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    Plenarprotokoll 15/48 (Drucksache 15/925) . . . . . . . . . . . . . . 3984 A Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu den Pro- tokollen vom 26. März 2003 zum Nord- atlantikvertrag über den Beitritt der Republik Bulgarien, der Republik Est- land, der Republik Lettland, der Repu- blik Litauen, Rumäniens, der Slowaki- schen Republik und der Republik Slowenien (Drucksachen 15/906, 15/1063, 15/1117) Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Berufsbildungsbericht 2003 (Drucksache 15/1000) . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Willi Brase, Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Las- ten gerecht verteilen – Mehr Unterneh- men für Ausbildung gewinnen 3968 C 3968 D 3970 A 3972 C 3984 A Deutscher B Stenografisch 48. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag der Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer und des Abgeordneten Klaus Haupt . . . . . . . . . . Berufung des Abgeordneten Josef Philip Winkler als stellvertretendes Mitglied bei der Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen im Wahlprüfungsausschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . Verlängerung der Berufung des Abgeordneten Professor Dr. Manfred Wilke im Beirat bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR für die nächste Amtszeit . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode des ehemaligen Ab- geordneten der FDP Jürgen W. Möllemann D W D P M K G T 3967 A 3967 B 3967 B 3967 B 4037 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3974 C 3976 C undestag er Bericht ung en 5. Juni 2003 t : r. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Theodor Freiherr von und zu uttenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Ausbildungsplatzabgabe zer- stört Ausbildungsmotivation 3978 A 3979 D 3980 C 3981 B 3983 D (Drucksache 15/1090) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 3984 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Homburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ausbildung belohnen statt bestrafen – Ausbildungsplätze in Betrieben schaf- fen statt Warteschleifen finanzieren (Drucksache 15/1130) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Anton Schaaf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Siebten Buches Sozialgesetzbuch und des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksache 15/1070) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verordnungsfä- higkeit von Arzneimitteln in der ver- tragsärztlichen Versorgung (Drucksache 15/1071) . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über die Zustim- mung zur Änderung des Direkt- wahlakts (Drucksache 15/1059) . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. Juni 2000 über ein Europäisches Fahrzeug- und Führerscheininfor- mationssystem (EUCARIS) (Drucksache 15/1058) . . . . . . . . . . . . . in Z T 3984 B 3984 C 3986 A 3988 C 3990 C 3991 C 3993 C 3995 B 3995 C 3996 C 3997 C 3998 B 3999 B 4001 B 4002 C 4003 A 4004 C 4004 D 4004 D 4004 D e) Antrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch und Petra Pau: Rechtsstel- lung der Abgeordneten der PDS im 15. Bundestag (Drucksache 15/873) . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch und Petra Pau: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 15/874) . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag des Präsidenten des Bundes- rechnungshofes: Rechnung des Bun- desrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2001 – Einzelplan 20 (Drucksache 15/1047) . . . . . . . . . . . . . h) Antrag des Präsidenten des Bundes- rechnungshofes: Rechnung des Bun- desrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2002 – Einzelplan 20 (Drucksache 15/1048) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Ernst Kranz, Wolfgang Spanier, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Franziska Eichstädt- Bohlig, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Stadtumbau Ost auf dem richtigen Weg (Drucksache 15/1091) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Petra Weis, Eckhardt Barthel (Berlin), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Franziska Eichstädt-Bohlig, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Die Qualitätsoffensive für gu- tes Planen und Bauen voranbringen (Drucksache 15/1092) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 27: a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Ab- kommen vom 22. April 2002 zur Gründung einer Assoziation zwi- schen der Europäischen Gemein- schaft und ihren Mitgliedstaaten ei- nerseits und der Demokratischen Volksrepublik Algerien andererseits (Drucksachen 15/884, 15/1119) . . . . . 4005 A 4005 A 4005 A 4005 B 4005 B 4005 B 4005 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 III b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Ab- kommen vom 17. Juni 2002 zur Gründung einer Assoziation zwi- schen der Europäischen Gemein- schaft und ihren Mitgliedstaaten ei- nerseits und der Libanesischen Republik andererseits (Drucksachen 15/885, 15/1120) . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Regis- trierung von Betrieben zur Haltung von Legehennen (Legehennenbe- triebsregistergesetz – LegRegG) Drucksachen 15/905, 15/1037) . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu dem Interna- tionalen Vertrag vom 3. November 2001 über pflanzengenetische Res- sourcen für Ernährung und Land- wirtschaft (Drucksachen 15/882, 15/1036) . . . . . e) – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Barbara Wittig, Dr. Dieter Wiefelspütz, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD, den Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Volker Kauder, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU, den Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn, Volker Beck (Köln), wei- teren Abgeordneten und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie den Abgeordne- ten Gisela Piltz, Dr. Max Stadler, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Stasi-Unterla- gen-Gesetzes (6. StUÄndG) (Drucksache 15/806) . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Rainer Funke, Daniel Bahr (Münster), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (6. StUÄndG) (Drucksachen 15/313, 15/1003) . . . . . . . . . . . . . . f) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Vor- schlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 92/81/EWG Z Z T 4005 D 4006 A 4006 B 4006 D 4006 D, 4007 A und der Richtlinie 92/82/EWG zur Schaffung einer Sonderregelung für die Besteuerung von Dieselkraft- stoff für gewerbliche Zwecke und zur Annäherung der Verbrauchsteu- ern auf Benzin und Dieselkraftstoff KOM (2002) 410 endg.; Ratsdok. 11571/02 (Drucksachen 15/173 Nr. 2.26, 15/401) g)–j) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 36, 41, 42 und 43 zu Petitionen (Drucksachen 15/1017, 15/1018, 15/1019, 15/1020) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäfts- ordnung: Antrag auf Genehmigung zum Vollzug gerichtlicher Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse (Drucksache 15/1135) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches So- zialgesetzbuch (Drucksachen 15/898, 15/1137) . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Gabriele Lösekrug- Möller, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD, der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN so- wie der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP: Umfassender Schutz der Wal- bestände – Verbot kommerziellen Walfangs konsequent durchsetzen (Drucksachen 15/995 (neu), 15/1128) agesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der Kriegsdienstverweigerung (Kriegsdienstverweigerungs-Neurege- lungsgesetz – KDVNeuRG) (Drucksachen 15/908, 15/1051, 15/1125) 4007 B 4007 B, D 4008 A 4008 A 4008 B 4008 C IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 Zusatztagesordnungspunkt 6: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD und der CDU/CSU für die vom Deut- schen Bundestag gemäß §§ 31 und 36 des Gesetzes über die Rundfunkanstalt des Bundesrechts „Deutsche Welle“ (Deutsche-Welle-Gesetz – DWG) zu wählenden Mitglieder des Rundfunkra- tes und des Verwaltungsrates der Deut- schen Welle (Drucksache 15/1122) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der FDP: Wahl von Mitgliedern in den Stiftungsrat der „Stiftung zur Aufarbeitung der SED- Diktatur“ (Drucksache 15/1123) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: Bericht des Petitionsausschusses: Bitten und Beschwerden an den Deut- schen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahr 2002 (Drucksache 15/920) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marita Sehn FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . . Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karlheinz Guttmacher FDP . . . . . . . . . . . Uwe Göllner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Frechen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Europäische Ausländer-, Asyl- und Zuwanderungspolitik transparent machen (Drucksache 15/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . U D M B R D S D T P K D D G D D T 4008 D 4009 A 4009 A 4009 A 4010 B 4011 B 4013 A 4014 B 4015 B 4016 C 4017 B 4018 C 4019 C 4021 A 4022 A 4022 B te Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . r. