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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anita Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Herr Wehrbeauftragter Dr. Penner, Sie haben in Ihrer
    Rede und in Ihrem Jahresbericht 2002 auf zahlreiche De-
    fizite in der Bundeswehr hi ngewiesen. Das liegt in der
    Natur eines Mängelberichts. Für Ihren Bericht danke ich
    Ihnen auch im Namen meiner Fraktion. Ebenso gilt un-
    ser Dank natürlich auch Ihren Mitarbeitern und Mitar-
    beiterinnen.

    Gemessen an der Truppenstärke der Bundeswehr sind
    die über 6 400 Eingaben ein Maximum. Man kann auch
    sagen: Noch nie hatten so wenige Soldaten – die Bun-
    deswehr hat den niedrigsten Personalbestand seit dem
    Jahr 1961 – so viele Sorgen.

    Eine Ursache, wenn nicht die Ursache der hohen Zahl
    der Eingaben liegt gerade in der T ruppenstärke. Noch
    nie hatten so wenige Soldaten so viele Aufträge zu be-
    wältigen. Auslandseinsätze sind Normalität geworden
    und die Aufgaben in der He imat werden nicht weniger;
    ganz im Gegenteil. Ich denke nur an die Bewachung
    amerikanischer Liegenschaften. Bundeswehr im Einsatz
    kann aber nur gut gehen, wenn zu Hause alles in Ord-
    nung ist.

    Was ist nun der Kern des 44. Berichts des Wehrbeauf-
    tragten? Es ist der dramatische Abstand zwischen dem
    rot-grünen Anspruch und der W irklichkeit. Diese Bun-
    desregierung hat einfach ke in Gesamtkonzept, weder in
    der Verteidigung, noch in anderen Politikbereichen. Wir
    brauchen endlich wieder eine Sicherheitspolitik nach
    Bedrohungslage und nicht nach Kassenlage.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Herr Dr. Penner, leider unterlassen S ie es, aus den
    Elementen Ihres Berichts ein Gesamtbild zu zeichnen.
    Viele Eingaben liegen genau in diesem Problem begrün-
    det. Aber Sie scheuen sich, es deutlich aufzuzeigen. In
    Ihrer Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Be-
    richts neulich ging Ihre Kritik an der Bundesregierung
    weiter. Zu Recht forderten Sie Berechenbarkeit und Füh-
    rungsverantwortung von der politischen Führung der
    Bundeswehr. Hier liegt der Hund begraben: Die Mehr-
    zahl der Soldatinnen und Soldaten fühlt sich einer unbe-
    rechenbaren und sprunghaften politischen Führung aus-
    gesetzt. Das Gefühl, verantwortungsvoll und weitsichtig
    geführt zu werden, fehlt vielen Soldaten. W oher soll es
    auch kommen, wenn nur mit kurz- und mittelfristigen
    Aktionen regiert wird? Reform über Reform verunsi-
    chert die Truppe.
    Genau aus diesem Klima ergeben sich die handfesten
    Gründe, die zu den vielen Eingaben an den W ehrbeauf-
    tragten führen. An drei Themen zeigt sich das. Ich nenne
    erstens das Attraktivitätsprogramm, zweitens die Nach-
    wuchswerbung und drittens die Fürsor ge des Dienst-
    herrn.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, was den ersten
    Punkt angeht, kann ich nur empfehlen: Zu Risiken und
    Nebenwirkungen des Attraktivitätsprogramms fragen
    Sie Ihren Wehrbeauftragten. – Jede dritte Eingabe be-
    trifft den Bereich Personalführung. Viele der groß an-
    gekündigten Maßnahmen hatten nur einen kurzfristigen
    Effekt. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, hatte
    Glück. Viele andere wurden benachteiligt. Die an sich
    positive Hebung der Stellen für Kompaniechefs nach
    A 12 hat erhebliche Probleme mit Folgeverwendungen
    gebracht. Dazu ein groteskes Beispiel: Ein Oberleutnant,
    Zugführer und Vermessungsingenieur, hat zweimal die
    Beförderung zum Batteriechef und damit nach A 12 aus-
    geschlagen, weil er um seine Folgeverwendung nach
    A 11 im Militärgeographischen Dienst fürchtete; die Er-
    eignisse gaben ihm Recht. Das Attraktivitätsprogramm
    hatte also zur Folge, dass Leistungsträger durch die
    Übernahme von Führungsverantwortung Nachteile er-
    fahren konnten.

