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ID1503802600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/38 Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Horst Seehofer, Andreas Storm, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion der CDU/CSU sowie den Abge- ordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Detlef Parr und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Ersten Ge- setzes zur Änderung des Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversiche- Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Dr. Wolf Bauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Erika Lotz (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Jugendschutz- gesetzes (JuSchGÄndG) (Drucksachen 15/88, 15/738) . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 3144 A 3144 D 3147 B 3160 A 3160 C 3161 A 3161 D 3163 C 3165 A 3165 B 3167 B Deutscher B Stenografisch 38. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung der För- derbanken des Bundes (Förderbanken- neustrukturierungsgesetz) (Drucksache 15/743) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M s D B D W D 3137 A 3137 B 3138 B 3140 A 3141 C 3142 D rung und in der gesetzlichen Ren- tenversicherung (Drucksache 15/542) . . . . . . . . . . . . . . 3149 B undestag er Bericht ung 4. April 2003 t : b) Antrag der Abgeordneten Horst Seehofer, Andreas Storm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Aufhebung der gesundheits- politischen Maßnahmen im Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/652 (neu)) . . . . . . . . . ndreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . arion Caspers-Merk, Parl. Staats- ekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . 3149 B 3149 C 3151 C 3153 B 3154 D 3156 B 3158 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3169 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Wieczorek (Böhlen) SPD . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Siegfried Kauder (Bad Dürr- heim), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Rechtsverord- nung nach der Luftverkehrsordnung umgehend erlassen – Rückübertragung der Flugsicherung über süddeutschem Gebiet (Drucksache 15/651) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock- Zureich, Reinhard Weis (Stendal), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordnten Winfried Hermann, Kerstin Andreae, weiterer Ab- Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ernst Burgbacher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Lärmschutz durch Rechtsverordnung über süddeutschem Raum sichern – Flugsicherheit gewährleisten (Drucksache 15/755) . . . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . Winfried Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 3170 A 3171 A 3173 A 3174 D 3175 A 3175 B 3176 B 3177 C 3178 C 3179 C 3181 A 3181 D 3182 D geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Entlastung des süddeutschen Raumes vom Fluglärm des Flughafens Zürich durchsetzen (Drucksache 15/744) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit L A A 3174 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3183 A 3183 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 3137 (A) ) (B) ) 38. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 3183 (A) ) (B) ) das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlos- sen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Möllemann, Jürgen W. fraktionslos 04.04.2003 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 04.04.2003 Anlage 1 Liste der entschuldigte * * A d s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 04.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 04.04.2003* Breuer, Paul CDU/CSU 04.04.2003 Bury, Hans Martin SPD 04.04.2003 Fahrenschon, Georg CDU/CSU 04.04.2003 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 04.04.2003 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 04.04.2003 Gloser, Günter SPD 04.04.2003 Gönner, Tanja CDU/CSU 04.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 04.04.2003* Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.04.2003 Hartnagel, Anke SPD 04.04.2003 Hemker, Reinhold SPD 04.04.2003 Höfer, Gerd SPD 04.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 04.04.2003 Jäger, Renate SPD 04.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 04.04.2003* Klimke, Jürgen CDU/CSU 04.04.2003 Dr. Köhler, Heinz SPD 04.04.2003 Kramme, Anette SPD 04.04.2003 Kressl, Nicolette SPD 04.04.2003 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 04.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 04.04.2003* Leutheusser-Schnarren- berger, Sabine FDP 04.04.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.04.2003* A O D R R R R D S S D S S D T W (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates * für die Teilnahme an der 108. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 4. Sitzung zu em vom Deutschen Bundestag am 31. Januar 2003 be- chlossenen Ersten Gesetz zur Änderung des Zivildienst- gesetzes (Erstes Zivildienständerungsgesetz – 1. ZDGÄndG) – Drucksachen 15/297, 15/375, 15/494 – bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich swald, Eduard CDU/CSU 04.04.2003 r. Pinkwart, Andreas FDP 04.04.2003 aab, Daniela CDU/CSU 04.04.2003 aidel, Hans CDU/CSU 04.04.2003** auen, Peter CDU/CSU 04.04.2003 iester, Walter SPD 04.04.2003* r. Scheer, Hermann SPD 04.04.2003* chmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.04.2003 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 04.04.2003 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 04.04.2003 iebert, Bernd CDU/CSU 04.04.2003* owa, Ursula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 r. Stadler, Max FDP 04.04.2003 hiele, Carl-Ludwig FDP 04.04.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 04.04.2003 3184 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 (A) (C)Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Sportausschuss Drucksache 15/345 Nr. 15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/611 Nr. 2.14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/392 Nr. 1.2 (B) (D) 38. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In den Lä-
    en kann man Osterhasen kaufen; aber bei der CDU/
    SU ist Weihnachten. Der Kollege Storm kommt als
    eihnachtsmann mit einem Sack voller Geschenke da-

