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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/54 SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und anderer hand- werksrechtlicher Vorschriften (Drucksache 15/1206) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Helias CDU/CSU . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jürgen Türk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes über die Zustimmung zur Änderung des Direktwahlakts (Drucksachen 15/1059, 15/1263) . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU ein- gebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Beschleunigung von 4469 B 4469 D 4472 B 4474 A 4474 D 4475 D 4478 B 4478 D 4480 A 4496 C Deutscher B Stenografisch 54. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Begrüßung des neuen Abgeordneten Helmut Lamp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und zur Förde- rung von Kleinunternehmen (Drucksachen 15/1089, 15/1224) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von den Fraktionen der D K G C D H H H W H W 4469 A 4469 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 4481 D 4482 B undestag er Bericht ung 27. Juni 2003 t : irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . unther Krichbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . hristian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . erner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . erner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 4483 B 4484 C 4486 B 4487 C 4488 A 4488 C 4489 D 4491 A 4492 B 4492 D 4493 B 4495 B 4495 D Verfahren der Justiz (1. Justiz- beschleunigungsgesetz) (Drucksache 15/999) . . . . . . . . . . . . . . 4496 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weite- – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Fehler beim neuen Revi- sionsrecht korrigieren – Entschei- dungsfähigkeit des Bundesgerichts- hofs sicherstellen (Drucksache 15/1098) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: 10. Sport- bericht der Bundesregierung (Drucksachen 14/9517, 15/345 Nr. 14, 15/952) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) SPD . . . . . . . . . . . . Eberhard Gienger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Siebten Buches Sozialgesetzbuch und des Sozial- gerichtsgesetzes (Drucksachen 15/812, 15/1199) . . . . . P G C M D D M T D G G C D A N A L A N B im ( S D A A 4496 D 4497 A 4498 C 4501 A 4502 A 4502 D 4503 C 4505 B 4507 A 4508 B 4508 C 4508 C 4510 A 4511 D 4513 C 4514 C 4515 C 4517 C 4518 D 4519 A 4519 B Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Siebten Buches Sozial- gesetzbuch und des Sozialgerichts- gesetzes (Drucksachen 15/1070, 15/1199) . . . . eter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erald Weiß (Groß-Gerau) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . atthäus Strebl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rahmenbedingungen für Waldbesitzer und mittelständische Holzwirtschaft verbessern – Eigentums- rechte stärken (Drucksache 15/941) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . ornelia Behm BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung über den Antrag: Mehr Sicherheit Luftverkehr 53. Sitzung, Tagesordnungspunkt 15) . . . . . ilke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4519 B 4519 C 4521 A 4522 A 4522 D 4523 C 4524 D 4525 A 4526 B 4528 C 4530 A 4531 B 4532 C 4533 A 4533 D 4533 D 4534 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4469 (A) ) (B) ) 54. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4533 (A) ) (B) ) Antworten.Dr. Scheer, Hermann SPD 27.06.2003 d* iese Fragen suchen Sicherheitsexperten weltweit die zu diesen Anschlägen, bei denen zivile Flugzeuge als tödliche Waffe genutzt wurden, kommen? Wie können solche Anschläge zukünftig verhindert werden? Auf Rauber, Helmut CDU/CSU 27.06.2003* Riester, Walter SPD 27.06.2003* Anlage 1 Liste der entschuldigte * A N t a Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 27.06.2003 Bindig, Rudolf SPD 27.06.2003* Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 27.06.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 27.06.2003 Brüning, Monika CDU/CSU 27.06.2003 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 27.06.2003 Burchardt, Ulla SPD 27.06.2003 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 27.06.2003 Fricke, Otto FDP 27.06.2003 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 27.06.2003 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 27.06.2003 Hintze, Peter CDU/CSU 27.06.2003 Höfer, Gerd SPD 27.06.2003* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 27.06.2003 Jäger, Renate SPD 27.06.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 27.06.2003* Kauch, Michael FDP 27.06.2003 Kolbow, Walter SPD 27.06.2003 Kressl, Nicolette SPD 27.06.2003 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 27.06.2003 Leibrecht, Harald FDP 27.06.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 27.06.2003* Lips, Patricia CDU/CSU 27.06.2003 Marks, Caren SPD 27.06.2003 Nietan, Dietmar SPD 27.06.2003 Otto (Frankfurt), Hans-Joachim FDP 27.06.2003 A S S S S S S S D S S S D D D V W (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates nlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über den Antrag: Mehr Sicher- heit im Luftverkehr (53. