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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Josef Göppel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die De-

    batte begann heute mit dem Zitat, dass sich der Reichtum
    eines Landes auch nach se inem Naturvermögen bemisst
    – ungewohnte Töne in eine r Zeit, die vom Kriegslärm
    und vom Klagen über schlechte ökonomische Daten er-
    füllt ist. Wir sehen ja: Hier versammelt ist der positive
    harte Kern der Naturliebhaber. Naturschutz ist aber zur-
    zeit ein Thema irgendwo am Rande. Es ist vielleicht in-
    teressant zu fragen: W ie kommen wir wieder in die
    Mitte?

    Wir haben gewaltige Erfolge gehabt. Diese Erfolge
    hatten wir aber vor allem dort, wo wir mit technischen
    Mitteln Probleme beheben konnten, zum Beispiel bei
    der Luftreinhaltung und der W asserreinhaltung. Beim
    Naturschutz ist aber nicht in erster Linie neue T echnik
    gefordert, sondern Behutsamkeit im Zugriff und Zurück-
    haltung. Da stecken wir in den Anfängen.

    Genau da ist die Debatte fä llig. Herr Kollege Trittin,
    die Frage nach einer Naturschutzstrategie stellen die
    Gutachter in den Mittelpunkt. Natürlich ist es zweitran-
    gig, ob man eine eigenständige Naturschutzstrategie be-
    treibt oder ob man sie integr iert in die Nachhaltigkeits-
    konzepte. Eines ist aber sicher: Sie sind in der Regierung
    und Sie müssen das jetzt umsetzen. Wir sind uns doch in
    den Grundsätzen schnell einig; das haben wir an den bis-
    herigen Reden sofort gemerkt. Es geht jetzt um die kon-
    kreten Schritte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte den Vorschlag machen, alle zu integrieren,
    die guten Willens sind. Ob sie Jäger, Kanuten, Sportklet-
    terer, Landschaftsschützer oder wie auch immer heißen:
    Es gibt überall gut Gesinnte. Es geht darum, im Rahmen
    der Strategieallianzen für den Naturschutz Strukturen
    zu finden, um diese Leute einzubinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind nicht unmittelbar verantwortlich für die Ge-
    setzesvorhaben: neues Waldgesetz, neues Jagdgesetz. Ich
    greife da aber eines heraus: Ich hielte es nicht für gut,
    wenn man mit diesen Gesetzen Regelungen schüfe, die
    bestimmte Gruppen eher zurückdrängen und einengen,
    anstatt sie heranzuführen und mehr in die Verantwortung
    zu nehmen. Die Menschen, die in die Verantwortung ge-
    nommen werden, sind in der Re gel auch bereit, mehr zu
    tun. Das steht auch ganz kl ar im Gutachten: Unter dem
    Punkt 125 loben die Gutachte r zum Beispiel die Kon-
    struktion der deutschen Landschaftspflegeverbände. In
    diesen Verbänden arbeiten Landwirte, Naturschützer und
    Kommunalpolitiker gleichberechtigt zusammen, auch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Josef Göppel
    wenn nicht alle gegensätzlic hen Interessen sofort über-
    wunden werden können. Wir müssen aber die Strukturen
    dafür schaffen. Das ist Ihre Verantwortung. An der kon-
    kreten Tat werden wir Sie auch messen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Frage der Grundsätze is t natürlich auch wichtig.
    Ich darf aber daran erinnern, dass der Eigenwert der
    Natur zuerst im bayerischen Naturschutzgesetz formu-
    liert und von uns eingebracht wurde. Es freut uns als
    CSU-Mandatsträger natürlich sehr, dass das jetzt auch
    im Bundesnaturschutzgesetz steht. Das soll Folgerungen
    haben. Wenn in einer großen V olkspartei Dinge formu-
    liert werden, über die wir noch diskutieren müssen, dann
    werden Kollege Paziorek und die anderen aus der CDU/
    CSU das mit großer Freude t un; darauf können Sie sich
    verlassen. Für uns und auch für mich gibt es in diesen
    Dingen kein Zurück. Eine gute Entwicklung gibt es nur
    in der Zusammenschau von intakter Natur und intak-
    ter Wirtschaftsentwicklung, aber nicht im Entweder -
    oder. Das ist unsere Position.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, beim Thema
    Flächenverbrauch wurde von allen Rednern darauf hin-
    gewiesen, dass wir eine Trendwende brauchen. Ich sitze
    seit 30 Jahren im Stadtrat einer Wachstumsgemeinde. Ge-
    rade deswegen habe ich große Sympathie für den V or-
    schlag der Gutachter zu handelbaren Flächeninanspruch-
    nahmerechten. Das ist eine Idee, die es wert ist, diskutiert
    zu werden. Ich bin sehr dafür, dass wir dies tun. Ob es der
    Weisheit letzter Schluss ist, werden wir dann im Detail se-
    hen. Klar ist: Wir müssen Wege finden, um den Trend zu
    durchbrechen und die Fläche ninanspruchnahme dorthin
    zu lenken, wo der ökonomis che Nutzen am größten ist.
    Dazu würde dieses Modell beitragen.

