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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Doris Barnett


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Es geht doch nichts über gepflegte V orurteile, Herr
    Niebel und meine Damen und Herren von der CDU/
    CSU. Eines der zumindest v on Ihnen gepflegten Vorur-
    teile scheint zu sein, dass das Kündigungsschutzrecht
    unbedingt abzuschaffen sei.

    Sie beschweren sich auch ständig, dass es in unserem
    Land an Investitionen, Aufträgen, Fachkräften und Be-
    triebsmitteln fehle.


    (Dr. Rolf Bietmann [CDU/CSU]: Das stimmt doch auch! Das ist unstreitig!)


    Arbeit sei zwar vorhanden, aber nicht für den erwarteten
    Lohn. Die Arbeitskosten seien zu hoch, die Lohnneben-
    kosten müssten gesenkt werden und die Arbeitnehmer
    sollten viel mehr selbst in ihre soziale Sicherheit inves-
    tieren.

    Gleichzeitig soll die Inlandsnachfrage kräftig steigen.
    Der Arbeitnehmer von heute soll flexibel, hoch moti-
    viert, bestens ausgebildet – die Ausbildungskosten sollen
    am besten von Dritten getragen werden –, höchst verant-
    wortungsbewusst, spendabel für Sicherungssysteme und
    höchst spendabel für eine florierende Inlandsnachfrage,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Jetzt pflegen Sie aber Ihre Vorurteile!)


    aber recht bescheiden sein, wenn es um Lohnforderun-
    gen und Schutzrechte geht.

    Deswegen greift die FDP wieder einmal den Kündi-
    gungsschutz auf: Wenn der abgeräumt ist, dann gibt es
    auch mehr Arbeitsplätze. Die FDP beruft sich dabei auf
    den Sachverständigenrat.


    (Dirk Niebel [FDP]: Ihren!)

    – Was heißt „Ihren“? Er berät uns alle.


    (Dr. Reinhard Göhner [CDU/CSU]: Nein! Es ist ein Sachverständigenrat der Bundesregierung!)


    Sie berufen sich, wie gesagt, auf die Er gebnisse des
    Sachverständigenrats und picken sich Ihre Ar gumente
    heraus. Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine Frage: Sind
    Sachverständige und Weise nicht in Wirklichkeit – wir
    haben selbst auch leidige Erfahrungen damit gemacht –
    wie Wegweiser? Sie weisen den W eg, sind ihn aber nie
    selbst gegangen und merken deswegen vielleicht nicht,
    dass in der Zwischenzeit Um leitungen oder auch andere
    Hindernisse aufgetreten sind.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Wie Eunuchen! Die wissen, wie es geht!)


    Ist das Kündigungsschutzgesetz abgesehen von aller
    Psychologie und Symb olik wirklich ein Beschäfti-
    gungshemmnis? Schrecken kleine Betriebe in Wirklich-
    keit vor möglichen Einstellungen zurück?


    (Dirk Niebel [FDP]: Sonst hätte es der Kanzler doch nicht gesagt! Es ist Ihr Kanzler , der das gesagt hat!)


    – Hören Sie doch auf! – Sie können das nicht mit seriö-
    sen Zahlen belegen. Das zeigt doch Ihr Feldversuch. Der
    Kollege Schreck hat vorhin sogar den ehemaligen Ar-
    beitsminister Blüm zitiert. Welchen besseren Zeugen da-
    für könnte man denn sonst noch bringen?


    (Dr. Reinhard Göhner [CDU/CSU]: Aber Sie wollen ihn doch selbst einschränken!)


