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ID1503712000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Florian Pronold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Damen und Herren! Ich gehe von einem

    positiven Menschenbild aus. Deswegen glaube ich auch
    an die Lernfähigkeit der Un ion und der FDP. Daher bin
    ich verwundert, dass Sie in dieser Art und Weise einen
    Antrag stellen.


    (Lachen des Abg. Heinz Seiffert [CDU/CSU])


    Ich will mich trotzdem in die sachliche Auseinanderset-
    zung über den vorliegenden Entwurf begeben.

    Wir halten als SPD daran fest, dass das Gesetz zur
    Vermögensteuer, das derzeit keine Anwendung findet,
    bestehen bleibt, und lehnen den von der Union sowie
    den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf ab, und zwar
    aus mehreren Gründen.

    Zunächst ist zu fragen – das ist vielleicht historisch
    wichtig –: Warum ist es dazu gekommen, dass die V er-
    mögensteuer nicht mehr erhoben werden kann? Die Ur-
    sache fällt in Ihre Regierungszeit und damit in Ihre Ver-
    antwortung. Es ist Ihr Versäumnis


    (Lachen des Abg. Heinz Seiffert [CDU/CSU])


    – natürlich! –, weil Sie nichts unternommen haben, um
    die ungleiche Bewertung von Geldvermögen und
    Grundstücksvermögen zu ändern und weil Sie das Ver-
    mögensteuergesetz derzeit im Bundesrat blockieren. Sie
    haben die V ermögensteuer verfassungswidrig werden
    lassen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist eine Ländersteuer!)


    – Natürlich ist es eine Länders teuer; das ist unbestritten.
    Trotzdem ist das für viele eine wichtige Frage, gerade
    angesichts der Situation einiger Länderhaushalte. V iel-
    leicht ist uns die Union bald dankbar , dass wir dem Ge-
    setzentwurf nicht zustimmen. Ich denke da zum Beispiel
    an Hessen. Sie wissen, dass der Herr M inisterpräsident
    Koch seinen Haushalt nur deshalb hat verfassungskon-
    form aufstellen können, weil er die Mehreinnahmen aus
    dem Steuervergünstigungsabbaugesetz bereits eingestellt
    hatte. Jetzt blockiert er dieses Gesetz.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Er blockiert doch gar nicht!)

    Wenn er damit erfolgreich ist, dann wird er einen verfas-
    sungswidrigen Haushalt haben. V ielleicht wird er uns,
    wenn er die V ermögensteuer doch braucht, damit sein
    Haushalt verfassungsgemäß ist, dankbar sein, wenn wir
    ihm dabei behilflich waren, indem wir dem vorliegenden
    Entwurf nicht zugestimmt haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Bilanz Ihrer Politik lässt sich sehr schön nach
    dem Matthäus-Prinzip zusammenfassen: Wer schon hat,
    dem wird noch gegeben.


    (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: So macht ihr es doch mit der Körperschaftsteuer!)


    Ihre Steuerpolitik in 16 Jahren Kohl war durch eine
    Umverteilung von unten nach oben gekennzeichnet.
    Sie haben während Ihrer Regi erungszeit die Normalver-
    diener in einer W eise ausgenommen, dass der S heriff
    von Nottingham vor Neid erblasst wäre.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Vermögensteuer, gezahlt von den oberen
    5 Prozent der Gesellschaft, hat 1996 immerhin umge-
    rechnet 4,5 Milliarden Euro eingebracht. Würde man die
    Bewertung der Grundstück e ändern, könnte man sie
    heute verfassungskonform wieder erheben. Dann wür-
    den wir über einen Betrag von 20 Milliarden Euro für
    die Länderhaushalte reden, die von den oberen 5 Prozent
    der Gesellschaft bezahlt würden.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Warum machen Sie es denn nicht?)


    – Warum wir es nicht machen? Die Antwort ist relativ
    einfach: weil wir derzeit dafür keine Mehrheit im Bun-
    desrat finden. Sie wissen genauso wie wir, dass wir diese
    Mehrheit brauchen.

    Ich will Ihnen an einem Be ispiel deutlich machen,
    wie sich Ihr Raubzug der Reichen auf Kosten der Armen
    ausgewirkt hat.


