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ID1505907800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/59 Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4987 C 4994 C 5000 D 5001 C 5002 A 5005 C 5006 D 5010 D 5042 C 5043 D 5044 D 5045 B 5048 C 5049 B 5050 A 5051 D 5054 B 5055 D 5057 D Deutscher B Stenografisch 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag der Abgeordneten Erika Lotz . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsge- setz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . D A D D A S E B E J 5036 D 4987 B 4987 B Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 5018 A 5025 D undestag er Bericht ung 0. September 2003 t : r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . ntje Hermenau BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . rnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 Auswärtiges Amt oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . 5027 B 5028 D 5030 B 5032 A 5033 C 5035 B 5036 D 5038 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C 5061 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . Reinhold Robbe SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Hans Raidel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5063 A 5063 D 5065 A 5066 B 5069 A 5071 B 5072 D 5073 B 5075 C 5077 A 5078 A 5080 A 5081 D 5084 B 5086 D 5088 C 5090 A 5091 A 5091 C 5092 D 5094 A 5094 B 5095 D 5097 C 5099 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 4987 (A) ) (B) ) 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 5099 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 10.09.2003 Daub, Helga FDP 10.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 10.09.2003*** Lensing, Werner CDU/CSU 10.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 10.09.2003 Letzgus, Peter CDU/CSU 10.09.2003* Müller (Düsseldorf), SPD 10.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * ** ** Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.09.2003*** Goldmann, Hans- Michael FDP 10.09.2003 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 10.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 10.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 10.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Jonas, Klaus Werner SPD 10.09.2003** Kopp, Gudrun FDP 10.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 10.09.2003 Laurischk, Sibylle FDP 10.09.2003 P R S S T D W D W D (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union Michael flug, Johannes SPD 10.09.2003*** auber, Helmut CDU/CSU 10.09.2003** chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 10.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.09.2003 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 10.09.2003 eisheit, Matthias SPD 10.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 10.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 *** r. Wodarg, Wolfgang SPD 10.09.2003* 59. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uta Zapf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Ost-West-Konfrontation ist vorbei, aber Frieden will
    sich überhaupt nicht einstellen. Wir haben es mit neuen
    Bedrohungen vielfältiger Art zu tun. Wir haben dies
    heute schon alles angesprochen: instabile, zerfallene
    Staaten, Proliferation von Massenvernichtungswaffen,
    internationaler Terrorismus. Wir haben es zunehmend
    mit asymmetrischen Kriegen zu tun, mit nicht staatli-
    chen Akteuren und mit Terroranschlägen. Der Krieg ist
    im ehemaligen Jugoslawien nach Europa zurückgekehrt.

    Wir und alle Institutionen, sowohl die EU als auch die
    NATO und auch die UN, haben unsere Lektionen aus
    diesen Konflikten gelernt oder müssen sie dringend ler-
    nen. Ich glaube, eine der wichtigsten Erkenntnisse heißt,
    dass wir Stabilität nur schaffen können, indem wir Inte-
    gration und Kooperation auf nationaler und internatio-
    naler Ebene betreiben.

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    (C (D (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Dies zeigt sich doch zum Beispiel an der Institution
    ATO und deren Erweiterung aus stabilitätspolitischen
    ründen. Dies zeigt sich an der EU und ihrer Erweite-
    ung aus stabilitätspolitischen Gründen; das ist unter an-
    erem aber auch ein wichtiges Argument. Das zeigt sich
    m Balkan und dem Stabilitätspakt bzw. den Stabilitäts-
    nd Assoziationsabkommen mit der Perspektive, in die
    uropäischen Institutionen integriert zu werden, um dort
    tabilität zu bewirken. Deshalb, Kollege Schäuble, ver-
    tehe ich nicht, warum Sie dieser Regierung einen leicht-
    ertigen Umgang mit dem Stabilitätspakt unter der Prä-
    isse vorwerfen, dass man Europa schwäche, wenn man
    u vielen die Perspektive des Beitritts signalisiere.
    Ich vermute allerdings, liebe Kolleginnen und Kolle-

    en von der Opposition, die Sie sich so vehement an die-
    er Stelle äußern, dass Sie sich vor allen Dingen auf den
    eitritt der Türkei beziehen. Das haben die Kollegen
    chäuble, Glos, Hintze und jetzt auch noch einmal der
    ollege Müller entsprechend vorgeführt. Ich möchte
    ann einmal darum bitten, dass Sie in Bezug auf die
    rage nach der Integration der Türkei in die Europäische
    nion ein bisschen geschichtsbewusst denken.