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arieluise Beck, Parl. Staatssekretärin MFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lale Akgün SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . r. Michael Bürsch SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bun- desregierung: Fortsetzung der deut- schen Beteiligung an der Interna- tionalen Sicherheitspräsenz im Kosovo zur Gewährleistung eines si- cheren Umfeldes für die Flüchtlings- rückkehr und zur militärischen Ab- sicherung der Friedensregelung für das Kosovo auf der Grundlage der Resolution 1244 (1999) des Sicher- heitsrats der Vereinten Nationen vom 10. Juni 1999 und des Mili- tärisch-Technischen Abkommens zwischen der Internationalen Si- cherheitspräsenz (KFOR) und den Regierungen der Bundesrepublik Jugoslawien und der Republik Ser- bien vom 9. Juni 1999 (Drucksachen 15/1013, 15/1118) . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 15/1132) . . . . . . . . . . . . . etra Heß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . r. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . etlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . agesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, Karl-Josef Laumann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der 4024 A 4024 C 4026 B 4027 C 4029 A 4030 B 4031 B 4031 D 4033 B 4035 C 4036 C 4037 C 4037 D 4038 A 4039 A 4040 A 4041 A 4041 C 4042 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 V CDU/CSU: Für eine neue Beteiligungs- kultur – Eigenkapitalsituation von jun- gen Technologieunternehmen durch Mo- bilisierung von Beteiligungskapital und Mitarbeiterbeteiligungen verbessern (Drucksache 15/815) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber CDU/CSU . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Hand- werksordnung und zur Förderung von Kleinunternehmen (Drucksache 15/1089) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Ernst Hinsken, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Hand- werk mit Zukunft (Drucksache 15/1107) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Meisterbrief erhalten und Handwerks- ordnung zukunftsfest machen (Drucksache 15/1108) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA D C H T E W D J D E D E T H D U D M M U 4043 D 4044 A 4047 B 4047 D 4048 C 4050 B 4051 C 4053 A 4054 C 4054 D 4055 A 4055 A 4056 D 4059 A 4061 B 4062 A 4062 C 4063 A 4063 D agmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . hristian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . artmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ernst Burgbacher, Dirk Niebel, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Jugendarbeitsschutz- gesetzes (Drucksache 15/756) . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Burgbacher FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . utta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ngelbert Wistuba SPD . . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . ngelbert Wistuba SPD . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er-/0900er- Mehrwertdiensterufnummern (Drucksachen 15/907, 15/1068, 15/1126) b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Krogmann, Ursula Heinen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Den Miss- brauch von Mehrwertdiensteruf- nummern grundlegend und umfas- send bekämpfen (Drucksachen 15/919, 15/1126) . . . . . ubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Martina Krogmann CDU/CSU . . . . . . . . lrike Höfken BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arita Sehn FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Helmut Zöllmer SPD . . . . . . . . . . . rsula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 4065 B 4067 A 4067 C 4068 B 4070 A 4070 B 4072 A 4072 B 4073 A 4074 A 4075 B 4076 B 4077 C 4078 A 4078 B 4078 B 4078 C 4079 D 4081 B 4082 B 4083 A 4084 A 4085 C VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Klaus Hofbauer, Karl-Josef Laumann, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Strukturpolitik zu- kunftsfähig gestalten (Drucksache 15/749) . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Zweiunddreißigster Rahmen- plan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ für den Zeitraum Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Gauweiler, Günter Nooke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gedenken an die Opfer des Bomben- kriegs im Zweiten Weltkrieg (Drucksache 15/986) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler CDU/CSU . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner SPD . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . 4086 D 4103 C 4103 D 4105 A 4106 D 2003 bis 2006 (Drucksache 15/861) . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Christian Müller (Zittau) SPD . . . . . . . . . . . . Jürgen Türk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann CDU/CSU BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Entschädigung deutscher Zwangs- arbeiter (Drucksache 15/924) . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S D G T N A L A Z ü D o A W U D E 4086 D 4087 A 4088 B 4089 D 4090 C 4092 A 4093 B 4094 D 4095 C 4096 C 4096 D 4098 D 4100 A 4101 B 4102 B 4102 D ilke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünter Baumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Klaus Brähmig, Ernst Hinsken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Wassertou- rismus in Deutschland entwickeln und stärken (Drucksache 15/933) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung ber den Antrag: Wassertourismus in eutschland entwickeln und stärken (Tages- rdnungspunkt 17) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ilhelm Josef Sebastian CDU/CSU . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Burgbacher FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 4107 C 4108 A 4109 A 4109 C 4111 A 4111 B 4111 B 4113 A 4114 C 4115 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 3967 (A) ) (B) ) 48. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    1) Anlage 2 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 4111 (A) ) (B) ) verbringen. hingewiesen. Möglichkeiten haben, Urlaub auf, am und im Wasser zu s owie auf die Vereinfachung gesetzlicher Regelungen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung über den Antrag: Wassertouris- mus in Deutschland entwickeln und stärken (Tagesordnungspunkt 17) Annette Faße (SPD): Es ist Sommer und die Ferien- zeit steht vor der Tür. Auch in diesem Jahr werden wie- der Millionen Deutsche ins europäische Ausland reisen oder auch weiter, um Sonne und Meer zu genießen und sich am Strand zu erholen. Dabei wird noch allzu oft vergessen, dass wir direkt vor der Haustür zahlreiche z k c U m d W n b f l v W s s s E v m m w b T R t d u k l r a u u t d S a D E s k r b s b l l r S Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Altmaier, Peter CDU/CSU 05.06.2003 Braun, Helge CDU/CSU 05.06.2003 Bury, Hans Martin SPD 05.06.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 05.06.2003* Glos, Michael CDU/CSU 05.06.2003 Griefahn, Monika SPD 05.06.2003 Grosse-Brömer, Michael CDU/CSU 05.06.2003 Hartnagel, Anke SPD 05.06.2003 Hintze, Peter CDU/CSU 05.06.2003 Hörster, Joachim CDU/CSU 05.06.2003* Kauder (Bad Dürrheim), Siegfried CDU/CSU 05.06.2003 Kramme, Anette SPD 05.06.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 05.06.2003* Möllemann, Jürgen W. fraktionslos 05.06.2003 Neumann (Bramsche), Volker SPD 05.06.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 05.06.2003* Schröder, Gerhard SPD 05.06.2003 Dr. Uhl, Hans-Jürgen SPD 05.06.2003 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 05.06.2003 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Rund 10 000 Kilometer lange Binnenwasserstraßen, ahlreiche reizvolle Seen sowie rund 23 000 Quadrat- ilometer Seewasserstraßen an Nord- und Ostsee ma- hen Deutschland zu einem attraktiven Wassersport- und rlaubsrevier mit zentraler Lage in Europa. Zudem ist es it den europäischen Nachbarn in Ost und West sowie em Mittelmeer und dem Schwarzen Meer auf dem asserweg verbunden. Hinzu kommen noch viele klei- ere Flüsse, die nur mit Kanus und Ruderbooten befahr- ar sind. Der Wassertourismus als naturnahe Urlaubsform er- reut sich aufgrund des attraktiven Angebots in Deutsch- and immer größerer Beliebtheit. Allerdings sind die ielfältigen Möglichkeiten zur touristischen Nutzung des assers hierzulande bei weitem noch nicht ausge- chöpft. Zu diesem Fazit kommt die Grundlagenunter- uchung zum Wassertourismus, die vom Bundeswirt- chaftsministerium in Auftrag gegeben wurde und deren rgebnisse jüngst veröffentlicht worden sind. Die Studie versucht zunächst eine Abgrenzung der erschiedenen Sparten des Wassertourismus vorzuneh- en. Untersucht hat sie insbesondere den Wassertouris- us im engeren Sinne. Dazu gehören Wasserwandern, ie zum Beispiel der Kanutourismus, Segeln, Motor- ootfahren, Bootchartertourismus, Surfen, Wasserski, auchen, Angeln, Fischen und auch Trendsportarten wie afting oder Canyoning. Natürlich sind auch alle Spar- en der Schifffahrt Teil des Wassertourismus. Insbeson- ere Hochsee- und Flusskreuzfahrten liegen im Trend nd verzeichnen steigende Gästezahlen. Bei den Fluss- reuzfahrten war im Jahr 2002 ein Umsatz von 265 Mil- ionen Euro zu verzeichnen. Dies entspricht einer Steige- ung von 200 Prozent gegenüber 1995. Zum Wassertourismus im weiteren Sinne rechnet man lle Aktivitäten am Wasser, wie beispielsweise Strand- nd Campingtourismus, Strandsport, Ruderbootverleihe nd vieles mehr. Maritime Großveranstaltungen, Werf- enbesichtigungen oder Schifffahrtsmuseen bezeichnet ie Studie als „mit dem Wassertourismus verbundene egmente“. Die Segmente des Wassertourismus sind lso sehr