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 15) Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Seit den terroristischen Anschlägen des 11. Sep- ember 2001 arbeiten Sicherheitsbehörden international n einer Optimierung der Luftsicherheit. Wie konnte es bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich chily, Otto SPD 27.06.2003 chlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 chmidt (Ingolstadt), Albert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 27.06.2003 chösser, Fritz SPD 27.06.2003 chröter, Gisela SPD 27.06.2003 chulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 27.06.2003 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 27.06.2003 r. Schwanholz, Martin SPD 27.06.2003 eehofer, Horst CDU/CSU 27.06.2003 eib, Marion CDU/CSU 27.06.2003 iebert, Bernd CDU/CSU 27.06.2003* r. Solms, Hermann Otto FDP 27.06.2003 r. Stadler, Max FDP 27.06.2003 r. Stinner, Rainer FDP 27.06.2003 aatz, Arnold CDU/CSU 27.06.2003 issmann, Matthias CDU/CSU 27.06.2003 4534 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 (A) ) (B) ) Auch die deutsche Bundesregierung hat nach den Ter- rorangriffen des 11. September auf die USA sofort rea- giert. Eine im Bundeskanzleramt angesiedelte Arbeits- gruppe „Sicherheit im Luftraum“ arbeitet intensiv daran, die am 19. Januar 2003 in Kraft getretene EG-Luftsi- cherheitsverordnung in einem nationalen Luftsicher- heitskonzept umzusetzen. Es bedarf also nicht eines Antrages der CDU/CSU – der zudem in vielen Punkten offenbart, wie wenig informiert die CDU/CSU-Fraktion ist –, damit die Bundesregierung handelt. Lassen Sie mich ein paar Problempunkte ansprechen, die es in der Umsetzung gibt. Die Gefahrenabwehr ist Aufgabe der Länder. Dies ist in unserer Verfassung ver- ankert, bei dieser Zuständigkeit soll es auch bleiben. Uns allen ist bekannt, dass bei Angriffen aus dem Luftraum, die deutschen Ländergrenzen im Minutentakt überflogen werden. Wir brauchen also eine Vernetzung und Bünde- lung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Hier sind verfassungsrechtliche Fragen zu beachten und hier ist das Einvernehmen mit den Ländern herzustellen. Dies alles ist auf einem guten Wege und nicht jedes Kon- zept zur Optimierung der Sicherheit im Luftraum sollte im Detail auf dem offenen Markt diskutiert werden. Nun zum Lieblingsthema der CDU, der Biometrie. Sie fordern schnelles Handeln, ich bin auch hier für die gebotene Sorgfalt. Wir haben in Deutschland an die 7 000 Passstellen. Ein Ausweisdokument hat eine zehn- jährige Laufzeit. Angesichts der immensen Umstellungs- kosten wäre es geradezu unverantwortlich und populisti- scher Aktionismus, wenn hier ohne internationale Abstimmung eine Entscheidung getroffen würde. Die in Reisedokumenten aufgenommenen Merkmale müssen am anderen Ende auch gelesen werden können, sonst sind sie sinnlos. Die grüne Fraktion hat der Aufnahme biometrischer Daten in deutsche Ausweisdokumente be- reits in der 14. Wahlperiode zugestimmt. Bei der Aus- wahl setzen wir auf Systeme, die ohne den Aufbau von Referenzdateien gelesen werden können. Biometrische Merkmale dienen der sicheren Identifizierung: an dieser Zweckbindung halten wir fest. Beim Thema Zuverlässigkeitsprüfungen von Personal im Luftverkehr sehen auch wir Handlungsbedarf. Ich halte es für vernünftig, wenn wir mit abgestuften Sicher- heitsüberprüfungen arbeiten und nicht noch gesondert das Verfahren der Zuverlässigkeitsüberprüfung anwenden. Lassen Sie mich zum Schluss sagen: Wir können uns nicht mit Gesetzen gegen alle denkbaren terroristischen Angriffe schützen. Wenn wir alle denkbaren Sicherheits- lücken schließen, haben wir eine andere Gesellschaft. Die Balance zwischen Sicherheitsgewinn und Eingriffen in Freiheits- und Bürgerrechte muss gewahrt bleiben. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 2003 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 G m – – – – – – 2 2 A ß (C (D rundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- äß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: Erstes Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Ener- gien-Gesetzes Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 27. August 2002 zum Abkommen vom 14. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über Soziale Sicherheit Gesetz zu dem Abkommen vom 12. September 2002 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Slowakischen Republik über Soziale Si- cherheit Gesetz zu dem Protokoll betreffend Schwerme- talle vom 24. Juni 1998 im Rahmen des Überein- kommens von 1979 über weiträumige grenzüber- schreitende Luftverunreinigung Gesetz zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreiches Thailand über den Seeverkehr Gesetz zur Änderung der Vorschriften zum diagnose- orientierten Fallpauschalensystem für Kranken- häuser – Fallpauschalenänderungsgesetz (FPÄndG) Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 2. Mai 2003 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 bs. l des Grundgesetzes zuzustimmen. Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst I. Der Bundesrat stellt Folgendes fest: Mit dem Fallpauschalengesetz hat der Bundesgesetz- geber 2002 die Weichen für die Einführung eines durchgehend pauschalierenden Entgeltsystems auf Basis von Diagnosis Related Groups (DRGs) gestellt. Der grundsätzliche Unterschied der neuen Entgeltform zum bisherigen Vergütungssystem liegt darin, dass bis- lang die Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser durch tagesgleiche Pflegesätze als Folge von Budget- verhandlungen zwischen dem einzelnen Kranken- haus und den Kostenträgern erfolgte. In Zukunft wird die wirtschaftliche Situation der Kliniken von den Er- lösen aus speziellen diagnose-orientierten Fallpau- schalen abhängen. Grundsätzlich ist die Einführung eines DRG-Fallpau- schalensystems aus Gründen der Qualität, Wirtschaft- lichkeit und Transparenz der Leistungserbringung zu befürworten. Wie bei jedem grundlegenden System- wechsel ist jedoch eine verantwortungsvolle Politik einzufordern, die bei Verabschiedung des Fallpau- schalengesetzes in vielen Punkten nicht zu erkennen war. Die Bundesregierung und die sie tragende Koalition korrigieren deshalb nunmehr mit dem Fallpauschalen- änderungsgesetz die im letzten Jahr deutlich geworde- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 4535 (A) ) (B) ) nen Fehlentwicklungen im Zusammenhang mit der Einführung des DRG-Fallpauschalensystems. Insbe- sondere eine Entzerrung des engen zeitlichen Einfüh- rungsplanes und die Erweiterung der Öffnungsklausel in § 6 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) sind wichtige Schritte in die richtige, immer wieder ange- mahnte Richtung. Jedoch