Rede:
ID1505412300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wort: 1
    5. dem: 1
    6. Kollegen: 1
    7. Georg: 1
    8. Schirmbeck,DU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/54 SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und anderer hand- werksrechtlicher Vorschriften (Drucksache 15/1206) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Helias CDU/CSU . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jürgen Türk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes über die Zustimmung zur Änderung des Direktwahlakts (Drucksachen 15/1059, 15/1263) . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU ein- gebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Beschleunigung von 4469 B 4469 D 4472 B 4474 A 4474 D 4475 D 4478 B 4478 D 4480 A 4496 C Deutscher B Stenografisch 54. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Begrüßung des neuen Abgeordneten Helmut Lamp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und zur Förde- rung von Kleinunternehmen (Drucksachen 15/1089, 15/1224) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von den Fraktionen der D K G C D H H H W H W 4469 A 4469 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 4481 D 4482 B undestag er Bericht ung 27. Juni 2003 t : irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . unther Krichbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . hristian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . erner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . erner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 4483 B 4484 C 4486 B 4487 C 4488 A 4488 C 4489 D 4491 A 4492 B 4492 D 4493 B 4495 B 4495 D Verfahren der Justiz (1. Justiz- beschleunigungsgesetz) (Drucksache 15/999) . . . . . . . . . . . . . . 4496 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weite- – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Fehler beim neuen Revi- sionsrecht korrigieren – Entschei- dungsfähigkeit des Bundesgerichts- hofs sicherstellen (Drucksache 15/1098) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: 10. Sport- bericht der Bundesregierung (Drucksachen 14/9517, 15/345 Nr. 14, 15/952) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) SPD . . . . . . . . . . . . Eberhard Gienger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Siebten Buches Sozialgesetzbuch und des Sozial- gerichtsgesetzes (Drucksachen 15/812, 15/1199) . . . . . P G C M D D M T D G G C D A N A L A N B im ( S D A A 4496 D 4497 A 4498 C 4501 A 4502 A 4502 D 4503 C 4505 B 4507 A 4508 B 4508 C 4508 C 4510 A 4511 D 4513 C 4514 C 4515 C 4517 C 4518 D 4519 A 4519 B Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Siebten Buches Sozial- gesetzbuch und des Sozialgerichts- gesetzes (Drucksachen 15/1070, 15/1199) . . . . eter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erald Weiß (Groß-Gerau) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . atthäus Strebl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rahmenbedingungen für Waldbesitzer und mittelständische Holzwirtschaft verbessern – Eigentums- rechte stärken (Drucksache 15/941) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . ornelia Behm BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung über den Antrag: Mehr Sicherheit Luftverkehr 53. Sitzung, Tagesordnungspunkt 15) . . . . . ilke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4519 B 4519 C 4521 A 4522 A 4522 D 4523 C 4524 D 4525 A 4526 B 4528 C 4530 A 4531 B 4532 C 4533 A 4533 D 4533 D 4534 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4469 (A) ) (B) ) 54. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4533 (A) ) (B) ) Antworten.Dr. Scheer, Hermann SPD 27.06.2003 d* iese Fragen suchen Sicherheitsexperten weltweit die zu diesen Anschlägen, bei denen zivile Flugzeuge als tödliche Waffe genutzt wurden, kommen? Wie können solche Anschläge zukünftig verhindert werden? Auf Rauber, Helmut CDU/CSU 27.06.2003* Riester, Walter SPD 27.06.2003* Anlage 1 Liste der entschuldigte * A N t a Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 27.06.2003 Bindig, Rudolf SPD 27.06.2003* Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 27.06.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 27.06.2003 Brüning, Monika CDU/CSU 27.06.2003 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 27.06.2003 Burchardt, Ulla SPD 27.06.2003 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 27.06.2003 Fricke, Otto FDP 27.06.2003 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 27.06.2003 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 27.06.2003 Hintze, Peter CDU/CSU 27.06.2003 Höfer, Gerd SPD 27.06.2003* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 27.06.2003 Jäger, Renate SPD 27.06.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 27.06.2003* Kauch, Michael FDP 27.06.2003 Kolbow, Walter SPD 27.06.2003 Kressl, Nicolette SPD 27.06.2003 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 27.06.2003 Leibrecht, Harald FDP 27.06.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 27.06.2003* Lips, Patricia CDU/CSU 27.06.2003 Marks, Caren SPD 27.06.2003 Nietan, Dietmar SPD 27.06.2003 Otto (Frankfurt), Hans-Joachim FDP 27.06.2003 A S S S S S S S D S S S D D D V W (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates nlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über den Antrag: Mehr Sicher- heit im Luftverkehr (53. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 15) Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Seit den terroristischen Anschlägen des 11. Sep- ember 2001 arbeiten Sicherheitsbehörden international n einer Optimierung der Luftsicherheit. Wie konnte es bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich chily, Otto SPD 27.06.2003 chlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 chmidt (Ingolstadt), Albert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 chösser, Fritz SPD 27.06.2003 chröter, Gisela SPD 27.06.2003 chulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 27.06.2003 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 27.06.2003 r. Schwanholz, Martin SPD 27.06.2003 eehofer, Horst CDU/CSU 27.06.2003 eib, Marion CDU/CSU 27.06.2003 iebert, Bernd CDU/CSU 27.06.2003* r. Solms, Hermann Otto FDP 27.06.2003 r. Stadler, Max FDP 27.06.2003 r. Stinner, Rainer FDP 27.06.2003 aatz, Arnold CDU/CSU 27.06.2003 issmann, Matthias CDU/CSU 27.06.2003 4534 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 (A) ) (B) ) Auch die deutsche Bundesregierung hat nach den Ter- rorangriffen des 11. September auf die USA sofort rea- giert. Eine im Bundeskanzleramt angesiedelte Arbeits- gruppe „Sicherheit im Luftraum“ arbeitet intensiv daran, die am 19. Januar 2003 in Kraft getretene EG-Luftsi- cherheitsverordnung in einem nationalen Luftsicher- heitskonzept umzusetzen. Es bedarf also nicht eines Antrages der CDU/CSU – der zudem in vielen Punkten offenbart, wie wenig informiert die CDU/CSU-Fraktion ist –, damit die Bundesregierung handelt. Lassen Sie mich ein paar Problempunkte ansprechen, die es in der Umsetzung gibt. Die Gefahrenabwehr ist Aufgabe der Länder. Dies ist in unserer Verfassung ver- ankert, bei dieser Zuständigkeit soll es auch bleiben. Uns allen ist bekannt, dass bei Angriffen aus dem Luftraum, die deutschen Ländergrenzen im Minutentakt überflogen werden. Wir brauchen also eine Vernetzung und Bünde- lung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Hier sind verfassungsrechtliche Fragen zu beachten und hier ist das Einvernehmen mit den Ländern herzustellen. Dies alles ist auf einem guten Wege und nicht jedes Kon- zept zur Optimierung der Sicherheit im Luftraum sollte im Detail auf dem offenen Markt diskutiert werden. Nun zum Lieblingsthema der CDU, der Biometrie. Sie fordern schnelles Handeln, ich bin auch hier für die gebotene Sorgfalt. Wir haben in Deutschland an die 7 000 Passstellen. Ein Ausweisdokument hat eine zehn- jährige Laufzeit. Angesichts der immensen Umstellungs- kosten wäre es geradezu unverantwortlich und populisti- scher Aktionismus, wenn hier ohne internationale Abstimmung eine Entscheidung getroffen würde. Die in Reisedokumenten aufgenommenen Merkmale müssen am anderen Ende auch gelesen werden können, sonst sind sie sinnlos. Die grüne Fraktion hat der Aufnahme biometrischer Daten in deutsche Ausweisdokumente be- reits in der 14. Wahlperiode zugestimmt. Bei der Aus- wahl setzen wir auf Systeme, die ohne den Aufbau von Referenzdateien gelesen werden können. Biometrische Merkmale dienen der sicheren Identifizierung: an dieser Zweckbindung halten wir fest. Beim Thema Zuverlässigkeitsprüfungen von Personal im Luftverkehr sehen auch wir Handlungsbedarf. Ich halte es für vernünftig, wenn wir mit abgestuften Sicher- heitsüberprüfungen arbeiten und nicht noch gesondert das Verfahren der Zuverlässigkeitsüberprüfung anwenden. Lassen Sie mich zum Schluss sagen: Wir können uns nicht mit Gesetzen gegen alle denkbaren terroristischen Angriffe schützen. Wenn wir alle denkbaren Sicherheits- lücken schließen, haben wir eine andere Gesellschaft. Die Balance zwischen Sicherheitsgewinn und Eingriffen in Freiheits- und Bürgerrechte muss gewahrt bleiben. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 2003 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 G m – – – – – – 2 2 A ß (C (D rundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- äß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: Erstes Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Ener- gien-Gesetzes Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 27. August 2002 zum Abkommen vom 14. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über Soziale Sicherheit Gesetz zu dem Abkommen vom 12. September 2002 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Slowakischen Republik über Soziale Si- cherheit Gesetz zu dem Protokoll betreffend Schwerme- talle vom 24. Juni 1998 im Rahmen des Überein- kommens von 1979 über weiträumige grenzüber- schreitende Luftverunreinigung Gesetz zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreiches Thailand über den Seeverkehr Gesetz zur Änderung der Vorschriften zum diagnose- orientierten Fallpauschalensystem für Kranken- häuser – Fallpauschalenänderungsgesetz (FPÄndG) Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 2. Mai 2003 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 bs. l des Grundgesetzes zuzustimmen. Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst I. Der Bundesrat stellt Folgendes fest: Mit dem Fallpauschalengesetz hat der Bundesgesetz- geber 2002 die Weichen für die Einführung eines durchgehend pauschalierenden Entgeltsystems auf Basis von Diagnosis Related Groups (DRGs) gestellt. Der grundsätzliche Unterschied der neuen Entgeltform zum bisherigen Vergütungssystem liegt darin, dass bis- lang die Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser durch tagesgleiche Pflegesätze als Folge von Budget- verhandlungen zwischen dem einzelnen Kranken- haus und den Kostenträgern erfolgte. In Zukunft wird die wirtschaftliche Situation der Kliniken von den Er- lösen aus speziellen diagnose-orientierten Fallpau- schalen abhängen. Grundsätzlich ist die Einführung eines DRG-Fallpau- schalensystems aus Gründen der Qualität, Wirtschaft- lichkeit und Transparenz der Leistungserbringung zu befürworten. Wie bei jedem grundlegenden System- wechsel ist jedoch eine verantwortungsvolle Politik