    (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD])

    Seit 1993 läuft ein Prozess der Annäherung der Tür-

    ei an die EU mit vielen Versprechen,

    (Lothar Mark [SPD]: Die von der CDU stam men!)

    ie jetzt plötzlich nicht mehr wahr sein sollen. Auch die
    egierung Kohl hat sich ausdrücklich für eine Integra-
    ion der EU eingesetzt.


    (Lothar Mark [SPD]: Genau so ist es! – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Nicht als Vollmitglied)


    Was passiert jetzt? Herr Glos hat heute früh auf unge-
    euer subtile Art eine Xenophobie mit dem Argument
    eschürt, die Türkenflut stehe vor der Tür.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    erade eben haben wir das auch noch einmal bei Herrn
    intze erlebt. Ich halte das für eine unerhörte Diskussion
    nd empfehle Ihnen zwei Dinge: Zum einen empfehle
    ch Ihnen das kurze Papier des deutsch-türkischen Fo-
    ums Ihrer eigenen Partei, der CDU, in dem mit sehr ver-
    ünftigen Argumenten, auch stabilitäts- und sicherheits-
    olitischen Argumenten, Erwägungen zum Beitritt der
    ürkei in die EU angestellt werden.
    Zum anderen empfehle ich Ihnen einen Blick in die

    ortschrittsberichte bzw. in die Berichte über die Refor-
    en, die die Türkei in den letzten zwei Jahren mit einer
    roßen Vehemenz und mit einem Erfolg betrieben hat,
    er unterstützt und nicht konterkariert gehört.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    an ist das Problem der Folter mutig angegangen; das
    aben wir immer verlangt. Daneben haben wir immer






    (A) )



    (B) )


    Uta Zapf

    verlangt, dass das Militär politisch kontrolliert wird.
    Amnesty International und die anderen Menschenrechts-
    organisationen sagen, dass das alles in der Praxis noch
    nicht in dem Maße, wie wir es verlangen, unten ange-
    kommen ist. Wir erwarten ja auch nicht, dass dieser Pro-
    zess bereits morgen abgeschlossen ist. Jetzt müssen erst
    einmal die politischen Kriterien, die Kopenhagener Kri-
    terien, erfüllt werden. Wir sollten die Türkei unterstüt-
    zen, sodass die Umsetzung ihrer Vorhaben dort auch ge-
    lingt, und es nicht zu einem Prozess der Entmutigung
    kommen lassen. Die Türkei hat die Schwächen selbst er-
    kannt. Wenn Sie mit Herrn Erdogan gesprochen hätten,
    dann wüssten Sie, dass er selbst sagt, dass noch nicht al-
    les implementiert ist, dass sie das aber implementieren
    werden.

    Werfen Sie einen Blick auf die gesamte Geschichte
    der Türkei in den letzten 70 Jahren. Dies ist ein islami-
    sches Land mit einer Westorientierung und einem laizis-
    tischen System. Da wir die Austarierung mit den islami-
    schen Staaten suchen, sind wir gut beraten, die Türkei
    als einen ganz engen Partner zu gewinnen, um diese Pro-
    bleme, die bis hin zum Terrorismus reichen, zu bewälti-
    gen.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Sollen wir Israel auch aufnehmen?)


    Wir werden diese Diskussion noch weiter führen müs-
    sen; das sehe ich auch so.

    In den letzten paar Minuten, die ich für meine Rede
    noch habe, möchte ich noch ein paar Dinge zu anderen
    politischen Themen sagen, die für die zukünftige Ent-
    wicklung unserer Sicherheitspolitik eine Rolle spielen.

    Ich bedauere es wirklich sehr, dass das Gesamtkon-
    zept der Außen- und Sicherheitspolitik dieser Bundes-
    regierung offensichtlich nicht wahrgenommen wird. Wir
    diskutieren über bestimmte Teile. Es gibt aber immer
    wieder Missverständnisse oder auch Nichtkenntnis. Des-
    halb empfehle ich allen Kolleginnen und Kollegen die
    Lektüre des vom Bundessicherheitsrat am 28. Juni die-
    ses Jahres abgesegneten Gesamtkonzepts zur zivilen
    Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsoli-
    dierung.