    er und packt sie aus.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das ist der Nikolaus! – Detlef Parr [FDP]: Sie haben zu Weihnachten das Gesetz verabschiedet!)


    Zunächst einmal haben wir innerhalb der Opposition
    ine Koalition, was die Entlastung des Pharmagroßhan-
    els angeht. Wenn Sie Wohltaten für die Apotheker aus-
    chütten wollen, dann sollten Sie den Apothekern einmal
    rklären, wieso die Aufhebung des Großhandelsrabattes
    ei den Apotheken ankommen soll.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie haben es noch nicht kapiert! – Detlef Parr [FDP]: Völliger Realitätsverlust, Frau Kollegin!)


    er Großhandel wird Ihnen etwas anderes erzählen.

    Im Übrigen hat die Frau Staatssekretärin zur Umsatz-
    ntwicklung bei den Apotheken unter Berücksichtigung
    ller Rabatte bereits Ausführungen gemacht.






    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender
    Aber die CDU/CSU hat noch mehr im Sack – wie ich
    höre, Herr Parr, ist die FDP Seit an Seit –: Sie wollen die
    Nullrunde bei den Krankenhäusern aufheben.


    (Detlef Parr [FDP]: Das ist eine Minusrunde!)


    Sie wollen die Nullrunde bei den Ärzten und bei den
    Zahnärzten aufheben. Sie wollen die Anhebung der Ver-
    sicherungspflichtgrenze, die Halbierung des Sterbegeldes
    und die Preisnachlässe bei Zahntechnikern und Apothe-
    ken, beim Pharmagroßhandel und bei der Pharmaindus-
    trie rückgängig machen.

    Nun ist die Bescherung immer schön für die Be-
    schenkten; die freuen sich darüber. Der Applaus ist Ih-
    nen auf vielen Veranstaltungen, die wir zum Teil ge-
    meinsam abhalten, sicher; möge es denn so sein. Aber,
    Herr Kollege Storm, was ist der Preis dafür? Der Preis
    für Ihre Politik ist auf der einen Seite schneller Beifall
    – gewiss –, aber auf der anderen Seite, dass der Kran-
    kenkassenbeitrag Ende des Jahres nicht bei knapp
    15 Prozent liegen, sondern noch einmal um 0,3 Prozent
    höher ausfallen wird.

    Sie aber machen noch weitere Versprechungen. Den
    Krankenhäusern versprechen Sie nicht nur die Aufhe-
    bung der Nullrunde, sondern zusätzliche 1,7 Milliar-
    den Euro für zusätzliche Stellen. Da kann ich nur fragen:
    Wie in aller Welt wollen Sie es erreichen, dass die Kran-
    kenversicherungsbeiträge auf 13 Prozent sinken? Das ist
    mir völlig schleierhaft.


    (Andreas Storm [CDU/CSU]: Zuhören!)