einzufordern, die bei Verabschiedung des Fallpau- schalengesetzes in vielen Punkten nicht zu erkennen war. Die Bundesregierung und die sie tragende Koalition korrigieren deshalb nunmehr mit dem Fallpauschalen- änderungsgesetz die im letzten Jahr deutlich geworde- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4535 (A) ) (B) ) nen Fehlentwicklungen im Zusammenhang mit der Einführung des DRG-Fallpauschalensystems. Insbe- sondere eine Entzerrung des engen zeitlichen Einfüh- rungsplanes und die Erweiterung der Öffnungsklausel in § 6 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) sind wichtige Schritte in die richtige, immer wieder ange- mahnte Richtung. Jedoch sind viele wichtige Problempunkte bislang un- berücksichtigt geblieben: Bisher findet die EG-Arbeitszeitrichtlinie 93/104, nach der der Bereitschaftsdienst der Ärzte als Arbeits- zeit zu werten ist, keine Berücksichtigung im Gesetz. Der Zusatzbetrag von bis zu 0,2 Prozent des Gesamt- betrags gemäß § 6 Abs. 5 BPflV ist ausdrücklich nicht für diesen Zweck vorgesehen und wäre im Übri- gen auch nicht ausreichend. Die Öffnungsklausel in § 6 KHEntgG soll zwar durch das Fallpauschalenänderungsgesetz dahingehend er- weitert werden, dass auch besondere Einrichtungen, deren Leistungen insbesondere aus medizinischen Gründen, wegen der Häufung von schwerkranken Pa- tienten oder aus Gründen der Versorgungsstruktur mit den Entgeltkatalogen noch nicht sachgerecht vergütet werden, zeitlich befristet aus dem Vergütungssystem ausgenommen werden können. Die Länder haben je- doch keine unmittelbare Einflussmöglichkeit darauf, ob von dieser Ausnahmemöglichkeit Gebrauch ge- macht wird. Dies gefährdet die Finanzierung der durch die Länder im Rahmen ihrer Planungskompe- tenz geschaffenen spezifischen Versorgungsformen wie beispielsweise Tumorzentren oder geriatrische Zentren und Schwerpunkte und stellt sie in das Belie- ben der Selbstverwaltung oder des zur Ersatzvor- nahme berechtigten BMGS. Weiterhin ist die im Fallpauschalengesetz in § 6 Abs. l Satz l Nr. l und 2 KHEntgG vorgesehene Öff- nungsklausel zeitlich beschränkt. Diese zeitliche Be- schränkung sollte aufgegeben werden, da schon jetzt deutlich ist, dass der von der Bundesregierung ver- folgte 100-Prozent-Ansatz auch nach 2006 nicht reali- sierbar sein wird. II. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung deshalb auf, die vom Fallpauschalengesetz betroffenen Ge- setze grundlegend zu überarbeiten und insbesondere Sorge dafür zu tragen. 1. dass die aus der EG-Arbeitszeitrichtlinie erwach- senden Kosten in der Vergütung der Krankenhäuser Niederschlag finden, 2. dass die immer noch unzureichende Öffnungsklau- sel in § 6 KHEntgG ausgeweitet wird. Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 2003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 9. Mai 2003 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 Abs. 1 Grundgesetz nicht zuzustimmen: – Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwande- rung und zur Regelung des Aufenthalts und der Inte- g G n m V P t (C (D gration von Unionsbürgern und Ausländern (Zuwan- derungsgesetz) Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen Gesamtstrategie für die Balkanstaa- ten und ganz Südosteuropa – Drucksachen 15/508, 15/609 Nr. 1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/713 Nr. 1.5 Drucksache 15/792 Nr. 2.24 Finanzausschuss Drucksache 15/979 Nr. 2.10 Drucksache 15/979 Nr. 2.47 Haushaltsausschuss Drucksache 15/979 Nr. 2.15 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/611 Nr. 1.8 Drucksache 15/611 Nr. 2.10 Drucksache 15/611 Nr. 2.24 Drucksache 15/713 Nr. 2.10 Drucksache 15/713 Nr. 2.13 Drucksache 15/713 Nr. 2.14 Drucksache 15/713 Nr. 2.23 Drucksache 15/713 Nr. 2.24 Drucksache 15/713 Nr. 2.28 Drucksache 15/792 Nr. 2.2 Drucksache 15/792 Nr. 2.13 Drucksache 15/792 Nr. 2.14 Drucksache 15/792 Nr. 2.15 Drucksache 15/792 Nr. 2.17 Drucksache 15/792 Nr. 2.20 Drucksache 15/792 Nr. 2.21 Drucksache 15/792 Nr. 2.22 Drucksache 15/792 Nr. 2.26 Drucksache 15/792 Nr. 2.28 Drucksache 15/858 Nr. 1.3 Drucksache 15/858 Nr. 1.4 Drucksache 15/858 Nr. 1.6 Drucksache 15/858 Nr. 1.7 Drucksache 15/858 Nr. 2.3 Drucksache 15/858 Nr. 2.4 Drucksache 15/858 Nr. 2.8 Drucksache 15/858 Nr. 2.12 Drucksache 15/979 Nr. 1.14 Drucksache 15/979 Nr. 2.39 Drucksache 15/979 Nr. 2.41 4536 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 (A) (C)Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/979 Nr. 1.11 Drucksache 15/979 Nr. 1.12 Drucksache 15/979 Nr. 1.13 Drucksache 15/979 Nr. 2.11 Drucksache 15/979 Nr. 2.16 Drucksache 15/979 Nr. 2.23 Drucksache 15/979 Nr. 2.26 Drucksache 15/979 Nr. 2.29 Drucksache 15/979 Nr. 2.30 Drucksache 15/979 Nr. 2.35 Drucksache 15/979 Nr. 2.36 Drucksache 15/979 Nr. 2.37 Drucksache 15/979 Nr. 2.40 Drucksache 15/979 Nr. 2.42 Drucksache 15/979 Nr. 2.43 Drucksache 15/979 Nr. 2.44 Drucksache 15/979 Nr. 2.45 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/858 Nr. 2.1 Drucksache 15/979 Nr. 2.3 Drucksache 15/979 Nr. 2.17 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/792 Nr. 2.4 Drucksache 15/858 Nr. 2.11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/611 Nr. 2.26 Drucksache 15/792 Nr. 1.1 Drucksache 15/792 Nr. 1.3 Drucksache 15/792 Nr. 2.29 Drucksache 15/858 Nr. 1.1 Drucksache 15/858 Nr. 2.10 Drucksache 15/1153 Nr. 2.4 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/339 Nr. 1.8 Drucksache 15/339 Nr. 2.17 Drucksache 15/457 Nr. 1.4 Drucksache 15/457 Nr. 2.17 Drucksache 15/713 Nr. 2.12 Drucksache 15/979 Nr. 2.5 Drucksache 15/979 Nr. 2.31 (B) (D) 54. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Hiller-Ohm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der vor-

