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ID1503801800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/38 Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Horst Seehofer, Andreas Storm, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion der CDU/CSU sowie den Abge- ordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Detlef Parr und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Ersten Ge- setzes zur Änderung des Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversiche- Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Dr. Wolf Bauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Erika Lotz (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Jugendschutz- gesetzes (JuSchGÄndG) (Drucksachen 15/88, 15/738) . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 3144 A 3144 D 3147 B 3160 A 3160 C 3161 A 3161 D 3163 C 3165 A 3165 B 3167 B Deutscher B Stenografisch 38. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung der För- derbanken des Bundes (Förderbanken- neustrukturierungsgesetz) (Drucksache 15/743) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M s D B D W D 3137 A 3137 B 3138 B 3140 A 3141 C 3142 D rung und in der gesetzlichen Ren- tenversicherung (Drucksache 15/542) . . . . . . . . . . . . . . 3149 B undestag er Bericht ung 4. April 2003 t : b) Antrag der Abgeordneten Horst Seehofer, Andreas Storm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Aufhebung der gesundheits- politischen Maßnahmen im Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/652 (neu)) . . . . . . . . . ndreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . arion Caspers-Merk, Parl. Staats- ekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . 3149 B 3149 C 3151 C 3153 B 3154 D 3156 B 3158 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3169 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Wieczorek (Böhlen) SPD . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Siegfried Kauder (Bad Dürr- heim), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Rechtsverord- nung nach der Luftverkehrsordnung umgehend erlassen – Rückübertragung der Flugsicherung über süddeutschem Gebiet (Drucksache 15/651) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock- Zureich, Reinhard Weis (Stendal), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordnten Winfried Hermann, Kerstin Andreae, weiterer Ab- Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ernst Burgbacher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Lärmschutz durch Rechtsverordnung über süddeutschem Raum sichern – Flugsicherheit gewährleisten (Drucksache 15/755) . . . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . Winfried Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 3170 A 3171 A 3173 A 3174 D 3175 A 3175 B 3176 B 3177 C 3178 C 3179 C 3181 A 3181 D 3182 D geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Entlastung des süddeutschen Raumes vom Fluglärm des Flughafens Zürich durchsetzen (Drucksache 15/744) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit L A A 3174 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3183 A 3183 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 3137 (A) ) (B) ) 38. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 3183 (A) ) (B) ) das Verfahren ohne Einigungsvorschlag abgeschlos- sen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Möllemann, Jürgen W. fraktionslos 04.04.2003 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 04.04.2003 Anlage 1 Liste der entschuldigte * * A d s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 04.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 04.04.2003* Breuer, Paul CDU/CSU 04.04.2003 Bury, Hans Martin SPD 04.04.2003 Fahrenschon, Georg CDU/CSU 04.04.2003 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 04.04.2003 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 04.04.2003 Gloser, Günter SPD 04.04.2003 Gönner, Tanja CDU/CSU 04.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 04.04.2003* Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.04.2003 Hartnagel, Anke SPD 04.04.2003 Hemker, Reinhold SPD 04.04.2003 Höfer, Gerd SPD 04.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 04.04.2003 Jäger, Renate SPD 04.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 04.04.2003* Klimke, Jürgen CDU/CSU 04.04.2003 Dr. Köhler, Heinz SPD 04.04.2003 Kramme, Anette SPD 04.04.2003 Kressl, Nicolette SPD 04.04.2003 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 04.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 04.04.2003* Leutheusser-Schnarren- berger, Sabine FDP 04.04.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.04.2003* A O D R R R R D S S D S S D T W (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates * für die Teilnahme an der 108. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 4. Sitzung zu em vom Deutschen Bundestag am 31. Januar 2003 be- chlossenen Ersten Gesetz zur Änderung des Zivildienst- gesetzes (Erstes Zivildienständerungsgesetz – 1. ZDGÄndG) – Drucksachen 15/297, 15/375, 15/494 – bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich swald, Eduard CDU/CSU 04.04.2003 r. Pinkwart, Andreas FDP 04.04.2003 aab, Daniela CDU/CSU 04.04.2003 aidel, Hans CDU/CSU 04.04.2003** auen, Peter CDU/CSU 04.04.2003 iester, Walter SPD 04.04.2003* r. Scheer, Hermann SPD 04.04.2003* chmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.04.2003 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 04.04.2003 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 04.04.2003 iebert, Bernd CDU/CSU 04.04.2003* owa, Ursula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2003 r. Stadler, Max FDP 04.04.2003 hiele, Carl-Ludwig FDP 04.04.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 04.04.2003 3184 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2003 (A) (C)Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Sportausschuss Drucksache 15/345 Nr. 15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/611 Nr. 2.14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/392 Nr. 1.2 (B) (D) 38. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der
    erste Teil der heutigen Debatte war ruhig, sachlich und
    der Lösung der Probleme der aus der Fusion von KfW
    und Deutscher Ausgleichsbank hervorgehenden neuen
    Förderbank verpflichtet. Die letzte Rede war leider nur
    noch blanke Polemik und hatte mit den eigentlichen In-
    halten nur wenig zu tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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    (C (D Es ist zwar wichtig, die Frage zu stellen, wie es dem ittelstand in diesem Land geht. Aber es wäre noch ichtiger, zu fragen, welche Instrumente wir angesichts er unbezweifelbar schwierigen internationalen Lage nd der daraus resultierenden Konsequenzen für den ittelstand anbieten, um ihm bei der Lösung seiner Fi anzierungsprobleme zu helfen. Stattdessen werden Vorchläge gemacht, die – ich sage das ganz offen – schlicht benteuerlich sind. Zu diesem Schluss komme ich, Frau ollegin Wöhrl, wenn ich bedenke, was Sie über die remdfinanzierung gesagt haben. Jeder, der sich mit er Lage in Deutschland befasst, weiß, dass es in unseem Land seit mehr als 150 Jahren eine einzigartige Kulur der Fremdfinanzierung gibt, weil die Bankkredite in eutschland wesentlich günstiger sind als in allen ande en europäischen Ländern. Wenn Sie sich anschauen, elche Zinsen kleine und mittelständische Unternehmen n Frankreich oder in Großbritannien zu zahlen haben, ann werden Sie sich wundern. Aufgrund der besseren edingungen in Deutschland konnten sich große sowie leine und mittelständische Unternehmen günstiger remdfinanzieren. Sie haben lange Ausführungen zu den Steuern geacht. Auch wir wissen, dass das hohe Maß der Fremd inanzierung in Deutschland etwas mit den steuerlichen edingungen zu tun hat. Frau Kollegin Wöhrl, zu Ihren egierungszeiten haben Sie die steuerliche Privilegie ung der Fremdfinanzierung der Unternehmen nicht beeitigt. Das ist erst durch uns erfolgt. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Statt nackter Polemik wäre es angemessener gewesen,
    arüber zu diskutieren, wie wir einen Strukturwandel
    erbeiführen können und was wir angesichts der interna-
    ionalen Veränderungen, der Entwicklung auf den Kapi-
    lmärkten und des verschärften Bankenwettbewerbs
    ber die Förderbanken gezielt für den Mittelstand tun
    önnen. In der Tat haben wir hier genügend Probleme,
    odass wir der Polemik nicht bedürfen. Es ist nicht hilf-
    eich – ich sage das nachdrücklich –, Horrorszenarien zu
    ntwerfen und den Untergang des Abendlandes zu be-
    chwören. Es wird auch nicht besser, wenn Sie das stän-
    ig wiederholen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ch glaube, die Mittelstandsbank steht vor großen,
    euartigen Herausforderungen. Wir alle setzen unser
    ertrauen darin, dass sie in der jetzigen schwierigen
    hase dem Mittelstand hilft. Sie haben ja Recht, Frau
    ollegin Wöhrl, wenn Sie darauf hinweisen, dass sich
    ie wirtschaftliche Lage in der Welt, auch in Europa und
    nsbesondere in Deutschland, in den letzten Monaten
    och einmal deutlich eingetrübt habe. Es hat in der Tat
    ravierende Verschlechterungen in der Weltwirtschaft
    egeben. Der Krieg im Irak ist dabei nur eine, aller-
    ings wichtige Ursache. Dieser Krieg verstärkt die Unsi-
    herheit auf den weltweiten Kapitalmärkten, bei den
    erbrauchern und bei den Unternehmen. Investitionen
    ie große Neuanschaffungen werden zurückgestellt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
    Die Unternehmensfinanzierung ist für viele Firmen
    seit dem Jahr 2002 noch einmal schwieriger geworden.
    Darauf weist auch eine neuere Untersuchung der Kredit-
    anstalt für Wiederaufbau hin: Für 45 Prozent der Unter-
    nehmen ist die Kreditaufnahme schwieriger; rund ein
    Drittel der Unternehmen hat Probleme, überhaupt noch
    einen Kredit zu erhalten. Das bedeutet, die meisten deut-
    schen Unternehmen stecken in deutlichen Schwierigkei-
    ten, schon ihre ganz normale wirtschaftliche Tätigkeit zu
    finanzieren, geschweige denn, dass sie bereit sind, unter-
    nehmerische Wagnisse einzugehen. Wachstumspoten-
    ziale werden dadurch verschenkt, viele Arbeitsplätze
    nicht geschaffen, Innovationen und Dynamik behindert.