    Andere Offiziere und Feldwebel mussten erleben,
    dass deutlich jüngere Soldaten an ihnen vorbeizogen und
    rasant befördert wurden. Diesen Petenten geht es weni-
    ger um materielle Nachteile als vielmehr um ihre Aner-
    kennung und Selbstachtung. Ein Petent merkt zu Recht
    an, dass solche Ungleichbe handlungen Unruhe bis auf
    Kompanieebene bringen und man sich dann die Frage
    stellt: Was habe ich falsch gemacht?

    Fachunteroffiziere mögen ja helfen, personelle Lü-
    cken zu schließen. Es muss aber auch gewährleistet sein,
    dass die Seiteneinsteiger mit höherem Dienstgrad den
    allgemeinen Anforderungen entsprechen. Gerade die
    mangelnde Fähigkeit, Menschen zu führen, erntet aber
    viele kritische Stimmen aus der Truppe. Aus Gesprächen
    mit jungen Kompaniechefs sind mir deren Sor gen be-
    kannt, dass Fachunterof fiziere nicht überzeugen, dass
    die Truppe sie nicht anerkennt. Es ist beklagenswert,
    wenn der Dienstgrad nur noch etwas über die Besol-
    dungsgruppe, aber nichts me hr über die Fähigkeit zum
    Führen von Soldaten aussagt. Führungskompetenz ist
    immer noch das, was die So ldaten am meisten brauchen
    und schätzen.

    Gleichzeitig fühlen sich ab er altgediente Unterof fi-
    ziere und Feldwebel degradiert, weil sie oft die Aufga-
    ben von qualifizierten Ma nnschaftsdienstgraden über-
    nehmen müssen. Ob sich diese Probleme auf eine
    Übergangsphase beschränken lassen, bleibt zu bezwei-
    feln. Das Attraktivitätsprogramm hat zu viele Nebenwir-
    kungen. Die militärische Ausbildung der Fachdienst-
    unteroffiziere muss deutlich verbessert werden. Die
    Folgeverwendungen der Kompaniechefs müssen ange-
    passt werden.

    Ich komme zweitens zur Nachwuchswerbung der
    Bundeswehr. Wie sehr die Nachwuchsgewinnung stockt,
    zeigt das weiterhin rückläufige Bewerberaufkommen für






    (A) (C)



    (B) (D)


    Anita Schäfer (Saalstadt)

    Offizierstellen, ganz besonders für Sanitätsof fizierstel-
    len. Wie nachlässig man an die Nachwuchswerbung
    herangeht, zeigen zum Beispi el Fälle, in denen Zeitsol-
    daten bei der Bewerbung keine V orstellung vermittelt
    bekommen, was es heißt, Sold at zu sein. Das V erteidi-
    gungsministerium muss hier kräftig nachbessern und den
    Bewerbern mehr Informationen geben. Bei allen Äuße-
    rungen, angefangen bei dene n des Ministers, muss klar
    werden, dass Soldat kein Beruf wie jeder andere ist. Ein
    einheitliches soldatisches Berufsbild muss vermittelt
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Junge Menschen vermissen daher logischerweise eine
    klare Perspektive bei der Bundeswehr. Es darf nicht vor-
    kommen, dass Bewerbern nichts über die allgemeine
    Grundausbildung gesagt wird. Aus den Petitionen an den
    Wehrbeauftragten ergibt sich deutlich die Erkenntnis:
    Auf Nachwuchswerbung legt der Verteidigungsminister
    nicht seinen Schwerpunkt. Ich fordere daher mehr En-
    gagement von Minister Struck in dieser Sache. Ansons-
    ten hat die Bundesregierung fü r die Einsätze bald keine
    Soldaten mehr.