    liegende FDP-Antrag befasst sich mit den Wäldern.

    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Nein, mit der Forstwirtschaft!)

    Nein, das ist nicht ganz richtig: Der vorliegende Antrag
    befasst sich mit den Interessen der privaten Waldwirt-
    schaft, der Waldbesitzer und der Holzwirtschaft.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Haben Sie den Antrag gerade erst gelesen?)


    Der Antrag kommt zwei Monate zu spät,

    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Der An trag ist immer richtig!)

    trifft das Thema nicht und führt uns in der Sache selbst
    keinen Schritt weiter.

    Warum kommt der Antrag zu spät? Am 3. April die-
    ses Jahres haben wir hier im Bundestag eine Debatte
    zum jährlichen Waldzustandsbericht der Bundesregie-
    rung geführt. Die SPD und die Grünen haben zu diesem
    Bericht einen gemeinsamen Antrag mit einem umfassen-

    d
    A
    r
    A

    s
    n
    n
    M
    C

    r
    a

    S
    p
    t
    B
    F
    d
    v
    v
    a

    s

    S
    W
    b
    G

    S
    d
    tu
    K

    b

    D
    f
    d

    W
    d

    (C (D en Forderungskatalog eingebracht. Der federführende usschuss hat sich dann am 7. Mai sowohl mit dem Beicht als auch mit dem Antrag befasst und hat über den ntrag abgestimmt. Die FDP hatte Gelegenheit, unserem Antrag zuzu timmen oder aber ihre abweichenden Positionen in eien eigenen Antrag zu gießen und diesen dann im Pleum bzw. im zuständigen Ausschuss einzubringen. eine Damen und Herren von der FDP, Sie haben diese hance verpasst. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Einige der Forderungen, die Sie heute stellen, sind be-
    eits mit unserem Antrag im Mai beschlossen und abge-
    rbeitet worden.


    (Erika Lotz [SPD]: Hört! Hört!)

    o haben wir zum Beispiel beschlossen, dass die Prinzi-
    ien von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit eingehal-
    en werden sollen, dass im Rahmen der Novellierung des
    undeswaldgesetzes Verwaltungsvereinfachungen im
    orstbereich und weitere Förderungsmöglichkeiten für
    ie Wälder geprüft werden sollen und dass die Nutzung
    on Holz als nachwachsender Roh- und Baustoff selbst-
    erständlich gefördert werden soll. Hier kommen Sie
    lso eindeutig zu spät.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wie viel Geld haben Sie denn in den Haushalt eingestellt?)


    Meine Damen und Herren von der FDP, Sie haben un-
    eren Antrag abgelehnt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Weil Sie keine Haushaltsmittel eingestellt haben!)


    ie haben damit die ganz wichtige Chance vertan, für die
    älder und die Holzwirtschaft tatsächlich etwas zu ver-
    essern. Sie haben diese Chance aus rein ideologischen
    ründen vertan.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie wissen gar nicht, wie man das schreibt!)


    ie betrachten den Wald nämlich nicht als Ganzes, son-
    ern beschränken sich auf wenige Teilaspekte. Warum
    n Sie das? Um die Interessen einer ganz bestimmten
    lientel zu befriedigen.