    Es ist dringend notwendig – diesen Appell habe ich
    bei der Opposition und übrigens auch bei Ihnen, Herr
    Solms, vermisst; offensichtlich kann man in diesem
    Haus über die anstehenden Probleme nicht mehr reden –,
    dass sich die Kreditinstitute, allen voran die deutschen
    Großbanken, auf ihre volkswirtschaftliche Verantwor-
    tung besinnen und daran denken, dass Kundenpflege
    nicht nur in guten Zeiten wichtig ist, sondern sich eine
    solide Geschäftsbeziehung gerade in stürmischen Zeiten
    bewähren muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich sage nachdrücklich: Wir werden das, was sich hier
    an Verschlechterungen im deutschen Bankensystem
    vollzieht, durch noch so große Subventionen im öffent-
    lichen Bereich nicht konterkarieren können. Die Banken
    müssen überlegen, ob sie ihrer Verantwortung für die
    deutsche Wirtschaft noch gerecht werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Dabei ist uns sehr wohl klar, dass die Ursachen dieser
    negativen Entwicklung nicht allein bei der Risikoscheu
    insbesondere der großen Banken zu finden sind. Es gibt
    noch andere wesentliche, wirklich dramatische Entwick-
    lungen auf dem Bankensektor; auch das sehen wir.