    (Lachen des Abg. Heinz Seiffert [CDU/CSU])


    Es ist doch eine alte Weisheit: Das, was man den Reichen
    schenkt, muss man anderen nehmen. Die Familie Quandt,
    Ihnen vielleicht bekannt, besteht aus drei Personen. Als
    Sie die Erhebung der Vermögensteuer haben verfassungs-
    widrig werden lassen, hatte diese Familie BMW -Aktien
    im Wert von damals 13,5 Milliarden DM in ihrem Besitz.
    Darauf musste sie 0,5 Prozent Vermögensteuer zahlen.
    Das ist, wie wenn unsereins a Fuf fzgerl aus der Tasche
    fällt, sagt man in Niederbayern. Die Nichterhebung der
    Vermögensteuer war für diese armen Menschen mit dem
    Vermögen von 13,5 Milliarden DM ein schönes Steuer-
    geschenk von immerhin 67,5 Millionen DM.

    Wie es so ist, bleibt Gutes nicht lange ungestraft. Des-
    wegen musste man eine Kompensation finden, um dieses
    Steuergeschenk zu finanzie ren. Was hat man gemacht?
    Man hat die Grunderwerbsteuer um 75 Prozent erhöht.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Schlecht informiert!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Florian Pronold
    – Das war damals eine de r Kompensationen für die
    Nichterhebung der Vermögensteuer.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die Erbschaftsteuer wurde erhöht! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Die SPD hat doch zugestimmt!)


    – Das war etwas anderes. Ab er die Grunderwerbsteuer
    wurde erhöht. Das bedeutete für einen Bausparer , der
    sich damals für 300 000 DM eine Eigentumswohnung
    gekauft hatte: Er hätte vorher 6 000 DM Grunderwerb-
    steuer zahlen müssen, nac hher, als die V ermögensteuer
    nicht mehr erhoben werden konnte, waren es
    10 500 DM, also 4 500 DM mehr.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die Erbschaftsteuer ist heraufgesetzt worden! Das ist Ihre sozialistische Neidhammelpolitik! So ein Quatsch!)


    – Hören Sie einmal zu. – Das bedeutet: 15 000 Bauspa-
    rer, die sich mühevoll ein Eigenheim ersparen, werden
    von Ihnen als leistungsfähiger als die drei Mitglieder der
    Familie Quandt betrachtet.


    (Ute Kumpf [SPD]: Da kommt’s raus!)


    Es braucht nämlich 15 000 Bausparer, um dieses Steuer-
    geschenk an die Familie Quandt zu finanzieren. Und das
    liegt in Ihrer Verantwortung.


    (Beifall bei der SPD – Heinz Seif fert [CDU/ CSU]: Und warum habt ihr damals zugestimmt?)


    Der jetzt von Ihnen vor gelegte Gesetzentwurf sieht
    vor, die Vermögensteuer nicht mehr bundesweit einheit-
    lich zu erheben, sondern di e Frage, ob Vermögensteuer
    erhoben wird oder nicht, in die Kompetenz des einzelnen
    Landes zu geben. Sie behaupten, die Vermögensteuer sei
    ein bürokratisches Monstrum.


    (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Ist sie auch!)


    Es sind Gerüchte im Umlauf, die Verwaltungskosten wür-
    den ein Drittel der Einnahmen aus der V ermögensteuer
    ausmachen, während eine Untersuchung aus Nordrhein-
    Westfalen nachweist, dass der V erwaltungsaufwand
    11 Prozent beträgt. Vielleicht ist ja Nordrhein-Westfalen
    besser organisiert als andere Bundesländer


    (Lachen des Abg. Heinz Seiffert [CDU/CSU])


    und hat deshalb einen niedrigeren Verwaltungsaufwand.
    Wenn man die V ermögensteuer verfassungskonform
    wieder erheben würde, wäre der Anteil im Übrigen nie-
    driger.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Was sind das denn für Märchen?)


    – Das sind keine Märchen. Das können Sie in der „Süd-
    deutschen Zeitung“ nachlesen. Ich nenne Ihnen gern die
    entsprechende Stelle aus dem Jahr 1999 und wir stellen
    Ihnen auch gern die entsprechende Untersuchung aus
    Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Daraus können Sie
    lernen, wie man das vernünftig macht.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Danke! Ich lebe da und weiß, wie schlecht es dort ist!)