vielfältig. Dies macht eine allgemeingültige efinition und die Erfassung der Daten so schwierig. Eine gezielte Förderung des Wassertourismus – so das rgebnis der Studie – trägt zum Ausbau des Tourismus owie zur Stärkung der touristischen Wettbewerbsfähig- eit Deutschlands innerhalb der europäischen Konkur- enz bei. Damit wird die Bundesregierung in ihrem Handeln estätigt, die den Wassertourismus als wichtiges Markt- egment längst erkannt hat. So hat die Bundesregierung ereits 1999 den Wassertourismus in ihren tourismuspo- itischen Bericht einfließen lassen. Neben der wirtschaft- ichen Bedeutung dieses touristischen Segments wird da- in auf die finanzielle Beteiligung des Bundes an der ubstanzerhaltung der ostdeutschen Wassersportreviere 4112 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 (A) ) (B) ) Auf deutschen Gewässern gelten eine Vielzahl von gesetzlichen Bestimmungen, die für touristische Nutzer und insbesondere Laien kaum durchschaubar sind. Ins- besondere das Nutzungsrecht für deutsche Wasserstra- ßen ist sehr komplex. Daher hat der Bundesverkehrsminister im Jahr 2000 die so genannte Charterscheinregelung eingeführt. Der auf drei Jahre befristete Feldversuch beschränkt sich auf das Gebiet von der Müritz-Elde-Wasserstraße über den Plauer See und die Stör-Wasserstraße bis zur Müritz- Wasserstraße und die Obere-Havel-Wasserstraße. Dane- ben ist auch die Saar bis zur deutsch-französischen Grenze mit dem Charterschein befahrbar. Der Charter- schein, der sich am französischen Modell orientiert, gilt nur für Boote, die kürzer als 13 Meter sind und deren Höchstgeschwindigkeit 12 Stundenkilometer im stillen Wasser nicht überschreitet. Der Bundesverkehrsminister hat dem Verkehrsausschuss unlängst – kurz vor Abschluss des Feldversuchs – einen ersten Ergebnisbericht vorgelegt. Insgesamt kann festge- stellt werden, dass sich das Charterscheinsystem bewährt hat. Wasser- und Schifffahrtsämter sowie Wasserschutz- polizeien bestätigen, dass Führer von Charterbooten vor- sichtig fahren und sich rücksichtsvoll verhalten. Unsi- cherheiten in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in Schleusen, können durch Ergänzungen bei der forma- lisierten Einweisung behoben werden. Die Einführung des Charterscheins hat die Entwick- lungschancen des Wassertourismus schon ein gutes Stück vorangebracht. Je nach Größe des Unternehmens und des Angebots macht der Anteil der mit Charter- schein vermieteten Boote zwischen 15 und 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Darüber hinaus sind inzwi- schen auch Auswirkungen für Bootsschulen bemerkbar. Befragungen durch Charterunternehmen haben ergeben, dass 75 Prozent der Kunden, die ein Boot mit Charter- schein geführt haben, sich im folgenden Herbst ausbil- den lassen, um den Sportbootführerschein zu erwerben. Aufgrund der Erfolge hat das Bundesverkehrsminis- terium grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt, die Rege- lung geographisch auszudehnen. Dazu sollen alle in Be- tracht kommenden Wasserstraßen aufgenommen und es der unternehmerischen Entscheidung überlassen werden, ob auch kleinere Wasserstraßen im Charterbetrieb ange- boten werden sollen. Anders als in anderen europäischen Urlaubsrevieren, wie in Irland, Frankreich, England oder den Niederlan- den, wo der Urlaub mit und auf dem Boot zum festen touristischen Programm gehört, sind die Möglichkeiten des Bootsurlaubes in den deutschen Revieren in der Öf- fentlichkeit noch zu wenig bekannt. Hinsichtlich der Öf- fentlichkeitsarbeit wird das Themenjahr 2004 der Deut- schen Zentrale für Tourismus „Faszination Wasser – Meere, Flüsse und Seen in Deutschland“ einen wichtigen Beitrag leisten können. In erster Linie ist es wichtig, dass es zu einer länderüber- greifenden Angebotsgestaltung und zu einer bundesweiten Abstimmung der bisher fast ausschließlich auf Landes- ebene durchgeführten Marketingaktivitäten kommt. Als O m u v i b A c n T f t k b b S b A b U n 1 s s f g g z t s g W E l n m s d 2 V I r w d r f n s s s d s (C (D rientierung und Hilfe bei der Planung und Umsetzung uss zunächst eine bundesweite einheitliche Erfassung nd Bewertung der wassertouristischen Infrastruktur orgenommen werden. Landesweite Entwicklungskonzepte gibt es bisher nur n fünf Bundesländern: Berlin, Brandenburg, Mecklen- urg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen- nhalt. Der Grund liegt in den ungleichen naturräumli- hen Voraussetzungen der einzelnen Bundesländer. Den- och ist der Wassertourismus für alle Bundesländer ein hema. Daher ist eine länderübergreifende Kooperation ür das Marketing unerlässlich. Weiteren Handlungsbedarf zeigt die Grundlagenun- ersuchung hinsichtlich der zielgruppengerechten Ver- nüpfung wasser- und landseitiger touristischer Ange- ote auf. Die Region Berlin/Brandenburg bietet sich eispielsweise hervorragend an, den Wasser- mit dem tädtetourismus zu verbinden. Am Sandstrand Sonnen- aden, mit der Motoryacht die Stadt erkunden, am bend im Biergarten den Sonnenuntergang am Wasser eobachten. Einen schöneren abwechslungsreicheren rlaub kann ich mir kaum vorstellen. Dies gibt es eben icht nur am Meer oder in Amsterdam. Mit mehreren 00 Kilometern schiffbaren Flüssen und Kanälen sowie ieben Seen liegt Berlin inmitten des größten Wasser- portreviers Europas. Rhein, Neckar, Main, Mosel und Donau liegen eben- alls in landschaftlich schönen Lagen. An ihren Ufern ibt es zahlreiche historische Städte, die zum Besichti- en einladen. Auch hier lässt sich noch reichlich Poten- ial erschließen und mit anderen touristischen Angebo- en verknüpfen. Voraussetzung für die sportliche Nutzung der Wasser- traßen ist natürlich deren Instandhaltung. Die Bundesre- ierung investiert in Bau, Betrieb und Unterhaltung des asserstraßennetzes insgesamt jährlich 1,5 Milliarden uro. In der Erschließung historischer, romantischer Kanäle iegt eine weitere Reserve. Ein gutes Beispiel ist der Fi- owkanal nordöstlich von Berlin. Er wird seit 1988 ge- einsam mit dem Land Brandenburg grundinstandge- etzt. Dazu gehört die denkmalgerechte Wiederherstellung er historischen Schleuse Eberswalde, die im September 001 rechtzeitig zu ihrem 170. Geburtstag wieder für den erkehr freigegeben wurde Das Ergebnis sind nachhaltige mpulse für die Region. Eine andere Verknüpfungsmöglichkeit liegt im Fahr- adtourismus. Radwanderungen an historischen Binnen- asserstraßen gewinnen zunehmend an Bedeutung für en Fremdenverkehr. Um die Kapazitäten in diesem Be- eich noch weiter auszuschöpfen, haben die Regierungs- raktionen beschlossen, in diesem Jahr erstmals 10 Millio- en Euro für den Bau von Radwegen an Bundeswasser- traßen bereitzustellen. Ähnlich der Deutschen Alleen- traße stelle ich mir einen Deutschen Wasserwanderweg ehr reizvoll vor. Auch an dieser Stelle zeigt sich der Be- arf an länderübergreifender Kooperation. 6,3 Millionen deutsche Wassersportler und ein Um- atz von 1,67 Milliarden Euro lassen darauf schließen, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 4113 (A) ) (B) ) dass der Wassertourismus in Deutschland über gute Ent- wicklungschancen mit beträchtlichem Wirtschaftpoten- zial und Arbeitsplätzen verfügt. Die rot-grüne Bundesre- gierung wird dieses touristische Marktsegment daher weiter fördern, um seine Potenziale voll zu erschließen. Dabei werden wir darauf achten, dass die notwendige Balance zwischen Naturschutz und Wassersport gewahrt bleibt. Dies liegt auch im wirtschaftlichen Interesse. Schließlich wollen die Wasserurlauber einen naturnahen Urlaub erleben. Die Wassertourismus-Studie zeigt eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten auf, deren Umsetzung wir nun prüfen müssen. Zu diesem Zweck haben die Regierungs- fraktionen eine öffentliche Anhörung zum Thema „Was- sertourismus“ beantragt. Diese wird am 2. Juli stattfin- den und Wassersportverbänden, Reedereien usw. die Möglichkeit geben, ihre Erfahrung und Vorschläge mit einzubringen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir diese Anhörung erst abwarten und auswerten; denn sie wird sicherlich noch weitere wichtige Erkenntnisse bringen. Leider hat die Opposition darauf bestanden, ihren Antrag heute zu be- raten. Obwohl wir uns ja scheinbar einig sind; denn au- ßer den Faziten der Grundlagenuntersuchung konnte ich keine neuen Aspekte finden. Aber gut, so leisten wir hier einen nicht unwichtigen Beitrag zur Öffentlichkeits- arbeit. Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU): Heute bera- ten wir einen Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema „Wassertourismus in Deutschland“. Es ist unser Anliegen, auf die Bedeutung dieses äu- ßerst breit gefächerten touristischen Segments aufmerk- sam zu machen. Es ist aber auch unser Anliegen, die Handlungsmöglichkeiten des Bundes in diesem Bereich aufzuzeigen und geeignete Maßnahmen anzuregen, um dem Wassertourismus in Deutschland zu einer höheren Bedeutung zu verhelfen, eine bessere Koordination und Verknüpfung der Einzelmaßnahmen in den Bundeslän- dern und Regionen zu ermöglichen und den Wasser- sportbereich in Deutschland zu einem postiven Image- faktor für unser gesamtes Land zu machen. In ökonomischen Begriffen ist die so genannte Erst- ausstattung ein wesentliches Merkmal der internationa- len Arbeitsteilung und ein wesentlicher Faktor dafür, wo etwas am effektivsten produziert werden kann. Vor un- serem heutigen konkreten Hintergrund kann man die „natürliche Erstausstattung“ Deutschlands für das Pro- dukt Wassertourismus als hervorragend bezeichnen, prä- destiniert dafür, auch international eine herausragende Rolle zu spielen. In Europa gibt es schiffbare Binnenge- wässer in einer Länge von etwa 40 000 Kilometern. Das 10 000 Kilometer lange Netz von Bundes- oder Landes- wasserstraßen in Deutschland ergänzt um eine geogra- phisch breit gestreute Seenlandschaft sowie schließlich 23 000 Quadratkilometern an Seewasserstraßen an Nord- und Ostsee liegt nicht nur räumlich inmitten die- ser europäischen Struktur, es kann auch im übertragenen Sinne Zentrum einer entwicklungsfähigen Wachstums- branche sein. b t m m S a u S z g b m b P K d t G S b „ g s m U w u V a w a e b k D n s D n n t f (C (D So lang die Wasserstraßen in Deutschland sind, so reit ist das Spektrum der Aktivitäten, die wir hier be- rachten wollen. Zum einen verknüpfen wir alles das da- it, was an sportlicher Aktivität auf und im Wasser öglich ist: Kanusport, Motorbootfahren, Segeln, urfen, Wasserski, Tauchen, Angeln, Fischen und uch die Trendsportarten der letzten Jahre wie Rafting nd Canyoning. Der andere große Bereich ist der der chifffahrt, die in verschiedenster Ausprägung die Frei- eitgestaltung der Menschen prägt, angefangen von der roßen Flusskreuzschifffahrt über die Fahrgastschifffahrt is hin zur Fährschifffahrt. Wenn man diese Aktivitäten alle anspricht, so muss an vor allem eines feststellen: Es gibt in Deutschland ereits zahlreiche und erfolgreiche Konzeptionen und rogramme, die aber in Form von bundeslandweiten onzepten oder Untersuchungen vorliegen. Vor allem in en neuen Bundesländern und in Norddeutschland exis- ieren breit angelegte Grundlagen zur Ausnutzung und estaltung der Ressourcen. Es kann Sie nicht überraschen, dass ich an dieser telle auch die kurz nach Stellung unseres heute zur De- atte stehenden Antrages erschienene Grundlagenstudie Wassertourismus“ gerne mit heranziehe. Die Hambur- er Messe- und Congress GmbH hat mit mit dem Deut- chen Tourismusverband unter Förderung des Bundes- inisters für Wirtschaft und Arbeit eine wichtige ntersuchung vorgelegt, die die Situation analysiert so- ie kurz-, mittel- und langfristige Handlungsvorschläge nterbreitet, die sich weitestgehend auch mit unseren orstellungen decken. Sicherlich darf ich vor diesem Hintergrund davon usgehen, dass uns alle über die Fraktionsgrenzen hin- eg die Überzeugung eint, dass dieses Thema für uns lle wichtig ist und wir in diesem Bereich auch als Bund twas tun müssen und sollten. Gerne zitiere ich aus dieser Studie an dieser Stelle: „Insbesondere die wassertouristischen Initiativen zeigen deutlich, worauf es jetzt und zukünftig im Wassertourismus ankommt: auf die Verknüpfung wasser- und landseitiger Angebote und die Stär- kung von Kooperationen über alle Handlungsebe- nen und wassertouristisch relevanten Akteure hin- aus. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Wassertourismus mehr ist, als das reine Wasser- sporterlebnis auf dem Wasser.“ Auch die Studie sagt übrigens, dass alle vorliegenden, undeslandweiten wassertouristischen Entwicklungs- onzepte als „vorbildlich“ bezeichnet werden können. ie Vernetzung diese guten Einzelansätze scheint als ächster Schritt daher einfach auf der Hand zu liegen. „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot alleine“. Über- etzen wir dies einmal in unsere Begriffe der heutigen ebatte, so muss man feststellen, dass Wassertourismus icht nur vom Wasser alleine leben kann. Es reicht heute icht, die geeignete Wasserfläche oder -strecke anzubie- en; es muss immer eine Infrastruktur an Land geschaf- en werden, die die Aktivität umrahmt. Vielleicht ist der 4114 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 (A) ) (B) ) Flusskreuzfahrer noch halbwegs autonom, aber insbe- sondere Boote brauchen Anlegestellen, Rastplätze, sani- täre Anlagen an Land, Tank- und Entsorgungsmöglich- keiten oder auch Restauration und Hotellerie. Wir müssen uns verdeutlichen, dass die Hemm- schwelle, wassertouristische Angebote anzunehmen, deutlich sinkt, wenn eine Infrastruktur „drumherum“ ge- schaffen wird, die den Menschen etwa die Frage beant- wortet: Wo ruhe ich mich aus? Wo esse ich? Wo schlafe ich? Wenn wir heute einerseits darüber klagen, dass die Binnennachfrage stagniert und andererseits wissen, dass der Umfang der Freizeit steigt und deren Gestaltung für die Menschen wichtiger wird, was anderes kann uns dann einfallen, als durch Schaffung von Rahmenbedin- gungen die Nachfrage nach Tourismusdienstleistungen in Deutschland durch Deutsche anzukurbeln? Wenn dann auch noch ausländische Gäste aufmerksam werden und zu uns kommen: umso besser! Ein florierender Was- sertourismus in Deutschland kann wichtige Wachstums- impulse für verschiedenen Branchen geben: angefangen von den Bootsbauern und den Sportartikelherstellern bis hin zu Reiseveranstaltern, Gastronomie und Hotellerie. Man sollte die Dimension dieser Ausgabeströme nicht unterschätzen. So wird das Potenzial der Interessenten für Surfen auf 1,2 bis 3,8 Millionen Deutsche geschätzt, beim Kanufahren auf 1,2 bis 1,4 Millionen und bei den Tauchern auf 1,2 bis 3,2 Millionen. Es ist klar, dass die- ses gesamte Potenzial nicht auszuschöpfen ist und dass viele an Wassersport Interessierte auch ins Ausland rei- sen, um ihren Interessen nachzugehen. Für Deutschland jedoch gilt es, sich aus diesem Kuchen ein möglichst großes Stück abzuschneiden, um insbesondere auch at- traktive Wochenend- und Kurzreisen ohne große Fahrt- strecken im eigenen Land zu ermöglichen. Ich bin jeden- falls überzeugt, dass man in diesem Bereich das offenbar latent vorhandene Nachfragepotenzial wecken, aktivie- ren und in Form von realer Nachfrage abrufen kann. Wassertourismus in Deutschland ist ein europäisches Thema: Wenn ich oben davon sprach, dass Deutschland eine herausragende Rolle einnehmen kann, so muss dies kein krasses Konkurrenzdenken zu Nachbarländern aus- lösen. Im Gegenteil: Nicht nur in Deutschland selbst können Angebote verknüpft werden, auch verschiedene nationale Angebote können und sollen ineinander über- gehen. In den Zeiten, da der ehemalige Ostblock sich ge- öffnet hat und viele Staaten kurz vor dem Eintritt in den gemeinsamen EU-Markt stehen, sollten wir diesen Ge- danken fördern. Eines unserer zentralen Anliegen ist die Schaffung einer Koordinierungsinstanz unter Federfüh- rung des Bundes, aber in enger Zusammenarbeit mit den Ländern und Tourismusorganisationen. Nicht das Rad neu erfinden, aber eine Vielzahl von Rädern zu einem funktionierenden Räderwerk zu vereinen, dies sollte der Leitgedenke dabei sein. Was wir auch tun sollten – so empfiehlt es uns auch die Studie –, ist, für eine weitestgehende Deregulierung der gesetzlichen Vorschriften sorgen, um eine Entfaltung der Aktivitäten der Menschen zu ermöglichen. Eines der plausibelsten Beispiele: Ein nach unserer Auffassung zu strenges Führerscheinrecht im Bootsbereich macht es in D f h B s d s k w e ß b in te z g w la m w G z d s k „ t D t b V n e S s s N t l p d r S r w T F c s m h (C (D eutschland sehr schwer, ein Boot zu chartern und zu ühren. Es muss denkbar sein, hier eine Vereinfachung erbeizuführen. Der laufende Pilotversuch in einigen undesländern zur Einführung eines Charterscheines cheint ja positve Ergebnisse zu zeigen, sodass wir auf iesem eingeschlagenen Weg eine neue Regelung treffen ollten. Ein wesentliches Thema ist natürlich das Außenmar- eting für eine Vielzahl von verknüpften Angeboten: So ie es Sinn macht, dass nicht jeder kleinere Kurort oder ine einzelne Touristenattraktion selbst ein breites Au- enmarketing betreibt, sondern dies auf höherer Ebene ündelt, so macht es sicher auch Sinn, Wassertourismus Deutschland koordiniert darzustellen und zu vermark- n. Ich hoffe, dass wir vor dem Hintergrund der von mir itierten Studie und auf der Basis unseres Antrages einen emeinsamen Ansatz finden, um wichtige und lohnens- erte Wege zur Förderung des Wassersports in Deutsch- nd beschreiten. Die vereinbarte Anhörung im Touris- usausschuss wird uns in Kürze sicher noch weitere ertvolle Hinweise geben. Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN): Mit etwa 6,4 Millionen Menschen, die sich umindest gelegentlich auf, im oder unter Wasser befin- en, hat sich der Wassersport längst zu einem Breiten- port entwickelt. Die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ürzlich herausgegebene Grundlagenuntersuchung Wassertourismus in Deutschland“ belegt das große In- eresse, das wir diesem Tourismussegment zumessen. er Wassersport gehört zu den besonders naturorientier- en Sportarten. Der enge Kontakt zu einer möglichst un- erührten Natur besitzt einen hohen Stellenwert. Die erstädterung und Bewegungsarmut einerseits, die Zu- ahme an Freizeit und Mobilität andererseits führen zu iner immer stärkeren Nachfrage nach Erholung und port in der freien Natur. Mit der wachsenden Zahl der sportlich Aktiven wach- en auch die Ansprüche an die wassersportliche Infra- truktur – aber auch die Konflikte, vor allem mit dem aturschutz. Ihr Antrag spart diesen Aspekt des Wasser- ourismus weitgehend aus, wie er insgesamt trotz seiner obenswerten Kürze bemerkenswert viel Allgemein- lätze enthält. Vielleicht wäre es Ihrem Anliegen doch ienlicher gewesen, die im Ausschuss vereinbarte Anhö- ung mit den Verbänden abzuwarten, statt mit einem chnellschuss Aktivität weitgehend nur zu suggerieren. Die CDU/CSU fordert in ihrem Antrag die Bundes- egierung dazu auf, bei Maßnahmen des Natur- und Um- eltschutzes die Belange der Verbände der Wassersport reibenden angemessen zu berücksichtigen. In meiner unktion als tourismus- und naturschutzpolitische Spre- herin meiner