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ID1503711000

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    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Lietz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Wehrbeauftragter!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist mittlerweile ein
    guter parlamentarischer Brauch, dass wir einmal jährlich
    über den Bericht des W ehrbeauftragten diskutieren und
    uns mit den Nöten und Sor gen der Soldaten der Bundes-
    wehr, die ja eine Parlamentsarmee ist, befassen. Wir blicken
    übrigens – das erscheint mir erwähnenswert – auf eine
    44-jährige Tradition zurück; denn seit 1959 gibt es das
    Beschwerderecht der Soldaten und das Amt des Wehrbe-
    auftragten.

    Seit fünf Jahren bin ich im Bundestag und habe in
    dieser Zeit festgestellt, dass es auch die eher unerfreuli-
    che Tradition gibt, dass sich die Beschwerden wiederho-
    len, dass sie nicht immer ernst genommen und deswegen
    nicht bearbeitet werden. So gab es im Berichtsjahr
    2002 – das ist schon erwähnt worden – insgesamt 6 436
    gemeldete Vorgänge. Das sind 32 Prozent mehr Be-
    schwerden als ein Jahr zuvor.

    Ich bin im Gegensatz zu Ih nen, Herr Nachtwei, nicht
    der Meinung, dass diese Zunahme nur darauf zurückzu-
    führen ist, dass sich die Soldaten, wie Sie eben ausge-
    führt haben, bei dem derze itigen Wehrbeauftragten eher
    trauen, sich zu beschweren. Das hat andere Gründe, die
    Sie teilweise auch schon selber dargelegt haben.


    (Beifall der Abg. Christa Reichard [Dresden] [CDU/CSU])


    Ich schlage vor, uns in Zukunft einmal im Jahr einen
    Sachstandsbericht des Verteidigungsministeriums vorle-
    gen zu lassen,


    (Zurufe von der SPD: Den kriegen wir doch!)


    in dem die Punkte, die der Wehrbeauftragte angeprangert
    hat, angesprochen werden, u nd uns mitteilen zu lassen,
    wie viel davon abgearbeitet worden ist. Das findet der-
    zeit nicht in dem Maße statt, wie ich mir das wünsche.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Zustand, der hier besprochen worden ist, zeigt,
    dass in der Bundeswehr einiges im Ar gen liegt. Wer das
    verhehlt, nimmt die Soldaten nicht ernst, Herr Kolbow .
    Sie haben eine Bundesweh rreform auf den W eg ge-
    bracht. Kaum, dass sie auf den Weg gebracht worden ist,
    stellt der nächste V erteidigungsminister fest, dass sie
    nicht ausreicht. Er kündigt erst für Ende Februar , dann
    für Ende März und nun für Ende April verteidigungspo-
    litische Richtlinien an. In der Zwischenzeit fragen sich
    viele Soldaten, an welchen Stellen die Kürzungen erfol-
    gen werden. Weil das niemand weiß, herrscht Unsicher-
    heit in der T ruppe. Deshalb fordere ich den V erteidi-
    gungsminister, der leider während dieser Diskussion
    nicht anwesend ist, auf, im Zusammenhang mit diesem
    Thema endlich Klarheit zu schaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Helga Daub [FDP])


    Einer der Punkte, die sich mit schöner Regelmäßig-
    keit wiederholen, ist die Kl age des W ehrbeauftragten,
    dass der Zugriff auf das Intranet der Bundeswehr nicht
    möglich sei. Das geht uns genauso, Herr Dr. Penner. Seit
    Jahren versuchen wir, Informationen über dieses System
    der Bundeswehr zu bekommen. V orschriften, die nur
    noch über das Intranet verbreitet und veröf fentlicht wer-
    den, stehen uns somit nicht zur V erfügung. Man fragt
    sich schon, ob sie nicht zur V erfügung gestellt werden
    sollen und, wenn ja, warum nicht. Allerdings haben die
    meisten von uns – meine Damen und Herren Kollegen
    aus dem Verteidigungsausschuss, ich denke, es geht Ih-
    nen genauso – einen kleine n Dienstweg gefunden, auf
    dem wir uns auf andere Art und W eise die Berichte im
    Intranet verschaffen können. Trotzdem ist das nicht be-
    friedigend.