    Keine Generation vor uns is t mit den Flächen so ver-
    schwenderisch umgegangen un d hat so viele Flächen
    überbaut wie unsere Generation. Das ist wahr . Vor
    30 Jahren, als ich meine Ausbildung zum Förster begon-
    nen habe, betrug der Anteil der überbauten Fläche in
    Deutschland 7 Prozent. Selbst wenn nicht alles endgültig
    zubetoniert ist, so ist der Anteil der überbauten Fläche
    doch auf 12 Prozent gestiegen. Das ist nahezu eine V er-
    doppelung. Deswegen brauchen wir eine T rendwende.
    Diese wird nicht einfach zu erreichen sein. Ich denke nur
    an Kommunalpolitiker auch in meinem W ahlkreis, die
    glauben, sie könnten die Güter der Erde – das sind in
    diesem Fall die Flächen, die ihnen in ihrem Gemeinde-
    bereich zur Verfügung stehen – in einer Generation ver-
    brauchen. Das ist nicht nachhaltig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei der FDP – Beifall des Abg. Dr . Peter Ramsauer [CDU/CSU] – Ute Kumpf [SPD]: Ein guter Mann!)


    Deswegen ist klar: Gute kons ervative Politik ist auf das
    Bewahren gerichtet. Im Naturschutz zeigt sich das schö-
    ner als in allen anderen Bereichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein letzter Gedanke. W ir müssen darüber nachden-
    ken, wie wir es schaffen, den Naturschutz wieder mitten
    in der gesellschaftlichen Diskussion zu platzieren.


    (Ulrike Mehl [SPD]: Das ist eine gute Frage!)


    Natürlich berührt es nicht jeden, wenn die Stimme eines
    Vogels nicht mehr zu hören oder ein Stück W iese nicht
    mehr zu sehen ist. Aber ich denke, jeder wird letztlich
    einsehen, dass der Mensch auch im Internetzeitalter ohne
    die elementaren Dinge Boden, Wasser, Luft und die Le-
    bewelt, die uns umgibt, nicht in W ohlbefinden leben
    kann und dass ohne diese elementaren Dinge auch eine
    gute Wirtschaftsentwicklung nicht möglich ist. W ir als
    Verantwortliche haben die allererste Pflicht, daran ge-
    meinsam zu wirken. Deswegen freue ich mich sehr, dass
    diese Debatte an der Sache orientiert geführt wurde. Ab-
    schließend sage ich noch einmal: Herr Kollege T rittin,
    Sie sind der zum Handeln V erpflichtete. Sie haben die
    Hauptverantwortung. Wir werden das, was Sie tun, mit
    Sympathie, aber auch mit kritischem Augenmaß beglei-
    ten.


    (Beifall im ganzen Hause – Ute Kumpf [SPD]: Schwarz-rot-grüne Koalition!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


Herr Kollege Göppel, auch Ihnen darf ich herzlich zu
Ihrer ersten Rede im Deutschen Bundestag gratulieren.


(Beifall)


Dem amtierenden Präsidenten steht selbstverständlich
kein Kommentar zum Inhalt einer hier gehaltenen Rede
zu, aber dass es Ihnen gleich bei Ihrer ersten Rede gelun-
gen ist, frei zu reden und dennoch die Redezeit einzuhal-
ten, verdient besonderen Respekt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Ich schließe die Aussprac he. Interfraktionell wird
Überweisung der V orlage auf Drucksache 14/9852 an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorge-
schlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der
Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 10 sowie Zusatzpunkt 6
auf:

10 Beratung des Antrags der Abgeordneten Henry
Nitzsche, Arnold Vaatz, Dr. Michael Luther, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/
CSU

Stadtentwicklung Ost – Mehr Effizienz und
Flexibilität, weniger Regulierung und Bür o-
kratie

– Drucksache 15/352 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (f)