Fraktion möchte ich mich vor allem die- em Aspekt zuwenden, aber nicht ohne vorweg anzu- erken, dass der Naturschutz nach Art. 75 Grundgesetz oheitliche Aufgabe der Länder ist und Sie sich für Ihre Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 4115 (A) ) (B) ) diesbezügliche Forderung an die Bundesregierung schlichtweg den falschen Adressaten ausgesucht haben. Es ist nun einmal das Merkmal des Natursports, dass er bevorzugt an solchen Stellen der Natur stattfinden soll und stattfindet, wo deren Verwundbarkeit besonders groß ist. Noch gibt es Uferpartien voller Artenvielfalt und auf bestimmten Flussabschnitten befinden sich na- tional bedeutsame Raststätten von Wasservögeln, die ab- solut keine Störung vertragen. Hieraus resultieren die klassischen Konflikte zwischen dem Naturschutz und den Interessen von Wassersportlern. Begünstigt durch verbesserte Ausrüstungen, immer neue Geräte und Bootsarten hat die zeitliche und räumliche Ausdehnung von Freizeitaktivitäten in und am Wasser in Bereiche stattgefunden, bei denen früher natürliche Grenzen ge- setzt waren. Es gibt kaum noch unerreichbare Gebiete oder Jahreszeiten, in denen kein Wassersport betrieben wird. Hier brauchen wir in der Tat einen fairen, für alle tragfähigen Interessenausgleich zwischen Wassersport, den Belangen des Naturschutzes und denen der Ruhe su- chenden Touristen. Ich will eines aber deutlich heraus- stellen: Die Probleme, die wir in und auf Flüssen und Bächen haben, sind zumeist ursächlich nicht dem Natur- sport anzulasten. Vielmehr ist es so, dass wir es in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geschafft haben, praktisch unser gesamtes Fließgewässersystem künstlich zu verändern – zu kanalisieren, zu begradigen –, und zwar aus häufig zweifelhaften Gründen. Ruhe, Ungestörtheit und Abgelegenheit, wie immer Sie es nennen wollen, das ist jedenfalls zu einer unserer seltensten Ressourcen geworden. Wir brauchen deshalb eine naturverträgliche Ausgestaltung der Erholungsnut- zung und vor allem Fairnessregeln des Natursports ge- genüber der Natur. Die wichtigste Fairnessregel für den Natursport sollte sein, dass die Natur schlicht und ein- fach keinen Schaden erleiden darf. In den Lebensstätten von störungsempfindlichen Tierarten bedeutet das zu- nächst: Während der Brutzeit und Jungvogelaufzucht müssen die Menschen sich fernhalten. Viele Konflikte haben sich in der Vergangenheit allein an dieser ganz einfachen und selbstverständlichen Regel entzündet. Ihre Einhaltung sollte so selbstverständlich werden wie die Hinnahme von Einschränkungen aus wasserwirtschaft- lichen Gründen. Das neue Bundesnaturschutzgesetz hilft uns bei der Bewältigung von Konflikten. Es setzt verstärkt auf frei- willige Vereinbarungen anstelle des Ordnungsrechts. Wo immer ein Spielraum gegeben ist oder Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen einen wirklich effizienten Schutzmechanismus ermöglichen, soll dieser Weg auf jeden Fall versucht und beschriften werden. Ein gutes Beispiel wurde mir heute vorgestellt, näm- lich die Kooperationsvereinbarung zum Projekt „Natur- schutz und Wassersport auf dem Greifswalder Bodden und Strelasund“, abgeschlossen zwischen WWF Deutschland und dem Landesanglerverband Mecklen- burg-Vorpommern. Gemeinsam wurden freiwillige Ver- einbarungen zum Schutz des Gebietes erarbeitet und Karten mit einer detaillierten zeitlichen und räumlichen Z Z d d n g s s B r d K w N l h N w d s h g g s g g s g r ü i s D m r W a M t t t R b d v z g e m s l z m (C (D onierung für Angler entwickelt. Sie zeigen, zu welchen eiten die Angler besonders empfindliche Bereiche mei- en sollen, und enthalten interessante Informationen zu en Gebieten. Die Einhaltung der Vereinbarungen wird un von ehrenamtlichen Revierlotsen kontrolliert. Wichtig für die Konfliktprävention sind auch Beteili- ung an und Information über Vorhaben, die den Was- ersport tangieren. Auch das ist im neuen Bundesnatur- chutzgesetz geregelt. Wir haben in dieser Hinsicht die elange der Wassersport treibenden Sportverbände be- eits gefördert und von den Verbänden wurde und wird as auch anerkannt. Wenn Sie, liebe Kolleginnen und ollegen von der Opposition, hier noch mehr erreichen ollen, dann sorgen Sie dafür, dass bei den anstehenden ovellierungen der Landesnaturschutzgesetze die Betei- igungs- und Informationsrechte ausgebaut werden. Uns aben Sie dabei immer an Ihrer Seite. Es gibt jetzt sogar die gesetzliche Möglichkeit, dass atursportverbände als Naturschutzverbände anerkannt erden. Allerdings ist hierbei strikt darauf zu achten, ass nur solche Sportverbände anerkannt werden, die tat- ächlich auch Naturschutzorganisationen sind. Dass Sie, Herr Brähmig, Herr Hinsken, eine Verein- eitlichung der Befahrensregelung auf den Gewässern in anz Deutschland fordern, verwundert mich schon. Ich laube nicht, dass das tatsächlich im Interesse der Was- ersportler liegt. Vielmehr sprechen sich diese doch ge- en generelle Regelungen aus, weil diese notwendige re- ionale Differenzierungen ausschließen. Wenn etwas innvoll ist, dann ist das meines Erachtens die Festle- ung eines einheitlichen Verfahrens, in dem Befahrens- egelungen vor Ort getroffen werden. Aber hierüber und ber noch vieles mehr werden wir in der Anhörung und m Ausschuss noch ausgiebig diskutieren können. Ernst Burgbacher (FDP): Der Wassertourismus ist chon heute ein bedeutendes und lohnendes Segment. abei ist eine Definition des Begriffs „Wassertouris- us“ nicht einfach. Eine mit Mitteln des Bundesministe- iums für Wirtschaft und Arbeit geförderte Studie zum assertourismus in Deutschland fasst darunter zunächst lle Tourismusangebote zusammen, in denen das offene eer, Küstengewässer, Seen, Flüsse und Kanäle die na- ürliche Grundvoraussetzung für touristische Aktivitä- en darstellen. Die Studie differenziert zwischen Wasser- ourismus im engeren und weiteren Sinne – Segeln, udern, Schwimmen, Angeln, Surfen, Tauchen, Motor- oot, Wasserski, Flussreisen oder beispielsweise die Tra- itionsschifffahrt – und den mit dem Wassertourismus erbundenen Segmenten, bei denen das Thema Wasser war eine Rolle spielt, aber eher passiv erlebt wird. 6,34 Millionen Deutsche betreiben „mehr oder weni- er aktiv“ Wassersport. Beim Wassertourismus handelt s sich um einen entwicklungsstarken Wirtschaftszweig it noch ungenutzten Potenzialen. Handlungsbedarf be- teht insbesondere bei der Verknüpfung von wasser- und andseitigen Angeboten, das heißt bei der Schaffung von ielgruppengerechten Angeboten. Dabei ist ein ange- essener Ausgleich von Wassersport und Naturschutz 4116 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 48. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 (A) (C) (B) (D) zu berücksichtigen. Kooperationen zum Nutzen aller Be- teiligten sind hier erfolgversprechend. Rechtliche Rah- menbedingungen wie Führerscheinregelungen sind zu erleichtern. Erstrebenswert sind ein bundesweiter Was- serwanderwegeplan sowie ein übergreifendes Marke- ting. Wassertourismus hat Zukunft und kann Arbeitsplätze schaffen. Die bisherigen Zuwächse lassen für die Zu- kunft weiteres Wachstum erwarten. Eine gezielte Förde- rung des Wassertourismus, so die Studie, trage zum Aus- bau des Tourismus sowie zur Stärkung der touristischen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands innerhalb der euro- päischen Konkurrenz maßgeblich bei. Dennoch stehen die aktuelle Politik der rot-grünen Bundesregierung zu den Ergebnissen der Untersuchung in einem merkwürdigen Widerspruch. So berichtet der DTV, dass die Nachfrage nach Kreuzfahrten sich kon- stanter Zuwächse erfreut. Im Jahr 2002 wurden bei Flusskreuzfahrten rund 221 000 deutsche Passagiere re- gistriert. Sie generierten einen Umsatz von 265 Millio- nen Euro. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent. Welchen Beitrag zur Verste- tigung dieser Zuwächse soll aber eine grüne Verhinde- rungspolitik darstellen, die ausschließlich Risiken zur Leitschnur für politische Entscheidungen macht? Wer die Wachstumsbranche Wassertourismus feiern möchte, muss auf Ideologie beim Hochwasserschutz und Fluss- ausbau verzichten. Eine andere Forderung des DTV ist, „entsprechende zielgruppengerechte Angebote zu schaffen“. Gemeint sind damit Gastronomie, Beherbergung und sonstige Einkäufe im Bereich des „Wassertourismus“. Genau hier aber liegt die größte Schwäche der rot-grünen Bundes- politik: Kaum eine ökonomische Herausforderung, der Rot-Grün nicht mit einer Steuer- oder Abgabenerhöhung begegnet. Die beschlossene Erhöhung der Tabaksteuer und die von den Grünen geforderten höheren Steuern auf Alkohol und Branntwein können beispielhaft genannt werden. Diese Steuererhöhungen in Deutschland haben die aktuelle Konjunktur- und Konsumflaute nochmals verschärft. Das wiederum geht insbesondere zulasten der Tourismusbranche. Wenn die Menschen weniger Geld in den Taschen haben, sparen sie zuallererst hier. Solange Rot-Grün die falschen steuer-, wirtschafts- und arbeits- marktpolitischen Rahmenbedingungen setzt, wird die gesamte Tourismusbranche leiden. Es ist gut, wenn wir neue Stärken des Deutschland- Tourismus herausstellen. Die Initiative der DZT begrüße ich ausdrücklich, der Antrag der Union wird von uns un- terstützt. Leider wird die Wirkung bei der verfehlten Po- litik von Rot-Grün nur gering sein. Sinnvolle Initiativen im Tourismus sind gut, eine neue Politik wäre noch wichtiger! 48. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Monika Heubaum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall des Abg. Markus Meckel [SPD])


