Rede:
ID1505903600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/59 Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4987 C 4994 C 5000 D 5001 C 5002 A 5005 C 5006 D 5010 D 5042 C 5043 D 5044 D 5045 B 5048 C 5049 B 5050 A 5051 D 5054 B 5055 D 5057 D Deutscher B Stenografisch 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag der Abgeordneten Erika Lotz . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsge- setz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . D A D D A S E B E J 5036 D 4987 B 4987 B Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 5018 A 5025 D undestag er Bericht ung 0. September 2003 t : r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . ntje Hermenau BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . rnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 Auswärtiges Amt oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . 5027 B 5028 D 5030 B 5032 A 5033 C 5035 B 5036 D 5038 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C 5061 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . Reinhold Robbe SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Hans Raidel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5063 A 5063 D 5065 A 5066 B 5069 A 5071 B 5072 D 5073 B 5075 C 5077 A 5078 A 5080 A 5081 D 5084 B 5086 D 5088 C 5090 A 5091 A 5091 C 5092 D 5094 A 5094 B 5095 D 5097 C 5099 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 4987 (A) ) (B) ) 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 5099 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 10.09.2003 Daub, Helga FDP 10.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 10.09.2003*** Lensing, Werner CDU/CSU 10.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 10.09.2003 Letzgus, Peter CDU/CSU 10.09.2003* Müller (Düsseldorf), SPD 10.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * ** ** Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.09.2003*** Goldmann, Hans- Michael FDP 10.09.2003 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 10.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 10.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 10.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Jonas, Klaus Werner SPD 10.09.2003** Kopp, Gudrun FDP 10.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 10.09.2003 Laurischk, Sibylle FDP 10.09.2003 P R S S T D W D W D (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union Michael flug, Johannes SPD 10.09.2003*** auber, Helmut CDU/CSU 10.09.2003** chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 10.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.09.2003 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 10.09.2003 eisheit, Matthias SPD 10.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 10.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 *** r. Wodarg, Wolfgang SPD 10.09.2003* 59. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erika Lotz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    gen! Herr Vaatz, ich habe mich bei Ihrer Rede gefragt,
    warum Sie all Ihre Forderungen nicht umgesetzt haben,
    als Sie noch die Regierung gestellt haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich fand Ihre Rede vor dem Hintergrund der Wirkung
    des Solidarpakts II nicht angemessen. Sie ist auch hin-
    sichtlich des Ausgleichs bei den Sozialversicherungs-
    systemen nicht angemessen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Nun hat die Opposition heute hier herbe Kritik geäu-

    ßert. Das war nicht anders zu erwarten. Uns und sicher-
    lich auch der Öffentlichkeit ist aber aufgefallen, dass die
    Alternativen dünn gesät waren. Auch das war nicht an-
    ders zu erwarten. Das ist die Wahrheit.

    Bundeskanzler Schröder hat zu unserer Politik heute
    geäußert: Wir tun dies alles, damit diejenigen, die nach
    uns kommen, eine Chance haben; wir tun dies alles, da-