    Ich glaube, wenn wir die Dinge auf der militärischen
    Seite und die zivilen Konzepte endlich einmal als ein
    Gesamtkonzept betrachten, dann werden wir auch in an-
    deren Dingen nicht mehr so stark differieren.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Sagen Sie das doch einmal den drei betroffenen Ministerien, die gegeneinander arbeiten!)


    – Das ist doch überhaupt nicht wahr.
    Herr Fischer hat heute früh ausdrücklich gesagt, dass

    bei der akuten Bekämpfung des internationalen Terro-
    rismus auch militärische Instrumente benötigt werden.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Sie haben ja nicht einmal die Mittel dafür!)


    Es gab eine große internationale Einigkeit bezüglich der
    UN-Resolution in dieser Frage und darüber, dass Mas-

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    (C (D envernichtungswaffen eine Bedrohung darstellen und ass die Verhütung von Proliferation eine der wichtigen ukunftsaufgaben für uns ist. Wir sind uns darüber eiig, dass wir alle uns dort engagieren müssen. Es gibt aber keinen Konsens über die Strategien, In trumente und Prioritäten. Wir plädieren dafür, multilaeral zu arbeiten, wenn man diese Gefährdungen bewäligen will. Man muss die staatlichen Akteure mit ultilateralen Abkommen erreichen. Wir wissen allerings auch, dass die nicht staatlichen Akteure mit andeen Maßnahmen erreicht werden müssen. Abrüstung, Rüstungskontrolle und Abrüstungshilfe ind wichtige Stichpunkte, wenn wir darüber reden, wie ir die Proliferation von Massenvernichtungswaffen erhindern können. Wir müssen in diesem Bereich zu eiem Konsens zurückkommen. Ich möchte noch einmal rwähnen, dass ich die globale Partnerschaft der G 8 für ine wichtige Aktion halte, um die Proliferation an nicht taatliche Akteure zu verhindern. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Gesamtkonzept er Bundesregierung heißt Prävention statt Präempion. Ich glaube, wir sind an einer Stelle angekommen, n der wir keinen internationalen Konsens mehr haben, n der wir diesen internationalen Konsens aber dringend uchen müssen, weil wir eine gemeinsame Bedrohungsnalyse und eine multilaterale Kooperation brauchen. as geht nur, wenn wir gemeinsame Strategien haben, ie wir auch gemeinsam umsetzen. Ansonsten kann weer für den Irak noch für Afghanistan eine Strategie ntwickelt werden, die in dieser Zeit der Diskussion urch den Aufbau von Institutionen ein innenpolitisch icheres Umfeld schafft, in dem Rechtsstaatlichkeit, enschenrechte und Demokratie gelten. Ein letztes Stichwort: Der Aufbau der Wirtschaft ist ringend erforderlich. Ich bin der tiefen Überzeugung, ass nur wirtschaftliche Teilhabe die den Konflikten zurunde liegenden Probleme beseitigen kann. Keiner darf on der wirtschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen weren. Wenn wir Ursachenbekämpfung wollen, dann müsen wir auch an dieser Stelle ansetzen. Organisierte Kriinalität und Korruption sind wichtige Stichworte, die n ein sicherheitspolitisches Konzept hineingehören. Um diesen Punkt abzuschließen: Ich halte das Kon ept, das die Bundesregierung für Afghanistan vorgelegt at, für richtig, weil es die sicherheitspolitische Kompoente und den zivilen Aufbau zusammenbindet. Wir üssen uns bemühen, im Konsens mit den Vereinten ationen ein Konzept für den Irak zu finden. Wir alle ind darauf angewiesen, die Gefahren, die uns sichereitspolitisch global drohen, gemeinsam zu bekämpfen. Danke. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile der Kollegin Petra Pau das Wort.






(A) )



(B) )



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Haushalt ist in Zahlen gegossene Politik, heißt es. Die
    PDS im Bundestag hat sich deshalb die Teile besonders
    angesehen, die sich mit Verteidigungs-, Außen- und Ent-
    wicklungspolitik befassen. Ich komme daher gleich auf
    die politischen Differenzen zu sprechen, die sich anhand
    der Zahlen und auch heute in der Debatte zeigen.

    CDU/CSU drängen auf einen in absoluten Zahlen
    größeren Verteidigungshaushalt.


    (Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/ CSU]: So ist es!)


    Rot-Grün hat einen relativ, also im Verhältnis zu den an-
    deren Posten größeren Verteidigungshaushalt vorgelegt.
    Wir aber wollen einen kleineren Verteidigungshaus-
    halt – absolut und auch relativ.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU]: Um Gottes willen!)