    Es gibt 3,5 Millionen Beendigungen von Arbeitsver-
    trägen pro Jahr. Ungefähr die Hälfte davon wird in Form
    von Kündigungen von den Arbeitnehmern selbst veran-
    lasst. Das zeigt doch, dass der Arbeitsmarkt in stetiger
    Bewegung ist. Es herrscht eine erhebliche Fluktuation.
    Entlassungen und Einstellunge n finden täglich in Grö-
    ßenordnungen von Zigtausende n statt. Dabei stellt der
    Kündigungsschutz offenbar doch kein so großes Hemm-
    nis dar. Dass die Zahl der Einstellungen bei Betrieben
    mit sechs bis neun Beschäftig ten, die Sie derzeit beson-
    ders im Blick haben, höher ist als in Kleinstbetrieben
    oder in Großbetrieben, ist sicherlich auch bekannt.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das liegt aber an der Zahl der Betriebe!)


    Viele Tarifverträge sorgen für passgenaue Arbeitsver-
    hältnisse. Diese Tarifverträge wurden auch von den Ar-
    beitgebern unterschrieben, Herr Niebel und Herr
    Göhner. Oder wollen Sie vielleicht behaupten, die Ar-
    beitgeber seien dazu von de n Gewerkschaften, von de-
    nen Sie behaupten, dass niemand mehr hinter ihnen
    steht, erpresst worden? Sie sollten einmal Ihre Argumen-
    tation auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Si e sind hier nicht der Vertreter der Arbeitgeber! W ir sind, glaube ich, die einzigen Vertreter der Arbeitslosen, die es noch gibt!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Doris Barnett
    Nur gegen 11 Prozent der Kündigungen durch die Ar-
    beitgeber wurde mit Klagen vor gegangen. In der Hälfte
    dieser Fälle wurde geklagt, weil bereits vorher der Be-
    triebsrat der Kündigung widersprochen hat. Insofern war
    das doch für den Arbeitgeber ein deutliches Zeichen da-
    für, dass die betriebsbedingte Kündigung vielleicht doch
    nicht gerechtfertigt war. Dieses Risiko war dem Arbeit-
    geber bekannt, als er trotzdem auf der Kündigung be-
    standen hat. So viel zur Rechtssicherheit.


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann hat sich der Kanzler am 14. März wohl geirrt!)


    Lassen Sie uns trotzdem die Ziffern II.3 und II.4 Ihres
    Antrags näher betrachten, Herr Niebel. W er das Recht
    der Überprüfung der ordnungsgemäßen oder rechtmäßi-
    gen Auswahl zur Disposition st ellt – das tun Sie –, weil
    der Arbeitnehmer beim Unterschreiben des Arbeitsver-
    trags auf sein Klagerecht verz ichten und stattdessen Er-
    satz erhalten soll – entweder in Form einer Abfindung
    oder einer Weiterbildung, wobei gegenwärtig niemand
    absehen kann, wie sich die Situation nach 15 Jahren dar-
    stellt und ob der Arbeitgeber dann noch solvent ist –,


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann muss man darüber reden! Die Option müssen wir einbauen!)


    schafft die Sozialauswahl letztendlich ab. Da können
    Sie sagen, was Sie wollen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das hat nur Herr Stiegler gefordert! Daran erinnere ich mich!)


    Bisher gilt: Klagen gegen betriebsbedingte Kündigun-
    gen sind nur erfolgreich – ich hoffe, Sie geben mir darin
    Recht –, wenn die Sozialauswahl nicht stimmt. In dem
    Fall entsteht auch ein Abfindungsanspruch. Solche Kla-
    gen – das ist richtig – kosten Zeit und Geld und beinhal-
    ten ein gewisses Risiko.


    (Dr. Reinhard Göhner [CDU/CSU]: Das ist falsch, was Sie sagen!)


    Klagen gegen sozial gerechtfertigte betriebsbedingte
    Kündigungen – wenn die Sozi alauswahl stimmt – lösen
    keinen Kündigungsschutz un d auch keinen möglichen
    Anspruch auf Abfindung aus.

    Das FDP-Modell sieht dagegen Abfindungen bzw. ei-
    nen Weiterbildungsanspruch bei jeder – wahrscheinlich
    meinen Sie: betriebsbedingten – Kündigung vor . Haben
    Sie sich jemals wirklich ernsthaft mit Arbeitgebern darü-
    ber auseinander gesetzt, wie hoch dann das Kostenrisiko
    für sie wird? Hier wird – man stelle sich das vor – die
    FDP plötzlich zu einem unkalk ulierbaren Risiko für die
    deutsche Wirtschaft.