sind viele wichtige Problempunkte bislang un- berücksichtigt geblieben: Bisher findet die EG-Arbeitszeitrichtlinie 93/104, nach der der Bereitschaftsdienst der Ärzte als Arbeits- zeit zu werten ist, keine Berücksichtigung im Gesetz. Der Zusatzbetrag von bis zu 0,2 Prozent des Gesamt- betrags gemäß § 6 Abs. 5 BPflV ist ausdrücklich nicht für diesen Zweck vorgesehen und wäre im Übri- gen auch nicht ausreichend. Die Öffnungsklausel in § 6 KHEntgG soll zwar durch das Fallpauschalenänderungsgesetz dahingehend er- weitert werden, dass auch besondere Einrichtungen, deren Leistungen insbesondere aus medizinischen Gründen, wegen der Häufung von schwerkranken Pa- tienten oder aus Gründen der Versorgungsstruktur mit den Entgeltkatalogen noch nicht sachgerecht vergütet werden, zeitlich befristet aus dem Vergütungssystem ausgenommen werden können. Die Länder haben je- doch keine unmittelbare Einflussmöglichkeit darauf, ob von dieser Ausnahmemöglichkeit Gebrauch ge- macht wird. Dies gefährdet die Finanzierung der durch die Länder im Rahmen ihrer Planungskompe- tenz geschaffenen spezifischen Versorgungsformen wie beispielsweise Tumorzentren oder geriatrische Zentren und Schwerpunkte und stellt sie in das Belie- ben der Selbstverwaltung oder des zur Ersatzvor- nahme berechtigten BMGS. Weiterhin ist die im Fallpauschalengesetz in § 6 Abs. l Satz l Nr. l und 2 KHEntgG vorgesehene Öff- nungsklausel zeitlich beschränkt. Diese zeitliche Be- schränkung sollte aufgegeben werden, da schon jetzt deutlich ist, dass der von der Bundesregierung ver- folgte 100-Prozent-Ansatz auch nach 2006 nicht reali- sierbar sein wird. II. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung deshalb auf, die vom Fallpauschalengesetz betroffenen Ge- setze grundlegend zu überarbeiten und insbesondere Sorge dafür zu tragen. 1. dass die aus der EG-Arbeitszeitrichtlinie erwach- senden Kosten in der Vergütung der Krankenhäuser Niederschlag finden, 2. dass die immer noch unzureichende Öffnungsklau- sel in § 6 KHEntgG ausgeweitet wird. Der Bundesrat hat in seiner 789. Sitzung am 20. Juni 2003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 9. Mai 2003 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 Abs. 1 Grundgesetz nicht zuzustimmen: – Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwande- rung und zur Regelung des Aufenthalts und der Inte- g G n m V P t (C (D gration von Unionsbürgern und Ausländern (Zuwan- derungsgesetz) Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen Gesamtstrategie für die Balkanstaa- ten und ganz Südosteuropa – Drucksachen 15/508, 15/609 Nr. 1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/713 Nr. 1.5 Drucksache 15/792 Nr. 2.24 Finanzausschuss Drucksache 15/979 Nr. 2.10 Drucksache 15/979 Nr. 2.47 Haushaltsausschuss Drucksache 15/979 Nr. 2.15 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/611 Nr. 1.8 Drucksache 15/611 Nr. 2.10 Drucksache 15/611 Nr. 2.24 Drucksache 15/713 Nr. 2.10 Drucksache 15/713 Nr. 2.13 Drucksache 15/713 Nr. 2.14 Drucksache 15/713 Nr. 2.23 Drucksache 15/713 Nr. 2.24 Drucksache 15/713 Nr. 2.28 Drucksache 15/792 Nr. 2.2 Drucksache 15/792 Nr. 2.13 Drucksache 15/792 Nr. 2.14 Drucksache 15/792 Nr. 2.15 Drucksache 15/792 Nr. 2.17 Drucksache 15/792 Nr. 2.20 Drucksache 15/792 Nr. 2.21 Drucksache 15/792 Nr. 2.22 Drucksache 15/792 Nr. 2.26 Drucksache 15/792 Nr. 2.28 Drucksache 15/858 Nr. 1.3 Drucksache 15/858 Nr. 1.4 Drucksache 15/858 Nr. 1.6 Drucksache 15/858 Nr. 1.7 Drucksache 15/858 Nr. 2.3 Drucksache 15/858 Nr. 2.4 Drucksache 15/858 Nr. 2.8 Drucksache 15/858 Nr. 2.12 Drucksache 15/979 Nr. 1.14 Drucksache 15/979 Nr. 2.39 Drucksache 15/979 Nr. 2.41 4536 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 (A) (C)Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/979 Nr. 1.11 Drucksache 15/979 Nr. 1.12 Drucksache 15/979 Nr. 1.13 Drucksache 15/979 Nr. 2.11 Drucksache 15/979 Nr. 2.16 Drucksache 15/979 Nr. 2.23 Drucksache 15/979 Nr. 2.26 Drucksache 15/979 Nr. 2.29 Drucksache 15/979 Nr. 2.30 Drucksache 15/979 Nr. 2.35 Drucksache 15/979 Nr. 2.36 Drucksache 15/979 Nr. 2.37 Drucksache 15/979 Nr. 2.40 Drucksache 15/979 Nr. 2.42 Drucksache 15/979 Nr. 2.43 Drucksache 15/979 Nr. 2.44 Drucksache 15/979 Nr. 2.45 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/858 Nr. 2.1 Drucksache 15/979 Nr. 2.3 Drucksache 15/979 Nr. 2.17 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/792 Nr. 2.4 Drucksache 15/858 Nr. 2.11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/611 Nr. 2.26 Drucksache 15/792 Nr. 1.1 Drucksache 15/792 Nr. 1.3 Drucksache 15/792 Nr. 2.29 Drucksache 15/858 Nr. 1.1 Drucksache 15/858 Nr. 2.10 Drucksache 15/1153 Nr. 2.4 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/339 Nr. 1.8 Drucksache 15/339 Nr. 2.17 Drucksache 15/457 Nr. 1.4 Drucksache 15/457 Nr. 2.17 Drucksache 15/713 Nr. 2.12 Drucksache 15/979 Nr. 2.5 Drucksache 15/979 Nr. 2.31 (B) (D) 54. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Juni 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Stünker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    eine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Röttgen,
    enn man Ihren Gesetzentwurf aufmerksam gelesen hat
    ich habe das getan –, dann stellen sich aus meiner Sicht
    ür einen engagierten Rechtspolitiker vier Fragen. Die
    rste ist: Warum wurde dieser Entwurf eigentlich ge-
    chrieben? Die zweite ist: Wer hat den Entwurf geschrie-
    en? Die dritte ist: Was ist der wesentliche Inhalt? Die
    ierte ist dann die Gesamtbeurteilung.
    Warum wurde dieser Entwurf eigentlich geschrieben?
    azu muss man ein bisschen ausholen; Sie haben nur am
    ande darauf hingewiesen. Die Bundesjustizministerin
    at Anfang dieses Jahres den Anstoß zu einem Gesetz
    ur Modernisierung der Justiz gegeben. Ich gebe zu:
    er Name ist vielleicht ein bisschen zu anspruchsvoll.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Norbert Röttgen [CDU/ CSU]: Das ist schon mal die erste Gemeinsamkeit!)