Rechtsausschuss
Finanzausschuss
Ausschuss für Tourismus
Haushaltsausschuss






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert
ZP 6 Beratung des Antrags der Abgeordneten Joachim
Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bayreuth),
Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der FDP

Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zu m
Aufbau Ost

– Drucksache 15/750 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (f)

Rechtsausschuss
Finanzausschuss
Haushaltsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreiviertelstunde vor gesehen. – Dazu
höre ich keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlos-
sen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das W ort zu-
nächst dem Kollegen Henry Nitzsche für die CDU/CSU-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Henry Nitzsche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die W oh-

    nungswirtschaft in den neuen Bundesländern befindet
    sich in einer dramatischen Krise. Während unmittelbar
    nach der Wende ein sensationeller Aufbruch durch Neu-
    bau sowie durch Modernisierung und Instandsetzung der
    maroden Wohnungssubstanz zu spüren war, ziehen seit
    Ende der 90er-Jahre die Reiter der Apokalypse durch un-
    sere mitteldeutschen Lande. Auf ihrer Spur hinterließen
    sie unter den wehenden Fahnen der Arbeitslosigkeit ge-
    plünderte Stadtkassen, bettelarme Rathäuser und Geis-
    terstädte, wie Halle-Neustadt mit 90 000 Wegzügen,
    Hoyerswerda mit 30 000 Wegzügen sowie Frankfurt/
    Oder, Schwedt, Weißwasser und viele andere mehr.

    Was tat die Bundesregierung? – Sie tat das Übliche
    und setzte eine Kommission, nämlich die Lehmann-
    Grube-Kommission, ein.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: W enn man nicht mehr weiter weiß, setzt man eine Kommission ein!)


    Das Ergebnis war für die Fachwelt nicht überraschend:
    Sie stellte fest, dass es mindestens 1 Million leer stehen-
    der Wohnungen gibt, wobei die Tendenz steigend ist. Es
    wurde ein Maßnahmenkatalog vor geschlagen, der von
    der Bundesregierung teilweise umgesetzt wurde. Das
    Schwert, mit dem man den drei unheimlichen Reitern
    begegnen wollte, hieß Stadtumbau Ost. Es wurde he-
    rumgereicht, man durfte es bestaunen und man sagte, es
    sei bis 2009 1,2 Milliarden Euro schwer.

    Am 18. März dieses Jahres nahm ich am Leerstands-
    kongress des GdW in Halle teil. Das Er gebnis war
    schockierend: Der Leerstand hat in den letzten Jahren
    nochmals zugenommen. Der Präsident des GdW, Lutz
    Freitag, sprach bereits von 1,3 Millionen leer stehenden
    Wohnungen. Wörtlich sagte er: Die Probleme wachsen
    schneller, als die Lösungen wirken.

    Viele private Vermieter, aber auch kommunale Unter-
    nehmer und Genossenschaften stehen vor der Insolvenz.
    Einigkeit besteht bei allen dar über, dass eine solche In-
    solvenz die Probleme nicht lö st, da nur ein Eigentümer-
    wechsel stattfindet, ohne da ss auch nur eine einzige
    Wohnung vom Markt genommen wird. Eine besondere
    Dramatik liegt bei den privaten Vermietern. In vielen
    Fällen haben sie ihr Eigentum über die DDR-Zeit hin-
    weggerettet oder danach zurückbekommen. Im V er-
    trauen auf eine positive Entwicklung haben sie sich hoch
    verschuldet, um ihren W ohnungsbestand zu sanieren.
    Das jetzige Überangebot an Wohnungen führt aber nicht
    nur zu Vermietungsschwierigkeiten, auch lässt sich von
    einem Mieter keine rentierl iche Miete mehr am M arkt
    erzielen. Vielen solchen pr ivaten Eigentümern droht
    ebenfalls die Insolvenz.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hier spricht der Fachmann!)


    Aber nicht nur das: Die ro t-grüne Regierung hat den
    Bestandserwerb mit dem Ersa tz der Investitionszulage
    für selbst genutzte W ohnungen durch eine bislang wir-
    kungslos gebliebene Innenstadtzulage eher erschwert.
    Die jährlichen Förderfälle liegen in den betroffenen Län-
    dern – so muss man sie nenn en – zum Teil im einstelli-
    gen Bereich. Den Spitzenplatz nimmt hier der Freistaat
    Sachsen mit sage und schreibe 14 Förderfällen – das ist
    der Stand vom 1 1. März – ein; das war vorauszusehen.
    Frau Gleicke, es wurden sage und schreibe 2 465 Euro
    ausgezahlt. Das ist fürwahr ein hervorragendes Förder-
    programm. Mit ihm wird die Eigentumsbildung im Be-
    stand mit Sicherheit ein Flop bleiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, wir müssen hier dringend
    handeln. Das gilt natürlich ebenso für die FDP . Ich be-
    grüße den Antrag, der gestern eingetrudelt ist: Spät
    kommt er, doch er kommt.