    (Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Das ist teilweise existenzbedrohend! Das ist so!)


    Oder sollen Abfindungsansprüche doch wieder ge-
    richtlich überprüft werden?


    (Dirk Niebel [FDP]: Mit einem Annahmeverzug von drei Jahren!)


    Den Salto mortale, den Sie, Herr Göhner , eben vollführt
    haben, kann ich, ehrlich ge sagt, nicht nachvollziehen.
    Sie haben nämlich behauptet, das FDP-Modell sei so
    viel besser als unser Vorschlag bzw. als der des Bundes-
    kanzlers.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist so!)


    Mir ist klar: Die FDP will die Sozialauswahl durch
    ein Abfindungsrecht ersetzen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Nein!)


    – Das ist so, ganz egal, was Sie, Herr Niebel, auch be-
    haupten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Wir glauben im Gegensatz zu Ihnen an den mündigen Arbeitnehmer!)


    – Da haben Sie aber die Re chnung ohne den W irt ge-
    macht. Beim Lesen Ihres An trags ist mir ein weiterer
    Punkt aufgefallen. Dort heißt unter Ziffer II.3:

    Die Arbeitnehmer, deren W eiterbeschäftigung im
    berechtigten betrieblichen Interesse liegt, werden
    aus der Sozialwahl ausgenommen werden. Wer das
    ist, entscheidet die Betriebsleistung.

    Ist „Betriebsleistung“ richtig?


    (Dirk Niebel [FDP]: Nein, die Betriebsleitung!)


    Der vom Bundeskanzler unterbreitete V orschlag
    schafft die Sozialauswahl dagegen nicht ab, sondern
    macht sie rechtssicher. Es gibt drei leicht nachprüfbare
    Kriterien – Sie haben schon darauf hingewiesen –: Alter,
    Dauer der Betriebszugehörigkeit und Unterhaltsver-
    pflichtungen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Warum haben Sie das 1999 eigentlich abgeschafft?)


    Der Bundeskanzler hat außerdem vor geschlagen, dass
    sich die Arbeitnehmervertreter mit dem Arbeitgeber ei-
    nigen, was – daran hat er wohl gedacht – dem Gedanken
    des § 125 der Insolvenzordnung entspricht. Das ist,
    denke ich, ein gangbarer Weg. Das schafft auf jeden Fall
    Rechtssicherheit für alle Beteiligten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann können wir es ja gleich wieder einführen!)


    Die Arbeitnehmer sollen nach unseren V orstellungen
    nach betriebsbedingten Kündigungen das Recht haben,
    zwischen Abfindung und Klageweg zu wählen. Ich weiß
    nicht, was daran so schlimm sein soll, Herr Göhner;


    (Dr. Reinhard Göhner [CDU/CSU]: Mehr Unsicherheit, mehr Kosten!)


    denn das heißt ja nicht, dass es einen Abfindungsan-
    spruch bei einer berechtigten Kündigung gibt. Über die
    Hälfte der von Arbeitgebern ausgesprochenen Kündi-
    gungen – darauf habe ich schon vorhin hingewiesen –
    haben den Mangel, dass der Betriebsrat nicht zuge-
    stimmt hat. In solchen Fällen besteht für den Arbeitgeber
    ein großes Risiko. Wenn der Arbeitnehmer aber mit ei-
    ner Abfindung einverstanden ist, dann hat der Arbeitge-
    ber nicht mehr das Risiko, ev entuell viel Geld zahlen zu
    müssen. Eine solche Regelung ist eine große Erleichte-
    rung für die Arbeitgeber. Wenn wir das im Gesetz veran-
    kern, dann müssen wir auch keine Sperrzeiten aufheben,






    (A) (C)



    (B) (D)


    Doris Barnett
    Herr Niebel; denn wer sich gesetzeskonform verhält,
    kann später auch nicht bestraft werden.