    m Einvernehmen mit den Bundesländern sollen mit die-
    em Gesetz sowohl in der ordentlichen Gerichtsbarkeit
    ls auch in den Fachgerichtsbarkeiten überholte prozes-
    uale Formalien verändert und die Effizienz der Verfah-
    enssteuerung durch die Gerichte erhöht werden. Darü-
    er hinaus soll ein weiterer großer Schritt auf dem Weg
    er notwendigen Binnenreform der Justiz durch die wei-
    ere Aufgabenverteilung zwischen Richtern und Staats-
    nwälten einerseits und Rechtspflegern andererseits ge-
    angen werden, ein Schritt, auf den die Praxis seit
    ahrzehnten wartet.
    Es soll also im Einvernehmen zwischen Bund und

    ändern ein Gesetz beschlossen werden, das teilweise
    uch der finanziellen Entlastung der Länder dienen soll.
    as Kabinett hat diesen Gesetzentwurf am 28. Mai die-
    es Jahres beschlossen. Er ist auf dem Weg und liegt ge-
    enwärtig im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens
    em Bundesrat zur Stellungnahme vor.
    Dieses einvernehmliche Verfahren gefiel dem Herrn
    ollegen Dr. Röttgen nicht. Er bestand gegenüber den
    nionsgeführten Ländern darauf: Wir müssen einen ei-
    enen Entwurf vorlegen. – So liegt uns heute der Ent-