    (Jörg van Essen [FDP]: Dafür ist er umso besser!)


    – Umso besser. – Der Wohnungsmarkt muss schleunigst
    wieder funktionieren. Eine Marktbereinigung, die im In-
    teresse aller Beteiligten – sowohl der Vermieter als auch
    der Mieter und der Bauwirtschaft – liegt, ist unverzüg-
    lich erforderlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es müssen jährlich nicht nur 30 000 bis 40 000 Wohnun-
    gen vom Markt, wie dies die Lehmann-Grube-Kommis-
    sion vorgeschlagen hat, sondern die doppelte Zahl ist er-
    forderlich. Allein im Freist aat Sachsen müssen jährlich
    20 000 Wohnungen vom Markt genommen werden, um
    nur den Zuwachs an Leerstand zu kompensieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Wenn es reicht!)


    Nun zu unseren Einzelforder ungen. Die einzelnen För-
    derelemente müssen stärker verzahnt werden.

    Eine Schlüsselposition bei der Klärung der Marktbe-
    reinigung nimmt das Altschuldenhilfe-Gesetz ein. Ich
    erinnere daran, welche Ge schäftsgrundlage dem Gesetz
    zugrunde liegt. Die nunmehr gekappten Altschulden






    (A) (C)



    (B) (D)


    Henry Nitzsche
    sollten aus den Mieteinnahme n gedeckt werden. In der
    Verordnung der Bundesregi erung zur Umsetzung des
    § 6 a AHG wird neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten
    ein Mindestleerstand von 15 Prozent des jeweiligen Un-
    ternehmens gefordert, um ei ne Entlastung der Altschul-
    den von abgerissenen Wohnungen in Aussicht zu stellen.
    Diese Verordnung braucht gar nicht erst auf den Prüf-
    stand gestellt zu werden. Nach Ansicht des GdW muss
    sie geändert werden. Er erwartet, dass für jede abgeris-
    sene Wohnung die Altschulden übernommen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Joachim Günther [Plauen] [FDP])


    Die Entschuldung war bisl ang an eine Landesförde-
    rung in mindestens gleicher Höhe geknüpft. In der
    Verwaltungsvereinbarung 2002 hat der Bund die Aner-
    kennung der Komplementärmittel der Länder aus dem
    Programm „Stadtumbau Ost T eil Rückbau“ definitiv
    ausgeschlossen. Der Nachweis dieser Mittel war nicht
    nur bürokratisch; er hat auch den Einstieg in die Markt-
    bereinigung im Jahr 2002 unnötig erschwert.

    Unsere Fraktion hat mit dem vorliegenden Antrag das
    von der Wohnungswirtschaft und den Ostbauministern
    aufgezeigte Problem aufgegriffen. Frau Gleicke, Sie ha-
    ben nunmehr den Bauministern die Anerkennung der
    Rückbaumittel für das Programmjahr 2003 angekündigt.
    Ich zitiere Ihr Schreiben vom 20. Februar, also knapp ei-
    nen Monat nach Erscheinen unseres Antrages:

    Es hat sich gezeigt, da ss beide Instrumente noch
    besser miteinander verzahnt werden müssen, um
    den Stadtumbauprozess zu beschleunigen.

    Das, Frau Gleicke, ist richtige und konstruktive Opposi-
    tion. Sie haben sogar eine Formulierung aus unserem
    Antrag gewählt. Dazu beglückwünsche ich Sie.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Joachim Günther [Plauen] [FDP])


    Frau Gleicke, ich hoffe, dass Sie uns auch bei den weite-
    ren Punkten folgen; denn der Stadtumbau kennt keine
    Gewinner und keine Verlierer. Gelingt er nicht, saufen in
    den neuen Bundesländern ganze Regionen ab!