    Zunächst ist der internationale Wettbewerb im
    Bankensektor zu nennen. Dieser hat stark zugenom-
    men; die deutschen Banken befinden sich unter erheb-
    lichem Konkurrenzdruck. Gott sei Dank ist die Banken-
    struktur – Privatbanken, Genossenschaftsbanken und
    Sparkassen – noch sehr gesund. Das ist hilfreich und hat
    in der Vergangenheit eine gute Kreditversorgung ge-
    währleistet. Wir müssen aufpassen, dass diese gute Kre-
    ditversorgung zugunsten der kleinen und mittleren Un-
    ternehmen allen Regionen erhalten bleibt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich glaube, dass die Finanzaufsicht und der Bundes-
    finanzminister diesen Prozess mit großer Geduld und
    Aufmerksamkeit beobachten und alles tun werden, um
    dieses Bankensystem im Interesse der deutschen Wirt-
    schaft so zu erhalten.

    Auch die Sparkassen, die typischerweise die kleinen
    und mittleren Unternehmen bedienen, sind vor allem
    durch den von der EU erzwungenen Wegfall der Ge-
    währträgerhaftung angeschlagen. Dies ist übrigens – das
    muss man einmal deutlich sagen – nicht von der politi-

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    (C (D chen Seite ausgegangen. Die privaten Großbanken sind ach Brüssel gegangen und haben geklagt. Insofern haen sie einen nicht unerheblichen Teil der Finanzieungsprobleme der kleinen und mittleren Unternehmen it verursacht. Jetzt schränken die Sparkassen die Kreditvergabe an re traditionellen Kunden, die kleinen und mittleren Unrnehmen, ein, auch wenn noch immer sie es sind – das ollen wir positiv bemerken –, die den Mittelstand zu inem überwiegenden Teil finanzieren. Aber die chlechte konjunkturelle Lage begrenzt natürlich das eugeschäft. In dieser schwierigen Lage, in der sich das Bankenystem befindet, kommen auf die neue Bank entscheiende wichtige neue Aufgaben zu. Sie muss den Banken nd Sparkassen helfen – gewappnet mit ihrem Ansehen nd Know-how –, auf den europäischen und internatioalen Finanzmärkten den Mittelstand weiter angemessen u finanzieren. Wir müssen die bewährten, klassischen örderinstrumente wie die Gründerfinanzierung, die mweltfinanzierung, Eigenkapitalhilfen – insbesondere ür dynamische Unternehmen aus dem Technologiesekr – den neuen, unsicheren Zeiten anpassen. Neue, in ovative Förderansätze müssen entwickelt und über den arkt umgesetzt werden. In dieser ersten Aufgabe sind mit dem Globaldarlehen nd den Verbriefungsprogrammen schon zwei wichtige äulen errichtet, die, wenn sie permanent umgesetzt erden, dem Bankensystem, insbesondere aber den kleien Sparkassen und Genossenschaftsbanken, helfen könen, ihre Liquiditätsprobleme zu überwinden. Sie haben amit günstigere Finanzierungsmöglichkeiten, die sie in aßgeschneiderte Einzelkredite zu günstigen Ein tandskonditionen an die Kreditnehmer umwandeln könen. Allein mit diesem Instrument konnten schon ,8 Milliarden Euro zusätzlich für die Mittelstandsfördeung bereitgestellt werden. Mit dem innovativen Verbriefungsprogramm weren Risiken von Mittelstandskrediten auf den Kapitalarkt übertragen. Dadurch werden bei den Banken und parkassen wieder Eigenmittel frei, die als Kredite ausehändigt werden können. Ich meine, dies ist ein wirkch intelligentes Programm, das die deutsche Kreditirtschaft, auch die kleineren Kreditinstitute, wesentlich ehr als bisher nutzen sollte. Wir sehen mit Bedauern, ass dieses Programm bisher nur in einem geringen Umang genutzt wird. Wir erhoffen uns von einer Nutzung einem größeren Umfang neue Spielräume für die Unrnehmen. Hinzu kommt, als dritte Säule, die Senkung der Beareitungsund Prozesskosten. Herr Kollege Bernhardt, ie haben hier das Problem der Margen angesprochen. In iesem Bereich ist bereits – Sie wissen das auch durch unere Diskussionen – einiges getan worden. Wir müssen ufpassen, dass die Kosten für die kleinen und mittleren nternehmen durch die Erhöhung der Margen und durch ie Umlagen wegen der Risiken nicht allzu sehr steigen; enn wenn das Finanzkapital bei der Vergabe von Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk Beteiligungen ängstlich geworden ist, dann kann die öffentliche Hand dafür keinen vollen Ausgleich schaffen. Ich finde es hervorragend, dass das „Kapital für Arbeit“ und die Vergabe von Mikrodarlehen – die KfW und die DtA sind dafür verantwortlich – fortgesetzt werden. Dadurch kommen kleine Unternehmen an das nötige Geld, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und innovativ vorzugehen. Ich komme zum Schluss. Die zuständigen Abgeordneten im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit, besonders im Unterausschuss „ERP-Wirtschaftspläne“, werden Sie in der Diskussion und in der Entwicklung gerne begleiten. Als Vorsitzende dieses Unterausschusses wünsche ich im Namen aller Kolleginnen und Kollegen der neuen Mittelstandsbank des Bundes und ihren erfahrenen und kooperativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin, Bonn und Frankfurt weiterhin ein gutes Gedeihen, viel Elan, Kreativität und natürlich auch Geduld beim Zusammenwachsen. Der Mittelstand braucht die neue Mittelstandsbank (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Und eine andere Regierung!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD)


    und wir in der Politik verlassen uns auf ihre Unterstüt-
    zung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird die Überweisung des Gesetzent-
wurfs auf Drucksache 15/743 an die in der Tagesord-
nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es
dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall.
Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe nunmehr die Tagesordnungspunkte 15 a und
15 b auf:

a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst
Seehofer, Andreas Storm, Annette Widmann-
Mauz, weiteren Abgeordneten und der Fraktion
der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
Dr. Heinrich L. Kolb, Detlef Parr, Dr. Dieter
Thomae und der Fraktion der FDP eingebrachten
Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung
des Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze
in der gesetzlichen Krankenversicherung und
in der gesetzlichen Rentenversicherung