    (Gustav Herzog [SPD]: So ist die FDP!)

    Nicht die privaten Waldbesitzer, sondern der Wald

    raucht eine starke Lobby.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    enn was nützt es, wenn wir die Rahmenbedingungen
    ür die Waldbesitzer und die Unternehmen verbessern,
    er Wald selbst aber auf der Strecke bleibt?


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Wer pflegt den Wald, Frau Kollegin?)


    ir müssen zuallererst die Rahmenbedingungen für
    ie Wälder verbessern. Denn die Wälder sind – das ist






    (A) )



    (B) )


    Gabriele Hiller-Ohm
    doch ganz logisch – die Produktionsgrundlage für die
    Waldwirtschaft. Wenn es den Wäldern schlecht geht,
    dann sieht es auch schlecht für die Waldbesitzer und die
    Waldwirtschaft aus.

    Die FDP verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Sie zäu-
    men das Pferd von hinten auf. Sie betreiben reine Klien-
    telpolitik, die mit den tatsächlichen Problemen unserer
    Wälder nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.


    (Gustav Herzog [SPD]: Sehr richtig!)

    Was sind die Ursachen für Waldschäden und Wald-

    sterben? Das sind die hohen Schadstoffeinträge, die
    durch die Luft in die Wälder und dann in den Waldboden
    gelangen und die Waldböden nachhaltig und oft irrepara-
    bel schädigen.

    Was haben wir getan, meine Damen und Herren, um
    die Situation unserer Wälder zu verbessern?


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Was denn? – Jürgen Koppelin [FDP]: Jetzt wird es spannend!)


    Wir haben zahlreiche Gesetze und Maßnahmen

    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Bürokratie!)


    zur Luftreinhaltung sowie zum Klima- und zum Um-
    weltschutz auf den Weg gebracht. Was hat die FDP ge-
    tan, was haben Sie zu bieten? In Ihrem Antrag steht kein
    Wort zum Klimaschutz.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Quatsch!)

    Auch in der letzten Legislaturperiode war von Ihnen zu
    diesem Thema so gut wie nichts zu hören. Ich kann mich
    jedenfalls nicht daran erinnern.


    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Da war ich hier noch nicht Mitglied, tut mir Leid!)


    Von den Maßnahmen, die wir gemeinsam mit den
    Grünen auf den Weg gebracht haben, haben Sie nicht
    eine einzige mitgetragen. Erneuerbare-Energien-Gesetz
    – abgelehnt, Ökosteuer – abgelehnt,


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])

    Schutz und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung – abge-
    lehnt, Energieeinsparverordnung – abgelehnt, Programme
    zur Wohnraummodernisierung und zur CO2-Gebäude-sanierung – ebenfalls abgelehnt.

    Zum Glück sind wir im Bundestag nicht auf die Stim-
    men der FDP angewiesen. So konnten wir unsere Initia-
    tiven durchbringen. Sonst sähe es für unsere Wälder sehr
    traurig aus.

    So ist die Politik der FDP: Anstatt Ursachen anzupa-
    cken, doktern Sie allenfalls an den Symptomen herum.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Der arme Baum, der für Ihr Manuskript gefällt wurde!)


    So wollen Sie jetzt eine Ausweitung der Kalkung und
    Düngung der Waldböden. Brauchen wir eine Auswei-
    tung, meine Damen und Herren? – Nein, wir brauchen
    keine Ausweitung.

    d
    L
    b
    e
    j
    i
    d
    k
    n

    D
    K
    d

    S
    S
    s
    P

    P
    s
    a
    r
    s

    M
    i

    G
    H
    l

    W
    ü
    i
    s
    e
    b
    S

    r
    K

    (C (D Die Bundesregierung hat als Soforthilfeprogramm für ie Waldböden schon vor Jahren gemeinsam mit den ändern im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Veresserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ in umfangreiches Förderprogramm aufgelegt, an dem etzt übrigens auch die EU mit Fördermitteln beteiligt st. Jährlich fließen Millionen Euro in unsere Waldböen. Allein 2001 waren es über 10 Millionen Euro. Kalung und Düngung werden bis zu 90 Prozent subventioiert. (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Wieso subventioniert? Das ist Ausgleich für Schäden!)


    as ist ein enormes Engagement der öffentlichen Hand.
    aum ein anderer Bereich kann auf einen so hohen För-
    ersatz auch nur hoffen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sind die Waldbesitzer schuld am sauren Regen?)


    ie sehen also, es wird sehr viel getan. Es sind alles
    teuermittel – das vergisst man leicht –, die hier einge-
    etzt werden, vor allem zur Strukturverbesserung beim
    rivatwald.
    Es ist schon erstaunlich, dass die FDP an diesem

    unkt Subventionen fordert. Ansonsten sind Sie doch so
    ehr gegen die Einmischung des Staates in Wirtschafts-
    bläufe und für das freie Spiel der Kräfte. Wirklich ge-
    adlinig scheinen Sie beim Thema Subventionen nicht zu
    ein.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Kann es sein, dass Sie alles durcheinander bringen, was man durcheinander bringen kann?)


