parlamentsbeteiligungsgesetz für Ausandseinsätze liegt noch kein Entwurf vor. (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind wir dran! Kollege Raidel, Sie kriegen den ganzen Prozess nicht mit!)


    Sie sind vielleicht dran, aber wann werden Sie damit
    ertig?
    Dasselbe gilt für ein schlüssiges Reservistenkonzept.

    ie hätten genügend Zeit gehabt, diese Fragen zu klären
    nd entsprechende Entwürfe vorzulegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir alle sind für die Beibehaltung der Wehrpflicht.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das stimmt doch nicht!)


    err Minister, Ihre persönliche Haltung in dieser Frage
    hrt Sie sehr. Aber hat sie auch Bestand? Das ist eine
    rage, die sich in nächster Zeit stellen wird.
    Herr Kollege, Sie haben vorhin auf die Bevölkerung

    erwiesen. Die Bevölkerung vertraut eher uns. In Bayern
    eispielsweise wählen uns 60 Prozent der Bevölkerung.
    ie bringen es gerade einmal auf 2 oder 3 Prozent. Wer
    st also in Ihren Augen die Bevölkerung? Ich glaube,
    ass wir mit unserer Aussage zur Wehrpflicht in diesem
    usammenhang auf der sicheren Seite sind.
    Herr Minister, Sie schieben wichtige Entscheidungen

    or sich her. Ihnen fehlen die Mittel, um Entscheidungen
    mzusetzen. Ein Ausrüstungs- und Materialkonzept
    ehlt bis heute. Der Generalinspekteur soll es wohl bis
    nde 2003 vorlegen. Unklar bleibt aber, welche neuen
    üstungsprojekte vielleicht noch in diesem Jahr be-
    chafft bzw. realisiert werden können.
    Besonders bedenklich ist – alle Kollegen haben da-

    auf hingewiesen –, dass Sie die Investitionen für For-
    chung und Entwicklung um weitere 100 Millionen Euro
    uf den Stand von 1984 senken.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    ei einem statistischen Vergleich werden Sie das bestä-
    igt finden.
    Damit verspielt Rot-Grün nicht nur die Zukunft und

    echnologiefähigkeit der Bundeswehr, sondern auch die
    er deutschen wehrtechnischen Industrie. Bei der Lek-
    üre des so genannten Grünen Buches, das Sie, Herr Mi-
    ister, herausgegeben haben, kann jeder nachvollziehen,
    ass Sie bei diesem Etat neue Vorhaben nur in einem
    ehr geringen Umfang quer durch alle Teilstreitkräfte
    inleiten können. Der Kollege Austermann ist in seinen
    usführungen bereits ausführlich darauf eingegangen.
    Damit – ohne Aufträge und entsprechende Mittel für

    orschung und Entwicklung – machen Sie es der wehr-
    echnischen Industrie unmöglich, sich am internationa-
    en Markt zu behaupten.
    Das Vetorecht ist doch ein Griff in eine uralte Kla-
    ottenkiste. Wer ein Vetorecht platzieren will, muss
    eld in die Hand nehmen, weil ein Vetorecht zur Folge






    (A) )



    (B) )


    Hans Raidel

    hätte, dass Firmen Pleite gehen. Wir brauchen stattdes-
    sen – das wäre konsequent – Planungssicherheit in der
    Beschaffungspolitik, eine Harmonisierung der europäi-
    schen Rüstungsexportrichtlinien und eine verstärkte
    Rüstungskooperation.

    Auf das erheblich gestiegene Finanzrisiko bei Aus-
    landseinsätzen ist bereits hingewiesen worden. Deshalb
    nur so viel dazu: Wir haben die große Befürchtung, Herr
    Minister, dass Sie bei künftigen Auslandseinsätzen wie-
    der auf den Kosten im Einzelplan 14 sitzen bleiben wer-
    den; Afghanistan lässt grüßen. Was im Irak noch auf uns
    zukommt, wissen wir zwar nicht. Aber auch hier wird
    wohl der Einzelplan 14 bluten müssen.

    Um nicht weiter auf die schiefe Ebene zu geraten, ist
    es deshalb erforderlich, endlich einmal die deutsche Si-
    cherheitsinteressen zu definieren, damit Aufgaben und
    Fähigkeiten wieder in Einklang gebracht werden kön-
    nen, und für eine angemessene Finanzierung aus dem
    Gesamthaushalt zu sorgen. Stattdessen werden – oft
    ohne ausreichende politische Konzepte – Aufgaben in
    NATO und EU im Rahmen der internationalen Friedens-
    sicherung übernommen, denen die Soldaten immer we-
    niger gerecht werden können. Schon heute sind wichtige
    Teile der Bundeswehr personell überstrapaziert. Das
    deutsche Heer kann mit 35 000 einsatzfähigen Soldaten
    kaum mehr die Aufgaben schultern; denn durch das Re-
    volving-Konzept sind rund 28 000 bis 30 000 Soldaten
    jeweils gebunden.