    – Ach, Sie waren das, di e im Zusammenhang mit der
    Dienstwagenbesteuerung von dem Mitarbeiter, der den
    Rolls Royce fährt, gesprochen hat. Jetzt erinnere ich
    mich wieder.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Aber es war richtig!)


    – Das war völlig verkehrt, aber das ist hier nicht das
    Thema.

    Wenn Sie die Gesetzgebungskompetenz an die Län-
    der geben, haben Sie folgendes Problem: Sowohl die
    Rechtseinheit als auch die Einheitlichkeit der Lebensver-
    hältnisse werden natürlich infragegestellt. Das Problem
    kennen wir zum Beispiel auch aus der europäischen De-
    batte. Sie wollen einen St euersenkungswettbewerb in
    diesem Bereich. Das Er gebnis wäre – wir alle würden
    das nicht gut finden; wir diskutieren darüber gerade im
    Zusammenhang mit der Zinsbesteuerung –, dass insge-
    samt weniger Steuereinnahmen erzielt würden, insbe-
    sondere weniger Steuereinnahmen von den oberen
    5 Prozent der Gesellschaft, die besonders leistungsfähig
    sind. Sie wollen, dass diese Gruppe weniger Steuern
    zahlt.

    Ihr Gesetzentwurf bedeutet mehr Bürokratie, weil das
    Bundesland, das die V ermögensteuer einführt, das ge-
    samte Vermögen des Steuerpf lichtigen zugrunde legen
    muss. Wenn dieses Vermögen auf mehrere Bundesländer
    verteilt ist, müssen die betreffenden anderen Bundeslän-
    der mitwirken, dieses Vermögen zu ermitteln. Das ist ein
    relativ kompliziertes Verfahren; denn die Länder ohne
    Vermögensteuer werden wahr scheinlich die erforderli-
    chen Bewertungen gar nicht mehr vornehmen. Ihr V or-
    schlag bedeutet also erstens mehr Bürokratie und zwei-
    tens, dass er praktisch nich t durchführbar ist. – Ihrem
    Lächeln entnehme ich, dass Sie mir zustimmen, Herr
    Kollege.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Heinz Seif fert [CDU/CSU]: Sie haben keine Ahnung! Das ist lächerlich, was Sie sagen! Unglaublich!)


    Was Sie machen, ist typisch. Ihr V orschlag erinnert
    mich an die Sache mit den Betriebsprüfern. Einige Län-
    der werben offensichtlich damit, dass es bei ihnen weni-
    ger Betriebsprüfungen gibt. Das bedeutet, dass die Be-
    triebe in diesen Ländern real weniger Steuern zahlen
    müssen. Auch diese Debatte haben wir in diesem Hause
    schon des Öfteren geführt. Ich habe den Eindruck, dass
    die mit Ihrem Vorschlag eröffnete Möglichkeit der Steuer-
    verkürzung ein wichtiger Standortfaktor für das eine oder
    andere Bundesland sein soll.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist eine Verleumdung!)


    – Das ist keine V erleumdung; das ist die W ahrheit. Sie
    wissen ja: Eine V erleumdung ist umso schlimmer , je
    mehr sie der Wahrheit entspricht. In diesem Sinne war es
    eine ganz schlimme V erleumdung, weil nämlich das,
    was ich gesagt habe, wahr ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Florian Pronold
    Ein letzter Punkt. Heute Vormittag konnten wir wie-
    der erkennen, dass die Union den USA in vielen Dingen
    sehr nahe steht. Ich würde mich freuen, wenn dieses va-
    sallenähnliche Verhalten, das die Union in der Außenpo-
    litik an den T ag legt, auch bei der V ermögensbesteue-
    rung Einzug finden würde.


    (Beifall bei der SPD)


    Die USA erzielen nämlich 3,9 Prozent ihrer Steuerein-
    nahmen aus der Vermögensbesteuerung. Die Bundesre-
    publik dagegen erzielt nur 0,9 Prozent ihrer Steuerein-
    nahmen aus der Vermögensbesteuerung.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie wird doch gar nicht erhoben!)