    An der Nachwuchswerbung wird aber noch etwas
    deutlich: Die rot-grüne Regier ung schafft es nicht, das
    Ansehen des Soldatenberufs unter Jugendlichen zu stei-
    gern; vermutlich will sie das auch gar nicht. W er eine
    Armee in den Einsatz schickt, muss auch hinter ihr ste-
    hen. Ich glaube, viele Jugendliche spüren, dass diese Re-
    gierung zwar die Bundeswehr braucht, sie aber nicht
    schätzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Worte Spardiktat und Unterfinanzierung sagen viel
    aus. Neben den Verdienstmöglichkeiten ist aber das An-
    sehen eines Berufs für Juge ndliche der wichtigste Ent-
    scheidungsfaktor.

    Heute dominiert aber eine Ohne-mich-Einstellung die
    Sicht der Jugend auf die Bundeswehr . Das vermeintlich
    hohe Ansehen in Meinungs umfragen geht mit weit ge-
    hendem Desinteresse einher, wie es der Truppe wirklich
    geht. Viele Soldaten meinen auch, ein Desinteresse der
    Politik zu spüren. Verteidigungspolitik wird ausschließ-
    lich als Sparpolitik empfunden, ausgetragen auf dem Rü-
    cken der Soldaten. Die polit ische Symbolik sowie Sinn
    und Zweck der Einsätze bleiben nachrangig.

    Viele Eingaben an den Wehrbeauftragten zeigen, dass
    die Grenze der materiellen wie auch der ideellen Belast-
    barkeit der Streitkräfte erreicht ist. Die starke Belastung
    im Dienst dringt auch nach außen und wird von der Ge-
    sellschaft wahrgenommen. Damit bin ich bei meinem
    dritten Punkt, der Fürsorge des Dienstherrn angesichts
    der starken Belastungen. Fürsor ge muss als ganzheitli-
    che Aufgabe gesehen werden, als der wichtigste Faktor
    eines gegenseitigen Treueverhältnisses.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Fürsorge zeigt sich in Folgendem: in der materiellen
    Ausstattung, in der Or ganisation des Dienstes, in der
    Rechtsklarheit im Dienst, in der sozialen Absicherung
    und besonders darin, dass si ch der Dienstherr um die
    menschlichen Probleme der Soldatinnen und Soldaten
    kümmert.

    Die angesprochene Unterfinanzierung der Bundes-
    wehr hat materielle Defizite entstehen lassen. Mittler-
    weile sind die Kasernen in den alten Bundesländern oft
    in einem schlechteren Zustand als die Kasernen in den
    neuen Ländern. Zahlreiche Eingaben beklagen Schäden
    und Schimmelbefall in den Unterkünften. Übertriebene
    Sparmaßnahmen bei den Heizkosten haben neue Schä-
    den verursacht. Hier wird Sparen teuer und für die
    Truppe nicht mehr nachvollziehbar.

    Damit ist der vorliegende Be richt auch eine nachhal-
    tige Aufforderung an die Bundesregierung, ihren Solda-
    ten eine menschenwürdige Unterbringung bereitzustel-
    len.

    Das gilt auch für die Schiffe und Boote der Marine. In
    tropischen Gewässern eing esetzte Einheiten können
    nicht ohne Klimaanlagen operieren. Starker Schimmel-
    befall in den Kajüten darf den Besatzungen nicht zuge-
    mutet werden.