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    (C (D it diejenigen, die nach uns kommen, auch eine gute ukunft haben. Ja, wir haben eine große Aufgabe, auch im sozialen ereich. Wir haben Veränderungen mit dem Ziel angeackt, Lohnnebenkosten zu senken, um Voraussetzungen ür die Entstehung von mehr Arbeitsplätzen zu schaffen. as ist nicht einfach. Der Opposition müsste das auch och in guter Erinnerung sein. Sie haben es doch zum eispiel fertig gebracht, von 1994 bis 1998 den Rentenersicherungsbeitrag von 19,2 Prozent auf 20,3 Prozent teigen zu lassen. Eine Mehrwertsteuererhöhung von Prozent für die Rente kam damals noch hinzu. Gestern haben wir nun das Gesundheitsmodernisie ungsgesetz auf die Schiene gesetzt. Wir erreichen dait mehr Qualität, Patientensouveränität, Strukturveresserungen, den Abbau von Fehl-, Überund nterversorgung und wir haben dabei die Prämisse, die ohnnebenkosten zu senken. Das Ganze ist ein Komproiss. Jeder hat noch Wünsche; für jeden bleiben Wünche offen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Leistungsnbieter stärker einbezogen werden. Auf der anderen eite passt der CDU/CSU beispielsweise das Institut für ualitätssicherung nicht. Wir, auch ich, müssen dabei Kröten schlucken: beim rankengeld und beim Zahnersatz. Dies zu beschließen ällt schwer; aber es ist wichtig, dass die Maßnahmen in inem solidarischen Rahmen bleiben. Wichtig ist, dass s eine Überforderungsklausel gibt. So beträgt der igenanteil der Patienten nicht mehr als maximal 2 Proent des Bruttoeinkommens. Es wird berücksichtigt, enn Kinder in der Familie sind und wenn ein Ehegatte icht erwerbstätig ist und deshalb keine Einnahmen hat. ür chronisch Kranke gilt ein maximaler Eigenanteil von Prozent. Was wäre denn die Alternative? Die Alternative wä en höhere Beiträge mit all den Folgen für die Arbeitslätze. Wir werden dieses Gesetz gemeinsam verabchieden müssen, damit mehr Arbeitsplätze entstehen nd sich damit auch die Einnahmen der Sozialversicheung verbessern. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich erachte es im Sinne von Gerechtigkeit und Solida-
    ität für wichtig, dass das Ganze wirkungsgleich umge-
    etzt wird, auch für Abgeordnete, für Minister und für
    eamte. Dieses werden wir auf die Schiene bringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben bei der Arbeitsmarktpolitik neue Wege ein-
    eschlagen: Hartz-Gesetz I und II, dem folgend die Zu-
    ammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.
    eides sind steuerfinanzierte Systeme. Vorausgegangen
    ind Modelle wie MoZArT. Ich habe in Arbeitsämtern, in
    enen diese Modellversuche liefen, Gespräche geführt.
    ir wurde gesagt, dass Sozialhilfeempfänger geäußert
    ätten, dass sich endlich einmal jemand richtig um sie
    ümmere. Das ist wichtig. Es ist wichtig, dafür zu sor-
    en, dass Menschen aus der Sozialhilfe herauskommen






    (A) )



    (B) )


    Erika Lotz

    und existenzsichernde Arbeit haben. Das ist das Ziel und
    das werden wir auch erreichen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Glos hat genau dieses Projekt heute Morgen be-
    mäkelt. Ich stelle mir wirklich die Frage, warum es nicht
    früher angepackt wurde, wenn man dazu Gedanken
    hatte. Ich denke, man kommt erst hinter das eine oder
    andere, wenn man auf den Oppositionsbänken sitzt.

    Demographische Veränderungen machen ein Umden-
    ken notwendig. Ich halte es auch für nötig, dass sich in
    der Gesellschaft, in erster Linie aber in den Personal-
    abteilungen der Unternehmen die Einstellung zum
    Alter ändert. In 60 Prozent der Unternehmen wird nie-
    mand mehr über 50 Jahre beschäftigt. Es sind doch ge-
    rade die Unternehmer, die die hohen Lohnnebenkosten
    beklagen. Sie haben aber sehr viel zu dem Anstieg der
    Frühverrentung beigetragen und damit auch die Misere
    der Sozialkassen mit verursacht. Deshalb müssen auch
    sie sich der Verantwortung stellen und ihre Mentalität
    ändern.

    Als frisch gebackene 60-Jährige stelle ich fest: Mit
    60 ist man für die Parkbank zu schade. Denn man kann
    noch sehr viel bewegen – in der Politik, aber vor allen
    Dingen auch in den Unternehmen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Unsere Gesellschaft wird älter. Das Durchschnitts-
    alter der Beschäftigten bleibt konstant. Auch hierbei
    muss sich etwas bewegen. Wir stellen uns unserer Ver-
    antwortung bei der Krankenversicherung und der Ren-
    tenversicherung. Mit der zusätzlich geförderten Riester-
    Rente haben wir bereits den Weg eingeschlagen, um den
    Lebensstandard im Alter zu sichern.