    – Doch! Die Erbschaftsteuer gehört zur Vermögensteuer.
    Ich nehme an, dass Sie das wi ssen und dass Sie meiner
    Belehrung nicht bedürfen.

    Sie jammern sonst immer da rüber – meistens unbe-
    rechtigt –, dass Deutschland Schlusslicht ist. In diesem
    Fall trifft es zu: Deutschl and ist zusammen mit Öster-
    reich Schlusslicht bei der Vermögensbesteuerung. Aber
    der Grundsatz unseres Steuersy stems ist, dass die star-
    ken Schultern mehr tragen sollen als die schwachen.
    Dieses Prinzip wird durch Ih ren Gesetzentwurf verletzt,
    weil nämlich die Reichen außen vor bleiben und sich
    arm rechnen können.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Wer ist reich?)


    Deswegen werden wir Ihrem Gesetzentwurf nicht zu-
    stimmen. Wir bleiben bei dem Prinzip „Robin Hood“
    und gehen nicht über zu dem Prinzip „Sherif f von Not-
    tingham“, dem Sie hier folgen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


Nächster Redner ist de r Abgeordnete Dr . Michael
Meister, CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Angesichts des V ortrages des Kollegen Pronold
    muss man sagen:


    (Ute Kumpf [SPD]: Guter Vortrag!)


    Man darf sich am heutigen Tage nicht wundern, dass die
    Zahl der arbeitslosen Menschen auf 4,6 Millionen ge-
    stiegen ist. Ihre Politik, die Sie gerade dar gestellt haben,
    hat in den letzten 12 Monaten einen Anstieg der Zahl der
    Arbeitslosen von über 400 000 bewirkt. Sie haben von
    den Schwächsten der Gesellschaft gesprochen. In diesem
    Jahr haben Sie 400 000 Menschen alleine gelassen und
    in die Arbeitslosigkeit gedrängt. Das ist eine Folge Ihrer
    Politik, die allein aus Ideo logie besteht und keinerlei
    Sachkenntnis von den wirtschafts- und finanzpolitischen
    Zusammenhängen aufweist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Machen Sie endlich Schluss mit dieser Ideologie! Fan-
    gen Sie an, Sachkenntnis in Ihre Politik einzubeziehen!

    Ich will Ihnen einmal sagen, was die Bundesbank zu
    dem, was Sie hier vor getragen haben, feststellt. Ich zi-
    tiere den Bericht der Bundesbank aus dem März 2003:

    Zudem muss Klarheit darüber bestehen, dass Pro-
    duktion und Leistung, die Schaf fung von W erten
    und Arbeitsplätzen Vorrang vor der Verteilungspoli-
    tik haben.

    Herr Pronold, das ist eine klare Antwort auf Ihre V ertei-
    lungspolitik. Sie ist der fa lsche Weg. Sie richten den
    Standort Deutschland, die W irtschaft und die Arbeits-
    plätze, mit Ihrer Ideologie zugrunde. Hören Sie endlich
    auf damit!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Bundesbank sagt in ihrem Bericht noch mehr:

    Die gegenwärtige Wachstums- und Vertrauenskrise
    findet ihren Ausdruck in der seit Jahren schwachen
    Investitionsneigung der Unternehmen. Angesichts
    der hohen Unsicherheiten erscheinen die Ertrags-
    aussichten als zu gering.

    Deshalb wird nicht investie rt und deshalb ist dringend
    Klarheit notwendig.

    Ich bedanke mich herzlich dafür, dass Sie Klarheit ge-
    schaffen haben. Wir wussten bis zu dieser Minute nicht,
    was die SPD im Hinblick auf die V ermögensteuer will.
    Es wurde laviert und gesagt, einige SPD-regierte Länder
    würden sie möglicherweise wollen. Der Herr Bundes-
    kanzler, der leider nicht anwe send ist – er hätte sich mit
    Sicherheit über Ihre Rede gefreut –, hat gesagt, er wolle
    keine Vermögensteuer.


    (Florian Pronold [SPD]: Weil sie im Bundesrat nicht durchsetzbar ist!)


    Seit ein paar Minuten wissen wir: Die SPD-Bundestags-
    fraktion will anders als der Bundeskanzler, der in der Öf-
    fentlichkeit das Gegenteil verkündet, die Einführung der
    Vermögensteuer in Deutschland.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Unerhört! – Florian Pronold [SPD]: Wann habe ich das denn gesagt?)