    Wenn aus Kostengründen zu wenige gepanzerte Fahr-
    zeuge im Einsatzland sind, dann werden die eingesetzten
    Soldaten unnötigen Gefahren ausgesetzt. Angesichts der
    Diskussion über einen Einsatz im Irak warne ich die
    Bundesregierung aber, hierfür geschützte Fahrzeuge aus
    anderen Einsätzen abzuziehen.

    Einsätze müssen und können sich nur an den vorhan-
    denen Ressourcen ausrichten. Das gilt im Besonderen
    für die persönliche Ausstattung der Soldaten.

    Die Versorgung mit Kleidung ist ein weiterer Punkt,
    der die Stiefmütterlichkeit belegt, mit der Rot-Grün un-
    sere Bundeswehr finanziert. W o, wie in meinem W ahl-
    kreis, kein Geld bereitge stellt wird, um die Soldaten
    rechtzeitig und ausreichend auszustatten, liegt es auf der
    Hand, dass man von Ausstattungsherstellern die Produk-
    tion schon mal zum Selbstko stenpreis verlangt. Das,
    meine Damen und Herren, ist nun wirklich die Bankrott-
    erklärung bezüglich der rot- grünen Fürsorge für unsere
    Soldaten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Eine Vielzahl von Eingaben an den Wehrbeauftragten
    richtet sich gegen die Dauer des Auslandseinsatzes von
    sechs Monaten. Die Folgen der Trennung von der Fami-
    lie oder dem Lebenspartner sind schwerwiegend. V iele
    Beziehungen geraten in Probleme. Mir persönlich ist ein Fall
    bekannt, in dem der kurzfristig befohlene Anschlusse insatz
    im Ausland nachweislich zu einer Frühgeburt bei der
    Ehefrau des Soldaten geführt hat. Die mangelnde Ko-
    ordination von Auslandseinsätzen lässt das absolut not-
    wendige Mindestmaß an Fürs orge des Dienstherrn ver-
    missen.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)


    So ist es auch kein W under, dass immer mehr Solda-
    tenehen scheitern. Die dien stlichen Belastungen haben






    (A) (C)



    (B) (D)


    Anita Schäfer (Saalstadt)

    für viele Zeit- und Berufsso ldaten ein solches Ausmaß
    erreicht, dass sie vor der Fr age Dienst oder Familie ste-
    hen. Ich fordere daher den B undesminister der Verteidi-
    gung auf, mit allen Mitteln zu verhindern, dass eine hohe
    Scheidungsquote zum Berufs bild des Soldaten gehört.
    Der Soldat im Auslandseins atz hat einen existenziellen
    Anspruch auf Familienbetreuung. Ein Soldat, der sich
    permanent Sorgen um P artner oder Familie machen
    muss, ist nur teilweise einsatzfähig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Mobilität gehört zwar zum Beruf des Soldaten, die
    Stehzeiten im Ausland müssen aber besser or ganisiert
    werden. Sie müssen verkürzt werden. Wer die Dauer des
    Einsatzes als nebensächlich herunterspielt, verharmlost
    das Problem. Für viele jung e Soldaten ist nach dem
    Wegfall der traditionellen Abschreckung der sechsmona-
    tige Einsatz die moderne Form der Abschreckung.

    Eine weitere organisatorische Frage ist Teilzeitarbeit
    für Soldatinnen und Soldaten. Neue, innovative Arbeits-
    zeitmodelle können Familie und Beruf besser vereinbar
    machen. Dienstposten in St abs- und Lehrverwendungen
    bieten sich an, aber auch die Bereiche Nachwuchswer-
    bung, Öffentlichkeitsarbeit oder Heimatschutz.

    Zur Fürsorge des Dienstherrn gehört auch die Rechts-
    klarheit. Es darf nicht sein, dass Soldaten ohne klare
    Rechtsgrundlage in den Eins atz gehen. Es ist geradezu
    beschämend für eine Regierung, wenn sie diese trotz al-
    ler sich aufwerfenden Fragen stur verweigert. Ganz aktu-
    ell ist das Problem der A WACS-Besatzungen. Aber es
    gibt auch zahlreiche andere Beispiele. So können betrof-
    fene Soldaten zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass
    die Novelle des MAD-Gesetzes, also ihre Rechtssicher-
    heit, auf dem Altar des rot-grünen Koalitionsfriedens ge-
    opfert wurde.