    Wir haben auch Verbesserungen für Mütter erreicht.
    Wir haben von dieser Reform erwartet, dass sie sich
    auch in neuen Arbeitsplätzen niederschlägt; aber dieser
    Faktor allein war dafür nicht entscheidend. Neue Ar-
    beitsplätze sind nicht in dem Maße entstanden, wie wir
    es uns erhofft hatten. Das hat auch Auswirkungen auf
    die Einnahmen in der Rentenversicherung. Dabei müs-
    sen wir zudem den Doppeltrend von Geburtenlücke und
    Alterung berücksichtigen. Entsprechende Vorschläge,
    die bereits vorliegen, müssen wir beraten. Veränderun-
    gen sind notwendig. Ich denke, daran führt kein Weg
    vorbei.

    Ich meine aber auch, dass wir keinen Zweifel daran
    aufkommen lassen dürfen, dass Solidarität nach wie vor
    gilt, Herr Gerhardt. Solidarität heißt für mich, dass die
    Jungen für die Alten und Gesunde für Kranke einstehen
    und dass starke Schultern mehr tragen als schwache. Ich
    finde, eine Diskussion, in der infrage gestellt wird, dass
    jemand medizinisch notwendige Leistungen bekommt,
    weil er ein gewisses Alter erreicht hat, ist schädlich für
    die Gesellschaft insgesamt.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Richtig! Das hat doch nichts mit meiner Haltung zu tun!)


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    (C (D Ich halte diese Diskussion für schädlich, weil dadurch ei den Alten, aber sicherlich auch bei den Jüngeren ngste ausgelöst werden. Machen wir uns doch nichts or: Wir alle wollen doch alt werden und würden gegeenenfalls selber einer solchen Situation ausgesetzt weren. Solidarität heißt aber auch, dass viele einzahlen müs en, damit diejenigen, die Hilfe bedürfen, diese auch beommen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Vernderungen auch von der Bevölkerung getragen werden, enn sie solidarisch und gerecht sind. Dafür sind wir der arant. Ich lade alle dazu ein, daran mitzuwirken, dass ie notwendigen Veränderungen vorgenommen werden. iese sollten aber so erfolgen, dass die Menschen keine ngst vor Veränderungen bekommen. Denn diese ngst bedeutet wiederum ein Problem für das Wachsum, wenn sie dazu führt, dass Anschaffungen zurückgetellt werden, weil die Menschen nicht wissen, was auf ie zukommt. Deshalb richte ich an dieser Stelle meine Bitte an die pposition: Schüren Sie keine Ängste! Das ist für unsere esellschaft und für das gesamte System nicht gut. Wir lle wissen, dass wir schwierige Aufgaben zu schultern aben. Das wird nur möglich sein, wenn es uns gelingt, en Menschen Sicherheit zu geben. Wir sollten sie nicht och zusätzlich verunsichern. Danke schön. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Liebe Frau Kollegin Lotz, nachdem Sie in Ihrer Rede

arauf hingewiesen haben und ich in den Unterlagen ge-
ade gesehen habe, dass Sie gestern Ihren 60. Geburtstag
efeiert haben, möchte ich Ihnen dazu noch gratulieren.
afür ist es ja nicht zu spät.


(Beifall)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Bernhard Kaster.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Kaster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    en! „Deutschland bewegt sich“ – wieder einmal ist un-
    er Land durch eine von unzähligen Plakat- und Anzei-
    enkampagnen der Bundesregierung zugeklebt worden.
    as Ankündigungen von Bundeskanzler und Bundesre-
    ierung wert sind, hat in diesem Jahr die mit großem Ge-
    öse angekündigte Hauruckrede vom 14. März gezeigt.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Lang ist’s her und nichts ist passiert!)


    on da an bewegte sich bis zum Sommer nämlich gar
    ichts mehr. Zum nicht beratungsfähigen Haushalt 2004
    egen nunmehr Haushaltsbegleitgesetze vor, für deren
    hemen bereits sehr viel Zeit verloren ging. Aber:
    Deutschland muss sich ja bewegen.“ Deshalb konnte die
    undesregierung es wieder nicht lassen, sich vor der
    olitik und vor den Inhalten erst einmal um die Verpa-
    kung zu kümmern. Seit August dieses Jahres hat die Re-






    (A) )



    (B) )


    Bernhard Kaster

    gierung Deutschland mit 82 Busplakatierungen, 642 so
    genannten Mega-light-Plakaten und 17 435 Großflächen-
    plakaten überzogen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was hat es genutzt? Nichts!)