    Es gibt zwei Interpretationsmöglichkeiten: Entweder
    blenden Sie dieses Ziel einfach aus und betreiben Popu-
    lismus – dann muss man den Leuten aber sagen, dass die
    Rechnung dafür hinterher kommt; Sie glauben wohl, Sie
    könnten dann auf die böse Regierung verweisen, aber so
    dumm sind die Leute nicht –


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    oder, liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU, Sie
    wollen tatsächlich einen Beitragssatz in Höhe von
    13 Prozent erreichen. Dann aber müssen Sie zur Kom-
    pensation Ihrer Zusatzversprechen zumindest die Leis-
    tungen für Zahnersatz privatisieren.


    (Detlef Parr [FDP]: Was ist dagegen einzuwenden?)


    Damit sind die Beiträge jedoch noch nicht einmal um ein
    zehntel Prozent gesunken, aber Sie haben den Versicher-
    ten schon die zusätzlichen Kosten für die private Absi-
    cherung des Zahnersatzes aufgebrummt. Sie müssen den
    Leuten klar sagen,


    (Detlef Parr [FDP]: Das stimmt doch gar nicht! – Andreas Storm [CDU/CSU]: Was machen Sie mit dem Krankengeld?)


    dass dieser zusätzlichen Belastung überhaupt keine Ent-
    lastung gegenübersteht.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Dieter Thomae [FDP]: Wie sieht es mit dem Krankengeld aus?)


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    (C (D Jetzt reden wir einmal darüber, wie es bei Ihnen um eitere Maßnahmen bestellt ist, um die Beiträge zu senen. Ich höre mit Interesse, dass Sie auch für die Steuerinanzierung versicherungsfremder Leistungen sind. as ist schön. Ich bin aber neugierig, woher wir Ihrer einung nach die dafür notwendigen Steuermittel in öhe von 4 Milliarden Euro nehmen sollen und in wel hem Zeitraum das geschehen soll. Darüber werden wir ns zu verständigen haben. Ich habe noch nichts dazu gehört, ob Sie für eine ereiterte Beitragsbemessungsgrundlage durch Einbe iehung der Zinsund Mieteinkünfte sind, denn das ürde etwas bringen. Ich habe auch noch nichts dazu geört, ob Sie für die Einbeziehung gut verdienender Aleinverdienerehen in die gesetzliche Krankenversicheung sind. Auch das würde etwas bringen. Ich höre ediglich, dass Sie für Leistungsausgrenzungen sind. Als eispiel nennen Sie immer den Zahnersatz. Dazu habe ch vorhin schon etwas gesagt. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie nennen das Krankengeld!)


    Der Kanzler hat angekündigt,


    (Detlef Parr [FDP]: Was?)


    as Krankengeld allein durch die Versicherten finanzie-
    en zu lassen.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Und die Grünen?)


    azu möchte ich gern wissen: Sind Sie dafür


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie sind doch an der Regierung! Das haben Sie noch gar nicht gemerkt!)


    der bleibt es beim Mäkeln? Es handelt sich um eine klar
    bgrenzbare Leistung. Das Krankengeld eignet sich gut
    ür eine Leistungsausgrenzung im Interesse einer kurz-
    ristigen Senkung der Beiträge. Aber ich habe noch
    ichts dazu gehört, ob Sie da eigentlich mitmachen, Frau
    idmann-Mauz.


    (Detlef Parr [FDP]: Haben Sie nicht zugehört?)


    m Gegenteil, es wird immer daran herumgemäkelt.

    Jetzt nehmen wir einmal an, wir machen das alles. Sie
    rauchen für die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnah-
    en doch insgesamt ein sehr viel größeres Finanzie-

    ungsvolumen.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Wie erklären Sie das den Beamten?)


    oher wollen Sie das Geld denn nehmen oder sieht Ihre
    aktik vielleicht so aus: Es wird nicht nur das Kranken-
    eld, sondern außerdem noch der Zahnersatz aus der
    rankenversicherung herausgenommen? Oder gilt das
    ielleicht sogar für die gesamte Zahnbehandlung, und
    as Ganze noch mit deutlich erhöhten Zuzahlungen?