    Die personellen Engpässe im Sanitätswesen möchte
    ich hier besonders hervorheben. Es fehlen nicht nur Sa-
    nitätsoffiziere, sondern mittlerweile auch Unteroffiziere.
    Dabei hat das Sanitätswesen der Bundeswehr internatio-
    nal einen exzellenten Ruf. Wir sind Medical Lead Nation
    in multinationalen Einsätzen . Mit diesem Pfund sollten
    wir sehr viel mehr wuchern, als wir das bisher getan ha-
    ben. Wir haben damit aber auch einen guten Ruf zu ver-
    lieren. Wenn, wie eben besc hrieben, die Tagesantritts-
    stärke zwischen 40 und 60 Prozent bzw. möglicherweise
    sogar noch darunter liegt und wenn ein T ruppenarzt
    heute 1 000 statt wie früher 400 Soldaten betreuen muss,
    dann sind die Betreuung der T ruppe in vollem Umfang
    und die Qualität der Versorgung nicht mehr gewährleis-
    tet. Im Inland herrscht Facharztmangel. W ir stellen fest,
    dass in Bundeswehrkrankenhäusern Operationssäle ge-
    schlossen und dass Operationen sehr kurzfristig abgesagt
    werden müssen. Das alles muss für uns ein böses Alarm-
    zeichen sein. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, wie
    mir führende Anästhesisten, mit denen ich gesprochen
    habe, bestätigt haben.

    2 689 Bewerber für den Beruf des Arztes in der Bun-
    deswehr gab es im Jahre 1999. Im Jahre 2002 waren es
    nur noch 1 398. 50 Prozent weniger Interesse am Beruf
    des Sanitätsoffiziers in der Bundeswehr in drei Jahren!
    Das ist für mich eine erschreckende Zahl.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Im letzten Jahr konnten zum ersten Mal nicht alle Studi-
    enplätze für Medizin, die der Bundeswehr zur Verfügung
    gestellt werden, besetzt werd en. Das ist ebenfalls ein
    Zeichen für die sinkende Attraktivität speziell des Sani-
    tätsdienstes. Auch die Anzahl der Anträge von Sanitäts-
    offizieren auf Übernahme in die Laufbahn des Berufs-
    soldaten ist rückläufig. Aufgrund einer völlig verfehlten
    Gesundheitspolitik in diesem Land verpassen wir die
    Chance, jungen Medizinern eine Perspektive in der Bun-
    deswehr zu geben. Stattde ssen gehen die jungen deut-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ursula Lietz
    schen Ärzte ins Ausland. Man trif ft sie zum Beispiel,
    wenn man große Kliniken und Universitäten in Belgien
    und in den Niederlanden besucht. Wir bilden sie aus und
    dann haben andere Länder den Nutzen. Ich finde das
    schade; denn ein junger deutscher Arzt könnte ein gute
    Perspektive in der Bundeswehr haben.

    Ich wünsche mir ein wirk sames Attraktivitätspro-
    gramm speziell für das Sanitätswesen, das ich gerne zu-
    sammen mit dem in das neue Amt berufenen Inspekteur
    des Sanitätswesens auflegen würde. Ich kann ihm nur
    unsere Sympathie bezeug en und wünsche ihm eine
    glückliche Hand und alles Gute für seine neue Aufgabe.

    Wenn aber Fachärzte und solche, die es werden wol-
    len, immer häufiger Auslandseinsätze mitmachen müs-
    sen, dann ist auch die Kontinuität der Facharztausbil-
    dung gefährdet, das heißt, junge Ärzte absolvieren
    möglicherweise keine Facharztausbildung, weil sie zu
    oft in den Einsatz müssen. Das gefährdet das System der
    Ausbildung in den Bundeswe hrkrankenhäusern und da-
    mit einmal mehr die Attrakti vität des Sanitätsdienstes.
    Das sind die warnenden W orte, die mir bei Besuchen
    von Bundeswehrkrankenhäusern immer wieder ans Herz
    gelegt werden. Die Häufigkeit der Auslandseinsätze und
    die Einsatzdauer im Allgemeinen sind immer wieder
    Thema.