    Die Bundesregierung hat sich beim Stadtumbaupro-
    gramm für eine Abwicklung nach den Regularien der
    traditionellen städtebaulichen Erneuerung entschie-
    den. Ob diese Entscheidung dem Problem des Stadtum-
    baus gerecht wird, bezweifelt zumindest die unterneh-
    merische Wohnungswirtschaft. Der Leerstandskongress
    des GdW hat dies klar zum Ausdruck gebracht. Nach-
    dem aber die Entscheidung gefallen ist, muss dafür
    Sorge getragen werden, den Programmvollzug reibungs-
    los abzusichern. Richtig Geld steht damit jedoch erst im
    vierten Programmjahr zur Verfügung. Bis dahin gibt es
    Verpflichtungsermächtigungen, aber wenig Kassenmit-
    tel. Die Wohnungswirtschaft wird aber Wohnungen nur
    dann abreißen, wenn tatsäc hlich Geld fließt, und zwar
    schnell und ohne unnötige Papierchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

    Aus diesem Grunde haben wir im Freistaat Sachsen
    seit zwei Jahren ein eigenes Landesabrissprogramm. Mit
    diesem Programm wird für jährlich 25 Millionen Euro
    nicht mehr benötigte W ohnungssubstanz abgerissen –
    ohne Verwendungsnachweis, unbürokratisch, schnell,
    70 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

    Der Stadtumbau darf nicht als alleiniges Interesse der
    Wohnungswirtschaft dastehen. Mit dem Stadtumbau
    setzt sich eine Kommune mit ihrer derzeitigen Situation
    auseinander und sucht nach Strukturen, die der künftigen
    demographischen Entwicklung Rechnung tragen. Die
    Wohnungswirtschaft hat natürlich ein ureigenes Inte-
    resse, möglichst viele Miet er zu behalten. Aber der
    Rückbau nicht mehr benötigter Wohnungssubstanz setzt
    ein Freilenken von Wohnraum voraus.

    Die derzeitige Rechtslage hingegen unterstützt kei-
    neswegs das gezielte Freile nken von Wohnungen. Die
    Urteile von Halle und Jena kommen nur in dem Fall zur
    Anwendung, wenn einzelne Mieter das Auflösen ihres
    Mietvertrages bis zum Schluss immer noch nicht akzep-
    tieren wollen. Die W ohnungswirtschaft braucht eine
    Kündigungsmöglichkeit bei stadtumbaubedingten Ab-
    brüchen. Es ist nicht hinnehmbar , dass Einzelne den
    Stadtumbau nach dem Motto verzögern: Wir warten auf
    den goldenen Handschlag.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Joachim Günther [Plauen] [FDP])


    Ich komme zu einem weiteren Punkt des vorliegenden
    Antrages. Dazu möchte ich aus einer aktuellen Presse-
    mitteilung zitieren:

    Stadtumbau Ost – Hemmnisse und Hindernisse be-
    seitigen. Zahlreichen ostdeutschen Wohnungsunter-
    nehmen droht die Pleite. Zur Abwendung von In-
    solvenzen kommen Fusionen der Unternehmer als
    denkbare Alternative in Betracht. Diese dürfen
    nicht durch 3,5 Prozent Grunderwerbsteuer er-
    schwert oder praktisch unmöglich gemacht werden.
    Hier besteht Reformbedarf.

    Das sind nicht unsere Hilfst ruppen, sondern das ist eine
    Meinung von Ihrer Seite, nä mlich vom Mieterbund. Sie
    werden die Präsidentin kenn en, Anke Fuchs. Sie bestä-
    tigt den Inhalt unserer Anträge. Der Stadtumbau kann
    einzelne Eigentümer so stark tref fen, dass ihre Existenz
    infrage gestellt wird. Fusionen sind deshalb dringend er-
    forderlich. Aber die Bereitschaft zum Helfen wird natür-
    lich nicht ziehen, wenn das aufstrebende Unternehmen
    für seine finanziellen Bemü hungen zusätzlich mit der
    Grunderwerbsteuer belastet wird. W ir reden dabei nicht
    von Steuerausfällen. Bleibt es bei der derzeitigen Rechts-
    lage, dann fallen Fusionen aus. Ich bin dem Freistaat
    Sachsen dafür dankbar, dass er eine gleichlautende Bun-
    desratsinitiative eingebracht hat. Meine Damen und Her-
    ren, Sie haben am nächsten Freitag Gelegenheit, diese
    im Bundesrat zu unterstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich komme zum letzten Satz, Herr Präsident. Meine
    Damen und Herren der rot-grünen Regierungspartei, for-
    dern Sie mit uns gemeinsam die Bundesregierung auf,






    (A) (C)



    (B) (D)


    Henry Nitzsche
    im Sinne unseres Antrags Veränderungen beim Stadtum-
    bau vorzunehmen. Je eher Sie sich unseren Forderungen
    anschließen und diese umgesetzt werden, desto schneller
    g