    (Detlef Parr [FDP]: Ein bisschen Zuhören tut gut!)







    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender
    Das Ganze nennt man dann Eigenverantwortung. Ist das
    Ihr Kurs? Dazu sage ich: Das ist eine Kampfansage an
    das Solidarsystem. Das werden Sie mit uns nicht errei-
    chen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Leistungsanbieter schonen und ihnen nicht ein-
    mal Wettbewerb zumuten, aber alle Finanzierungsnot-
    wendigkeiten über zusätzliche Belastungen der Versi-
    cherten und Kranken lösen, meine Damen und Herren
    von der CDU/CSU und der FDP,


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Was wollen die Grünen denn?)


    kann nicht der Weg sein. Das sage ich Ihnen sehr deut-
    lich.

    Herr Parr, Sie sagen, man brauche eine ordnungspoli-
    tische Linie. Dazu kann ich nur sagen: in der Tat. Unsere
    ordnungspolitische Linie ist


    (Detlef Parr [FDP]: Mehr Staat!)


    der Wettbewerb im Solidarsystem.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Da lacht sogar die Frau Bender!)


    Herr Dr. Thomae, wie ist es denn mit dem Wettbe-
    werb? Ich meine immer gehört zu haben, die FDP sei für
    Wettbewerb, für Deregulierung. Sie wolle, dass sich alle
    entfalten können. Aber bei den Apothekern verteidigen
    Sie ein mittelalterliches Zunftsystem. Das ist doch er-
    staunlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie müssen etwas mehr Konsistenz in Ihre Politik hi-
    neinbringen. Ich hoffe, dass wir dann wirklich zu einer
    Reform kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Dieter Thomae [FDP]: Das war der grüne Vorschlag! – Detlef Parr [FDP]: Keine Alternative!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich erteile das Wort dem Kollegen Wolfgang Zöller,
CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Zöller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)



    Grüß Gott, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Wenn man gehört hat, was die Staatssekretä-
    rin und Frau Bender von den Grünen gesagt haben, kann
    man nur zu dem Schluss kommen: Entweder haben Sie
    Wahrnehmungsstörungen oder Sie sind arrogant. Ich
    fürchte, beides trifft auf Sie zu.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Denn Sie wollen nicht mehr zur Kenntnis nehmen, wie
    die Situation bei den Zahntechnikern und den Apothe-

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    (C (D ern aussieht und was die nackten Zahlen sind. Das tut ir Leid. Frau Bender, Sie haben gefragt, was die Opposition ill. Ich muss im Gegenzug vielmehr Sie fragen, was ie wollen. Schließlich sind Sie an der Regierung. Desalb müssen Sie das zuerst sagen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Aber zurück zu Ihrem Gesetz, über das wir heute dis-
    utieren. Sie haben eben über alles Mögliche gespro-
    hen, nur nicht über das Thema, das heute auf der Tages-
    rdnung steht.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh doch!)


    ie wissen genau, dass Ihr Beitragssatzsicherungsgesetz,
    ie es so schön heißt, zu schnell und unüberlegt durch-
    epeitscht wurde.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Und unehrlich!)


    s ist hochinteressant, daran zu erinnern, welche Be-
    ründung Sie damals angeführt haben, warum dieses
    esetz notwendig ist. Sie haben gesagt, man brauche das
    eitragssatzsicherungsgesetz, um angesichts der Defi-
    ite der Krankenkassen die Beitragssätze zu stabilisie-
    en. Aber das Defizit haben doch nicht die Pflegekräfte,
    ie Apotheker oder die Zahntechniker zu vertreten; aus-
    chließlich das Gesundheitsministerium ist dafür verant-
    ortlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf des Abg. Peter Dreßen [SPD])