    Herr Staatssekretär Kolbow hat eben gesagt, dass man
    weiterhin auf sechs Monaten bestehen müsse. Herr Ver-
    teidigungsminister Struck hat vor einiger Zeit gesagt, dass
    er darüber nachdenke, dort, wo es möglich ist, auf eine
    Einsatzzeit von vier Monaten zurückzugehen. Ich halte
    eine allgemeine Flexibilisierung für die bessere Lösung.
    Das tun auch die Soldaten. Man kann das Ganze – viele
    Generäle im Ausland tun das bereits – sehr viel flexibler
    gestalten, als es zum jetzigen Zeitpunkt geschieht.

    Im Sanitätsbereich, in dem Spezialisten immer wieder
    zum Einsatz kommen, hilft das allerdings nicht mehr. Ich
    bin fest davon überzeugt, dass wir im Laufe der Zeit zu
    der Einsicht kommen müssen, dass einfach mehr Ärzte
    eingestellt werden müssen, was durch ein Attraktivitäts-
    programm ermöglicht werden sollte.

    Das Vertrauen verspielt man auch – ich spreche die-
    sen Fall zum ersten Mal an –, wenn einem Vater falsche
    und mangelhafte Berichte üb er den Tod seines Sohnes
    im Kosovo vor drei Jahren gegeben werden. Ich habe
    diese Familie drei Jahre lang begleitet. V or einigen Mo-
    naten habe ich an Verteidigungsminister Struck in dieser
    Angelegenheit einen Brief mit der Bitte um ein vertrauli-
    ches Gespräch geschrieben. Von ihm persönlich habe ich
    bis heute weder eine Bestä tigung des Eingangs dieses
    Schreibens bekommen noch das Angebot zu einem Ge-
    sprächstermin. Ich möchte dieses Gespräch führen, da-
    mit diese Familie endlich zur Ruhe kommt. Ich bedaure,
    dass das bis jetzt nicht der Fall ist.

    Einen weiteren Beweis für die Notwendigkeit der Insti-
    tution des Wehrbeauftragten ist das Lazarett in Rajlovac.
    Nur weil ein vor Ort tätiger Soldat den Wehrbeauftragten
    informiert hat, haben wir überhaupt von den schreckli-
    chen Zuständen im dortigen Krankenhaus erfahren. Ich
    habe es zuvor nicht für mög lich gehalten, dass es inner-
    halb der Bundeswehr eine Einrichtung, die so verkom-
    men wie dieses Krankenhaus in Rajlovac war, gibt. Wir
    haben gemeinsam im Verteidigungsausschuss beschlos-
    sen, einen Neubau anzuregen.

    Wiederum durch den Bericht eines vor Ort tätigen
    Soldaten haben wir feststellen müssen, dass der Neubau
    dieses Krankenhauses stockt, und zwar aufgrund einer ,
    wie ich finde, unverantwortlichen Blockade des Finanz-
    ministers.


    (Rainer Arnold [SPD]: Das stimmt doch nicht mehr!)


    – Es ist ganz genau so. – Mittlerweile soll das Ganze auf
    den Weg gebracht sein.

    Lassen Sie mich zum Schluss noch kurz das Schicksal
    der Soldaten ansprechen, die aufgrund ihrer früheren Tä-
    tigkeit im Radarbereich einer Strahlenexposition ausge-
    setzt worden sind. Dazu wird es zunächst einen Bericht
    geben. Ich werde dazu hier zum entsprechenden Zeit-
    punkt sicherlich noch einmal Stellung nehmen. Ich hoffe
    nur, dass dieser Bericht keine Wiederholung des Berich-
    tes sein wird, den wir aus dem Verteidigungsministerium
    bekommen haben.