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    wurf eines so genannten Justizbeschleunigungsgesetzes
    vor. Allein den Namen dieses Gesetzes sollte man sich
    auf der Zunge zergehen lassen: Die Justiz zu beschleuni-
    gen, Herr Kollege Dr. Röttgen, ist eine wundersame Fü-
    gung.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Mit Wettbewerb haben Sie so Ihre Probleme!)


    Dieses Vorgehen hat zur Folge, dass sich diejenigen
    Bundesländer, in denen Sie, Herr Kollege Röttgen, zu-
    sammen mit der FDP regieren, von diesem Entwurf völ-
    lig distanzieren und gesagt haben: Wir tragen so einen
    Unsinn nicht mit. – Die Fachöffentlichkeit hat auf Ihren
    Entwurf wirklich sehr kritisch und teilweise sogar ent-
    setzt reagiert.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Die Anwaltschaft! Die Richterschaft nicht!)


    Dies alles wären für sich allein schon Gründe genug da-
    für, dass Sie Ihren Entwurf gleich nach der heutigen ers-
    ten Lesung zurückziehen.

    Wer hat den Entwurf geschrieben? Das ist eine span-
    nende Frage. Nicht, wie im Impressum angegeben, Herr
    Kollege Röttgen oder die CDU/CSU-Fraktion, sondern
    dieser Entwurf ist eindeutig in einem der von der Union
    geführten Landesjustizministerien geschrieben worden.
    Das eröffnet sich jedem, der etwas von der Justizpolitik
    versteht, und lässt sich in einzelnen Bestimmungen able-
    sen, nämlich darin, dass einmal mehr ganz eindeutig
    nicht die Rechtspolitik, sondern fiskalpolitische Über-
    legungen die Feder geführt haben. Mit diesem Entwurf
    haben Sie einmal mehr ein Armutszeugnis im Hinblick
    auf Ihre rechtspolitischen Ansätze vorgelegt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Die dritte Frage lautete: Welchen Inhalt hat der Ent-
    wurf, den Sie uns eben geschildert haben? Ich fasse ihn
    etwas anders zusammen, als Sie es hier beredt getan ha-
    ben. In großen Teilen ist Ihr Entwurf textgleich mit dem
    schon angesprochenen Modernisierungsgesetz der Bun-
    desregierung. Hier finden wir also den Teil, über den
    sich das Bundesministerium der Justiz mit den Länder-
    justizministerien geeinigt hat.

    Im Übrigen beschränkt sich Ihr Entwurf ausschließ-
    lich auf den Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit
    und lässt die Fachgerichtsbarkeiten völlig außen vor. Für
    die ordentliche Gerichtsbarkeit wird nunmehr erneut
    kräftig der Rotstift angesetzt – Herr Kollege Röttgen,
    das ist der Hintergrund –, mit dem immer wieder gleich
    lautenden Tenor, wie wir ihn aus der Unionsfraktion seit
    den 80er- und 90er-Jahren des vorherigen Jahrhunderts
    – so darf ich heute sagen – kennen: Zur angeblichen Ent-
    lastung der Justiz gibt es in Wirklichkeit weitere Ein-
    schränkungen der prozessualen Rechte der Bürgerinnen
    und Bürger.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Nennen Sie mal ein Beispiel!)