    Diesen Zwischenruf hätten Sie sich sparen können.
    as werde ich Ihnen nämlich beweisen: Die Gesund-
    eitsministerin hat durch politische Fehlentscheidungen,
    ie zu Verschiebebahnhöfen und zur Verschlechterung
    uf der Einnahmeseite geführt haben, dieses Defizit zu
    erantworten. Die Spitzenverbände der Krankenkassen
    aben darauf hingewiesen, dass sich allein im Jahr 2001
    us politischen Entscheidungen Mehrbelastungen von
    ber 5 Milliarden DM – damals gab es noch die alte
    ährung – ergeben haben. Hierzu zählt zum Beispiel die
    bsenkung der KV-Beiträge für Arbeitslosenhilfeemp-

    änger und vieles mehr. Das Defizit ist also allein auf po-
    itische Fehlentscheidungen zurückzuführen.

    Können Sie mir einen Grund nennen, warum für diese
    ehlentscheidungen die Apotheker, die Zahntechniker
    nd die Pflegekräfte in Haftung genommen werden? Be-
    or man solche neuen Sparrunden verordnet, muss man
    och seine politischen Hausaufgaben machen. Wenn Sie
    hre Hausaufgaben gemacht hätten, dann wüssten Sie,
    ass andere Maßnahmen vorgezogen werden müssten.
    ierzu zählt zum Beispiel, die versicherungsfremden
    eistungen aus der GKV herauszunehmen, die Verschie-
    ebahnhöfe, die in den letzten paar Jahren entstanden
    ind, rückgängig zu machen, die Verwaltungskosten zu
    enken oder die Mehrwertsteuersätze auf Arzneimittel
    nd im zahntechnischen Bereich zurückzunehmen. Erst






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Zöller
    wenn Sie diese Schritte getan haben, kann man glaubhaft
    über neue Sparrunden reden.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, Ihr Beitrags-
    satzsicherungsgesetz ist leider ein Paradebeispiel für
    willkürliche Sparrunden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Verschlechterung der Versorgungsqualität, Gefährdung
    der wirtschaftlichen Grundlage der Leistungserbringer
    sowie Vernichtung zahlreicher Arbeitsplätze sind Folgen
    dieses Gesetzes. Am 11. November des letzten Jahres
    haben auch etliche Kollegen von der rot-grünen Koali-
    tion erkannt,


    (Detlef Parr [FDP]: 49!)


    dass es nicht der richtige Weg ist.

    Sie aber haben darauf bestanden, das, was Sie vorge-
    schlagen haben, sei wirtschaftlich vernünftig und sozial
    gerecht. Was an diesem Gesetz wirtschaftlich vernünftig
    und sozial gerecht sein soll, müssen Sie mir einmal er-
    klären. Ich vermute, es wird wohl ewig Ihr Geheimnis
    bleiben. Ein Beispiel mag das belegen: An der Preisge-
    staltung im Arzneimittelbereich sind die Apotheken mit
    rund 17 Prozent beteiligt. Die Einsparmaßnahmen bei
    den Apothekern betragen aber 80 Prozent. Ist das wirt-
    schaftlich vernünftig? Ist das sozial gerecht? Ich habe
    den Verdacht, dass hier eine Strafaktion gegen die Apo-
    theker läuft, weil sie 7,7 Millionen Unterschriften gegen
    Ihr Gesetz zusammengetragen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist klar, dass Gesetzesänderungen in einer parla-
    mentarischen Demokratie an der Tagesordnung sind,
    weil eben auch auf gesellschaftliche Entwicklungen
    Rücksicht genommen werden muss. In diesem Fall
    haben wir es aber mit einem Gesetz zu tun, dessen
    Scheitern und Sinnlosigkeit selbst zahlreiche Abgeord-
    nete Ihrer Koalition frühzeitig vor der Abstimmung im
    Bundestag erkannt haben,


    (Detlef Parr [FDP]: So ist es!)