    Ich bin Ihnen, Herr Dr. Penner, und Ihren Mitarbeitern
    für das, was Sie geleistet haben, sehr dankbar . Ich be-
    danke mich für die wirklich gute Zusammenarbeit hier
    und im Verteidigungsausschuss.

    Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir zugehört haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Abgeordneten Rolf Kramer,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rolf Kramer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Herr W ehrbeauftragter! Meine sehr

    verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Wie im Bericht des W ehrbeauftragten richti-
    gerweise festgestellt wird, befindet sich die Bundeswehr
    nach wie vor in einem „V eränderungsprozess, der alle
    Bereiche vom Auftrag über die Struktur bis hin zur Aus-
    rüstung erfasst“. Ich werde näher auf jene Passagen des
    Berichts eingehen, die sich, erstens, mit dem Personal,
    also mit den Soldatinnen und Soldaten, befassen und die
    sich, zweitens, auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr
    beziehen.

    Der grundlegende personelle Strukturwandel, den
    die Bundeswehr zu bewältigen hat, wird an folgenden
    Zahlen deutlich: Im Jahre 2 002 dienten durchschnittlich
    295 000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr .
    Die Zielstärke nach dem Pe rsonalstrukturmodell 2000
    beträgt 285 000 Dienstposten, ausgehend von 335 000 in
    den 90er-Jahren.

    Die besondere Dramatik des personellen Umbaus
    wird an den folgenden Zahl en deutlich: Der Anteil der
    Grundwehrdienstleistenden sinkt nach dem Personal-
    strukturmodell von 105 000 auf 53 000 – er wird sich
    also halbieren –, während es im Bereich der Unterof fi-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Rolf Kramer
    ziere und der Of fiziere, bezogen auf den Istbestand von
    Anfang 2002, eines notwendigen Aufwuchses von
    20 000 Unteroffizieren und fast 1 200 Offizieren bedarf.

    Die Bundeswehr benötigt gut ausgebildete, hoch mo-
    tivierte Frauen und Männer in allen Tätigkeitsbereichen.
    Gerade im Bereich der Zeit- und Berufssoldaten konkur-
    riert die Bundeswehr mit der W irtschaft. Damit sich
    Frauen und Männer für eine Tätigkeit bei der Bundes-
    wehr entscheiden, muss eine besondere Attraktivität ge-
    boten werden.

    Das von der Bundeswehr beschlossene Programm
    zur Attraktivitätssteigerung sieht unter anderem fol-
    gende Einzelmaßnahmen vor: Die neue Laufbahn der
    Fachunteroffiziere wurde eingeführt. Bei der Feldwebel-
    laufbahn wurden die Posten eines Feldwebels des Trup-
    pendienstes und eines Feldwebels des Fachdienstes ein-
    gerichtet.

    Bei der Laufbahn der Feld webel hat sich durch die
    Verkürzung der zeitlichen Mindestvoraussetzungen um
    ein Jahr und der Bündelung der meisten Dienstposten so-
    wie der Anhebung von mehr als 1 400 Stellen von A 8
    nach A 9 einerseits der Beförderungsstau entspannt. An-
    dererseits erfüllen jetzt we sentlich mehr Oberfeldwebel
    die Mindestvoraussetzungen für eine Beförderung zum
    Hauptfeldwebel. Dass sich, bedingt durch diese Ände-
    rungen und die damit verbunde ne Attraktivitätssteige-
    rung für die Laufbahn insgesamt – dies betone ich –, in
    Einzelfällen auch individu ell empfundene Benachteili-
    gungen ergeben können, ist evident.

    Mit der Bündelung der Dienstposten sind für die Sol-
    datinnen und Soldaten sowie für ihre Familien erhebli-
    che Vorteile verbunden; denn jetzt kann ein Feldwebel
    auf seinem Dienstposten bis hin zum Stabsfeldwebel be-
    fördert werden, ohne versetzt werden zu müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In der Laufbahn der Offiziere sind durch die Weisung
    des Verteidigungsministers Kompaniechefs jetzt in die
    Besoldungsgruppe A 12 eingestuft. Damit waren insge-
    samt 1 760 Planstellenanhebungen von A 11 nach A 12
    verbunden.