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    (C (D Das nenne ich Ihnen gleich. – Sie wollen nicht Rechte usdehnen, sondern schränken sie ein. Wenn man Ihren Entwurf umsetzt, wird die Folge ein: Es kommt zu keiner Beschleunigung der Justiz, ondern zu einem Stellenabbau; die Arbeitsbelastung ird nach Pensen berechnet. Die Arbeit bleibt aber die leiche. Das heißt, die Belastung wird in der Praxis nur ine andere sein. Die Länder wollen damit im Ergebnis hre Haushalte ein Stück weit konsolidieren. So wollen Sie in der Zivilprozessordnung unsere Re orm genau dort zurückdrehen, wo wir für den prozesseteiligten Bürger mehr Transparenz und mehr Aufkläungsrechte geschaffen haben. Durch die Anhebung von treitwertgrenzen, die Sie eben verschwiegen haben, ollen darüber hinaus Rechtsmittelmöglichkeiten eingechränkt werden. Das Gericht soll zudem nicht entlastet, ondern belastet werden, indem die Spruchkörper bei en Landgerichten verkleinert werden sollen. Wann bereifen Sie endlich, dass die Verkleinerung von Spruchörpern keine Beschleunigung, sondern nur mehr Belasung bringt? Noch deutlicher wird dieser Weg, wenn man sich Ihre orschläge bezüglich der Strafprozessordnung ansieht. eilweise fordern Sie die Einschränkung von Verteidierrechten – ich gebe zu: moderat. Darüber hinaus fordern ie aber die Einschränkung der Rechtsmittelmöglichkeien durch eine völlig unverhältnismäßige Ausweitung er Annahmeberufung. Sie wollen den Rechtsmittelzug m Grunde bis zu 90 Tagessätzen dichtmachen. Der anze große Bereich der Verkehrsstraftaten wäre damit m Ergebnis nicht mehr rechtsmittelfähig. Ihre Kolleginen und Kollegen von der Anwaltschaft haben angeichts dessen mit Entsetzen die Hände über dem Kopf usammengeschlagen! Außerdem wollen Sie das Revisionsrecht einschrän en. Darüber hinaus fordern Sie etwas ganz Raffiniertes: ie Förderung von Schnellverfahren unter Verzicht auf inlänglich bestimmte Anklageschriften. Ich sage Ihnen ines: Wenn Sie zukünftig bei der Anklage vor dem chöffengericht das wesentliche Ergebnis der Ermittlunen weglassen wollen, dann können Sie das Schöffengeicht streichen, denn das brauchen Sie dann nicht mehr. as wäre die richtige Konsequenz. Das werden die Folgen Ihres Gesetzes sein. All dies ommt auf Samtpfoten daher. Ihr Anspruch der Justizbechleunigung führt zu nichts anderem als einer Bechränkung der Rechte der Bürgerinnen und Bürger. Zu Ihren Vorschlägen zur Zivilprozessordnung hat die undesrechtsanwaltskammer – Ihre Berufskollegen, err Kollege Röttgen – eine eindeutige Antwort gegeen. Diese möchte ich – mit Ihrer Genehmigung, Herr räsident – zitieren, weil das nicht besser gesagt werden ann. Dort heißt es: Die Auswirkungen des Zivilprozessreformgesetzes aus der letzten Legislaturperiode sind noch nicht evaluiert. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ NEN]: Richtig!)







    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    Alle Behauptungen in dem Gesetzentwurf, die auf
    dieses Gesetz Bezug nehmen, entbehren jeder
    rechtstatsächlichen Feststellung.

    Genau das ist der Punkt, Herr Kollege Röttgen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Dann kommt ein schöner Satz; den sollten Sie sich

    aufschreiben:
    Auf Meinungsäußerungen einzelner am Verfahren
    Beteiligter sollte ein Gesetzeswerk nicht gestützt
    werden.

    Genau so ist es, Herr Kollege.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Weiter heißt es:
    Änderungen der ZPO führen zur Belastung der
    Wirtschaft und zur Schwächung des Wirtschafts-
    standortes Deutschland.

    Das sind keine Sätze, die der böse, ideologische Sozi-
    aldemokrat Stünker sich ausgedacht hat, sondern das hat
    die Bundesrechtsanwaltskammer in einer Stellungnahme
    zu Ihrem Entwurf, Herr Kollege Röttgen, zum Ausdruck
    gebracht.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das sind die Besitzstandswahrer!)


    Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
    Im Übrigen sind alle Ihre Vorschläge nicht neu, es

    sind alte Kamellen aus den 90er-Jahren. Der Kollege
    Funke war damals Staatssekretär im Justizministerium.
    Er kennt sie alle; all das ist schon damals diskutiert wor-
    den. Schon damals sind Sie damit gnadenlos gescheitert;


    (Jörg van Essen [FDP]: Zu Recht!)

    denn Ihr so genanntes Justizentlastungsgesetz aus dem
    Jahre 1993 war ein echter Flop. Wenn die Praxis vor Ort
    liest, was Sie heute vorschlagen, wird sie sich nicht mehr
    empören, weil die Menschen von Ihnen insoweit kaum
    noch etwas anderes erwarten. Mit diesen Vorschlägen
    werden Sie nur noch ein müdes Lächeln ernten, Herr
    Kollege Röttgen.

    Das sind alles alte Kamellen, über die wir schon lange
    diskutierten,


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Ja, wir müssen nicht mehr diskutieren! Wir müssen es machen!)


    die schon vor Jahren verworfen worden sind, weil sie
    nicht zum Erfolg führen.