    Blicken wir zurück: Vor vier Jahren hat das Bündnis
    it der Aufnahme Ungarns, der Tschechischen Republik
    owie Polens bereits einen entscheidenden Schritt hin
    ur Überwindung der Teilung Europas gemacht. Damals
    ar und heute ist Deutschland einer der entscheidends-
    en Verfechter der Öffnung des Bündnisses für weitere
    itgliedstaaten. Niemand in diesem Hause dürfte ernst-






    (A) )



    (B) )


    Monika Heubaum
    haft Zweifel daran haben, dass sich der Beitritt dieser
    drei Länder als großer Gewinn für das Bündnis erwiesen
    hat. Die Stabilitäts- und Sicherheitszone, die die NATO
    für ihre Mitglieder schafft, wurde ausgeweitet und der
    Demokratisierungsprozess in den Beitrittsstaaten ge-
    stärkt.

    Im Jahre 1999 hätte es wohl keiner von uns für mög-
    lich gehalten, dass die Allianz in einer der Hauptstädte
    der Beitrittsstaaten nur wenige Jahre später eine Ent-
    scheidung von historischer Dimension fällen würde. Mit
    dem Prager Gipfel vom vergangenen November hat die
    NATO entscheidende Weichen für das 21. Jahrhun-
    dert gestellt: nicht nur durch den Beschluss zur Auf-
    nahme von sieben neuen Mitgliedstaaten, sondern auch
    durch die Festlegung ganz konkreter Maßnahmen vor
    dem Hintergrund der Bedrohung durch den internationa-
    len Terrorismus. Zudem hat die Allianz hier konkrete
    Handlungsziele für das im Jahr 1999 verabschiedete
    neue strategische Konzept beschlossen. An dieser Stelle
    möchte ich nur beispielhaft die Schaffung einer NATO-
    Response-Force, die Umsetzung des Aktionsplanes zur
    zivilen Notfallplanung sowie die Initiativen für die Ver-
    teidigung gegen nukleare, biologische und chemische
    Waffen nennen.

    Mit dem Gipfel von Prag hat die NATO ihre Hand-
    lungs- und Zukunftsfähigkeit eindrucksvoll unter Be-
    weis gestellt. Ich möchte anfügen: Die Frühjahrstagung
    der Parlamentarischen Versammlung der NATO – vor
    gut einer Woche ebenfalls in Prag – hat ein weiteres Bei-
    spiel dafür geliefert, wie gut sich neben Ungarn und Po-
    len auch die Tschechische Republik in das Bündnis inte-
    griert hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass auch mit
    der weiteren Beitrittsrunde eine Erfolgsgeschichte für
    das Bündnis verbunden sein wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die transatlantische Gemeinschaft wird gestärkt, sie
    wird aber auch den weiteren neu definierten Aufgaben
    gerecht werden und sich den komplexen Herausforderun-
    gen sowohl als Bündnis gemeinsamer Verteidigung und
    des gegenseitigen Beistandes, insbesondere gegen den
    internationalen Terrorismus, als auch als Forum umfas-
    sender Krisen- und Konfliktprävention stellen können.

    Fest steht, die Eintrittskarten in die NATO haben die
    Beitrittsländer nicht zum Nulltarif erhalten. Es darf nicht
    verkannt werden, dass jedes der sieben Länder erhebli-
    che Anstrengungen unternehmen musste, um die Voraus-
    setzungen für die Mitgliedschaft zu erfüllen. Aber die
    Aufnahme in das Bündnis bedeutet für die Beitrittslän-
    der Stabilität und bildet damit auch die Grundlage für
    gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Prosperität. Nur
    solche sicheren Rahmenbedingungen eröffnen den Weg
    für Investitionen und fördern die Einbringung von aus-
    ländischem Kapital. Die Perspektive der Aufnahme in
    das Bündnis hat die Reformanstrengungen und den
    Demokratisierungsprozess in diesen Ländern erheblich
    beschleunigt. Besondere Bedeutung bekommt hier ne-
    ben dem Membership Action Plan die Parlamentarische
    Versammlung der NATO. Sie führt die Parlamentarier
    der Beitrittskandidaten an die Denkstrukturen im Bünd-

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    (C (D is heran und ermöglicht die Festigung persönlicher ontakte. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Frage einer eu opäischen Friedensordnung ist nicht allein Sache der ATO. Die Osterweiterung der Europäischen Union eistet einen großen Beitrag zur euroatlantischen Sichereit. Sie ist eine historische Investition in eine prävenive Friedensund Sicherheitspolitik. EU und NATO üssen eine strategische Partnerschaft eingehen. Dafür etzen wir uns mit Nachdruck ein. Sie bildet die Basis ür ein konstruktives Zusammenwirken zwischen einem tarken Amerika und einem gestärkten Europa. Bei allem, was NATO und EU für die Verbesserung er europäischen Sicherheit unternehmen, ist die Partnerchaft mit einem sich demokratisierenden Russland von erausragender Bedeutung. Dies ist eine der transatlantichen Gestaltungsaufgaben im 21. Jahrhundert. Einem odernen, demokratischen und marktwirtschaftlichen ussland kommt bei der Gestaltung der europäischen Siherheit eine große Rolle zu. Die Kooperation des Bündisses mit Russland, aber auch mit der Ukraine ist unerzichtbar. Der NATO-Russland-Rat und der von der ATO-Ukraine-Kommission beschlossene Aktionsplan ind hier wesentliche Meilensteine und stehen als Symol für eine funktionierende und vertrauensvolle Zusamenarbeit. Diese muss auch in Zukunft weiter ausgebaut erden. An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die Arbeit er Joint Monitoring Groups bezüglich Russlands und er Ukraine des NATO-Parlaments hervorheben, die benfalls ein gutes Beispiel für eine fruchtbare Zusamenarbeit darstellen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, niemand wird an
    ieser Stelle daran zweifeln, dass Deutschland als ein
    and in der Mitte Europas von der zweiten Beitritts-
    unde besonders profitieren wird. Aber nicht nur vor die-
    em Hintergrund heißen wir die neuen Mitgliedstaaten
    er NATO herzlich willkommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nach erfolgreichem Ratifizierungsverfahren könnten
    ulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die
    lowakei und Slowenien bereits im Mai 2004 formell
    itglieder der Allianz sein. Das wäre für Europa ein
    ichtiges politisches Signal. Gleichzeitig – das möchte
    ch zum Schluss meiner Ausführungen ausdrücklich sa-
    en – bleibt die Tür des Bündnisses offen für weitere
    itglieder.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich erteile das Wort Kollegen Volker Rühe, CDU/
SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Rühe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Freude, die die Kollegin Heubaum zum Ausdruck ge-
    bracht hat, teilt der ganze Bundestag. Dass sich die
    NATO um sieben Staaten erweitert, ist ein ganz entschei-
    dender Beitrag zur Einheit und Sicherheit Europas.
    Fast wirkt das selbstverständlich; aber man muss sich
    noch einmal vor Augen führen, wie hart die Debatten vor
    zehn Jahren waren und von wem die Initiative ausging.