    In diesem Zusammenhang ist auch die Anpassung des
    Soldatenversorgungsgesetzes kein Privileg, es ist viel-
    mehr eine zwingende Notw endigkeit. Die Bundesregie-
    rung kann nicht Menschen nach Afghanistan in einen
    lebensgefährlichen Einsatz schicken und die V ersor-
    gungssicherung an den Gefahren einer deutschen Amts-
    stube ausrichten. Wenn Tod und Verwundung im Ein-
    satzland fast immer zum Rechtsstreit führen, dann
    verliert die Truppe den letzten Rest an Vertrauen in die
    politische Führung.

    Zum Schluss noch ein Wort zu den Reservisten. Einga-
    ben zeigen, dass sich viele Reservisten in der Schwebe
    fühlen, was ihre militärisc he Zukunft angeht. Die lange
    angekündigte Reservistenkonzeption steht noch immer
    aus. Verbunden mit dem Mangel an Personal und Mate-
    rial leiden so Ausbildung und Förderung. Gerade im
    Hinblick auf den Heimatschu tz sind aber Reservisten
    wichtig. Ich sage: ohne Reservisten kein Heimatschutz.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wie dringend diese Frage für unser Land und unsere
    Gesellschaft geworden ist, muss ich hier wohl keinem
    mehr erklären. Das, lieber Herr Minister Struck, macht
    letzten Endes auch deutlich , dass die derzeitigen Plan-
    spiele der Koalition, die Wehrpflicht gegebenenfalls auf-
    zugeben, nicht von Vorteil für das Land sind.


    (Ursula Lietz [CDU/CSU]: Und trotzdem ist es geplant!)


    Ich komme zum Schluss: Der 44. Bericht des W ehr-
    beauftragten hat deutlich ge zeigt, dass die Kluft zwi-
    schen dem politischem Anspruch und der Lage in der
    Truppe immer größer wird . Diese Regierung hat fast
    nichts unternommen, um die Lage der Streitkräfte zu
    verbessern. Neben der dramatischen Unterfinanzierung
    steht eine zunehmende Di stanz zwischen Bundeswehr
    und Politik. Die Soldatinnen und Soldaten spüren, dass
    diese Regierung sie zwar braucht, aber nicht wirklich
    achtet.

    Der diesjährige Bericht de s Wehrbeauftragten lässt
    nur einen Schluss zu: Herr Bundeskanzler, Herr Verteidi-
    gungsminister,


    (Ursula Lietz [CDU/CSU]: Die sind ja beide nicht da!)


    kümmern Sie sich mehr um die Bundeswehr . – Der
    Kanzler braucht nicht da zu sein; der Bundesminister der
    Verteidigung ist wichtig. – Sorgen Sie für eine den Auf-
    trägen angemessene Finanzierung und Organisation.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich erteile das W ort dem Parlamentarischen Staats-
sekretär Walter Kolbow.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Wo ist der Minister eigentlich hingegangen?)


W
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Kolbow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Liebe Ko lleginnen und Kollegen!
    Herr Wehrbeauftragter, zunächst darf ich für die Exeku-
    tive Ihnen, Herr Dr . Penner, und Ihren Mitarbeiterinnen
    und Mitarbeitern für Ihren umfassenden Bericht herzlich
    danken. Dieser dritte in Ihre r Amtszeit erstellte Bericht
    zeigt: Sie haben wieder be währt über die Grundrechte
    der Soldatinnen und Soldaten und die Beachtung der
    Grundsätze der inneren Führung gewacht.