    ir ist noch sehr gut die Diskussion über die Apotheker
    n Erinnerung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eigentlich ist es schade, dass wir überhaupt so viel
    eld zur Sanierung der Waldböden aufbringen müssen.
    ätten wir über die Jahrzehnte eine gute Klimaschutzpo-
    itik betrieben, dann wäre das nicht nötig.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Vor allem in den SPD-regierten Ländern ist sie unterblieben! In Bayern ist sie gemacht worden!)


    arum, Herr Kollege, versauern die Waldböden denn
    berhaupt? – Sie versauern, weil die Luftschadstoffe noch
    mmer zu hoch sind, womit wir wieder bei der Luftver-
    chmutzung wären. Deshalb ist wichtig, dass wir zualler-
    rst eine konsequente Umwelt- und Klimaschutzpolitik
    etreiben – runter mit den Schadstoffen, runter mit
    tickstoffoxiden, runter mit Ammoniak.


    (Beifall der Abg. Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Und was machen Sie?)


    Die FDP verweigert sich hier, und zwar weil ein kla-
    es Bekenntnis zur Umwelt- und Klimaschutzpolitik ihre
    lientel in der Wirtschaft mit Sicherheit verprellen






    (A) )



    (B) )


    Gabriele Hiller-Ohm
    würde. Deshalb verhalten Sie sich hier so, meine Damen
    und Herren von der FDP. So machen Sie Politik. Sie
    nützt sehr wenig und den Wäldern mit Sicherheit gar
    nicht.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Meine Güte!)

    Sie fordern in Ihrem Antrag nicht nur die Verbesse-

    rung der Rahmenbedingungen für Waldbesitzer und Un-
    ternehmen, sondern auch die Stärkung der Eigentums-
    rechte.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Die wollen Sie abschaffen, nicht?)


    Was heißt das? Bedeutet eine Stärkung der Eigentums-
    rechte auch mehr Pflichten? Uns allen ist ja der Satz „Ei-
    gentum verpflichtet“ bekannt – aber nicht der FDP. Sie
    fordern uneingeschränkte Freiheit für private Waldbesit-
    zer, die Abschaffung von Auflagen und Vorschriften.


    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Auch das ist unrichtig!)


    Sie haben auch eine Begründung geliefert. Sie be-
    gründen Ihre Forderung mit dem traditionell vorbildli-
    chen Verhalten der Waldbesitzer, vor allem der privaten
    Waldbesitzer.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sagen Sie etwas dazu!)


    Ich finde es sehr gut – wir alle begrüßen das –, dass in
    der Forstwirtschaft seit Jahren und Jahrzehnten, ja sogar
    seit Jahrhunderten so vorbildlich und nachhaltig gewirt-
    schaftet wird.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Dann lasst die Leute doch in Ruhe!)


    Ich bin mir aber ganz sicher, dass ohne politische Vorga-
    ben zum Beispiel zur Zertifizierung und ohne Festset-
    zung von Standards unsere Wälder nicht so gut bewirt-
    schaftet werden könnten, wie sie es heute werden.


    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Wir haben doch ein Bundeswaldgesetz!)


    Es ist übrigens unser politischer Auftrag, Standards
    vorzugeben und die Wälder eben nicht dem freien Spiel
    der Kräfte zu überlassen. Um Zweifel auszuräumen, die
    Sie eventuell haben könnten, zitiere ich aus der Urteils-
    begründung des Bundesverfassungsgerichts, das sich mit
    dem Wirtschaftsziel im öffentlichen Wald auseinander-
    gesetzt hat. Hier heißt es:

    Die Forstpolitik der Bundesregierung ist weniger
    auf Marktpflege ausgerichtet: Sie dient vor allem
    der Erhaltung des Waldes als ökologischem Aus-
    gleichsraum für Klima, Luft und Wasser, für die
    Tier- und Pflanzenwelt sowie für die Erholung der
    Bevölkerung … Die staatliche Forstpolitik fördert
    im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger
    die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte
    als vielmehr die Leistungsfähigkeit des Naturhaus-
    haltes.

    (Beifall der Abg. Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    u
    r

    M
    F
    a

    C

    l

    S
    g
    u
    D
    s
    d

    U
    k
    b
    te

    n
    h
    s
    n

    W
    g
    k
    d
    v

    z
    3
    n
    tr

    N
    o

    (C (D SPD und Grüne verfolgen dieses Ziel. Wir befinden ns damit nicht nur politisch, sondern auch verfassungsechtlich auf dem richtigen Weg. eine Damen und Herren, vor allem auch Sie von der DP, schließen Sie sich unserer Politik an! Dann sind uch Sie auf dem richtigen Weg. Danke schön. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Auf dem Holzweg!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich erteile das Wort dem Kollegen Georg Schirmbeck,
DU/CSU-Fraktion.


(Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Er trägt endlich zur Erhellung bei!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Schirmbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Hiller-Ohm, ich habe zu diesem Thema schon

    ange nicht mehr so viel wirres Zeug gehört.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ie haben noch nicht einmal die Überschrift des Antra-
    es richtig gelesen. Es geht um deutsche Forstwirtschaft
    nd nicht um Klientelpolitik. 800 000 Menschen in
    eutschland leben von der Forstwirtschaft. Sie erwirt-
    chaften einen Anteil am Bruttosozialprodukt in Milliar-
    enhöhe.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    m diese Menschen haben wir uns zu kümmern. Ich
    enne Kollegen, die, wenn ein Sägewerk Pleite macht,
    etroffen dastehen und Krokodilstränen weinen. Sie soll-
    n sich aber vorher um dieses Thema kümmern.
    Sie haben gesagt, die FDP hätte in der Vergangenheit

    ichts für den Umweltschutz getan. Ich frage Sie: Wer
    at denn in den 70er-Jahren die Einführung des Kataly-
    ators verhindert? – Das waren Sie! – Erst 1982 mit der
    euen Regierung wurde der Katalysator Pflicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    er hat denn die Verordnung über Großfeuerungsanla-
    en eingeführt? – Das war die Regierung unter Bundes-
    anzler Helmut Kohl! In den 70er-Jahren unter den Bun-
    eskanzlern Brandt und Schmidt haben Sie das
    ersäumt. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen.
    Sehen Sie sich die Situation in den Mittelgebirgen an,

    um Beispiel im Teutoburger Wald in Niedersachsen. In
    31 Meter Höhe hat man festgestellt, dass sich dort in ei-
    em Meter Tiefe im Grundwasser 150 Milligramm Ni-
    at befinden.


    (Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo kommen die denn her?)


    iemand kann behaupten, dass diese durch Düngung
    der durch Gülle dort hinkommen. Man kann wissen-






    (A) )



    (B) )


    Georg Schirmbeck
    schaftlich beweisen, dass dort der durch die Luft trans-
    portierte Schmutz aus dem Ruhrgebiet und von Belgien
    abregnet. Sie haben in den 70er-Jahren versäumt, die
    Gesetze mit den entsprechenden technischen Anforde-
    rungen für die Industrie zu beschließen. Das sind Fakten.

    Heute müssen wir die Sünden, die damals begangen
    worden sind, beseitigen, beispielsweise durch das Kal-
    ken des Waldes. Die Waldbesitzer haben an der Luftver-
    schmutzung aber keine Schuld. Ich frage Sie: Warum
    sollten diese sich an der Schadensbeseitigung beteiligen
    und 10 Prozent der Kosten übernehmen?

    Sie haben gesagt, Sie hätten 10 Millionen Euro für die
    Waldkalkung eingeplant. Sie werden feststellen, dass
    diese Mittel nicht abfließen werden, weil die Kommunen
    und die anderen Träger, die sich bisher beteiligt haben,
    ihren Anteil von 10 Prozent nicht mehr aufbringen kön-
    nen. Sie haben zwar einen Mittelansatz, sind aber insge-
    heim froh darüber, dass die Mittel nicht abfließen wer-
    den. Sie tun so, als würden Sie mit Ihren Beschlüssen
    irgendetwas bewegen.


    (Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Das tun wir auch!)


    In Wirklichkeit bewegen Sie nichts. Ihr Motto scheint zu
    lauten: Es ist alles im Umbruch, aber bewegen tut sich
    nichts.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben uns Klientelpolitik vorgeworfen. Es gibt

    1,3 Millionen Waldbesitzer. Im Durchschnitt besitzt ein
    Waldbesitzer 3,5 Hektar Wald. Wir betreiben doch keine
    Klientelpolitik! Sie stellen die Behauptung in den Raum,
    als gäbe es ein paar Großgrundbesitzer in Deutschland,
    für die die FDP kämpft. Nein, es ist eine große Bevölke-
    rungsgruppe. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass die
    Zahl der Waldbesitzer wächst und dass die Waldfläche in
    Deutschland wächst.

    Ferner wollen Sie unsere Wälder unter Schutz stellen.
    Dazu breiten Sie hier irgendwelche ideologischen Vor-
    stellungen aus. Was wollen Sie eigentlich unter Schutz
    stellen? Die Wälder sind offensichtlich so gut, dass Sie
    sie schützen wollen. Lassen Sie die Leute doch in Ruhe,
    wenn Sie ihnen schon nicht helfen können! Wenn Sie ih-
    nen kein Geld geben, dann lassen Sie den bürokratischen
    Schnickschnack, den Sie auf den Weg bringen, einfach
    weg!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie zitieren Ihre Freunde von Greenpeace, die einen

    Holzführer auf den Markt gebracht haben. Da wird emp-
    fohlen, Holz aus Fichte und Kiefer nicht wirtschaftlich
    zu nutzen. Was da erzählt wird, ist abstrus. Ich weiß
    nicht, woher die ihre fachmännischen Kenntnisse haben.