    Sie ist nicht von den Mitgliedstaaten der NATO aus-
    gegangen, sie ist von außen gekommen. Es waren Staats-
    männer wie Arpád Göncz in Ungarn, Lech Walesa in Po-
    len und Vaclav Havel in Tschechien, die an die Tür der
    NATO geklopft und gesagt haben: Wir wollen rein, wir
    wollen zu euch, wir wollen dieselbe Sicherheit und Frei-
    heit haben wie ihr. Kaum jemand hat zunächst auf sie ge-
    hört. Man hat alle möglichen Einwände dagegen vorge-
    bracht.

    Übrigens war auch die Terminologie immer falsch. Es
    war falsch, von der Erweiterung der NATO zu sprechen;
    einige haben sogar „expansion of NATO“, Expansion
    der NATO, gesagt. Es war eine Öffnung nach dem Klop-
    fen derjenigen, die sich aus dem Gefängnis des War-
    schauer Paktes befreit haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist gut, dass wir letztlich darauf gehört haben und sich
    der Prozess heute in eindrucksvoller Weise fortsetzt.

    Ich will nicht zu viele Anekdoten erzählen; aber ich
    will, weil immer das Zerrbild von den Militärs darge-
    stellt wird, als hätten sie sich nichts Schöneres vorstellen
    können als eine Ausweitung der NATO, darauf hinwei-
    sen, dass das Ganze nicht von den Militärs ausging. Ich
    erinnere mich an ein Gespräch 1996 mit einem deut-
    schen Mehrsternegeneral, um es dezent auszudrücken,
    der mir gesagt hat, Polen könne noch nicht Mitglied der
    NATO werden, die Panzer seien nicht gut genug. Ich
    sage das nur, um die Geisteshaltung einiger zu verdeutli-
    chen.

    Wir sollten den Prozess nie vergessen. Wir haben
    heute eine Situation, die uns allen nützt. Aber ausgegan-
    gen ist sie von denjenigen, die ihre Völker befreit und
    gesagt haben: Entweder haben wir in Europa alle ge-
    meinsam Sicherheit und Freiheit im Bündnis oder nie-
    mand wird sie auf Dauer haben. Das ist die historische
    Leistung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich war in vielen Hauptstädten, auch in Bonn,
    die Rücksichtnahme auf Russland ein ganz wesentlicher
    Faktor. Man muss auch die Veränderung der russischen
    Position von Jelzin bis Putin würdigen. Ich glaube, dass
    es eine der großen Leistungen auch von Helmut Kohl
    war, Jelzin zu bewegen, 1997 den Widerstand letztlich
    aufzugeben. Sonst wäre es nicht möglich gewesen, den
    ersten Schritt damals in den 90er-Jahren zu vollziehen.

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    (C (D Jetzt tun sich manche schwer mit der Nähe dieser euen Mitgliedstaaten zu den Vereinigten Staaten von merika. Ich weiß, das ist bei Ihnen nicht der Fall, Herr ußenminister. Wir müssen aber berücksichtigen, dass eder mit seiner ganz eigenen Geschichte in die NATO ommt. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Auch der Außenminister!)


    as gilt am allermeisten für Deutschland. Man muss
    ich nur einmal daran erinnern, mit welcher Geschichte
    ir 1955 in die NATO gekommen sind. Bis heute sind
    nsere militärischen Entscheidungen davon geprägt.
    Deswegen sage ich: Den neuen Mitgliedstaaten – das

    ind überwiegend Staaten aus dem ehemaligen War-
    chauer Pakt –, die vier oder fünf Jahrzehnte länger so-
    usagen eingesperrt waren und die nicht frei entscheiden
    onnten, darf man keinen Vorwurf daraus machen, dass
    ie sicherheits- und freiheitsdominiert sind und dass sie
    anz besonderen Wert auf die Beziehung zu den Verei-
    igten Staaten von Amerika legen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    as ist historisch verständlich; denn jeder kommt mit
    einer eigenen Geschichte in dieses Bündnis. Jeder neue
    itgliedstaat muss natürlich beachten, dass es immer
    inmal Situationen geben kann, in denen er europäische
    nteressen in einem Konflikt mit den Vereinigten Staaten
    on Amerika vertreten muss.
    Die Messlatte für eine Mitgliedschaft – die Öffnung

    leibt bestehen; das hat die Kollegin eben zu Recht im
    inblick auf weitere Staaten angesprochen – bleibt
    och: einstimmige Zustimmung der Mitgliedstaaten,
    ohe Ansprüche an die demokratischen Strukturen und
    konomische Fortschritte der Beitrittsstaaten.
    Die Zusammenarbeit auf dem Balkan, die die Armeen

    äher zusammengebracht hat, ist wichtig. Ich möchte
    ber in diesen Tagen an das zehnjährige Jubiläum des
    arshall-Centers in Garmisch-Partenkirchen erinnern,
    o sich der Verteidigungsminister mit Rumsfeld treffen
    ird. Dieses deutsch-amerikanische Gemeinschaftspro-
    ekt ist den Deutschen weitgehend unbekannt. Hier sind
    n den letzten zehn Jahren Tausende von Militärs und Zi-
    ilisten ausgebildet worden. Nicht die Hardware wie
    um Beispiel die Modernisierung der Panzer oder der
    lugzeuge, sondern die Software wie die Veränderung in
    en Köpfen ist das Entscheidende. Wenn das nicht so
    äre, dann wäre die Mitgliedschaft der drei neuen Staa-
    en kein Erfolg geworden. Gleiches gilt auch für die an-
    tehende Mitgliedschaft von sieben weiteren Staaten.
    eswegen geht mein Dank an das Marshall-Center in
    armisch-Partenkirchen für seine Arbeit im Rahmen
    ieses deutsch-amerikanischen Gemeinschaftprojekts.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Ich habe dieses Center vor zehn Jahren mit dem ver-

    torbenen Kollegen Les Aspin eingeweiht; Bill Perry hat
    ich besonders darum gekümmert. Ich muss selbstkri-
    isch zugeben: Meine amerikanischen Kollegen waren
    anchmal mehr daran interessiert, was in Garmisch pas-
    ierte, als andere deutsche Kollegen und auch ich selbst.






    (A) )



    (B) )


    Volker Rühe
    Was bis zum heutigen Tage dort geleistet wird, ist von
    großer strategischer Bedeutung.

    Als die Öffnung der NATO für neue Mitgliedstaaten
    kaum noch abzuwenden war, wurde eine Diskussion
    über die Kosten der Erweiterung initiiert und es wurden
    gigantische Summen in Milliardenhöhe genannt – als ob
    man Mitglied durch Modernisierung der Panzer wird –,
    um abzuschrecken. Das war eine fehlgeleitete Debatte.
    Wir haben inzwischen gesehen: Die eigentlichen Verän-
    derungen – darauf können diese Staaten stolz sein – sind
    die Veränderungen in den Köpfen. Diese haben die Mit-
    gliedschaft ermöglicht und nicht die Modernisierung der
    Flugzeuge und der Panzer.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich darf sagen, dass es ein Verdienst der Regierung
    Helmut Kohls war – natürlich verbunden mit internen
    Diskussionen und Auseinandersetzungen; das ist gar
    keine Frage –, 1993 in der NATO Studien über die
    Machbarkeit einer Öffnung zu beginnen. Nachdem die
    Regierung Clinton zunächst den Schwerpunkt auf das
    Verhältnis zu Russland gelegt hatte, ist es ihr großes Ver-
    dienst gewesen, dass sie diesen Weg eingeschlagen hat.
    Ohne die USA wäre es letztlich nicht möglich gewesen,
    diesen Prozess zu beginnen und ihn jetzt erfolgreich fort-
    zusetzen.

    Die Kollegin Heubaum hat schon die Beschlüsse des
    Prager Gipfels und die Tatsache angesprochen – das ist
    richtig –, dass die NATO eine neue NATO werden wird,
    die sich neuen Herausforderungen stellen muss. Ich
    glaube, die neuen Mitglieder werden sich dieser Sache
    annehmen. Die in Prag getroffenen Entscheidungen sind
    Ausdruck der gemeinsamen Überzeugung, dass europäi-
    sche und amerikanische Sicherheit unteilbar ist. Ange-
    sichts der aktuellen Irritationen, die wir erleben, tun
    wir gut daran, zu überlegen, wo es Schwierigkeiten und
    wo es Gemeinsamkeiten gibt.