    Sie haben betont, dass Ihr Bericht kein Zustandsbe-
    richt der Bundeswehr, sondern auch, wie immer in den
    vergangenen Jahren, ein Mängelbericht ist. Er ist natür-
    lich eine sehr wertvolle Mo mentaufnahme. Er hat sich
    mit den Sorgen und dem Ärger unserer Soldatinnen und
    Soldaten, aber auch mit den Schwächen und Stärken des
    Systems der Bundeswehr zu beschäftigen. Die Einlas-
    sungen der höchstgeschätz ten Kollegin Schäfer haben
    gezeigt, dass man, wenn einem dieser Bericht nicht
    passt, die Dinge natürlich noch schlechter reden kann,
    als sie im Bericht des W ehrbeauftragten beschrieben
    sind.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Parl. Staatssekretär Walter Kolbow
    Meine Damen und Herren, für uns im Bundesministe-
    rium der Verteidigung ist der Jahresbericht des W ehrbe-
    auftragten wieder eine bedeutsame Hilfe und Anregung.
    Ich freue mich darüber und danke dem Wehrbeauftragten
    dafür, dass er auch positive Seiten herausgestellt hat. Er
    hat im Bericht auf die überra genden Leistungen bei der
    Bewältigung der Hochwasserkatastrophe an Elbe und
    Donau hingewiesen und daraus sehr zu Recht eine her-
    vorragende Akzeptanz der Institution Bundeswehr in der
    Gesellschaft und auch im Ausland abgeleitet. Frau
    Schäfer, wir brauchen und schätzen die Soldatinnen und
    Soldaten. Das gilt nicht nur für die deutsche Gesell-
    schaft, sondern natürlich auch für die, die für sie verant-
    wortlich sind, für die politische Leitung und die militäri-
    sche Führung. Ich lade Sie herzlich ein zur V erleihung
    der Verdienstorden an die Soldatinnen und Soldaten auf-
    grund ihrer hervorragenden Leistungen bei der Flutkata-
    strophe.

    Sie werden im weiteren Verlauf meiner Ausführungen
    sicherlich konstatieren k önnen, dass wir die Soldaten
    nicht nur schätzen, sondern auch etwas für sie tun und
    aus den aufgezeigten Mängeln Konsequenzen ziehen.
    Darauf haben sie, die Soldatinnen und Soldaten, einen
    Anspruch, ebenso Sie im Parlament und natürlich auch
    der Herr Wehrbeauftragte, der für Sie Kontrollorgan ist.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Jetzt zu den kritischen Anmerkungen des Herrn
    Wehrbeauftragten: Die im Berichtszeitraum sehr hohe
    Zahl der Eingaben beweist, dass die Soldatinnen und
    Soldaten sich neben der laufenden Umstrukturierung
    in besonderem Maße auch der Herausforderung ausge-
    setzt sehen, die sich aus den umfangreichen Auslands-
    einsätzen der Bundeswehr ergibt.

    Die Auslandseinsätze stellen in der Tat eine enorme or-
    ganisatorische, personelle und logistische Herausforde-
    rung dar. Dies belastet die Soldatinnen und Soldaten so-
    wie deren Angehörige aufs Äußerste. W egen dieser
    großen Belastung ist die gewachsene Zahl der Eingaben,
    die im Zusammenhang mit den Auslandseinsätzen stehen,
    zu erklären. Am meisten wurde die Höhe des Auslands-
    verwendungszuschlages und die Frage der Stehzeit im
    Einsatz thematisiert. Es wurden aber auch – zu Recht –
    Fragen der Betreuung sowi e des Soldatenversor gungs-
    rechts angesprochen. Genau dies sind auch aus Sicht des
    Verteidigungsministeriums die Themenbereiche, die der
    besonderen Beachtung bedürfen und bei denen es gilt, für
    weitere Verbesserungen Sorge zu tragen.

    Ich will kurz fünf Schwerpunkte ansprechen.