    Mit dem Entwurf drücken Sie sich wieder um den
    entscheidenden Punkt herum: Sie wagen sich nicht an
    wirkliche Strukturreformen in der ordentlichen Ge-
    richtsbarkeit heran. Ihr Entwurf enthält kein Wort zur
    Binnenreform in der Justiz. Durch die Vorschläge wird,
    wie in den ganzen 90er-Jahren, die Arbeit von oben nach
    unten verlagert werden, wodurch die Amtsgerichte zu-

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    (C (D ätzlich belastet werden. Da bei den Amtsgerichten auch och Personal abgezogen werden wird und weniger Stelen zur Verfügung stehen werden, die Arbeit aber die leiche bleibt, wird das Ganze irgendwann zusammenrechen. Meine Damen und Herren, der Kollege Röttgen hat ben sinngemäß gesagt, Rot-Grün sei aus ideologischen ründen nicht in der Lage, in der Rechtspolitik rechtstaatsgemäße Gesetze auf den Weg zu bringen. (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Im Strafrecht!)


    Danke, im Strafrecht. – Ich möchte dazu abschließend
    ine Anmerkung machen, die ich sehr ernst meine und
    ber die wir gemeinsam nachdenken sollten. Ich habe,
    enn ich mir die Praxis in der ordentlichen Gerichtsbar-
    eit ansehe, zunehmend den Eindruck, dass die Gefahr
    ür den Rechtsstaat weniger durch Straftaten droht als
    ielmehr dadurch, dass im Bereich der unabhängigen
    ustiz, der dritten Säule unserer Gewaltenteilung, die fi-
    anziellen Mittel derart gekürzt werden, dass die Justiz
    rgendwann nicht mehr in der Lage sein wird, ihre Auf-
    aben sachgerecht zu erfüllen, Herr Kollege Röttgen.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Darum müssen wir ja etwas machen!)


    as ist der Hintergrund. Das bekommen wir nicht durch
    ie von Ihnen vorgeschlagenen Regelungen in den Griff,
    ondern nur dadurch, dass wir als Rechtspolitiker ge-
    einsam aufstehen und den Ländern deutlich machen,
    ass dieser Weg schädlich ist und dass es so nicht weiter-
    ehen kann. Das wäre die richtige Entscheidung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will zum Schluss – Herr Präsident, ich bitte um
    rlaubnis, das noch sagen zu dürfen; ich bin dann aber
    m Ende meiner Rede – auf eine Pressemitteilung einge-
    en, die die Justiz in Berlin betrifft. Daran sehen Sie,
    ass ich diese Problematik nicht einseitig parteipolitisch
    eurteile. Einer Meldung vom 25. Juni ist zu entnehmen,
    ass der Präsident des Berliner Landgerichts, Herr von
    renkmann, der Justizsenatorin deutlich gemacht hat,
    ass es in der Justiz und bei den Strafkammern aufgrund
    on Personalmangel unhaltbare Zustände gibt. Aus Per-
    onalmangel könnten Verfahren nicht zu Ende geführt
    erden, die Schwurgerichte müssten Personen aus der
    aft entlassen, was sie eigentlich nicht wollten und was
    echtsstaatlich höchst bedenklich sei. Das bekommt man
    uch mit einem solchen Beschleunigungsgesetz nicht in
    en Griff, sondern nur dadurch, dass man der Justiz die
    essourcen gibt, die sie braucht, um ihre Aufgaben sach-
    erecht zu erfüllen.
    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


Nach zwei Rednern in dieser Debatte ein kurzer
wischenstand: Die Großzügigkeit des Präsidiums ist






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert
gegenüber der Koalition etwas ausgeprägter als gegenü-
ber der Opposition.

Nun hat der Kollege Rainer Funke für die FDP-Frak-
tion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Funke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist

    richtig: Die Justiz hat es verdient, dass sich die Politik
    um sie kümmert. Der Gesetzgeber hat die erforderlichen
    Maßnahmen zu treffen, damit unsere Justiz bürgernah
    und leistungsfähig ist und bleibt.


    (Beifall bei der FDP)

    Von daher sind Debatten im Bundestag über die Zu-
    kunftsfähigkeit der Justiz grundsätzlich zu begrüßen.

    Der Anlass, der uns heute hier zusammenkommen
    lässt, ist aber eher betrüblich, Herr Kollege Röttgen.


    (Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Union hat mit ihrem Entwurf eines Justizbeschleu-
    nigungsgesetzes eine Initiative vorgelegt, von der sie
    ganz genau weiß, dass die meisten der darin enthaltenen
    Vorschläge in diesem Hause und auch in der Justiz keine
    Zustimmung finden werden.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Justiz hat es verdient, dass sich die Politik mit Ernst-
    haftigkeit und dem Willen zum Konsens ihrer Probleme
    annimmt und nicht mit Populismus.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Entwurf der Union ist zu einer Konsensbildung
    wahrlich nicht geeignet.