    Die Anschläge der Terroristen bedrohen uns alle. Das
    gilt auch für die Massenvernichtungswaffen. Sie bedro-
    hen Amerikaner und Europäer gleichermaßen. Obgleich
    Europäer und Amerikaner manchmal wirtschaftliche
    Konkurrenten und Konkurrenten hinsichtlich moderner
    Technologie sind, kann man eines nicht bezweifeln: Wo
    immer auf der Welt Europa politisch oder ökonomisch
    Erfolg hat, nützt es den USA. Umgekehrt gilt: Wenn die
    Vereinigten Staaten Erfolg haben, dann nützt dies auch
    Europa.

    Ich kann keine existenziellen Interessen Europas und
    Amerikas erkennen, von denen man sagen kann: Wenn
    sich der eine durchsetzt, dann werden die existenziellen
    Interessen des anderen berührt. Wir müssen in dieser Si-
    tuation erkennen: Es verbinden die USA mit Europa und
    Europa mit den USA mehr politische und weltanschauli-
    che Gemeinsamkeiten als mit allen anderen Regionen
    der Welt. Deswegen hat die NATO auch weiterhin ein
    ganz solides politisches und geistiges Fundament.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D ichtig ist aber, dass wir Europäer unsere Verpflichtung rnst nehmen und unsere militärischen Fähigkeiten veressern, um ein gleichwertiger Partner der USA zu weren und auch in Zukunft gemeinsame Operationen mit en USA durchführen zu können. Wir werden die Verteidigungshaushalte nicht dras isch erhöhen können. Ein Regierungswechsel in eutschland würde sicherlich zu einer Erhöhung des erteidigungshaushaltes führen, aber nicht zu einer drasischen Erhöhung. Es kommt darauf an, die Gelder klüer auszugeben, als wir das bisher in Europa tun. Eigentich ist die Analyse ganz klar: In Amerika gibt es eine uftwaffe; in Europa gibt es 25 Luftwaffen. Wir vergeuen jede Menge Geld, weil wir im Wesentlichen noch ationalstaatlich vorgehen. Wir geben immerhin fast 0 Prozent der Mittel aus, die die Amerikaner für Verteiigung ausgeben. Wir haben mehr Soldaten als die Ameikaner, aber wir erreichen nur 10 Prozent des Ergebnises, das die Amerikaner erzielen. Fast jeder Staat, selbst enn er im Binnenland liegt, hat ein eigenes Heer, eine igene Luftwaffe und eine eigene Marine. Wir sollten uns stärker darauf besinnen, nicht mehr ur national – natürlich gibt es nationale Interessen, natinale Profile – vorzugehen. Es gibt bereits Ansätze in ieser Richtung. Ich kann die Bundesregierung nur sehr arin unterstützen, diesen Teil der Vereinbarung in Brüsel umzusetzen, auf diesem Weg fortzufahren und zu euen Strukturen zu kommen: zu komplementären miliärischen Strukturen, zu konsequenter Arbeitsteilung, zu inem Pooling von Ressourcen. Nur durch eine zwichenstaatliche Zusammenarbeit im Hinblick auf unsere ähigkeiten können wir erfolgreich sein. Hier ist die Zusammenarbeit von Großbritannien und rankreich die Nagelprobe. Dahinter fällt auch Deutschand – von anderen einmal ganz zu schweigen – in seien Möglichkeiten, zur Verteidigungsunion in Europa eizutragen, weit zurück. Großbritannien und Frankeich, das ist der Schlüssel. An diesem Projekt wird man erkennen können, ob wir eiterhin nur reden oder ob es einen wirklichen Quanensprung nach vorne gibt. Die Franzosen haben einen lugzeugträger. Wenn er repariert wird, steht keiner zur erfügung. Bei den Engländern ist es ähnlich. Sie brauhen weitere Flugzeugträger. Jetzt gibt es Überlegungen, augleiche englische und französische Flugzeugträger erzustellen, sodass auf einem britischen Flugzeugträger uch französische Flugzeuge – dies geht bisher überaupt nicht – und umgekehrt auf einem französischen lugzeugträger englische Flugzeuge landen können. Wenn dies möglich ist, dann ist das ein ganz entschei ender Schritt. Wenn aber jedes Land wieder einen eigeen Flugzeugträger baut, der in verschiedene Himmelsichtungen fährt, und englische Flugzeuge nicht bei den ranzosen landen können und umgekehrt, dann – das uss ich sagen – ist das eine schlimme Niederlage für ie europäische Sicherheitsund Verteidigungsidentität. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Volker Rühe
    Das wird eine ganz entscheidende Nagelprobe sein. Wir
    sollten die Kolleginnen und Kollegen ermuntern, diesen
    Schritt zu gehen.

    Dass jetzt Transportflugzeuge in einem Pool zusam-
    mengefasst werden, ist ein richtiger Schritt. Schon vor
    zehn Jahren habe ich gesagt – ich weiß, das ist nicht
    ganz leicht –: Warum kann man nicht auch U-Boot-Flot-
    ten zusammenlegen? Warum haben die Deutschen, die Nie-
    derländer und die Norweger – ich brauche Ihnen nicht zu
    sagen, was das angesichts der Geschichte des letzten Jahr-
    hunderts bedeutet – keine gemeinsame U-Boot-Flotte?
    Dann muss man vielleicht auch sagen: Das Hauptquar-
    tier sollte nicht in Deutschland sein – als großer Staat
    treten wir zurück –, sondern in den Niederlanden. Genau
    das wäre ein Beitrag, um Overheads zu sparen, komple-
    mentär vorzugehen und die europäische Verteidigung
    besser zu organisieren.

    So gibt es viele weitere Möglichkeiten, Synergien zu
    erreichen und auch Staaten wie Norwegen, die Türkei
    und Dänemark einzubeziehen. Ich glaube, dass der
    NATO die verbesserten Fähigkeiten der europäischen
    Länder zugute kommen werden. Insofern ist dies eine
    Politik, die die NATO und gleichzeitig das europäische
    Gewicht in der NATO stärkt.

    Denken wir an die letzte Krise: Was wäre denn gewe-
    sen, wenn wir den Konvent vor fünf Jahren und in dieser
    Krise einen europäischen Außenminister mit zwei Hüten
    gehabt hätten? Was hätte dieser arme Außenminister sa-
    gen sollen? Er hätte sich ähnlich ausgedrückt, wie man
    es in den Kommuniqués getan hat, in denen alle Positio-
    nen zusammengefügt worden sind. Das allein ist nicht
    die Lösung.

    Was wäre, wenn niemand Flugzeugträger hat, mit de-
    nen man einmal in die eine und einmal in die andere
    Richtung fährt, sondern wenn man in einer militärischen
    Krise von den Instrumenten her gezwungen ist, sich po-
    litisch zu einigen, ohne nationale Interessen zu vernach-
    lässigen? Deswegen glaube ich, dass es nicht ausreicht,
    nur politische Institutionen zu schaffen. Die militärische
    Reorganisation in Europa, also weg von einer rein natio-
    nalstaatlichen Organisation, hat vielmehr eine eminent
    politische Bedeutung. Würde sie umgesetzt, wären wir
    in einer Krise gezwungen, gemeinsame politische Positi-
    onen zu ergreifen. Dies ist, wie ich glaube, ein heilsamer
    Zwang, wenn wir wollen, dass Europa eine größere
    Rolle spielt.

    Mir ist klar, dass das, was ich sage, für die neuen
    Staaten eine große emotionale Zumutung darstellt; denn
    sie sind ja gerade wieder freie Nationalstaaten gewor-
    den. Als Erstes schafften sich selbst relativ kleine Staa-
    ten wie Ungarn und Tschechien Jagdflugzeuge an – auch
    ich habe damals dagegen polemisiert – und hatten kaum
    noch Geld für irgendetwas anderes. Das scheint aber
    Ausdruck ihrer nationalen Identität und Unabhängigkeit
    zu sein. Besser wären allerdings vier, fünf große Ver-
    bände in Europa zum Schutz des Luftraumes, auf die
    man sich dann auch verlassen kann. Zwar wäre es für die
    neuen Staaten emotional besonders schwer, wenn man
    von ihnen verlangte, diesen Schutz übernational zu orga-
    nisieren. Aber es gibt keinen anderen Weg und deshalb

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    (C (D üssen wir, die älteren Nationen in der NATO, die die ein nationalstaatliche Phase schon ein bisschen länger inter sich haben und die bereit sind, nationale Ressouren in gemeinsame europäische Fähigkeiten einzubrinen, mit gutem Beispiel vorangehen. Während die Initiative zur Öffnung der NATO ein ntscheidender Beitrag zur Sicherheit und Einheit Euroas in den 90er-Jahren war – man muss sich nur einmal orstellen, wir hätten die NATO nicht erweitert –, ommt es jetzt darauf an, Europa in der NATO so zu oranisieren, dass sie den Herausforderungen der Zuunft gerecht wird. Wir freuen uns, dass wir durch sehr otivierte Mitgliedstaaten Unterstützung bekommen. ir heißen sie alle willkommen und freuen uns auf die usammenarbeit. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜND NIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)