    Erstens: Familienbetreuung. Der Familienbetreuung
    kommt eine große Bedeutung zu. Deshalb hat der Bun-
    desminister der Verteidigung im ver gangenen Jahr die
    ersten zehn Familienbetreuungszentren mit hauptamtli-
    chem Personal ausgestattet und damit für eine weiter
    verbesserte Betreuung der Soldatinnen und Soldaten
    Sorge getragen. Unsere Absicht ist – das wissen Sie –,
    31 Familienbetreuungszentren mit hauptamtlichen Mit-
    arbeitern aufzubauen. Die positiven Rückmeldungen der
    Teilnehmenden im Einsatz und der betroffenen Familien
    machen deutlich, dass die Familienbetreuungszentren
    und -stellen ihre Aufgaben mit Verantwortungsbewusst-
    sein, mit fachlichem Können und Fingerspitzengefühl
    wahrnehmen. An diese Erfolge gilt es anzuknüpfen.

    Zweitens: Stehzeit im Einsatz. Die Initiativen im
    Verteidigungsausschuss unter anderem vonseiten der
    FDP-Fraktion haben dazu beigetragen, dass wir diesem
    Thema eine große Beachtung schenken werden. W ir
    wissen um die besondere Belastung der Soldatinnen und
    Soldaten. Sie sind auch von Ihnen, Frau Kollegin
    Schäfer, dargelegt worden. Wir verhehlen keinesfalls, dass
    es derzeit eine Notwendigkeit für eine sechsmonatige Steh-
    zeit im Einsatz gibt, die sich aus dem operationellen Bedarf
    und der gegenwärtigen Struktur der Bundeswehr – wir wol-
    len sie zu einer Einsatzarmee umbauen – herleitet. Bei einer
    viermonatigen Stehzeit müsste der Einzelne im Durch-
    schnitt bereits nach 16 Monaten wieder zu einem Einsatz
    herangezogen werden. Verbunden mit der Entscheidung
    für eine sechsmonatige Stehzeit wurde die Möglichkeit
    der Gewährung von drei W ochen Urlaub während des
    Einsatzes eröffnet. Zusätzlich wurde im Rahmen eines
    Splittingmodells die flexible Festsetzung der Stehzeit im
    Einsatz ermöglicht. Diese Maßnahmen sollen ab Juni
    dieses Jahres im vollen Umfang erprobt werden.

    Drittens: Soldatenversorgungsgesetz und Aus-
    landsverwendungszuschlag. Es ist eine unserer Aufga-
    ben, in diesem Bereich ständig zu V erbesserungen zu
    kommen. Dies tun wir, wie Sie aus den Diskussionen ge-
    rade im Verteidigungsausschuss wissen. Die einstimmige
    und begrüßenswerte Entschließung des Verteidigungsaus-
    schusses, die Versorgungsleistungen bei Auslandseinsät-
    zen unverzüglich zu verbe ssern und auszubauen, ent-
    spricht auch den Anforderungen, die sich aus dem Bericht
    des Wehrbeauftragten ergeben. Wir werden zu Regelun-
    gen beitragen, die besser als bisher den Gefahren im Ein-
    satz Rechnung tragen. Ich rufe Ihnen das Stichwort
    „Einsatzunfall“ in Erinnerung. Ein entsprechendes Kon-
    zept wird derzeit im Minister ium erarbeitet. Ziel ist es,
    durch Änderungen im Soldat enversorgungsgesetz unter
    der Überschrift „Einsatzversorgung“ Leistungsverbesse-
    rungen zu schaf fen. Unter anderem sollen die in be-
    stimmten Fällen bestehenden Unterschiede zwischen der
    Versorgung der Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sowie
    der Soldatinnen und Soldaten, die freiwillig zusätzlichen
    Wehrdienst leisten, und der so genannten qualifizierten
    Unfallversorgung der Berufssoldatinnen und -soldaten
    ausgeglichen werden.