    Herr Kollege Röttgen, wir beide waren bei der Novel-
    lierung von Gesetzen in der letzten Legislaturperiode ge-
    gen viele Vorschriften, die von der damaligen Justizmi-
    nisterin hastig und ohne Notwendigkeit durchgepeitscht
    worden sind.


    (Joachim Stünker [SPD]: Na, na, na!)

    – Ich betone: in der letzten Legislatiurperiode von der
    damaligen Justizministerin. – Ich teile Ihre Bedenken.
    Aber lassen Sie uns die Auswirkungen dieser Gesetzes-
    änderungen erst einmal evaluieren und sehen, ob die be-
    fürchteten Mängel tatsächlich alle aufgetreten sind.


    (Zustimmung des Abg. Joachim Stünker [SPD])

    Wenn das der Fall ist, dann lassen Sie uns gemeinsam
    darangehen und die Mängel beseitigen. Lassen Sie sich
    aber doch nicht zu solchen Schnellschüssen hinreißen,
    ohne dass wir jemals die Chance der Evaluierung gehabt
    haben.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Die Bundesregierung hat sich mit den Ländern auf eien Entwurf eines Gesetzes zur Justizmodernisierung eeinigt. (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Mit welchen Ländern denn?)


    ugegeben: Das ist nicht der große Wurf; er ist im Er-
    ebnis eher sehr mager. Dennoch ist der Gesetzentwurf
    rundsätzlich zu begrüßen, da es gelungen ist, zumindest
    ie Punkte, die unstrittig sind, gemeinsam zu regeln. Da-
    er trifft das Justizmodernisierungsgesetz – das ist ein
    urchtbarer Name – auch auf die Zustimmung bei der
    ustiz und der Anwaltschaft.
    Mit ihrem Justizbeschleunigungsgesetz kündigt die
    nion diesen Konsens jedoch wieder auf und trägt damit
    ur Spaltung der Länder in dieser Frage bei.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Es gibt keinen Konsens mit den Ländern!)


    Sie brauchen nicht zu lachen, Herr Röttgen. Zum Bei-
    piel das unionsgeführte Land Hamburg wird Ihrem Ge-
    etz im Bundesrat nicht zustimmen.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Baden-Württemberg auch nicht! – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Es gibt unterschiedliche Vorstellungen!)


    Der Entwurf der Union enthält einige Elemente, die
    on der FDP abgelehnt werden. Exemplarisch nenne ich
    ie Anhebung der Grenze für zulassungsfreie zivilrecht-
    iche Berufungen auf 800 Euro, die Ausdehnung der An-
    ahmeberufung im Strafprozess auf Verurteilungen bis
    u 90 Tagessätzen und die Ausdehnung der Rechtsfolge-
    ompetenz im beschleunigten Verfahren auf Freiheits-
    trafe bis zu zwei Jahren ohne Bewährung. Dass Sie das
    itmachen, kann ich unter rechtsstaatlichen Gesichts-
    unkten überhaupt nicht mehr nachvollziehen.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Joachim Stünker [SPD]: Das ist unglaublich! Das ist ein Angriff auf den Rechtsstaat!)


    Wenn die Union bei der Reform der Justiz rechtsstaat-
    iche Grundsätze über Bord werfen will, dann kann sie
    ei diesem Ansinnen nicht auf die Unterstützung der
    DP hoffen.


    (Beifall des Abg. Jörg van Essen [FDP] und des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    uch die Anwaltschaft hat zu Recht ihre Gefolgschaft
    ersagt. Sie wissen, dass die Anwaltschaft wirklich im-
    er sehr vorsichtig formuliert.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Mit der kriegen wir gar nichts hin! Das wissen Sie, Herr Funke!)


    err Dr. Dombek als Präsident ist da immer sehr zurück-
    altend. Aber so etwas Vernichtendes wie dieses






    (A) )



    (B) )


    Rainer Funke
    Gutachten habe ich schon seit langem nicht mehr von
    der Bundesrechtsanwaltskammer gelesen.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Die wehren sich auch gegen Ihre Vorschläge!)


    Gerade die für die Anwaltschaft wichtige Dokumenta-
    tionspflicht für richterliche Hinweise will die Union
    auch noch abschaffen. Das können Sie als Anwalt kaum
    selber mitmachen.

    Ich empfehle der Union, ihren Gesetzentwurf zurück-
    zuziehen und auf der Grundlage des Justizmodernisie-
    rungsgesetzes gemeinsam zu Lösungen zu kommen, die
    wirklich geeignet sind, die Justiz zu modernisieren und
    zukunftsfest zu machen. In diesem Rahmen kann die
    Union auch ihre Vorstellungen zur Reform des Revi-
    sionsrechts einbringen, zu der uns heute ja ein Antrag
    vorliegt. Zu solchen Gesprächen ist wenigstens die FDP
    gerne bereit.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)