    Die FDP und Ministerpräs ident Stoiber versuchen
    jetzt, eine zweite Variante ins Spiel zu bringen. Danach
    soll der Kündigungsschutz erst für Betriebe mit mehr als
    20 bzw. 80 Mitarbeitern – das will Herr Gillo aus Sach-
    sen – gelten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Herr Milbradt ist nicht in der FDP!)


    Dazu kann ich nur sagen: T olle Sache! Damit würden
    über 4,5 Millionen bzw. fast 11 Millionen Beschäftigte
    ihres Rechts beraubt; denn sie unterlägen nicht mehr
    dem Kündigungsschutz, wenn man dem folgen würde.


    (Dirk Niebel [FDP]: Reden Sie doch über unseren Antrag!)


    Der Vorschlag des Bundeskanzlers greift dagegen über-
    haupt nicht in bestehende Schutzrechte ein; denn für
    Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern gilt das Kün-
    digungsschutzgesetz weiterhin nicht, und zwar auch
    dann nicht, wenn sie befristet Beschäftigte zum Bei-
    spiel für die Bewältigung von Auftragsspitzen oder für
    die Eroberung neuer Märkte einstellen. Das ist für ei-
    nen atmenden Betrieb viel ve rnünftiger und besser als
    die von Ihnen vor geschlagene zweijährige Probezeit,
    die sich außerdem konträr zur bisherigen Rechtspre-
    chung verhält.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Vorschläge des Bundeskanzlers er gänzen dies in
    zumutbarer Weise, ohne in die Grundstruktur des Kündi-
    gungsschutzgesetzes einzugreifen, das dem Schutz vor
    Willkür dient. Der geforderte Interessenausgleich wird
    verwirklicht und das Vertrauen nicht verletzt. W er aber
    an die Substanz des Kündigungsschutzrechts geht, der
    will Willkür im Betrieb. Ge nau das ist es, was Sie wol-
    len; denn Sie fordern in Ihrem Antrag, dass die Betriebs-
    leitung entscheiden müsse, wer herausfliegt.

    Hören Sie mit Ihren überzogenen Forderungen an die
    Arbeitnehmer auf. Sägen Sie nicht den Ast ab, auf dem
    Sie sitzen. Auch Sie werden froh sein, wenn es bald wie-
    der genügend Arbeitnehmer gibt. Schließen Sie sich un-
    serer Politik mit Augenmaß an und erarbeiten Sie ge-
    meinsam mit uns ein vernün ftiges Kündigungsschutz-
    gesetz. Das würde allen dienen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 15/430 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vor geschlagen. Sind Sie damit
einverstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überwei-
sung so beschlossen.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 9 auf:

Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
gierung

Sondergutachten des Rates von Sachverstän-
digen für Umweltfragen
Für eine Stärkung und Neuorientierung des
Naturschutzes

– Drucksache 14/9852 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft
Ausschuss für Tourismus

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreivierte lstunde vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kollegin
Astrid Klug, SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Das wird eine kluge Rede!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Astrid Klug