    In Deutschland wird seit 200 Jahren auf wissenschaft-
    licher Basis Forstwirtschaft betrieben. Wir haben die
    besten Experten in der Welt. Da brauchen wir nicht
    Greenpeace oder irgendwelche Ideologen, die etwas
    Fantastisches erzählen. Das hilft niemandem.


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Umweltfreundlicher Rohstoff!)


    d
    g
    w
    n
    z
    P

    k
    R
    N
    w
    N
    p
    m
    m
    t
    c

    G
    c
    1
    g
    c

    H
    a
    R
    d
    d
    c

    w
    A
    z
    d
    d
    2
    h
    g
    b
    l
    d
    d

    d
    G
    w
    s
    a
    B

    (C (D Lassen Sie die Menschen in diesen tollen Wäldern, ie sie schützen wollen, weiter wirtschaften! Auf Dauer eht niemand in den Wald, wenn er nicht auch etwas erirtschaftet. Ich hole doch nicht meine Säge oder meien Spaten heraus, um im Wald beispielsweise zu pflanen, wenn ich nicht auch einmal einen gewissen rozentsatz an Ertrag habe. Sie stellen sich hier hin und reden von Nachhaltig eit: Wir wirtschaften nachhaltig; seitdem wir hier die egierung stellen, wird das alles besser gemacht. – achhaltig hat meine Familie seit tausend Jahren Forstirtschaft betrieben. Das haben Sie nicht erfunden. achhaltigkeit bedeutet, dass ich heute pflanze und flege und meine Kinder pflegen, sodass vielleicht eine Enkelkinder oder Urenkel die Chance haben, einal ein bisschen zu ernten. Dafür müsste man den Leuen Orden verleihen und sollte sie nicht mit irgendwelhen bürokratischen Regelungen überziehen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht unser Nachhaltigkeitsbegriff, Herr Schirmbeck! Sie haben es immer noch nicht verstanden!)


    Meine Damen und Herren, zunehmend wird auf
    renzertragsböden aufgeforstet. Die Leute, die das ma-
    hen, brauchen Unterstützung. Wir haben Preise von
    950. Ein wirtschaftlicher Spielraum, so etwas aus Erträ-
    en zu finanzieren, ist nicht vorhanden. Deshalb brau-
    hen wir da Ihre Unterstützung.
    Ich finde es gut, wenn Sie sagen: Wir wollen eine
    olzcharta. Sie ist ja auch in der Regierungserklärung
    ngekündigt worden. Das ist ein Schritt in die richtige
    ichtung, wenn Sie sie konkret vorstellen. Wir fordern
    as nach wie vor. Den Leuten muss klar gemacht wer-
    en, was man mit dem idealen Produkt Holz alles ma-
    hen kann.
    Wir sind auch für die energetische Nutzung von Holz,
    enn Sie die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
    ber wir brauchen keine ideologiebefrachtete Zertifi-

    ierung. Wir stellen fest: 60 Prozent der deutschen Wäl-
    er sind nach PEFC zertifiziert. Wie kann denn die Bun-
    esregierung einseitig den FSC fördern, der vielleicht
    oder 3 Prozent der Waldflächen zertifiziert hat? Sie
    aben im Greenpeace-Holzführer gesehen, was auf an-
    eblich wissenschaftlicher Grundlage an Abstrusem ver-
    reitet wird. Da greifen Sie einseitig in marktwirtschaft-
    iches Geschehen ein, was dem Wald und allen, die in
    er Forstwirtschaft konstruktiv arbeiten, wirklich scha-
    et.


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Voll an der Praxis vorbei!)


    Sie sagen: Wir brauchen Naturschutzgebiete, beson-
    ers geschützte Flächen im Wald, beispielsweise FFH-
    ebiete. – Darüber kann man sich unterhalten. Aber
    enn man in das Eigentum eingreift, dann muss man
    ich auch Gedanken machen, wie man diese Eingriffe
    usgleicht. Ich bin dankbar, dass Staatssekretär
    erninger auf dem 1. Deutschen Waldgipfel angekündigt






    (A) )



    (B) )


    Georg Schirmbeck
    hat, die Bundesregierung wolle da etwas tun. Wir warten
    auf die entsprechenden Ansätze.

    Meine Damen und Herren, Forstpolitik muss auch in
    Europa ein Thema werden. Denn europäische Umwelt-
    gesetze und europäische Politik überhaupt beeinträchti-
    gen die Land- und Forstwirtschaft. Deshalb muss dies
    auch Thema auf europäischer Ebene sein.

    Wir reden immer von der Nutz-, Schutz- und Erho-
    lungsfunktion des Waldes. Unsere Wälder sind – bei al-
    len Problemen, die wir haben – sehenswert. Es wird dort
    viel auf den Weg gebracht. Wenn wir die Schutzfunktion
    und die Erholungsfunktion stärken wollen, dann müssen
    wir vor allen Dingen dafür sorgen, dass auch die Wirt-
    schaftlichkeit, die Nutzfunktion, gestärkt wird. Dann ist
    uns um den deutschen Wald nicht bange. Wenn Sie das
    aber nur mit bürokratischen Regelungen und ideologi-
    schen Sprüchen erreichen wollen, dann tun Sie nichts für
    den deutschen Wald, sondern schädigen ihn.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)