    „Wieder Arbeit“, „Später eine Rente“ oder „Mehr Jobs“,
    das sind die plakativen Sprüche, die im drastischen
    Widerspruch zur Realität in Deutschland stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie mögen sagen, Wirtschaftspolitik sei immer auch
    Psychologie. Aber die besten Motivationskünstler, eine
    noch so gute PR-Arbeit und inszenierte Medienauftritte
    können keine Inhalte ersetzen. Herr Bundeskanzler, Po-
    litik kann auf Dauer nicht durch PR-Arbeit ersetzt wer-
    den. Politik gehört hier in den Bundestag, nicht auf Lit-
    faßsäulen, in Kinos und in Anzeigen.

    2004 soll die PR-Arbeit aber noch gesteigert und auf
    die absolute Spitze getrieben werden. Nach dem vorlie-
    genden Haushaltsentwurf steigen alleine die Mittel für
    Öffentlichkeitsarbeit, die unsere Minister unmittelbar
    zur Verfügung haben, um 20 Prozent.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was?)

    Insgesamt gibt die Bundesregierung nächstes Jahr fast
    100 Millionen Euro für Werbung aus.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Die Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundespres-
    seamtes sollen um 10,4 Prozent, für die des Gesund-
    heitsministeriums um 26,5 Prozent und für die des
    Finanzministeriums sogar um 120,5 Prozent steigen.
    Das ist im letzten Fall mehr als eine Verdoppelung.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das nennen die Sparen! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Unglaublich!)


    Aber damit nicht genug: Die Haushaltsansätze werden
    von der Bundesregierung auch noch verschleiert und auf
    unzählige Haushaltstitel verteilt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die täuschen immer!)


    Millionenbeträge werden zum Beispiel im Umweltmi-
    nisterium für Broschüren oder für so aussagekräftige
    Haushaltstitel wie „Kommunikative Begleitung und
    Evaluation wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Vor-
    haben“ veranschlagt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Außer den Werbeagenturen versteht das doch keiner mehr!)


    Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine
    15 Millionen Euro teure Werbekampagne für das als
    Flop bezeichnete Hartz-Konzept.

    Angesichts der Veranschlagung von über 100 Millio-
    nen Euro für PR-Zwecke quer durch den Haushalt muss
    die Frage nach Bedeutung und Rolle des Presse- und

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    (C (D nformationsamtes der Bundesregierung, kurz BPA, estellt werden. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist eine Propagandazelle!)


    ie Aufgabe des BPA ist eigentlich die Koordination der
    ußendarstellung von Ministerien und Kanzleramt.
    och unter Leitung von Staatssekretär Bela Anda be-
    errschte das BPA in den vergangenen Monaten selbst
    ie Schlagzeilen und wurde zur Mitteilung. Es gab fast
    eine Zeitung und Zeitschrift, die in diesem Jahr nicht
    ber Skandale rund um oder im Bundespresseamt be-
    ichtet hat.
    Ich erinnere daran: Der Bundesrechnungshof stellte

    leich mehrfach eklatante Rechtsverstöße bei Auftrags-
    ergaben im BPA fest. Die Staatsanwaltschaft ermittelte
    egen dubioser Vorgänge um verschwundene Disketten.
    mmer wieder gibt es gravierende Verstöße gegen das
    ergaberecht. Erst das Bundeskartellamt konnte im
    rühjahr das von Staatssekretär Anda willkürlich abge-
    rochene Vergabeverfahren wieder in Gang setzen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist ja ein Skandal!)