    – Sie haben eben von diesem Pult aus dar gestellt, dass
    Sie die V ermögensteuer wollen. W ir haben das zur
    Kenntnis genommen. Seit diesem Zeitpunkt ist klar: Die
    SPD-Bundestagsfraktion will in Deutschland eine V er-
    mögensteuer.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubert Ulrich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Regen Sie sich nicht so auf!)


    – Ich rege mich nicht auf. Ic h stelle fest: Es gibt einen
    Dissens zwischen dem Bundeskanzler und der Fraktion,
    die ihn angeblich unterstü tzt. Ich bin Herrn Pronold
    dankbar, dass er dies hier so klar vorgetragen hat.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Michael Meister
    Alle sieben Minuten geht in Deutschland ein Unter-
    nehmen verloren. 400 000 Menschen verlieren pro Jahr
    durch Ihre Politik, die zu Unternehmensinsolvenzen
    führt, ihren Arbeitsplatz. Lehrstellen, die wir in Deutsch-
    land dringend benötigen, können nicht geschaf fen wer-
    den, da Sie mit Ihrer Politik Unternehmen zugrunde
    richten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist so niedrig wie
    noch nie. Im Maschinenbau zu m Beispiel gibt es einen
    Auftragsrückgang.


    (Florian Pronold [SPD]: W ir haben seit sechs Jahren keine Vermögensteuer! Vielleicht deswegen?)


    Gehen Sie einmal in die Heimatstadt Ihres Bundes-
    kanzlers: Auf der Hannover -Messe in diesem Jahr wer-
    den 800 Aussteller weniger sein als in den V orjahren.
    Warum kommen weniger Aussteller zur Hannover -
    Messe? Weil Sie eine Wirtschaftspolitik machen, die für
    diesen Standort keine Perspektive bietet.

    In dieser Situation kündigen Sie den Menschen in
    Deutschland an: Die SPD-Bu ndestagsfraktion will wei-
    tere Substanzsteuern. In dieser Situation wäre es notwen-
    dig gewesen, klar zu sagen: Wir wollen keine Substanz-
    steuern in Deutschland. Das ist das Signal, das gebraucht
    wird. Aber nun besteht Klarheit und nun wissen wir, wo-
    rüber wir mit Ihnen zu diskutieren haben und womit wir
    rechnen können.

    Wir brauchen dringend ein höheres Wachstum und
    über das Wachstum mehr Steuereinnahmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Florian Pronold [SPD]: In Ihrem Gesetzentwurf steht, dass auch Sie die Vermögensteuer wollen!)


    Herr Pronold, wenn ein um nur 6 Promille höheres
    Wachstum gelingen würde, dann hätten wir pro Jahr
    3,5 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen. Das ist ge-
    nau das Volumen, das Sie angeblich anstreben. Machen
    Sie endlich eine Politik, di e für mehr W achstum sorgt,
    die diese 6 Promille herbeiführt! Dann brauchen Sie in
    Deutschland keine Vermögensteuer zu aktivieren.

    Wir fordern eine Politik, die endlich Perspektiven
    nach vorne schafft und die dafür sor gt, Investitionsklar-
    heit und vernünftige Rahmenbedingungen zu schaf fen.
    Ich hätte mir gewünscht, dass wir in der heutigen Ab-
    stimmung zu dem Er gebnis kommen: Der Deutsche
    Bundestag stellt fest, dass die V ermögensteuer abge-
    schafft wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Florian Pronold [SPD]: Sehen Sie doch einmal in den Gesetzentwurf! Da steht etwas anderes!)


    Jetzt sagen Sie: W enn wir sie als Bundesgesetz ab-
    schaffen, dann wird sie möglicherweise auf Landesebene
    wieder eingeführt. Sie hätte n in der Debatte zur ersten
    Lesung dieses Gesetzentwu rfes anwesend sein sollen.
    Damals hatte ich Ihnen angeboten – die FDP hatte signa-
    lisiert, dass sie zustimmt –,


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ja!)


    gemeinsam die Vermögensteuer, die als eine Steuerart
    im Grundgesetz verankert ist, aus dem Grundgesetz zu
    streichen. Dann wäre sie als Bundessteuer und als Lan-
    dessteuer nicht mehr vorhanden und dann gäbe es keine
    Vermögensteuer mehr. Stimmen Sie unserem V orschlag
    zu! Dann brauchen Sie keine Angst mehr zu haben, dass
    irgendein Bundesland diese Steuer einführt!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das ist eine Ausrede von Ihnen. Sie haben keinen Mut
    zu Entscheidungen.