– Drucksache 15/542 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Horst
Seehofer, Andreas Storm, Annette Widmann-

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(C (D Mauz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU Aufhebung der gesundheitspolitischen Maßnahmen im Beitragssatzsicherungsgesetz – Drucksache 15/652 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Ausschuss für Tourismus Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die ussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen iderspruch. Dann ist so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kollegen ndreas Storm, CDU/CSU-Fraktion, das Wort. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor Weihachten hat die Bundesregierung ein Vorschaltgesetz im chweinsgalopp durch den Bundestag gepeitscht und ehauptet, sie kann die Beiträge zur gesetzlichen Kranenversicherung stabil halten, indem sie gravierende ingriffe in die Substanz der Leistungserbringer im Geundheitswesen vornimmt. ie Bilanz kurz vor Ostern ist jedoch traurig: um Jahreswechsel sind die Beiträge von 14,0 Prozent uf fast 14,4 Prozent im Durchschnitt gestiegen. (Dr. Dieter Thomae [FDP]: 15 Prozent demnächst!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andreas Storm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Alles Lüge!)


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: In der Tat!)


    Das ist bereits ein historischer Rekord. Hinzu kommt,
    ass die ersten Krankenkassen schon zum 1. April die
    eitragssätze erhöht haben. Frau Kollegin Schaich-
    alch, zuständige stellvertretende Vorsitzende der SPD-

    raktion, hat zu Recht darauf hingewiesen, dass der
    eitragssatz noch in diesem Jahr auf mindestens
    4,8 Prozent ansteigen wird.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Hört! Hört!)


    amit ist Frau Ministerin Schmidt mit ihrer Notstands-
    esetzgebung grandios gescheitert.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie ist auf dem besten Weg zu einem traurigen Rekord;
    enn in nicht einmal drei Jahren Amtszeit hat sie es ge-
    chafft, dass die Krankenversicherungsbeiträge bis zum
    nde dieses Jahres um rund 1,5 Prozentpunkte gestiegen
    ein werden.

    Das Beitragssatzsicherungsgesetz ist nunmehr drei
    onate in Kraft. Die fatalen Folgen, vor denen wir von
    nfang an gewarnt haben, sind nun für jedermann er-

    ichtlich.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Noch schlimmer!)







    (A) )



    (B) )


    Andreas Storm
    Krankenhäuser, Arztpraxen, Zahnärzte leiden unter den
    erzwungenen Nullrunden. Gerade in den Krankenhäu-
    sern sind Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet. Das
    Ganze geht am Ende zulasten der medizinischen Versor-
    gung der Patienten.

    Noch schlimmer hat es die Zahntechniker getroffen.
    Hier sind mittelständische Existenzen gefährdet, weil
    das Gesetz in die Substanz eingreift: eine Preisabsen-
    kung um 5 Prozent.

    So richtig ans Eingemachte geht es bei den Apothe-
    ken. Die Abrechnungen der ersten drei Monate dieses
    Jahres bestätigen unsere wiederholten Warnungen. Der
    Gewinn der Apotheken vor Steuern ist im Durchschnitt
    um 35 bis 40 Prozent eingebrochen. Das ist auch kein
    Wunder; denn die Apotheken werden durch das Bei-
    tragssatzsicherungsgesetz in einer Dimension von insge-
    samt mindestens 900 Millionen Euro in diesem Jahr be-
    lastet.

    Da hilft es auch nichts, wenn man darauf hinweist
    – wie dies die Staatssekretärin vorhin im Fernsehen ge-
    tan hat –, dass die Umsätze zuletzt wieder gestiegen
    sind. Meine Damen und Herren von der Regierung, Sie
    verwechseln immer noch Umsatz und Gewinn.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Wolfgang Zöller [CDU/ CSU]: Früher war es brutto und netto!)