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! W ir diskutieren jetzt
    über neue strategische Ansätze im Naturschutz für
    Deutschland. Das ist ein sp annendes Thema; denn der
    Reichtum eines Landes bemisst sich nicht nur an mate-
    riellen Gütern, den wahren Reichtum eines Landes er-
    kennt man vielmehr an der Schönheit und an der Vielfalt
    seiner Naturgüter.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn ich im Frühling bei mir zu Hause im wunder-
    schönen Bliesgau im Südosten des Saarlandes – das Na-
    turschutzgroßvorhaben Saar-Bliesgau/Auf der Lohe ist
    ein tolles, aber, wie im Naturschutz üblich, auch ein um-
    strittenes Naturschutzprojekt – unterwegs bin, die blü-
    henden Bäume genieße – seit ich den Job hier habe,
    kommt das leider selten genug vor –, die ersten Mai-
    glöckchen entdecke und das mor gendliche Zwitschern
    der Vögel höre, dann ist da s ein Stück Lebensqualität,
    die auch die nächsten Generationen noch verdient haben.
    Wir müssen heute etwas dafü r tun, dass auch sie die
    Möglichkeit haben werden, das zu genießen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eine lebendige, eine lebe nsfähige Natur und die bio-
    logische Vielfalt sind die V oraussetzungen für unsere
    Existenz, für unsere Zukunft und auch für die Lebens-
    qualität, von der ich eben gesprochen habe. Das wissen
    wir alle. Trotzdem befinden wir uns in einer ständigen
    Spannung – auch das kennen wir alle –: Naturschutz
    kontra Wirtschaftsansiedelung, Naturschutz kontra Stra-
    ßenbau, Naturschutz kontra Landwirtschaft, Naturschutz
    kontra Arbeitsplätze. Damit verbunden sind Konflikte,
    die vor allem vor Ort ausg etragen werden. Der Natur-
    schutz zieht dabei noch immer zu oft den Kürzeren.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Astrid Klug
    Das Sondergutachten für eine Stärkung und Neuori-
    entierung des Naturschutzes, das wir heute diskutieren,
    versucht, diese Spannung aufzulösen. Dieses Gutachten
    benennt offen Hemmnisse und Konflikte, die die Durch-
    setzung von Naturschutzinteressen behindern, und es
    enthält einige sehr intellig ente und sehr pfif fige Vor-
    schläge, wie der Naturschutz stärker strategisch und stär-
    ker erfolgsorientiert ausgerichtet werden kann.


    (Heinrich-Wilhelm Ronsöhr [CDU/CSU]: Na, na, na!)


    Der Dank der SPD-Bundestagsfraktion gilt ausdrück-
    lich allen Mitgliedern und Mitarbeitern des Rates von
    Sachverständigen für Umwelt fragen, die uns eine gute
    Arbeitsgrundlage und wichtige Bausteine für eine natio-
    nale Naturschutzstrategie übergeben haben.

    Wir fangen in Sachen Na turschutz zum Glück nicht
    bei null an. W ir haben 2002 das Bundesnaturschutz-
    gesetz novelliert, was von den Sachverständigen aus-
    drücklich als Fortschritt begrüßt wird. Bundesregierung
    und Bundestag haben im letzten Jahr die Nachhaltig-
    keitsstrategie für Deutschland beschlossen, welche die
    Indikatoren definiert und Ziele festschreibt, auch für den
    Naturschutz. Wir haben die Bürgerbeteiligung verbessert
    und die Rolle der Naturschutzverbände als Anwälte der
    Natur gestärkt, auch in dem Wissen, dass die frühzeitige
    Einbindung der Öffentlichkeit der Akzeptanz des Natur-
    schutzes dient. Gesetze und hoheitliches Handeln sind
    ohne Zweifel notwendig; ab er Überzeugung, Einsicht
    und Verhaltensänderung sind noch immer erfolgreicher ,
    sinnvoller und im Sinne des Naturschutzes besser.


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist erfreulich, dass dieser Bereich im Gutachten ei-
    nen breiten Raum einnimmt. W ir müssen diese V or-
    schläge aufgreifen und in diesem Parlament zum Thema
    machen, um sie später in konkretes politisches Handeln
    umzusetzen.

    Wir haben praktische Erfolge erzielt, die Mut ma-
    chen: Von 1990 bis 2001 ist es gelungen, die Fläche der
    Naturschutzgebiete zu verd oppeln. Die W asserqualität
    der großen Fließgewässer hat sich erheblich verbessert.
    Der Bestand einzelner schutzwürdiger Pflanzen- und
    Tierarten konnte in den letzten Jahren stabilisiert und
    ihre Population konnte sogar ausgebaut werden.