    Viertens: attraktives Laufbahn- und Beförderungs-
    angebot. Dies ist für die künftige Stimmungslage in der
    Truppe – wer wollte das bestreiten – von erheblicher Be-
    deutung. Der Wehrbeauftragte beschreibt in seinem Be-
    richt sehr zutref fend, wie die Motivation durch ein at-
    traktives Laufbahn- und Beförderungsangebot bestimmt
    wird. Dem haben wir durch das Attraktivitätsprogramm
    Rechnung getragen, dessen Nebenwirkungen nicht so
    drastisch sind, wie Sie es mö glicherweise – das tun Sie
    sonst nicht, Frau Kollegin – aus politischer Absicht dar-
    stellen.

    Denn wir haben hier spür bare Beförderungsmöglich-
    keiten eingeleitet, insbesondere auch bei den Feldwebel-
    dienstgraden. Sie wissen, dass wir durch die Bündelung






    (A) (C)



    (B)


    Parl. Staatssekretär Walter Kolbow
    der Dienstposten etwas W ichtiges für die Vereinbarkeit
    von Familie und Beruf getan haben. Es ist beabsichtigt,
    alle Oberfeldwebel, die im Zusammenhang mit den Be-
    förderungen zum Haupt- oder Stabsfeldwebel nach einer
    Verwendungsentscheidung vor dem 1. April 2002 im
    Zuge der weiteren Bündelung noch nicht befördert wor-
    den sind, im Rahmen der Planstellen des Haushaltes
    2003 zu befördern.

    Fünftens: Soldatengleichstellungsgesetz und T eil-
    zeitarbeit. Die Erarbeitung eines Soldatengleichstel-
    lungsgesetzes und das Auslot en von Möglichkeiten für
    Teilzeitarbeit treiben wir mit Nachdruck voran. Der Ent-
    wurf eines Soldatengleichstellungsgesetzes ist auf dem
    Weg. Auch die Teilzeitarbeit ist Gegenstand ernsthafter
    interministerieller Überlegungen mit dem Ziel, unver-
    züglich – Frau Kollegin Wohlleben, Sie haben sich sehr
    intensiv mit dieser Angelegenheit beschäftigt – eigene
    und sehr konkrete Vorstellungen zur Umsetzung zu for-
    mulieren.

    Abschließend ist es mir ein Anliegen, nicht nur grund-
    sätzlich, sondern auch aus Sicht des Bundesministeriums
    der Verteidigung auf die innere Führung einzugehen:
    Die innere Führung verharrt nicht im Stillstand, sondern
    folgt den Forderungen des Generals de Maizière, dass –
    so hat auch der Herr W ehrbeauftragte heute seinen Be-
    richt eingeleitet – „der veränderte Auftrag der Bundes-
    wehr, aber auch das Lebensgefühl und die Lebenswirk-
    lichkeit richtungsweisend und bestimmend“ für die
    Ausgestaltung der inneren Führung sind.

    Das Leitbild von der Rolle des Staatsbürgers und der
    Staatsbürgerin in Uniform behält auch unter den Bedin-
    gungen einer Bundeswehr im Einsatz unverändert seine
    zentrale Bedeutung. Soldatinnen und Soldaten sind im-
    mer und gerade in diesen he rausfordernden und für sie
    besonders schwierigen Zeiten als politisch denkende und
    handelnde Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gefordert.

    In diesem Zusammenhang ist der herausragende Stel-
    lenwert des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundesta-
    ges zu sehen. Diesen Stelle nwert haben wir in dem vor-
    liegenden Bericht nachvollzi ehen können. Er ist nicht
    hoch genug einzuschätzen. W ir werden den Bericht auf
    der Grundlage der Debatten im V erteidigungsausschuss
    und Ihrer heutigen Debattenbeiträge zeitgerecht mit unse-
    ren Ergebnissen versehen und können darüber im Deut-
    schen Bundestag noch vor der Sommerpause debattieren.

    Ich danke Ihnen für Ihre Geduld.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)