    Das ist der erste Grund, warum wir diesen Haushalt ab-
    lehnen.

    Nun gehöre ich nicht zu den Linken, die die Mittel im
    Verteidigungshaushalt zigmal verteilen wollen, um alle
    Übel dieser Welt zu bekämpfen. Das ändert aber nichts
    an der Frage, wofür wir die Milliarden ausgeben, wäh-
    rend sie zugleich an allen Ecken und Enden fehlen. Der
    Bundesrechnungshof hat dieser Tage den Eurofighter
    moniert, weil er nicht die versprochenen militärtechni-
    schen Parameter erfülle. Ich kritisiere nicht die Parame-
    ter des Eurofighters, sondern den Eurofighter an sich
    und die Milliarden Euro an Steuergeldern, die dafür
    sinnlos hinausgeworfen werden. Dieselbe Rechnung
    ließe sich noch an weiteren Posten aufmachen. Das ist
    der zweite Grund, warum wir diesen Haushalt ablehnen.

    Nun möchte ich an eine Debatte erinnern, die wir hier
    vor knapp einem Jahr geführt haben. Ich habe sie gut in
    Erinnerung, weil der Kollege Schäuble von der CDU/
    CSU-Fraktion dafür plädierte, Präventivkriege, also An-
    griffskriege künftig nicht mehr auszuschließen, sondern
    sich im Gegenteil darauf vorzubereiten. Das war eine
    Bundestagspremiere. Ich erinnere mich auch deshalb so
    gut an die Debatte, weil bei Rot-Grün plötzlich das
    große Schweigen ausbrach, als hätte man nichts gehört.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Hier kann jeder erzählen, was er möchte! Es muss aber im Rahmen bleiben!)


    Inzwischen wurde die Präventivkriegsoption über den
    Umweg EU politisch manifestiert. Sie wird auch mit die-
    sem Haushalt verfolgt. Herr Minister Fischer, Sie haben
    kürzlich auf der Botschafterkonferenz gesagt, dass Sie
    den Status quo nicht mehr akzeptieren können und ein
    neues Kapitel deutscher Außenpolitik begonnen habe.
    Ich stelle besorgt fest: Die Differenz, die es wegen des
    Irakkrieges mit den USA gab, schmilzt.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Keine Spur!)


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    (C (D ie Politik wird militarisiert, das Völkerrecht verbogen nd die Vernunft immer mehr vertrieben. Das muss in ie Sackgasse führen und dafür können Sie von der PDS eine Zustimmung erwarten, ganz im Gegenteil. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Ich habe gerade in aktuellen Agenturmeldungen gele-
    en, Minister Struck wolle einen Voraustrupp der Bun-
    eswehr nach Kunduz in Afghanistan schicken – völlig
    hne Mandat, wohlgemerkt. Wo sind wir hier eigentlich:
    m Bundestag oder im Tollhaus? Noch gilt das Grundge-
    etz und es ist höchste Zeit, dass der Bundeskanzler und
    er Herr Innenminister die Verfassung vor diesem Ver-
    eidigungsminister schützen.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Gegen diesen Militärgeist, gegen dieses neue Kapitel
    eutscher Außenpolitik und gegen dieses neue Europa
    aben in diesem Jahr Millionen Menschen demonstriert,
    uch die PDS. Das ist der dritte Grund, warum wir die-
    en Haushaltsteil ablehnen.
    Es gibt eine Grundoption, die auch diesen Haushalt

    rägt. Sie wollen im Marschkonzert der mächtigen Mili-
    ärmächte wenigstens die zweite Tuba spielen und welt-
    eit mit auf Tournee gehen. Das ist kein Geheimnis. Das
    agen die geltenden Militärdoktrinen. Sie sind der vierte
    rund, warum die PDS im Bundestag diesen Haushalts-
    eil ablehnt.
    Schließlich, haben Sie schon einmal verglichen, wie

    iele Milliarden Sie für Rüstung, für Bundeswehr und
    uslandseinsätze planen und wie wenig Geld für Kon-
    liktforschung, Prävention, Entwicklungshilfe oder, wie
    ie Kollegin Zapf eben in ihrem letzten Redeteil gesagt
    at, Abrüstungshilfe? Die absolut ungleichen Zahlen
    erraten die tatsächlichen Schwerpunkte Ihrer Politik.
    ir finden sie grundfalsch. Das ist der fünfte Grund, wa-

    um wir diesen Haushalt ablehnen.

    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak tionslos])