    Sie bringen das Kunststück fertig, dass Sie mit Ihrer Po-
    litik die Apotheken in weiten Teilen unseres Landes an
    den Rand des Ruins treiben, obwohl die Umsätze in den
    ersten Wochen dieses Jahres leicht gestiegen sind.
    12 000 Arbeitsplätze sind im Apothekenbereich allein
    im ersten Quartal verloren gegangen.


    (Zuruf der Bundesministerin Ulla Schmidt – Volker Kauder [CDU/CSU]: Auf der Regierungsbank herrscht jetzt mal Ruhe!)


    Mit den im Gesetz verordneten Zwangsrabatten grei-
    fen Sie tief in die Einkommen der Apotheken ein. Das
    betrifft nicht nur die Apotheker, sondern auch die Be-
    schäftigten. Das ist ein Musterbeispiel dafür, wie man in
    diesem Land Arbeitslosigkeit produziert.

    Was dahinter steht, muss klar sein: Dieses Vorschalt-
    gesetz ist nur die Ouvertüre zu dem, was Sie mit der Ge-
    sundheitsreform planen, nämlich den Einstieg in die
    vollständige Zerschlagung unserer bewährten Apothe-
    kenlandschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das Beitragssatzsicherungsgesetz war nur der erste
    Streich. Wenn es nach Ihnen geht, folgt der zweite so-
    gleich, nämlich die Freigabe des Versandhandels und
    insbesondere die Aufgabe des Mehrbesitzverbots. Dies
    würde bedeuten, dass die flächendeckende, wohnortnahe
    Versorgung unserer Bevölkerung mit Arzneimitteln ge-
    fährdet ist. Unser Apothekensystem, um das man uns im
    Ausland beneidet, ist durch eine qualitativ hochwertige
    und sichere Beratung gekennzeichnet. Das würden Sie
    aufs Spiel setzen, wenn Sie den Weg für ein System öff-

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    (C (D en, bei dem die Apothekenlandschaft durch Ketten doiniert wird. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Detlef Parr [FDP])


    Dies ist nicht graue Theorie. Die Erfahrungen aus
    orwegen sollten uns ein warnendes Beispiel sein.
    achdem dort vor zwei Jahren das Fremd- und Mehrbe-

    itzverbot aufgehoben wurde, sind heute drei von vier
    potheken in Norwegen im Besitz von zwei großen
    pothekenketten, hinter denen Großhandelsunterneh-
    en stehen.

    Wer unter dem Deckmantel von Liberalisierung und
    ettbewerb ein Umpflügen der Apothekenlandschaft
    ill, der muss dies klar aussprechen. Ich sage hier eines
    eutlich: Mit der Union wird es Apothekendiscounter
    nd einen ungehemmten Versandhandel definitiv nicht
    eben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Detlef Parr [FDP]: Mit der FDP auch nicht!)


    Zurück zum Beitragssatzsicherungsgesetz. Sie haben
    eitere Maßnahmen durchgesetzt, die die Situation im
    esundheitswesen nicht verbessern, sondern dramatisch
    erschärfen. Ein Beispiel ist die willkürliche Anhebung
    er Versicherungspflichtgrenze. Sie führt dazu, dass
    en privaten Kassen der Nachwuchs abgeschnitten wird,
    hne dass die Strukturprobleme der gesetzlichen Kran-
    enversicherung auch nur näherungsweise gelöst wer-
    en. Wenn man Ihrem Berater, Professor Lauterbach aus
    öln, folgt, der eine Bürgerversicherung im Blick hat,
    ann mag das ja sogar Sinn machen. Ich hoffe nur, dass
    as Wort des Bundeskanzlers, er wolle diesen Weg nicht
    ehen, am Ende eingehalten wird.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nie und nimmer! Das wäre das erste Mal!)


    enn man dieses Wort ernst nimmt, kommt man zu dem
    chluss, dass die Anhebung der Versicherungspflicht-
    renze im Beitragssatzsicherungsgesetz im Gegensatz zu
    em steht, was der Bundeskanzler selber vor einigen Ta-
    en verkündet hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    ie haben mit Ihren willkürlichen und völlig konzepti-
    nslosen Maßnahmen das Vertrauen der Menschen in die
    esundheitspolitik nachhaltig erschüttert.