    Den zukünftigen Hauptlastträgern der Auslandsein-
    sätze, der DSO und der DLO, fehlt schon heute das
    Geld, um die notwendige Ausrüstung zeitgerecht zu be-
    schaffen. Sie kennen ja die Zeitachse: Erst war von 2006
    und dann von 2007 die Rede. Nun spricht man von 2010.
    Noch offensichtlicher wird die auseinander klaffende
    Schere bei einem Soll-Ist-Vergleich. Wenn Sie eine Ka-
    serne besuchen, in der hauptsächlich Truppen unterge-
    bracht sind, die im Inland eingesetzt werden, dann wer-
    den Sie feststellen, dass die Verantwortlichen nur noch
    über total veraltetes Gerät verfügen. Der sichtbare Nie-
    dergang unserer Armee ist nicht mehr zu beschönigen.
    Reden Sie mit Kommandeuren und schauen Sie sich ge-
    nau an, wie sie leben müssen! Dabei sollten Sie nicht
    vergessen, dass die Kommandeure nach außen nicht
    über alles berichten dürfen; denn bevor Sie eine Kaserne
    besuchen, bekommen alle einen Maulkorb verpasst.

    Auch die soziale Lage der Soldaten im Einsatz hat
    sich trotz der vollmundigen Versprechen bis heute nicht
    entscheidend verbessert. Die von uns im Frühjahr im
    Verteidigungsausschuss besonders unterstützte Neurege-
    lung der so genannten Einsatzversorgung für Soldaten
    im Auslandseinsatz ist noch nicht genügend vorange-
    kommen. Das Familienbetreuungssystem der Bundes-
    wehr im Inland ist personell und materiell noch immer
    nicht ausreichend ausgestattet. Die finanziellen Anreize
    für einen Auslandseinsatz sind gerade für Spezialkräfte
    wenig attraktiv. Auch die ständigen Versuche, die Zula-
    gen zu kürzen oder sogar ganz abzuschaffen, sorgen
    nicht für gute Stimmung in der Truppe. Die letzte Wehr-

    s
    h
    h

    P
    d
    d
    W
    W
    w
    k
    d
    g

    in
    V
    d
    P
    te
    n

    S
    w
    V
    d
    d
    a

    G
    k
    w
    te

    M
    g
    A

    o
    s
    R
    ti
    n
    s

    S

    (C (D olderhöhung ist im Übrigen bereits fünf Jahre her. Wir aben zwar die ganze Zeit darüber geredet. Aber getan aben wir nichts. Über erhoffte Erlöse, Rationalisierungsgewinne und rivatisierungserfolge wurde bereits ausreichend gereet. Ich glaube, dass die angesprochenen Projekte nicht as bringen werden, was man sich von ihnen verspricht. ir alle sind zwar der Meinung, dass das der richtige eg ist. Aber mittlerweile sind so viele Fehler gemacht orden, dass uns allmählich der Glaube an die Richtigeit fehlt. Hier wäre eine Nachsteuerung in die Richtung, ie Herr Kollege Austermann angesprochen hat, drinend notwendig. Eine verantwortliche Sicherheitspolitik wäre es, auch schwierigen finanziellen Zeiten die Auszehrung des erteidigungsetats zu stoppen und dem Sicherheitsbeürfnis unserer Bürger endlich wieder die notwendige riorität einzuräumen. Jeder weiß doch: Wer an der Veridigung spart, geht ein hohes Risiko ein. Der Herr Miister hat neulich in Fürth einen Vortrag mit dem Titel Quo vadis, Bundeswehr?“ gehalten. Herr Minister truck hat festgestellt, dass ein einziges Wort die Antort ausmacht: Ausland. Wir sind der Meinung, dass die erteidigungspolitischen Richtlinien zu kopflastig sind, a sie sich zugunsten der Auslandseinsätze und zulasten er Heimatverteidigung sowie der inneren Sicherheit uswirken. (Marianne Tritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gegen wen wollen Sie denn die Heimat verteidigen, Herr Raidel?)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im selben Vortrag kündigte der Minister mit großer
    este an, die wehrtechnische Industrie müsse wissen, er
    aufe nichts, was er nicht brauche. Herr Minister, es
    äre schon sehr viel gewonnen, wenn Sie kaufen könn-
    n, was die Bundeswehr braucht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ehr verlangen wir doch überhaupt nicht! Wir verlan-
    en nur das Geld, das notwendig ist, um Ihrem eigenen
    nspruch zu genügen.
    Strecken, Schieben, Streichen ist weiter an der Tages-

    rdnung, zulasten der Soldaten, zulasten der wehrtechni-
    chen Industrie und damit zulasten unserer Sicherheit.
    ot-Grün lässt die Bundeswehr über die Haushaltspoli-
    k austrocknen, um nicht zu sagen: ausbluten. Wir leh-
    en diesen Haushaltsentwurf ab, weil von ihm keine po-
    itiven Signale und keine Perspektive ausgehen.
    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)