    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich habe in-
    wischen eine Loseblattsammlung angelegt, die man
    emnächst binden lassen könnte. Seit dem Amtsantritt
    on Herrn Anda herrschen beispiellose Rechtsverstöße
    nd Chaos im Bundespresseamt.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ganz schlimm! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Rechtsbruch als Prinzip! Das ist ja unglaublich! – Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Sonst nichts zu tun?)


    Vor allen Dingen ist aber auch die Selbstversorgungs-
    entalität ohne Beispiel. Sie hat mittlerweile einen Was-
    erkopf im BPA geschaffen, mit dem kaum noch ein Mi-
    isterium mithalten kann. Im Bundespresseamt gibt es
    zwischen einen Chef, einen stellvertretenden Sprecher
    nd stellvertretenden Leiter, einen zweiten stellvertre-
    nden Sprecher, einen Chef vom Dienst und einen stell-
    ertretenden Chef.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Da ist doch mehr als die Hälfte überflüssig!)


    öge auch der eine oder andere Posten seine Berechti-
    ung haben, so muss man sich doch fragen, was bei-
    pielsweise den stellvertretenden Leiter vom stellvertre-
    nden Chef unterscheidet.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ja! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und der Steuerzahler zahlt!)


    as ist eine Frage, die sich inzwischen auch die Mit-
    rbeiter stellen und die bei uns die Befürchtung aufkom-
    en lässt, nach dem stellvertretenden Leiter und dem
    tellvertretenden Chef könnte demnächst noch die Stelle
    ines stellvertretenden Bosses geschaffen werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sehr gut! Bernhard Kaster Sehr gut! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das muss dann aber eine Frau sein!)





    (A) )


    (B) )


    Eine überzogene Öffentlichkeitsarbeit darf und kann
    nicht die Hauptaufgabe von Bundeskanzleramt und Bun-
    despresseamt sein. Laut Art. 65 des Grundgesetzes be-
    stimmt der Bundeskanzler die Richtlinien der Politik und
    trägt dafür die Verantwortung. Zu dieser Verantwortung
    muss es gehören, bei einem seit Jahren sichtlich überfor-
    derten Finanzminister hart einzugreifen, sprich: den Fi-
    nanzminister zu entlassen, weil er – bei einer Bundes-
    verschuldung von 800 Milliarden Euro und einem
    gesamtstaatlichen Defizit von 1,3 Billionen Euro – mitt-
    lerweile im dritten Jahr in Folge verfassungswidrig die
    Verschuldung in zweistelliger Milliardenhöhe hoch-
    treibt.

    Der Gipfel ist: Bereits der Entwurf des Haushalts für
    2004 weist – das gab es in dieser Form noch nie – eine
    verfassungswidrige Höchstverschuldung aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unglaublich!)


    Eine gesamtstaatliche Neuverschuldung aller Ebenen
    von 80 bis 90 Milliarden Euro in diesem Jahr ist unseren
    Bürgern überhaupt nicht mehr vermittelbar. Herr Bun-
    deskanzler, angesichts dieser Verschuldung, dieses Hin-
    treibens zum Staatsbankrott müssen wir unsere Kinder
    vor diesem Finanzminister schützen.

    Ich möchte eine Schlussbemerkung machen. Vor kur-
    zem wurde die Drohung ausgesprochen, der Bundes-
    kanzler und sein Außenminister träten 2006 noch einmal
    an.


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Gut so! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wie gut!)


    Ich will in diesem Zusammenhang auf die Kinderseiten
    der Homepage des Bundeskanzlers verweisen, die den
    Titel „Kanzler für Kids“ tragen. Dort wird für die Kinder
    in unserem Land erklärt:

    Der Kanzler ist ein Repräsentant. Deshalb ist es
    ganz gut, dass ein Bundeskanzler nicht sein ganzes
    Leben Bundeskanzler ist, sondern nur ein paar
    Jahre.

    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist gut! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Fünf Jahre waren schon zu viel!)


    Herr Bundeskanzler, ein paar Jahre sind 2006 mit Si-
    cherheit vorbei. Was man den Kindern verspricht, das
    sollte man auch halten.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Peter Hintze [CDU/CSU]: Sehr gut geredet!)