    Aber trotz aller großen und kleinen Erfolge bleibt
    noch mehr zu tun. W er das Gutachten liest, kann davor
    die Augen nicht verschließen. Zwei Drittel aller in
    Deutschland vorkommenden Biotoptypen werden als ge-
    fährdet eingestuft, 15 Prozent sind sogar von völliger
    Vernichtung bedroht. Fast 40 Prozent der in Deutschland
    vorkommenden Tierarten und 28 Prozent der Pflanzen-
    arten sind in ihrem Bestand gefährdet oder sogar schon
    ausgestorben. Der Umweltrat legt den Finger in die
    Wunde, benennt die Ursachen und formuliert ehr geizige
    Ziele.

    Das größte Problem ist der Flächenverbrauch. In
    den letzten zehn Jahren wurden bundesweit an jedem
    Tag zwischen 120 und 130 Hektar Fläche versiegelt; das
    sind bis zu 175 Fußballfelder . Die Fläche, die wir in je-
    dem Jahr neu der Natur und damit auch unseren natürli-
    chen Lebensgrundlagen entziehen, entspricht der Hälfte
    der Fläche Berlins. Der Sachverständigenrat setzt in sei-
    nem Gutachten beim Thema Flächenverbrauch und Flä-
    chenzerschneidung einen deutlichen Schwerpunkt. Dies
    begrüßen wir ausdrücklich. Wir sehen uns ebenfalls dem
    ehrgeizigen Ziel verpflichtet, die Flächeninanspruch-
    nahme bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar zu senken.

    Das Gutachten schlägt eine Reform der Wohnbauför-
    derung vor, damit in Zukunft Altbausanierungen, die
    städtebauliche Verdichtung und die Umnutzung ehemali-
    ger Industriebrachen Vorrang vor Neubauten auf der grü-
    nen Wiese haben. Die von uns, der rot-grünen Koalition,
    angestrebte Neugestaltung der Eigenheimzulage gibt
    darauf eine erste wichtige Antwort.

    Auch die Idee des Umweltrates, mit handelbaren Flä-
    chenausweisungsrechten und einem ökologischen kom-
    munalen Finanzausgleich vor Ort Naturschutz und Flä-
    chenschonung ökonomisch attraktiv zu machen, hat
    einen echten Reiz; denn auch im Naturschutz gilt: Ohne
    Moos nix los. Je stärker das ökonomische Gewicht des
    Naturschutzes ist, desto größ er ist auch seine Durchset-
    zungsfähigkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr . Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Das werden wir mal der Frau Höhn in Nordrhein-Westfalen schicken!)


    Sehr geehrte Damen und Herren, die Nachhaltigkeits-
    strategie, die wir im letzten Jahr beschlossen haben, war
    und ist die Grundlage, der rote Faden unserer Politik.
    Eine Naturschutzstrategie, für die das Gutachten Bau-
    steine liefert, ist die fach liche Konkretisierung und Er-
    weiterung für den Bereich Naturschutz, die wir brau-
    chen, weil Nachhaltigkeit ke in Zustand, sondern ein
    dynamischer Prozess ist, um den wir ständig und perma-
    nent ringen müssen und den wir ständig und permanent
    weiterentwickeln müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin vor sechs
    Monaten mit dem Anspruch in dieses Haus gekommen,
    dass Politik für heute nur gut ist, wenn sie auch mor gen
    noch richtig ist, und dass si ch alle unsere Diskussionen
    und Entscheidungen daran messen lassen müssen, ob sie
    nachhaltig und auch morgen und übermorgen noch trag-
    fähig sind. Ich freue mich, da ss ich meine erste Rede in
    diesem Parlament zu einem Thema halten durfte, das
    diesem Anspruch gerecht wird. Die Natur braucht uns
    Menschen nicht, aber wir brauchen die Natur. Sägen wir
    also nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen, sondern sorgen
    wir gemeinsam dafür, dass die Empfehlungen des Son-
    dergutachtens für eine Stärkung und Neuorientierung
    des Naturschutzes kein Papiertiger , sondern politische
    Realität werden.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)