    Die Frage ist aber, warum die Therapie falsch ist, die
    ie uns hier in den letzten Monaten verordnet haben. Die
    herapie ist deswegen falsch, weil Ihre Diagnose hinten
    nd vorne nicht stimmt. Wir haben im Gesundheitswe-
    en nicht in erster Linie ein Problem auf der Ausgaben-
    eite, sondern ein Problem auf der Einnahmeseite.


    (Zuruf von der SPD: Gar nicht wahr!)


    Im vergangenen Jahr sind die Ausgaben der gesetzli-
    hen Krankenversicherung – ich lasse jetzt die Verwal-
    ungsausgaben einmal außen vor – im Durchschnitt um
    Prozent gestiegen. Wenn man eine qualitativ hochwer-






    (A) )



    (B) )


    Andreas Storm
    tige Versorgung der Menschen mit dem medizinisch
    Notwendigen möchte – das zeichnet ja ein leistungsfähi-
    ges Gesundheitssystem aus –, dann muss man dafür sor-
    gen, dass dieses System auch einen Ausgabenanstieg
    von 3 Prozent verkraften kann. Problematisch ist deshalb
    der Einbruch bei den Einnahmen. Die sind lediglich um
    0,5 Prozent gestiegen.

    Das hat zwei Ursachen: zum einen die dramatische
    Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt – nehmen Sie die
    Zahlen von gestern –: Wiederum fast eine halbe Mil-
    lion Arbeitslose mehr als im Jahr zuvor entspricht spie-
    gelbildlich einem dramatischen Einbruch bei der Be-
    schäftigung. Da nimmt es nicht wunder, dass die
    Beitragsbasis nicht nur der Krankenversicherung, son-
    dern aller Sozialversicherungszweige wegbricht. Zum
    Zweiten ein politisch bedingter Verschiebebahnhof zu-
    lasten der Krankenkassen. Der Sachverständigenrat hat
    es im vergangenen November in seinem Jahresgutach-
    ten nachgewiesen: Allein 0,4 Beitragssatzpunkte sind
    auf Maßnahmen im Zuge dieses Verschiebebahnhofs
    zurückzuführen.

    Beenden Sie deswegen den Irrweg, mit unbrauchba-
    ren Instrumenten auf der Ausgabenseite etwas bewirken
    zu wollen!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Peter Dreßen [SPD]: Das haben wir von Ihnen übernommen!)


    Die Finanzierungsbasis muss neu geordnet werden.
    Die Unionsfraktion hat im Februar einen Plan vorgelegt,
    wie die Beiträge um 2 Prozentpunkte abgesenkt werden
    können, nämlich indem die Finanzierungsbasis der
    Krankenkassen neu geordnet wird.


    (Zuruf von der SPD: Machen wir ja!)


    Versicherungsfremde Leistungen sollen mit Steuermit-
    teln finanziert werden, die Eigenbeteiligung der Versi-
    cherten soll erhöht und ein Leistungsbereich soll über
    eine Zusatzversicherung und nicht mehr über lohnbezo-
    gene Beiträge finanziert werden.

    Auf der Ausgabenseite muss man durch marktwirt-
    schaftliche Instrumente Effizienzreserven erschließen,
    also indem man durch mehr Transparenz und Wettbe-
    werb dafür sorgt, dass die Reserven freigelegt werden,
    die auch tatsächlich freigelegt werden können. Wir brau-
    chen aber keine ungeordneten Eingriffe in die Substanz
    der Leistungserbringer; das zieht ein Arbeitsplatzfiasko
    im Gesundheitswesen nach sich und gefährdet gleichzei-
    tig die Versorgung der Menschen.

    Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, in diesem
    Sinne folgendermaßen schließen: Wenn Sie wollen, dass
    in diesem Jahr der Weg für eine grundlegende Gesund-
    heitsreform frei wird, dann nehmen Sie dieses unsägli-
    che Beitragssatzsicherungsgesetz so schnell wie möglich
    zurück!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Peter Dreßen [SPD]: So nicht!)


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    (C (D Ich erteile das Wort der Parlamentarischen Staatsseketärin Marion Caspers-Merk. (Peter Dreßen [SPD]: Jetzt kläre ihn einmal hinsichtlich des Irrweges auf!)