    Meine Damen und Herren, dieselbe Substanzbesteue-
    rung betreiben Sie bei der Gewerbesteuer.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Oh!)


    Ich bitte Sie, sich einmal anzuschauen, was momentan
    bei der Gewerbesteuer passiert. Sie von den Grünen ha-
    ben vielleicht nicht gelesen, was Ihre Bundestagskolle-
    gen von der SPD vorhaben. Sie sollten einmal nachlesen,
    was der Herr Poß dazu gesagt hat. Er hat sich im Rah-
    men der Gemeindefinanzreform eindeutig für eine Reak-
    tivierung der Substanzbesteuerung ausgesprochen.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Völliger Unsinn!)


    Diese Vorschläge gibt es bei Ihnen.

    Sie wollen den Unternehmen in der schwierigen Wirt-
    schaftslage, die wir heute haben, über die Substanzbe-
    steuerung Liquidität entziehen. Sie führen mit drei Bun-
    desländern, mit Schleswig-Ho lstein, Berlin und Nord-
    rhein-Westfalen, eine Debatte über die Erbschaftsteuer.
    Sie wollen die Erbschaftste uer erhöhen und auch damit
    den Unternehmen Liquidität entziehen. So vertreiben Sie
    Unternehmen aus Deutschland. Sie richten Unternehmen
    zugrunde und Sie betreiben damit eine Politik nicht ge-
    gen die Unternehmer, sondern gegen die Arbeitnehmer ,
    die dabei ihren Arbeitsplatz verlieren. Mit Ihrer Politik
    treffen Sie die Schwächsten der Gesellschaft. Dafür tra-
    gen Sie, Herr Pronold, und Ihre Fraktionskollegen die
    Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir als Union fordern eine klare Ansage zur V ermö-
    gensteuer. Wir wollen, dass sie in Deutschland gänzlich
    verschwindet. Wir fordern ei ne klare Ansage zur Erb-
    schaftsteuer. Wir wollen keine Erhöhung der Erbschaft-
    steuer und wollen für Betriebsüber gänge Erleichterun-
    gen schaffen, damit für diese Nachfolgeregelungen
    möglich sind und Betriebe nicht ohne Grund zerstört
    werden. Hinsichtlich der Gewerbesteuer wollen wir eine
    Gemeindefinanzreform, die keine Substanzbesteuerung
    kennt. Wenn wir diese klaren Ansagen machen und
    keine Neiddebatte führen, wie Sie es getan haben, dann
    kommen wir endlich voran.

    Ich möchte Ihnen einige Punkte nennen, zu denen Sie
    eine Neiddebatte führen: Mit Ihrer Unternehmensteu-
    erreform 2001 haben Sie dafür gesor gt, dass Körper-
    schaften keine Körperschaftsteuer mehr zahlen, dafür
    aber Arbeitnehmer und der Mittelstand eine höhere Steu-
    erlast zu tragen haben.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Michael Meister

    (Bernd Scheelen [SPD]: Schwachsinn! – Hubert Ulrich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehen Sie sich die Zahlen doch einmal an!)


    Was ist denn das für eine St euerpolitik, bei der Körper-
    schaften keine Steuern zahlen, aber Arbeitnehmer und
    Mittelstand herangezogen werden? Was hat das mit so-
    zialer Gerechtigkeit zu tun, von der Sie immer sprechen?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie legen ein Steuervergünstigungsabbaugesetz
    vor. Darin steht, dass die Spekulationsfrist für private
    Veräußerungsgewinne wegfällt und dass derjenige, der
    als Daytrader an der Börse un terwegs ist, seinen Steuer-
    satz um 200 Prozent reduziert bekommt, weil er seine
    Gewinne statt mit seinem pe rsönlichen Steuersatz jetzt
    nur noch mit 15 Prozent versteuern muss. Das machen
    Sie! Sie treten für eine ni edrigere Besteuerung von Spe-
    kulationsgewinnen ein. Ist da s eine Politik für soziale
    Gerechtigkeit? Ich sage einde utig Nein. So etwas ma-
    chen wir nicht mit. W ir sind für soziale Gerechtigkeit
    und Sie machen Politik für Spekulanten in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Florian Pronold [SPD]: Manche Vorwürfe sind so absurd, da sind selbst wir sprach los! – Zuruf der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks)