    Die positiven W irkungen des Attraktivitätssteige-
    rungsprogramms sind unter anderem an den stark gestie-
    genen Bewerberzahlen für di e Laufbahnen der Feldwe-
    bel, der Unteroffiziere und der Mannschaften abzulesen.

    Den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gilt
    unser Dank für ihre aktive Mitarbeit bei den notwendi-
    gen Strukturveränderungen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich komme
    nun zu einem weiteren Aspe kt im Bericht des W ehrbe-
    auftragten, den Auslandseinsätzen der Bundeswehr .
    Gerade an diesen Auslands einsätzen wird der W andel
    der Bundeswehr hin zu eine r Armee im Einsatz – ge-
    nauer gesagt: im Friedenseinsatz – deutlich. Insgesamt
    waren bisher fast 100 000 Soldatinnen und Soldaten im
    Auslandseinsatz, im ver gangenen Jahr ungefähr 9 000
    pro Monat. Auch vor dem Hi ntergrund der aktuellen Si-
    tuation und Diskussion wird allein daran deutlich: W ir
    leisten unseren Anteil an völkerrechtlich eindeutig legiti-
    mierten Einsätzen für die friedliche Entwicklung auf die-
    sem Globus. Unsere Soldatinnen und Soldaten erfüllen
    ihre häufig gefährlichen Au fgaben vorbildlich und mit
    hoher Professionalität.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nimmt man alle Einsätze, die entweder durch die NATO
    oder durch die Vereinten Nationen legitimiert sind, und
    sieht man vom gegenwärtigen Irakkrieg einmal ab, dann
    stellt die Bundeswehr weltweit das zweitgrößte Kontin-
    gent.

    Es ist vollkommen klar, dass sich die Soldatinnen und
    Soldaten immer sicher sein müssen, dass sie ihren Dienst
    auf rechtlich einwandfreien Grundlagen leisten. Dies gilt
    im Inland wie im Ausland. Für diese Bringschuld des
    Parlaments steht die Koali tion ein. Das Bundesverfas-
    sungsgericht hat in seiner letzten Entscheidung die Posi-
    tion der Regierung und der si e tragenden Parteien ge-
    stützt.

    Mit besonderem Interesse habe ich die Ausführungen
    des Wehrbeauftragten zur inneren Führung gelesen.
    Seine Schlussfolgerung, „das Prinzip der inneren Füh-
    rung hat sich auch bei Auslandseinsätzen bewährt“, kann
    uneingeschränkt unterstützt werden. Der Bundestag hat
    durch die Einsetzung des Unterausschusses „Innere Füh-
    rung“ entschieden, sich vor dem Hintergrund der gewan-
    delten Aufgaben der Bundeswehr intensiv mit den
    Grundlagen der inneren Führung auseinander zu setzen.
    Dass auch in Zukunft die tragenden und bewährten
    Grundsätze der inneren Führung weiter gelten, muss
    nicht besonders betont werden.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der W ehr-
    beauftragte klassifiziert seinen Bericht folgendermaßen:

    Auch dieser Bericht ist der Natur der Sache nach
    ein Mängelbericht; er spiegelt also nicht den Zu-
    stand der Bundeswehr insgesamt wider. Der Bericht
    gibt Erkenntnisse wieder , die aus Eingaben von
    Soldaten, Gesprächen mit Soldaten und anderen Er-
    kenntnisquellen gewonnen wurden.

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Dieser Bericht gibt uns für
    die Zukunft Handlungsanleitu ngen für die Bereiche, in
    denen es Mängel zu beseitigen gilt, zeigt uns aber in ers-
    ter Linie, dass die Bundeswehr auf dem richtigen W eg
    ist.

    Wir bedanken uns bei allen, die durch ihren Einsatz
    den Frieden auf dieser Welt ein wenig sicherer machen,
    und ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







    (A) (C)



    (B) (D)