    was sich in persönlichen Erklärungen widerspiegelt. Ich
    darf auszugsweise zitieren: „Wir bedauern, dass es nicht
    mehr gelungen ist, eine Alternative für die jetzt festge-
    schriebene Lösung zu finden.“ – „Wir stimmen dem Ge-
    setzentwurf ... nur mit Bedenken zu.“ – „Ich ... stimme
    dem vorliegenden Gesetzentwurf nur schweren Herzens
    zu ...“


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, so was! – Detlef Parr [FDP]: Mir kommen die Tränen!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, uns allen ist
    bekannt, dass es in der Verantwortung der Bundesregie-
    rung liegt, die bedrohlichen Folgen dieses Gesetzes be-
    sonders für Apotheker, Krankenhäuser, Vertragsärzte
    und auch Zahntechniker wahrheitsgemäß darzustellen
    und die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen. Die
    erste Konsequenz wäre zum Beispiel, die Regelungen
    zum Großhandelsrabatt zu korrigieren. Sie sagen, dass

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    (C (D as auf die Apotheker keine Auswirkungen haben wird. ierüber wird Sie der Kollege Bauer gleich völlig kosnlos aufklären. Das Gesundheitsministerium hat uns damals wiederolt falsche Zahlen vorgetragen. Wir werden sehen, dass ie Auswirkungen auf die Apotheken doppelt so hoch ein werden, wie Sie gesagt haben. Im Schnitt werden ie Apotheken Einkommenseinbußen in Höhe von 5 Prozent zu verzeichnen haben. Bei manchen werden ie aber bis zu 70 Prozent hoch sein, da es auf den Standrt der Apotheken ankommt. Das ist ein Kahlschlag ersn Ranges und grenzt fast an Enteignung. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)


    Es geht um Existenzen von Freiberuflern. Wie kann
    ie Koalition über die Bedenken, die in diesem Hause
    orgetragen werden, lachen?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Darüber hinaus haben Sie in planwirtschaftlicher Ma-
    ier zahlreiche Zahntechniker an den Rand des Exis-
    nzminimums getrieben und auch in diesem Bereich
    en Verlust von zahlreichen Arbeitsplätzen verursacht.
    as ging bei Ihnen nach dem Motto: Eichel erhöht die
    ehrwertsteuer, dafür bittet die Gesundheitsministerin

    chmidt die Zahntechniker zur Kasse. Was ist hier wirt-
    chaftlich vernünftig? Was ist hier sozial gerecht?

    Auch hierzu darf ich einen Kollegen von Ihnen zitie-
    en, der gesagt hat:

    Wir stimmen dem Gesetzentwurf zu, obwohl wir in
    der überproportionalen Belastung des Zahntechni-
    kerhandwerks ernsthafte Probleme sehen. Wenn
    dieser Handwerkszweig zum einen durch die Mehr-
    wertsteuererhöhung und zum anderen durch die
    gesetzliche Absenkung der Preise um 5 Prozent be-
    lastet wird, werden zahlreiche Arbeits- und Ausbil-
    dungsplätze, ganz besonders in den neuen Bundes-
    ländern, auf diese Weise infrage gestellt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Recht hat er!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, schade ist
    ur, dass Sie nicht bereits damals Ihrer Erkenntnis ge-
    äß gehandelt haben. Hätten Sie Ihre Erkenntnis damals
    irklich ernst gemeint, hätten Sie dieses Gesetz ableh-
    en müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ie zwischenzeitliche Entwicklung der sozialpolitischen
    ealität hat unsere Argumente und leider auch Ihre Be-
    enken bestätigt. Deshalb wäre es eigentlich eine logi-
    che Konsequenz, wenn Sie diesem Gesetzentwurf in der
    weiten und dritten Lesung zustimmen würden.

    Lassen Sie mich mit einem Satz schließen: Einen Feh-
    r zu machen ist menschlich, aber auf Fehlern zu beste-
    en ist töricht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) )



    (B) )