    – Doch, so ist es, Frau Hendr icks. Lesen Sie doch nach,
    was in dem Entwurf Ihres Steuerver günstigungsabbau-
    gesetzes zur Besteuerung privater V eräußerungsge-
    winne steht! Lesen Sie nach, was der Wegfall der Speku-
    lationsfrist für den Tageshändler an der Börse bedeutet!
    Dieser Wegfall bedeutet für ihn eine Steuersenkung um
    200 Prozent. Das wollen wir nicht.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Was ist das denn für eine Rechnung?)


    Das hat nach unserer Meinung mit sozialer Gerechtigkeit
    nichts zu tun.


    (Ute Kumpf [SPD]: Wo haben Sie Abitur gemacht?)


    – Ich rechne es Ihnen gern vor. Dann verstehen Sie auch
    einmal Ihren eigenen Gesetzentwurf.


    (Lothar Binding [Heide lberg] [SPD]: Können Sie das mit der Senkung um 200 Prozent noch einmal erläutern? Das habe ich nicht verstanden!)


    – Stellen Sie eine Zwischenfrage, dann bekommen Sie es
    erläutert.

    Sie haben die Steueramnestiepläne angesprochen.
    Der Bundeskanzler hat erwartet, dass aufgrund der Am-
    nestieregelung Kapital in Höhe von 100 Milliarden Euro
    nach Deutschland zurückkäme. Gleichzeitig diskutieren
    Sie hier – Herr Pronold kündigt das an – die W iederein-
    führung der V ermögensteuer. Glauben Sie denn, dass
    auch nur ein einziger Mens ch Geld nach Deutschland
    zurückführt, wenn Sie ihm hier mit der Vermögensteuer
    drohen? Ihr Bundesfinanzminister ist hier ein Stück weit
    realistischer. Er geht nur von Steuermehreinnahmen in
    Höhe von 5 Milliarden Euro aus.
    Solange Sie davon ausgehen, die V ermögensteuer zu
    aktivieren, solange Sie De batten über die Erbschaft-
    steuer führen, solange Sie den Menschen mit Kontroll-
    mitteilungen drohen, wird es keinen einzigen Menschen
    geben, der sein Kapital in ei n Land transferiert und dort
    anlegt, in dem das Bankgehe imnis ausgehöhlt wird, in
    dem man eine riesige Bürokratie schaf ft, in dem man
    plötzlich 300 Millionen Konten kontrollieren möchte.
    Mit dieser Kontroll- und Bürokratiewut müssen Sie end-
    lich aufhören. Ihr Wirtschaftsminister sagt, er wolle Bü-
    rokratie abbauen. Sie aber tu n in Ihrer Politik genau das
    Gegenteil dessen, was Sie in Ihren Sonntagsreden an-
    kündigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Diese Debatte führen wir in einer Situation, in der ein
    Herr Lauterbach, der in der vom Bundeskanzler einberu-
    fenen Kommission zur Reform der Gesundheitspoli-
    tik sitzt, den Leuten droht, dass sie auf ihre Kapitaler-
    träge auch noch eine Ges undheitsabgabe in Höhe von
    nahezu 11 Prozent zahlen müssen. Das ist doch ein Witz!
    Glauben Sie denn, dass Sie den Finanzmarkt Deutsch-
    land mit Vermögensteuer, mit Erbschaftsteuer, mit Kon-
    trollmitteilungen, mit Sozialabgaben auf Kapitalerträge
    attraktiv machen können? Das ist der völlig falsche
    Weg! Wenn Sie diese Debatten endlich beenden und
    Klarheit schaffen würden, dass das alles nicht kommt,
    wird Ihre Wirtschaftspolitik an dieser Stelle endlich ver-
    nünftig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Als das Bundesverfassungsgericht damals die V er-
    mögensteuer als nicht verfa ssungsgemäß angesehen hat
    und wir daraufhin diese ausg esetzt haben, haben wir
    zwei Steuern erhöht, um den dadurch entstandenen Aus-
    fall zu kompensieren. Das war zum Ersten die Grunder-
    werbsteuer und zum Zweiten die Erbschaftsteuer. Wenn
    ich sage „wir“, heißt das, Sie waren dabei und haben das
    mitbeschlossen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)


    Nicht allein die Koalition, sondern Sie und auch die
    SPD-regierten Länder haben dafür gestimmt.


    (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Mit der Mehrheit der SPD!)


    Herr Pronold, Sie haben von diesem Pult aus gesagt,
    Sie wollten die Vermögensteuer wieder aktivieren. Dann
    sollten Sie aber auch diese beiden Steuern, also die Erb-
    schaftsteuer und die Grunderwerbsteuer, wieder senken.
    Davon habe ich allerdings nichts gehört. Es muss eine
    Korrektur erfolgen. Doch Si e denken grundsätzlich nur
    an Steuererhöhungen, die zu höheren Belastungen der
    Menschen in diesem Land führen. Dieses Denken ist
    falsch. Das muss sich endlic h ändern. Wir müssen da-
    rüber nachdenken, wie wir die Steuer - und Abgabenlast
    senken, damit sich Leistung in Deutschland wieder
    lohnt, und dürfen nicht das Gegenteil tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zum Thema Verwaltung und Bürokratie. Wir sind
    glücklich darüber, dass es in Deutschland nur noch eine






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Michael Meister
    Steuer gibt, nämlich die Grundsteuer , die von den Ein-
    heitswerten abhängt und dass das bei allen anderen Steu-
    ern nicht mehr der Fall ist. W ir sind auch glücklich da-
    rüber, dass wir im Rahmen der Gemeindefinanzreform
    die Chance haben, die Grundsteuer zu reformieren, da-
    mit wir in Zukunft auch bei ihr auf Einheitswerte, Fort-
    schreibungen und Bewertungen von Grundstücken in der
    alten Form verzichten können. Das wäre ein großer Fort-
    schritt beim Abbau von Bürokratie und Verwaltung.


    (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Das wäre ein großer Wurf!)


    Wenn Sie darüber nachdenken würden, dann würden Sie
    etwas für Deutschland tun.

    Stattdessen haben Sie von diesem Pult aus vorgeschla-
    gen, eine Steuer einzuführen – die Vermögenssteuer –, für
    die man die Einheitswerte br aucht. Das wäre eine voll-
    kommen falsche Entwicklung, die dazu beiträgt, Büro-
    kratie dauerhaft zu etablieren. Nein, Sie sollten Bürokra-
    tie an dieser Stelle dauerhaft abbauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie haben zu Recht die internationale Ebene ange-
    sprochen und haben die USA ausgewählt. Ich will Sie
    aber darauf hinweisen, dass es auch in der EU hinsicht-
    lich der Kapitalgesellschafte n den Trend gibt, dass die
    nationalen Gesetzgeber immer mehr dazu über gehen,
    Substanzsteuern abzuschaffen. Wenn wir innerhalb der
    EU wettbewerbsfähig sein wollen, dann müssen auch bei
    uns die Substanzsteuern weg. Verlassen Sie den falschen
    Weg, der die W ettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt, und
    begeben Sie sich mit uns auf den richtigen Weg!

    Wenn Sie etwas weniger Ideologie im Kopf hätten
    und ein bisschen mehr Sach verstand walten lassen wür-
    den, dann könnten wir, wie ich glaube, in der Steuerpoli-
    tik vernünftig vorankommen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Ihren Sachverstand wollen wir nicht, Herr Meister!)


    Ich bedauere, dass das noch nicht gelungen ist. Ich be-
    dauere auch, dass die Debatte zur ersten Lesung, in der
    wir die Grundpositionen ausget auscht haben, bei Ihnen
    zu keinerlei Reaktion geführt hat. Sie sind in Ihrem Vor-
    trag sogar hinter das zurück gefallen, was Sie in der ers-
    ten Lesung gesagt haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)